Vril»»«er«tions - Preise güt Laibach: ««ytihrig . . 8 fl. 40 fl. »«lrjihrig. . . 4 „ 20 „ »irrteljlihrig . 2 „ 10 „ Uraatltdfc . . . — „ 70 „ Mir der Post: ««Mrig................12 fl. WWfl 6 „ »krtrkMrig 3 „ Für -ustrllung in- Hau» »ierttlj. 25 K., «onatl. 9 kr. •faqdnt N»««ern 6 kr. Laibacher Redaetio« Vahnhosgaffe 9ir. 132. Expedition- & Inserate» Bureau: Tongrcßplatz Nr. 81 (Buch-feaitblunt) von 3gn. o. Kleinmayr & Fed. Bamberg.) Jnsertionspreise: Für die einspaltige Petitzeile 5 4 kr., bei zweimaliger Einschaltung ä 7 !v., dreimaliger ä, 10 kr. Jnsertionsstempel jedesmal 30 kr. Bei größeren Inseraten und öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt. Anonyme Mittheilungen werden nicht berü<7fichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. Rr. 136. Donnerstag, 18. Juni 1874. — Morgen: Juliana. 7. Jahrgang. Die achte Session des Reichsrathes. Vom Beginne bis zur Vertagung am 7. Mai 1874. Rede des Abg. Dr. Schaffer an seine Wähler. (Fortsetzung.) Von den volkswirthschaftlichen Angelegenheiten Lbergehe ich zu den mit ihnen in inniger Wechselwirkung stehenden finanziellen. Hiebei nimmt naturgemäß in jeder Session die Berathung des Budgets einen hervorragenden Platz ein, die bezügliche Debatte aber wird unbeschadet ihrer Wichtigkeit einen desto trockeneren und geschäftsmäßigeren Charakter annehmen, je geordneter die Zustände im Staate sind und je mehr sein Haushalt sich bereits der Grenze möglichster Sparsamkeit nähert. Aus diesem Grunde sowohl — denn darüber dürfen wir uns keiner Täuschung hingeben, daß in unscrm Budget zwar noch sehr zweckdienliche Abänderungen, aber im ganzen kaum mehr namhafte Ersparungen zu Machen sein werden — verlief die diesjährige Budgetberathung ziemlich glatt und rasch, als auch deshalb, weil nach leidiger, fast chronisch gewordener Hebung auch Heuer wieder schon ein bedeutender Theil des Etatjahres verstrichen war, che der bezügliche Staatsvoranschlag ins Haus kam und Eile somit dringend noththat. Einstweilen besteht der gute Vorsatz, im nächsten Herbst das Budget pro 1875^ rechtzeitig einrubringen; erfüllt er sich auch, so wird es jedenfalls am Platze fein, das Budget wieder einmal recht eindringlich zu prüfen und mancherlei nothwendige Reformen, ich erinnere nur z, B. an die schon so vielseitig betonte Unzulänglichkeit der gegenwärtigen Einrichtung des politischen Dienstes, anzubahnen. Um noch einen Moment auf die diesjährige Budgetdebatte zurückzukommen, so verlief dieselbe, wie bereits angedeutet, ohne besondere Zwischenfälle. Sehe ich von den in der Form allerdings nicht glücklichen aber sachlich in mancher Beziehung begründeten Angriffen auf das Ackerbauministerium und von einigen Plänkeleien in der Sprachenfrage in der Manier ab, wie wir sie längst aus unferm Landtage kennen, so kam es im Grunde nur mehr bei der innsbrucker Jesnitensacultät zu etwas scharfem Erörterungen. Die Frage darf ich bei der vielfachen Beleuchtung, welche sie seinerzeit in allen öffentlichen 'Blättern gefunden, als bekannt voraussetzen. Wollte man sie selbst vom Standpunkte des Budgetrechts als zweifelhaft anfehen, so muß doch aus politischen Gründen und als fatale Illustration unserer Energie in fochen Dingen das Abstimmungsresultat lebhaft bedauert werden. Es war das einer jener ominösen Siege mit Hilfe der Opposition, die ich eingangs charakterisiert habe. Von ändern hieher gehörigen Maßregeln will ich nur noch der längst ersehnten und Heuer erfolgten Aufhebung der Jnferatensteuer besonders gedenken. Für die gleichzeitig geplante Beseitigung des Zeitungsstempels konnte trotz der Unbilligkeit und Unzweckmäßigkeit dieser Auflage eine Majorität nicht erreicht werden. Es hinderten oies zuerst finanzielle Gründe, indem man diese Einnahmequelle derzeit noch nicht entbehren zu können erklärte und es auch angesichts der bevorstehenden Steuerreform als unthunlich hinstellte, vereinzelte Abänderungen vorwegzunehmen, dann die Meinung, daß die beantragte Beseitigung des Zeitungsstempels in viel größerm Maße unseren rührigen Gegnern als uns zugute kommen würde, endlich die angebliche Behauptung: von einer etwaigen Aushebung würden weit mehr die ZeitungSunternehmer, als das Publicum Nutzen ziehen. Bei ihrer besondern finanziellen und volkswirthschaftlichen Bedeutung verdienen die Eisenbahnfragen sicherlich eine besondere Erwähnung. Ich kann meine subjektive Meinung nicht verhehlen, daß die hieher gehörigen, in so vieler Richtung bedeutenden Angelegenheiten bisher keineswegs in rationeller und einer gereiften Eisenbahnpolitik entsprechender Weise behandelt wurden. Der Regierung scheint ein durchdachtes, für Jahre hinaus berechnetes System, nach dem sie beim JnSleben« rufen von Eisenbahnen Vorgehen könnte und bei dessen Mangel immer neue Fehler absolut unvermeidlich sind, noch immer zu fehlen, aber auch in den Kreisen der Abgeordneten finden diese Dinge nicht durchweg eine streng objective Behandlung, indem localen Interessen gar manchmal eine, wie mir dünkt, übertriebene Rechnung getragen wird. Es ist allerdings Pflicht jedes Abgeordneten,. wie überall so auch bei Eisenbahnfragen sich die Bedürfnisse seiner Wähler vor Augen zu halten, dabei aber dürfen gewiß nicht die Anforderungen der Allgemeinheit in den Hintergrund treten, weil ja im ändern Falle eine von höhern Gesichtspunkten durchdrungene, das ganze Reich, den Vortheil der gelammten