pränumcraliong-prkisc: Fllr Laibach: Banzjährig . . . 8 fl. -10 kr. Halbjährig . . . 4 „ 20 „ Vierteljährig. . . 2 „ 10 „ Monatlich . . . — „ 70 „ Laibacher M i t der Post: Ganzjährig . . . n fl. Halbjährig . . . 5 „ Vierteljährig. . . 2 „ - kr. Für Zustellung ins HauS vierteljährig 25 Ir., monatlich 9 Ir. Einzelne Nummern (i Ir. Nr. 165. Tagblatt. Anonime Mittheilungen wet'oen nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. Freitag, 21. 3ult 1871. — Morgen: Maria Magdalena. ticiinklion Bahnbosgasse Nr. um. Lkpkdilio» und 3nftralru-ßurcnu: »rngretzplatz Nr. Sl (Buchhandlung von I. v.^lleinmavrLF. Bamberg). Znscrtionsprcisc: Für die einspaltige Petitzeile 3 lt. bei zweimaliger Einschaltung b 5 lt. dreimal 1 7 kr. Insertionöftempel jedesmal ,10 kr. Lei größere» Inseraten und öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt. 4. Jahrgang. Das Siegesfcst in München. Wo möglich noch bedeutsamer, als vor kurzem der Siegeseinzug der deutschen Heere in Berlin gestaltete sich das deutsche Siegesfest in München. Während der nordische Trinmfzug mehr den Charakter eineö militärischen Schauspieles an sich trug, ist die Siegesfeier in der prächtige» Jsarstadt zu einem hochbedentenden politischen Ereignisse geworden, und das mit vollem Rechte. Baierns jugendlicher König war es ja, der zuerst unter den deutschen Fürsten vor einem Jahre die Gefahr für das gemeinsame Vaterland erkannt hat, der die Pläne einer finstern Partei, die den Süd vom Nord getrennt halten wollte, vernichtet, allen Sondergelüsten schwelgen geboten und sein Volk zu energischem gegen den Erbfeind aufgerufen. Baiernö König auch ist eö, der nach den beispiellosen Siegen der deutschen Heerschaareu von freien Stücken seinen wichtigsten Hoheitsrechten entsagte und so das deutsche Einigungswerk auch aus politischem Gebiete ermöglichte. Ihm ist cs also vor allein zu dauken, wenn die Pläne des raubgierigen Nachbars, das in Konsoli-dirnng begriffene Deutschland zu zersplittern, gescheitert sind, wenn die Einigung aller dentfchen Stämme endlich zur Wahrheit geworden, wenn zu des Vaterlandes Nutz und Frommen aufs neue das glorreiche deutsche Reich erstanden ist, wenn fortan kein Zwiespalt mehr herrscht zwischen Süd und Nord. Wer den ruhigen Charakter des baierischeu Volkes kennt, wird daher den Enthusiasmus, womit es die Siegesfeier am Jsarstrandc begangen, zu würdige» wissen. Schon die Fahrt des deutschen Kronprinzen, der zum SiegeSeiuzug eigens aus England herbeigeeilt, durch die baierischen Gauen glich einem Triumfzuge und der Empfang, der dem Sieger von Weißenburg, von Wörth und Sedan von den wackern Baiern bereitet wurde, steht ohue Beispiel in den Annalen ihrer Geschichte. Es waren keinerlei Anordnungen getroffen, keinerlei Aussor-dernngen au die Bewohner ergangen; aus dem freien Willen der Bevölkerung, aus Freude über die herrliche» Siege, welche ihre Söhne unter der Führung des ritterlichen Prinzen errnngen, aus dem Drange, ihrem Jubel über das endlich gelungene Werk der nationalen Einigung würdigen Ansdruck zu geben, ist das schöne Fest hervorgegangen. Der edle bajuvarische Stamm hatte sich aufgerafft, diejenigen zu ehren, die so großes vollbracht, und ihnen ein Fest zu bereiten, das eines der schönsten Blätter in seiner Geschichte füllen wird. Das Volk hat seinen Söhne» und ihren Führern den Dank dafür bezeugt, daß die heimatlichen Fluren verschont geblieben von den Greueln des Kriegs, den Dank, daß es verschont geblieben vo» de» Morbbraiucrciett eines Melac, die ihm der schamlose Nachbar angedroht, den Dank, daß keine brennenden Städte und Dörfer, keine obdachlos herumirrenden Weiber, Kinder und Greise die Spnren fremder Ranbhorden bezeichne», den Dank, den ein schlichter Vers in der glänzende» Via triumphalis am beredtesten aus-sprach: „Hieltet ihr den Ferah nicht traut}’, Wie sah' cS heut' in München ans!" Nur eine Partei in der Jsarstadt, berat Heimat freilich nicht das schöne Baiern, sondern jenseits der Alpen, mag nicht etngesttntutt haben in den allgemeinen Jubel, die Partei der Ultratuontanen und Römlinge, die vor einem Jahre, als sie noch das Ruder i» Händen hatten, nndeutsch und im-patriotisch genug, bewaffnete Neutralität verlangt hatten. Ihnen, gleich unseren Schwarzen, war es nur erwünscht, wenn der Würger zweier Republiken und Wiederaufrichter des päpstlichen Stuhles in Rom über die Vormacht der deutschen Ketzer her-stel. War diese Macht darniedergeworsen, Deutschland gedemüthigt und in die alte Ohnmacht zurück-geschleudert, Nord lind Süd für lange Jahre hin- aus einander entfremdet, so triumfirte die römische Herrschsucht und pflanzte auf den Trümmern und Leichenhaufen des Vaterlandes ihre schwarzen Banner ans. Die deutschen Siege, die Zertrümmerung der napoleonischen Schwindel- und weltlichen Papstherr-schast hat alle ihre Pläne von Wiederanfrichtung der hierarchischen Gewalt zu Schande» gemacht. Ja gerade vou dort ans, wo zur Zeit des BOjäHrigeii Krieges sich die Wogen des Protestantismus gebrochen, wo Kurfürst Max I. gleich seinem Bnndes-und Gesinnungsgenossen, dem Habsburger Ferdinand II., das Auörottungswerk der Protestanten blutig vollsühreu konnte, da erheben sich jetzt ans dem Schöße der Kirche selbst die ehernen Gestalten eines Döllinger, Friedrich, Huber und weisen mit der beuchte der Wissenschaft den dummdreisten Un-fchlbarkeitsgläubigen ihre Wege. Darum die verbissene Wuth, die freche Gesetzesverhöhnuiig, die wahnsinnige Agitation, die