lV. Jahrgang. Nr. 37: für vaterländische Interessen. Erscheint jeden Dinstag und Freitag und kostet: Mit der Post: Für Laibach ,airmt Zustellung: Ganzjährig fl, L.— Ganzjährig fl. 5.— Halbjährig „3. — Halbjährig „ 2,50 Einzelne Nummer 5 tr. Die Redaktion befindet sich am Hauptplatz, Nr. IN, II. Stock. Die Administration in Ottokar Kleri's Buchhandlung Hlluptplctz, Nr. ül3. Insertionsgebühren: Für die Apaltigc Petit-Zeile oder deren Raum bei Imaliger Ei„schal,»!,g L kr., 2 Mal 8 kr., 3 Mal 10 tr. Stempel jede« Mal 3U kr. Inserate übernimmt Haasenstein N «Uogler in Wien, Wollzeile 9, Hamburg, Berlin, Leipzig, Frankfurt a/M., Basel. Geldsendungen sind zu richte» au den Eigenthüme r tcs Blattes. Manuskripte werde» nicht zurückgesendet, anonyme Mitteilungen uicht berücksichtiget. Laibach, Freitag am 7. Mai 1869. Die Tabore und die „liberale" Presse. Kaum war das letzte Wort von der Rednerbühne in Lichten-Wald verhallt, kaum war der vorher so belebte Taborplatz theilweise wieder leer, schon bog sich der elektrische Draht unter der Wucht tendenziöser Lügen an deutsche, slavenfeindliche Blätter, abgesendet von den bezahlten und unbezahlten Soldnern, welche in der Absicht erschienen waren, um Stoff für ihre malitiösen Federn zu sammeln und Verleumdungen in die Welt zu streuen. Und sie haben es ge­than, Beweis dessen die Berichte über den angeblichen Mißerfolg, welche mit unglaublicher Keckheit behauptet werden. Daraus ersieht man deutlich, welch' ein fpanisches Schrecken die Tabore für diese Kreaturen sind. D a „Zahlen sprechen", so ist es diesem Korrespondenten-Un­geziefer vor allem darum zu thun, die Zahl des dort erschienenen Volkes auf ein kaum zu beachtendes Minimum zu reduziren; daher leugnen sie ganz keck gleich zwei Drittheile weg, um damit z» be­weisen, daß die Ideen der nationalen Schwärmer unter dem Volke durchaus auf unfruchtbaren Boden fallen, daß dieses politisch noch ganz unreif sei und erst noch ein Jahrhundert am Busen deutscher Kultur saugen müsse, um jene Reife zu erlangen, welche nach dem Sinne dieser Hegemonen die einzig mögliche ist, nämlich: daß es geduloig das deutsche Joch auch fernerhin trage und diesem die Herrschaft überlasse. Nicht das Bestreben also, sich von der deutschen Herrschaft zu emanzipiren, nicht das Verständniß des flovenischen Programms, nicht einmal das Erkenntniß seiner angeblich gedrückten Lage lockt dieß Volk auf den Versammlungsplatz, sondern lediglich die — Neugierde , welche man durch pomphafte Vorbereitungen und mit für Auge und Ohr berechneten Effekt zu spannen versteht. Nachdem man also auf diese Art die Zahl der Versammelten redu­zirt, sondirt man die noch übriggebliebene Masse. Diese besteht vorwiegend, wenn nicht ganz aus „Bauern und neugierigen Wei­bern", also aus einer Klasse, die gar keine Beachtung verdient. Diese willenlose und unverständige Menschenmasse gafft die Redner an wie etwa die Insulaner landende Europäer; keine Bewegung verräth Sinn für den Vortrag, der natürlich in allgemeinen Fräsen gipfelt, kopfschüttelnd und enttäuscht verläßt sie den Verfammlungs­platz, wo sie die Hände nur emporgehoben und „Livijo! " gerufen, weil dieß andere thatcn, und weil sie glaubte, dieß wäre bei solchen Gelegenheiten üblich. Welchen Werth man auf diese Art gefaßten Beschlüssen beizulegen habe, wird wohl niemandem zweifelhaft sein. Durch diese wegwerfenden Berichte erreichen sie jedoch gerade das Gegentheil von dem, was sie beabsichtigen, denn der Haß macht blind. Sie beweisen sehr deutlich, daß sie von dem Wesen und der Tendenz der Tabore nicht den geringsten Begriff haben. Der Tabor ist kein Versammlungsort fürStädter, sondern gerade fürVauern, und wenn die Skribler durch die Behauptung, „es waren lauter Bauern zugegen", den Tabor für mißlungen erklären, so konstatiren sie, daß derselbe feinen Zweck erreicht hat. Oder stellen sich etwa diese sonderbaren Schwärmer den Tabor vor, bestehend aus einer Schaar Landesgerichts- und anderer Räthe, Kommissäre mit Gold» kragen und Paradedegen, umgeben von einigen Kompagnien Militär, welches reglementsmäßig Präsentire, wenn die Sturmhüte durch seinen Reihen schreiten, und schließlich die üblichen Salven gebe? Dann sind Resolutionen diktirte Befehle, welche mit gebührendem Respekt ohne Murren entgegengenommen werden müssen! — Trotz dieser grundlichen Unkenntnis; des Wesens und Zweckes der Tabore verbreiten die Federhelden schmähliche Nachrichten und entblöden sich nicht, sich selbst zu den Voltsfrcunden und Liberalen zu zählen, dcr sie doch dem Volle nicht einmal das Recht freier Versammlungen zuerkennen wollen! Weiterhin stellt namentlich da« „Tagblatt", dieses im Fache der Unverschämtheit wahrhaft große Organ einer inlrignirenden Sekte, die Abstimmungsmethode als eine gänzlich werthluse, gleichgiltige Zeremonie hin. Nach seinem Berichte genügte es, wenn auf die Auf forderung hin nur einige Hände aus dem Bauernhause!, cmportauch ten; man habe sich gar nicht die Mühe genommen, behufs Konsta tirung der Majorität eine Zählung vorzunehmen. Von den Gegen­probe n erwähnt das wahrheitliebende Blättche» nichts, denn dann müßte es auch gestchen, daß sich da auch