PrSnu«erati»«s - Preise : Für Laibach: Ganzjährig , . ü fl. 40 kr. Halbjährig . . 4 , 20 „ vierteljährig . 2 „ 10 ,. Monatlich ... — „ 7V „ Mit der Post: »anzjährig.................12 st. Halbjährig................. « „ Bierteljithrig 3 „ Laibacher Für Zustellung inS Haus viertelj. 25 kr., monall. S kr. Liuzelue Nummern 6 kr. TaMalt Anonyme Mitteilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht znrückgejendet. Redaktion Bahnhosgaffe Nr. 132. «xpedittons- L Inserate«' Bureau: Longreßplatz Nr. 81 (Buchhandlung von Jg. v. -leitt« mahr L Fed. Bamberg.) Nr. 27. Freitag, 4. Februar 1876. Morgen: Agatha. Jnsertionspreise: Für die einspaltige Peti L 4 kr, bei wiederbolter scbaltung L 3 kr. Anzeigen bis 5 geilen Bei größeren Inseraten im öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt. Für complicierteu Satz besondere Berglltung. 9 Jahrgang. Franz Deak f. (Fortsetzung.) Nun folgten sich die Ereignisse in überstürzender Hast. Die Ermordung Lamberg« auf der ofener Kettenbrücke (L8. September) war in diesen Wirrnissen und Gegenbestrebungen das Zeichen zum offenen Auslodern der Revolution. Gleichzeitig brach der wiener Oklobersturm los, de» man in Ungarn als eine erwünschte Ablenkung ansah, ohne daß man aber nach der Niederlage bei Schwechat weiter daran dachte, den von Windischgrätz bedrängten Wienern Hilfe zu bringen. Die Niederwerfung Wiens, die Bildung de» Novemberministeriums Schwarzenberg-Stadion, die Abdankung Kaiser Ferdinands und die Thronbesteigung Franz Josefs I., gaben der ^?age der Dinge eine andere Gestalt. Noch bevor das verhängnisvolle Jahr 1848 zu Ende ging, rückte die kaiserliche Armee unter Fürst Windischgrütz uach Ungarn ein. Deal war mittlerweile auch als Abgeordneter vollends in den Hintergrund der Action getreten und wir finden ihn erst als Mitglied jener Deputation wieder, welche der Reichstag in seiner Sitzung vom 3 l. Dezember wählte, damit sich selbe ins Lager des Fürsten Windischgrätz begebe, um zu unterhandeln. Die Deputation bestand aus dem 6uriL6 Grafen Georg Majlath, dem gewesenen Hoskanzler Grafen Anton Majlath. Erzbischof LonovicS, Franz Deak und dem Ministerpräsidenten Grafen Ludwig Bathyanyi. Am 1. Jänner machte sich die Deputation auf den Weg, doch erst am 3. langte sie im Hauptquartier des Fürsten, in dem 2 Marsch-statiorien von Pest entfernten BieSke, an. Windisch- grätz ließ sich erst nach langem Parlamentieren her-bei, die Deputation mit Ausnahme BathyanyiS zu empfangen; er verweigerte aber nicht allein einen Waffenstillstand, sondern auch die Ermächtigung zur Weiterreise an da« Hoflager de« Kaiser« nach Olmütz. Deak zog sich nach dem Scheitern dieses letzten Versuches und nach dein Einzuge der kaiserlichen Truppen in Pest gänzlich vom öffentlichen Leben zurück und lebte fortan meist auf dem Landgute seines Schwagers Osterhuber. Nach der endlichen Bewältigung der Revolution durch Haynau wurde dieser mit dictatorischer Gewalt auSgestattet und es begann unter der Herrschaft des Marti algesetze-, welches Haynau mit blutiger Strenge handhabte, jenes Schreckensregiment, dem an erster Stelle Ludwig Bathyanyi, Nagy Sandor, Aulich, Pöltenberg, Leiningen, Damjanics, Kis, Lazkr, Török und zahllose andere zum Opfer fielen, bis der Blut-mensch endlich mit dem kaiserlichen* Ministerium selbst in Eonflict gerieth und dies den" eigensinnigen, unbeugsame» Mann seiner Vollmachten enthob (Juli 1850). Das Staatsrech'. Ungarns wurde für verwirkt erklärt und das Land zu einem Kronlande de« neuen Gesammtstaates umgestaltet. Eine gewisse Milderung im Regimeme trat erst ein, als Erzherzog Albrecht zum kaiserlichen Statthalter ernannt wurde. Von der Bach'schen Regierung wurde wol einmal der Versuch gemacht, Deak zur Theilnahme an d:r Ordnung der ungarischen Angelegenheiten zu bewegen; namemlich wurde er im Beginne der fünfziger Jahre zu einer Berathung nach Wien ungeladen. Doch lehnte er seine Mithilfe ab, indem er in einem Schreiben an den damaligen Justiz-minister Schmerling erklärte, daß das Verfahren der österreichischen Regierung im schroffsten Widerspruche mit seinen Grundsätzen und Gesinnungen stehe. Später nahm Deak zu Pest seinen bleibenden Aufenthalt und betheiligle sich seit 1855 als leitendes Mitglied an den Berathungen der ungarischen Akademie. Als das kaiserliche Diplom vom 20. Oktober 1860 erschien, das die Grundlage der neuen staatlichen Organisation bilden sollte» richteten sich die Augen der ungarischen Patrioten auf Deak, der jedoch anfänglich Zurückhaltung bewahrte. Da« Diplom bekannte feierlich, daß der Absolutismus ver-lassen werden müsse, es stellte in den zur ungarischen Krone gehörenden Königreichen und Ländern die Verfassungen vor dem Achtundvierziger Jahr für alle jene Gegenstände des politischen Lebens wieder her, welche sich nicht auf die allgemeinen Angelegenheiten bezogen. E« wurden die Eomitate wieder eröffnet und für einen zu berufenden Landtag die Vorbereitungen getroffen. Die 18. Dezember 1860 zusammengetretene Conserenz von Patrioten zu Gran erklärte aber, daß die Wahlen nur nach dem Gesetze von 1848 stattfinden könnten. Somit ward die Constitution des Jahres 1848 zum Feldgeschrei erhoben, die durchaus ein verantwortliches ungarisches Ministerium bedingte. Die Anhänger des Diploms suchten Deak für die Stelle des 3uäkx Ourias (statt des constitutionellen Justizministers) zu gewinnen, wozu er sich aber nicht entschließen mochte, weit die