LmlmcherOMtung. »UK, -« ^k ^ PränumcrationSpiei«: Im somptoll ganzj. VI^* > »D / fl. II, !i>ll>l. N. 5.5". Filr bieZustelluilss ins Haus ^^^« ^" '* H.Ubi.5«)lr. 'I>litdeiPost^,!iji,fi.15. halbi.st. 7.5,,. Moilta«, 30. August Insertl onsgcbilhr bis iu Zeil:»: imal «0 II., H^>/DF^ 3m.8«rl., »m. I fi.ilonstpr.^cile im.«lr.,Lm.8fr., > ^>N!D Aintlicher Theil. Se. k m,d k. Apostolische Majestät haben mil Allerhöchstem Handschreiben vom 23. August d. I. dcn mit der Leitung der Stalthaltcrci in Trieft betrauten Fcldmarfchall-Licutcnaut Karl Mo er ing nntcr Ac-lassung seines militärischen Dienstcharaktcis zum Statt-Halter in Trieft und im Küstenlandc allcrguädiast zn ernennen geruht. Giskra ni. p. Sc. k. nnd t. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Umschließung vom 14. August d. I. nbcr Anirag des Reichskanzlers, Ministers dcs kaiserlichen Hause« und dcS Aeußein, dcm Bcstallnnasdiplomc des zum Consul der Vereinigten Staaten vou Nord-Amerika in Pi-aa ernannten Charles H. Royce das Allerhöchste Exequatur allcrgnädigst zu ertheilen geruht. Nichtamtlicher Theil. 12. Sitzung dcr Delegation des Neichsruthes. Wien, 26. Angust. Vicepräsident v. Hopfen eröffnet die Sitzung um .^ 12 Uhr Mittags. Auf der Ministerbank: GrafBcust, später Kühn nnd Vecke. Pascotini überreicht eine Petition oeS Kauf-Manns Wilkc in Trieft, die Delegation möge sich beim Minister des Acußern wegen Einbringung seiner in Con-stantinopcl anliegenden Prioalfordcrungen verwenden. Wird dem Pctitwnsausschussc zugewiesen. Graf Wrbna stellt dcn Antrag: Die Delegation Möge in ihrer heutigen Sitzung auch über das inzwischen seitens der ungarischen Delegation eingelangte Nun-tium in Betreff der Ctats dcs Ministcrilnns des Acußern, der Finanzen nnd der Marine Beschluß fassen. Die Versammlung beschließt, nach Crlcdigung der hcu-tigenTagcsordnnng das erwähnte Nuntium in Berathung zu ziehen. Dr. Mandclblüh berichtet Namens dcs Pcti' Uonsansschusscö über die Petition der Stadt Olmütz um Auflassung eines Theiles der inneren Festungswerke daselbst nnd Aufhebung der Baurescrvc. Der Ausschuß beantragt, die Petition dem KricgSministerium zur einsehenden Würdigung zn empfehlen. Dr. Sturm befürwortet die Petition der Stadt Dlmütz. Die Wohnungsnoth daselbst sei auf eine kanm Nlehr übcrstcigbarc Höhe gediehen. Der Gcwcrbcftciß ^r Stadt leide sehr'darunter, die inneren Festungswerke seien nicht von wesentlicher Bedeutung. Der Antrag des ÄnsschnsfcS wird angenommen. Dr. Mandclblüh berichtet weiter über eine jPe« tition von Schiffsrhcdcrn nnd Mcrcantilcapitäncn in Trieft und Bocchc di Eattaro, auch dcn slavischen Far» bcu einen Platz in der gemeinsamen Handcls- und Schiffahrtssiaggc der österreichisch ^ ungarischen Monarchie einzuräumen. Der Ausschuß beantragt, die Petition an das Ministerium des Acußern zur weiteren geeigneten Veranlassung zn leiten. Wird ohne Debatte angenommen. v. Arncth berichtet über die vom Finanzministc^ rinm vorgelegte Darstellung der bezüglich der Vcrsor-gungsansprüchc der Civil - Staatsbcdicnstetcn nnd ihrer Angehörigen bestehenden Grnndsätze. Der Ausschuß-Antrag: Die Regierung aufzufordern, ehestens einen Gesetzentwurf wegen Regelung der PcnsionSgebührcn und Rnhcgcnüssc der bei dem Ministerium dcs Acußcrn, dem Finanz-Ministerium und dem obersten Rechnungshöfe angestellten Beamten nnd Diener zur verfassungsmäßigen Behandlung vorzulegen, wird ohne Debatte angenommen. Dr. Van Hans berichtet Namens dcs Budgct-ansschusseS über die von dcm KricgSministcrium für das Jahr 180« angesuchte Indemnität rücksichtlich eines Betrages von 2,700.000 fl,, um welche die für dieses Jahr bewilligte Summe im Ordinanum überschritten und über dcn von demselben Ministerinn! angesuchtcn Nach tragscrcdit von 3.790.000 fl. für das Iabr 1869. Die Anträge dcs Ausschusses gehen anf vorläufige Verweigerung der Indemnität nnd thcilweise Verweigerung des Nachtragscreditcs. Dr. Rcchbaucr: Es würde ein bloßer Schcin-constitutionaliSmns scin, wcnn der Vorgang eingehalten wird, daß die Administrativbchördcn sich an das von den legalen Vcrtrctungskö'rpcrn festgestellte Bndgct nicht kehren, sondern nach ihrcm Belieben wirthschaften. In ähnlicher Weise spricht sich Dr. Sturm aus. während Dl. Dcmcl ziffcrmäßig nachweist, daß die ganze Arbeit der Delegation mit ihlcn Abstrichen nnd Abzügen nmsonst war, nachdem das Ministerium im Jahre 1808 mehr gebraucht, als cö in diesem Jahre verlangte. Rcgicrungsvertretcr v,F,üh cutschuldigt die nachträgliche Forderung damit, daß dcr gegenwärtige Kriegsminister erst im Laufe dcö Jahres l868 ins Ministerium trat und die Steigerung der Preise in überraschend enormer Weise zugenommen. Anch hätten die durchgeführten Reorganisationen große Summen vcr-schlnngcn. Der Antrag des Berichterstatters wird hierauf angenommen. Für das Jahr 186!) ersucht das Kriegsministcrinm um die Bewilligung folgender Nachtragscrcditc: 1. für Trnppcnkörper und allgemeine Truppenauslagcn 270.000 Gulden; 2. für das Vcrsorgungöwesen 5)00.000 fl.; 3. für Naturalvcrpflegung 1,300.000 fl. und 4. für Mannschaftskost 1,720.000 fl. Dr. Banhans beantragt im Namen dcs Budgctausschusfcs, die beiden ersten Forderungen im Gcsammtbctragc zu bewilligen, die Bewilligung der beiden anderen Summen aber mit 3,020.000 fl. zu verweigern, bis der Rechnungsabschluß für das Jahr 186!) vorgelegt scin wird. Weilers beantragt der Ausschuß, das Kriegsministcrinm aufzufordcn, bezüglich der Gcldgcbahruug die Po« fitionen dcs FinanzgcsctzeS bei strenger Verantwortung genau einzuhalten und in Zukunft die Rechnungsabschlüsse znm Zwecke der Prüfung durch die Delegation rechtzeitig vorzulegen. Dr. Zicmi a l kowsti spricht iu längerer Auseinandersetzung für die Bewilligung aller geforderten Nachtragscrcdite. Dr. Klier erklärt, daß er, trotzdem er im Aus-schnssc dagegen gesprochen habe, nu» mit dem Antrage einverstanden sei. Er stellt das Amendemcnt, die Positionen 3 und 4 mit 2.700.000 ft. uuter der Bedingung zu genehmigen, daß das Kriegsministcrinm dcn Nachweis der, Preiöstcigcrnng ziffermäßig lieferte. Dr. Ncchdancr ist gegen jede Äcwilligung. weil cr überhaupt das System der Nachtragscrcditc für verfehlt halte. Dr. Sturm beantragt, die Indemnität rücksichtlich des Betrages von 2.700.000 fl., um welchen das Ordinarium überschritten wurde, nnd über den Nach-tragscrcdit von 3.790.000 fl. für das Jahr 1869 erst nach Ablauf dcS Jahres zu bewilligen, wcnn die bezüglichen Detailrechnnngcn vorgelegt wurdcn. Dr. Kaifcr spricht für Dr. Slnrms Antrag i cr will hintangchaltcn wissen, daß jährlich die Nachtrags-creoitfordcrlmgcn an die Delegationen herantreten. Rcichsfi„an;ministcr Freiherr v. Beckc: Was die hohe Delegation »icht bewilligt, kann dem Kriegsminister nicht angewiesen werden. Nachdem der gcmeiusamc Finauzministcr nur die Quoten der beiden Rcichshälf-tcn verwaltet, kann cr auch dem Kriegsminister sonst nichts anweisen, als was die beiden Delegationen zusammen bewilligen. Kriegsminister K u h n glaubt, wcnn mit dcm Prä-scnzstand nnter 80 Mann dcr Compagnie heruntergegangen wird, es schade um das Geld wäre, welches dafür ausgegeben würde, da kein Feldherr mit solch einer Armee für Kriegsfälle einstehen könnte. Bei cincr noch weiteren Herabsetzung des Präsenzstandeö würde ich selbst für noch weitere Rcductioncn, für eine Entwaffmmg dcr österreichischen Monarchie stimmen. Cs wird zur Abstimmung geschritten. Dcr Antrag dcs Dr. Sturm wird abgelehnt, der Autrag dcs Aus- Mlilll'lml. Dcr tUegcnde Hollander.