Bevölkerung erfassende Behandlung dieses Ieuilleton. „Die Mysierim der pariser Garlüche." (AuS dem Französischen.) Alte Leute sprechen schmunzelnd von der schönen Zeit, als die französische Kochkunst sich durch Ehrlichkeit und Solidität auszeichnete, der Zeit, als Hasenpfeffer aus Hefe bereitet wurde, dessen es heut allerdings dazu nicht mehr bedarf. Die Stelle der Fleischsuppe nimmt in unseren Tagen ein Extrakt aus dem Fleisch unbekannter Thiere ein. Auf der Etikette glänzt das Bild eines Rindes oder Schafes, in der Büchse jedoch befindet sich nur ein salbenartiger Stoff, eine dicke, schwarze Masse von widerlichem Geruch, die einem Schlachtfeld oder Hospital ihre Entstehung zu verdanken scheint. Ein Löffel voll dieses mysterösen Stoffes mit einer Pint kochenden Wassers bildet das Substitut für jene altväterische Bouillon, die uns ein ehrlicher Kochtopf, nach 8stündiger geduldiger Zubereitung voller Kraft und Aroma lieferte. Krebssuppe wird aus einem rothen Pulver zu-bereitet, das in Apotheken zu kaufen ist. Um die Illusion vollständig zu machen, nimmt man eine getrocknete Krebsnase, deren Inhalt vor 2 oder 3 Jahren verzehrt worden ist, und placiert sie als optische Täuschung mitten in die Suppe, die ein Mephistopheles von einem Kellner mit spöttischem Lächeln uns vorsetzt. Diese Krebssuppe ist ebenso problematisch als ein saurer Häring am Angelhaken ober eine Tragödie im Theater des Palais royal. ' In gewissen Restaurationen sabriciert man seit langer Zeit Schollen und Steinbütten aus gedörrtem Kabeljau, der mit großer Geschicklichkeit auf einen feinen Kamm gelegt wird. Ein jeder weiß, daß die angeblichen Hahnenkämme der Fleischpasteten aus der inneren Schicht des Kalbsgaumens mit dem Ausschneideeisen hergestellt werden. Es ist alles Lug und Trug in unserer heutigen Kochkunst! Doch dies ist nicht alles! In eintr der bedeutendsten Restaurationen hat man soeben die Malerei der Kochkunst erfunden. . ... Ein Maler ist in der Küche angestellt, und bereits sind die elegantesten Restaurationen diesem Beispiel gefolgt. Jawohl meine Herrschaften, Ihre Beefsteaks werden gemalt, Omeletten, Hammelkeulen, Salate werden auf besondere Weise gefärbt. Es ist bekanntlich schwierig, eine genügende Menge Kohlen beisammen zu haben, um Rippchen, Nieren, Beefsteaks, Sardellen und andere Fleische, die auf dem Rost gebraten bestellt sind, auf einmal darauf zuzubereiten. Was thun? Der Künstler streicht das Rösteisen mit brauner Farbe an, das Fleisch wird daraus gelegt und in den Ofen geschoben. Ist es gar, so wird es mit schwarzen Linien bezogen, als Beweis des auf dem Rostgebratenseins; und bemerken Sie: „Das Beefsteak ist ungenießbar," so weist man Ihnen triumphierend die Linien des Rösteisens auf dem Fleisch — und, Sic ziehen es vor zu schweigen. Mit der Omelette hat es eine andere Be-> wandtnis. Die Omelette heutigen Tages wird aus dem Weißen von vier, und dem Dotter nur einer Eies zubereitet. Die übrigen Dotter werden zur Anfertigung von Creme und zum Sämigmachen von Saucen verwendet. (Schluß folgt.) Wichtigsten Thciles dcS öffetttlichen Communications-wesens niemals möglich wäre. Ich konnte daher nicht umhin, mich gegen einen Theil der vorgekommenen Eisenbahnvorlagen skeptisch zu Verhalten und gegen dieselben zu stimmen, für die Zukunft aber habe ich mir die Anschauung gebildet, daß in Eisenbahnfragen ein sehr eingehendes Studium dringend geboten und es am besten sei, sich weder auf Regierungsvorlagen, noch auf Aus. schußberichte ohne weiters zu verlassen, sondern zu trachten, wenn nur immer möglich, sich ein eigenes, auf gewissenhafte Forschungen basiertes Urtheil zu bilden. Um an diesem Orte auch jene beiden ProMe, die uns im Lande vorzugsweise interessieren, zu berühren : Die unterkrainer Bahn und die Frage Lack-Predil, so kann ich bezüglich ersterer als gewissenhafter Berichterstatter nicht mehr sagen, als daß eine leise Hoffnung vorhanden sei, sie werde nach Wiederbeginn der Session, im nächsten Herbst o)ec Winter an die Tagesordnung kommen. Der Bau der unter» krainer Bahn hängt übrigens mit dem der dalmatinischen Bahnen, so wie mit dem Verhalten der ungarischen Regierung innig zusammen. Letztere hätte offenbar einen Vortheil, daß die dalmatini,chen Bahnen von uns mit großen Opfern gebaut, dann aber zunächst an ihre Linien angeschlossen würden. Bei solcher Sachlage wird cs geboten sein, mit dem Weiterbau der dalmatinischen Bahnen, woran unseren transleithanischen Nachbarn auch viel gelegen ist, ganz entschieden innezuhalten, bevor von der ungarischen Regierung nicht dir Zusage vorliegt, einem directen Anschlüsse an das österreichische Bahnnetz, der ohnehin nur einige Meilen das Territorium der Stefanskrone berührt, kein Hindernis in den Weg zu legen. Sonst könnte es uns passieren, für die dalmatinischen Bahnen enorme Kosten zu bestreiten, ohne in der Lage zu sein, sie über Unterkrain, Laibach u. f. w. unmittelbar unserem Bahnnetz etnver» leiben zu können. . Die Alternative: ob Lack, ob Predll ist tm Moment noch nicht gestellt. Jedermann ahnt, daß der Kampf, der hier entbrennen wird, ein langer und heißer werden dürfte; auch der Herr Handels minister scheint dies zu fürchten und sich nicht beei len zu wollen, ihn durch Einbringung einer dies bezüglichen Vorlage anzufachen. Auf welcher Seile aber seinerzeit die bessern Chancen sein werden, heute sagen zu wollen, wäre vermessen. Am