LMchcr TaBlatt. Nr. 80. CrinnmetationfVteifc: 6St Laibach: >Sanzj. (I. 8-40; Zustellung in* feau< ertlj. 26 It. Mit bet Post: Kanzjiiht. fl. 12. Redaction unb Expedition: Bahnhosgafle Nr. 16. Freitag, 9. April 1880. — Morgen: Fulbert B. B 3nfcttion«prei|«: ®in» lpaltige Petitzeilr » 4 h., 6ei itbctbolungcti k 1 It. ln» Itigcn bit 6 Zellea 20 tt. 13.Jahr^A -——MW Die Bedeutung der letzten Wahlsiege ftir Krain. Von den Landstadten unb brbeutenberen Markt-flecken in Krain sinb ben Liberalen ber Landes-hauptstadt bit sympathischesten Begrutzungen zu ben letzten Wahlsiegen zugekomnien. Namentlich hat in den Oberkrainer Stadten die Kunbe bes gluck-lichen AnSganges ber Wahlen bie freubigste Sensation hervorgerufen, auch bort haben unfere Ge-sinnungsgeiivssen dem zweifelhaften Erfolge des Wahlkampfes mit angstlicher Spannnng entgegew gesehen, benn fie fonnten eS fid) nicht verhehlen, dafs niemals so guiistige poliiische Chancen den National-Clericalen zur Seite gestanden waren, als diesmal. Die Versohnungsara hat auch bort die Na-tional-Clericalen in ihren aggressiven Tenbenzen gegen alles, was Bildung unb Fortschritt bcbeutet, ermuthigt; seit ben letzten Reichsrathswahlen haben fich besonders in einigen Landstadten die Verhalt-niffe in der unleiblichsten Weise gestaltet, bie Ver- ?>etzung der niederen Schichten gegen unabhangige, ortschrittSfreundlich gesinnte Manner wird von den Clericalen ohne Scheu betrieben, die socialen Verhaltnisse gehen citter volligen Zerruttung ent- ?|tgen, niemand Irani mehr dem anberen, sogar in riiher besreundet gewesenen Familien ist an Stelle des cordialen Verkehrs eine misstrauische Zurfick haltnng eingetreten. In der gewissen Zuversid)t, bass diesmal die ©ache nicht sehlschlagen konne, war schon Ffir-forge getroffen woiden, die angeljofften Wahlsiege der National-Clericalen in Laibach and) in ben Landstadten mit pornposen Demonstrationen zufeiern. Die eingetrofsene Hiobspost hat daher roie ein kaltes Douchebad auf die Hitzklipfe gewirkt. Nach den ruhmredigen Aeutzerungen, die fie noch vor kurzern fallen liehen, dass fie kunftighin die allei- nigen Herren im Lande fein werden unb bass ber Verfaffungspartei bereitS das Zugenglockchen gelantet habe, miiffen fie beschamt betennen, dass der Nimbus ber Volkssuhrer auf Jahre hinatts griinblich zerftort sei. Wir athmen — heifst es in tin cm utis aus Oberkrain jugefommenen Privatschreiben — roie-ber srei aus, roie von einem bosen Alp besreit, suhlen toir uns gehoben unb getiaftigt biirch die Siege der FortschrittSfrenude in der Landeshaupt-stabt, bie Nieberlage ber Gegner wird auch auf dem ftachen Lande einen lauternben unb klarendeu Einfluss auf bie irregeleiteten Elemente ausiiben. Der Lanbmann ist ohnehin fchon fatt ber eroigen Hetze, er fucht inftiuctartig einen Ruckhalt an roirflich konservativen Elementen. Zroar sollen die Herren Dr. Bošnjak unb Zarnik nach ber neuen vom Grafen Hohenroart unb Pan Rieger auSgegebenen Parole bie Stutzen des Conserva-tismus in Krain fein. Mein, dem fchlichten Lanbmamte fclbft beginnt es einjuleuchten, dafs er von einer Partei, die einft den Schwerpunkt ihrer Thatigkeit in die Veranstaltung von Tabors gelegtv hat unb nunmehr burch Sokolistenausziige unb Litalnica-Feste das Volk in steter Aufregung zu erhaltcn fucht, eine Befferung seiner materullen Lage nicht erroarten tann. Ebensoroenig liegt in der systematisch betriebenen Hetze gegen das Deutsch-thum ein conservatives Element. Der Bauer des Oberlandes ist mit dem benachbarten Karntner butch zu viele innige Verkehrsbeziehungen ver-bunden, als dass er des roidjtigeti Bindcgliedes, der beutfcheu Sprad)e, entbehren konnte. Eben deshalb fann er fich mit den neuen, von ben Na= tionalen beabsichtigten Schulresormen, beren Enb-ziel die Vetbannung des Deutschen aus allen Lehranstalten ist, nicht befrcunben. Er legt ohne-hin mehr Wert auf eine- deutsche Urtunbe, als aus jene slovenischen, dem Landvolke unvcrstanblichen Sprachensabtikate, bie ihm von Agenten, von Ver- sicheruiigsbanken obtr burch anbere Verbreiter der, ^ slovenischen Amtierung zukommen. Ni4 Noch ist bie „Banka Slovenija'', bit MisL-roirtfchaft der Clerical-Nationaleu in den fiilhrrett Landtagssessionen in zu srifcher Erinnerung, als dass bie Idnblichen Kreise Vertrauen zu ben Ver-sprechungen bet Clericalen schopsen fonnten. Von bieser Seite broht btm Lanbmann nut Verarmung unb Urnsturz alles Bestehenden, es ist dahet erklatlich, dafs auch jene klaten Kijpfe in der Landbevolkerung, die nach eigenet Uebetzeu-gung unb nicht nach den Information?