Gesetze von 1848 roch nicht auf constitutionellem Wege abgeändert wären. Auch gab Deak sofort di^ Jeuilleton. Ein Zeuge, der nichts gesehen hat. (Wahre Begebenheit.) (Schluß.) Während er über einigen abenteuerlichen Plänen brütete, wodurch er das Publikum über Luch'« Schicksal zu täuschen und den Nachforschungen ein Ziel zu setzen glaubte, wurde seine Aufmerksamkeit durch ein ungewöhnliches Getümmel auf die Gasse gelenkt. Der Auflauf war durch Lucy's Leichnam veranlaßt, welcher von Hirten in einiger Entfernung von dem Wasserfall gefunden und in die Stadl gebracht worden. Knox sank bei diesem Anblick bewußtlos zu Boden. Als er endlich wieder zur Besinnung kam, wurde heftig an seine Thüre geklopft. Er glaubte, man wolle ihn verhaften, und suchte nach einem Mittel zur Flucht. Kein AuSgang Er suchte also seiner entsetzlichen Unruhe Meister zu werden und öffnete; er wurde aufgefordert, den zwölf Geschwornen beizutreten, welche nach englischen und amerikanischen Oesetzen über jeden durch ein Verbrechen oder einen Unglücksfall verursachten Todesfall ein Protokoll aufnehmen müssen: eine Formalität, welche unter der Benennung „Ooronsrs myuesl," bekannt ist. Mit furchtbarer Anstrengung seine Unruhe bekämpfend, schöpfte Knox aus dem Bestreben, den Verdacht von sich abzulenken, eine Energie, deren er sich nicht für fähig gehalten hätte. Er zeigte sich mit eherner Stirn, und nicht die geringste Bewegung verrieth die tödtliche Unruhe, die sich seiner bemächtigt hatte. Der Tod Lucy's war offenbar die Folge einer abscheulichen Unthat; die Zeichen der Erdrosselung ließen keinen Zweifel hierüber. Von Habsucht war die Hand des Verbrechers nicht geleitet worden, denn man hatte weder die Ringe, noch die Ohrringe der Unglücklichen genommmen, und eine Börse mit einigm kleinen Münzen fand sich ebenfalls bei ihr. Der Verdacht fiel auf James Newson. Er hatte mit tzucy die Gesellschaft verlassen, nachdem er sie in heftigen Ausdrücken aufgefordert, ihm zu folgen. Ein junger Mann, mit welchem sie getanzt, hatte die Bemerkung gemacht, daß es für sie nicht rathsam sei, mit einem so aufgebrachten Menschen spät abends auf der einsamen Straße nach Stam-worth zurückzukehren. James gestand, daß ein sehr heftiger Wortwechsel zwischen ihnen stattgesunden habe; man war also wol zu der Voraussetzung berechtigt, daß er die Kokette, welche ihr Spiel mit ihm trieb, in einem Anfall von Eifersucht erdrosselt habe. Die öffentliche Meinung, welche einmal nach dieser Seite hingelenkt war, ging mit Riesenschritten vorwärts; das schöne Geschlecht sprach zuerst ein einstimmiges VerdammungSunheil über James Newson aus, und die Männer mußten sich natürlich diesem Spruche anschließen. Newson, welcher verhaftet und vor Gericht gestellt wurde, vermochte sich hinsichtlich der Verwen-dung seiner Zeit von dem Augenblicke, in dem er sich mit Lucy von Dorlwich entfernt hatte, bis zum Morgen, an welchem er mit der Schwester der Ermordeten auf demselben Wege zusammengetroffen war, nicht auf genügende Weise zu rechtfertigen. Es war kein anderes Zeugnis vorhanden, als sein eigenes, und eine Menge sorgfältig gesammelter und erwogener Jnzichten, welche der Zufall an die offene Erklärung ab, der gesetzliche Boden für die Neugestaltung Ungarns liege einzig in den Gesetzen des Jahres 1848, an welchen die Nation festzuhalten habe. Dagegen unterließ er es nicht, inmitten der Aufregung zur Mäßigung zu mahnen und wies darauf hin, wie eine beharrliche friedliche Verständigung mit der Regierung weit eher zum Ziele süh ren werde, als ein schroffes, rücksichtsloses Borgehen, f - .. Ende Dezember 1860 wurde Deal mit seinem Frrojnde Eötvös nach Wien berufen, um seinen Rath «^ÄM'die Zusammenberufung des ungarischen Land-abzugeben. Beide hatten beim Kaiser selbst , «yeHrivataudienz. Bedeutend trat Deal ferner her-,Vl>r Xin den Verhandlungen zu Pest inbetreff der Wrichtsorganisation der Comitate und des königlichen Rescriptes vom 16, Januar 1861. Er warnle, seiner staatSmännischen Ueberzeugung gemäß, vor Ueberstürzung und unbesonnener Zerstörungswmh und erklärte sich zwar für Wiederherstellung der früheren ungarischen Gesetz und Gerichtsinstitute, aber nur insoweit, als dies mir den Interessen und privat-rechtlichen Verhältnissen der Bevölkerung vereinbar sei. Bei den Wahlen zum Landtage wurde er d. 11ten März 1861 von einem Bezirk der Stadt Pest zum Abgeordneten gewählt. Am 2. April trat dann der Landtag zusammen, aus dem die Vertreter Siebenbürgens fehlten. Vor allem erklärte sich derselbe für nicht kompetent, nach den Bestimmungen der allgemeinen Reichöverfassung vom 26. Februar 1861 den Reichs-rath in Wien zu beschicken. Deal war in der Ver-sammlung sofort an die Spitze der gemäßigten, der sogenannten „Adreßpartei" gegenüber der „Beschlußpartei" getreten, welche bloS durch eine Resolution die Anschauung und den Standpunkt des Landtag« aussprechen und dann jede weitere Thätigkeit aufgeben wollte. Deak legte am 13. Mai den Entwurf einer Adresse vor, die nach langen und heftigen Debatten am 5. Juli sowol vom Abgeordneten- wie vom Oberhause angenommen und bald daraus dem Kaiser überreicht wurde. Als hierauf ein kaiserliches Rescript, mit Rücksicht auf die VerfafsungSverkün-digung vom 26. Februar, die Adresse als unannehmbar zurückwie«, verfaßte Deak eine zweite, umfassendere, in welcher die Durchführung des Okioberdi-plom» im Sinne der Gesammtstaatsversassung vom 26. Februar als