derjenigen ihrer Gesinnungsgenossen bei uns in Oesterreich nichts nachgibt ; daher der heftige Kampf, der auf der ganzen Linie entbrannt ist. Dem gegenüber werden nun die heimgekehrten Söhne des Vaterlandes, die in treuer Kameradschaft und Waffenverbriidernng mit den Norddeutschen auch den Geist der Freisinnigkeit und religiösen Duldung eingesogen, der altkatholischen Bewegung unter dem Volke eine willkommene Stütze bieten; und was die Regierung allein nicht vermag, kann sie im Bunde mit dem deutschen Reichstag vollführen, für dessen nächste Session im Herbste der Kanzler Gesetzentwürfe von weittragender Wichtigkeit, wie Zivilehe und Regelung des Verhältnisses zwischen Staat und Kirche, vorbereiten läßt. Dieses Ansraffen der deutschen Regierungen zur gemeinsamen Niederhaltuug der klerikalen Ueber-griffe wird durch das Organ des deutschen Reichskanzlers, die „Norddeutsche Allg. Ztg.“, in einem Artikel sigtialisirt, der keinen Zweifel darüber läßt, Feuilleton. Die Getreideernte. „Die Arbeiten der Getreideernte müssen Heuer," schreibt Feusers „Landwirthschastliche Zeitung," „ein großes Gedränge in die Landwirthschast bringen, indem voraussichtlich Korn, Weizen und Gerste ziemlich itt derselben Zeit zur Reife gelangen. Da heißt es retten, was zu retten ist, damit dem Ackernden nicht ein' großer Theil des für die Mühen, Arbeiten und Kapitalsvorlagen durch ein Jahr hindurch nun in Körnerform gebotenen Lohnes verloren gehe. Glücklich der, dessen wirtschaftliche Verhältnisse den Ankauf und die Verwendung einer Getreide-Mähmaschine gestatten: er vermag wenigstens eine gute Partie seines Getreides vor der Todtreife der Körner, bei der Gelbreife zu schneiden; er wird dann vor dem Ausfall der fester in den Hülsen steckenden Samen geschützt sein und nicht nur einen qualitativ wie quantitativ höheren Körnerertrag er* Met,, sondern auch ein futterwerthigeres Stroh ernten, weil dessen Zellgewebe notorisch eine leichtere Verdaulichkeit hat, als es den itt der Todt- oder Ueberreife geschnittenen Getreidehalmen eigen ist. Wohl keine Maschine hat eine so weittragende, segensvolle Bedeutung für die Laudwirthe, als die Getreidemähmaschine, weil nur deren Benützung zu oft, zumal im heurigen Jahre, die Bodenrente eines ganzen Jahres zu sichern vermag. Es kann und darf sich da nicht darum handeln, ob die Ernte mit der durch Menschenhände geführten Sense ober Sichel um so uitb so viel Gulden und Kreuzer billiger zu stehen kommt, als die, welche mit der Mähmaschine ausgeführt wird, sondern vielmehr darum, durch welche von diesen beiden Arbeiten die Ernte möglichst rasch und vollkommen, ohne ober doch mit geringstem Körnerverluste, bewältigt werben kann. Genügt doch oft ein Sturmwind durch wenige Stunden, um die Hälfte der Körner aus den überreifen Getrcideähreu auszudreschen; zwei, drei Metzen Verlust per Joch — und diese reprüsentireu den doppelten Betrag der Erntekosten — fallen dann kaum auf; man merkt die Einbuße erst in der später auf-(aufettben Saat. Tritt ttun eine Ueberreife beö Getreides ein, so wird man selbstredend diejenige Gattung zuerst schneiden, welche ihrer Eigetukümlichkeit nach am leichtesten durch Ausfallen der Körner und Abbruch der Achten zu leiden hat. Und das ist in erster Linie die Gerste, der sich der Weizen anschließt; der Roggen, das sogenannte Korn, mag schon länger auf dem Halme verbleiben. Bezüglich der Gelbreife des Getreides fei hier nochmals in Kürze erwähnt, daß matt diesen Zustand eingetreten betrachtet, wenn die Körner ans dem milchigen in einen festen Zustand übergehen und wenn sie eine jede Spur von grüner Färbung verloren haben: eö findet das itt der Regel etwa zehn Tage vor der Vollreife, vor dem Fest- und Glasigwerden der Körner statt. Von jener Zeit tritt weder Wasser noch ein anderer direkter Nährstoff in die Pflanze hinein, aus welcher dann bis zur gänzlichen Reife ,.ur das Vegetation«» wasser verdunstet. Diese Verdunstung, bei der übrigens das Stroh die obenerwähnte Holzigkeit an» nimmt, kann nun ebensowohl und oft" rascher beim Nachreifen des in der Gelbreife geschnittenen Getreides auf den Stoppeln oder auf bet, Mandeln daß es dem Kanzler Ernst damit ist, sich im neuen Reiche die klerikalen Wühlereien vom Halse zu schaffen. Darum begrüße» wir auch mit Freuden den glänzenden Willkomm, der dem Erben des deutschen Reiches in München geworden, sowie die Besiegelung der Freundschaft zwischen dein jungen Baiernkönig und dem künftigen Herrscher des Reiches; diese innige Freundschaft ist uns eine Bürgschaft dafür, daß die Sache der Freiheit und der Vernunft auch am Lech und an der Isar triumsiren, daß die geistigen und sittlichen Güter des deutschen Volkes durch den innigen Bund von Nord und Süd am besten gewahrt werden. Politische Rundschau. Laibach, 21. Juli. Julattd. Die Rede, welche der Präsident der Reichsrathsdelegation Ritter v. S ch m e r l i n g bei Gelegenheit des Schlusses der Sitzungen gehalten, erregt gerechtes Anssehen und findet allgemeinen Beifall. Die „Neue Fr. Pr." sagt darüber: „Die Worte des unverwüstlichen Staatsmannes, den die Geschichte immer als den Vater der parlamentarischen Aera in Oesterreich bezeichnen wird, tragen das Gepräge lebensvoller politischer Beziehungen. Wenn Herr v. Schmerling der Politik des Reichskanzler/ seine volle Zustimmung aussprach, so faßte er allerdings nur die Ergebnisse der DelegalionS-session zusammen. Aber er war denn dcch nicht bloßcS Organ der