« ber Laud-caplane fich ihr Uttheil fiber das Parteiroefen in Krain bilden, ben Schwinbel ber Hohenroart* Schneid'schen confetoatioen Partei in Stain burch* blicken unb mit Sehusucht ben ^eitpunft erroarten, too roieber die liberate Partei nach ben srucht* losen Versohnungsexperimenten des Grasen Taaffe das Staatsruder ergreifen werde. Ein frainifcher Wahtspruch fagt: „Dass es dem Bauet am schlimm-sten etgehen toerbe, roenn bet Bauet fiber ben Bauet herrsche." Nun hat baS Landvolk die Glfickseligkeiten ber slovenischen Sauerntoirtfchoft fchon zur Genfige fennen gelernt, es hat dahet bet Wahlsieg ber liberalen Partei in Laibach auch bei ben benlenbcn Mannetn bet Idnblichen Be-volketung gtohe Befriebigung hervorgerufen. Vesterreich-Angarn. Die Bubgetbebatte im osterreichischen Abgeotbnetenhause btirfte fich nach ihrem bisherigen Verlause zu einem glanzenben Nachroeis ber geiftigen Jnferiotitat unb des poli* tifchen Unvermogcns der outonomiftifchen Partei gegenfiber ben Nebnem der Verfaffungspartei ge-stalten. Hat auch die Rede bes Abgeorbneten Plener, beren polemifchen Jnhalt wir bereitS im gcfirigen „$agblatr skizzierten, fich in ihren posit iven Vorschlagen zur Hetstellung bes Gleich-gewichtcs im Staatshaushalte nut barauf befchranft, die Nothroenbigfeit einer ©teuerreform, beziehungS- Ieuileton. Erika. Novellc von 8- »• Stengel. (Fortseb'mg.) Ein ttubes Lacheln flog fiber Walters Geficht. »Seine Braut? Amies Kind, wie Innge?" »Walter I wer gibt bit das Recht, so zu spre-chen, hiet im Hause mcines Voters; soll ich vet-geffen, dass ich dich meinen besten Freund nonntc ?" „Ja, beinen besten Freund, beffen Weib du fein solltest, Erika!" In fcinen Worten lag ein liefer Schmetz, ein namenloses Weh, das in ihrer Eeele roieberhallte. Sie zitterte, er sah es unb bereute, sie boron erinnert zu haben. „Vetzeihe, ich komme nicht, dich datan zu mahnen, ich gab ja bie Erika srei, sie ist gestorben, ben Todten zfirnt man nicht. Und roenti ich bie Grasin Waldheim mahne, fo geschieht es. weil sie meiner Erika gleicht. Sie ist die Brant des Ptinzen, hofft beffen ©attin zu wetben — fie liebt ihn wohl! — ThStichtes MSdchen, wet flShte ihr wohl bas Vertrauen ein? Witb Ptinz Siegbert ben Mnth haben, ein Gelvb- nis zn halten, bo er fchon oft gegeben unb oft gelSst hat, ohne ©chant unb Reue — roirb er es jetzt halten, jetzt wo ein Ffirstenthum bazwischeu liegt? Armes Sinb, loss bich nicht bfenben, die Bahn ist breit, unb leuchtenb winkt ein lockendes Ziel, aber ber Zauberpalast ist nut ein Schloss ber Fata Morgana I Sehre um, Erika!" Wie ein Slang nus alter Zeit brang Walters Rus in ihr Herz, bie Siebe, betaubt burch die Schmeichelwotte des Ptinzen, ward machtiger. Sie hatte bie Amie ausbreiten, zn ihm eilen unb an seineni Hetzen eine Ruhestdtte suchen nibgen. Walter, lah' uns fliehen; Walter, itimnt mich Heim; tief es in ihr, aber sie sprach es nicht aus. Er liebt fie nicht mehr, et tann fie ja nicht mehr lieben, nut Mitleib ffihrte ihn hierhet. Die Erika ist silt ihn gestorben, er hat es ja selbst gefagt! Er hat fie einft freigegebeit, unb fie hat ihre Frei-heit missbtaucht, fich zur Sklavin gemacht — was kann fie noch fein I — on ben Prinzen ist fie ge» fettet, bie Siebe zu Walter muss sterben, ber Ser« lobungskuss brennt auf ihrer ©tirn unb auf ihren Lippen, sie hat gewfihlt, sie kann nicht mehr zurfick I „Somme zurfick, Erika!“ „®8 ist zu fpfit, Erika ist tobt.“ Das Wort traf Waltern furchtbor, noch hat er ja gehofft, nun aber stfirzt olleS zufammen, sie ist oerloren! »Eriko tobt! nein, nein!" tief et unb trot einen ©chritt ndher; ihm Wat als mfiffe et sie weg-ftihten, fie retten, gegen ihren Willen, fo lange es noch Zeit ist. Abet fie hielt bie Hande abwehrend dot unb wich zurfick Do warb es hell vor feinen Augen, noch einen Slid wars er ouf fie unb bonn wanbte et fich ber Thiite zu, die fich rafch hintet ihm fchlosS. Sie schoute ihm nach, gebannt an die Stelle noch lange, als seine ©chritte verhallt waren. Plvtzlich schreckte fie auf. Ein Schrei rang sich von ihren Lippen: Walter! Walter! Dann ward e8 Nacht um sie unb in ihr. VII. Prinz Siegbert stieh bei feinem Oheim auf einen Wiberftanb gegen feine Serbinbung mit bet Grdsin Walbheim, ben feine optimiftifche Natur fehc nnterschatzt hatte. Wie et stets alle Schwietigkeiten Qering achtete, fo lange et noch nicht im wirklichen Sampfe mit ihnen lag, fo auch hiet. Die Ffirstin nfihtte bie Abneigung ihres Gotten gegen bie Heirat noch, ticth ihm abet MShigung, Iveise einer Erhohung der bestehenden Stcnctn, zu betonen, ohne gleichzeitig die Unerlasslichkeit