* Erzählung um, ?l. v. Schw . (Fortsetzung.) V. Aus dcr ersten Etage dcs Palastes flackerte dcr Watte Schimmer eines Lichtes. Es war ein cigcnthüm-'Her Schein, blaßroth und dämmernd, verursacht durch ^ dunkelrothcn damastenen Gardinen, welche die präch-Mn Bogenfenster umflorten, nnd in diesem gcspcnsti-,^u vichtc badctcn dic barocken Figurcn und Onm-^.te dcs großartigen Gebäudes. Obwol rings im Um-^^ alles in tiefer Ruhe lag, so zitterte dennoch ein yU^thümlicheS Geräusch längs dem mährchcnhaftcn Gc- ""er. wie schwere klagen oder halbuntcrdrücktc Scnf-„ '^ald stärker, bald schwächer, immer schmerzlich nnd t^""lich, als kämen sie aus dcr Brust cineS sehnsüch' W, Liebenden. Gustav lauschte, glaubte Anrclia zn ho-^ ' "ud dcr Umstand, daß cr bei gcnaucrcr Beobachtung lvollt "^"' "^" ^"^' bekräftigte fciuc Äuuahme. Cr ser 9 ""^^ ^^^"' "^"' ^ ^1'"' '^'"' "^^ °^ ^" ^'" l^. ^^lzug dic Gardiucn bewegte, dcr ihm dic Möglich- und ^"<^ "'°'ucntllncn Cinficht in die gchcimnißvollcn it,n ^ '^^" Nänmc in Aussicht stellte nud daö bannte reat ^' ' "" ^'""' f"'h"'cn Platz. Cr lilieb, sanft cr-,« ourch das spärliche Glück, das sich seine Phantasie so ausgemalt, ja, im Grunde nnr durch eine matte ' Vevgl. Nr. 19^ d, Vl. HofflNlng auf Erfüllung seines sehnlichen Wunsches — Anrclia zn sehen. Die mormornc Schöne, welche ihn noch vor knrzcm so leidenschaftlich entzückt, war nunmehr vergessen, obwohl er stets wieder an jenen Augenblick zurückdachte, so oft er eiu Geräusch vernahm, oder die damastenen Gardinen sich im leisen ^uftznge bewegten. Glücklicher Zephyr! flüsterte cr vor sich hin, indem cr bcwcgnugSloö auf das marmorne Gesims starrte, du kannst sic umfangen, kannst sic umarmen mit deinen weichen Armcn, sie küßcn mit unsichtbaren kippen dci-ucS ätherischen ScinS, an ihren Busen dich schmiegen und dic schmerzhafte Glut von dcn ficbrifch erregten Wangcn scheuchen durch deinen milden Hauch .... kannst all die Wonne einschlügen, die ans shrcr Erscheinung blüht ..... Er hielt innc. Es war keine Täuschung, was cr gc-schcn; die leisen Conturcn einer weiblichen Gestalt, die längs dcr Gardinen vorüdcrschwcbtc. Aufmerksam hcftctc cr scinc Augen auf das bcwußtc Plätzchen, das nun, in dür Ueberzeugung, sich in seincr Erwartung nicht getauscht zn haben, seine ganze Seligkeit barg, und in gespannter Erregtheit harrte cr auf die Wiederholung dieser Scene. Mcr er wartctc durch längere Zeit hindurch vergebens. Seine Augen brannten u„ter der nnuntcrbrochcncn Anstrengung nnd scinc Seele wurdc ungeduldiger denn je, so daß ihm schließlich die verwegene Idee durch dcn Kopf schoß, die Aufmcrksamkcit der bezaubernden Insassin durch irgend einen ^aut oder Gesang anf sich zu lenken. Gustav war im Begriffe sein Vorhaben auszuführen, als cr z» seinen, Erstaunen plötzlich daran verhindert wurdc. Mächtige, vcrworreue Accordc,schlugen an scin Ohr und weckten scin Herz aus der neblichten Träumerei in die hallende Gegenwart, in die berauschenden Klänge cincr überirdischen Sprache, die so beseligend zn uns spricht, wcnn dcr Gram unsere Seele niederdrückt. Gustav bebte leidenschaftlich und seine schmerzhafte Empfindung schien Plötzlich umgewandelt in jenen stillen Scclcnjubcl. dcm die Sprache fehlt, sich zu äußern. Es war die Ouvertüre zum „fliegenden Holländer," dic cr tagSvorhcr am Notenpulte von Aurcliens Flügel aufgc^ schlagen gcfuudcn. Ha! wie fic anwuchsen die vollen, bebenden Töuc zum fortwirbclnden ChaoS tiefernster Melodien, wie sie hin- nnd widcrwogtcn. ein eroberndes Reich von Klängen, bald leise nnd flüsternd wie besänftigendes Echo aus friedlichen Thälern, bald wieder davon-stürmcnd wie wilde Leidenschaften über das Getriebe dcr Alltäglichkeit — und noch mehr, sie sprachen zu Gustav, cs war eine fremde Sprache, die Anrclia redete, aber Gnstao deutete sie für sich, für fein wundes Herz, uud wie die Töuc wcitcrwimmcrtcn und wieder freudig aufjauchzten in glänzender Harmonie, so wurdcn Erinnerungen in seiner Seele wach, die mit dcr Musik Schritt hielten. Cs trat eine kurze Pause ein. in welcher Gustav bangend nach dcm Fenster blickte. Als die Tone wieder anhubcn fortzuranschen, licß cr sich auf dic Stufen nieder, wo gewöhnlich dic Gondeln zn halten pflegen, und auf die Hände sein gedankenvolles Hanpt stützend, verfolgte cr AurelienS Spiel, bis rings um ihn alle Gegenstände fchwandcn und seincr Seele nur mehr die Transfigurationcn jcncr gewaltigen Melodien sichtbar wurden. Er sah die Lagune heller uud heller glänzen, die unter seinen Füßen lag. lanscnd schimmernde Sternen-äugen blickten ihm entgegen, dcr Himmel schwand, er 1464 schusses bezüglich Titel 4 und 10 angenommen, desgleichen der Antrag des Dr. Ziemialtowsti betreffs Titel 20 und 21 mit dem Amcndemcnt des Dr. Micr. Die vom Budgctausschuß beantragte Resolution wird gleichfalls angenommen. Der Prä fide nt «erliest nun eine Zuschrift des Präsidiums der ungarischen Delegation, worin dieselbe die Beschlüsse über die Differenzen, betreffend den gemeinsamen Staatsvoranschlag des Ministeriums des Aeußcrn, der Finanzen und der Kriegsmarine übermittelt. Diese Nuntien werden dem Budgctausschussc überwiesen. Hierauf wird die Sitzung um 3 Uhr geschlossen. Nächste Sitzung morgen 1! Uhr. Tagesordnung: 1. Berichterstattung dcs Vudgct-ausschusseS über die Rcgicrungsoorlagc, betreffend die Nachtragsfordcrung für die gemeinsamen Ruhcgcuüssc; 2, Berichterstattung über die Nuntien. 