nicht eine einzige Hand erhob, auch nicht eine einzige Stimme laut wurde . Und doch kann dem gewissenhaften Berichterstatter, der selbst Kleinigkeiten bemerkte, dieses Verfahren nicht entgangen sein! — Wir müssen also annehmen, daß er den Bericht absichtlich, und zwar aus böser Absicht, gefälscht hat. Doch das „Tagblatt" lügt ja nie, es lügen also seine Korrespondenten. Die liberale Presse, das genannte „Tagblatt" an der Spitze, ist bereits so tief gesunken, daß es keinem ehrliche» Zwecke verfol­genden Blatte zur Ehre gereicht, mit ihr zu Polemisiren, das „Tag­blatt" hat Wege eingeschlagen, auf denen man uns nicht betreten darf, es demaskirt täglich mehr die Absichten unserer „liberalen" Partei, welcher kein Mittel zu verwerflich, wenn es dem Zwecke dienlich. Nur zu, Blättchen! Speie als Mefisto Gift und Galle auf deine Gegner, solange der Vorrath reicht. I n den Augen billig und gerecht Denkender hast du lange schon jede Achtung eingebüßt, nun bist du auf dem besten Wege, deine Anhänger entsetzlich bloß zustellen. Politische Revue. Von heute an sollen innerhalb der gesetzlichen Bestimmungen für Preßangelegenheiten Schwurgerichte in's Leben treien. Wie über­all, so zeigt sich auch bei diesem Gesetze, wie die speziellen Verhält­nisse der Königreiche und Länder in Wien nimmer berücksichtigt wer­den. Ein Iurygesetz hätte gewiß in Rücksicht dieser speziellen Ver­hältnisse Kanteten aufgestellt, welche geeignet wären, die hierzulande möglichen Konflikte zu beseitigen. Und so hat uns denn schon die bloße Berufung der Wahltonimission und die Aufstellung der Iah ­resliste der Geschwornen mitten in national-politische Konflikte hinein­gebracht So gehen wir denn der nächsten „Freiheit" entgegen, aber­mals reicher um eine Erfahrung, — um die Erfahrung, daß uns die neue Aera kein „freiheitliches Gesetz" geschaffen, das nicht geeignet wäre, gegen uns gerichtet werden zu können. Ueber die Aufhebung des Ausnahmszustandes in Prag schreibt das Organ der kroatischen Nationalpartei der „N. Pozor" u. a.: „Der Ausnahmszustand unter der Verfassungsära war eine Ano­malie, welche Böhmen nicht verdiente. War doch der Ausnahmszu­stand in Prag nicht ärger, als der Verfassungszustand in dem übri­gen Böhmen und speziell in Kroatien. Die Verwaltung des Gen. Koller war im Vergleiche zu jener des B. Rauch an seiner Muni­zipalgehilfen fast eine amerikanische Freiheit; unter Koller wußte man, was erlaubt, was verboten ist, in Kroatien hingegen ist alles unbekanntes Kraut. Trotzdem war aber in Prag die Lage eine sehr traurige, und insbesondere die Journalistik wird die Ausnahmszeit für die schwärzeste in Betreff der Preßfreiheit halten. Unzählige Prozesse, Verurtheilungen, Geldstrafen, Verhaftungen jagten einander. Man wollte die Opposition für den Ausgleich mürbe machen. Und was wurde erreicht? Die zentralistischen Blätter wissen nicht, woran sie sind; desto energischer treten aber die böhmischen Zeitungen auf. I n der Ueberzeugung der böhmischen Nation hat sich nichts geändert und die Rechte der böhmischen Krone sind auch heute das Banner, das stolz vor der böhmischen Nation weht. Die Dezemberverfassung hat in Böhmen keinen Schritt vorwärts gemacht und die Regierung wird sich überzeugen, wie sehr die böhmische Nation die Rechte ihres Königreiches achtet und jede Verfassung, die ihnen im Wege steht, zurückweist. Die Böhmen sind Leute, welche ihr Wort zu halten verstehen. Der Rücktritt des Ministeriums Giskra-Herbst ist bereits ebenso klar als andererseits die Desorganisation der deutschen Par­tei, die Opposition der nationalen Elemente und die Ohnmacht des Reichsrathes. Warum sollten die Böhmen jetzt nachgeben?" I n Sachen der österr.-ung. Fahne wird dem „N . Pozor" aus dem zisleithanischen Küstenlande geschrieben: Es sei bekannt, daß die österr.-ung. Regierung schon lange an dem Projekte einer ung.-österr. Fahne arbeitet, doch wisse man nicht, ob dasselbe schon eine merito­rische Lösung erhalten habe. So viel nur sei positiv, daß die österr.­ung, Fahne nicht eine einzige slavische Farbe enthalten werde. Dabei Feuilleton. Moderne Plagen. Der Begriff „Plage" ist ein sehr erweiterter, ein sehr subjek­tiver; was dem einen Plage, ist häusig dem andern ein Hochgenuß, es entzückt ihn, ja es ist sein Lebenselcmcnt. Es kommt dabei eben nur der Charakter, die Neigung in Betracht. Beispielsweise ist die tendenziöse Lüge jedem rechtlich denkenden Menschen ein Greuel, eine Plage, beim „Tagblalt" äußert sie die Wirkung eines russischen Bades; wenn es drei Tage gefastet, d. h. nicht gelogen, so wird es ihm nicht recht wohl, es fühlt Verdau­ungsbeschwcrden, denn die Wahrheit ist ihm unverdaulich gleich zehn­jährigem Schiffszwieback ober Kautschuck, es dürstet gleich einem Ver­schmachtenden nach lügenhaften Telegrammen, bis es wieder irgendwo einen guten Fang macht. Desgleichen ist der Nationalismus unseren konstitutionellen Deutschthümlcrn eine Plage, dieselbe Wirkung äußern auf sie die nationalen Journale, ja das „Tagblatt" bekommt gleich dem Me­fisto in der Parodie zu „Faust" Krämpfe, wenn es den Namen „Triglav" aussprechen soll, und wählt dcßhalb den Ausdruck „Zeit­schrift für