von Ersparungen in den Vordergrund ihrer Forderun-gen zu stellen, so war sie doch ihrer Hauptsache nach cine schneidige, ja man kann wohl sagen ver-nichtende Kritik den officiSsen Lobhudeleien gegen-uber, mit welchen die bezahlte unb die freiwillige Regierungspresse die politischen und finanziellen Absichten des Coalitionssystems iiber den grnnen Klee lobte. Nach der Rede Pleners nahm sich auch das vom steierisch-slovenischen Abgeordneten Herman zum Besten gegebene Zukunftsprogramm nut wie die Aeuherung eines dem Jrrenhause ent-sprungenen politischen Narren aus. Denn un-moglich kann man die Forderungen ernst nehmen, mit welchen der genannte nationale Heihsporn das Abgeordnetenhaus und die Regierung dedicate. Wenn es bent steirischen Landesthierarzte unb slo-venischen Parteimanne nachgeht, roiirbe es teincn Lsterreichischen Kaiser mehr geben, sonbern eben jtur cine in einer Person vereinigte Snmme lan-desherrlicher Rechte. Herman sieht namlich nur zwei Answe^e, wclchc aus bem angeblichcn Wirrsal des nach seiner Anschaming in ber gegentoartigen ^orm unhaltbaren Centralismus fuhren kSnnen, indem er sagt: „Entwedcr cs zicht sich ber Staat aus bent Lande zunick unb es LberlasSt ber Kaiser die Verwaltung ber Lander dem bezuglichcn Lan-deshcirn, dem Konige von Bohrncn, dem Herzoge von Steiermark n. s. to., oder aber es roerdeit die Lander, diese historischcn Grnndlagcn des Reiches, indem man sie bes letzten Restes ihrer Rechte beraubt, in Departements zetschlagen. Da letzteres aber etwas schwer gehen biirfte, so wild nichts onberes tibrig bleiben, als iiber Landesausfchiisfe, Statthalterei, bezitglichcs Wiener Ministcrium unb bezilgliche Wiener Bureaukratie einen Strich zu ntachen unb an ihre Stelle sonst nichts zu setzen in jedem Lande, als cine lanbessiirstliche Landes-regiemng als HSchstc Vcrwaltungsinstanz, vcrant-toortlich dem Sanbtage, bem vollbcrcchtigtcn. Der Lanbesherr ernennt aus Vorschlag ber Rcichs-regierung ben Lanbcschcf, ber ein Sohn bes Landes ist, unb auf Vorschlag bes Landcschefs die iibrige Landesregierung. Diese Landcsregierung organisiert mit dem Sanbtage bie iibrigcit Bc-HSrden bes Lanbcs, welchc lanbessiirstliche waren unb vom Lanbe bezahlt wiirben. Der Lanbesches ist es, ber bie aflerh. Erlasse gegenzeichnet; um die Person des gemeinsamcn Herrschers haben jedes Lanb, beziehungsweise mehrere zusammen, einen Vertreter, ber zuglcich Sitz unb Stimmc im Reichsministerium hat unb bent Reichsrathe vcr-antwortlich ist. Zum Zwecke bes Reiches wirken die Lander im tibertragenen Wirkungskreise mit, unb von ihren Gejammteinkunften fuhren sie jahr-lich ein bestimmtes Procent an das Reich ab." Dass ein solcher Blobsinn, wclcher gerabczu eine Beseitigung des osterreichischen Staatsgedankens, eine Elitthronung bes Monarchen verlangt, von ber Vcrfassungspartei nicht gaiiz mit Stillschwcigcn hingenommen werden konnte, ist naturlich. Unb zwar Hat der Abgeorbuete M e n ger bie Ausgabc ubernommen, ben fobcralistischcn Exaltabo abzu-sertigen, iitbem er erflarte, bass mit einer Partei nicht zu reben fei, toelche verlangt, bass ber Kaiser zugunsten ber cinzclncn Lanbcshcrrcn ab-danken solle. Dr. Menger wendete sich sobann gegen die Finanzpolitik ber Regierung, indent er hervorhob, dass bie Ausgabc einer zeitgemahen ©teuerrcsorm nicht blotz in ber (Sreierung lteuer Steuern bestehen burse, iitbem bie Anfordcrungcn, wclche in Oesterreich an ben ©teuertrager gcstellt werden, ohitehin schon jebes bittige Mah iiber« schreiten. Rebner bebauert, dass bie Deutschen als Lohn fur ihre erprobte Opfer.oilligkeit unb Reichstreue von oben unb unteu angegrisfen wcr-ben, unb bemerft mit vollem Rechte, bass sie hie-burch genothigt sein toerben, auch ihrerseits bie Fahne ber Nationalitat zu entrollen. Der cze-chische Abgeorbnete SI da met wicbcrholtc sobann bie so oft toiebergeftiuten Phrascn von ber Unter-briicfung ber ubrigett Nationcn Desterreichs burch bie Deutschen unb gab eine Zahlengrnppierung zum Besten, burch toelche er zu beroeisen suchte, dass a ties fiitanzielle Unheil aus ber liberalen Aera stammt. In ber gestrigen Sitzung bes SIbgeorbneten-Hanses toiberlegte als erster Rebner bes Tages ber Abgeorbnete Beer bie Bchauptuug, bass bie ©teigerung ber Staatsausgaben in ben letzten zwols Jahrcn ber Vcrfassungspartei jur Last ge-legt werden tonne, unb wics nach, bass sich die-selbe als eine Conscqucnz ber Forbcrungen bes mobernen Staates barstelle, bcnen sich fein Staat bes Continents entziehen konne. Der nachste Rebner ber autonomistischen Partei, ber jmtg-czechische Abgeorbnete