VrLmmerattous - Preise: Kür Laibach: OanzjShng . . 8 fl. 40 kr. Halbjährig . . 4 „ 20 „ S'erteljLhrig . 2 „ 10 „ MouaUich. . . - „ 70 „ Mit der Post Eanzjlhrig..........12 fl. v°»t»hng.............6 „ dierteljShrig........3 „ 8ät Zustellung in» Hau« 26 k., monatl. 9 kr. Auzelne Nummern 6 kr. Laibacher TJ [ugblatt. Anonyme Mitteilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. «r»acti»«: Bahnhosgaffe Rr. 16. Erpedttions-L Jnserate«-Bureau: Longreßplatz Nr. 2 (Buchhandlung von Jg. v. Älein-mayr & Fed. Bamberg.) JnsertiouSprei für die einspaltige 4 kr,, bei wiederboli jchaltung i 8 kr. Lnzeigen bi- 5 Zeilen Bei größeren Inserate» uud öfterer Einschaltung entspre-chcnder Rabatt. Kür complicierten Gatz besondere Lergütunz. Rr. 128. Donnerstag, T. 2uni 1877. — Morgen: Medardus. 10. Jahrgang. 3n zwölster Stunde! (Allen Landtagswählern gewidmet.) V. - Eine weitere auffallende Steigerung de- Auf» macht sich auch in der Rubrik „Straßen» Wasserbau» bemerkbar. Während im Jahre 1865 sur^ diese Rubrik noch rin Betrag von 10,000 fl. genügte, finden wir denselben für da« Jahr 1678 25,000 fl alsg um volle 15,000 fl. höher eingestellt. Die Pflicht der Erhaltung der Lande«» oder «eoncurrenzstraßen trifft gesetzlich die einzelnen Con. currenzgebietr. Es ist zwar nach dem Gesetze zu. m8aöe ganz besonders zu beachtender ^cothlage auch aus dem Landesfonde Subventionen an emzelue StraßenromitL's j» gewähren, allein die« bleibt im Sinne des Gesetze« immer nur eint Ausnahme von der allgemeinen Regel, und ist beten Zulässigkeit immer strenge zu prüfen. Im Angesichte des vorgedachten Anspruches von ein viertelhunderttausend Gulden aber scheint es, als ob die LandtagSmajorität bei ihrer Großmuth aus fremdem Säckel auch hier die Ausnahme zur Regel gemacht habe und so einzelne Concurrenzgebiete auf Kosten de« ganzen Lande« habe begünstigen wollen. Allerdings haben wir nun in den einschlägigen Vorlagen an den Landtag, im wohlthuenden Gegen» fofec zu der Oberflächlichkeit anderer, wenigstens Ieuilleton. Die Erbin von Thorncombe. AvMan nach dem Englischen, frei bearbeitet v»n Hermine Frankenstein. (Fortsetzung.) 25. Kapitel. Der Graf und die Tänzerin. Aus ^0ti> Thorncombe beherrschte seine schreckliche Änn9“"® unl> Unruhe mit großer, gewaltsamer *'.ttn9«ng, aber sein Athem war kurz und hu» “n^ fein Gesicht geisterhaft bleich. „ . V'ers Dalyell stand etwa» hinter dem Grafen ® sah aus, wie die Verkörperung unheimlicher tnil «' toilbtn Triumphe«. Mrs. Ryan kämpfte " einem Schrecken, den sie nicht verbergen konnte, " stand mit angstvoller Miene in scheuer, drückt» Haltung da. e Colette blieb stehen, und ihre kecken, schwarzen «gen betrachteten einen nach dem ändern au» der «ruppr. Sie verrieth mit keinem Blick, daß sie 'valhell erkenne. Auch sie hatte ihre Lection sehr 9«t gelernt. «Diese Herren sind gekommen, um dich kennen fr.6 v y°^" sagte Mt«. Ryan mit einem sikhenden Blick. theilweise eine beruhigende Begründung der faktischen Verhältnisse gefunden; — wovon jedoch in den Land-tagsprotokollen keine Spur zu finden ist, das ist eine exacte Nachweisung, wie derlei Subventionen wirklich verwendet wurden, und ob und in welcher Weise eine Kontrolle darüber aurgeübl wurde, daß dieselben in sachgemäßer Weise ihrer Bestimmung zugeführt morden sind. Diese Kontrolle und diese Nachweisung war um so dringender geboten, als hie und da Gerüchte über unwirtschaftliche, dem Zwecke nicht entsprechende Verwendung dieser Subventionen auftauchten und die Klagen über den schlechten Zu» stand und den Verfall der Concurrenzstraßen im Lande nicht verstummen wollen, was ja gar nicht Vorkommen könnte, wenn das Straßengesetz ordnungsmäßig gehandhabt und die so außerordentlich erhöhte Beihilfe aus dem Landesfonde immer zweckmäßig verwendet worden wäre. Wir müssen daher auch in. tiefer Beziehung die Landtagsmajorität der Sorglosigkeit in der Gebarung de« Landesvermögen« unklugen, denn wenn der Zweck einer Ausgabe mit der Ausgabe nicht erreicht wird, dann war fie eben eine nutzlose, gleichviel, ob der Grund davon in der unrichtigen Be. urtheilung der Bedingungen schon bei der Bewilligung der Ausgabe vorlag, oder erst in der Folge durch eine verkehrte Verwendung derselben »»getreten ist. Daß auch die zweisprachige Amtierüng im Landesausschusse, die zweisprachige Auflage der An Lolette warf einen hvchmüthigen Blick auf Dalyell, heftete ihre Augen aber dann mit Verwunderung auf den Grafen. „Nun," sagte sie, „wenn Sie etwas von mir wollen, sprechen Sie nur. Ich bin Lolette Ryan. Wer find Sie?" Lord Thorncombe wandte sich zu Mrs. Ryan, welche Lolette rasch einige Worte zuflüsterte. „Madame," sagte er, „ist da* da« Mädchen, welches als Ihre Tochter Lolette bekannt ist?" „Sie ist«, mein Herr." „Ist fie die Tochter von George Berwyn uud dessen Gemalin?" Seine Stimme tönte, wie eine Trompete hurch dar Zimmer, aber klar und strenge, wie die Stimme eines anliegenden Engel«. Mr«. Ryan zitterte sichtbar und bebte unter seinem Falkenblicke zusammen, aber fie antwortete: „Ja, fie ist«, gnädiger Herr. Sie ist Blanche Berwyn!" Lolette starrte sie an und brach dann in ein laute« Gelächter aus. „Bin ich nicht Lolette Ryan?" rief fie. „Bin ich nicht deine Tochter?" „Nein, Lolly. Ich nahm dich, als deine Eltern gestorben waren und dich als kleines Waisenkind zurückgelaffen hatten," sagte MrS. Ryan, sich mit träge und VerhandlungSprotokolle den ganzen Ber-waltungrapparat nicht nur