1 U.Sitzung der ungarischen Delegation. Wien, 2<;. August. Präsident: Anton Mai lath. Am Ministcrtische: Kriegsminister von Kühn, General Bcncock. Scctions-chefs Weninger und Orczy. General A cue del beantwortet im Namen des Kriegsministcriums mehrere Interpellationen, vor Allem die Ludwig TiSzas über die protestantischen Seelsorger in der Armee. Niemand sei am Besuche dcs OotleS-die.isteS seiner eigenen Confession in der Armee gehindert, und es werde auch dafür gesorgt, daß dies Jedermann ermöglicht sei. Bei großen Festen der Nichtta-tholiten werden diese freigelassen. Znni Beiwohnen dcs katholischen Gottesdienstes werden sie nicht zugezogen. Der protestantische Superintendent sei anf den Wunsch der prolestaniischen Armccscelsorgcr crnamit worden. Auf die Interpellation Stratimirovics über die Selbständigkeit der griechischen Seelsorger: Die griechischen Seelsorger der Armee seien in keiner Wcisc von irgend welchen katholischen geistlichen Vorgesetzten in religiöser Beziehung abhängig. Lndwig Tisza ist durch die erhaltene Aufklärung nicht vollständig befriedigt; er beharre darauf, daß zwischen den beiden protestantischen Confcssionrn volle Parität hergestellt werde. Zsedcnyi zeigt an, daß er über diesen Gegenstand einen besonderen Antrag einbringen werde. Finanzminister Lonyay erscheint im Saale; es beginnt die Generaldebatte übcr das Armccbudget. Zsednyi: Der Kriegsminister habe im vorigen Jahre" versprochen, durch die neu zu errichtenden Intendanturen in der Lage zu sein, vierteljährige RcchnungS-auswcisc vorzu^gcn. Die Intendanturen seien nun ernannt, aber die Rechnungen fehlen. Der Minister habe nun das zweite Mal den ihm bewilligten Credit überschritten; dadurch sei der Thätigkeit der Delegation der Voden entzogen. Er beantragt daher, daß die Delegation nicht eher zur Berathung des Budgets schreiten möge, bis sie sich nicht zum mindesten die moralische Ueberzcugnng verschafft habc, daß dic befangenen Credits» Uebcrschrcitungcn unvermeidlich gewesen seien. Referent Ferdinand Eber erklärt es für gleichgiltig, ob man früher das Budget oder die Nachtragsfordcruu-gen behandeln wolle, da beide Gegenstände in keinerlei ersichtlichem Zusammenhange stünden. Ludwig Ti öza läßt auch Zsedcuyis Argumentation nicht gelten; daß das votirtc Budget eingehalten werden müsse, sci nnzweifclhaft, wenn dies jedoch einmal, aus thatsächlichen Gründen uumöglich geworden sci, so folgt daraus uoch nicht dic Nothwcndlgtcit der Budgclver-wcigcrung. Graf Ferdinand Zichy: Die Frage des Nach-tragscrcditS hätte erledigt werden follcn, so wie sie auftauchte ; ob sie jedoch um cinc halbe Stnndc früher oder später behandelt werde, ist alcichgiltig. General Acnedck: Dcr Kriegsminister hält die Votcn der Delegation für unbedingt maßgebend; zu Ucbcrschrcitungcn zwangen ihn Steigerungen dcr Lcbcns-mittelprcisc, die nicht in seiner Macht standen; ferner die Erfüllung dcr Wünsche bcider Lcgislativcn, Jetzt ist das Budget unttr Berücksichtigung dcr gcgcuwärtigcn Preise zusammengestellt, die lcwilligtcu Summen wcrdcu daher fürdcrhiu nicht überschritten werden. Dicsc im Nnmcn des Ministers abgegebene Erklärung wird ;u Protocol! gcnoiumen. Es wird in die Berathung des Berichtes über die angcsuchtc Indemnität eingegangen, und dcr Antrag dcr Commission, die Indemnität zu verweigern, bis die Schlußrechnungen vorgelegt sind, angenommen. W a h r m a n n stellt folgcudcn Antrag : Dic Delegation mögc dcn obersten Rechnungshof beauftragen, der »ächstcu Delegation zu den Schlußrechnungen pro 1W!-> und lttl!9 in eigenen Ausweisen dm Stand dcr gemeinsamen Staatscasscu vorzulcgcu. In diesen Ausweisen mögcu mit Hilfc dcr Scoutriruug jcnc Summcu, welche frcmdc Depositen sind, und auch jcnc Summen, wclchc zur Verfügung stchcu, nnd zwar mit dcr Äcmcrkung. ob sie noch verfügbar oder nicht verfügbar find, cnthal-tcu scin. Bezüglich des Nachtragscrcditcö für 1869 beantragt dic Commission, daß das Erfordcrniß für die im Iahrc Itttt^ nicht abgerichteten ^tccrutcn (Titel l) bewilligt werde. Wird angenommen. Bei Titcl 2 beantragt die Commission dic Streichung dcr für Pensionen geforderten 500,000 si. GM. Acnedct bittet, dicsc Summe nicht zu streichen; er erklärt, daß dcr Mehraufwand durch dic Vermehrung dcr Pcusionistcu durch dic ungarischen Ossi' cierc uolhweudig gcwordcn sci. Graf Anton Szapary beantragt, die 500.000 fl. zu votireu. Die Abstimmung ergibt tciu Resultat. Die uuler Titcl !l wegen Steigerung dcr Lcbcnsmittclprcisc geforderten 1,W0.000fl. werden unter dcr Bedingung, daß dic Steigerung thatsächlich nachgewiesen wird, bewilligt. Dasselbe wird bci Titcl 4 bestimmt. Äitto beantragt, daß dcr Kricgsminislcr angewiesen werde, dcn Parlamenlcu einen Ausweis übcr die Fonds vorzulegen, aus wclchcu dicscr Nachtragscrcdil gcdcckt werden könnte. (Angenommen.) Es wird zur Generaldebatte über das Ordinarium dcS Kriegsbudgets übergegangen. Bci Titel 1 ^Centralleitung) bcaittragt die Commission dic Botirnng von 2.K50.000 fi. Hertclcndy beantragt, blos 2,000.000 fl. zu votircu. Dcr Commissionsantrag wird angenommen. Es ist dies dicsclbc Tnmmc, wclchc auch die östcrrcichischc Dclcgatiou votirtc; zugleich wcrdcn dic drei Rcsolutioneu der österreichischen Delegation zn diesem Titcl angenommen. Eber beantragt, dcr Kriegsminister möge bis zur nächsten Delegation ciu systematisches Organisations-statnt vorlegen. Ernnst beantragt dcn Zusatz, daß außerhalb dcs activen Armecoicnstcs kein Avancement stattfinden dürfe, eine Ausnahme möge blos beim Lchrpersonale gemacht wcrdcn. Eber's Antrag wird angenommen, desgleichen der Antrag Ernnsl's. Zscdenyi und Bano beantragen, das Kriegs-Ministerium aufzufarderu, künftighin bei der 'lnstellnng protestantischer Seelsorger die compctcntcn Superintend dcuteu ciuzuvcruchmcu, sich dcr Bcrlcihuug protcstautischcr geistlicher Titcl zu einhalten uud dic bisherigen Verleihungen zurück^uuchmcn. Wird ciustimmig augcnommcu. Bci Titcl 2 (bcim allcrhöchsteu Hof Angestellte) werden im Sinne der Commissionsanträgc 147.000 fl. votirt. (Die österreichifchc Dclcgation votirte unter diesem Titcl nichts.) Bci Titcl 3 (höhere Commandcn und Stäbe) wünscht Ernust, daß dic Uelicrflüsfigkcit dcS Armee' Inspectorates präciser ausgedrückt werde. GM. Vcncdct vertheidigt dic Nothwendigkeit dcs Inspectorates. Eruust zicht sciuc Resolution zurück. Unter Titcl :; wcrdcn 1.500.000 fl. votirt. (Die östcr' rcichischc Delegation votirtc 1,^00.000 fl.) Zu Titcl 4 beantragt die Commission (gleichlautend mit der östcr rcichischcn Delegation) 22.300,000 fl. zu votireu. Rud» »ay will bloö 19,500.000 ft. votircu. Dcr Commis-sionsautrag wird angcuommcn. Zu Titcl 5 (Fuhrwesen) werden 250.000 fl. votirt. (Die österreichische Dclcgation uotirtc 251.052 fi. Der ^icdc Europas. Dcr Pariser „Sicclc" bringt uutrr dcr Ausschrift: „Dcr Friede Europa's" folgende Betrachtungen des Herrn Louis Iourdan: „Man spricht vicl, man fängt sogar an, sich zu bclmiuhigcn üder cii,c» Cooflict, dcr sich zwischen Preußen uud Ocstci'nich cihcbt und iu den wir uuvcrincid» lich mit hiuciugczogcu wcrdeu würdcu. Herr u. Thilc, dcr im Namcu dcs Hcrrn v, Bismarck und des Königs Wilhelm