Schlüsse dieses Eapilels sei auch noch das neue Übereinkommen mit der Südbahn berührt, wor-nach im Anschlüsse an den Vertrag aus dem Jahre 1867, worin der Südbahn der triestcr Hafenbau übertragen, von ihr aber ein siebenjähriger Verzicht auf ihre Vorrechte bezüglich einer zweiten Linie ans Meer oder von Tirol aus nach Baiern geleistet worden ist, diese Renunciation auf weitere sieben Jahre verlängert, zugleich der Termin für die Vollendung des Hafenbaues erstreckt und die staatliche Jnaerenz hiebei etwas erweitert wurde. (Sckluß folgt.) Potttische Rundschau. Laibach, 18. Juni. Inland. Alle verfassungstreuen Blätter be sprechen die Veränderungen im Kriegs Ministerium. Alle sind voll Anerkennung für den scheidenden und für den neueintretenden Minister und geben dem Bedauern Ausdruck, daß Freiherr v Koller, wie willkommen er auch als Nachfolger des Baron Kuhn in Wien ist, nun von dem wichtigen Posten in Prag sich entfernen muß, wo er der Sache des Rechts und Gesetzes, der Sache der Verfassung so große Dienste geleistet hat. Originell wie immer ist das „Vatcrl.“ Selbstverständlich steht j t« wie in allen Vorgängen, die es zu registrieren hat. auch in dem Wechsel des Kriegsministeriums den Vorboten eines ,ShstemwechselS". General Koller ist dem „Baterl." die Personification der Unterdrückung der Czechen, und seine Abberufung von Prag „am Vorabende der Wahlen" gilt dem feu-. dalcn Blatte als ein Beweis, „daß der Monarch vielleicht wieder feinem treuen böhmischen Volke gegenüber die Bahnen einznschlagen gedenke, welche zuletzt in der königlichen Botschaft vom 12. September 1871 vorgezeichnet wurden." Die Ernennung des Freiherrn v. Weber zum Nachfolger Kollers wird das „Vaterland" darüber belehren, daß es vorderhand noch nicht auf eine Wiederbelebung der Re-scriptpolitik hoffen darf. In Prag beurtheilt man auch in czechischen Kreisen die Sachen anders. Dort war die Nachricht von den für Böhmen so wichtigen Personalveränderungen Montag vormittags noch nicht in die Oeffent-lichkeit gedrungen und von den in den ersten Nachmittagsstunden ausgegebenen Montagsblöttem enthielt kein einziges eine darauf bezügliche Meldung oder Andeutung. Auch dem officiöfen pragcr „Abend-blatte" war vollständige Reserve auserlcgt worben, doch dürfte es der Erwähnung roerth sein, daß das halbamtliche Blatt an demselben Tage, an welchem der Personalwechsel in der Statthalterschaft eintrat, ti einem Artikel erklärte, daß die Regierung allen Pärteimanöoent der Alt- und Jungczcchcn gegenüber einen festen und unverrückbaren Standpunkt einnehme, für den es ganz ohne Belang und ohne ^attische Bedeutung ist, ob bei den bevorstehenden Wahlen die eine oder die andere der czechischen Fraktionen mit ihren Eandidaten durchdringt. Die Abberufung des Baron Koller vom böhmischen Statt-halterposten hat, wie natürlich, in Prag große Sensation hervorgerufen. Doch scheint man dort die Bedeutung des Ereignisses richtig aufzufassen und zu würdigen; in den Kreisen der VersassungSpartei hat der Wechsel in der Person des Statthalters gar keine Besorgnisse oder Befürchtungen hervorgerufen und auch die Ezechcn geben sich, wie das Schweigen der altczechischen Organe deutlich verräth, keinen Selbsttäuschungen und keinen trügerischen Hoffnungen hin. Das Reichsgesetzblatt veröffentlicht den Postvertrag zwischen Oesterreich-Ungarn und Rußland; das Gesetz, betreffend die theilweife Aenderung und Ergänzung des UebercinkommenS mit der privilegierten Südbahngesellschaft vom 13. April 1867; das Gesetz inbetreff der Bedingungen und Zugeständnisse für' die Lemberg-Czernowltz-Jassy Eisenbahn zum Schüfe der Fortsetzung ihrer Bahnlinien von Lemberg bis zur Landesgrenze bei Netrebu (To-maszow) und die Kundmachung des Ackerbauministeriums vom 1. Juni 1874 über die Auslösung der Forst- und Domäuendirection für Steiermark und Kärnten und die Uebertragung ihrer Amts-gefchäfte an die Forst» und Domänendirectionen in Wien und Görz. AnSland. Die national liberale Partei macht in Preußen gegenwärtig energische Propaganda. In Köln fand letzten Sonntag eine Delegiertenversammlung des „Deutschen Vereins für die Rhein-provinz" statt, die von dem Abgeordneten Sybel eröffnet wurde. Anwesend waren außer 74 Dele gierten, welche 2060 Vereinsmitglieder repräfen tierten, viele zu selbständigen Vereinen gehörende Mitglieder. Die Versammlung nahm daö provisorische Statut des Vereins definitiv an, dessen erster Paragraph als Zweck des Vereins hinstellt: „gegenüber den Tendenzen der Ultramontanen und der Social-Demokraten für die Verbreitung freisinniger deutscher Gesinnung zu wirken." Ein Antrag, sich an den national liberalen Verein in Berlin anzu-schließen, wurde abgelehnt, da die Verhältnisse in der Rheinprovinz wesentlich andere seien, als die in Berlin; dagegen wurde beschlossen, sich mit dein berliner Vereine in freundschaftliche Beziehungen zu zu fetzen. Der Plan zur Organisation des Verein« wurde nach ausführlicher Discuffion definitiv fest-gestellt. Am gleichen Tage fand in Berlin die erste zahlreich besuchte Versammlung deö erwähnten „national-liberalen Vereins für Berlin" statt. Der Abgeordnete Laster legte daS Wesen der national-liberalen Partei dar, ihr Entstehen, ihre Ziele, ihr Verhältnis zu anderen Parteien; der Redner wie» namentlich die landläufigen Vorwürfe zurück, als habe die national - liberale Partei die freiheitliche Sache