eine Vernichtung der ungarischen Verfassung dargestellt war, die der Landtag nicht unterschreiben könne. Nach Ueberreichung dieser zwei-ten Adresse erfolgte sodann am 22. August 1861 die Auflösung des Landtages. Jedenfalls bilden die beiden, auch in ihrer Form ausgezeichneten Adressen zwei sehr bedeutungsvolle Actenstücke der ungarischen Verfassungsangelegenheit. Der Reichsminister Schmerling regierte unterdes mit provisorischen Maßnahmen in Ungarn wei- Hand gegeben hatte, bildete sich zu einer Wulst furchtbarer Anklagen gegen ihn. Gegen Knox ward kein Verdacht rege. Die Leidenschaft, welche er für seine Nachbarin gehegt hatte, war ein Geheimnis geblieben; seine Abwesenheit von Stamworlh war nicht bemerkt worden, denn jedermann glaubte, er befinde sich wie gewöhn-lich in seiner einsamen Klause. James erschien vor den Assisen. Der Zufall, oder vielmehr der Finger der Vorsehung, bezeichnet-Knox als Präsidenten der Jury. Der Schuldbeladene bekämpfte zum letztenmale den Tumull, der in seinem Inneren tobte. Kein Zeichen von Beklom-menheit oder Unruhe zog die Aufmerksamkeit auf ihn; er fühlte, wie viel für ihn davon abhänge, diese Prüfung zu bestehen. Schweigend, mit nachdenkender Miene, saß er in dem Gerichtssaale und schien die gegen den Angeklagten, dessen Schuldlosig-Kit ihm so wohl bekannt war, vorgebrachten Beschuldigungen mit Aufmerksamkeit anzuhören. Er blieb sogar Herr seiner selbst, als der Blinde, der ihn an jenem Abende bei dem Wasserfalle anzeredet chatte, vortrat, um sein Zeugnis abzugeben. Dieser Zeuge war für James günstig. Die ter, indem er nach seinem Wahlspruche „wir können warten," hoffte, daß sich Ungarn allmälig an die Februarverfassung und an die Zugehörigkeit zum Reiche gewöhnen werde. Zwar gelang es der Regierung auf dem siebenvürgischen Landtage von 1863, die sächsischen und rumänischen Deputierten zur Beschickung des Centralparlamentes in Wien zu vermögen; aber die Befestigung der Februaroerfassung war damit noch immer nicht errungen, weil man sich scheute, directe Wahlen auSzuschreiben. Auch mit dem kroatischen Landtage war die Regierung nicht glücklicher, der, ganz im entgegengesetzten Sinne von 1848, von einer Beschickung des ReichSraiheö ebenfalls nichts wissen wollte. Endlich trat mit dem Besuche des Kaisers in Pest-Ofen am 6. Juni 1865 eine neue Wendung der Dinge ein. Die Worte des Monarchen erfüllten die ungarischen Patrioten mit den besten Hoffnungen. Die Ernennung Georxs von Majlath zum un-garisqen Hoskanzler führte zunächst den Rücktritt des Ministeriums Schmerling herbei. Am 27. Juli wurde der wiener Reichsrath geschlossen, 1. September der siebenbürgische Landtag aufgelöst und ein neuer für den 19. November einverufen zur Revision des Gesetzes von 1848 über die Union Siebenbürgens mit Ungarn. Unterdessen hatte das Ministerium Belcredi die Regierung übernommen, die sich bald offen zum Dualismus bekannte ganz im Sinne Deals, der an der Spitze der großen gemäßigt liberalen Partei in Ungarn nicht müde ward, für diese Regierungsform zu wirken. Am 17. September 1865 ward der ungarische Reichstag für den 10. Dezember einberufen, um die Krönung des Königs vorzubereüen. Nachdem am 20. September die Februarverfafsung des Reiches „sistierl" worden, eröffnete Franz Josef am 14ten Dezember persönlich den ungarischen Reichstag, und zwar in ungarischer Sprache. Am 8. Februar 1866 stellte Deak den Antrag auf eine Adresse, welche den Dank dafür aussprach, was bereits zur Wiederher stellung der Verfassungsrecht' Ungarns geschehen, die Vereinbarkeit der ungarischen Verfassung mit der Gesammtmonarchie auseinandersetzte und zugleich die Bereitwilligkeit erklärte, „nach Möglichkeit" an den Lasten der österreichischen Staatsschuld theilzunehmen, nicht aus Verpflichtung, sondern aus politischer Rücksicht. Eine zweite Adresse in diesem Sinne votierte der Reichstag, als derselbe wegen des bevorstehenden Krieges mit Preußen 26. Juni vertagt wurde. «Schluß folgt.) Politische Rundschau. Laibach» 4. Februar. Jltlaud. Im Abgeordnetenhause widmete vorgestern der Präsident Dr. Rcchbauer dem Andenken Deals einen ergreifenden Nachruf, Stimme des Angeklagten, sagte er, ist durchaus nicht die Stimme des Mannes, mit dem ich am Wasserfalle eine kurze Unterredung halte. Dieser letzte halte eine rauhe, schnarrende Stimme, welche ihn mir unter Tausenden kenntlich machen würde. Ehe ich an den Ort kam, glaubte ich eine weibliche Stimme, die um Hilse rief, zu hören; fast in demselben Augenblicke vernahm ich ein Geräusch, als ob ein schwerer Körper ins Wasser geworfen würde, und ich zweifelte nicht, daß eS ein menschlicher Körper sei. Es sind länger als zwanzig Jahre — ich war damals noch nicht blind — als einer meiner besten Freunde von dem Felsen in den Fluß fiel. Ich vec- mochte ihn nicht zu reften, und er ertrank; aber das Geräusch seines ins Wasser fallenden Körpers ist noch jetzi meinem Ohre gegenwärtig; eö ist eia Geräusch, das man nie vergißt, wenn man es ein mal gehört hat, es ist mit keinem ändern zu ver-wechseln. NewsonS Vertheidiger nahm das Wort. Niemand verstand etwas von der süns Stunden langen, mit lateinischen Brocken untermischten Rede, welche aber deshalb um so größere Bewunderung erntete. Endlich erreichten die Verhandlungen ihr Ende; welchen das HauS stehend anhörte und mit der lebhaftesten Zustimmung aufnahm. Nachdem hierauf der Handelsminister zwei Interpellationen beantwortet, wurde