vaterländische Interessen", vor dem „Brencelj" bekreuzt es sich sogar, während dieselben Blatter im slovenischen Lagör freudig begrüßt werden. Doch nicht von den Plagen im subjektiven, sondern von den Plagen im objektiven Sinne des Wortes wollen wir hier sprechen, d. h. von solchen, die jedermann, mag er konstitutionell oder na­tional sein, treffen. Und solche gibt es in unserer Stadt Legion, wie es jedermann täglich selbst zu erfahren Gelegenheit hat. Ist es Ihnen, Verehrteste, angenehm, wenn Sie auf einer Erholungspromenade, wo Sie das menschliche Elend des Stuben­hockens in der blühenden freien Natur vergessen wollen, jeden Au­genblick durch einen am Wege kauernden, spärlich in Lumpen gehüll­ten Bettler an die Misere des menschlichen Lebens erinnert werden? Ist Ihnen das kalte Tuschbad, das Ihnen der in seiner stadtdienst­lichen Würde hinter dem Wasseifasse unnahbar einherschreitende Schlauchschwinger unentgeltlich angedeihen läßt, etwa eine erwünschte Abkühlung? Sind Sie, wenn Sie in der Vorstadt wohnen, erbaut über die durch den diensteifrigen Tambour dem Kalbfell entlockten übersehe man ganz und gar, daß unter dieser Fahne heute wie künftig nur slavische Schiffsleute in die weite Welt segeln, welche ja doch das Recht haben zu verlangen, daß ihre Nationalität auch bei der Wahl der Fahnenfarben berücksichtigt werde. Eine jede Nation blicke stolz auf ihre Fahne; worauf aber sollen die slavischen österr.-ung. Schiffer stolz sein, wenn man ihnen die heimischen Farben entzieht, und die antipathischen ihrer Gegner aufzwingt? Dieß sei ein offenes Unrecht. Deßwegen werden für die österr.-ung. Fahne folgende Far­ben vorgeschlagen: Ein weißes Kreuz auf roth-blaucm, grlln-rothem Felde in gleichem Maßstabe, mit Hinzufügung der kleinen österrei­chischen Fahne im ersten Felde in der rothen Ecke von oben. Auf diese Weise könne man allen österr.-ung. Völkern Genüge thun. Dieses Projekt werde allen slavischen Patrioten, Journalen zur Er­wägung vorgelegt. So verlangen es die kroatischen Schiffskapitäne im Küstenlande. Tagesneuigkeiten. Lllibach, ?. Mai. — (Der Frevel ist gesühnt!) Gestern hat der Eigen­thümer, Herausgeber und frühere verantwortliche Redakteur des „Triglav", Herr Grassell i die in dem bekannten Preßprozesse über ihn verhängte fünfwöchentliche Arreststrafe, die er wegen Kränk­lichkeit erst am 1. v. M. anzutreten in der Lage war, abgebüßt und wurde im Laufe des Vormittags aus dem Inquisitionshause entlassen. — (Der Tabor in ViL marje) ist vom h. Landespräsi­dium bewilligt . Die Versendung der mit viel Geschmack ausge­führten Plakate beginnt heute und werden jene ?. 'l . Adressaten, welchen dieselben zukommen, ersucht, sie an dazu geeigneten Plätzen zu affichiren. — (Die Generalversammlung des Sokol) findet, wie wir schon gemeldet, morgen Abends 8 Uhr in der neuen Turn­halle statt. Hierauf folgt der letzte diesjährige Sotolabend und um 2 Uhr Nachts die Abfahrt des Vereines auf den Tabor nach Kalec. harmonischen Töne, welche Sie aus dem süßen Morgenschlaf auf­schrecken? Thut der Staub, den die Damenschleppkleider auf den Promenaden aufwirbeln, Ihrer Lunge wohl? Laufen Sie, meine verehrten Damen, gerne Spießruthen durch die Reihen der gleich Spatzen an den Barrieren der Sternallee hängenden Löwen in Zivil­und Militäruniform? Lieben Sie es etwa, im Gasthause von wan­dernden Musikanten, Hausirenden Juden und Gottscheern in einer sehr wichtigen Besprechung mit Ihrem Nachbar gestört zu werden? Gewiß nicht, wir schwören unbedingt darauf. Und doch sind diese nicht die größten, ja nicht einmal die häu­figsten Plagen, denn gegen alle gibt es irgend ein Mittel. Aber eine gibt es, die namentlich in den Sommermonaten recht empfind­lich wird, und gegen die es kaum ein Mittel gibt; wir meinen das Klavierspiel . Um Sie davon zu überzeugen, belieben Sie uns durch einige Gassen der Stadt zu begleiten. Da ertönt vor allem ein taktloses Anschlagen ohne jedwede Melodie. Das Klavier ist entsetzlich gestimmt, vielleicht entsetzlicher als Sie selbst; Sie suchen das Weite. Noch sind Sie nicht aus dem Bereiche dieses Attentats auf Ihre Ohren gekommen, so schallen Ihnen andere Töne entgegen; das Instrument ist gestimmt, dafür hat der Spieler kein Gehör, es sind zahllose Mißgriffe zu hören. Nach zehn weiteren Schritten hören Sie das Geläute der „Kloster­glocken", meisterhaft vorgetragen von zarter Damenhand; Sie lau­schen mit Vergnügen, Sie treten in die nahe Trafik und suchen, um unauffällig der angenehmen, obschon bereits oft gehörten Melodie lauschen zu können, sehr lange nach der rechten Zigarre und zünden dieselbe langsam an, aber hilf Himmel! vis-a-vi» ertönt urplötzlich „An der schönen blauen Donau" in einer ganz andern Tonart. Da Sie beiden gleich nahe sich befinden, fo vereinigen sich die Akkorde in Ihren Ohren zu einer Katzenmusik, Sie entfliehen zum größten Erstaunen der leutseligen Tabakverkäuferin, ohne die Zigarre in Brand zustecken. Doch nicht weit kommen Sie unangefochten: kaum vierzig Schritte weiter schlägt an Ihr Ohr eine Arie, die Sie immer hören, so oft Sie hier Passiren, so daß bereits die Spatzen an den Dächern ringsherum dieselbe zwitschern. Gegenüber spielt ein Fräu­lein zum hundertsten Male einen Walzer; die Wirkung auf Ihre Ohren ist unbeschreiblich, Sie fliehen; allein, wie es scheint, vergeb­lich, denn kaum sind Sie so weit gekommen, daß die Töne nurmehr schwach an Ihr Ohr schlagen, da ertönen gar drei oder vier Kla­ — (Pivker Tabor.) Die für die Hin- und Rückfahrt nach St, Peter dienenden Legitimationskarten mit dem ermäßigten Fahr­preise von 2 fl. 26 kr. in der III . Klasse, sind beim Kustos der 6italnica und bei Hrn. Eduard Hohn am alten Markt zu haben. Die Abfahrt des Sotol mit der Vereinsfahne erfolgt Samstag Nachts mit dem Postzuge. Es mögen sich daher alle Theilnehmer rechtzeitig mit Legitimationskarten versehen. —.