wesentlich schwerfälliger macht, sondern auch um vieles vertheuert, bedarf wvl kaum eines Beweise«. Auch bei diesen Beschlüssen der Majorität gab nicht sowol die Rücksicht auf das wirkliche Bedürfnis, als vielmehr der deutlich durchschimmernde Wunsch den AuSschlag, im in» direkten Wege alle Stellen vom Landeshauptmann herab bis zum letzten Kanzlisten fich und den nationalen Parteigenossen zu sichern und die deutsche Sprache aus der Landesstube und dem Landesau»-schuffe auszumerzen, ein Versuch, den jede ruhige Prüfung der Landes- und Wahlordnung nach den in Krain obwaltenden Verhältnissen schon von vorne» her als einen Fehlgriff hätte erkennen lassen müssen. Da indeß auch wir daS volle, gleiche Recht beider im Lande giltigen Sprachen rückhaltslos anerkennen, so müssen auch wir diese Beschlüsse t-om Standpunkte de» Rechtes für unanfechtbar erklären. Nicht dasselbe ist jedoch der Fall, wenn wir uns da» wirkliche Bedürfnis und die unverfälschten Wünsche de» überwiegend größten Theiles der Landbevölkerung selbst vor Augen halten. Gewiß würde, wenn jemand in Krain von Hau» zu Haus «änderte und jeden einzelnen Sandmann fragen wollte, ob er auf diese dvppelsprachige Einrichtung einett solchen Werth lege, daß er zwischen diesem und den erhöhten Kosten derselben ein Ebenmaß und darin ein Aequivalent fände, der unbeeinflußte Landmann dann aufrichtig etwa so antworten: der Schürze die Augen verhüllend. Dieser Herr Per ist gekommen, dich fortzunehmen. Er ist dein Ber-wandtet —" „Was für ein Verwandter?" fragte Lolette. „Er ist Ihr Großvater," sagte Dalyell. „Er ist der Graf von Thorncombe und Sie find Blanche Berwyn, feine Enkelin und Erbin!" „Nicht so hastig," bemerkte bet Graf kalt. «Ich kann mich so rasch nicht in die Lage finden. Ich bin nicht so vollständig überzeugt!" „Nicht überzeugt?" wiederholte Dalyell. „Nicht überzeugt?" rief Lolette. „Nein, ich bin nicht überzeugt, daß diese» Mädchen meine Enkelin ist —" „Vielleicht," warf Lolette in boshaft drohendem Tone ein, „möchte ein Prozeß vor einem Gerichte Sie überzeugen, daß ich Ihre Enkelin bin? Diese Frau hat die Wahrheit gestanden. Und was mich betrifft, so habe ich immer geahnt, daß ich irgend wer von Bedeutung bin." Sie brach in ein übermütiges Gelächter au«. Dalyell winkte ihr hinter dem Stuhle des Grafen warnend zu. Der Graf stand auf und stützte sich auf seinen Stock. (Fortsetzung folgt.) So lange wir überhaupt nicht lesen können, und so lange uns, selbst wenn wir des Lesen« ausnahmsweise kundig wären, doch da« Verständnis für die slovenische Schriftsprache fehlt, derart, daß wir uns für die flovenischen Erlässe des Landesaus-fchuffe» ganz so, wie für die deutschen, immer erst jemanden suchen müssen, der uns Wort und Sache erklärt, so lange können wir auf die Amtierung in der flovenischen Sprache kein so großes Gewicht legen, zumal wenn dadurch die Kosten, die doch nur wir zu zahlen haben, immer größer werden. Die Verhandlungen des Landtages lesen wir ohnehin eicht, und wer sich um die Vorgänge darin besonder« interessiert, der erfährt dieselben zur Genüge aus den flovenischen Zeitungen, welche uns oft ins Haus geschickt werden, ohne daß wir sie bestellt hätten. Zudem haben auch diese Zeitungen bei uns stark an Kredit verloren, seitdem wir sehen, daß wir ungeachtet aller Schönfärberei doch immer nur mehr zu zahlen haben. Diese Antwort haben wir mehr als einmal erhalten, wenn Parteien oder auch Gemeindevorstände «n» slovenische Erledigungen brachtenMNd dabei baten, ihnen zu erklären, wa« darin steh? Unter solchen Umständen müssen wir eS wol wünschen, daß im Landtage endlich die Ueberzeugung zum Durchbruche käme, daß die Sprache — gleichviel welche — nicht Selbstzweck, sondern nur das Mittel zum gegenseitigen Verkehre und Verständnisse sei; — daß alle Sprachordonnanzen ihren Zweck nicht erreichen, weil die Sprache immer nur ihrem eigenen Gesetze — dem Drange des wirklichen Bedarfes folgt, und daß es daher aus Gründen der Sparsamkeit und zur Vermeidung aller zwecklosen Auslagen wünfchenswerth fei, unter Wahrung des unzweifelhaften und von niemandem bestrittenen Rechtsstandpunktes eine Modalität zu finden, die geeignet wäre, bei gegenseitiger Nachgiebigkeit eine nicht absolut gebotene Ausgabe in Abfall zu bringen. Scheint uns doch diese Angelegenheit kaum anders zu sein, al« ob zwei Brüder, die in der Familie mit geringeren Kosten an demselben Tische, bei der selben Lampe aus demselben Buche lesen könnten, blo« aus Prinzipienreitern es vorziehen sollten, unter Aufwendung größerer Kosten jeder für fich, bei ge trennten Tischen, jeder bei seiner eigenen Lampe, jeder nur au« seinem Exemplare dasselbe Werk zu lesen. Oder glaubte jene verhängnisvolle Majorität wirklich, daß es, seitdem der Landesausschuß in Krain slovenisch amtiert, im Lande besser geworden sei als es ehedem war? Hat sich deshalb da» nationale Bewußtsein gehoben? Hat fich das Feld der natio nalen Literatur, de» nationalen Geisteslebens deshalb irgendwie erweitert? Nennt un» doch die praktischen, die allgemein nützlichen Errungenschaften aus diesem doppelsprachigen Luxu«! Oder sollen wir darau' Hinweisen, daß ihr nach wie vor die Ehrenschuld des II. Theile« de« mit so munificenten Mitteln vom Fürstbischöfe Wolf bedachten flovenischen Wörter buche» dem Lande gegenüber noch immer nicht ein gelöst habet? Sollen wir darauf Hinweisen, daß die unter Gewährung von ganz annehmbaren Honoraren au» Landesmitteln