über das Gesuch des Bezirksgerichte-Warnsdorf um die Bewilligung, gegen den Abgeordneten Dr. Klepsch wegen Ehrenbeleidigung ein-schreiten zu dürfen, verhandelt und dasselbe abschlägig beschieden. Dem Abgeordneten Hermann, welcher bei der Wahloerificierung über den „Ausgleich" mit Böhmen und über Unterdrückung d:r Freiheit sprach, entzog der Präsident nach drei-maliger, erfolgloser Mahnung das Wort. Sodann begann die Debatte über das Gesetz bezüglich der Abänderung mehrerer Bestimmungen des bürgerlichen Gesetzbuches rücksichtlich des Eherechles. Bärn-feind, Chelmetzky, Rutzka und Rainer sprachen gegen, Menger für das Eingehen in die Specialdebatte. Die Debatte wird in der nächsten Sitzung fort» gesetzt. Der Vicepräsident des Herrenhauses Graf Trautmannsdorf und die Mitglieder des Herrenhauses Fürst Liechtenstein, Gras HoyoS und Graf Wilczek begaben sich als Vertreter der Pairskammer zu dem feierlichen Leichenbegängnisse D^akS nach Pest. Der Forlschrittsclub hielt vor Beginn der Plenarsitzung eine Berathung, in der beschlossen wurde, bei der Debatte über die Ehegesetz Novelle keine den Standpunkt des Clubs kennzeichnende Erklärung abzugeben, sich an derselben nicht zu bethei-ligen und für das Gesetz zu stimmen. Der Club begnügte sich damit, in dem Prolokolle der genannte» Clubsitzung zu constatieren, daß er cs als eine seiner Hauptaufgaben ansehe, das Cioilehegesetz zustande zu bringen, und daß er das vorliegende Gesetz nur deshalb annehme, weil es einigen crassen Uebelstände» Abhilfe schafft. Der österreichische Botschafter Zichy hat, nachdem er seinen Instructionen gemäß die Vertreter der übrigen Mächte von seinem Schritte verständigt hatte, dem türkischen Minister des Aeußern, Raschid, am vergangenen Montag die zwischen den Nordmächten vereinbarten Reformvorschläge mit-getheilt und demselben über Verlang?» eine Abschrift seiner Mittheilung zurückgelassen. Unmittelbar dar. auf entledigten sich der russische und deutsche Botschafter in ganz gleicher Weile ihrer diesoczüglichen Mission. Der Schrilt der Vertreter der Nordmächte wurde von den Vertretern der drei übrigen Sig-natarmächle nachdrücklichst unterstützt. Raschid Pascha erklärte dem österreichischen Botschafter, er hoffe in wenigen Tagen die Antwort der Pforte mittheilen zu können. Ausland. Der deutsche Reichstag soll spätestens am l2. Februar geschloss-n werden, die Arbeiten des preußischen LandlagS hofft man am 14 Februar wieder ausnehmen zu können. — Bei die Geschwornen zogen sich in den Berathungssaal zurück. Die meisten waren von NewsonS Schuld keineswegs überzeugt; aber ohne sich im mindesten zu compromittieren und ohne einen ändern Wunsch zu erkennen zu geben, als die Wahrheit aufzudecken und kein Verbrechen unbestraft zu lassen, wußte der heuchlerische Knox die Berathung so geschickt zu leiten und auf die beschränkten Köpfe der Geschwor-rien einen solchen Eindruck zu machen, daß die Schuldigerklärung durch Stimmenmehrheit erfolgte. Er tritt in den Gerichtssaal zurück. Ein kalter Schweiß rieselt von seiner frechen Stirn, und trotz seiner verzweifelien Anstrengung bebt er an allen Gliedern. Dem Gebrauche gemäß fragt der Gerichtspräsident nach dem Verbiet der Jury. Knox ist kaum der Sprache mächtig, und kaum vermag er mit einec schaudererregenden Stimme das verhängnisvolle „Schuldig" auszusprechen. Der ist's! Verhaftet ihn! rief der Blinde, sobald da« Wort ausgesprochen war. Ich würde ihn unter Tausenden wieder erkennen. O nein! ich irre nicht; es ist die rauhe, krächzende Slimme des Mannes, den ich an dem Abende, an welchem der Mord begangen wurde, auf der'Straße neben dem Wasser- der Abstimmung über den Arnimparagraph stimmten Cenirum, Fortschritt, Polen und Elsässer geschlossen gegen denselben, dafür die National-Liberalen und Conservaliven. Die „National-Zeitung" bedauert, daß es in diesem Falle nicht gelang, die alte Mehr-heil geflossen wieder zu vereinigen. Die Fortschritt«. Partei scheine sich unwiderruflich in allen den Fragen von der Hesammtheit der liberalen Parteien getrennt zu haben, bei welchen das Vertrauen zur gegenwärtigen Staatöleitung in Frage komme. Hier wie beim Kanzelparagraph habe sich die klerikale Partei schweigend hinter die Fortschrittspartei zurückgezogen und dieser die Aufgabe überlassen, in ihren Reden die deutsche Politik nach Canossa zu dirigieren. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" bemerkt, daß der Bundesrath die abgelehnten Paragraphe der Strasnovelle dem Reichstag wieder verlegen werde. Dabei sei eine andere Zusammensetzung des Reichstages oder eine Wandlung der öffentlichen Meinung und deren nicht zu umgehender Einfluß vorgesehen. Die „Post" sagt, es sei durch die Abstimmung über den Kanzelparagraph die bisherige Majorität des Kulturkampfes gesprengt und werde sich vielleicht nicht wiederfinden. Ueber das definitive Resultat der Senatoren -Wahlen in Frankreich ist bis zur Stunde noch kein osficielles Telegramm eingelausen. Die „Räpublique Fran^atse" beziffert die Zahl der in den Senat gewählten Republikaner mit 167; in dieser Ziffer sind wahrscheinlich auch die von der Nationalversammlung ernannten republikanischen Senatoren mit inbegriffen. Bestätigt sich diese Zahl, so verfügen die Republi-kaner über die Majorität im Senat, der bekanntlich nur aus 300 Mitgliedern besteht. Wie man sich erinnert, hatte der Prinz Napoleon, weil er unter der Regierung des Herrn Thiers am 10. Oktober 