Delegation; wir werden nicht irre gehen, wenn wir in der zustimmenden Erklärung Schmerlings auch dessen persönlichen Ateinungs-ausdruck erkennen. Diese Zustimmung reichte bis zur entschiedenen Abwehr jener Hetzerpolitik gegen Deutschland und Rußland, zu deren Organ sich die Polen in der Delegation machten und welche in dem slavisch-jesuitischen Gemenge der Gesellschaft des Grafen Hohenwart so nachdrückliche Simpathien findet. Mit wenigen Strichen zeichnete Schmerling den Zusammenhang, welcher in diesem Angelpunkte zwischen der Innern und der äußern Politik besteht, welcher leicht das Schicksal für Oesterreich hcrauf-beschwöreu könnte, daß cs auf der Suche nach dem innern Frieden — den auswärtigen Konflikt findet. Mitten in der jämmerlichen Wüste unserer inneren Politik bildet der Abschluß der Delcgationsscssion eine freundliche Oase, von der wir wünschen, daß ihr Grün bald auf Gebiete wohlthucnd überglänzen möge, wo die Luftspiegelung des Ausgleiches heute noch den Wanderer irreführt." Mit dem Schluß der Delegation ist das Ministerium Hohenwart von allen Hemmnissen befreit, seiner AktionSpolitik steht nichts mehr im Wege. Eine wunderbare „Ausgleichs"-Mähre wird aus Prag berichtet. Es soll den Ezechensührern seitens der Regierung unter ändern auch verheißen worden vor sich gehen, als bei den auf ihren Wurzeln stehenden Halmen. Für die Saat bestimmtes Getreide läßt man natürlich gehörig ausreifen. WaS nun die Getrerdemähmafchinen anbelangt, so zählt man deren jetzt bereits über hundert Systeme, von denen diejenigen mit selbstthätiger Ablegevorrichtung, wenn sie auch etwas mehr Spannkraft erheischen, entschieden den Vorzug vor denen verdienen, die zum Abstößen des geschnittenen Getreides von der Maschine auf Garben einen besonderen und geschickten Arbeiter erfordern. Ebensowenig mochte ich die einspännigen Maschinen empfehlen, da sie den berechtigten Anforderungen unserer Zeit unmöglich zu genügen vermögen. Es gehören einmal zwei flotte Pferde dazu, um eine Mähmaschine in die erforderlich rasche und energische Bewegung zu setzen, die zu einem guten Schnitte unerläßlich ist. Auch der Maschine, auf der durch zwei Menschen die Garben während des Mähens gebunden werden können und die im Vorjahre viel Reden von sich machte, kann ich darum keine praktische Bedeutung abgewinnen, weil es eben eine fisische Unmöglichkeit für die Arbeiter ist, das Getreide von 10 Jochen sein, daß in dem Falle, als die Czechen in dem nächsten Reichsrathe erscheinen würden, mehrere bezeichnende Stellen der Thronrede, welche von Sr. Majestät anläßlich der alsdann neu zu eröffnenden Session gehalten würde, in czechischer Sprache zur Verlesung gelangen sollen. Die Polen und Slovenen würden natürlich dann gleichfalls die Verwendung ihrer Muttersprache in der Thronrede fordern. Eine also abgelesene Thronrede hätte jedenfalls den Vorzug der Neuheit. Die „Politik" veröffentlicht die Regierungsvorlage betreffs der Landtagswahlreform. Der Großgrundbesitz ist in zwei Wahlkörper eingetheilt, mit der bisherigen Abgeordnetenzahl (70 Abgeordnete). Der erste Wahlkörper hat einen Zensus von ‘2000 ff. an Realsteuer; der zweite Wahlkörper umfaßt die Steuerträger unter 2000 fl. Auf die erste Gruppe kommen GO, auf die zweite 10 Abgeordnete zu wählen. Dem Feudalgryßgrnndbesitze ist dadurch daS Uebergemicht stets gesichert. Die Städtegrnppeu behalten den Achtgulden-Zensnö bei, doch wird die Stenerschnldigkeit der Industriellen abgeschlagen. Den selbständig wahlberechtigten Städten werden noch II zngezählt, den gruppenweise wählenden noch 27 angereiht; dagegen aus den Städtegruppen 17 Orte den Landgemeinden zugewiesen. Hicmit ist eine bedeutende Stimmenzahl für die Czechen gewonnen. — Für die Landgemeinden sind direkte Wahlen proponirt. Die Großindustrie ist in zwei Wahlkörper — über und unter 1000 fl. Jndnstriestener — eingetheilt, wobei 15 Abgeordnete entfallen. Die Virilstimmen sind bei-behalten. Es wurden aufrührerifchePlakate gefunden. Deklarant Tomek, vom Minister Jirecek nach Wien berufen, soll laut den „Narodni Listh" Lehrer der böhmischen Geschichte beim Kronprinzen werden. Die bekannte Erklärung des Ministeriums in der Mistelbacher Vereinsafsaire wird in den auswärtigen Blättern mit Recht sehr ernst genommen und ein schlesisches Blatt knüpft an dieselbe folgende Bemerkung: „Dies Bekenntnitz ist wirklich Goldes werth und wird endlich das ©einige beitragen, die Deutschen bei uns aus ihrer Lethargie aufzurütteln, daß auch sie endlich eine rein nationale Partei werden, wie die Magyaren, Polen, Czechen, Slovenen ii. s. w. Die Dcutschöstcrreicher können dem Grafen Hohenwart, diesem Zögling der Jesuiten, der den Rekruten das vierte Jahr als Reservisten bei der Linie dienen läßt; diesem Minister, der die Stirn hat, ihren ganzen Stamm ins Angesicht zu................. indem er im Herrenhause versichert, er sei auch „ein Deutscher," nur eins sagen: „Legts zu dem übrigen, Herr Graf" — der Zahltag wird ja kommen, so wahr ein Gott aus Erden lebt und so wahr Sedan nicht geschlagen war, um uns zu Heloten der Czechen zu machen. Aber fo viel ist allerdings — und so viel soll die Marsh’sche Wundermaschine doch in 10 Stunden niederlegen — in einem Tage zu binden. Das einzige Gute an dieser Maschine ist _ bemerkte ein Witzbold über das vom hohen Ackerbauministerium iu Graz ausgestellte Exemplar — daß die Arbeiter, ,wenn sie leer geht, einen bequemen Tisch zum Frühstücken, Jausen und wohl auch