Dr. Gregr, richtete seine Angriffe gegen das Wefen ber imteren Politik ebenso wie gegen bie autzete Politik ber letzten Zcit, iitbem er behauptet, dass sich nach beiben Richtungen hin die dentsch-nationale Ten-denz auf Uukosten bes ivahreit Oestcrreicherthums breit machte. Abet ouch bie Coalitionstcgicrung ist ihm ein cxistenzunfahiges Monstrurn, welchc schon dutch deit Untstanb, bass sie Vertreter ber wibetsptechendsten Richtungen in ihren Schotz aufnehme, jebes Vcrtrancn unb jede Actionskraft verlieren miiffe. Der Abgeorbuete Magg er* flart bie Regierung fur unfahig, bie Nationali- tatenfrage auf bent jctzt betretenen Wege zu etle-bigen, unb bcschuldigt sic, bass fie iiber bieser von ihr ohne Aussicht auf Erfolg iibetnommenen Aufgabe eines nationafen Ausglcichcs bie roichtigften Staats-interessen vcrnachlassigc. Noch sprach ber Ab-geordnete Monti fur unb ber Abgeorbnete Fux (Mahren) gegen das Budget, worauf die gestrige Dcbatte mit einer Rede Hausncrs fur bie Bub-getvorlage schloss, derett Polcrnischc Angriffe fi6 gegen bie Ausfuhruttgen ber vcrsassungstreuen Vorrebner Scharschmidt, Schbncrcr unb Plener richteten. Deutschland. Die Berliner Presse halt sich zu ber Anttahme berechtigt, bass Bismarcks Dc-missionsgesuch bloh dett Zweck vcrsvlgc, eine cnt-sprechendc Aenberung ber Bundcsverfassung in bem Sinnc herbeijufiihrcn, bass in Zukunft eine Ma-jorisierung Prcutzcns unb ber mit ihm gehenbett norbbeutfchen Klcinstaatcn burch bie siibbcutschen Klein- unb Mittelstaaten unmoglich fei. Nach ben neueften Berliner Delegrammett fcheint benit auch ber Kanzler biefen feinen Zweck, wclcher mit ber Loslosung ber Reichspolitik von kleinstaat-lichen Sondergeliistcn zusammeithiingt, schon halb-wegs erreicht zu haben. Wie nainiich aus Berlin vom 8. d. gemelbet toirb, hat Kaiser Wilhelm das Entlassuiigsgesuch Bismarcks mit einer Cabinets-ordre des Jnhalts beantroortet, er Ionite sich nicht betvogen finbett, ben Kanzler aus ben angegebenen Motiven (iBenueigerung ber Stempelstener burch ben Bunbesrath) seines Arntes zu entheben, unb er initsse es vielmehr ihm uberlasscn, Antrage zu stellen, welchc bie vcrsassungsmatzige LSsung eines bcrartigen Conflictes herbeizufiihren geeignet find. Mit ber oben crtuahnten Ansicht ber Berliner Blatter ftimint auch bie Anfchauung ber „Kolnifchen Zeitung" iiberein. Auch fie bezweifelt ben Riicktritt Bismarcks unb glaubt, bass er nur eiue Action eorbereite, um burch Aenberung ber Reichstierfaffung ber Moglichkeit ber Majorisie-rung grower (Staaten, specicll Prcutzcns, burch bie Klcinstaatcn vorzubcugcn. Wenn, wie zu erroarteii, ber Kaiser bas Abschicbsgcsuch ablehne, biirfte die Sinbringung einer das ©timmentierhaltnis abanbernbeu Gefctzesvotlage rnoglicherwcisc bie Folge sein. England. Nach einer Mittheilung bet „Timcs" werden die Minister nach erfolgter Rtick-fehr ber Konigin einem Cabinete ber Liberalen Platz machen. Ueber bie voranssichtliche Haltung bes neuen Cabinets in Fragen ber čiutzeren Politik geben sich bie „Times" ber Hoffnung hin, dass es feine gar zu grohe Vcrandcrung auf biefem ©ebiete hetaufbeschworen roerbe. „Es roirb — so sagt bas Ciiyblatt — belt Berliner Ber- benn fie sah ben machtigften Vcrbitndeten in dem wankelmLthigcn Charaktcr bes Prinzeu unb hofste mehr von einem passiven Widctstanb, nachbem bas cntfchiebcne Rein emmal ausgesprochen war, als von fortgesetzten Vorstellnngcn. Auf ihr Betreibcn warden sogar die Vcrhandlungcn mit dem benachbarten Hofe wegen einer ehelichcn Vcrbindung des Prin-ze» vorlaufig eingeftcHt. Nichtsdestoweniger arbei-tete fie mit alien Kraften gegen die Waldheim'schen Plane. Es schicn jedoch ohne Erfolg, denn ols mit ben erften Sommcrmonatcn ber Hof bie Stadt tier-lieh, trennte sich Sicgbert von ihm unb bezog ein ihm gehSrenbeS SchlShchen, nnweit bessen Graf Waldheim eine Villa mietete, die er, noch ehe der Hof die Stadt verlietz, mit seiner Tochter bezogen hatte. Maria war bem Voter freubig gefolgt. Ihre Vcrlovung hatte eine geheime blciben sollen; allein man sprach iiberall bavon, sreilich mit Achselziickcn, unb um ihre Unbefangenheit war es geschehen. Aus bent Lanbe hoffte fie ihr altes Gleichgewicht wieder zu etlangen. Die Begegnung mit Walter lag schwer auf ihr, nur der Stolz hatte sie wahrend berfelben aufrechterhalten; biefer Stolz, ein Erbe ihreS Valets, bulbete auch nicht, bass sie feine Warnung nnnahm. Dabei glaubte ihre burchaus eble Natur nicht an bie SSerberbtheit ber Menschen unb konnte nicht stir mBglich halten, bass ber, wclcher ihr Ver-traucn burch ein Benchinen getoonnen hatte, bas nur