spricht, erklärt, des Vertrag von Prag gebe wcdcr Ocstcrrcich, noch irgcnd cincr fremden Macht das Rcchl, sich um die Bündnisse zu kümmcru, die zwischcü Prcußcu und dcn Staalcn von Süddeulschlaud abgc' schlössen sind odcr uoch abgcschlossc» wcrdcn können." Diese Auslegung dcs Prager Vertrages ist eine hohc Eiubildimg. Es ist gerade, als wen» es Hcn» v. Thile, Hcrrn u. Bismarck uud dc,u Köl>is>e W>l' hcln, cinficll,', zu bchauptcn, daß zwei inal zwei fü»f machen. Aber weil cs diesen Persönlichkeiten gefällt, Pro-posilioncn dicscr Natur aufzustellen, ist das eiu Grund dafür, daß fich ciu Conflict erhebt, und daß auf einmal die Geschäfte slillc stchcn? Was! Das crste Bedürfniß Europa's ist dcr Fried«', wcil dcr Fiicdc dcr großc Wcg dcr Freiheit, dcr großc Wcg allcr politischcu, ölonomischc», socialen Rcformcl' ist, nnd cs sollte von einigen Schwachlöpfcn, von cilii< gcn ungcsul'dcn Ehrgeizigen abhä,!geü, Europa darau z" hiudcru, dicscm gcbicterischcu Bcdürfniß Genüge zn lc>< stcn? Dic Völker uähcrn sich ciuaudcr, sic idcntifizircH ihre Inlcrcsscn, sic vciuiclfältigcu ihrcu Austausch ul>l> ihre inlcrnatioi'alcn Tranöactioncn, sic haben eine gauzt Welt zu schaffe, uud cS genügte, daß dic prcnßischc» Stciatsmanucr dic Anmaßung hcrauslchrcn, ihren Ei>^ flüß arif die Staaten von Süddcutschlaud auszuübe»' mit Ntißachlling allcr Vcrträgc, nm Europa zn vcra>' lcsscü, scinc kostbarsten Hi!fi>qucllcu und daS Blut scincl iiiudcr in den Abgrund dcS Kricgcö zu schleudern? war trostlos schwarz und die Wolken hingen wie schwere Purpurfetzeu übcr die grancn Paläste, uuhcimlich dröhnende Stimmen schwirrten um seine betäubten Ohrcn, ein eiserner Alp legte sich auf scin verzweifelndes Herz und zog ihn gegen die rauschende Flut.....er starrte verächtlich in das schäumende Element.....ein hagerer Mann stieg daraus mit langen weißen Haaren, schiclf- brkränzt und drohend..... In diesem Angcnblickc schwieg die Musik. Gustavs Phanlasicgcbildc u'aren um ihn her zcr» lvnncn; die Paläste tauchten wieder aus der Dunkelheit und grüßten freundlich herüber zu dem Leidenden, dic Lagune nahm ihre frühere graudunklc Färbuug au und am Firmamente zogen die Sterne still nnd ewig. Er athmete auf und that einen Schritt über die Stufen, die Thränen aus den Wimpern wifchcnd, die Anrclienö Spiel auS seinem Innern gepreßt. Er hatte sich die Erzählung des kleinen Doctors so recht vergegenwärtigt, sich den Schmerz, das interessante Leiden AurclicuS zu Gemüthe geführt und in dicfcr Stimmnng konnte das bezaubernde Spiel dcr fchöncn Patientin fcinc hinreichende Wirtuug nicht verfehlen. Er halle zum ersten male die volle Gewalt dcr Mnsik erfahren, dic unbegreifliche Macht, die sie anf cmpfiudfamc Naturen zu äußern vermag, und mit dicfcm Gefühle fchicn er in der Ruhe der Nacht Erholung zu fuchcn. Es war im Lanfe des slbends der dritte leidenschaftliche Sturm, dcr sich seiner Seele entrang: das Begegnen in der MarcnS-tirche, die Marmorstatue uud der eben gezeichnete. Nach einer mehrere Minnlcn langen Uncutschlos-sercheit wollte sich Gustav entfernen, als ebcn i» Aure-liens Zimmer das Licht erlosch und unheimliche Düster- heit um den Palast herrschte. Er wußte einen Augenblick nicht was cr bcgiuucn sollte, doch entschloß cr sich bald, den Wcg übcr dic Kirche dei Frari zu uchmcn um sodann übcr dic Rialtobrückc seine Wohnung diesseits des Canals zu suchen. In diesem Momente wurde cr in seinem Vorhaben gestört. Eiu lciscr Pfiff !c»ktc sriuc Aufmerksamkeit vorerst auf das offene Thor, das fich ;u seiner Linken bcfaud. Er fpähtc nach dcm Urhcbcr dieses Signals, konnte aber trotz cifrigcu Suchcus nichts cutdcckcn. Eine Gondel ruderte nahezu lantlos von dcr entgegengesetzten Scitc dcs Canals nnd legtc bci dcn steinernen Stufen an. worauf cin schwarzgctleidctcr Mann hervortrat uud rasch geqcu das Fahrzeug lcnltc. Gustau wollte ihm zuvorkonlmcn uud vcrdoppcltc scinc Schritte ohuc jedoch sciuc Absicht zu erreichen, denn dcr Unbekannte war bereits an den Stufcn und verschwand hinter dcr Thüre des Gondelhäuschcns. Gustau schritt weiter, dicht bis an die Stufcu uud bemühte sich, zum miudestcu dcn Gondolier zu crlcnucn. um dicscm soudcrbarcu Abenteuer uachzuforschcu, aber cs war zu spät uud mit raschcu Nudcrschlägen verschwand das Fahrzeug um den Palazzo Orimaui. Cmc neue Ahuung stieg in der Seele dcs gequälten juugcn Maunes auf. welche das Maß feiucr Lcidcn voll zu machen schien. Die peinliche Ungewißheit übcr die Situation der Dinge, in Folge dieses unerwarteten Zwischcnfalleö. raubte ihm alle Besonnenheit, und mit der Erregtheit eines Wahnsinnigen stürmte er in den offenen Hof dcs Palazzos. Es war darin uuhcimlich düster und Gustav hiclt in seiner rasenden Eile innc, um sich nothdürftig zn orientireu. ilcin Licht, alles ver- schlossen, duutlc Fensteröffnungen aus denen dic schwarze Nacht herausizrinstc. . .. Aurelia! bebte es in scil'el Brust — aber ohnc Widerhall; cin lciscr Luftzug spic^ ! mit dcn loscn Fcustcrhakcn, sonst war alles stille. » Ans welcher Ursache rief cr ihren Namen? MW cs ein Icttatorc Ruf nm sich gegen eingebildete fcindli^ Mächte zu schmucu? Schwerlich; ihn pciuigtc ein ed^ rcs Gefühl als kindische Furcht. Er hätte seiu h^ Lebcu gcopfcrt, wcun cr das Labyriuth dcr Treppe» h^ durchfticgcu töuucn, um vor dcr Thüre AurelicnS ^ ' weilen, sie vor unwürdigen Verehrern zu schützen od^ ihr zn Füßen ^n fallen und.....so war es Eifcl' sucht'. Eifersucht, die ihm diese unternehmenden Gcd<^ tcn durch das Gehirn jagte! Lag diese Leidenschaft scilU' Seele nicht am nächsten, da cr seit ciuigen Tage" >. glühend au Aurclicn dachte, sie verfolgte uud hciml>iI zu belauschen trachtete? Was beängstigte ihn fo sehr ^B dcr Marcustirchc, als cr seinen Doppelgänger uM> l Aurclias Betstuhl antraf? War das nicht der Keim ^ jcncr verzehrenden Flamme, dic man Liebe nennt? .H Gustav eilte aus dcm Hofc. Ein Strom "^ Thränen stürzte aus scincn Augen, und wie dcr st"A bcladcuc Kain licf cr durch dic engen Gafscn S. M?. um sciueu Schmerz in den stillen Räumen seiner ^ . Häufung zur Ruhe zn bringen. Er konnte nicht "lH hin. von der Nialtobrückc noch einmal dcn große" ^"hi, hinab zu scheu, in der Nichtuug auf Palazzo V" aber ein unerklärliches Etwas trieb ihn unaushaM , vorwärts, bis in den milden Frieden seiner Ka'""^. wo die Macht der Natur sich geltend machte nnd er « schöpft in Schlaf sank. > (Fortsetzung folgt.) 