zu einem Spielchen haben. Die beste unter den Mähmaschinen dürfte jetzt wohl die von Buckeye* sein, die sowohl speziell für Gras, Klee u. dgl., als auch für Getreide eingerichtet. gebaut wird. Zu den kombinirten Systemen für Gräser- und für Getreideschnitt vermag rch imch noch immerhin nicht recht zu begeistern, wenn deren Leistungsfähigkeit auch keineswegs zu verachten lst. Hingegen entspricht die Buckeye zum Grasmähen und die zum Getreidemähen allen Anforderungen, die man vernünftiger Weife an eine solche Maschine stellen kann und das ist gewiß viel. Was ihr zudem noch zum ganz besonderen Lobe gereicht, sind * Die Buckeye ist in Wien von dem Zivil-Ingenieur Herrn Josef Oesterreicher zu beziehen. gewiß, wenn Belcredi die Deutschen in Oesterreich mit Ruthen strich, so ist der „Auchdeutsche" Hohenwart gesandt, sic mit Skorpionen zu züchtigen. Wenn die Sokolisten aller czechischen Turnvereine, wenn die Fleischcrkncchie und die Gewerbslente aus ganz Böhmen nach der rein deutschen Stadt Brünn wallfahrte», um dort durch die ^Herausfordernden Prozessionen die Deutsche» bis ausS Blut zu reizen, so putscht man sic minisiericltcrseits noch an und findet alles in der schönsten Ordnung. Weil aber in Niederösterreich ein paar Slave» lebe», dürfen die Deutsche» in Niederösterreich »ichts mehr unternehme», was diese Herren reizen könnte. Wie ge> sagt, das geschieht in Niederösterreich, nicht in Krain oder in Böhmen, nicht in Mähren oder Galizien, 'ondern vor den Thoren Wiens!" Ein Wiener Korrespondent l er „Angsb. Allg. Ztg." will erfahren haben, daß die angekündigten Veränderungen in Betreff unserer Vertretung im Auslande bereits vollzogen sind. Er ist jedoch nicht in der Lage, die Persönlichkeiten namhaft zu machen, welche bestimmt sind, Oesterreich am Berliner Hose und bei der hohen Pforte zu vertreten. Heber die Veränderungen in unserer ziSleithanischen Beamtenwelt erfährt der Korrespondent, die Ernennung des Grasen Golnchowski zum Statthalter von Galizien ei so gnt als vollzogen, und es scheine auch seine Richtigkeit zu haben, daß in Böhmen umfassende Veränderungen in der höheren Beamtenffäre zu gewärtigen feien. Ausland. Aus München wird gemeldet, die Antwort der Regierung auf die Petition der Bischöfe um Aufhebung des Placetuni regium sei verneinend ausgefallen, sowie die Trennung der Kirche vom Staate ausgesprochen worden. Ebenso ist die Auflösung der Kammer, in welcher die Ultra-montanen die Majorität hatten, in Aussicht gestellt. Der klerikalen „Kölnischen Volkszeitung" wird von gut unterrichteter Seile die Nachricht bestätigt, daß von Berlin aus iu letzter Zeit Verhandlungen mit 58 ater n und auch mit O est er reich bezüglich eines gemeinsamen Vorgehens in den kirchlichen Streitfragen «»geknüpft worden; man will sich über die Mittel verständigen, wie das Unfehlbarkeitsdogma für das staatliche Leben unschädlich zu machen sei. „Es sind hierüber," fügt das genannte ultramontane Blatt hinzu, „schon vor Wochen persönliche vertrauliche Schreiben zwischen dem Fürsten Bismarck und dem österreichischen Reichskanzler gewechselt worden und die Komplimente, welche die beiden Genannten sich öffentlich gemacht haben, hängen mit ihrer derzeitigen enteilte cordiale in den religiösen Fragen zusammen." Der Kamps der deutschen Regierungen gegen die ultramontane Partei spielt sich bis jetzt nur in kleinen Plänkeleien ab. Zu einer förmlichen Schlacht ist es noch nicht gekommen. Mutt streitet sich noch die äußerst sorgfältige Arbeit in allen ihren Details, die Vorzüglichkeit des für sie verwendeten Materials, die verhältnißmäßig geringe Zugkraft, die ihr Betrieb erheischt, die Möglichkeit, welche sie bietet, die Höhe des Stoppelschuittes leicht und einfach zu re-guliren, so zwar, daß auch während ihres Ganges Hindernissen bis zu 1.2 Zoll Höhe, Steinen, Hölzern u. s. w. auSgewicheu werden kann; endlich sei, und das dient ihr nicht zur geringsten Empfehlung, auch noch des Umstandes erwähnt, daß alle ihre einzelnen Bestandtheile nimierirt sind und daß sie jederzeit zu müßigen Preisen aus dem Depot des Herrn Oesterreicher bezogen werden können, wobei nur die Angabe der betreffenden Nummer des Stückes erforderlich ist. Betreffs der Leistungsfähigkeit der 790 Pfund wiegenden Buckeye ist zu bemerken, daß man mit dieser in Ungarisch-Altenburg in 10 Stunden 7—8 österreichische Katastraljoche feststellte, wobei ohne Wechselanspannung ein Paar 14fäustige Pferde und ein Führer nothwendig waren. Die Grasmähmaschine vermag natürlich bedeutend mehr zu leisten." über die Kompetenz der Reichsregierung. Bald wird jedoch die Erkenntniß, daß ein getrenntes Vorgehen der einzelnen Regierungen unmöglich zum Ziele führen kann, vor aller Augen liegen, und dann wird die Regierung des deutschen Reiches die Aktion übernehmen müssen. Treffend sind einige Bemerkungen, welche jn der neuesten Nummer des „Grenzboten" enthalten sind. Dieses Blatt sagt über die katholische Fraktion des deutschen Reichstages: „Jede Partei kann so viel Opposition machen, als sie will, so lange sie die Gesetze nicht überschreitet. Eine Opposition aber, die sich auf eine universelle kirchliche Autorität stützt, ist etwas ganz anderes. Eine Opposition, die das Gebot des unfehlbaren Papstes als politische Fahne entfaltet, kann nicht mit den Mitteln der Diskussion bekämpft werden. Hier muß der Staat sich an den Fahnenherrn wenden und fragen: geschieht cs nach deiner Anweisung, daß deine Fahne gegen uns