einem eblen Charaktcr entflietzen kann, folfch fein fbnne. Wohl hatte er sich selbst angeflagt, allein Maria vertraute ihrent eigeiien Einfluss uttb seiner Aenberung. Walter hatte sic freigegebeit, unb fie hatte von biefer Fteiheit Gebrauch gemacht, weil es ihre Ehre forberte. Im Herzen hatte sie ihm bie Trene fount gebrochen, bas Ja selbst, welches fie bem Prinzen gab, war keiit freiwilliges, fie hatte es gegebeu unter bem 5)rude bet ffierhaltniffe, ge-blenbet von ben glanzenben Eigenfchafteit Sicgbctts. Sic fah bieS a lies liar, nachbem bie Ruhe einigerrnahen in ihr toiebergefehrt war, unb fie fiihlte, bass es nur noch einen Wcg stir sie gab, ben sie gehen nmsste, ob er zum Gluck ober Unheil fiihre: fie war bes Prinzen Brant, fie mufSte feine Gattin werden; Walter Stented nmsste tobt fein, Wie bie Erika gesiorben war. Es war ciit eigen-thnrnliches Gefiihl, mit bem sie nach ber Begegnung mit Walter ben Prinzen wiedetsah. Sic meinte, er miifse das Votgesallene in ihr lesen, unb um ihre Gebanken zu vetschleictii, Wat fie hingeben« ber als sonst, aber bieS Falschsein kostete ihr viel, unb weil sie feinen Augcnblick an feiiter Anftichtig-keit zweifelte, fam sic sich vernchtlith Oor; bann stellte sie SSergleiche zwischcn bem Prinzen unb Walter an, SSergleiche, toelche in viclcrn zugunsten bes erfteren fprachen, von bessen glanzenben Eigen-fchaften ber Forster nicht eine befotz, unb sie fragte sich bann, ob es wirflich so schwer fei, ihr Leben ait Siegderts ©eite hinznbringen? Sie verfuchte froh zu sein, glucklich, unb zu oergeffen, was nicht zu anberit war. Ans Stundcn getang ihr bies, abet sie bezahlte biefe Stundcn mit Thtancn, die niemanb fah. Oft meinte fie, die Latve abreitzen unb dem Prinzen a lies fageit zn miiffen, aber fie that es nicht; der Stolz ber Waldheim war mSchtiger, als bie Liebe zn Walter! Sofort nach ihrer Vcrlobmig fchrieb Maria an ihre Grohmuttct, unb biefe hatte ben Brief be* antwortet, noch ehe Walter nach bem Klostcrhof zuriidgefehrt war. Sic flehte ben Scgcn bes Him-mels auf ihr theures Kinb herab zu einem Bunbe, ben sic nut mit Bangen schliehen sah, aber fie vet-fagte ben Segen nicht, in ben Klostcrhof war bie Stimmc ber bSfen Welt boch noch nicht gebrungen, trag in Uebereinstimmung mit der offentlichcn Meinung Europas und der Politik der Grotz-machte aufrechterhalten. Es wird der Pforte die Nothwendigkeit der Befriedigung der griechischen Anspriiche und die Beschaffung von Garantien fur eine anstandige Regierung der unglucklichen Christen ArmenienS und cmderer Theile der asiatischen Turkei nahe legen. Es wird die anglo-turkische Convention als ein Engagement betrachten, dessen Verpflichtnngen von Zusalligkeiten abhangen. Es wird Afghanistan, sobald eine starke Grenze fiir Jndien gesichert und die Ruhe in Kabul her-gestellt ist, sich selber iiberlassen. In Siidafrika wird es eine gleich vorsichtige und bescheidene Politik beobachten." vermischtes. — Ein Bittsteller auf der Strahe. Als der Kaiser vorgestern nachmittags um Halb 2 Uhr das orientalische Museum verlieh und fiber den Schottenring in die Hosburg zuriicksuhr, eilte der kaiserlichen Hofequipage in der Nahe des „Hotels be France" ein ungefahr 50jahriger Mann, der eine Bittschrist in der Hand hielt, nach. Der Kaiser, dies benierkend, gab bem Kntscher Besehl, langsamer zn sahren. und nahm, als der Bittsteller fast athem-los den kaiserlichen Wagen erreicht hatte, das Ge-such entgegen, woraus der Monarch die Fahrt fort-setzte. — Mutter und Kronprinzessin. Der „Berl. B. (£." schreibt: „Einen Vorgang, der sich vor nnnmehr fast Jahresfrist am Berliner Hose abgespielt hat, der geheim gehalten wnrde und der dock Vie Oeffentlichkeit fehr lebhaft interessieren dfirfte, wollen wir nachstehend erzahlen. Unmittelbar nach dem Tode des armen kleincn Prinzen Waldemar ergriff die Mutter des verstorbenen Knaben, die Kronprinzessin, eine tiefe Sehnsucht, sosort ihren zweiten Sohn, den Prinzen Heinrich, bei sich zn haben, der nicht sehr lange zuvor aus jene Uebungs-reise urn die Welt gegangen war, die sich jetzt all« nmhlich ihrem Ende nahert. Borausgeschickt muss werden, dass, als der Kronprinz und die Kronprin-zessin beschlossen hatten, den Prinzen Heinrich diese Reise mncheit zn lassen, der Kaiser seinerseits die Kronprinzessin darauf aufmerksam gemacht hatte, dass solche Reise ihre Gesahren mit sich bringe, dass der Prinz jnng sei, dass fie sich vielleicht bei so longer Trennung nach bem Sohne sehnen wfirde, und bergleichen mehr. Die Kronprinzessin nber War bamals bei bent Entschlusse stehen geblieben, Weil