preiögegeben und sich zur unbedingten Dienerin der derzeitigen Machthaber erniedrigt, indem er an Beispielen erläuterte, wie die national-liberale Partei die reactionären Elemente des StaatslebenS, von denen ein Verständnis für die große Zeit nicht zu erwarten, die Lippe und Mühler zu Fall gebracht, wie sie durch ihre Initiative, ihre Unter» stützung und auch ihren Widerspruch die wesentlichsten Verdienste um so viele Reformen der neuesten Zeit sich zuschreiben dürfe, und dies, ein seltene» Beispiel in der Geschichte der politischen Parteien, ohne selbst die Macht zu beanspruchen. Die Versailler Nationalversammlung hat in ihrer MontagS-Sitzung die Dringlichkeit für den vom linken Centrum eingebrachten Antrag auf Errichtung der Republik angenommen und einen von dem Royalisten Larochesoucauld-Bisaccia eingebrachten Antrag zur Wiederherstellung der Monarchie abgelehnt. In Anbetracht des Umstandes, daß der Antrag wegen Errichtung der Republik nur mit einer Stimme Majorität acceptiert wurde, besitzt die Ablehnung des Antrages auf Wiederherstellung der Monarchie besondere Bedeutung. Die Ablehnung des Antrages Larochefoucauld bildet nem-lich gewissermaßen die Gegenprobe und die Ratification der Annahme des Antrages von Casimir Perter. Die Regierung spielte, wie gewöhnlich, auch diesmal eine Zwilterrolle; sie enthielt sich nicht nur der Theilnahme an der Debatte, sondern wahrte auch jedem Minister die Freiheit der Abstimmung. Dieses für die Republik günstige Resultat dürste wohl der Unterstützung vonseite der Orleanisten-gruppe Audiffret-Pasquier zu verdanken sein. Da» linke Centrum scheint diese Partei in letzter Stunde durch ein Conceffion gewonnen zu haben. Im Punkt 3 des BerfaffungSantrages wurde nemlich die Berufung auf das in der Constitution von 1848 enthaltene Revisionsrecht weggelassen und der Punkt 3 derart formuliert, daß das Recht, die Verfassungsgesetze in näher zu bestimmenden Zeiträumen ganz oder theilweise zu revidieren, neuerdings bestätigt werde. Die erste Nummer der neuen „Latem e" Rochesvrrt's ist bereits in Brüssel erschienen. Sie enthält die ersten Aufzeichnungen des Flüchtling» auf amerikanischer Erde, welche im Newyork Herald veröffentlicht wurden. Wie ferner der „Examiner" erfährt, sind Rochefort von einem Engländer 8000 Pfd. St. zur Gründung eines Journals angeboten worden. Derselben Quelle zufolge wird Victor Hugo in kurzem vor der Herausgabe des zweiten Theile» von „ Quatre-vingt-treize “ eine Sammlung Gedichte gemischten Inhalts veröffentliche. Es bestätigt sich, daß mehrere c artistische Banden, vorzugsweise aus B a s k e n bestehend, dem Prätendenten den Gehorsam aufgesagt haben und insbesondere die aus der Provinz Guipuzcoa recru-tierten Bataillone sich in offener Meuterei befinden. ES scheint, daß sie dem Worte des Prätendenten, ihre alten Municipatrechte, die „FueroS", achten zu wollen, tiefes Mistrauen entgegentragen. Ihr „gesalbter König" hat darauf mit der Füsillade von vierzehn Unteroffizieren geantwortet und verheißen, mit diesem Massacre fortfahren zu wollen. Trotzdem bleibt es zweifelhaft, ob es ihm gelingen wird, baskifche Trotzköpfe damit unter seine Fuchtel zurückzubringen, und mit der Gegnerschaft dieser alten vielbethörten Anhänger feiner schlechten Sache wäre diese so gut wie verloren. Zur Tagesgeschichte. — Kuhn'S Nachfolger, Mxander Freiherr von Koller, der gleichzeitig mit diesem zum General der Cavallerie verrückte, ist in die politische Laufbahn nahezu zur selben Zeit eingetreten, wie Baron Kuhn. Als nemlich am 7. Oktober 1868 unter dem Bürgerministerum über Prag und Umgebung der AuSnahmS-zustand verhängt wurde, übertrug man dem damalige« SSanbeScommanbierenben von Böhmen, FML. Freiherr» v. Koller, prooiforisd) die Leitung der Statt« Halterei in Prag, die er später definitiv übernahm. Die Energie und der Tact, mit welchen Baron Koller seines neuen und schwierigen AmleS waltete, verschafften den Gesetzen bald die nöthige Autorität, so daß der Ausnahmezustand im April 1869 wieder aufgehoben werden konnte. Baron Koller führte sein Amt weiter mit großer Umsicht, bis die Ernennung des Ministeriums Poiocki seine Enthebung und Er-setzung durch den Fürsten Dietrichstein-MenSdorff zur Folge hatte. Baron Koller trat in die rein militärische Lausbahn zurück als Truppen-Divisionär in Preßhurg. Beim Amtsantritte des Ministeriums Auersperg wurde er sofort abermals auf den verwaisten Statthallerposten von Böhmen berufen, den unmittelbar vor ihm der feudale Graf Choiek eingenommen hatte und der gleichzeitig mit dem Ministerium Hohenwart demissionierte. Seit dieser Zeit (27. November 1871) versah Baron Koller ununterbrochen das Slanhalteramt gemeinsam mit den Functionen eines Landekcommendierenden von Böhmen. Der neue Kriegsminister ist der jüngste Sohn des verstorbenen FWL. Franz Freiherrn v. Koller und am 3. Juni 1813 geboren, har mithin vor wenigen Tagen das €1. Lebensjahr überschritten. Baron Koller war in den verschiedenen militärischen Dienstesstellen, dii er bekleidete, immer von ausgezeichneter Verwendung, am meisten wird jedoch sein Verhalten im Jahre 1848 in Großwardein gerühmt, woselbst es nur seiner Energie gelang, daß die gegen den kaiserlich gesinnten Theil der Bevölkerung GrvßwardeinS (Deutsche, Juden und Walachen) gerichteten Hetzereien der extrem magyarischen Partei ohne Blutvergießen abliefen. — Orientalische