von euch ergangenen Ausschrei buttgen für die Verfassung literarischer Arbeiten ohne allen Erfolg blieben, theil» weil sich niemand fand, theil» weil die abgegebene Arbeit nicht einmal vor dem so nachsichtigen Richterstuhle des von euch selbst gewählten Richters die Probe bestand? Oder wären es da» slovenische Theater oder andere Pro dnlte de» Kultur- und Kunstlebens, die einen Fort schritt, einen geistigen Aufschwung erkennen lassen? Wo sind sie? Die Partisane der flovenischen Parte haben in der letzten Generalversammlung der „Matica" and des flovenischen dramatischen VertineS die leidige Thatsache selbst konstatiert, daß auf dem ganzen Gebiete de» nationalen geistigen Leben» fich ein wesentlicher Rückschritt bemerkbar mache. Und vollend» die slovenische TageSpresse! Ist eS nicht so, al» habe fie e» sich zur Aufgabe gemocht, der Welt zu zeigen, daß sie Sittenroheit, unanständige Formen, Grobheit und Unkultur mit dem Begriffe der Nationalität für identisch halte ? — Nein — nein — da» Volk, die Nation, das Land tragen an allem dem keine Schuld; die Verantwortlichkeit dafür trifft einzig und allein diejenigen, die ein per fas und nefas erlangtes Mandat zu Uebertrelbungen und zu Ungeheuerlichkeiten benützen, wie es, um hier nur ein Beispiel anzufüh-ten, der Antrag eines dieser Fanatiker ist, dahin elend, daß die Nationalität jedes in Krain gebot-nen Kindes, ohne Rücksicht auf das Verfügungsrecht der Eltern, durch eine Commission festzustellen fei!! E» fällt außer den Rahmen unserer Aufgabe — so lockend die Versuchung und so ergiebig auch da» noch vorhandene Materiale — noch weitere Details anzuführen. Die Thatsachen, die wir bisher in großen Umriffen wieder in' Erinnerung riefen, dürften für jeden Besonnenen und Unbefangenen genügen, um mit uns in dem Urtheile überein-j uftimmen, daß die Gebarung mit dem Landesvermögen während der letzten zehn Jahre keine gute, larsame und verständige war, daß fie vielmehr die Last der Steuerträger in empfindlicher Weise er löhte; — daß gar viele Ausgaben hätten unter-»leiben oder doch auf bessere Zeiten hätten vrr-"choben werden können und sollen, und daß dieselben zumeist nur dem Parteieninteresse und nicht dem virklichen unabweisbaren Bedürfnisse entsprungen "nd. Aber — so wird man un« einwenden — liegt benn nicht in der Erwerbung des Gutes Slap, dann der Realitäten im Thiergarten eine Vermehrung des Stammvermögens des Landes? Wir bedauern, diese Ansicht nicht theilen zu können. So lange das Erträgnis dieser Realitäten nicht zureicht, um die Auslagen jener Zwecke zu bestreiten, denen dieselben gewidmet erscheinen, so lange das Stammvermögen des Landes, so weit es in Obligationen besteht, für diese Erwerbungen aufgewendet wird, können wir nach den Grundsätzen der Volk«wirthschaft in diesen Investituren keine Vermehrung, keinen Gewinn de« Stammvermögins, wol aber nur eine Belastung und reellen Verlust desselben erkennen, zumal zur theilweisen Berichtigung des Kaufschillings Grund-entlastungSobligationen zum Kurse von 91 Perzent, beziehungsweise 81'/-, Perzent veräußert wurden, welche, wenn man deren Verlosung abgewartet hätte, dem Lande mit 105 Perzent rückbezahlt worden wären, daher bei dem JrrenhauSbausonde allein der Kursverlust rund 8000 fl. ausmacht, abgesehen davon, daß der Kaufschilling dieser Realitäten an und für fich nach kompetenten Urtheilen den wahren Werth derselben übersteigen soll. Vom Kriegsschauplätze. ES verlautet, daß dieRussen in den nächsten Tagen in den meisten Städten des Donau-Ufer» den Belagerungszustand verkünden werden. Die bulgarische Legion wird ganz an der Donau Aufstellung nehmen, wa« als ein Zeichen de« baldigen Beginne« der Operationen angesehen wird. Am 5. d. M. begannen die Türken auf der ganzen Linie bei Ru ft schul da« Feuer auf die uffischen Positionen bei Giurgewo. Die Russen begannen au« unbekannten Gründen erst später ihrerseits zu feuern und sollen infolge dessen bedeutende Verluste erlitten haben. Au« Semlin wird gemeldet, Serbien habe trotz aller Dementi« Vorbereitungen getroffen, n.«4 Überschreitung der Donau durch die Russen bei Akpalanka und Risch in die Action za treten. Von den Türken werden Vorsichtsmaßregeln bet Nisch und Pirot getroffen. Reichsrath. 261. Sitzung de» Abgeordnetenhauses. Der Abg. Weiß v. Starkenfel« erstattet den Bericht über die Regierungsvorlage betreffend die Bezüge und den Rang der Professoren an den beiden polytechnischen Instituten zu Prag. Nach kurzer Debatte wird da» Gesetz in dritter Lesung angenommen. Abg. Dr. Ruß referiert über die Regierung» Vorlage betreffend die garantierten Eifeit' bahnen. Es wird die Generaldebatte eröffnet, jedoch abgebrochen und am 8. d. fortgesetzt werden. Abg. Pfeifer und Genossen richten an da» Gefammtministerium folgende Interpellation: „1.) Au» welchen Gründen hat die hohe Re gierung die Auflösung de» Krainer Landtage», dessen Bestand im Dezember diese» Jahre» ohnehin zu Ende geht, in so überstürzter Weise veranlaßt, daß die Neuwahlen gerade in die für die Wähler so un günstige Erntezeit fallen? — und 2.) wäre die kaiserliche Regierung, um die ge* rügten Uebelstände, welche tatsächlich einer Schmä lerung des Wahlrechtes gleichkommen, zu beseitigen, nicht geneigt, die Wahl erst im Monate August diese» Jahre» vornehmen zu lassen?" Politische Rundschau. Laibach, 7. Juni. Inland. Da» Ministerium für Landesverteidigung hat angtordnet, daß die betreffenden Behörden die