entrollt wird? Je nachdem der Papst ja oder nein sagt, wird man die Entfaltung der päpstlichen Fahne als unbefugten Mißbrauch ahnden, oder aber man wird mit dem Papst selbst als Gegner zu thuu haben." Gambetta ist von der parlamentarischen Kommission zur Beurtheilung der Akte der Septem-berregierung vorgeladen worden. Es stehen deshalb bedeutsame Enthüllungen bevor, wenn der ehemalige Kriegsminister alle Vorwürfe, die er in seinen Briefen an Favre gegen Trochu erhoben hatte, nunmehr auch begründen wollen wird. Gleich am ersten Tag der Untersuchung wies er nach, daß er bei einer halben Million mehr Mannschaft zur Verthei-otgung des Vaterlandes unter die Waffen rief, als bisher vermuthet wurde. In ähnlicher Weise dürfte er auch andere, von den Royalisten erhobene Vorwürfe und Verleumdungen entkräften, die diesem Manne nicht verzeihen können, daß er der Republik Gelegenheit bot, wahre Wunder an Hingebung und Ausdauer zu bewirken, und daß er es war, welcher bereits die Hand erhoben hatte, um dem schmutzigen Treiben der _ royalistischen Agitatoren und Spekulanten auf einen Staatsstreich für immer ein Ziel iö' setzen. Die Verwerfung der den Offiziersstellenkauf abschaffenden Armee-Reorganisationsbill durch das Haus der Lords ist eine unangenehme Niederlage für das englische Kabi net, und man darf gespannt sein, was das Ministerium Gladstone thnn wird, um diesen Streich zu pariren. Möglicherweise beruft cs das Parlament im Herbst zu einer kurzen Session ein, um diese Bill nochmals vorzulegen. Das Ministerium kann sich aber auch auf anderem Wege helfen, indem es, wozu es unbedingt b°r°chtigt ist, den Offiziersstellenkauf durch eine könig-V9e Ordre abschafft. (Es darf ja auch jetzt niemand ohne königliche Bewilligung sich ein Offizierspatent kaufen.) Wird der Offiziersstellenkauf dergestalt auf administrativem Weg abgeschafft, und bewilligt das Unterhaus die Geldentschädigung au die Offiziere, woran nicht zu zweifeln ist, so wird die Notwendigkeit, nochmals die Zustimmung der LordS zu dieser unerläßlichen Reform einzuholen, umgangen. Zur Tagesgeschichte. — Zur Reise des Kronprinzen R u -r*1 01 •811,6 ^ra3 wird geschrieben: Der jugeud- m drinz hat, so sehr ihn auch das immerwahrende Neprafemiren ermüdet haben mochte, keinen Augenblick lerne geistige Gewecktheit verloren. Am lebhaftesten benahm er sich bei der letzten Hoftafel, die in der Konigsburg am Hradschin statlfand. Bei der Vorstellung der Geladenen redete er den Handelskammer« Vice-Präsidenten, Herrn Ritter v. Dotzauer, mit folgenden Worten an: „Sie sind ein Deutschböhme, darf ^ch nach Ihrem Geburtsorte fragen?" — „Graslitz, aiserliche Hoheit," antwortete Herr v. Dotzauer. — 5*ct Pnnz sprach weiter: „Das ist im Erzgebirge, °°rt wohnen leider sehr arme Leute," — darauf Herr v. Dotzauer: „Aber treue, deutsche Leute; — kaiser- "che Hoheit sollten einmal hinkommen, seit Kaiser -övsef II. ist niemand von unserer erlauchten Kaiser« fainilie dort gewesen." — „Das ist Schade," antwortete der Kronprinz, „aber ich werde meinen Vater bitten, daß er mir erlaubt, zu den braven Leuten ins Erzgebirge zu fahren. Sie haben die Schützenmedaille aus der Brust, können Sie gut schießen?" Herr v. Dotzauer erwiderte: „Es geht an, aber kaiserliche Hoheit schießen trefflich." — „O nein, ich Hab' mich blamirt in Prag!" — „Aber in einigen Zeitungen stand doch, daß kaiserliche Hoheit gut geschossen haben?" Der Kronprinz entgegnete erröthend: „Das schrieben diese Zeitungen aus Artigkeit. Wild schieße ich so ziemlich, aber beim Scheibenschießen wollte mirs nicht glücken." Herr v. Dotzauer bemerkte: „Se. Majestät der Kaiser ist ein vortrefflicher Schütze!" worauf der Kronprinz: „Ja der Vater schießt freilich gut!" Nach der Hoftafel wurde der „Hirschgrabe»," der Park unterhalb der Burg, besucht. Der Park war wie gewöhnlich verschlossen; der Kronprinz sagte verwundert: „Die Gärten in Schönbrunn sind viel schöner, aber mein Vater läßt sie doch nicht verschließen. Dort darf jeder hinein." Jn Danieks Maschinenfabrik fragte der Kronprinz auf czechisch einen Arbeiter, der Nieten schlug, wie viel Nieten er des Tages fertig bringe. „So viel man braucht" (co je treba), erwiderte naiv der Arbeiter. Der Kronprinz ging lachend weiter. Im Neustädter Gymnasium fragte der Prinz einen Schüler, in welcher Klasse er sei. Der Schüler antwortete: „Jn der Septimaworauf der Kronprinz fortfuhr: „Dann sind Sie in einem Jahre fertig?" — „Ja, wenn ich nicht repetiren muß," sagte verlegen der Schüler. Im deutschen Polytechnikum halten sich die Hörer zur Begrüßung des Kronprinzen reihenweise ausgestellt. Am Eck der Reihe siel dem Kronprinzen ein kleines Bürschchen auf; er ging auf dasselbe zu und fragte: „Wann haben denn Sie zu studiren angefangen?" — „Ich studire gar nicht," erwiderte der Bursche auf czechisch, „ich bin ein Schusterlehrling und Hab mich hereingestellt , um Eure kaiserliche Hoheit zu sehen." Aus Wunsch des Kronprinzen ließ der Rektor den originellen Eindringling im Saale. — Ihren Standpunkt in der B e a m t e n s r a g e in Böhmen präzisiren „Narodni Listi" in einem neuesten Artikel dahin: „Es ist wahr, wir verlangen, und als erste Bedingung des Ausgleiches habe» wir ein Recht, es zu verlangen, daß aus Böhmen alle Beamten entfernt werden, welche nicht im Stande sind, so wie in der deutschen auch in der czechischen Sprache zu amiiren. Eine Lüge aber ist es, daß wir die Vertreibung dieser Beamten verlangen. Werden alle Czechen