fie ber Meinung war. bass nur solch cine Reise ihren zweiten Sohn zn einem tnchtigen Seemanne ausbilben unb zn feinem kunftigen Beruse wirksam vorbereiten fSnne. Wenige Tage nach bem Tobe des fleinen Prinzen Walbernar war es, als bie wenn auch Graf Walbheirn das Gegentheil behaup-tete, selbst Walter hatte nie etwas geschrieben, was ben Frieden ber Alten mehr hatte truben kSnnen, als bas Ahnen bes Mntterherzens. Der Brief er-presste Maria Thranen, und fie hatte viel datum gegeben, wenn fie zu den Fuhen der Grohrnutter niederknieen und ihr schweres Herz hatte erleichtern diirfen, mehr noch, wenn fie gewusst, ob Walter heinigekehrt; aber die Grohrnutter schrieb davon kein Wort. Wohl war er heinigekehrt, aber erst nachdern der Segenswunfch der Alten zur Enkelin gelangt war; wohl hatte er erzahlt von der glucklichen Braut des Prinzen, wohl brannten die heihei, Thranen aus den Angen des jnngen Mannes anf Wal-pnrgis Hand, die Thranen, die urn die Verlorene flossen, wohl schnitt sein Leid in der Alten Seele unb hemmte jebeS Trostwort, unb doch erfnhr fie nicht, was Walter litt unb was er furchtete, das schwerste Leid verschloss er in die eigene Brust; dort begrnb er es mit der Erinnerung an die Haide-blume. Aber bach staunte Fran Walpurgis nicht, als Walter eines Morgens, ben Wanderstab in bet Kronprinzessin ben Kaiser bat, ihr zn gestatten, ben bamals ffinfzehnjahtigen Sohn zuriickzurufen. Sie bat ihn mit Thranen ini Ange, ganz unter bent Einfliiss jenes Schmerzes, ber sie wenige Tage zuvor getroffen hatte. Der Kaiser hbrte sie geriihrt unb ernst an, aber er crflarte ihr, aus all' jene Even-tnalitaten Habe er selbst sie sriiher aufmerksam gemacht, er Habe bas befonbets fur seine Pflicht gehalten, aber jetzt tonne er leiber ihre Bitte nicht erffillen. Der Prinz Heinrich sei im Dienst, er sei zu jener Uebnngsreise beorbert, bieselbe miijfe zu Enbe gesiihtt werben, nnb so sehr er ben Schmerz seiner ©chwiegertochter mit entpsanbe, so wenig fahe er sich in ber Sage, jenes Machtwort zn sprecheu, bas fie von ihm erbate. Die Kronprinzessin sank in tiesfter Erregung bent Kaiser zu Ffihen unb bat ihn nochmals, feiiten Entschluss zu anbertt, ben Sohn zntfickzuberusen. In seiner Ergriffenheit aber erllarte ihr ber Kaiser, Hunderte von Miittern wiirben hie unb da in čihnlicher Sage sich befinben, wie sie selbst. Als Mensch, als Grohvater bes Prinzen schmerze es ihit ans's tiesste, bass er als Kaiser jene Bitte burchaus abschlagen mfisse, dass er nicht anders kbnne, als anf seiner Weigernng bestehen! Mtissten Biirgerfranen jenen Schmerz in ahnlicher Situation erdulden, so miisse auch die Kronprinzessin, so schwer ihr dies ouch werden moge, sich zn fassen wissen. Und in der That blieb es dabei: Die Bitte der Kronprinzessin lonnte von bem greisett Monarchen nicht erfiillt werden. — Eine gliickli che ©tabt. Am letzten Marz nnb ant 1. April b. I. ttmrbe bie gesammte Burgerschast ber westfalischen ©tabt Haltern nach bem Rathanse berusen urn — Gelb in Empsang zu nehmen. Es rourben namlich aus ben Ertrag-niffen bes Comntunalvermogens im Botjahre 14,000 Reichsmark bar an bie Burger vertheilt. Haltern zahlt etroa 5000 Einwohner. — Eine AufklSrung. In eittcr ruffifchen Provinzstabt ttmrbe knrzlich bas Suftfpiel „SSieI Sarm um nichts" gegeben. Nach ber Borstellung wurbe lebhaft applandiert unb einer ber ZnhSter im Parterre rief lant nach bem Dichter. Der Vorhang hob sich, woranf ber Regifseur vortrat unb sagte: „Entschuldigen Sie, ber Autor, Herr Shakespeare, ist schon feit 25 Jahren tobt." Local- und Provinzial-Angelegenheiten. — (Der neue Gemeinberath) zeigt, mit Ansnahme eines einzigen Falles, ganz bieselbe Zn-samniensetznng, wie vor ber Nenwahl. Mit ollei-niger Ansnahme bes Med. Dr. Derc, welcher vom dritten WahlkSrper an ©telle bes ansfcheibenben friiheren Gemeinberathes Dr. Ahazhizh in bie ®e* ineindereprasentanz entsendet wurbe, gehbrteit santmt-liche neugewahlte Gcmeinberathe schon friiher unferer Hanb, fam, um Abfchieb zu nehmen von ihr unb vom Klosterhos: „Gott sei mit dir unb beinem Seibe!" Dicse Worte gab ihm bie Alte mit auf ben Weg unb fchaute ihm noch lange nach, mit nm-ftortem Sluge, als er fortzog in bie weite Welt, auf Nimnterwieberlehr; battn blieb fie allein, bie ein-fante Alte vom Klosterhos. Davon erfnhr Maria nichts in bent stillen, nur von ben taglichen Besuchen bes Prinzen unter-Brochenen Beben in ber Billa auf dem Sande. Sieg-bert blieb itntner ber gleiche, unb sie sfihltc eine ittnige Frenndschaft zu ihm, die ohne Walter wohl hatte Siebe werden kbnnen. Dass der Furst