(Zentralausschußsitzung der Landw irthschafts-Gesellschaft am 2. Mai) unter Vorsitz des Vizepräsidenten Dr. Costa. Der Zentralausschuß war verstärkt durch den Herrn Landes­hauptmann v, Wurzbach und Regierungsrath v. Roth. Dr. Costa begrüßte im Namen der Gesellschaft das Ausschußmitglied Dr. Orel über die a. h. Auszeichnung für seine Verdienste um die Landwirth­schaft. Sodann referirte Dr. Costa über die zu beantragenden Staatssubventionen pro 1869 und es wurde nach gründli­cher Erwägung und Besprechung nachstehend beschlossen: «,) für Prä­miiruug von Muster-Düngerstätten und Jauchengruben 400 st.; d) für Vertheilung landwirthschaftlicher Maschinen 300 fl.; «) für An­schaffung von Zuchtstieren und Viehprämien 5000 fl. ; ä) für Schafzucht 1000 fl,; e) für Gartenkultur 1600 fl.; l) für Wein­bau 400 fl.; z) für Hanf- und Flachsbau, um 2 Individuen nach Cortrich bei Brüssel zur Ausbildung senden zu können, 2000 fl. — Hierauf folgte der Vortrag des Hrn. P. Kosler über die Verwendung der diesjährigen Subvention zur Hebung des Weinbaues, und wurde beschlossen, daß die Filiale Wippach zur Veitheilung an 3 Rebschu­len 150 fl., die Filiale Möttling zur Vertheilung an 2 verdiente Rebenzüchter 100 st., Herr Dermel in Sauenstein 100 fl. und 2 andere verdiente Rebenzüchter allda je 25 fl. zu erhalten haben. Ferners wurde beschlossen, beim h. Ministerium für die Hebung der inländischen Schafzucht den Ankauf einer Stammherde und mehrerer Spruugwidder der Seeländer-Race zu beantragen. — Dr. Orel berichtet über die Petersen'sche Wiesenbewässerungsmethvde, und es viere zugleich; jedes halt an seiner Melodie hartnäckig fest, keines will dem andern weichen oder sich mit ihm verschmelzen, eines sucht das andere zu überflügeln. Da halten Sie es nicht mehr aus, Sie entfliehen der gefährlichen Gegend und schwören, dieselbe nicht eher zu betreten, bis ein Gesetz erfließt des Inhaltes, daß Klaviere nur in der Entfernung von drei Gastandelabern und niemals zwei in einem Haufe zu dulden seien und dieselben nicht bei offenen Fenstern gespielt werden dürfen. Mit Ihnen um die Wette fliehen entsetzt die Spatzen und das auf den Dachrinnen promenirende Katzenpublikum, denn nicht einmal dieses kann das unharmonische Zusammenspiel auf mitunter in der Stimmung um einen halben Ton differirenden Klavieren recht ver­tragen. Zum Schlüsse eine Illustration zu unserer Skizze in Gestalt eines kleinen Romans. Die handelnden Personen sind Er und Sie, wie dieß bei einem Roman selbstverständlich. Er war ein hübscher, unternehmender junger Mann und wohnte im zweiten Stock. Sie war ein allerliebstes Fräulein und wohnte im eisten Stock. Beide spielten Klavier. Und dieß bei offenen Fen­stern. Sie hörten sich gegenseitig zu. Er kam an's Fenster und sah in die Tiefe. Sie kam an's Fenster und sah in die Höhe. Sie sahen sich beide. Bald liebten sie sich. Aber sie sagten sich's nicht. Er taufte bei Giontini „Seufzer eines Verliebten". Sie ließ sich von Giontini „Liebeslieder ohne Worte" schicken. Er spielte „Seufzer eines Verliebten". Sie 'spielte „Liebeslieder ohne Worte". Sie ver­standen sich. Sie spielten sehr häusig. Sie waren glücklich.— Sein Klavier wurde verstimmt. Er ließ es stimmen durch Herrn Neu. Auch ihr Klavier verstimmte sich. Der blinde Juri stimmte es. Sie spielten wieder. Aber sein Klavier war um einen halben Ton höher gestimmt als das ihrige. Grauliche Musik, wenn beide spielten! Sie glaubte, er persiflire ihr Spiel. Er glaubte dasselbe. Sie eilten an's Fenster. Wüthende Blicke. Bald waren sie die größten Feinde. Aber sie spielten doch bei offenen Fenstern. Arme Passanten! — Jetzt sind sie entzweit. Junge Leute sind häufig entzweit. Besonders Verliebte. Wie schön wäre es, wenn sie heiraten würden! Ihr Spiel wäre harmonisch. Aber es ist leine Aussicht. Sie hassen sich. Der Haß nimmt zu. Er ist unauslöschlich. Sehr traurig! Aber wahr! Und die Moral? Zwei Klaviere vis^-vi» Stören sehr die Harmonie. wurde der Beschluß gefaßt, daß h. Ackerbauministerium anzugehen, auf Staatskosten einen Schüler dieses Meisters zur Ausführung von Versuchen in's Land zu senden. — (Prämienvertheilung.) Vom schönsten Wetter begünstigt fand am 3. d. M. von 9 bis 1V« Uhr Nachmittags unter außerordentlicher Theilnahme des Publikums die Prämiirung des Rindviehes in dem geschmackvoll dekorirtcn Garten des landwirthschaftlichen Ver­suchshofes statt. — Am Prämiirungsplatze sind erschienen 5 Stiere, 31 Kühe und 