Gemeinden über die Vortheile der im § 12 de» Gesetze« vom 16. April 1873 enthaltenen Be-limmungm belehren mögen, weil durch die in diesem Aesetze in Betracht gezogene freiwillige Stellung der Pferdecontingente sowol dem Militärärar al» den Gemeinden selbst Mühe und Kosten erspart würden. Die österreichische Regnicolardeputa« i o n hielt am 4. d. ihre vierte Sitzung. Die Ausweise, welche den Mitgliedern der Deputation zugekommen sind, sechs an der Zahl, enthalten unter ändert» Zusammenstellungen über die Zolleinnahmen und über die Einkommensteuer de« österreichisch.ungari-chen Lloyd. „Hon" berichtet, die beiderseitigen Regierungen eien entschlossen, die Berathung de» A uSgleiches noch in der Sommersession durchzusetzen. Nach dem „Lloyd" wird der Ideenaustausch iber einen eventuellen Fried en zwischen den Kabinetten fortgesetzt, und wurde zwischen England und Rußland eine Verständigung erzielt. Auch habe Rußland Oesterreich zugesagt, dessen Interessen-grenze zu respektieren. Au-land. Der Tag der Abreise der deutschen Commissäre von Berlin nach Wien ist noch nicht festgesetzt. ES kann sich wol nur um einen kurzen Aufschub handeln, welcher durch neue Bestechungen zwischen dem Reichskanzleramt und dem auswärtigen Ministerium verursacht ist. Aus Metz wird gemeldet, daß die seit dem Frankfurter Frieden thätige gemischte Grenz-r ege lungS« Commission ihre Arbeiten beendet hat. Da» Resultat besteht in einem vom deutsche« Kaiser und dem Marschall Mac Mahon gezeichnete» Grenzreceß; die Ratificationen wurden am 1. Juni im „Hotel Europe* zu Metz auSgetauscht. Der König von Belgien empfing in Lüttlt die Deputierten und den Provinzialrath und beto»(< wiederholt die schwierige Lage Belgiens. Die frühere" Garantien des europäischen Gleichgewichtes fei*0 weggefallen. Belgien müsse selbst seine Unabhängig (eit und Nationalität sichern, die Regierung sei daütr genöthigt, neue Kredite zu VertheidigungSzweckeo tu verlangen. Die neuesten Berichte aus der Türkei sV, dem die Lage dieses Reiches als eine täglich schwirr'' gere. Eine große Volkserhebung sei bevorstehend Gewaltakte und die Absetzung des Sultans so") die schleunige Rückberufung Mithads feien möglt«-Die Pforte hat, um dem Handel auf Donau keinen Schaden zuzufügen, die Schiffs auf diesem Flusse bis zur Timokmündmtg wies feeigegeben, jedoch unter der Bedingung, das Schiffe auf ihrer Thalfahrt in Adakale antegen an sich dort von den türkischen Behörden untersuchen lassen, ob sie Kriegr-Contrebande an Bord sichren. Den russischen und rumänischen Schiffen hingegen bleibt die Donau nach wie früher verschlossen. Der s e r b i i s ch e Ministerralh ist lebhaft mit der Frage über die neue Stellung Serbiens im russisch.türkischen Kriege beschäftig:. Erscheint ober, daß man die endgiltige Entscheidung hierüber der Skupschtina Vorbehalten wird, da im Ministerium in dieser Frage keine Einigkeit herrscht. In Griechenland wurde ein neues Ministerium unter dem Admiral Kanaris gebildet. Kvmiinduros, Deligeorgis, Miamis und TrikupiS btiheiligten sich persönlich. Es herrscht darüber all« öememe Befriedigung. Zur Tagesgeschichte. — (Segen den Föderalismus. Der Wiener »®olt8fteunb" schreibt: „In einer der (Salletien ließ sich der V a p st nieder und sprach mit den hohen Gästen. Er kam auf den Kaiferstaat Oesterreich zu sprechen, wobei er unler anderm auch sagte, daß es für Oesterreichs Heil und Wohl absolut nvthwendig wäre, alle Extreme inbetreff einer söderativen Organisation des Staates zu vermeiden. Dhne daß er die Bestrebungen der Nationalitäten tadelte, »achte erdaraut aufmerksam, Laß dieser große Staat durch ^ > e Einheit mächtig sei; diese Einheit sei durch daS Band der katholischen Religion geboten. „Ueberhaupt", !°Ste PiuS Ix., zu Cardinal Schwarzenberg gewendet, „wäre «s in den heutigen Zeilen sehr angemessen, sich ein Beispiel an dem heiligen Johannes von Nepomuk zu nehmen (dabei zeigte er auf die Zunge); heutzutage sprechen Minister und Staatsmänner viel zu viel." Die evangelische General-Synode soll nach Vorschrift der evangelischen Kirchenversaffung im i!ause dieses Jahre« einberufen werden. Der Zusammen-tritt derselben dürste indeß mit Rücksicht aus die nöthigen Vorbereitungsarbeiten und früher abzuhaltender Diözesan-Versammlungen kaum vor dem Monat November 6. I. stattfinden. — Gegen die Reblaus. Der Weingartenbesitzer Vincent Siebet in Retz hat ein Mittel gegen die Webtaut entdeckt, welches diese vertilgt, ohne dem Weinstock S(toben zu bringen, ja vielmehr demselben nützt, (Stund unb Boden reinigt. Bincmz Siebt hat für sein Mittel bereits um daS k. k. ausschließliche Privilegium und auch um den Staats» preis von 300,000 Franken der französischen Regierung sich beworben. — Trichinenkrankheit. Seit einigen Wochen traten bei der Garnison zu Dietenhofen in Lothringen eigene Stenfbeitsetscbeinungen auf, welche, in einer großen Mattigkeit in allen Gliedern und späterm Anschwellen des Gesichts bestehend, von den Aerzten als trichinenverdächtig behandelt touttcn- Die Krankheit vermehrte sich so rapid, daß täglich 1° bis 12 Mann nach dem Lazareth geschafft werden mußten. 