1465 Neil?, das ist nicht möglich! Wein, dcn westlichen Nationen auch nur ei» Füulchcn gesunden Mcnscheuuer standcs geblieben ist, wcnü Fraulich, England, Italic», Spanien, Belgici., dic Schwciz, Poüngal, Däücinark, Holland, Schweden glauben, das; der Friede nothwcu> dig ist/'so habcn sic nur Ein Wort zu sagen, um dicfe Störer der enropäischen Rnhc zu ihrcr Psllchl zurück zu bringen. Es ist keineswegs nothwendig, dcn Degen zu ziehen und die Trnppcn in Bewegung z>l setzen, eine Collcttiv-Notc wird genügen, Wenn der Conflict, mit dem man unö bedroht, bcnnrl'.higcndc Proportionen annehmen sollte — und wir sind davon noch weit culscinl — so geschieht das, weil wir, die Böller des Abendlandes, es gerne erlauben, denn nichts ist leichter. als dm Keim dazu zn ersticken. Selbst mit Untcistntziini Rußlands würde das preußische Cabinet zaudern, einen Kampf hcrvoizlirnfcn, welcher alle Nationen Europa'S gegen dasselbe anfbl1ug.cn würde. Europa hat zu::, Feinde »inen Jeden, welcher durch den Krieg die Arbeit seiner Unification stören will. Oesterreich. Wien, 27. August. (Die ungarische Delegation) erledigte in der Spccialdcbattc den Titel: „Ordinarinm des Militärbudgets in Ausgaben und Einnahmen" theils gleichlautend mit den Beschlüssen der Rcichsralhsdclcgalion, theils nach den Anoschußanträgcn der ungarischen Delegation. Prag, 27. August. (I m c zechichi s ch c n L a -g er) ist man wegen der Niederlage bei den Wahlen für die Bczirtsfchulrüthc couslcrnirt. Es laufen immer neue Berichte aus czcchischcu Bezirken über die Vornahme der Wahlen ein. Selbst sonst dcmonstrationssüchtige Bezirke, wie Bcncschan nnd Raudnitz, wählten. Die Veröffentlichung der Candidatenlistc des czcchischcn Land-tags-Wal)lcomit<''s soll Sonntags erfolgen. — 27. August. (Cardinal Erz bisch of Schwarzen berg) ist nach Salzburg abgereist; es findet dort eine Versammlung von Bischöfen in Angelegenheit des Concils statt. Die Rückkehr des Cardiuals soll erst nach der Hußfeier erfolgen. Trieft, 27. August. (^ e u au tep o st.) Athen, 21. August. Der Hof kommt in vierzehn Tagen von Korfu hiehcr. um die Kaiserin Eugcuic, welche Anfangs September hier eintrifft, zu empfangen. Die Kaiserin wird einige Tage hier bleiben. — Eo n sta nt in opc l, 2l. Angust. Die Pforte erließ ein Eircnlar an die Gouverneure der Prouiuzcn, worin dieselben zn einer beschleunigten Erledigung der Geschäfte aufgefordert wer i>en. DaS Eircnlar macht für den Fall, als Privat-In-tcresscn durch ein Vcrfanmniß der Behörden leiden sollten, die Schuldtragendcu hicfür verantwortlich. Ausland. Paris. (Ueber das Befindcn dcS Kaisers) Imd nachstehende Telegramme eingelangt: Paris, 27. August. 3 Mr 5)0 Min. Nachmittags, Die Rente schliß heute mit 71.75, die italienische Rcnlc 'Nit 5)5.25. Es wurden noch niedrigere Curse uemacht, ^cl) hoben sich dieselben am Schlüsse ans das Dementi ^S Börscncommissärs, welches derselbe in Bczng auf b>c über die Krankheit des Kaisers in Umlauf bcfindli- ^n Geiüchte gab. In officicllcn Kreisen vcrsichcrl s^n, daß die Gesundheit des Kaisers sich überhaupt !^l drei Taac» gcbcsscrt habe. Der Polizcipräfcct begab ^ heute Vtorgeus nach St. Eloud und hat mit dem ?a>ser gearbeitet. Die Angaben des „Figaro" übcr Anmachten dcö Kaisers und an dcms,lden gcmachlc ^Nlrgische Operationen wcrden energisch dcinentirt. !^er den Ursprung der Angaben dcs „Figaro" wird ^"k gerichtliche Untersuchung eingeleitet wcrdcn. . Paris, 27. Angust. 5 Uhr 40 Min. Nachmit- ?^- Am Boulevard herrscht lebhafte Bewegung. Die M'iiism Ionrnalc erklären das Gerücht über eine Ver- Minnncrung im Befinden dcs Kaisers als falsch. Die ^>tc stieg auf 72.W, ist jetzt 72.20. (V Paris, 27. August, l) Uhr .'Ibcnds. Die meisten ^^llalc dcmentircn die über den Gcsundhcitsznswnd ^ Baisers verbreiteten beunruhigenden Gerüchte. Zahl- tzv^ Personen sahen gestern den Kaiser im Parke von nl Clond promcnircn. ^z ^ Dem „N. Wr. Tgbl," wurdc tclcgrapl'irt: ^^s. 27. August, :'> Uhr Nachmittag. Furchtbare Ny^."" der Börse. Auf die Nachricht, das; der Kaiser t>i,„ ^>'cr chirurgischen Operation eine Ohnmacht hatte, ill!,, ^^^' ^' nnr nach langer Anstrengung der Aerzte ?1 ^clien gebracht werden tonnte, siel die Rente aus die'.?' ."Ul mehr als 2 Francs. Gegen 1 Uhr, als bcr «ll^'k den höchsten Grad erreicht hatte, proclamirtc Ges 6lscncon!missär, der sich um Nachrichten über den des Meitszustand des Kaisers an oic Tuilericn gewcn^ „iih.^.^. daß alle Gerüchte uuwahr oder mindestens lih sieben" seien, woranf die Rente zum Schluß sich b»s 'A Centimes . bis 71.75 hob. Jedoch erhält sich Ncsch:fs""cht, daß die Kaiserin, die sich in Tonlon cin-seh/nt, zurückberufen worden sei, und legt man das der A It "Us- Soeben erscheinen officiellc Dementis leine,, "^ "?" b" Krankheit dcs Kaisers. Sie finden ' cr^ "llgcll^incn Glauben. Die Stimmung ist hoch' Der Proceß Karagcorgicmch gelangte Mittwoch, am 25. d., vor der Eriminalabthei-lung dcS obersten Gerichtshofes zu Pest zur Verhand« lung. Um 10 Uhr Vormittags eröffnete Scptcmnir Panler als Präses dcö betreffenden Gcrichtsscnatcs die Sitzung. Beisitzer dieses Senates waren Daruvary, GozSdli,Popovic^,Vttdnay,Szcntayörgl)i nnd Oßtrooßkl): der Letztgenannte fungirtc als R.fercnt. Referent Oßtrovßky gab cilie gedrängte Skizze der Ermordung dcs Fürsten Michael Obrenouich von Serbien, dann aber berichtete er über die Schritte, die in Folge dieser verbrecherischen That von den serbischen Gerichten und über Ersuchen dclsclben vom Pester Stadtgerichte gethan wurden. In Belgrad wnrdcn näm. lich mehrere Serben als Mörder dcs Fürsten Michael und als Mitschuldige an der Verschwörung zum Tode vcrurlhcilt uud hingerichtet. Andere in emitmulicmm zn Gcfängnißstrafcn ucrurthcilt, Auf Reclamation dcS Belgrader Gerichtes wurde sofort die Verhaftung dcs Exfürstcn Alexander Kara-gcorgievich, dann des Paul Triflovich und Philipp Stankowich, als, angebliche Mitschuldige an der Ermordung des Fürsten Michael vorgenommen nnd gegen dieselben die Untcrsnchnng cingclcitct. Nach Durchfuhr rung der Untersuchung erkannte das Gericht erster In stanz, daß auf Grund der vorliegenden Iuzichtm der formcUc Erimiualproceß gcgcn Karagcorgicvich, Triflo-vich und Stankouich cingclcitct werde. Die Beschuldig ten recurrirten gegen dieses Erkenntniß, welches jedoch von der zwcitcn Instanz bestätigt wnrdc n.id nun hat, in Folge eines neuen Rccurscs der Bcschnldiglen, der oberste Gcrichlshof zu entscheiden, ob der Criminalpro-ccß einzuleiten sei oder nicht. Referent Oßtrovßky bcg,nn darauf den Inhalt der auf dcm Gcrichtstischc aufgestapelten, änßerst umfangreichen Acten theils im Ausznge, theils ihrem Wortlaute nach zur Kenntniß drs Gerichtöscnats zn bringen. Begonnen wnrdc mit der ersten Aussage dcs EMrsten Alexander Karageorgicvics, in welcher er nntcr Anderem ciklärle, daß er wohl ein türkischer Unterthan sei, sich jedoch der Compctcnz der hiesigen Gerichte unterwerfen wolle; ferner daß er die Ermordung Michaels weder gewünscht, noch