28 Kalbinen, welche im Laufe des Vormittags von den vielen Hundert Besuchern, die aus Stadt und Land zuströmten mit vielem Interesse und großer Befriedigung besichtigt wurden. Mit großen Vergnügen muß man konstatiren, daß vorwiegend reine Ori­ginal-Zuchten (der Mllrzthaler-, Pinzgauer-, Schweizer-, Holländer­und Möllthaler-Race) nicht allein von den wohlhabenden Städtern, sondern selbst von den Bauern aufgetrieben wurden. I n zweiter Linie sind Exemplare sehr gelungener Kreuzungen zu erwähnen. Der gewöhnliche Landschlag war schwach vertreten. Prämiirt wurden mit I. Preis der Mürzthaler Stier des Hrn. Anton Nottar aus Pod­smrek; II . Preis der Mürzthaler Stier des Hrn. Peter Kosler (verzichtet); III . Preis der Möllthaler Stier des Hrn. Franz No° vak aus Gleinitz; IV. Preis der Mürzthaler Stier des Hrn. Johann Schwarz aus Kroisenek; I. Preis der Pinzgauer Knh des Herrn Mali« aus Laibach (verzichtet); II . Preis der Pinzgauer Kuh des Hrn. Fidelis Terpinz aus Laibach (verzichtet); III. Preis der Möll­thaler Kuh des Hrn. Josef PovZe aus8i8ka; IV. Preis der Möll­thaler Kuh des Hrn. Josef Potoönik aus Laibach. Belobt wurden die Kühe des Hrn. Paul Auer, Dr. Orel aus Laibach, und Sojer aus Innergoric. I. Preis der Pinzgauer Kalbin des Hrn. Mali« aus Laibach (verzichtet); II . Preis der Mürzthaler Kreuzungskalbin des Hrn. Mathias Nemigar aus Bresovice; III . Preis der Mürz­thaler Kreuzungskalbin des Hrn. Martin Sluga aus Oberlaibach; IV. Preis der Möllthaler Kalbin des Hrn. Lorenz Kcwöiö aus Zwischenwässern. Belobt wurden die Kalbinen des Hrn. Paul Auer, Anton Ievnikar, Heinrich Novak, Plautz, Stefan Furlan, Franz Peterca und Jakob Babnik. — Das Preisgericht bestand unter dem Vorsitze des Hrn. Dr. I . Bleiweis aus dem Bürgermeister von Laibach Dr. Suppan, Filialvorstand Franz Kotnik aus Oberlaibach, Realitätenbesitzer Obresa, Iarz und Thierarzt Skale, — Die meister­haften Produktionen der Kapelle von Huyn Infanterie, welche der Herr Oberst unentgeltlich zur Verfügung zu stellen die große Ge­wogenheit hatte, verschönerten noch das schöne Fest. Unter den am längsten dort verweilenden Besuchern bemerkte man den Hrn. Lan­desprafidenten Conrad v. Eibesfeld, den Hrn. Landeshauptmann v. Wurzbach, Hrn. Landeshauptmann-Stellvertreter Peter Kosler, den Landtagsabgeordneten Baron Zois, den hochverehrten ehemaligen Präsidenten Fidelis Terpinz an dessen Stelle Vizepräsident Dr. Costa die Honeurs machte, mehrere Herrschaftsbesitzer n. :c. Herr Gewerk Killer hatte die besondere Freundlichkeit, einen Widder und 2 Schafe der Original Seeländer-Race zur Besichtigung von Neumarttl ein­zusenden. Diese Thiere sind wahre Prachtexemplare, fanden allge­meine Anerkennung und wir finden uns veranlaßt, Hrn. Killer hie­mit öffentlich den Dank abzustatten. Ebenso hat H. Herrschaftsbe­sitzer Fidelis Terpinz 5 Stück junge Stiere von Kreuzungen Origi­nal-Racen am Schauplätze erscheinen lassen. Besondere Bewunderung riefen unstreitig die Kühe des Hrn, Fidelis Terpinz, der Schweizer-, Holländer- und Pinzgauer-Race hervor. — Das ganze Fest trug übrigens den Charakter eines angenehmen, fröhlichen Volksfestes und wird gewiß jedem Theilnehmer in dauernder Erinnerung bleiben. — (Eine Anfrage.) Unter den Besuchern des Tabors in Sevnica, der nach der lügnerischen Angabe des Laibacher Tagblatt­korrespondenten nur von 2000 Bauern und Weibern besucht worden sein soll, bemerkten wir auch Herrn Fritsch, Sprechwart des h. deutschen Turnvereins und Dr. Raöiö, eifriges Mitglied des konstitutio­nellen Vereins. Diese Herrn scheinen auf einmal ihre politischen Ansichten geändert zu haben, da sie bei allen Resolutionen bejahend mitstimmten, nachdem bei der Anfrage des Präsidenten, wer gegen die Resolution sein, keine Hand sich erhob. Oder sollte dieß aus Feigheit geschehen sein? Nun dürfte auch die Urheberschaft der bewußten Korrespondenz des „Tagblatt" nicht schwer zu erforschen sein. — („Vrencelj".) Um den zahlreichen Nachfragen zu genü­gen, bemerken wir hiemit, daß der „Brencclj" Nr. ? bereits gesetzt ist und nur auf die von Wien bestellten Illustrationen wartet. Sein Kopf, konstitutionelle Größen auf der Flucht vor einem Schwärme Bremsen darstellend, soll stündlich eintreffen; da er selbstverständlich ohn e Kop f nicht ausfliegen kann, so muß er sich so lange gedul­den, bis er ihn bekommt. Der dazu passende Anzug ist vollkommen fertig und sehr farbenreich, daher nicht von so lokalem Interesse, wie feine Vorgänger. Wi r bitten also seine verehrten Leser so lange um Nachsicht, bis er völlig neu adjustirt seine Aufwartung macht, was ganz sicher im Laufe der nächsten Tage geschieht. Offener Brief an Herrn Wilhelm Ritter von Fritsch, t. l. VcrglommiMr in Laibach. Als Sie vor nicht gar vielen Monden das „Landtagsaquarium" in Wien erscheinen ließen, tauchte in uns der Gedanke auf, daß Sie trotz Ihres ritterlichen Namens ein großer Held, nicht mit dem Schwerte, sondern mit der Feder in der ritterlichen Hand, sein müßten, daß hinter dem unscheinbaren Rocke des k. k. Bergkommis­ särs eigentlich ein Genie stecke, zu gut und zu erhaben für Laibach, für das miserable Kram. Und siehe! wir täuschten uns