1872 vom Schlosse Mille-mont, wo er sich bei seinem Freunde Maurice Richard befand, abgeholt und mit Gewalt über die Grenze geschafft w rden war, gegen den damaligen Minister des Innern, Victor Lefranc, den Polizeipräfecten Leon Renault, dessen CabinetSches Patinot und den Polizeicommissär Clement, die bet diesem Acte thätig gewesen waren, einen Prozeß auf Schadenersatz angestrengt. In der ersten Instanz erklärte das Gericht sich sür-inkompetent, da es sich um einen Act der vollstreckenden Gewalt in Ausübung ihrer öffentlichen Prärogative handelte. Der Prinz appellierte; die erste Kammer des pariser Appellhofs hat aber am 1. d. M. die erstrichterliche Entscheidung bestätigt. Zur Tagesgerichte. — Jagdergebnis. In der nachbarlichen Steiermark wurden im Lause des Jahres 187b abgeschossen: 1496 Stück Rothwild, 13 St. Dammwild, 4597 St. Rehe, 1S78 falle sand. Es ist Lucy Herbert'« Mörder! — Zu-gleich fing der Hund, welcher bisher zwischen den Füßen seines Herrn vor der drängenden Menge Schutz gesucht, heftig an zu bellen, und sprang wüchend auf den Methodisten los. Diese niederschmetternde Anklage gegen den Präsidenten der Jury, welcher soeben das Verdam-mungsurtheil über einen Unschuldigen ausgesprochen hatte, brachte in der Versammlung einen unbeschreiblichen Tumult hervor. Knox war vor Entsetzen fast gelähmt zu Boden gesunken. „Die Hand des All-mächügen hat mich getroffen," murmelte er; „ich unterwerfe mich seinen Fügungen; ich bekenne mein Verbrechen; ich habe Lucy Herbert gemordet." Er wurde unter Verhöhnungen des wüthenden Pöbels in's Gefängnis gebracht. Ein neuer Prozeß wurde eingeleilet und bald beendet, denn die Geständ-nisse des Schuldigen machten eine ausführliche Untersuchung überflüssig. — Anox hetzte sein Verbrechen als reuiger Sünder. Zwei Monate später wurde JameS Newson und Sophie Herbert vereinigt. Sie haben Stam« worth verlassen, um den peinlichen Erinnerungen, Mlche dieser Ort in ihnen erweckte, zu entgehen, und Leben in einem Städtchen des Staates Kentucky. St. Gemsen, 32187 St. Hasen, >24 St. Kaninchen, 769 St. »uerhähne, 686 St. Birkhähne, 1727 St. Haselhühner, 12 St. Schneehühner, 24 St. Steinhühner, 1618 St. Fa-sanen, 12816 St. Rebhühner, 6805 St. Wachteln, 4177 St. Waldschnepsen, 413 St. Moosschnepfen, 56 St. Wild-gänse, 2047 St. Wildenten, 2516 St. Füchse, 569 St. Marder, 303 St. Iltisse, 68 St. Fischottern, 167 St. Wild-katzen, 180 St. Dachse und 1241 St. verschiedene Raubvögel, zusammen 70945 St. nützliches und 5044 St. schäd-liches Wild. — Aus Rom, 24. Jänner, wird geschrieben: „Der Papst hat gestern eine Deputation deutscher Katholiken, im ganzen etwa 150 Personen, empsangen und an dieselbe» eine Ansprache gehalten. Pius IX. bemerkte: Döllin -ger sei durch Hochmurh verblendet, während er den Cardinal Hohenlohe als verführt durch die Lockungen der Güter und Ehren dieser Welt bezeichne». Was die deutschen Ka-tholiken im allgemeinen betrifft, so bemerkte PiuS IX.: sie hätten sich den Zorn des Himmels, bas heißt die gegenwärtige Verfolgung selbst zugezogen, weil sie seit drei Jahr-Hunderten mit Ketzern in Eintracht zusammen gelebt hätten." — Die Seligsprechung der Jungsran von Orleans ist, wie der „GauloiS" zu berichten weiß, so gut wie gesichert. Der Bischof von Orleans, Msgr. Du-panloup, der die Angelegenheit gegenwärtig zu Rom betreibt, soll den Papst schon ganz dasür gewonnen haben. Pius IX. hofst angeblich, daß „die Bulle der Seligsprechung der französischen Heldin eine neue Aera in den Annalen Frankreichs bezeichnen, das Signal zur Intervention der Borsehung zugunsten der Nation, der ältesten Tochter der Christenheit, und ein Unterpfand der göttlichen Gnade sein werde, die an Frankreichs Banner wieder den Lieg knüpfen werde." Der Cardinal Bartol > n, unterstützt den Bischof von Orleans ans warme Weise und alles läßt hoffen, daß die ersten, aus die Seligsprechung bezüglichen Decrete zu Ende des lausenden Jahres werden erscheinen können. Was die Ceremonie ber Seligsprechung betrifft, so ist sie bei dem gegenwärtigen Stande der Dinge in Rom und im Vatican jebensalls nicht ausführbar. Wahrscheinlich wird Msgr. Du-panloup durchzusetzen versuchen, daß die Ceremonie in Orleans elbst stattfinde. Augenblicklich sinb alle der Johanna d'Lrc zugeschriebenen Wunder der Ritus-Congregation zur Beur-theilung vorgelegt worden. — Ein Teusels-Prozeß. Bor dem gerichtlichen Ausschuß des geheimen StaatSratheS, der obersten Berufungsinstanz für alle Kirchen- und Lolonialangelegen-heiten in London ist vor kurzem ein interessanter Fall zum Abschluß gekommen, das Unheil jedoch noch nicht gefällt. Herr Jenkins, ein Pfarrkind des hochwürdigen Herrn Flavel Smith Look, war nach tiefem Studium zu der Ueberzeu-gung gelangt, daß die Persönlichkeit des Teusels mit Hörnern, Schwanz, Pserdesuß und sonstigem Zubehör in den Bereich der Mythe zu verweisen sei und hatte dieser liebe» zeugung in Schrist und Wort Ausdruck gegeben. Auch die Aussagen seiner Frau ließen dem Psarrheirn keinen Zweisel über Herrn Jenlins Ketzerei, und er beschloß demselben das Abendmahl zu verweigern, bis er dem Teufel die Genug-thuuug widerfahren lasse zum Glauben an dessen höllische Persönlichkeit zurückzukehren. Alle nieder» Instanzen haben für den Pfarrherrn und die Person des Teufels entschieden-WaS wird der gerichtliche Ausschuß des geheimen Staats-rathes thun? Lokal- und Provinzial-Augelegenheiteu. — (Schule und Geistlichkeit.) Wie