8 Wegen 96 Mann im Lazareth, so daß Hilfskrankenwärter »mwandiert werden mußten; unter den Erkrankten besan» sich 17 Unteroffiziere, 7 Lazarethgehilfen und 1 gelb« * , verheiratete werden in ihrer Wohnung verpflegt. DaS M*ige Uhlanenregiment ist mit Erkrankung eines Sergeanten le*net Frau, eines Unteroffiziers und zweier Lazarcthgehil-getroffen worden. Bon der bürgerlichen Bevölkerung sind verhältnismäßig wenige erkrankt, weil die am 8. (der An-ksenheit des Kaisers) und am 13. v. M. geschlachteten t *Ät*ne, von denen man annimmt, daß sie trichinös waren, £* vollständig in die Menage der Infanterie geliefert r en. 5(t(e Angestellten Nachforschungen weisen auf einen ®n3öfifcten Schweinemetzger SalitS, welcher die Lieferung ' ®ch»einefleif*eS für die Infanterie hat; bei ihm sind noch trichinenbaltiges Fleifch und eben solche Würste gefunden worden. ^kal- und Provinzial-Angelegenheilen. Ortgtnal-Äorrespsn-enr. .T; @t. Seit bei Sittich, 6. Juni. (Dr. Poklukar «rtiert auf Staatskosten.) Die Welt erfahre, ' ch' wichtiger Ort unser kleines, von Kulavic' Gnaden e?1«1** ^ Saib°ch sah einen Mouarchen-Kongreß, . • Beit birgt in seinen Mauern noch benlwürbigert Män- ner (!), den geistreichen Poklukar, den verkrachten Handelsmann Hugo Turk und — vorläufig nur noch eine Schar Pfäfflein; inbälbe soll auch der Bize-.Oöka" Papa Souvan aus Laibach kommen. Letzterer kommt offenbar später, weil er nicht auf Diäten reist. Der geistreiche Poklukar bekommt uäwlich 6 fl. und der ihm ebenbürtige Hugo Turk 5 ft. Diäten, beide stehen sich, in Anbetracht dessen, daß der Jesuit Kulavic derartige atme Reisende gastfreundlich im Pfatr-hofe aufnimmt, ziemlich gleich gut. Ihr Laibacher glaubt offenbar, daß eure uns „liebwerthen" Mitbürger in „Wahlagitation" reisen ? Poklukar SokrateS gewiß nicht! Poklukar Sokrates reist ja auf Staatskosten, alS Mitglied der GrundsteuerregulierungS - Landescommission. Er inspiriert nur zufällig, gerade jetzt unmittelbar vor den Wahlen die beiden SchätzungSdeputationen in St. Beit und in Treffen. ES kann sich also doch auch niemand darüber aufhalten, daß er auf Staatskosten reist! Freilich soll er in den letzten Tagen viel, viel öfter die Worte „Wahl, Wahlmann, vera, Landtag ,c." im Munde geführt haben, als: „Klaffen, Tarife, Felder u. f. w.," aber da« ist alles nur reiner Zufall I Ihr Laibacher, solltet ihn nur sehen, wie er Arm in Arm mit unserem bausdackigen Kaplänchen Podboj und dem kleinen BolkSwirthe ä la B. ($. Supan — Hugo Turk — ich wollte sagen mit den beiden Einschätzungsdeputierten herum agitiert — pardon I einschätzt, dann würdet ihr nichts Böses vom Sokrates denken! Heute schätzt Sokrates in Treffen für sechs k. k. Gulden mit der bortigen Einfchätzungsbepu-tation. Die böse Welt sagt freilich, baß er heute daselbst die Drei Kandidaten für unseren gemeinschaftlichen Wahlbezirk gebären hilft; das ist gewiß nicht wahr, denn wenn er wirklich auf Agitationsreisen wäre, würde er viel zu honett fein, auf Staatskosten zu reifen, da würde et schon eigenes Gelb für die Nation opfern; der von Dr. Poklukar aus dieser Stellung verdrängte Dr. Razlag hätte fick eine solche Schmutzerei ja auch nicht zu Schulden kommen laffen. Hugo Turk ist nicht wegen der Einschätzung da, auch Papa Souvan kommt nicht aus diesem Grunde, beide helfen nur dem Sokrates. Darüber, was unsere hiesige fromme Schar derzeit treibt, erlauben Sie mir Ihnen demnächst separat zu berichten, insbesondere über unseren uneigennützigen fchulfreundlichen Seelenguten, Pfarrer Kulavic, werde ich ein paar ganz allerliebste kleine weschi«tchen erzählen — wenn er unterdessen nicht Raison annehmen sollte I — Nichts geht über ein reine» Gewissen — wird sich heute jemand denken; dieser jemand ist Pfarrer Kulavic gewiß — nid) t! — (Zu den Landtagswahlen.) Jnbetreff ber Verfassung der Wählerlisten bringt die „Laib. Ztg." nachstehende, die Mittheilungen des „Stov. Natob" und „Slovenec" richtigstellende Aufklärung: „In der Nummer 125 vom 5. d. der Zeitschrift „Slov. Natob" und in der Nummer 60 vom 5. d. der Zeitschrift „Slovenec" wird behauptet, daß bei Verfassung der Wählerlisten für die Landlagswahlen außer dem Ordinarium der direkten Steuern auch die außerordentlichen Zuschläge, als der Drittelzuschlag und der Kriegszuschlag, einznrechnen find. Dem entgegen glauben wir aus den Wortlaut der dieSfälligen entscheidenden Stelle in der LandtagS-Wahlordnung verweisen zu können, in welcher ausdrücklich nur von der direkten Steuer die Rede ist, also die außerordentlichen Zuschläge nicht mit einbegriffen erscheinen, was auch daS Ministerium des Innern mit dem Erlasse vom 29. November 1871, Z. 5647/M. I., besonders hervorgehobe» hat. Nach eingeholten authentischen Informationen find wir übrigens auch in der Lage, zu versichern, baß bei sämmtlichen bisher in Krain stattgefundemn Landtagswahlen an tiefer Gefetzesinterpretation — als der allein richtigen — festgehatten worden ist.* — (Aus den ftovenifchen Blättern.) Dem „Slovenski Narod" beliebt es, sich über die mageren Re-sultate, die einige im deutschen Lager zu wohlthätigen Zwecken arrangierte Vergnügungsabende abwarsen, lustig zu machen. DaS genannte Blatt schreibt die Ursache des Mißerfolges der in liberalen Gesellschaftskreisen eingetretenen Theilnahms-lofigkeit zu. Wir möchten daS genannte Blatt erinnern, vor eigener Thür zu kehren, und an GoSpod „Narod" die Frage richten: wie viel denn der von einigen nationalen Parteigängern am Pfingstsonntage im Schlosse des verstorbenen flovenischen Dichter- und CompositeurS Vilhar zu patriotischen (?) Zwecken arrangierte Festabend eingetragen hat ? Selbst „Slov. Nar." konstatiert, daß sich bei diesem Anlässe nicht nur kein ReinerträgniS, sondern ein bedeutendes Defizit ergeben