nicht! Das Land Krain hat in Ihnen eine Kraft gewonnen, für welche es der Vorsehung Loblieder singen sollte. Vis zur Stunde ist es uns zwar nicht bekannt—Dank Ihrer Bescheidenheit —, welche und wie große Verdienste Sie sich in Ih­ rem Wirkungskreise als k. k. Beamte erworben haben; wir wollen dieselben nicht in Zweifel ziehen, allein Sie müssen ein äußerst tha­ thiger und rascher Mann sein, daß Ihnen die Besorgung Ihrer ohne Zweifel schwierigen, Ihre ganze Geschicklichkeit und Aufopferung er­ fordernden Amtsgeschäfte noch so viel Zeit übrig läßt, als notwen­ dig ist, uni das zu leisten, was Sie, verehrter Herr Ritter, au­ ßerhalb Ihres eigentlichen Wirkungskreises als Mitglied des kon­ stitutionellen Vereines und Korrespondent des „Tagblatt" leisten. Namentlich sind es Ihre Produkte auf diesem Felde, welche uus Bewunderung für Ih r wahrhaft großes Talent abnöthigen, Sie fcheuten weder Mühen noch Kosten, Sie boten der Ihnen unter „rohem Bauernvolk" augenscheinlich drohenden Gefahr die ritterliche Stirne und verfügten sich als pateutirter, mit Diplom und Dekret angestellter „Tagblatt"-Korrespondent nach Lichtenwald, um die Ereignisse jenes denkwürdigen Tages wahrheitsgetre u zu zeichnen. Der dießbezügliche Bericht ist ein Meisterstück seltener Art, nach passendem „Tagblatt"-Muster künstlich geschnitten. Wir können nicht umhin, Ihnen Bewunderung zu zollen, daß Sie gute zwei Drittel Taboriten, die Ihnen zu viel waren, so gut verdauten, daß Sie jene Umstände, die in Ihrem Berichte zum Nachtheile der ge­rechten, d. h. liberalen Sache sprechen konnten, so geschickt beseitigten. Wahrlich, wer nicht selbst zugegen war, müßte ihrem Berichte un­bedingt Glauben schenken, so täuschend ist er — gefälscht. Aber eines vergaßen Sie, verehrter Kämpe des krainischen Deutschthums aus Weimar, oder wie Ih r Geburtsort heißen mag: Ih r ritterlicher Sinn denkt auf dergleichen plebejische Kleinigkeiten nicht. Als Fremder im Lande, das Ihnen einen Posten gab, das Sie bezahlt mit den Steuern eben jenes Volkes, welches Sie als „Bauern" so unendlich tief verachten, ja durch Ihren aus dem „Tag­blatt" in andere gesinnungsfreundliche Blätter übergehenden Tabor­bericht dem Hohne der Welt preisgeben, — vergaßen Sie die erste Pflicht des Menschen, jene der Dankbarkeit. Leute Ihres Genres, mögen Sie auch Ritter sein, nützen dem Lande nichts, Krain kann sie sehr leicht entbehren, es wird sie nie­mals vermissen, keine Thränen nach ihnen weinen, es waren denn die der Freude. Für ein Manöver aber, mittelst dessen man sich in eine Volksversammlung, die einen l. k. Bergkommissär weder geniren noch interessiren sollte, begibt in der Absicht, dort aufzupassen und dann gefälschte Berichte in die Welt zu schicken, hat die deutsche Sprache einen sehr bezeichnenden Ausdruck — Sie verstehen uns! Wahrlich, als Korrespondent haben Sie eine große Zukunft vor sich! Mit gebührender Achtung vor Ihrem eminenten Korresponden­ tentalent einige „Bauern". Eingesendet. * ) PlllMNll, am 1. Mai 1869. Die „Laibacher Zeitung" vom 24. April l. I . Nr. 92 brachte unter der Rubrik „Lokales" eine Erwiderung auf die in der „Novios " * ) Für den Inhalt der unter dieser Rubrik erscheinenden Artikel über- W^ " Fortsetzung in Nr, 16 aus Planina von 4. April l. I . erschienene Korrespondenz, welche die Verzögerung der Durchführung der Waldseruituts-Ablö­fung, betreffend die Herrschaft Hallsberg , in einem gewiß mäßi­gen Tone schilderte und den großen Nachtheil nachwies, welcher den Berechtigten aus dieser Verzögerung erwächst. Diese Erwiderung enthält fast in jedem Satze eine Unrichtigkeit und darunter auch die, daß die Schuld dieser Verzögerung vorzugsweise diejenigen Parteien treffe, die immer wieber mit neuen Prätensionen hervortreten, oder manche mitunter ganz unbedeutende Differenzen auf die Spitze trei­ben und dadurch den Abschluß der Verhandlungen verzögern. Na­türlich versteht der Einsender dieser Erwiderung unter diesen Parteien niemand andern, als die Servitutsberechtigten im allgemeinen, da doch die individuelle Angelegenheit einer einzelnen Partei und schon gar, wenn ihre Prätensionen nur ganz unbedeutend sind, den Gang dieser großartigen Verhandlungen, bei welchen die Interessen von ganzen Bezirken im Spiele sind, oder den Urteilsspruch über prin­zipielle Fragen in dieser Angelegenheit nicht zurück halten kann. Also haben nach der Behauptung des Einsenders jener Erwiderung in der „Laib. Ztg." die Servitutsberechtigten selbst die lange Ver­zögerung in der Beendigung dieser Angelegenheit und das lange Ausbleiben der erstrichterlichen Erkenntnisse verursachet!! — Diese Behauptung ist zu absurd, als daß man sie ernstlich gemeint halten könnte. Es ist gar nicht aufzuzählen, wie oft die Machthaber der Berechtigten diese Angelegenheit sowohl bei der vorbestandenen Lokal-Kommission in Adelsberg, als auch bei der Landes-Kommission in Laibach betrieben und um Schöpfung der Urtheile gebeten haben. Wie oft sind Deputationen von Berechtigten an den jeweiligen Statthalter als Landes-Kommissions-Präsidenten entsendet worden, und haben hier sowohl mündlich als auch schriftlich Betreibungen in Form von