sehr unser hochw. Fürstbischof bemüht ist, das Interesse unserer Geistlichkeit für die Schule zu wecken, gehl daraus hervor, daß in einer der nächsten Lonserenzen der Geistlichkeit unserer Diöcese über folgende Fragen debattiert werden wird : »Worin besteht im allgemeinen und einzelnen der Unterschied zwischen der Schulgesetzgebung, wie sie in der sogenannten politischen Verfassung der deutschen Schulen in 'den k. k. Erbstaaten und jener, wie sie in den Reichsgesetzen vom 25. Mai 1868 und vom 14. Mai 1869, dann in den krai-nischen Landesgesetzen vom 25. Februar 1870 und 29. April 1873 niedergelegt ist?" Da dieser „Unterschied" ein sehr auffälliger ist, so wird ihn die x. t. Geistlichkeit hoffentlich bald heraushaben und die Vortheile der neuern Schulgesetzgebung gewiß auch danlbarst anerkennen und hervorheben. — (Für den krai». Schulpfennig) sind em-gegangen von einem Schulsreunde des Wippacherthales 8 fl. 20 kr.; von Herrn Hudovernik Mathias, Lehrer in Gutenfeld, I fl. — lV ete ran envere in.) Der Ausschuß des allge-meinen krainischen Militär-Veteranenvereines in Laibach wählte den Hausbesitzer Johann Bernard zum Obmann-Stellvertreter. Der Ausschuß beschloß die Abhaltung eines Veteranen-Kränzchens am 20. d. im Glassalon der Casino-Restauration. Mit der Vorbereitung wurde ein sünsgliekri-ges LomitL, bestehend aus den Herren A. Arko, G. Miha-litsch (Obmann), I. Murnik, F. Supantschitz und Seibert, betraut. — (Nobelball.) Es verlautet, daß am Faschings-dinstag im landschastlichen Theater ein großer Maskenball veranstallet werden wird, an welchem die elegante Welt lebhaften Antheil nehmen soll. Ein ComilL beschäftigt sich bereits mit de» Vorbereitungen zur Ausführung dieses Pro-ectes und hofft, daß dasselbe in den gebildeten Gesellschaftskreisen Anklang finden werde. — (In die hiesige Kleinkinderbewahranstalt) wurden im Verlause des Jahres 1875 88 Kna-den und 116 Mädchen im Alter von 4 bis 6 Jahren ausgenommen; von diesen traten im vorigen Herbst' 44 Knaben und 46 Mädchen in die hierstädtischen Volksschulen über. Nach Inhalt deS Rechnungsabschlusses pro 1875 beliesen sich die Kasse - Einnahmen aus 2208 fl. 99'/, kr. (dar-unter Spenden 1138 fl. 50 kr., Verzinsungen 766 fl. 10 kr.) und die Ausgaben aus 2052 fl. 39 kr. (darunter für Unterricht 758 fl. 30 kr., Kinderoerköstigung 195 fl. 69 kr., Hausreparaturen, Umlagen, Steuern und Ersordernisse 537 fl. II kr. und Sparkasse-Einlagen 561 fl. 29 kr. — (Faschingsliedertafel.) Rückt der Männerchor der philharmonischen Gesellschaft mit seiner Rüstung — Kunst, Witz und Humor — ins Feld, so dürfen wir ver-ichert sein, daß der Schauplatz zu enge wird. So war es auch gestern. Der Glassalon der Castnorestauration konnte die Zahl der Gäste nicht fassen. Es wurden zu viele Einladungen ausgegeben und allgemein dem Bedauern Ausdruck gegeben, daß bei solchen Anlässen kein größerer Saal zur Versügung steht. Der Männerchor schritt wieder wacker, meisterhaft geschult und einexerciert, ins Treffe«. Die Chöre: „Volkslieder aus Kärnten," die sehr komische Nummer „Jlalienischer Salat," von Genee, die „Merliton-Polka-Mazur" von Nedved und die Schlußnummer „Con-vertierte Staatstänze" von Suppe ließen an Vollendung und schlagender Wirkung nichts zu wünschen übrig. — Von den zwöls in Scene geführten lebenden Bildern ge-fielen ganz besonders: „Wallensteins Lager" (dargestellt durch eine am Boden liegende Matratze), „Paul und Virginie" (ein den Namen Paul führender Herr mit einer Virginia-Cigarre), „Ungarische Kammermusik" (vier Männer auf der Bank liegend empfangen von Panduren Stockstreiche), „Ei« veritabler Urmensch aus dem laibacher Moore" (Herr Nikolaus Rudholzer, Besitzer eines Morastgrundes, zeigie sich im Salonkleide), „Die laibacher socialen Verhältnisse, wie sie sind und wie sie sein sollten" (im eisten Bilde sitzen in den verschiedenen Hotels Gäste allein und sich langweilend an den Tischen; im zweiten sieht man sie in brüderlicher Eintracht beisammen.) Das getreu kopierte schwedische Damenquartett (die Herren Schäfer, Burgarell, Prissl und Till) erschien in eleganter Toilette und wurde sehr beifällig ausgenommen. — Im komischen „Negersländchcn" vo» Kipper erwarben sich die Herren Wanisch, Stibil und Rudholzer durch Gesang und Sprünge großen Applaus. Die Productionen auf dem tiroler Holzinstrumente und dem Merliton (Rohrinstrument) erfreuten sich freundlicher Ausnahme. — Den Glanzpunkt des Abendes bildete die sehr effectvoll gearbeitete iialieuische Operuparodie: eescL äs. Riwmi" von Conradi. Schon die Ouverture (Klavier, Piccolo, Klarinette, Trompeie, Posaune und große Trommel, letztere geschlagen von Herrn Gerstner irr komischem Costume) verkündete heiteren Genuß. Als Frau Paul mann (Francesca da Polenta) ihre starke Stimme in zierlichen Coloraturen ertönen ließ, »ahm die Miene der Zuhörer eine ganz befrieoigte Form a»; mit aufmerksamem Ohr vernahmen die lebendig gewordenen Gäste die hübschen Nummern dieser einaciigen Oper; Herr Schäfer gab den Part des „Paolo* sehr sympathisch; die Herren Burgarell (Lanciotto Malatesta) nnd Till (Pietro) trugen das ihrige zum glänzenden Erfolge dieser Programmnummer bei. Die Gesellschast war von der Mehrzahl der zur Aufführung gelangten Nummern befriedigt und verließ erst in später Stunde die Lasinorestanrations-LokalitSten. EhrfeldS Küche und Keller leisteten mit Rücksicht aus die große Zahl der anwesenden Waste das