hat. — „Slovenec" tischt seinen Lesern gelegentlich seiner geistreichen Skizzen vom Kriegsschauplätze ein Märchen nach dem anderen auf. In einem der letzten Blätter sagt „Slovenec": „Wie groß war nicht die Begeisterung der Magyaren und Deutschen für die Türkei I In Wien gab man den Kindern bei der Taufe türkische Namen, ganz Europa sollte mohamedanisch werden; furcht« iatne Leute sahen bereits türkische Reitpferde am Rheine und die Russen auS Asien vom Schwarzen bis zum Eismeere fliehen." „Slovenec" scheint sich der in nationalen Blättern und im eigenen Hause angestimmten Hymnen auf die russische Humanität und Kultur und der im vorigen Jahre in nationalen Blättern ansposaunten Schwindet» telegramme über die serbischen Siege nicht mehr zu erinnern. Die Begeisterung für den Krieg glänzt im nationale* Lager unstreitig in lebhafteren Farben als in deutsch-liberalen Kreisen! — „Slovenec" entpuppt sich als Römling ersten Ranges, et macht feinen Lesern weiß, baß in der „ewigen Stadt" gelegentlich des Papstjubiläums nur Porträte Pius IX. und kein einziges des Königs Viktor Emanuel zu sehen waren, ein Beweis, daß den Römern an dem Könige nichts und an dem Papste alles gelegen ist. Wir entnehmen aus dieser einzigen Notiz, daß „Slovenec" die Devise: „0 sancta simplicitas!“ (o heilige Einsalt!) aus seiner Fahne trägt. — „Slov. Nar." versucht es, der geistlichen Gewalt deS Papstes ins Handwerk zu Pfuschen; er gibt der Meinung AuSdruck: nicht dem 81 gramer Erzbischöfe, sondern dem Bischöfe Stroßmayer gebürt der EardinalShut, denn nicht elfterer, sondern letzterer schenkt dem Vatikan übet bie Verhältnisse der Südslaven reinen Wein ein. — „Slovenec" in seiner Eigenschaft als Diplomat, Stratege und Taktiker meint, daß, falls Oesterreich in Serbien einrückt, dies nicht ohne Kampf abgehen werde, da Oesterreich mit Rußland in Lolliston gerathen müsse. Der nationale Diplomat sagt: „Beginnt England den »ritg gegen Rußland, so wird dieser nicht in Europa, sondern in Asien, in Indien ausgesuchten werden. Nimmt Rußland den Engländern Indien, so istS mit England aus, Rußland würde bei dieser Affaire höchsten-100,000 Mann Truppen riskieren, England jedoch all' seinen Reichthum. Für den klerikalen, zu FriedenSpredigten berufenen „Slovenec" ist der Verlust von 100,000 Menschenleben eine Bagatelle k — (Zur orientalischen Frage.) Nicht nur Blätter ersten Ranges behandeln bie Orientfrage, auch Mott-itgnore „Slovenec" verläßt das national-klerikale Stecken-Pferd, er fetzt sich aus da« hohe politische Roß und äußert sich in einem mit dem Stichworte „Oesterreich und die orientalische Frage" betitelten Artikel wie folgt: „Oesterreich gleicht gegenwärtig einem Kranken, den verschiedene Aer-te behandeln und der sich für keine der vielen Arzneien entscheiden kann und alles der Natur überläßt. Ist das eine glückliche Lage? Wer trägt die Schuld davon? Die Eon« stitution im weiteren Sinne, nachdem es nicht eine alleinige Regierung und einen alleinigen Willen gibt; und dann auch die Zusammensetzung der Monarchie. Bebe es keine Magyaren, könnte man gegenüber der Türkei noch eine Einigkeit erzielen, eine Allianz mit Rußland wäre möglich. ES bleibt der Regierung nichts anderes übrig, alS entweder den magyarischen Einfluß und deren Rechte vollständig oiederzufchlagen, oder sich in einen Kampf mit Rußland einzulassen, oder aber ganz neutral zu bleiben. Das Erste ist beschwerlich, daS Zweite gefährlich, das Dritte aber unnatürlich. DaS Schicksal bietet Oesterreich drei Becher zur Auswahl. In jedem ist ein anderes Getränt, doch jede-davon ist bitter. Andraffy ist ein Magyar und wird nicht den ersten Becher leeren wollen, nämlich die Niederschlagung der magyarischen Wünsche. Wie aber, wenn gerade dies daS einzige RettungSmittel für Oesterreich wäre? Oesterreich wird nicht mehr zu den Großmächten Europa'- gezählt werden, und sein Zerfall ist früher oder später sicher. Die Stäben werden nicht schuld daran sein." Nach gehöriger Würdigung dieser Ausführungen wird Graf Andraffy gut thun, den ehrwürdigen Monsignore ohne Verzug al8 seinen alter ego in das auswärtige Amt zu berufen. — (Heimatliche Industrie.) In Gottesgab im böhmischen Erz- und Riesengebirge wurde am 28. e M. eine Spitzenklöppelfchule errichtet, in welcher die Jdrianer Spitze etngefiihrt werden wird. — (Landschaftliches Theater.) Lein großes, aber fehr gewähltes Publikum fand sich gestern ein, um einer btt gelungensten, klappendsten Vorstellungen beizu-wohnen. SSmmtliche Rollen deS Pariser Sittenbildes „Al» f o n 6von ». DumaS, können sich einer meisterhaften Besetzung und Ausführung rühmen. Frau MatheS» Röckel erfuhr in der ersten Szene eine sehr freundliche Begrüßung vonfeite des Publikums und insbesondere im Verlause des zweiten und nach Schluß des zweiten und dritten Actes unzählige Beifallsbezengungen und Hervorruse. Jene Szene im zweiten Acte, in der „Raimonde" durch Entfaltung ihres reichen Befühlsfondes ihre Mutterschaft zu „Adrienne" verräth, und jener Austritt, in welchem sie Zeuge der liebevollen Kindesadoptierung vonseite ihres Ehegatten ist, find als Blanzpunkte zu registrieren. Herr van Hell (Kapitän Montaiglain) erwies fich als vollendeter Dar-stell» älterer Tharakterrollen; männliche Würde, Ruhe, ®e» müthlichkeit und Hochherzigkeit erlebten die schönste, ge-diegendste Zeichnung. Herr P a n s a gab den schwierigen Part des Verführers und Schwindlers „Octave* in ganz eigener,, humoristischer