Sprachweise. Pfarrer Sellemond in Schönna bei Meran hatte den weltlichen Schulinfpector mit den Worten empfangen: „Sie kommen daher wie ein Dieb" und wurde, beim Bezirksgerichte in Meran wegen Ehrenbeleibigung geklagt, freigesprochen, weil diese Worte, von einem Priester gesprochen, sich nach „orientalischer Sptochweise* als Ausbruck der Ueberraschung denken lassen. Das KreiS-Znicht in Bozen lies jedoch die orientalische Sprechweise als eine harmlose nicht gelten und verurtheilte Herr» Sellemond ;« einer Geldstrafe von fünfzig Gulden. In Zukunft wird sich der Hochwürdige wohl mit de« abendländischen Ausdrücken bei der Begrüßung deS Schul-JnspecwrS begnügen. ______ Local- und Provinzial-Angelegeuheileu — (Wahrheitsliebe) ist bekanntlich eine schöne Tugend, und ehrt den Menschen ebenso, wie bewußte Lüge denselben schändet. Leider wohnt diese Tugend nicht jedermann bei, auch nicht jedem publicisti-Ichen Organe, wie wir tagtäglich die Erfahrung machen. So benützt „Slov. Narod" die Gelegenheit der Reise des interimistischen Leiters der Landesregierung in Unterhorn, um sür eine gewisse Klasse von Lesern allerhand Glossen daran zu knüpfen. Bon welcher Wahrheitsliebe sich babei das genannte Blatt leiten läßt, erhellt aus folgenben Worten : „Wir Haben ferner bie Frage erwogen," Heißt es in einer Corresponbenz auS der Umgebung von Rudolfswerth, „ob beim Oesterreich in der That f„ reich ist, um bas Gelb auf so unerhörte Weise hinauSzuwrrfen, unb baß wegen Verkeilung armseliger 30,000 fl. ein Hofrath unb ein Regierung--feccetär eine ganze Woche hinburch hohe Diäten auf« rechnen für eine Amtshandlung, die der betreffende Bezirkshauptmann leicht ohne Kosten und ebenso gut hätte verrichten können. Unb mit Recht haben wir gefragt, ob die Steuerzahler ihre brüefenben Lasten nur deshalb tragen, auf baß ein hoher Beamte ohne Verdienst, aber unter mächtiger Protection, „um Gunst zu «Haschen" und um nach Popularität zu jagen, reisen kann" u. s. w. Die ganze Expectoration zerfällt eben in ihr Nicht« vor brr einfachen Thatsache, daß weder Fürst Metternich noch Herr v. Bestenek, noch sonst ir» fltnb jemanb aufl Anlaß bet Seriheilung der Staats» ouShilfe in Unterkrain einen Kreuzer Diäte» bezieht. Daraus möge» bie Leser des Slov. Narob" auf die Wahrheitsliebe dieses Blattes schließe«. — (Außerordentliche Gemeinderath »-sitzung.) Heute vormittags fand eine auß:totde»t-liche GemeinderaihSfitzung statt. Er gelangte zunächst das Gesuch der krain. Baugesellschaft um Bestimmung der Baulinie für die weiteren, an bie jetzt aufgefährten sich anschließenden Neubauten zur Verhanblung. ES würbe biese Baulinie nach einer länger» Debatte für bie nächsten Häuser bis zum Beginne bet LattermannS-allee unb unter ausdrücklichem Vorbehalte für weitere Bauten in geraber Fortsetzung bet jetzige» bewilligt. Der zweite Gegenstand der Berathung war die Proposition des LandeSauSschusieS, die gesammten Kosten für Einrichtung unb Erhaltung bet Oderrealschule auf Stabt unb Land zu gleichen Thülen zu übernehmen. Nach einer eingehenbeit Debatte, an der sich die GRR. Dt. Suppan, Dt. Schöppl, Deschmann, Dt. Kaltenegget, Dt. Schaffet, Dt. v. Schrey und der Berichterstatter Pitket betheiligten, wurde Der Vorschlag des Landes-anSschuffeS mit Stimmenmehrheit, sowie zwei Zusatzanträge angenommen, daß im Falle der Landtag diese Abmachung nicht genehmigen sollte, die Gemeinde ihre JiiethzinSforderung aufrecht erhalt, aber bereit ist, von ben verlangten 4000 fl. jenen Betrag, der von der Garantiesumme an die Sparkasse pr. 3000 fl. in einem Jahre nicht wirklich abgeführt wtrd, jedesmal nachzulassen. — (Die .Slovenija" unb eine verweigerte Schadenauszahlung.) Wenn jemand [ein Haus bei einer Versicherungsgesellschaft gegen Feuerschaden versichert, so glaubt er wohl einett ihm etwa in Hinkunft durch einen Brand verursachte» Schaden ersetzt zu bekommen und fühlt sich um so sicherer, mm» die Bank, bei welcher er fein Besitzihum versichert, im ganzen Lanbe von bet hochw. Geistlichkeit als besonders vertrauenswürdig empfohlen wird. Wie enttäuscht mußte [ich nun ein obetktainet Besitzer fühlen, der sein HanS, wie man uns mittheilt, bei bet „ersten allgemeine» BersicherungSbank Slovenija" um 5000 Guloen verliert hatte, unb nun, nachdem dasselbe ein Raub bet Flammen geworben, keinen Schadenersatz bekommt. Ursprünglich bot ihm, wie man uns erzählte, bet betres« [enbe Agent 3000 fl. als Abfindungssumme, und als der Besitzer erklärte, die Auszahlung teS ganzen versicherten Betrages zu verlangen, meinte der Agent: „Gut, jetzt bekommen sie gar nichts." Eine bessere Illustration der von unseren hochmürbigen Herten gar so gepriesene» Vertrauenswürdigkeit der „Slovenija" gibt es wohl nicht mehr. Die Sache wird nächstens vor Gericht zur Entscheidung kommen. — (Feldzeugmeistet Freiherr v. Kuhn) ist bekanntlich zum LandeScommandierenden für Steiermark, Kärnten und Krain ernannt worden, und ist außerdem Inhaber des heimischen k. k. Infanterieregiments. Wir nehmen deshalb Anlaß, einige biographische Mittheilungeu über denselben zu teprodu-eieren. Franz Freiherr Kuhn v. Kuhnenfeld ist zu Proßnitz 1816 geboren, steht demnach im 58. Lebensjahre. Sohn eines Offiziers, wibmete er sich bem Mi-litätstanbe, würbe im Jahre 1837 aus bet Militär-akademie zu Wiener-Neustadt als Lieutenant ouSge-mustert und zeichnete sich auf den Schlachtfeldern Italiens 1848 und 