Bittschriften eigenhändig übergeben, welche Bittschriften aber leider nicht einmal eine Erledigung erfuhren, geschweige denn eine Erfüllung der Bitte zur Folge hatten! I n einer an den Lan­des-Kommissions-Präsidenten Baron Bach persönlich überreichten Bittschrift um Beschleunigung der Durchführung der Ablösung dieser Servitutsrechte wurde genau dargethan, daß niemand als die Herr­schaft Haasberg es ist, welche die Beendigung dieser Ablösungen (be­züglich ihrer Waldungen) durch ihre immerwährenden Rekurse, die sie gegen jede auch die unbedeutendste Entscheidung der Landes-Kom­mission, nicht aus Ueberzeuguug, daß ihr Unrecht geschehe, sondern bloß in der Absicht, den Gang der Verhandlungen zu hemmen und selbst ohne Aussicht auf Erfolg ergreift, — aufhält. Es ist gezeigt worden, daß einer der Herren Vertreter Sr . Durchlaucht den Fürsten, Werner Windischgrätz in einem an die Lokal-Kommission in Adels­berg gerichteten Schriftstück ausdrücklich erklärt hat: „er werde alle möglichen Hindernisse in den Weg stellen, damit ja die Ab­wickelung dieser Angelegenheit möglichst verzögert werde". — „Und nun sollen die Servitutsberechtigten, denen an dem Zustandekommen dieser Ablösung soviel gelegen ist, an der Verzögerung derselben arbeiten und schuld daran sein? — Der Einsender jener Erwide­rung in der „Laib. Ztg." behauptet auch, daß die Klage des Korre­spondenten der „XovicL" , insoferne sie allgemein in Namen der Hllüsberger Berechtigten geführt wird, eine jedenfalls grundlose ist, da nicht nur viele Servitutsberechtigten der Herrschaft Haasberg schon vor längerer Zeit mit ihren Aequivalenten ganz befriediget sind, sondern auch, daß die Aequivalentsermittelung für die Rechte zum Hausbedarf, bezüglich der im Zirtmtzer Thale gelegeneu Ort ­schaften bereits erfolgt sei. Also man höre: Nachdem die Verhand­lungen im Jahre 1858 begonnen, nachdem im Jahre 1862 die Schlußverhaudlungen stattgefunden haben, sind die Ermittelungen des Aequivalentes (nicht die Abfertigung und Beendigung des Ge­genstandes^ für bloß einen Thei l der Rechte einige r Gemeinden im Jahre 1869 bereits erfolgt! Ist es wohl nothwendig, hier noch etwas zuzufügen, um den Gang der Verhandlungen zu charatteri­ siren und die in der „Novioo" vorgebrachte Klage über Ver­schleppung des Gegenstandes als gerechtfertiget erscheinen zu lassen? I n der That nicht, und obwohl wir noch vieles in dieser Beziehung vorbringen könnten, so wollen wir uns heute mit dem Vorgebrachten begnügen. Was aber die vielen einzelnen Berechtigten anbelangt, die die Herrschaft Haasberg mit ihren Aequivalenten ganz befriediget haben nimmt die Redaktion keine andere Verantwortlichkeit, als die ihr das Gesetz auferlegt. Die Redaktion. der Beilage. "^ W soll, so ist zu bemerken, daß im Verhältnisse zur Anzahl der Be­rechtigten die Anzahl der schon ganz Abgefertigten eine verschwindend «eine ist. Es gibt einige, welche zur Hälfte abgefertiget sind, doch von diesen könnte man sagen: „O wenn sie es nur nicht wären!" Durch die langjährige Verschleppung der Servituts-Ablösung (weil während der bezüglichen Verhandlungen einige Nechte gar nicht ausgeübt werden) sind sehr viele Berechtigte verarmt. Diesen Umstand hat die Herrschaft Haasberg benützt und einigen dieser Unglücklichen angetragen, ihre Rechte oder einen Theil derselben mit baarem Gelbe abzulösen resp. ihre Rechte abzukaufen. Natürlich haben einige dieser armen Bauern in ihrer Verzweiflung, durch Gläubiger gedrängt und da sie glaubten, daß die eigentliche Ablösung ihrer Rechte angesichts des langsamen Ganges der Verhandlungen gar nicht oder wer weiß wann zu Ende geführt wird, beim Anblicke der Hundert Gulden Banknoten eingeschlagen, und haben einen Theil, meistens Ueber dieses Gesuch ist den Machthaber« der Berechtigten leine Erledigung zugekommen, und wir ersehen erst aus der Erwiderung in der „Laib. Ztg.", daß doch ämtliche Informationen hierüber ein­geholt worden sind, daß aber diese zur Ucberzeugung führten, daß von einer dem Forstgesetze nicht entsprechenden Waldbehandlung nicht die Rede sein tonne. Ob nun diese Informationen eingeholt wor­den sind oder nicht, können wir als Uneingeweihte nicht behaupten. Wurden sie aber eingeholt, und hiebet auch wie in anderen Fällen als Sachverständiger der frühere t. k. Oberförster der in nächster Nachbarschaft liegenden Staatsdomäne Adelsberg zu Rathe gezogen, dann kann man sich nicht wundern, daß das Vorgehen der Herr­schaft Haasberg als ganz dem Forstgesetze gemäß bezeichnet wurde, wenn man weiß, in welcher Weise mit den Adelsberger Staats­waldungen gewirthschaftet wurde, welche namentlich an einigen Stellen kaum von einer unbestockten Hutweide zu unterscheiden sind. die Hälfte ihrer Holzbezugsrechte zum Hausbedarfe und das ganze Merkantilholz-Vezugsrecht und zwar um einen Preis der Herrschaft Haasberg verlauft, daß letztere es nicht für überflüssig fand, in der diesbezüglichen Vertaufs-Urkunde die Erklärung aufnehmen zu lassen, daß beide Theile auf den Schutz des Z. 934 a. b. (5. Verzicht leisten. Man stelle sich die Folgen der soartigen Ablösung des Holz­bezugsrechtes zum Hausbedarfe vor! Aus dem eben gesagten ist zu