Möglichste. Gewiß zählt diese Liederlasel zu der, angenehmsten Abenden der Faschingssaison. — (Steuereinhebung.) Das Abgeordnetenhaus deS österreichischen Reichsrathes beschäftigte sich in leiner 174. Sitzung mit dem Antrage des Abg. Dr. Haschek in-betreff der Einhebung der landesfürstlichen Steuern. Die Majorität des Ausschusses sprach sich aus Uebergang zur Tagesordnung aus, während die Minorität desselben den Antrag stellte, die Regierung anfznsordein, noch im Laufe dieser Saison eine Gesetzvorlage zur gleichmäßigen Regelung der Steuereinhebung einzudringen und bei diesem Anlasse die Zweckmäßigkeit der Uebertragung des Stenereinhebungs-geschäftes an die Gemeinde gegen Haftung derselben für die eingehobenen Beträge und gegen Gewährung einer billigen Entschädigung in reifliche Erwägung zu ziehen. Der erste Absatz des Minontätsantrages, welcher dahin zielt, die Regierung zu ersuchen, dem Abgeordnetenhaus? einen Gesetzentwurf über die Einhebung der landesfiirstlichen Steuern vorzulegen, wurde angenommen. Es erhoben sich Stimmen, die sich entschieden gegen die Uebertragung des SteuereinhebungSgeschüstes an die Gemeinden aussprachen Wenn wir aber einen Rückblick in jene Zeit werfen, in welcher die herrfchafllichen Patrimonialämter und Verwaltungen die Steuergeschäste besorgten, so begegnen wir der Thatsache, daß die ehemaligen Ortsrichter (Gemeindevorsteher) mit der in d i v i d n e l l en Steuereinhebung betraut waren. Die Steuerpflichtigen entrichteten monatlich oder viertel-jährig ihre Schuldigkeit zuhanden des Ortsrichters; letzterer führte über die eingehobenen Steuergelder einrn Ausweis und legte denselben mit Schluß jeden Monats oder Ouar» tals unter gleichzeitigem Anschluß der eingehobenen Gelder persönlich in die Hände des Borstandes der Steuerbezirls-obrigkeit. Auch das im Jahre 1849 erschienene Gemeindegesetz übertrug die Einhebung der landessürstlichen Steuern in der Mehrzahl der österreichischen Kr onländer den Bürgermeisterämtern (Gemeindevorstehungen.) Durch ein späteres Gesetz wurde den Gemeindevorstehern die Last der Steuereinhebung wieder abgenommen. In der neuesten parlamentarischen Debatte über die Frage der Uebertragung des Steuereinhebungsgeschäftes an die Gemeinden ergriff auch der Abg. Freiherr v. Hammer-Purg-stall das Wort und sprach sich gegen diese Übertragung aus. Der Redner betonte: die Gemeinden schmachten nach Entlastung von Amtsgeschästen und es wäre unbillig, denselben noch das dornenvolle Geschäft der Steuer-Einhebuug aufzulasten; würde Leu Gemeinden die Einhebung der direkten Steuern neuerlich übertragen werden, so dürfte sich wol in keiner Landgemeinde ein Mann bereit finden, das Amt eines Gemeindevorstehers zu übernehmen. Die Gemeinden in ihrer gegenwärtigen Lonstituirung besitzen weder- die zur Besorgung des umsaugreich gewordenen S teuerem-hebungsgeschästeS erforderlichen Arbeitskräfte, noch die zur Sicherheit der eingehobenen Gelder erforderlichen Kassen. Weder dem Staatsschätze, noch den Steuerträgern kann cs zur Beruhigung dienen, wenn die Steneigelder in der nn-versperrten Tischlade eines La^dwirthes oder Gewerbsman-nes, der zufällig mit dem Amte eines Gemeindevorstehers betraut wurde, aufbewahrt werden. Erst dann, wenn die beantragten Groß- oder Hauptgemeinden ins Leben gerufen sein werden, dürfte es an der Zeit sein, die Frage der lieber^ tragung des Steuereinhebungsgeschäftes an diese Gemeinden aus die Tagesordnung zu setzen. — (U n g l ü ck « s a l I.) Der Bahnarbeiter Jakob Britscher aus Sava wurde am 29. v. M. zwischen den Stationen Sava und Liltai von der Zngsmaschine ersaßt und zerquetscht. Die gerichtliche Untersuchung dieses Borfalles ist im Zuge. — (Aus der A m t s , e i t u it g.) Für das hernalser OsfizierStöchter-Bildungsinstitut wurden bisher in Krain S532 fl. 65 kr. in Barem und 4395 fl. in Obligationen gespendet. — Verleihung von Stipendien an Candidatimien des Hebammenkurses; Gesuche bis 15. Februar an die betreffenden Bezirkshauptmannschasten. Besetzung einer Diur-nistenflelle Gesuche bis l5. d. M. an das Bezirksgericht Landstraß. — (Vergnügungsanzeiger.) Morgen finden drei Tanzunterhaltungen statt: Der Juristenball in de» Lasinovereinssälen, ein Kränzchen in Gasdeggs Bierhalle in der St. Petersvorstadt (ReinerträgniS für den hiesigen Armenfond) und der Ball der herrschaftlichen Diener iw .Hotel Elefant". Sonntag den 6. d. M. findet das Feuer-wehrkränzchen in den hiesigen Schießstätte-Lokalitäten statt. — (Landschastliches Theater.) Obgleich die Faschingsliedertasel der philharm. Gesellschaft eine bedeutende Anzahl von Theaterfreunden in ihren Kreis zog, so fanden sich gestern doch ziemlich viele Getreue ein, um die angenehmen Weisen der „Javotte" zu vernehmen. Die auf der Bühne beschäftigten Damen glänzten in reichen Toiletten. Frau Pa ul mann (Javotte), die Herren Thaller (Nick) und Steinberger (Tom- erwarben sich wol durch Gesang und Spiel, Frl. Weber durch zierliche Tanzpro-duction den Beisall des Hauses, jedoch machte sich einige Mattigkeit auf der Büime fühlbar. — (Unsere Tdealerzustände) werden auch in einer laibacher Lorrespondenz der „Oesterreichischen Musik-Zeitung" anstatt wahrheitsgetreu und sachgemäß, im hämischen und nergelnden Tone besprochen. In dieser Corre-spondcuz wird gesagt, was alles die Direction vor Beginn der Saison versprochen und wie wenig geleistet worden. Eine scharse Berurtheilung erfährt der Umstand, daß viele