welche jetzt als Beamte außerhalb Böhhmens dienen, nach Böhmen zurückberufen, so werden dafür alle deutschen Beamten aus Böhmen dorthin versetzt werden können, wo für sie die deutsche Sprache ausreicht. Wenn außerdem von unserer Seite noch verlangt würde, daß einige Beamte, welche in der früheren Zeit sich als die grausamsten Verfolger unserer Nationalität und als hartnäckige Gegner unserer politischen Tendenz erwiesen haben, beseitigt werden, würde darin etwas Auffälliges liegen?" Wohlgemerkt ist dieser Pasius einem Artikel entnommen, der zur Beschwichtigung der Deutschen dienen soll. — Dem von der Stadt München am 17ten Juli gegebenen Festbankete wohnten der Kronprinz von Preußen, Prinz Luitpold mit seinen Söhnen, Prinz Adalbert und etwa 2500 Gäste bei. Der Münchener Glaspalast war feenhaft geschmückt und beleuchtet. Bürgermeister Erhart trank auf das Wohl König Lnd-wig's, Bürgermeister Wiedemayer auf den deutschen Kaiser und den Kronprinzen; letzterer antwortete: Er habe schon wiederholt hervorgehoben, wie hoch er die baierische Tapferkeit und Waffenbrüderschaft schätze und welch' großes Vertrauen der Kaiser 6er bäurischen Armee entgegengebracht habe. Die baierische Armee habe dieses Vertrauen glänzend getechfertigt. Sie habe im Kriege ihre Schuldigkeit gethan; möge sie die im Felde an den Tag gelegten militärischen Tugenden, die sie zu raschem Siege über den Feind geführt, im Frieden weiter üben und pflegen. Das Vertrauen, welches die Armee dem Kaiser und ihm (dem Kronprinzen) entgegengebracht, werde, wie er hiermit zugleich im Namen de« Kaisers wiederhole, gerechtfertigt werden. Er bringe auf seine Waffengenossen, die baierische Armee, sein Hoch! Dies Hoch, in das die ganze Versammlung jubelnd einstimmte, wollte kein Ende nehmen. Der König erschien nicht; derselbe ist Nachts auf Schloß Berg zurückgekehri. — Im „MarmarcS" beschreibt einer der begabteren, jungen ungarischen Journalisten seine Reise über den Mont-Cenis nach Turin. „Hier", so schreibt er, „besuchte ich auch natürlich Kossuih. Mit jugendlicher Befangenheit trat ich in seine Behausung und drückte dein Alien die Hand, der noch immer eine der interessantesten Gestalten ist. Sein schönes Antlitz, die klangvolle Stimme, die einst in tausend Herzen ihren Wiederhall gefunden, hat noch immer ihre Zauberkraft behalten. Ich fand ihn botanistrend, zwischen Büchern und Mikroskopen. Unsere Konversation bewegte sich anfangs um wissenschaftliche Gegenstände, ging jedoch unmerklich ans die Politik über und wurde immer lebhafter. Er sprach seine Ansichten über Napoleon aus und erzählte mir seine Begegnung mit ihm; er sprach ferner über die Pariser Kommune und beurtheilte dieselbe unbefangen, aber viel gerechter, als man es sonst zu ihun pflegt. Endlich kamen wir von den deutschen auf die vaterländischen Angelegenheiten zu sprechen, bezüglich deren Kossulh die Befürchtung aussprach: „daß der andere Theil der Monarchie zufolge der Logik der Geschichte sich Preußen anschließen, Ungarn aber, dieser Kaiastrose vorzubeugen bestrebt, eben hiedurch seinen Untergang beschleunigen werde." — Der „Köln. Ztg." schreibt man aus Florenz, G. Juli: Wiederum ist eine der hervorragendsten Franen-gestalten Italiens hingegangen. Die Prinzessin Christina Trivnlzio bi Belgiojoso ist in Mailand in der Nacht vom 5. Juni gestorben. Geboren zu Mailand am 28. Juni 1808, Tochter der Marchese Isidore Trivulzio, vortrefflich erzogen, nahm die begabte junge Dame früh den lebhaftesten Antheil an den Schicksalen ihres Vaterlandes. Sie verhehlte ihre Bewunderung für die Märtyrer von 1821 nicht und mußte, erst wenige Jahre mit dem Prinzen Balbiano de Bel« giojoso verheiratet, vor der österreichischen Polizei ins Exil flüchten. Sie begab sich nach Paris, wo ihre Talente, ihre Theilnahme für die politischen und literarischen Bewegungen der Zeit und ihr sozialer Rang ihr bald eine Menge Freunde unter den hervorragenden Männern jener Periode erwarben. Besonders nahe standen ihr M. Mignet und Augustin Thierry, welche aber beide ihr an liberaler Weltanschauung nicht gleich« kamen. Ihr ganzes Dichten und Trachten war auf die Befreiung ihres Vaterlandes gerichtet. Sie konspi-ritte unaufhörlich, unterstützte mit ihrem Vermögen in großmütiger Weise die verbannten Landsleute, beständig darauf bedacht, in ihrer Heimat die Flamme der Vaterlandsliebe wach zu halten. Zu diesem Zwecke grün« bete sie den „Ansonio", welches Journal in Mailand heimlich gedruckt wurde, während die Redakteure in Paris wohnten. Noch im Jahre 1846 gab sie einen vierbändigen „Versuch über die Bildung des katholischen Dogmas" heraus und eilte zwei Jahre später auf die Kunde vom Ausbruche der Revolution in Mailand in ihr Vaterland zurück, wo sie aus eigene Kosten ein Bataillon Kampfer für die Unabhängigkeit equi-pirte. Radetzky's Siege zwangen sie zu neuer Verbannung. Ihre republikanische Gesinnung hielt sie ob, ein Unterkommen in Piemont zu suchen; sie kehrte nach Paris zurück, wo sie zum Theil auch des Unterhaltes wegen eine reiche publizistische Thätigkeit er* öffnete. Sie war unter anderen, Mitarbeiterin an der „Revue des Deux Mondes". Da sie nicht an eine baldige Befreiung ihres Vaterlandes dachte, machte sie eine Reise in den Orient, deren Ergebnisse sie in mehreren wissenschaftlichen und belletristischen Schriften niedergelegi hat. Endlich kam das Jahr 1859, wo sie gleich Main», Pallavicini, La Fama und vielen anderen Patrioten sich mit dem Hause Savoyen anS-söhnte, um an dem von Cavour «„geleiteten Werke der Befreiung und der Einigung milzuwirken. Im Jahre 1860 kehrte Christina nach Mailand zurück, wo sie in der Folge an den politischen Händeln wenig äußeren Antheil nahm und in häuslicher Zurückgezogenheit nur ihrer Familie und ihren zahlreichen Freunden lebte. Sie starb, von Alter gekrümmt, aber bis zum Ende Hellen Geistes, im 64. Lebensjahre. Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten. Lokal-Chronik. — (Ernennungen.) Der Justizminister hat den Adjunkten des Bezirksgerichtes Rann Joses D r e -nig zum Bezirksrichter in Sittich und den Auskultanten Karl Kastelic zum Bezirksgerichtsadjunkten in Gottschee ernannt. — (Landwirthschastsgesellschast.) In der Ausschußsitzuug vom verflossenen Sonntag berichtete Dr. Drei über ein Schreiben des Grafen Lauthieri betreffs feines für eine Obst- und Weinbauschule angebotenen Gutes Slapp. Es wurde beschlossen, die Antwort zu verschieben, bis Ritter v. Gutmannsthal über das Anbot des Gutes Berölin zu diesem Zwecke durch Herrn v. Langer seinen Bericht erstattet haben werde. — Herr Schollmayer reserirte in Betreff der lieber-nähme des Druckes seiner Ackerbau-Statistik durch das Blasnik'sche Etablissement. Da« Werk wird unter Begleitung einer statistischen Karte in 1000 Exemplaren erscheinen und dem gesellschaftlichen Jahresberichte beigelegt werden. — Es wurde beschaffen, die von Dr. Johann Bleiweis verfaßte, mit Abbildungen versehene „Belehrung über die Viehzucht," zu deren Herausgabe die Gesellschaft von der hohen Regierung eine Unterstützung erhielt, um den Preis von 80 kr. zur Erleichterung der allgemeinen Verbreitung abzugeben. — Schließlich reserirte Dr. Bleiweis über die für das Jahr 1872 anzusprechenden Regierungssubventionen. Es wurde beschlossen, dieselben in der Summe von 28.600 fl. anzusprechen, und zwar: Für die Ackerbauschule 10.000 fl.; Ackerbaustatistik 1000 fl.; land-wirthschastliche Maschinen und Gerüche 1000 fl.; Düngerstätten 300 fl.; Samenankaus 400 fl.; Obst-und Weinbau 1000 fl.; Flachs und Spinnerei 300 fl.; Ankauf edlen Rindviehs und Prämien 7000 fl.; Ankauf von Schafen und Schweinen 2000 fl.; Bienenzucht 400 fl.; Forstwesen 1300 fl.; Wasserbehälter aus dem Karst und in Dürrenkrain 3000 fl.; Seidenzucht 500 fl.; Versuchshof 400 fl. — (Professor Anton Um et. f) Die slo-venifche Nation hat einen jener Männer verloren, welche ihr Volk durch wahrhafte Bildung, nicht durch leere politische Frasendrescherei glücklich machen wollten. Es ist dies der Professor Anton Umek, Lehrer der slo-venischen Sprache am Klagenfurter Gymnasium, einer der besten slovenischen Schriftsteller, unter dem Dichternamen Okiski bekannt. Er starb am 15. d. M. in der Nähe von Völkermarkt an einer Brnstkrankheit. In letzterer Zeit war er auch Redakteur des belletristischen Blattes „Besednik." Zu seinen besten Arbeiten gehört „Abuna Soliman," worin er die Reisen des harnischen Missionärs Knoblecher, welcher sich um die geografische Wissenschaft verdient gemacht, poetisch schildert. 72 Maikäfer, 182 Maulwurfsgrillen); es bleibt also zu Gunsten der Eule ein Ueberschuß von 5671 verzehrten schädlichen Thieren. Die mühevolle Arbeit des Herrn Pfarrers verdient sicherlich den Dank der Lernt)-wirthe. Langjährige Vornr!heile werden freilich nur langsam besiegt; der sicherste Weg zu ihrer Besiegung ist aber die sich ausdringende Ueberzengnng, daß sie materielle Nachtheile zur Folge haben. Wenn man jeden Besitzer eines Gehöftes, an dessen, ü^hore eine Schleiereule angenagelt ist, die vorstehenden Zahlen mittheilen könnte, würde in seltenen Fällen die 3ßer° folgunc, des nützlichen Vogels fortgesetzt werden. Witterung. Laibach. 21. Juli. Gestern Abends lebhaftes Wetterleuchten im 9t. und NO. Gegen Mitternacht Gewitter aus O. mit ausgiebigem Regen, 6.70'". Morgens trübe, gegen Mittag theilweise Aufheiterung. Ostwind mäßig. Wärme: Morgens 6 Uhr -f- 14.8", Nachmittags 2 llbr + 17.4" R. (1870 + 20.0’; 1869 + 22.2"). Barometer seit gestern Abends um 3 Linien gestiegen 323.94"'. Das gestrige Tagesmittel der Wärme + 19.5", um 4.0° über dem Normale. Angekommene Fremde. Am 20. Juli. Elefant. Mimeles, Uhrenfabrikant, Prag. — Gstetter, Handelsm., Kanischa — Lazzarani, Palma. — Herzl, Kausm., Wien. — Krips, Optiker, Warasdin. — Maier, Kausm., Warasdiu. - Pousetta, Handelsm., Venedig. — Liuhart, Wien. — Petschar, Private, Gottschee. — Sor-dani, Presna. Stadt Wien. Sontag, Kausm., Frankfurt. — Sar ton, Geschäftsmann, Triest. - Petsche, Kausm., Pilsen. — Maier, Fabian! nnd Meidinger, Kaufleute. Wien. Baferlttcltei* Hof. Kopecky, Branhausbesitzcr. lUoltren. Peharz. Hausbesitzer, Klagenfurt._______________ Verstorbene. Den 19. Juli. Frau Anna Khern, k. k. Oberamts-Osfizialswitwe, alt 9f> Jahre, in der Stadt Nr. 175 an Altersschwäche. - Dem Lliathias KriZner, Aushilsskvndulteur der Südbahn, seine Tochter Maria, alt 12 Jahre, in der Polanavorstadt Nr. 3 t an der Wassersucht. — Dem Mathias Ropas, Taglöhner, seine Tochter Katharina, alt 9 Jahre, im Elisabethkiuderspitale an der Gehirnlähmung. Den 20. Juli. Maria Dolliuar, Köchin, alt 54 Jahre, in der Stadt Nr. 277 am Schleimschlage in Folge Lungenödems. Berghee:- Geister-und Landwirthschaftliches. — (Die Schleiereule ein nützlicher Bo gel.) Pfarrer Jäckel in Windesheim hat sich der großen Mühe mit Beharrlichkeit unterzogen, nach und nach 4579 Gewölle der Schleiereule (Strix flammea) zu untersuchen, um