ersehen, welches Vewandtniß es mit den „vielen Servitutsberechtigten der Herrschaft Haasberg" hat, von denen der Einsender des Artikels in der „Laib. Ztg." Erwäh­nung macht. — Wie fast die ganze Erwiderung in der „Laib. Ztg.", fo ist auch der darin enthaltene Passus bezüglich der Holzstockungen der Herrschaft iu den Servitutswaldungen unrichtig. Es heißt dort nämlich, daß einerseits lein Gesetz bestehe, traft dessen dem Wald­eigenthümer jede Holzfällung untersagt werden kann, andererseits aber die Berechtigten die Vetretung des im Festgesetze ", Verein zur Wahrung der Volksrechte, beschloß im Einklänge mit uns auch in dem Zentrum unsers Vater­landes einen Tabor zu veranstalten und zwar in Viimarje nächst Laibach am Pfingstmontage, llV. d. M . um 3 Uhr Nachmittag, wo sich das Volk aus nahen und fernen slovenischen Orten versammeln und es aussprechen möge, was es in Bezug auf sein geistiges und materielles Wohl fordere. Nach dem Gesetze sind unserer Nation viele Rechte zugesichert; doch ist es nöthig, daß nebst den Vertretern in den Landtagen auch wir unsere Stimme dafür erheben, damit die hohe Regierung davon Kenntniß erhalte. Demnach werden bei unserm Tabor folgende Punkte besprochen und beschlossen werden: I. Di e Mittel , welche unumgänglich nothwendigund erstarke; dieß wird erreicht: sind , damit der slovenische Nationalismu s gewahrt werde 1. Durch die Vereinigung aller Slovenen auf gesetzlichem Wege in ein2. durch die Einführung der slovenischen Sprache in die Schule; Kronland mit dem Landtage in Laibach; 3. durch die Gründung einer slovenischen Universität in Laibach; 4. durch die Einführung der slovenischen Sprache in die Aemter. II . Di e Errichtung von Bankinstitute n zur Unterstützungdung einer eigenen Versicherungsgesellschaft, des Landbaues und der Oelonomi e und die Grün ­ Alle diese Angelegenheiten sind für unser ganzes Volk von höchster Wichtigkeit, und deßhalb ist es die heiligste Pflicht eines jeden Vaterlandsfreundes, für die Rechte seines Volkes zu kämpfen. Erscheint also am oben bezeichneten Tage möglichst zahlreich zum Tabor in ViLmarje. Lasset Euch durch nichts abhalten ! Die Welt soll erfahren, daß unsere Forderungen nicht die Forderungen einer kleinen Anzahl sind, sondern daß diese Forderungen von einer bei weitem überwiegenden Mehrheit gleichgesinnten Volkes unter dem Mantel der Gesetze herrühren. Auf die Füsse daher, theuere Mitbrüder! In je größerer Anzahl Ihr erscheint, desto größer wird der Erfolg unserer Beschlüsse fein. In der frohen Zuversicht, daß Ihr am Pfingstmontage in Viömarje Euch einfindet, bieten wir Euch die Bruderhand mit dem Rufe: 8In2iino 8«! Xivila 81oveniHa! Laibach, 1. Mai 1869. Dl. ^ai>82 Vlsiv?ei8,^) 6r. 2. ll. Oosta, är. ^2222 H,li8.öiö, ^l»uL2 Hör 2,1c, ?stsr Lo^lnr, UiliasI ?2kiö, är. kapes är. koklukar, I^nes ÜL. 8ov2,n, ^auL2 Nuiuill, Kot oäbnrnllii 8Iav6urjs; Uatija öruivse, öup2u v Voäioau; Llatevs 8 r 8 e u 8rLu^«I:i oädornik ug, 8K»ruöni; ^ano2 ttrinovnili, «rsnjLki oäboiuik v Voäieali; 8imc>n 8poru , 8reuj3!ll oäboruik v Voäioati; «laus? Ar^28r , sreujZIii svstovale« v VoäioÄn; ^akol) ^sra^ , 2upü,u v 8iul66nilLL3tuiIi v 8mIßäu!Ku; ^c>Zsk ?I«,niu8Ll:, Zupau v Vismll^in; ^g,n82 8evsr, 8rsns. 8VLtov»,lL<: v ViZmaijili; H,Ic>^I 8trulceli v 8t. Viäu; Vi^'Liu ?ßlilcirn, ^rasZös,!: v öruslLm; I^ullll 8til'tllr^ ^upan 12 l^oäreösL; Uill«, 8inuli, p0363tuilc n», Viru; blaues llLöman 12 8wl>2; IVIartin 8t2,rbsK 12 vuda; ^2,u<52 ?Ü8, «ren^Ki oclboiui!^ v vol)u; l2ne2 I^oZar, LrLujäKa Lvßtov^Ieli, v 1r2iuu; H,utou Na^ilc, öuvana ugm63tnil! v 8m»rsi; Ug,t. lZi-olill, 8renj. 8vstnvl!,Ieo v 8m3,rji; illltevs Iic>2inlln, tr^ovee v 8marji; ^,nton ?aäar. 8r6uj«Ki oäbornil: v 8ii>lllji; ^.uton üoZaK, 8i8r,^Ki oäbornil: n«, (3ro3ur3e3tnil: nll HsA. 8tuäsnou; I>suäLvit? 0 u r, lfraiZö^K in »rßn^lli 3vetov2lse; Martin ^Islils, srßnMci oädoruil:; llan62 ÜU8, r)03L3tuiK; H,Io^2i 2ituiK, p0363tui!c; Uartin Lavcke^ 8reni. 8vßtov«,lLL; ?ranee 2ur>auöiö, Lupan na 8e1ili; Il,2rc>I I^lllu^rsnt, 3rL!rj3lli oädorui!:; ^,uärsj 1!ue2, öurian na Viöu-l'omaL Loönililli-, 3«ii^Ll:i «vstovllleL ua Viöu; !^2!tin «lulia, öupau Vrblsii^i; ^eru^ ?Iatng,i, Lurian IZKavaZIii: ^uton ürllliio 8vetc>v^Ie<:: .loöel LärllLda, ^aue? L0I1, ll2uL2 Ns^liö, Uartin IIi'Llö, H,nton 2riiaeo, oäborrliki »tuäLnsK« öupauiiL-^IcoK ^1LckL u, Hntou Vir 2 ut, r>03L3tnik2 ua 8tuäsnc:u; l!,n3li6 Zupauii«' I^ruiie« 8 i m eu c:, Zuz)»n vvolu; >IllU82 VoäniK, ^02Lt ^er o vZ Lk, Nati^'ll I^oöal', Z ar, ?rauoe N2i ckiö ^lltou VLIepiö, ^llue2 0 0 vireI:, Graues IßIiöllr, Brunos ^ », Ic oz> iö, Hutou ^1 03L3tlliI 6ov3lcL odöins; ^akod ? avöuiI:, ?r2,nos ^ssmLe, ^lur <3c>3tiiiöl>,r in Kranes l^ostlnöar, nn«<>«tlli!ii v vov­8>!ow; Ivan 1olN3iö, Zurian v ?oIti,n62 üfovak suvan Il^liovnillu; N. ? ire , ^u^an v lirau^'i; I^eonolH ,1 ußovie , cleZelm ri03lausc ^) Der größern Genaiügkeit wegen und zur Vermeidung Von Inthümein lnffen wir die Unterschriften nach dem Oiiainale in der , Novice" Nlic folgen. ' < n lovenisch folg Eigenthümer und Herausgeber ketsi-6i'2,38Ll!i. — Für die Redaktion verantwortlich: 5aK. H165ovo. — Druck von ^o«et LIanuiK in Laibach.