angestrebt habe, denn obgleich ehemals der Vater Michaels, Miloö Obrenovics, seinen Vater im Walde bei Smedcrovo ermordet und dessen Kopf dcm Pascha von Belgrad überbracht hat, hege er doch gegen die Familie Obrcnovics keinen Haß. Sodann wurden die Verhörsprotocollc vorgelesen, die in der vorliegenden Angelegenheit mit den Angeklagten und dcu sehr zahlreichen Zeugen aufgenommen worden waren, und dcicn Inhalt, unseren Lesern bekannt ist. Das Referat dürfte einige Tage in Anspruch nehmen uud we'.dcn wir das Erkenntniß des obersten Gc-richtshofeö seiner Zeit mittheilen. HagLönelülMiten. — (Nev uc.) Der Revue, welche Se. Majestät der Kaiser nnd König am 25. d. M. in Pest außer der Ncllöcr ^'inie iiber die Honv^d-^chrabthcilungcn hielt, bot ein ungewöhnlich interessantes militärisches Echanspiel dar, dem ein nach Tausenden zählendes Pnblicnm mit sichtlicher Spannung beiwohnte. Zwischen 7 und 8 Uhr rückten die Truppen ans und nahmen auf dem geräumigen Terrain außerhalb der Ucllöcr Linie iu einem Treffen Aufstellung. Vor « Uhr hatten sich der Hvurx>d-Obercol» mandant Erzherzog Joseph, die Generalität und zahlreiche Stabs- und Obcrofficiere der Hvnv<>dschaft und, wie schon Eingangs erwähnt, cm überaus zahlreiches Pnblicum ein-gefunden. Kurz nach 8 Uhr erschien Se. Majestät in der Uniform eines Hußarenobersten, in Begleitung ciuer kleinen Suite, darunter Graf Julius Andrassy in der Uniform cincö Honv^d-Hnßcireuobcrstcn, all Ort und Stelle. Ec. Majestät wurde von dem Pnblicum mit Eljcnrnfeu em-pfaugcu. Nach crfolgtcr Aukuuft ritt der König unter dcu Klängen der Musikcapelle des regiments die Front dcö Bataillons und der zwei Hußarcn-cscadroncn ab, woranf die Infanterie mttcr dem Commando dcs Oberste» TröcmßlY sowohl in Compagnien aufgelöst, wie im ganzen Vataillou verschiedene Evolutionen exact ausführte. Nach einer kleinen Pause wurde ciue Gcpäcks-visitatiou vorgenommen, worauf unter dcm Commando des Obcrstcn Pongracz die Zwei Escadronen HolM'd - Hnßarcu ihre Exercitien begannen. Die Hußarcn vollführten zucrst iu tleiucrcn Abtheilungen, danu cscadrons- uud divisions-wcise dic verschiedensten Ncitlnanöver nnd Schwentuugen, worauf ein willkürlichcs Reiten mit Hindernissen mit uu-übcnrcsflichcr Vravonr und Kühnheit folgte. Nach bceu-dctcr Produclion, ivclchc bis gcgen halb 10 Uhr währte, versammelte Ec. Majestät dic HunV'd - Officicrc mil sich und hielt au dieselben eine migarischc Ansprachc. — (Kaiscr-Iosephs-Fcicr.) Der „Tagcsbote ans Mähren" schreibt: Das bevorstehende Erinnerungsfest an Kaiscr Joseph U. hat die ländliche Umgebung von Elawitowitz ans ciircil weiten Umkreis in erwartungsvolle Aufregung versetzt nnd darf einer zahlreichen Betheiligung der Lanobevöltcrnng an dem Icste mit Zuversicht entgegengesehen werden. Aus der Hanna sind bereits viele Dcpn-tcttioncn lind verschiedene Vereine, zur Theilnahme angemeldet. Mehrcrc an dcm Feste lhcilnchmende Vereine, die ihren Sitz in geringerer Entfernung von Slawikvwitz ha- ben, werde», da sie einsehen, daß es unmöglich war, alle sich Meldcudcn mit Eisenbahn-Fahrkarte» zu bctheilen, zu ssuß sich auf den Fcstplatz bcgcbcn. Von Briinn werden auch die bcidcu Mililärmnsik Capcllcu nnd die hier gastireude ungarische Zigenncr-Capelle nach Slawikowitz ab-gehen, um beim Feste mitzuwirken. Vorgestern wurden verschiedene Ackcrgeräthc und der Pflng, welchen Kaiser Joseph li. geführt hat, nach Slawikowitz gebracht. — - (Cinc Hväne dcö Meere s.) Die „Tr. Ztg." schreibt: 2virtlich überraschend ist die Größe deö im hiesigen Mcmronerthcatcr ansgcstelltcn Haifisches. Seine ?ängc be trägt über lk Fnß und sein Gewicht übersteigt :iN00 Pfund. Der weite stachen ist mit großen, spitzen und schneidigen, dreieckigen nnd am Rande gesägten Zähnen, welche sich in mehreren Reihen ordnen, versehen. Die erste der beiden Rückenflossen ist beinahe zolldick und von erstaunlicher Größe. Die Nickhaut, das Charakteristische bei den Menschenhaien, ist deutlich vorhanden. Diese sogenannte „Hyäne" dcs Meeres wnrdc vor kurzem ill den Tonaren bei Vo-losca, I Stnlldc von Finmc entfernt, gefangen. Dieselbe soll dort unter den Thnnfischcn entsetzlich gehaust u»d vielen Schaden augerichtet haben, was um so begreiflicher ist, da der Haifisch bei seiner leichten und schnellen Verdauung«-fähigkcit <^ bis 10 Thunfische auf einmal verschlucken kann. Sehr interessant ist die Art und Wcise, wie dieser Hai gefangen wnrdc. Als die init dem Fange der Thunfische b> schäftigtcn Fifcher seiner ansichtig wurden, verfolgten sie ihn sogleich, bis cr fich in dcn znm Fischfänge ausgeworfenen Netzen verwirrte. Dic Barken umringten ihn, uud da man lein wirb fames Instrument bei der Hand hatte, um ihn zu erlegen, so stieß ihm cin Fischer ein lauges, armdickes Beil in den Racheu, welches der Hai in kurzer Zeit, jedoch mit Verlust der zwei vorderen Schncidzähnc. durchsägte, worauf ihm der übrige Theil mit aller Kraft nachgestoßen wurde, um ihu zu verhindern, das wahrscheinlich bis an die Eingangs-eröffuuug dcij Schlundcs gcdruugcue Holzstück ausspcien zu können. So gelang es, den Hai förmlich zn ersticken, was auch zur Folge hatte, daß äußerlich mit Ausnahme einer zwischen Rückenflosse uud Kopf liuts befindlichen unbedeu-tcudcu Hautabschürfung keine Verletzung am ganzen Körper wahrnehmbar ist. Das Exemplar ist eiu Weibchen. -Locales. — Der heutigen Nummer liegt eine slovenische Broschüre: „Oslwviw <1r/cNl.l.2Wkc> pmvieo, va/^1käotw 5 i>08wv0 oä 21. äocnmiira 1867. — ^oll^ dpsoäl /^ ^0V0n^0 ^nMvo" (Dic allgemeinen Rechte der Staatsbürger, luudgemacht mit dem Oesetze vom 21. December 1«67. — Einige Worte für das flovenische Volk) bei. Dicsc Broschüre hat nach Inhalt nnd Darstellung den Zweck, in ähnlicher Weise, wie die einer früheren Nummer der „Laibachcr Zeitung" beigelegte über das Wchrgesetz — ciue gcluciufcißlichc Vclehrnng über die Staatsgrund-gcsetzc zu gcvcn, dnrch welche dieselben znm Bewußtsein des Volkes gebracht und cin Gemeingut aller Staatsbürger werden sollen. Cs ist bei dcn bezüglichen, den Gesetzesstellen beigefügten Erläuterungen auf die in den flovenischen Ge-bict'öthcilcn thatsächlich vorhandenen Anschauungen uud Bestrebungen Rücksicht genommen lind dic Anbahnung und Förderung cincr richtigen Vcurthcilung der dicsfällig'e» gesetzlichen Vcstimmnngcn und ihrer Tragweite angestrebt worden. Der slovcnischc Staatsbürger erhält in der Vorliegenden Broschüre nicht nur dcn Wortlaut der, seine wichtigsten Verhältnisse berührenden Gesetzesbestimmungen, sondern er wird auch zn ihrer Handhabung, zu dem weisen Genusse dcr consütutioucllcn Rcchte angeleitet uud wir hoffen daher, daß dieselbe nicht weniger Anklang finden werde, als ihre