festzustellen, ob diese Eule zu den der Landwirtschaft nützlichen oder schädlichen Vögeln gehört. Die untersuchten Gewölle stammten aus allen Jahreszeiten, also auch aus der Brütezeit der Eulen. Aus der längeren Mittheilung des Herrn Pfarrers an die Redaktion des „Zool. Gartens" folgen hier einige Zahlen, welche jene Fragen zu Gunsten der Eule beantworten. Mit Hinwegiassnng der ohne Zahlen angegebenen kleinen Insekten befanden sich nämlich in den 4579 Gewöllen die Reste von zusammen 15.289 Thieren und zwar von 14.765 Säugethiecen, 340 Vögeln,'63 Fröschen und 121 großen Insekten. Unter dieser Gesammtzahl rechnet Herr Jäckel 4794 der verzehrten Thiere zu den nützlichen (z. B. 4342 Spitzmäuse, 126 Fledermäuse, 63 Frösche, 24 Maulwürfe, 7 Staare u s. w.), dagegen zu den schädlichen 10.465 (z. B. 4750 echte Mäuse und Ratten, 5623 Wühlmäuse, Telegramme. (Orig.-Telcgr. des „Laib. Tagblatt.") Wien, LI. Juli. Die Amtözcitung bringt folgende Ernennung: Der Kaiser ernnnnte mit einem Handschreiben vom »O. Juli den Grheirnrath Grasen Golu-chowöki zun» Statthalter von Galizien. Berlin, LI.Juli. Einer Meldung deS „NeichsanzeigerS" zufolge sind bis gestern AbendS 40* Millionen Franken von der französischen Kriegsentschädigung zur Auszahlung gelangt. Zürich, L>. Juli. DaS Kommune-Mitglied Razonr wnrde auf Verlangen der französischen Regierung und mit Ermächtigung deS VundeSratheS in Genf verhaftet. Paris, LO. Juli. Die Budgetkommission erhöhte den für die kleineren Journale beantragten Stempel auf 1J Centimes. In der Kartonchenfabrik zu DincenncS werden weitere Explosionen befürchtet. ,u--,r ~-r,v(326) . M- pitlMtir- " ' errichtet bei der Die erste Boxstellung im III. (5t)f(ü£ Sotttttitß de» 23. Juli statt. Litcrarische laoitatcn! Eingetroffeu und zu beziehen durch gn. v. Kleinmayr & Fed. Bamberg’s Buchhandlung iu Laibach: Wegweiser für den Post-, Eisenbahn- und TelegrafewVer-kehr in Österreich, 2 fl. 1 (ffjttUilitllC, die Temperaturverhältnisse Oesterreichs iu Tabellen und Tafeln, 1 fl. 50 kr. JwanSki, Handbuch der Militärstilistik, II. Aufl., 2 fl. Braun, Während des Krieges, Erzählungen, Skizzen und Studien, 5 fl. 33 kr. Hübner, statistische Tafel aller Länder der Erde siir 1871, 33 kr. Johnson, Wie die Feldsriichte wachsen, Lehrbuch für land-wirthschastliche Schulen, übersetzt von H. v. Liebig. r> fl, Denkwürdigkeiten aus Louis Napoleons Leben nnd Regierung von F, Dr. Richter, 2 st. Ziinnierinirnu, Dr. Wilh., Jllustrirte Geschichte des deutschen Bolkes. Erscheint in zirka 50 Lieferungen von je 3 Bogen Text, mit acht Illustrationen nnd zwei großen K n n st b l ä t t e r n als Prämie. Preis der Lieferung 33 kr. Carneri, Sittlichkeit und Darvinismus, 3 fl. 50 kr. Areiligrath, gesammelte Dichtungen, 6 Bände in 18 Lieferungen Ä. 28 kr. DaS Äaiserthum Oesterreich in malerischen Original* ansichlen und Stahlstichen mit Text von Dr. Nuthner. Erscheint in 70 Lieferungen. Preis der Lieferung 65 kr. g e i n e 'JluSgabe 1 fl. Scher», Joh.» Dämonen 3 fl. Micheli, fünfzehn der hauptsächlichsten Mängel im Betriebe der heutigen Landwirtschaft, 1 fl. 20 kr. Machts landwirthschaftlicher Laschenkompaß, 1 fl. 20 kr. Bersch, die Weinbereitimg, Handbuch für Kellermeister und Weinhändler, mit Holzschnitten, 2 fl. flloftCflOCf, Wanderleben, Skizzen, 1 fl. 60 fr. beschichte de» M mummte in Parts in zirka « bis 8 Li e-feruugen mit Illustrationen, ä 25 kr. Lchulte, Berhältniß des Staates zu der päpstlichen Konstitution vom 18. Juli 1870, 60 kr. Draser, Geschichte der geistigen Entwicklung Enropa's, aus dem Englischen, 6 fl. 66 kr. (324) Wiener Börse vom 20. Juli. ^elb I 59.45 i «9.1?> y.i.50 anart 59.50 69 20 94.— 1 101 50 101 70 . 111.76 112.25 . 129.- 119*5 93.— ! 86.75 79.71) fcfi.25 ! 76.- 94.- 86 — 80 86.10 76.25 c>ch fühle mich verpflichtet, hiemit für die geehrte Theilnahme beim Leichenbegangn.f e meiner verstorbenen Gattin am 19. d. M. den tiefgefühlten Dank auszusprechen. t^ö) Ignaz Waagner, Staffier der Bauuuternehmung der k. k. priv. Kronprinz Rndolsbähn. Btaatofond». Iperc.lHente, öst.PaP.1 610. dro. ost.inSild. iofe von 1854 . . • vete von 1860, ganze tose von 18«», Siinft Prännenich. v. 1864 (trundentl.-Obl. Steiermark )U 5 t>l£t. üäintcn, fttain u. Küstenland 5 „ llngarn . . zu 6 „ Äioat. u. ©U8.5 „ Siebenbürg. „ 5 » Aotlen. ftattonolbonl . Union - Bank . . • Lrebitanstalt . . . fl. ö. ffi8compte»®if. vnglo-öfterr. Lank Den. Bobencred.-A. Ocft Hvpoih.-Bank. Stcict. i£Jcomrl.-yt. Franko - Anstria . Sai(. F-rd..«ordb. Siidbatzn - »ail.Mlabelb-Bahn. Larl-Ündwig-Babn Siebend. Eisenbahn EtaatSbahn. . . Äaif. Kranz-IosefSb.. NünN.-Barcler S.-B 8ifölb=Rium. Bahn > Pfandbriefe. Nation, ö.W. verloSb. i.1 1-0 92.-laa. Bod.-Sredilanst/ 8S.SI) 89.00 alla.ost.Bod.Sredit. 108.301106.60 bto. m 98a.«ttd». .! 87.-1 87.86 . 767.— 108 -, ‘.64,86 »64.50 . 883.90 üH.l !I80.— 940. -. 161 70-51 SO . 160.—fll63. 75.— 77. . $40.— | —. 118.30 llS.6f; I USO ülts , 178 60 178.80 . HD.75 110.25 146.— 146.50 ,! 170.— 170.60 . 415.60 416.— , Ü()}.50:i04.— . 174 71 176 60 . 176 - 176 50 Ocft. Hypoth.-Banl . 1‘rlorltK.tB-ObUar. S(tbB.»@e(. ju 600 Fr. bto. BonS 6 pCt. Vlrtbb. (100 ft. SBt.) Sieb.-B.l-oofl.ö.w.) Elaalsdahn Pr. Stück Slaateb. Pr. St. 1867 iHubolf8b.(300R.d.llB.) 5tanj»3cf.(200fl.©.) ürebil 100 fl. d. to. . -k>on.-Dampfsch.-Ä>eI zu 100 R. EM. . , Triestcr 100 R. CM. bto. 60 R. c.IB. üfenet . 40 fl. ö.M Salm . „ 40 „ Palsth . „ 40 „ 5'arD . „ 40 „ St. ®enoi« „ 40 . Windilch»r