im Augcnblick nicht auf dem Eingehen einer standes-gemahen Verbindung seines Neffen beharrte, war schon genng, diesen in Sicherheit zu wiegen; er ge-H5rte zu ben sorglosen Naturen, welche bom Augen-blicke nehmen, was sie kbnnen, ohne an ben nachstcn zu benken, die sich nie einen Gennss dutch die Frage, was daraus entftehen kSnne, verkummern. Er dachte nicht an eine Zukunft ohne Maria, aber auch nicht baratt, um ihretwillen bie Thtonfolge aufzugeben; mit einer Aendetung biefer war ihm gebroht warden. Commnnalvertretung an, welche jetzt acht Beamte, filnf Advocaten, fiinf Kaufteute, filnf GewerbSlrute, brci Doctorcn der Medicin, brei Private und einen Joutnalisten unter ihre Beifitzer zahlt. — (Eine unterbliebene Ovation.) Ans Stein wird unS gemeldet, dass fiir diese Tage die Ankunst des bafelbft begtitcrten NeichSrathS-abgeordneten Ritter v. Schncib angefagt war. Der erwartete Bcfnch hatte jeboch nicht ber Befotgung der Skonomifchen Angelegenheiten auf dem Gute nachst Stein gegolten, fmtdetn e§ war derfelbe eigentlich ber Stadt Saibach zugebacht gewefen. Die Herren Dr. Bošnjak unb Zarnik beabfichtigten namlich, ben SSertreter bet ©tobt Saibach im Ab--georbnetenhaufe nach bem voraussichtlich glticklichcn Ausgange ber Gemcindcrathswahlcn mit bem ublichen clerical-nationaten Pompe unter Geleit bet Solo* listen in bie SanbeShauptftabt einzuftihren. Man requiricrte schon ein eigenes SBattberium fflr ben feftlichen Aufzug, ein bezahlter Poet hatte schon eine Schneid-Hymne gedichtet. Herr Dr. Bošnjak, der bei ber Wahl bes zweiten WahlkSipets den Wahlgang pctsvnlich controlierte unb nach seine« Auszcichnungcn fiir seine Portei eine MajoritSt von 40 Stimmcn als ganz gcwiss hielt, hatte bereitS vor Seenbigung bes Scrutiniums butch bie SBahI* commission ein Siegestelegramm an R. v. Schneid nach Wien entsenbet. Dutch die gegentheilige Wen-dung der Dinge ist der Stadt Laibach ein gtotz-artiger Spcctakcl crfpart wordcn. — (Ein hcrzlicher Gliickwunfch.) Die „Triester Zcitung" begriiht ben Wahlfieg bes zweiten Wahlkotpcts mit folgenben Worten: „Wit be, glutkroiinfchen die Betfassungspartei unb bie Stadt Saibach von ganzem Herzen zu biefem Siege; die Bliite biefer fympathischen ©tabt, ihr Ausschwung, ihre Berfchonerung, ihre Annehmlichkeit als Aufcnt-halt fiir gebilbete Sente hangen ittnig mit biefem Siege, d. h. mit ber Majoritat ber BctsassungS-portei im Gemeinberothe znsammcn. Es wore trau* rig gewefen, wenn bie fchbnen Fortschrittc, bie sich in ben offentlichcn Dingcn Saibachs in ben letzten Jahren geltenb gemacht, untrrbrochen Worden ware« unb wenn bie dutch die ftrenge Gebatung unb die aufopfernden Bcmuhnngcn bes verfaffungstrtuen Gemeinberathes in fchotte Drbnung gebrachten Finanzcn durch biefaubere „Slovcnija"-Wirtfchast wider in Ber-fall gerathen toaren, unb wenn in ein paar Jahren ein fchamrother Curs ber neuen Saibocher Safe bas nationale SRuinierungstalent ber Elemente, auf beren Coalition unset dermaliges Minifterium so fchone Hoffnungen fctzt, grfiheten Kreisen vcrstSnd-lich gemacht hatte. Also nochmals, herzliches Gliick-auf! — Bei ber nachstcn Wahl sinb hoffcnttich wieder bessete Zeiten fur den gutcn Bsterteichischen Staatsvcrstand!" Wir nehmen mit umfo grSherem Friiher hatte ihm dieses Aufgeben seiner Recht nichts gekostet, ja es ware ihm crwLnscht gewefen allein feit et wieder am Hose, umgeben von ©chmcichfern, befonbets feit er in oertrautem Um* gang mit bem Grafen Walbheirn lebte, beffen Be-streben ja nur daljin gieng, seine Tochter mit dem regierenden Fiitsten zn vermahlen, hatte er dicse Ansichten gcandcrt, und ber Gtos hatte gleich nach ber Berlobung gesagt unb feitbem oft wiederholt : seine Tochter wiirbe nie das kleinfte Opscr an* nehmen unb er IBnnc nie seine Zustimmung zu einer Betbindung geben, bie ein folches verlangen wetde. Auch Maria war von ihm untcrwiesen Worden, unb sie selbst Wat nicht geneigt, etwas zu forbern, bos ben Prinzen vielleicht, wenn auch nut in fpateren Jahren, seine Ehe als Soft empfinbe« lasten mochte. ©iegbert lachclte iiber ben Ehrgciz bet Waldblume, toieberholte aber nicht mehr wie friiher, sie mSge ben Prinzen in ihm ganz fiber# sehen. (Fortschung folgt.) Vergniigen bon ' dieser sympathUchen Kundgebung eines geachteten Journals Act, ul8 damit auch den freundlichen Gesinnungcn cinec Nachbarstadt Aus-druck gegeben wird, deren Angehiirigen in von Jahr zu Jahr sich mehrender Zahl unsere Stadt tin sehr beliebter Sommerausenthaltsort geworden isl. — (Landessanitatsrath.) Das Mini-sterium hat die bisherigen Mitglieder des