1849 in so hervorragender Weise auS, daß ihm daS Ritterkreuz des militärischen Maria» Theresien-OrdenS zuerkannt wurde. Seine damaligen Waffenthaten halten die Aufmerksamkeit der militärischen Welt auf ihn gelenkt und im Jahre 1859 fungierte Kuhn, inzwischen zum Obersten avanciert, als Genetalstabschef des Operationsheeres in Italien, Der unglückliche AuSqang des damaligen Feldzuges hat bem militärischen Ruhme KuhnS keinen Abbruch gethan, zumal es bekannt geworben, wie wenig feine Rathfchläge Beachtung fanben. Im Jahre 1866 übernahm Baron Kuhn als Generalmajor unb zum LanbeSvertheidigungS-Obercommandante» von Tirol ernannt, selbständig die Vertheidigung dieser Provinz gegen die zahlreich an-drängenden italienischen Truppen und ganbalbianifchen Freischärler. Trotz der geringen ©treitliüfte, bie Baron Kuhn zur Verfügung hatte, gelang eS ihm, die Invasion bes Feinde» abzuwehren unb feine äußerst geschickte Haltung würbe durch die Zuerkennung beS EommandeurkreuzeS deS Maria-Theresien-OrdwS (dasselbe erhielte» im Jahre 1866 nur noch Tegetthoff, Joh» und Matoiäc) sowie bald darauf durch die Ernennung zum Feldmarschalllieutenant belohnt. *16 Freiherr v. JohnS Stellung im Kriegsministerium unhaltbar geworden war, wurde Kuhn von Innsbruck abberufen unb ihm am 18. Jänner 1868 die Leitung des R-ichSktiegSministeriumS übertragen. Zum Feldzeugmeistet avancierte er im vorigen Iahte. Baro» Kuhn, der auch mehrere militärische Werke publiciette, war vor seiner Ernennung zum Generalstabschef in Italien Professor bet Strategie an bet Kriegsschule in Wien. — (Ernennung.) Die k. k. Finanzdireetioa für Krain hat den Finavz-ConceptSprakticanten Franz Twrdy zum Finanzconci Piste» in die X. Rang«* klaffe ernannt. — (Subventionen für die Londwjrth-fchaft.) Der krainischen LandwirthschaftSzefellschaft wurden vvnseite deS Ackerbauministeriums an Subventionen pro 1874 bewilligt u. z. für Hebung der Viehzucht 7000 fl., des Wein-, Obst- und Gartenbaues 800 fl, der Flachscultut 300 fl. An weiteren Subventionen werden angefudjt für Ackerbau 1500 fl., Maschinen 600 fl.,Alpenwirthschast und Käsereigenoffen» schäften 1000 ft., für den Gartenverein 1000 fl., für Alpenvieh 400 fl., Schafe und Schweine 1000 fl., Cistemen 1000—2000 fl., Bienenzucht 400 fl., Seidenzucht 600 fl., Stipendien 900 fl. und londwitth-schaftliche Statistik 800 fl. — (Savetegulietnng.) Wie der „Grazer Tgp." aus Cilli geschrieben wird, soll, um die Verwüstungen an den kroatischen und steirischen Ufer» hintanzuhalten, die Save nach verläßlicher Mitteilung noch im Laufe dieses Sommers der Regulierung mittelst eines Durchstiches zwischen Gnrkseld und Ron» unterzogen werden; die auf 60,000 fl. veranschlagte» Kosten wurden vom Ministerium genehmigt und ei steht somit der nunmehrige» Ausführung kein Hindernis mehr entgegen. Die Anreinet der Sann und die oberburger Floßfahret sehnen sich umsomehr »ach bet Regulierung des SonnfluffeS, weil diese nicht nur in ihrem eigenen Interesse liegt, sondern auch zur Hebung bet Bvdencultut im Sannthale im allgemeinen förderlich erscheint. — (Feuerwehrfest.) Die „freiwillige Feuerwehr" von Klagensurt feiert am 28. und 29. Juni l. I. ihr Gründungsfest; zu bemfelbc» haben sich bereits aus ollen Kconlänbetn Oesterreich-UngarnS zahlreiche Gäste ongemeldet, beispielsweise auS Laibach allein 28 Mann. — (Die Versicherungsanstalt Asse» cutazioni Generali) in Triest hat im Jahre 1873 14,130 Schäden im Gesammtbetrage von 5 822,370 st. 73 tr. ö. W., ferner an zuerkannteu Belohnungen für ausgezeichnete Dienstleistungen bei Rettung versicherter Gegenstänbe und bestrittenen Ret-tungS- unb Schädenerhebungsspesen ben Betrog voll 140,115 fl. 48 kr. ö. W. onSgezahlt, folglich zusammen 5 962,486 fl. 20 kr. ö. W. Speciell für Krain würben 2| Schäden im Gesammtbetrage von 11 226 fl. 21 kt. vergütet, barunter dem AuShiif»-kasseverein in Laibach 1000 fl., dem Landesausschuß 1500 fl., Lipou§:k Marie 400 fl., bet Schiwitz Marie 2000 fl, Senniq Henriette 1000 fl., Koschit Jehanne 500 fl., Vetbaric k Elise 300 fl., UtbaS Karl 144 fl. 75- tr., ChiadeS Vouife 37 fl. 96 kt., Hreblen Math. 16 fl., Kuschar Joses 9 fl. 70 tr., dem Burger Math, und JeraS Anton in Oberschischka je 250 fl. Di« genannte seit dem Jahre 1831 bestehenbe Gesellschaft nimmt Veisichetungen gegen Fenetschäben, gegen Hagelschäden, Elementarschäden zu Land und Wasser, Renten» Versicherungen und versichert auch bedingte unb unbe« dingte Leibrenten, ist überhaupt als eine der solidest» Gesellschaften bestens zu empfehlen. — (Maße nnb Gewichte.) ES wurde mehrfach die Wahrnehmung gemocht, daß die den Gemeinden obliegende Aussicht auf die im V-rtehre befindliche« Maße, Gewichte und Wogen an vielen Orten lässig, unzureichend ober gar nicht gehandhabt wird, daß insbesondere bie ZimentierungSvorschristen nicht beobachtet werden und daß zur Verminderung der auS solche» Zustände» sür da» Publicum erwachsenden Nachtheile ttne strengere Ueberwachung dieses wichtige» Zweiges der öffentlichen Aufsicht sich als dringend nothwendig darstellt. Das k. k. Ministerium des Innern hat deshalb den Gemeinden ihre dieSsälligen Verpflichtungen in Erinnerung bringe» lasse». — (Uebet den Kometen Coggia)werden »ach den neusten Rechnungen folgende Mittheilungen gemacht: Der Komet wir am 8. Juli in die Sonnennähe kommen und alsdann von der Sonne 13 V* Millionen geographische. Meilen