Vorgängerin, in welchem Falle wir auf dem betretenen Wege dnrch zeitgemäße, aufklärende Behandlung der wich^ tigsten Fragen des coustitntioncllen Bebens auf das so bildnugöfähigc Volk der Slovcnen einzuwirken, fortfahren werden. — (Impfpreise.) Der t. k. Minister des Innern hat für die eifrigen und ersprießlichen Bemühungen beider Impfung im Jahre Ittttft den ersten Impfprcis mit 015 fl. dem Bezirlswnndarztc zu Sagor Michael Morscher, deu zwcitcu mit 52 fl. dem Bczir'kswnndarzte zu Stein Franz Alois Caurau, uud dcn dritten mit 42 fl. dem Bezirks-wundarzte zu Oberlaibach Mathias Iausekoviö verliehen. — (Aus Aulaß der Anfangs des nächsten Jahres stattsiudcu deu Voll'sz'ählu ug), bei wel< cher die Wohnpartcien die betreffcudeu Anzcige'zettel felbst auszufüllen haben, macht bereits der Hcrr Bürgermeister in einer Kuudmcichung dciranf aufmerksam, daß die Be< wohuer der Stadt sich rechtzeitig mit den erforderlichen Documentcn. als Tanf- und Trauscheinen, Heimatscheincn, AustclluugSdecrctcu, Gewerbescheinen u. s. w. Versehen. Hier wohnende Fremde wcrdcn besonders aufgefordert, sich die amtlichen ^egitimationspapicre, als Heimatfchein/ Arbeitsoder Dieustbnch zu verschaffen. — - (Ci u e A utwortDr. Klnn s.) Das „Laib. Tagblatt" veröffentlicht cin vom 25. d. M. Wirtes Schreiben des Herrn Rcichsraths-Abgeordncten Dr. Klun an Herrn I. R. Horak, Handschnhmacher und Hausbesitzer in ^'aibach, iu Vrwiderullg ans cin ihm zugclolnmcneö von Zwölf Mitgliedern der „nationalen Partei" in Laibach un' terfcrtigtes Schreiben, worin er seine von letztem angefochtene Haltung im Reichsrathe rechtfertigt. Herr Dr. Klun fagt am Schlüsse: „Da Sie nnd Ihre Ocsinnungsgenossen auf eiuenl principiell verschiedenen Standpunkte stehen, so ist es klar, daß Sie mit meiner Haltung, — und ich uüt 1466 der Ihren »licht zufrieden sein tonnen; Ihre Freunde sind meine Gegner und umgekehrt. Wir werden einander wohl nicht bekehren. Doch den Einen Wunsch lassen Eic mich auöspreche», der wahrhaftig auö tiefster Seele kommt: Mögen jene Grundsätze, welche in anderen Ländern segensreiche Früchte hervorbrachten, auch in Kram Eingang und Verwirklichung finden; mögen alle intelligenten, freihcitliedcn-den Kramer sich ,',u dein schönen Werte dcr Versöhnung auf dem Boden unserer freisinnigen Verfassung einigen, da-mit der Zwiespalt in unserer Heimat endlich aufhöre und in Eintracht uud Friede das fchöne Händchen erstarke und gedeihe! Diefem Wunsche füge ich nur »och die Versicherung bei, daß ich - unbeirrt durch ?od uud Tadel - stelö uach bestem Wissen und Gewissen für das Wohl meiner Heimat thätig sein werde." — (Tagesordnung) der morgen am l!1. d. M. stattfindenden Citznng der Handels und G^wcrbckanimer: 1. Verlage des Prolololli« der letzten Sitzung; 2. Mittheilung der seit der letzten Sitzung an die Kammer cinge langten Geschäflsstiicke; 3. die hohe k. k. ,?audeöregierung übermittelt das Gesuch der Gemeinde Aucrsperg um Er theilnug der Coucession zur Abhaltung von vier Iahr^ und Viehmärkten in der Ortschaft Naöica; 4. die hohe l. k. ^andcsregieruug übermittelt das Gesuch der Gemeinde Strng um Erlheilung der Eoncession zur Abhaltung von fechs Jahr. und Vichmärkten in der Ortschaft Percirkvi; l». die Gemeindevorstchnng nud der .^andelsstand von Seisenberg bitten, dahinzuwirleu, das; die projeclirte Eisenbahn von Laibach nach Carlstadt über Obergurl, Seisenberg, Töpli; und Scmic geführt werde; 0. die Oberrealschuldlrection ersucht um Flüssigniachung der Remuneration per 2. d. M. wurde die Fensterscheibe eines Eoup^ li. Elassc des Postzuges Nr. III. (Tncst-Wieu) in der Nähe der Etation Littai durch einen Sleinwurf zertrümmert, glücklicherweise jedoch niemand der im Eonp^ Befindlichen beschädigt. Dnrch die in Folge der erstattete» Anzeige sofort eingeleiteten Nachforschungen wurde als Thäter ein zwölfjähriger Kuabc aus der Ortschaft Kreßuitz-Polaua ermittelt. Er hatte mit Steinen von einem in der Nähe des Bahnkörpers stehenden Baum Acpfel herab-geworfcn nnd bei dieser Gelegenheit mit einem fehlgehenden Wurf absichtslos den gerade vorüberfahrcnden Zug getroffen. Der Junge ist sich der Tragweite seiner leichtsinnigen Handlungsweise gar nicht bewußt, da er in seiner geistigen Entwicklung zurückgeblieben ist, und wurde aus diesem Grunde auch von einem weiteren Verfahren gegen ihn abgelassen. Hierauf reducirt sich der bereits anderweitig gemeldete Vorfall. — (Echlußverhandlungeu beim k. k. Lande sg er ichte Laibach.) Am i. September. Johann Wilfan und Eonsortcn: schwere körperliche Beschädigung; Frauz Oblal: Uebcrtretung des tz -111 St. G. - Am 2. September. Josef Kadunz und Eonsorten: Diebstahl; Theresia Acrger: Diebstahl. — Am .'!. September. Carl Dcbcuc: Vcruulrcnuug uud Betrug; Benedict Ccrnivc: schwere körperliche Beschädigung; Lucas Kinct: schwere körperliche Beschädigung. — Seit gestern weilt der rcnommirte Fraucu-Arzt Herr Dr. Waldhä'usl iu uuscr Stadt uud schließt mit dem heutigen Nachmittage seine Consultationen, die insoferue für Frauen von Wichtigkeit sind, als der genannte Arzt bisher unheilbare Gebärmutlerdegcueralionen — wie Krebse, durch ciuc unblntigc, fast schmerzlose Heilmethode, ohne Au-wcuouug eiucs Messers, herzustellen bestrebt ist. Bemerkt wird, daß solche Krankheiten gewöhnlich mit einem unbedeutenden 1'^0<»' lüdutt begleitet, lange Zeit, ohne beachtet zu werden, bestehen können, uud sobald ausgedehntere Zer-störuug des Orgaus, Blutuug und Schmerz eintreten, oftmals eine Heilung uicht mehr möglich ist. Wir machen daher ähnlich kranke Fraucu aufmerksam, diese Gelegenheit nicht vorübergehen zu lassen, fich Gewißheit über' ihren Zustand zu verschaffen. Nrnckr Pl'st. Wien, 28. August. Die Nc-chcrathsoclegalioii dcl'ictl) heule über die Beschlüsse dl,^ »u^alijchcii Dele-galio» über dac« Ordin^rmm des Kriegsliudgcti«; sic uahnl theils die ungarische» Äcschllissc, theils oermit« tclnoe Aeschliissc au uud bewillige '^00.000 Onlt>cu als liostcu für dic ^Nil,lä!f!l^!i;e. Dic Ncsolulion betreffe dcr Ncgcluu,; dcr Valuta wurde ohüc Debatte liü^uonnncu. Dic ungarische Delegation nahm daö Ez'ttaordillurium dc>? 5lricgsbudaetS mit eiiiigcu Differenzen an uud bcharrlc auf dem Beschluß bezüglich dcr Lloydsudvcutioli. Pcsl, 28. August. D^r obclstc Gerichtshof bestätigte oaö Urtheil, den Fürsten Karagcorgicvich in Anklagestand zu oclsetzcu. beivilligte jedoch dem Fürsten dic En!lassung aus der Haft a/qeii Caution. Prag, 28. August. (Pr.) Das „Präger Abendblatt" constatirt, dcr c>läuzcudc Sicg dcr Negicrung bei dcr Aczirlsschulrathswahl bcwcisc, daß in den Schichten des c.zcchischcn Volkes dcr Olaulic an dic Erfolglosigkeit dcr Ncgatiuns-Pulitil dcr (5;echcuführcr Goden gewinne. Von sämmtlichen ucunuudacht^ig Äc^illcn Vühmcns vcr-wcigcrtcu nur drci dic Boruahmc dcr Wahl. Krat au, 28. August. (N. Fr. Pr.) Die Oberin dcs Enrmelitcrinucu-Kloslcrs und dcrcn Slcllvertrclcrin sind helitc imi 12 Uhr Miltngs gemäß Gerichtsbeschlusses auf freien Fuß gesetzt uud unter Militärliewachmig nach ihrem Klostcr zurückgebracht worden. Tele^r.iphiscü.e VZecbs^Icourse vom 28. August. 