Sperrsitzabonnenten, welche zu Beginn der Saison nickt nur den Abonnementspreis für den Sitz, sondern auch daS Eintrittsgeld für die ganze Zeit bis Ostern in vorhinein entrichtet haben, diese letztere Zahlung, wenn sie das Theater besuchen, noch einmal leisten müssen. Der Kritik wird zur Last gelegt, daß sie ihre Ausgabe zu schonungsvoll erfüllt und die zutage getretenen Misstände nicht gehörig gerügt habe. Der Lorrespondeut aus Laibach läßt sich bei seiner Berichterstattung von gehässigen Anschauungen leiten. Wir erlebten in Laibach recht annehmbare Opern-, Operetten-, Posten-, Schau- und Lustspiel-Vorstellungen; schlechte Leistungen der Sänger, Schauspieler und des Orchesters wurden von Fall zu Fall in den Theaterberichten nach Gebühr getadelt. Die Sperrsttzahonnenten sügten sich anS Rücksicht der eingetretenen mislichen Tteaterzustände dem Beschlüsse der Theatersrennde und des Lomitö's, welchen an der Weiter-sührung der Theatervorstellungen viel gelegen war. Der Corre-spondent hat nur den Rücktritt Schwabens im Äuge, scheint jedoch nicht zu wissen, daß der allgemein enigettetene „Theaterkrach" auch die komische Oper in Wien, die Bühnen in Brünn, Linz, Budweis, Warasdin und in vielen anderen größeren Städten in Oesterreich-Ungarn in starkes Mitleid gezogen hat. Sprechen doch die wiener Blätter von einer Verpachtung des Hos-Opernbauses. Können wir in Laibach an das Theater großartige Ansprüche stelle», wenn selbst über das erste Bühnen- und Kuustinstitut der Monarchie Las Damoklesschwert des „Krachs" schwebt?! Diese Thatjachen und Erscheinungen möchten wir dem laibacher Lorrespondenten der „Oesterreichischen Musik-Zeitung" zur Erwägung empfehlen, falls es ihm darum zu thun sein sollte, ein wahrheitsgetreues Bild unserer Theaterznstände zu geben. Als unterstützende Mitglieder der laibacher freiw. Feuerwehr leisteten den Jahresbeitrag pro 1876: err Hugo Ritter v. Zhorsky-Zhorje . mit 5 ft. rau Schusterschitz Josesiue..................-- 10 , Herr Baron Carl Eodellv .......................... 5 „ ______________________(Wird fortgesetzt.)_____________________ Witterung. Laibach, 4 Februar. Nebel andoltend, schwacher NW. Temperatur: morgens 7 Ut>r 8 6", nachmittags 2 Utr 6 4" L. (1875 - 5 8°; 1874 6 3° - Ba-ometer im Fallen 736 16 mm. Das gestrige Tagesm-tkl der Temperatur — 4 7«, um 3 7° unter den. Normale. _______________ -lngelommeue Fremde am 4. Februar. Hotel Ltadt Wien. Oberländer, »oretz, Bohatsch, Ungar, Just, Steinmetz und Südersdorf, Kfl., Wien — Fitroller und Barthelmä, Gotrschee. — Gras Nimptsch, k. k. Rittmeister in Pension, Graz. Hotel Elefant. Bregar, Hdlsrn, Wrixelbnrg. — Waida, Beamter, Reifni<. — Tratnik, Beamter. Ädelsberg. — Globoimk, Wien. Torbani, jReis., und Drechsler, Triest. Fritland. Reis., Dresden. Äiohrcn. Püepitsch, Lack Verstorbene. Den S. Februar. Apollonia Misch, bürgl. Kupser-schmiedsmeisterS-Gattin, 66 Jahre, Stadt Nr. 14l. Magen-katarrh. Theater. Heute: Der liebe Onkel. Lustspiel in 3 «cten von R. Kneisel. Dirsem geht vor: Zum erstenmale: Erlauben Sie gnädige Frau. Lustspiel in 1 Act von Labiche. Morgen: Dir Frau Meisterin. Operette in 3 Acten von Fr. v. SuppS. M Ml» v.!. IMm Laibachs wolle eS zur gefälligen Nachricht dienen, daß ich den hiesigen Platz aus gewissen Gründen, die einem gewissen Herrn mit seiner Drittelwirlkschast genau bekannt sind, nicht verlassen werde und daher ersuche, mir auch für die Folge das fernere Vertrauen meiner werthen Kunden nicht ,u entziehen. (54) z . z Iraiy Bmwth, Kleidermacher. Im Hause Nr. 13 am Hauptplatz Vi8-ä-vi8 der Kradeczkyörücke werden ausgefchänkt. " " " " (47) g 2 Telegraphischer Lurvdenchl am 4. Februar. Papier-Rente 68 65 — Silber-Rente 73 70 i86>'er Staats-Anlehen 11l. —. — vankactien 878. - Lredit 182 — — London t 14 45. — Silber 103 50 — K. k. Miinz-ducaten 5 40'/,. — 20-Francs Stücke 9-18.— IM vier s-mark 56.65. Rosenflafse Nr. 12. (57),2-2 empfehlen Kleinmayr Bamberg Wiener Börse vom 3. Februar. StL»t«koQcl». !>perc. Rente, öft.Pap. dto. dto. öst. in Eilb. voic von 1854 ... Sose vor, 1860, ganze Soje von 1880, Künst Prämienlib. v. 18H> Siedenbürg. Ungarn > vttvL. »nglo-Ban! . . . Kreditanstalt . . . D-vofltenbank. . Lsconivte-Anstalr Franco »Bau! . , Handelsbank. . . «ationatbairk . . Oest. «ankgesells. llnion-Bank. . . SerlehrSban!. . Msöld-Bahn . . »a:l Ludwigbabn »ais. lilis.-Labn Kais. Kr. IosesSb Staatibabn . . . LÜdbabn........... Veld i Ware «8-7«? «S 8V 7» 75! 7» 85 IN88V 1,7 2« III- l'.I du 117 5« 118-50 184.— 1»1bv 71-75 75-25 75-75 7825 I'fLQlldrisks. Allg. oft. Bod.-Lredit. dto. in l» I....... Nation, ö. W........ Ung. Bod.>Zredila»ft. krtortt»t»-Odl. Franz Iosesü-Lichn . Oest. Nordweftbahn , Siebenbürger ... 89-75 9V-188 70 18»- «»»-28k>» Lü-«8 25 16-879- «81- 16» - 170 7Ü-5S 78 75 - 75-112- IIS' 195- I'5 144 — 141 298.25 296 IIS so II.1 liv Geld W.' - 10IL5 101-75 »o — 90 25 W 81) ',7'— «b 35 ti5.80 9L- 50 »4 10 »4-30 i'8 75 145 5V 146'— 107 40 10760 dto. von« Credit - Lose 161-75 Rudolfs - Lose ... ig «o (3Mou.) Augsv.iovst. jüdd.W! strants. 1« Mart. .! Hamburg „ „ 58 05 Ändon 10 Psd. Sterl. N4-S5 Pari« rvu Franc» . . 15 55 Kaii. Miinz-Ducalen!5-io>/, 20-Franc«ftück . . . !9 I8>/, PreuH. Kassenlcheme . 56 65 Silber . >U4- 162 14- 56ü>> L6 »0 11,-75 15 8b 5-1»/, S-19'6 58 75 101 I» Druck von Ag- v- Kleinmavr L ß-ed. Bambör«. Verleger Otkomar Bamberg. Für die Redaction verantwortlich: Franz Spitaler.