entfernt sein. Er ist gegenwärtig so hell wie ein Stern 6. Größe und hat schon einen kleinen Schweif, wird aber rasch Heller, so daß man ihn nach der Milte des Monats Juni mit bloßem Auge auch bei «ns trotz der Hellen Nächle wird sehen können. Der Mondschein und besonders der Vellmond am 29. Juni wird aber seine Helligkeit für das bloße Auge sehr vermindern. Eine prächtige Erscheinung wird er nach dem Vollmonde in der ersten Hälfte de» Juli darbieten, und bis zum 15. Juli bleibt er circumpolar, d. h. er -ist die ganze Nacht sichtbar. Er steht jetzt noch im Sternbild des Camelopard, tritt Anfangs Juli in das Sternbild de« Luchs, welches er durchläuft, und verschwindet schließlich am 17. Juli für unsere Breiten im Sternbilde der Zwillinge, nicht weit von dem Sterne Pollux. Seine Entfernung von der Erde beträgt gegenwärtig 22 Mill. Meilen, am 17. Juni ist er 20 Mill., am 25. Juni 16 Mill., am 3. Juli 12 Mill., am 7. Juli 11 Mill., am 11. Juli 9 Mill., am 15. Juli 7 Mill., am 19. Juli 6 Mill. und am 23. Juli, wo er der Erde am nächsten, für uns aber nicht mehr sichtbar ist, 5 V* Mill. Meilen entfernt. Nach seiner Entfernung von der Srde und von der Sonne richtet sich feine Helligkeit. Für Eisenbahnreiseude. (Schluß.) In bezug auf die Beförderung des Reisegepäcks wird unter ändern normiert: Als Reisegepäck wird in der Regel nur, was der Reisende zu seinem und seiner Angehörigen Reisebedürsniffe mit sich führt, namentlich Koffer, Mantel- und Reisesäcke, Hutschachteln, kleine Kisten und dergleichen befördert; größere laufmännisch verpackte Kisten, Tonnen, sowie andere nicht zu den Reisebedürsniffe» zu rechnende Gegen stände können ausnahmsweise zugelaffen werden. Gegen stände, welche von der Beförderung als Frachtgut so wie nach § 22 Alinea 3 von der Mitnahme in die Personenwagen ausgeschlossen sind, dürfen auch als Reisegepäck nicht aufgegeben werden, bei Vermeidung der im § 48 festgesetzten Folgen Reffegepäck, welches nicht sicher und dauerhaft verpackt ist, kann zurückgewiesen werden. Die Ge» päckSstücke müssen von älteren Post- und Eisenbahnzeichen befreit sein. Die Mitnahme deS Gepäcks, welches nicht spätestens 15 Minuten vor Abgang des Zuges unter Vorzeigung deS FahrbillelS in die GepäckSexpedition eingeliefert ist, kann nicht beanspruch» werden. Kleine, leicht tragbare Gegenstände können, wenn die Mitreisenden dadurch nicht belästigt werden, von den Reifende» in den Wagen mitgeführt »erden, sofern Zoll- und Steuervorschriften solches gestalten. Für solche in den Wagen mitgenommene Gegenstände werden Gepäckscheine nicht ausgegeben; sie sind von den Reisenden selbst zu beaufsichtigen. Gegen Einlieferung deS Gepäcks, wobei die Vorzeigung SeS Fahr-dilletS verlangt werde» tan», erhält der Reisende einen Gepäcksschein. Der Inhaber deS Gepäckscheines ist berechtigt, »ach Ankunft des ZugeS, zu welchem da» Gepäck zum Transport aufgegeben ist, am Bestimmungsorte die sofortige Auslieferung deS Gepäcks nach Ablauf der zur ordnungsmäßigen Ausladung und Ausgabe sowie zur etwaigen strueramtlichen Abfertigung erforderlichen Zeit im Locale der GepäckSexpedition zu verlangen. Will derselbe die sofortige Auslieferung des Gepäcks nicht erwarten, so kan» er dasselbe innerhalb 24 ©tunken nach dessen Ankunst in bestimmten ßjpebittonfl* Hunden gegen Rückgabe de» Scheine» in der Gepäcks expeditio» abfordern oder abfordern lassen. Wird das Gepäck innerhalb 24 Stunden nicht abgeholt, so ist für dasselbe das vorgeschriebene Lagergeld zu entrichten. I» der Regel soll das Gepäck nur auf der Station verabfolgt werde», wohin es ausgenommen ist. Insofern Zeit und Umstände sowie Zoll- und Steuervorschriften dies gestatten, kann jedoch auf Verlangen des Reifenden das Gepäck auch auf einer vorliegenden Station zurückgegeben werden. In einem solchen Falle hat der Reisende bei der Auslieferung deS Gepäcks den Gepäckschein zmückzustellen und das Fahrbillet vorzuzeigen. Die Eisenbahn hastet von dem Zeitpunkte btt Aushändigung deS GepäckSfcheineS ab für die richtige und unbeschädigte Ablieferung der Gepäcksstücke. Die Verwaltung ist von jeder Verantwortlichkeit für den Verlust von Reisegepäck frei, wenn eS nicht innerhalb acht Tagen nach Ankunft des ZugeS auf der Bestimmungsstation abgefordert wird. Fehlende GepäckSstücke werde» erst nach Ablauf von drei Tagen nach der Ankunft des ZugeS, zu welchem dieselben aufgegeben sind, auf der Bestimmungsstation des Reisenden als i» Verlust gerathe» betrachtet und ist der Reifende erst dann befugt, mit Ausschluß aller weiteren Entschädigungsansprüche desselben, die Zahlung der bestimmten Garantiesumme zu fordern. Alle im örtlichen Bezirke der Bahnverwaltung oder in den Wagen zurückgelassenen, an die Eisenbahn abgelieferten Gegenstände werden mindestens drei Monate lang aufbewahrt. Erst nach Ablauf dieser Frist wird mit denselben nach Maßgabe der bei den einzelnen Bahnen darüber bestehenden Bestimmungen verfahren. Gegenstände, welche dem Verderben auS-gefetzt sind, können bestmöglichst verkauft werden, sobald deren Verderben zu befürchten steht, und wird in diesem Falle der Erlös bis zum Ablauf der festgesetzten Frist zur Disposition des Berechtigten gehalten. Im übrigen unterliegen dergleichen gefundene Gegenstände der in den gesetzlichen Vorschriften vor« gezeichneten Behandlung._______________________________________ Kalbfleisch 27 kr., Schwein fleisch 36 kr. pr. Pfund; Heu 1 fl. — kr., Stroh 70 kr. pr. Zentner; harte» Holz 6 fl. 40 kr., weiches Holz 4 fl. 80 kr. pr. Klafter. Wüterung. Laibach, 18. Juni. Heiter, Westwind mäßig. Wärme: morgens Uhr + 12 3-, nachmittags 2 W)t + 23.8° C. (1873 + 24 4°. 