Landes-sanitStsrathes, Dr. Franz Schifser, Dr. Adolf Eisl, Dr. Franz Fux und Dr. Friedrich Keesbacher, neuer-dings in dieser ihrer Eigenschaft bestatigt, nachdem der Landesausschuss, wie bereits erwahnt wurde, die Herren Doctoren Prof. Valenta und Wilhelm Kowatsch schon vor mehreren Tagen zu Mitgliedern des Landessanitatsrathes ernannt hat. — (Artistisches.) Jm Schansenster der Till'schen GeschaftslocalitSt Unter der Trautsche ist daS lebensgrohe Brustbild des friiheren Landes-prSsidenten R. v. Kallina ausgestellt. Das Portrat, eine treffliche Leistung des unseren Lesern schon be-kannten Kilnstlers Josef Smutny, ist nach einer Photographic mit Kohle gezeichnet und entspricht sowohl was Lebeuswarme als auch was die vollen-dete Technik der Ausfithrung anbelangt, alien An forderungen, die man iiberhaupt an derartige Kunst-schvpsungen stellen kann Wie wir HSren, hat Herr Smutny den ehrenvollen Auftrag erhalten, ein Pov trat unseres Kronprinzeu zu zeichnen, nachdem das von ihm ausgefuhrte Bildnis des Erzherzogs Wilhelm die Zufriedenheit der hiichften Kreise gefundeu. Das oben erwahnte Portrat des nunmehrigen Statt halters von Mahren ist iiber Auftrag der Gattin unseres friiheren Landesprasidenten angesertigt Worden und befindet sich in dessen Privatbesitz. — (Laiba cher Liedertafel.) Morgen, . den 10. d., uni 8 Uhr abends veranstaltet die Lai-bacher Liedertafel unter Mitwirkung der Theater-kapelle in den Localitaten der Casinorestanratioil ihte zweite diesjahrige Vercinsuuterhaltung. Zum Bortrage gelangen hiebei folgende Gesangspiecen: 1.) E. S. Engelsberg: ..Griih' dich Gott", Chor; 2.) Camilla Maschek: „Pri zibeli*, Chor; 3.) I. Be-schnitt: „Rheinsahrt", Chor mit Baritonsolo; 4.) Dr. Adalbert Tilkowsky: „Der Liebe Lust und Leid", Walzer stir Mannerchor mit Clavierbegleitung; 5.) J. v. Zajc: „V boj“, Chor; 6. a) Jos. Blnm-lachner: „Stadtherren und Bauer", Ssterreichisches Gebirgslied filr Doppelqnartett mit Tenorsolo; b) I. Levitschnigg: „Auf der Kappler Alm", Solo-quartett; 7.) Arno Garthe: „Die Weinprobe", ko-mische Gesangscene mit Clavierbegleitung, Personeich der Wirt, der Pastor, der Doctor, der Schulmeister; 8) W. Kuntze: „Ein Hoch dem Wein", Chor. — Das Programm der Musikkapelle (Dirigent Herr G. Mayer) lautet: 1.) Rossini: Ouverture zu »Wilhelm Tell"; 2.)Godsroy: „La murskaWalzer; 3.) Vogt: „Nachtgesang", Streichquartett; 4.) Granada : „Emmi", Polka frantzaise; 5.) Mayer: nRevue de Boccaccio", grohes Potpourri nach Motiven von Snppe; 6.) Mayer: Polka schnell. Witterung. Laibach, 9. April. Morgens Nebcl, dann theilwcisc Aufheiterung, nach-mittagS zunehmende BcwSlkung, schwacher Ost. Warme: morgens 7 Uhr + 5 0°, nachmittags 2 Uhr + 10 8° C. (1879 + 15 9°, 1878 + 112" C.) Barometer 727 34 Millimeter. Das gestrige Tagesmittel der Wiirme + 7 6° urn 13" unter dem Normale; der gestrige Niederschlag 8 80° Millimeter Regen._______ Angekommene Fremde a in 8 April. Hotel Stadt Wien. Staufer, Lehrer, Trisail. — Kobe, Biickermeistcr, Topliz. — Stein, Deutsch, Eckstein, Kfite.; Milleret, Director, und Kurrthar, Kfm., s. Frau, Wien. — Kohlmiillcr, Kfm., Triest. — Ranzinger, Hdlsm., Gottschee. — TLpscr, Linz. — Bachar, Expcditor, Neudors. Hotel Elephant. Rottar, k. k. Steuereimiehmer, Gurkseld. — Fischer, Stein. — Dr. Kern, Badearzt, Lipik. — Streuhlcr, Griinwald, Kflte., und Tumeley, Reis., Wien. — Krauz, Jngenieur, Budapest. — Kovino, Kfm , Turin. Kaiser von Oesterreich. Dolinar, Psarrer, Trata. — SRafff, Kfm.. Piezid. Mohren. Mali, Geschastsmann, Oberkrain. Hafuer, HolzhLndler, Neumarktl. — Kapel, Privat, Laibach. — Karolnik, Stein - Licker, Steinbach. — Treu, Muggia. Gedenktafel iiber die am 10. April 1880 stattfindenden Lici-tationen. 2. Feilb., Hladnik'sche Real., Kirchdors, BG. Loitsch. — 2. Feilb, Maticit'sche Real., Zirkniz, BG. Loitsch. — 2. Feilb., Keinc'sche Real, Travnik, BG. Reisniz. — 2. Feilb., Malnar'sche Real., Hudikonc, BG. Reifniz. Am 12. April. 1. Feilb., Magsche'sche Real., Biskavas, BG Rudolss-roert. — 2. Feilb., Melihen'sche Real., Tersische, BG. Nassensuh. — 3. Feilb., Kosel'sche Real, Primskau, BG. Krainbura. — 3. Feilb., Pleskovic'sche Real., Nassenfuh, BG. Nassenfutz. — 1. Feilb., KrHnar'schc Real., Mitter-feistriz, BG. Krainburg.— 3. Feilb., Dermastja'sche Real., Ilovica, LG. Laibach. — 3. Feilb., Selan'sche Real., Morast, LG. Laibach. — 3. Feilb., Ciuha'sche Real, ad Landtasel, LG. Laibach. Wiener Borse vom 8. April. iKIg«m«io< Slauis-f (fluid. tapierrenre.......... ilberrentc .... (Bolbtentc.......... Staateiofc, 1854. . » I860. . I860 zu 100 fl. 1864. . ®rnnd