5prrc, Mctalliques 61.—. 5.perc. M.talliques mit Mai- und !)ic,u>.'!i!kn'-Ziliscii 61. -. — 5velv.!)tali»üal-Anlel>en 70. -. — !860er Slaalöanlehm 96. , — Vaiilaclien 765. — Ereditaclicn 288.50. - London 122.25. — Silber 119.75. - K. l. Dncat?n5 63. Handel und WochelMllSweiö dcr ^atioualbanr. Der am 36ten d. M. ani56,300 fl,, den, znr Bedeckung die folgenden Posten qlsscüülielstchcil: Mrlallschay tl)c),2^.,'i0'i si., in Ä^tall zahlbar Wcchscl !<8,5)7.". fl,, Darlehün 4!».278.ftl8 fl,. cilissrlö^t^ Coupons lion Grinidcnllasliiügtl-OdlissiitioiN'i, 7'l.!5,l Guldni, s:»c>l1oi!!r ni,d dmftmäßig aügi'tauslc ^fa'üdbriofc 10 Mill. ^(;.«!»!0 Guldril. ^aidacl,, 2>>. Aullust. ?luf dem hnitlg«! Marlte sind er- schirmn: !!0 Wagün mit Orlrcidr. 2 Wasscn mit Hm und Stn>>> (Heu 20 6tr, Kttol) 15 Ctr. 40 Pfd.). 'AI Wagen nnd 5 Schisse (40 Klaftev) mit Ho!;. _____ ___ Dnrch schnitt 5-Preill'. Mll.- Mg,.- Mlt.> Mg,.'. !l. lr. st. tr. fl. li. st. ll. Wch,',i pv Vichi-n 5, —I 5 80 Vuttcr pr. Pfund — 40------^ Korn „ 2 90 3 20 Eicr pr, stillt —2------- Geiste ,. 2 60 :^ '! Mllch pr. Maß —10 - Hllfn- „ 160 2 6 Rindfleischpr,P,d, »22------ hc,!d!7nch' .. -— 3 78 Kalbfleisch „ —22------- Heidm „ 2 80 314 Schiuemcsicisch „ . 2ii------- Hiise « 2 80 2 92 Schöpsenfleisch „ — 14____ ttnlnnil; „ — " -"> N Hähndel pr. Stllll — 2^> — — ^rdäpfti ,. 140j------ Tande» „ —14------- linsen „ ^i -!------- Hen pr. Hrntner — 80 - — i'rbsn: ,. 8 2<>------- Stroh ' „ — 6!) - . Fisole» » 4 —>— Holz, hart., prKlft,-------6 70 Ninüüschmal; Psd, — 5i0--------------- weiches, ,. -------f, ^ . Zchwrinrschma!,; ,. — 44------- Wein, rother, pr, speck, frisch, „ — a>!^. — Panluö, Hopfenhändlcr, von Sanc>rrbcrg. — Cala-sate. Gutodes,. von Trieft, - Kropit, von Rudolsöwcrlh. — Fr, Eichler, Private, anü Kärntcn, Baiser von Oesterreich. Die Herren i Glovocnii, von Kraul-burg, - Maißl, vo» Sissrt. Lvttuziehunss vom HH. August. Wien: 54 13 32 57 l. Graz: 89 8« 30 72 64. !»!U.Mg. 32!),2» -l" 8..l windstill heiter 28. 2 „ N. 328.,,., ^'1<».u NOmäßici halbheitcr O.m> I>0„ Ab. Ö28,2, >12.« NO. schwach haldheitcr 6 U. Mg. !^2?.^ ^- '.)..< windstill diinn bew, 2',». 2 „ N, ij26.0,-. -4-iii, windstill f. g. Iiewöltt O.uo 10., Ab. tt5'».<,5, !'1^.^ windstill ,r. q. bewöllt j Ten 28. wechselnde Bcwülknna., Windig. Abendrot!), steriie»' helle ^liacht. Den 2'.». Höhenrauch vom Morastbrennc», Rnhisse Vnft, W^llcndcäe taqiiber großtcnthcils cicschlossen, meist d>M"l Schichtwollen. ?ai« Tasiecmillel der Wärme vorgestern > 1.'l>'"' nin n 1" nnler, gestern -j- 14'0", nm 0 1 über dem Normak-Veranlworllicher Redacteur: Igna; u. K l c i n m a Y r. Nlit'l^ttkw^ll'^s Wiell, 27. Aiignst. Die Nalionalbaüf l!«t ihren Zinsfuß filr Plal.'briefe n»d Nimesscn zwischen Wien nnd Filialen ans s> pCt.. si!r Domicile anf li'/, pCt., slir Vorsa,i!sst ^llll^lllUil.llöfl. liegen Handpfand auf s>'/, pCt. erhöht. Tiese Maßregel, i„ Berbindung niil anderen Eiiischrmilungcn nnd mit der allgemeinen Ansicht über die Lage dc« Geldmarktes, ^ wirtte eine lief greisende Reducirüiig oer Preise. Devisen fielen »m '/, bis ^,, Mt,. Reiilenpapi^rc nm '. p^t., junge Banken nnd Bahnen nm melirerc Gulden, Anglo- nnd Creditactim wuldc» , voll der Beivegu'ni, nm stärlsten ergriffen. Bei Schluß des Berichtet« verzeichnete man die nnien sola/nden Eonrsc, das Geschäft dauerte jedoch noch sort. 4. Allssemeine Staatsschuld. Für 100 fl. Geld Waare Einheitliche Slaatöschnld zn 5» PCt.: in Noten vcrzinsl, Mai-Noueiiibrr 61.75, 61,85» „ „ „ Febrnar^lligiist 61,75 0 fl. 91.75 <12.25 „ I860 zu 5>00 fl. . . W.60 i»l>7>' „ 1860 zn 100 fl. . . 102.— 102,5>0 „ 1864 zu 100 ft. . . 122. - 122.20 StlMö-Domä'nen'Psandbriese zu 120 fl. ö W. in Sillier . . l1'».75 120.25 «l. ftUunpentlastunas-Vbligatioucn. Für 100 sl. Geld W:m,,'r Böhmen .... ,, ^'pCl. <»:j W <<:<.?5. Galgen ......5 « ^4,60 75.20 Nieder^Oesterreich. . „5» „ V,— 93.50 Ober-Oesteneich . . „5,, 93. 94,-Sievcnbilrgen , , , » 5 „ 79 ^.> <9. — I2Ü.50 Gcncralbant.......80.- 80,50 ^llllonalba»!.......765—767 — Vereinsbllnt.......I2U.50 1^.— ^ertehrbbank.......13!),- 139.50 «. Actieu vo» Trausportulltcrnel)-:nl,»acu. Geld Waare Alsöld-Finmaner Äahn , . . 1?:».50 180.-- Äohni, Weslvahi!.....233.50 234,- Carl-vndwig-Bahn.....273. 273.50 Donan-Dampfschifff. Gejellsch. . 616.— 618,— Elisabeth.Wcstbahii.....1l»7.— 1Ü7.50 Ferdiiillndii-Ytuidbahn ... 228,75 229 — Filnstirchcu.Aarl-ser-Bahl! , . 18^.50 189. Franz-Iosephö-Bahn .... 187.50 188,75 ^cmberg-Ezcrn.-Inssycr-Vahn . 213.50 214.— Lloyd, üsterr........340.— 342,— ! Geld Waare > Omnibus (erste Emission). . . 352.— 254,— ^ Nndolfs-Bahn......174,— 174.50,! Sievenbiirger Bahn . . . .177.-177.50^ Slaalsbahn........llO. - 4l1.— ! Südbahn.......i»?0,80 27!.— Sild»ordd Verbind. Bahn , . 177,- 177.50 Theiß-Bahn.......273 50 274.— Tramway........181.-- 181 50 «. Pf.llldbriese (sttr 100 fl,) 3lllg. üst, Vodm-Eredit.Austal« Geld Waare , »crloichar ,11 5 pCt. in Silber 109.— 10!> 50 dlo.i,,33I.rilctz.zft5pCt,inö.W. 91.40 9160 ^.atioual«. auf ü. W. uerloüd. zu 5 p(5t........94.85 95,— Oest Hypd. zu 5'/, pEt. rlich. 1878 98.7" 99.-lwg. Bod.-Cred.-Anst. zu 57, pCt. 92.50 93,- K?. Prioritätsobliqationcll. « 103 fl. °. W. Geld Waare Elis, Westb, in S. verz. (l. Emiss.) 91,- 91 50 Ferdinands ^iordb. in Silb. verz. 106.50 107. Franz-Ioscphi! Bahn .... 94.25 94.50 G.Carl-Ludw.V.i.S.verz.l.Em. 102. - 102.50 Veld Ma«" > Ocsterr. 0iord>vestbah„ .... 93.25 93-?^ > Siebcnb. B Staalsb. G. 3"/.. !'<500Fr. „I.Vm. 142 50 14.^ W Sndb.G.3'..i.500Frc. „ . . 120 25 120?'' > Siidb.-Bonü 6 "/„ (1870—74) D ->ü00Frcs ..... . 243.- 244."" > C^. Privatlose (per Stück.) > Crcdilllnstalt f. Handel u. Gew. Geld Waa" > ,u 100 fl. ö W......160- K'l-^ > Rudolf-Stiftung zu 10 fl. . . 16.- l?^ > Wechsel (3 Mon) Gelb W< » Augsburg für 100 si südd. W. 101.5>0 101" » Frantfnrt a.M. 100 sl. delto 101.60 I0I ^ N Hamburg, für 100 Marl Bai?c° 89,50 "H U Bonbon, filr 10 Psund Sterling '22 50 ls", N Pari?, silr 100 Fran^ . . . 4«.?0 "' l« ^ours der Geldsovten s> K. Miiilz-Dncat«: . 5 fl. 88 lr. 5 st. '>' , «« Napoleouöd'or . . 9 « 82 ,. ^ " Ä ^ > VcreinSthaler . . . 1 „ 80 ,. l ., ?' » Silber . . 120 .. 25 «120 ,. -" ^ « Krainischc Grundrnttastung« - Obliganoile". '' « vatnlltiruu«: 86,50 Geld. 90 Waare ,