1872 + 22-8” C.) Barometer 739 13 Millimeter. Das gestrige Tagesmittel der Wärme + 14 7°, um 3 7° unter dem Normale. Aagekommene Fremde. Am 18. Juni. Hotel Stadt Wien. Fanedl, Buchhalter, Agram — Schmidting, Techniker; Kuh und Feldmann, Reisende, und Dejarti, Wien. — Großmanu, Reisende, Kanitz. — Milcher, Graz. — Globoinik, Gewerksbesitzer, Oberkrain. — Hermann, Reisender, Warnsdorf. Hotel Elefant. Jvauovitz, Privatier, Neuthal. — Edler v. Hirsch, k. k. Oberst, Graz. — Kramerii, Reisender, Lemberg. — Hobisch, Commis, Klagenfurt. — Vid-mar, Podkraj. — Brkik, Sissek. — Schulz. Hartmann sammt Frau, Wien. — Fabian! sammt Frau, Sauuthal. — Podauk sammt Familie, Feistriz. Hotel Kuropa. Bojvoda, Unterdeutschau. — Linin-ger, Cilli. — Kanders, Wien. Mohren. Kramer, Agent, Triest. — Schuhmacher, Cilli. — Jelarc'ii, Commis, Oberkrain. Bairischer Hof. Grümvald, Wie». Verstorbene. Den 16. Juni. Johann Svete, Inwohner, 46 I., Civilspital, infolge erlittener Verletzungen. — Helena Schu-stersik, Kutschers- erstgeborne« Zwilling««»», 1 M. 17 T., Kapuzinervorstandt N. 73, Durchfall. — Maria Sedmak, TischlerSwitwenkind, 3 I.. Stadt Nr. 66., Lungenlähnning. Den 17. Juni. MariaAndrejvvie', Arbeiterin, 23I., Civilspital, am Typhus abdominalis. Lebensmittel Preise in Laibach am 17. Juni 1874. Weizen 7 fl. 30 kr.; Korn 5 fl. 10 kr.; Gerste 4 fl. 60 kr.; Hafer 3 fl. 40 kr.; Buchweizen 5 fl. 10 kr., Hirse 5 fl. 50 kr., Kvkurutz 5 fl. 40 kr., Erdäpfel 3 fl. 60 lt., Fisolen 7 fl. 20 kr. pr. Metzen; Rind schmalz 52 kr., Echweinfett 42 kr., Speck, frischer, 44 kr., Speck, geselchter, 42 tr. pr. Pfund; Eier 1*/, kr. pr. Pergament-Papier zum Obsteindünsten, 1 Bogen 20 kr., •Josef Karinger. bei Ein Gasthaus sammt Restauration, bester Eckposten in Villach, wird am 1. August l. I. auf mehrere Jahre verpachtet. Näheres ertheilt Kathariim Drethan in Villach. (349—1) »m« Kw §gn. v. «lei»««yr O Urd, »««berg in Laidach. Verleger und für Concurs=fluß|tf)rciötmg zum Behufe der Besetzung zweier Lehrerstellen, beide im Schulsprengel Landl, Schulbezirk St. Gallen in Steiermark befindlich, neu errichtet und an der k. k. Kronprinz Rudolf-bahn gelegen, nemlich: zu Grotzreifliug und Lainbach. Mit jeder dieser beiden Lehrerstellen ist der Genuß eines Jahresgehaltes pr. 600 fl. und eines Freiqnartieres verbunden. (339—2) Bewerber um einen oder den ändern der genannten Posten wollen ihre vorschriftsmäßig instruierten Gesuche im Wege ihrer Vorgesetzten Bezirksschulbehörde bei dem Orts-schulraihe Landl bis 20. Juli d. I. einbringen. Agenten Gesuch. Für den Verkauf eines überall gangbaren Artikels der Eisenbrauche (Gas und Wasser) werden tüchtige Agenten gesucht. Offerten mit Angabe von Referenzen beliebe man unter der Chiffre A. &, B. 4322 an die Annoncen-Expedition von Rudolf Mosse in Leipzig einzuseuden. (346-2) IMcu, du schnöde Welt! dachte ich mir oft, geleitet von unaufhörlichen Geldkrisen! Da jedoch ein berühmter Arzt diese paralysierte, und ich mich fortan glücklich fühle, so sei die Adresse: Mathematik-Professor R. v. Orlige in Berlin, Wilhelmstrasse 125, fortan der Nächstenliebe geweiht. Jedermann erprobe eine Lotto-Instruction dieser mathematischen Autorität; baldige Knr durch Terno-Trefser wird nicht nusbleiben. Ofen. (308) F. Eder. Wiener Börse vom 17. Juni. ilb. Staatsfonds. 5perc. Reute, öst.P< Mo. bto. öfl. in Lose eon 1854 . 8o|e von 1860, Lose von 1860, fftinft Prämiens-. v. 1864 Orundentl.-Obl. «iebenbürg. Ungarn ju . . 6 „ Actlon. ilnglo-Bank.......... Ireditanstalt . . . . Depositenbank . . . . LicomPte-Anstalt . . Rtenco»San! . . . Handelsbank.......... «ationatbanl .... Oefterr. allg. Bank . Lest, Bankgesells. . . Union » Bank . . . . BercinSbank.......... verkehr«bank......... «lf»ld-«->hn . . . . . »arl.endwtg.Babn . . «elf. «i,-b-th.«-rn. raif. Kran,.IoIe1»b.. «itaattbahn Südbahn . . «eld Ware Pfandbriefe. ®elb Ware 69.40 69.50 flllg. ist. Bod..Lredit. 95.- 95.60 74.75 74.85 bin. ln 33 3 83.75 84.— «9.- 99.50 Ketten, b. KB 91 SO »1.50 108.— 108.25 ÜNfl. Bod.-Sreditanst. 85.60 85.75 110 50 130.- 110.75 130.60 Prloritäts-Obl. stranz-goseft-Bahn . 101.75 108 - Oest.-Norbwestdahn. 96.50 96 76 71.75 72.25 Eiebenbürger 79.- 79 50 74.- 74.50 etaatebabn 139.- 139.50 6itbb..®e|.jn 60« gr. 108.60 10».— bto. Bon« 8 p!lt. 95.60 95.76 128.75 129.— Lose. 163.26 220.- H0.2Z Lredit-L 168.75 129.50 130.50 Rubols»-L 11.71 18.— 858.- 863.— 30.- 64.- 31.50 64.50 Wechsel (3äRon.) 987.- 44- 100.— 7.50 82.75 9*9.-45 — 190.— 100 50 8.-82 25 «ugeb. ioo A. iatb.ro. fftenff.iooS. . , H-mburg....... «onbon io «f. ettti. Pari» ioo 8to«c* . 93.00 »3.75 64.80 111.90 44.26 93.70 63.90 64.90 118.1» 44.36 141.— 248.60 142»— 249.- Mflmen. 206.- 200.60 206.60 211.60 Seif. Sfüni-Uicetc*. iO.Ar«c«staa . . . 6.34- 8.94- 6.36— 8.94* 1.65 * 317.60 318.- Preutz. »assenschein«. 1.65' 139.50 139.75 Silber 106.10 106.26 Telegraphischer Curtbericht am 18. Juni. Papier-Rente 69 45 — Silber-Rente 73-85 — 1860« StaatS-.«nlehen 108- Bankaktien S93— Lredit 820 2p — London 11190 — Silber 10620 — 20- Franc». Stücke 8-83._______________________________ dl« >iedaclivli verantwortlich Ottvmar Bam btr?