Form; .die excellente Darstellung fand volle Anerkennung. Gestern trat Frau Breit (Madame Buichard) in einer ihr vollkommen zusagenden Partie auf; ungezwungenes Wesen, offene Sprache, Eifersucht und gutes Bemüth gelangten in prächtigen Farben zum Ausdruck. Einen Festabend feierte unsere kleine Gr über, sie spielte die zwölfjährige „Adrienne" mit Bühnen-Gewandtheit und Sicherheit, ausgestattet mit kindlichem Gefühl. Das Haus nahm mit Vergnügen die riesigen- Fortschritte unserer kleinen heimatlichen Kunstelevin wahr und zeichnete dieselbe durch lautes Beifall und Hervorruf aus. — Der heutige Theaterabend ist der feinen, heiteren Muse gewivmkt Konferenz der Postmeistervereine. In den Tagen vom 24. dis einschließlich 26. Mai l. I versammelten sich in Wien die Präsidenten der österreichisch-ungarischen Postmeistervereine. Der krainisch-küstenländisch-dalmatinische Verein war durch Herrn Postmeister M Dragon aus Weißensels vertreten. Be, den Konferenzen wurde da« Elaborat des künftigen Pensionssoudes vollständig durchberathen, es «folgte die Prüfung der zahlreichen und mannigfaltigen Tabellen, die «erathung der Statuten, der bisher noch unerledigten Angelegenheiten der Reorganisierung des Standes, einer neuerlichen Petition, betreffend die Militärpflicht der Postmeister und Postexpeditoren tm Falle einer Mobilisierung der Armee. Man beschäftigte fich auch mit Anträgen betreffs der Beseitigung einer Schädigung der Postmeister durch die Rittgelv-Bemrffung nach dem neuen Wegmaße und betreffend die Regelung der Zustellungs-wesens. Am 26. v. M. stellten sich die Mitglieder dieser Konferenz dem Beneral-Postdirektor vor, und theiltm dieselben dem letzteren mit, daß die Gründung eines Pensionsfondes gesichert sei, wenn die Staatsverwaltung die bereits zuge-fiandene Subvention pr. 20,000 fl. flüssig macht. Beneral-Postdirektor ®emez empfing die Deputation in liebenswürdigster Weise und gab derselben kund, »aß er dem Pen-sionsunternebmen der Postmeister seine vollste Simpathie zuwenden und die Bewilligung der Subvention beim Han» delSminister und ReichSrathe wärmstens befürworten «erde. Die Deputationsmitglieder drückten über diese freundliche Kundgebung ihre vollste Befriedigung ans und die Mitglieder fämmtlicher Postmeistervereine können mit Beruhigung den weiteren Erledigungen der angebahnten Angelegenheiten entgegensetzen. Die Mitglieder der in Oesterreich bestehenden Post-meistervereine werden aus dem vorliegenden kurzen Berichte die Ueberzeugung gewinnen, daß diese Vereine in An-gelegenheiten des öffentlichen Dienste- und der persönlichen Stellung der nichtitrarischen Postbediensteten bisher eine ersprießliche Thätigkeit entwickelt haben. Die bisherigen Leistungen dieser Vereine mögen Anlaß geben, daß sämmtliche bei nicht ärarischen Postämtern und Expeditionen bediensteten Beamten und Bestellten dem im Postamtsrayon befindlichen Poftmeistervereine als Mitglieder beiketen. Unerklärlich, ja auffallend ist es, daß fich in postamtlichen «reisen Stimmen gegen das Institut der Post-meistervereine erheben; es ließen sich sogar an maßgebender Stelle Post-AussichtSorgane vernehmen, die ihre Aeußerung dahin abgaben, daß derlei Vereine gänzlich unnöthig und zwecklos, daß die für diesen Zweck auSgegebenen Gelder als hinausgeworfen zu betrachten find; eS traten sogar postamtliche Organe auf, welche im nichtärarischen Postdienste stehende Postmeister, Administratoren, Expeditoren u. a. von dem Beitritt zu einem der Poftmeistervereine abrathen und abhalten, es sei deshalb nicht zu wundern, wenn die Zahl der Postmeister-VereinSmitglieder nicht nur keinen ijnwaLS, sondern Abfälle registriert. Diese^ Vereine können bereits auf Erfolge Hinweisen, die dem Stande der nicht ärarischen Postbediensteten wesentlichen Nutzen brachten. Wir erwähnen: die Reorganisierung der nicht ärarischen Postanstalten und die Regelung der Bezüge derselben; die Regelung der Postriti-Beldantheile der Poststallhalter; die Regelung der Posttrinkgelder; die Normen inbetreff der Uniformierung der Postmeister, Administratoren, Expeditoren; die Bestimmungen bei Eintritt des Ablebens eines Postamtsleiters; die Normalien inbetreff des lieber-trittes auS dem nichtärarischen in den ärarischen Postdienst. Die Nützlichkeit der Poftmeistervereine steht zweifellos da. ES erscheint deshalb nicht nie eine Unbescheidenheit, wenn Männer, die sich dem öffentlichen Postdienste widmen, auch eine materiell gesicherte Stellung anstreben. Ein Verein, der da« Los seiner Mitglieder zu verbessern strebt und in erster Linie HnmaniiätSzwecken — betreffend die Versorgung dienstuntauglich gewordener Mitglieder — dient, kann mit vollem Rechte auf lebhafte Tbeilnabme Anspruch erheben. Witterung. Laibach, 7. Juni. Heißer, sonniger Tag, längst der Alpen bewölkt, schwacher SW. Wärme: morgens 7 Uhr + 18-0*, nachmittags 2 Uhc + 27 4° C. (1876 + 260°; 1875 + 24 8° C.) Barometer im Steigen. 739 72 mm. Das gestrige Tage«, mittel der Wärme + 217°, um 3 8« über Bern Normale. Angekommene Fremde am 7. Juni. Hotel Stadt Wien. Back, Ingenieur; Sonnstein, Kaiser, »ahn, Schagel, Reif und Rohn, Kflte., Wien. - Barber, Jtfm., Leipzig. — Boskovitz, Reis., Budapest. — Engels-mann, Brünn. - Trnziani, Postbeamter, Triest. — Gerbaz, Fiume. Hotel Elefant. Zuzek, Triest. - Röckel, Hoffchaufpielerin, und Fröhlich, Reifender, Wien. — Tagt, Innsbruck. — Schnabel, Jnnerkrain. — Höffern, Loitsch. — Hößler, Oberst mit Gattin, Budapest. Kaiser vo» Oesterreich. Marenizya, Dalmazien. — Sie-vehr, Mähren. — Noelker, Berlin. Mohre«. Milavc, «erber, Frankfurt a M. — Mally Neumarktl. Bairischer Hof.. Tnrk; Trautmann, Geschäftsmann; und Urel Eäcilia, «raz. ' Verstorbene. Den 6. I u n i. Maria UtSii, Inwohnerin, 60 I., Zivilspital, Erschöpfung der Kräfte.____________ Lebensmiltel-Preise in Laibach am 6. Juni. Weizen 12 fl. 2 tr., «orn 7 fl. - tr., «erste 4 st. 80 k., Hafer 4 fl. 20 tr., Buchweizen 6 fl. 18 tr., Hirse 5 fl. 52 tr., «uturutz 6 fl. 40 tr. pr. Hektoliter; Erdäpfel — fl- — kr. pr. 100 Kilogramm; Fisolen 7 fl. 50 fr. per Hektoliter: Rindfchmalz 96 kr., Schweinfett 85 kr., Speck, frischer, 78 kr., Speck, geselchter, 78 kr., Butter 84 kr. per Kilogramm; Eier l1/, tr. per Stück; Milch 7 kr. per Liter; Rindfleisch 50 kr., Kalbfleisch 50 tr., Schweinfleisch 66 tr. per Kilogramm; Heu 2 fl. 50 kr., Stroh 2 fl. 50 kr. per 100 Kilogramm; hartes Holz 6 fl. 50 lt., weiches Holz 4 fl. 50 kr. pr. vier $.»Meter; Wein, rother 24 fl., weißer 20 st. pr. 100 Liter. Gedenktafel über die am 9. Juni 1877 stattfindenden 8lci< totiontn. 3. Feilb., Korosic'sche Real., Obertalische, 89. Groß-laschiz. — 2. Feilb., Jerii'fche Real., JskavaS, BW. Laibach. straß. — 1. Feilb., Zadnik'sche Real., Reisniz, BB. Reisniz. — 3. Feilb., Bartol'sche Real., Hrid, «B. Reisniz. -2. Feilb., AleS'sche Real-, Maie, BB. Krainbnrg. Kundmachung. AlS Freibadeplatz ist für dieses Jahr wie bisher der Sradof^oBaii ober der itofcfiamüMc in der Vorstadt Tirnan an der sogenannten Talavan'schen Wiese bestimmt. DieS wird mit dem Beifügen zur allgemeinen Kenntnis gebracht, daß beim Freibaden der sittliche Anstand zu wahren, und daß dasselbe andernorts innerhalb oder in der Nähe der Stadt und der Vorstädte untersagt ist. Stadtmagistrat Laibach am 5. Juni 1877. (293) 3—1 Ein lediger Gärtner, der seine Tüchtigkeit und Verläßlichkeit nachweisen kann, wird am 1. Juli ausgenommen. Derselbe erhält außer freier Wohnung und ganzer Verpflegung 14 fl. Monatlohn und 25 Perz. vom Verkaufe von «artenprvdukten. Bewerber wollen ihre mit Zeugnissen belegten Gesuche richten an die Gntsverwaltnng zn Nassenfnß (Krain). (294) 2-1 Hauptgewinn ev. 375,000 «k. GMsanp. Die Gewinne garant. d. Staat. Brate Ziehung: 18. u 14. Juni. Einladung zur Betheiligung an den ttewinn-Chancen der vom Staate Mamburg garantierten groeeen Geld - Lotterie, ln welcher über 7 Millionen 470,000 Mark eleher gewonnen werden müeaen. Die Gewinne dieser vortheilhaften Geld-Lotterie, welche plangemäss nur 79,500 Lose enthält , sind folgende: nämlich 1 Gewinn event. 373,000 Mark, speciell Mark 250,000, 125,000, 80,000, 60,000, 50,000, 40,000, 36,000, 4 mal 30,000 und 25,000, 4 mal 20,000, 28 mal 15,000, 12,000 und 10,000, 23 mal 8000 und 6000, 56 mal 5000 und 4000, 206 mal 2500, 2400 und 2000, 415 mal 1500, 1200 und 1000, 1358 mal 500, 300 und 250, 25061 mal 200, 150, 138, 124 und 120, 14839 mal 94, 67, 55, 50, 40 und 20 Mark, und kommen solche in wenigen Monaten in 7 Abtheilungen zur Biebern Entscheidung. Die erste Gewinn-Ziehung ist amtlieh auf den 13. lind 14. Juni d. J. festgestellt, und kostet hierzu das ganze Original-Los nur 3 fl. 40 kr. das Salbe dto. nur 1 fl. 70 kr. das viertel dto. nur — fl. 85 kr. und werden diese vom Staate garantierten. Origlnal-Vjose (keine verbotenen Promessen) gea gen frankierte Einsendung des Betrages oder gegen Poetvoreehuee selbst nach den entferntesten Gegenden von mir versandt. (208) 6—6 Jeder der Betheiligten erhält von mir neben seinem Original-Lose auch den mit dem Staatswappen versehenen Originalplan gratis und nach stattgehabter Ziehung sofort die amtliche Ziehungsliste unaufgefordert zugesandt. Die Auszahlung und Versendung der Gewinn- geldei erfolgt voll mir direkt an die Interessenten prompt und unter strengster Verschwiegenheit. „ Jede Bestellung kann man einfach auf eine Postelnzaiilnngsltart® machen. Mau wende sich daher mit den Aufträgen vertrauensvoll an Samuel Heckscher sen., Bnnquier und Wechsel-Comptoir in Hamburg. Wiener Börse vom 6. Juni. •taatefonde, 5ptr,. iftentc, , dto. dto. öft. in 6i! liefe von 1854 . . . Sole von 1860, ganz «oft von 1860, Fünf Prämien!», v. 186« Selb I iBare I Pfandbriefe. 60 551 60-70*Mg. öft. Bod.-Lredi«. 65-90: 66 19 Mo. in 33 0........ . 108-85 108-60 Station. 0. e 110-85 110-50 119-75 180-85 1S1—131-86 Orundent.-Obl. Biebenbärg. Ungarn Actien. «lnalo-Bank....... Cfliofitcnbant . . , • 70-85 70-60 141-90 148— 184—186 640 - 650 — 778-—'780"— 46*— 46-75 77.-i 77-50 100— 101— 807-60 808 141— 148-118-85 118-60 886-761887-86 7»—| 79 50 Ung. 8eb.’6rcbitan#, Prioritäts-Obi, Frau, 3o|tfe-Oa6n . Lieft. Rordweftdadn . Siebenbürger . . . . SlaatSbahll........ Südbahn ä 5 Per,, dto. Soni Lose. Ärebit • Soft . ... , Rudolf« < Lose . . . «eü> tooti 106— 10«-n| 8’-60 87 2 96-lbl 9«-? 89-30 Weohe. (3Mon.) Ituntourg ioo Start Es. 103 Vtatt . . uta . n 10 Pfd. feterl. Pari» 100 Franc« . . Münzen. Äaif. Milllz-Ducatell 80-FtanrtfWta .... Deutsche Reichsbant. Silber . . 88— 88 * 87-60} 87'J 68— 5»p 164-50 165< 98 50 98'" 168 76 1885 «0 16 185 — 49-86 5-96 10-01 61-41 iio-e« •St .#to ‘J,60 ie-«f Sfr Telegrafischer Kursbericht am 7. Juni. Papier-Rente 60.55. — Silber-Rente 66 —. — Rente 71-85 - 1860er Staats-Anlehen 11075. — ®a“, actien 778. — ÄtcBitactien 14170. — London 12öw. Silber 111—. - ft. k. Münzdukaten 6 00. - 20-Fra» Stücke 10-041/,. - 100 Reichsmark 6165. ®ru