Nr. 32 Pränxml »alionsprüi«! Im Comptoir ganz,, sl. II. l)an>i, fl. 5.5.N. ss« Hau«, yalbj. 5>u l,, M« der Post gcoizj. sl. 15, balbj. f!. ?,5)U, Sülllsl.,,,, ii. März ^nsci ill'usge dii hl bis w Zcilln : Nüal no ti., i'm. 8« l>., l:»!. l si.; senft pr. Zcilc ln>. <', lr., »m. 8 ts. lim. IN !r. u. i. w. 2nse»lionl!ftc»lpcl jcdcsm. W l. 187«. Nichtamtlicher Theil, 'Politische Uebersicht. Laibach, 4 März. Die,.W. Abdp." brimzt nachstehcudc Berichtigung: Die in Nr. <>1 dee „Wiener Tagblatt" vom heutigen Tage enthaltene, dem „Pester Lloyd" culnoiumene Notiz: „Die Villa des Reichslr icg «ministers," laut welcher derselbe ein dem Aerar gehöriges Gebände für die Dauer dcö! Sommers bcwohucn soll, ist gänzlich unwahr. Der Neichtricgsminister hat bereits vor Mo» natsfrist das Haus Nr, !7 in Rodaun sür den Sommeraufenthalt gemiethet. Im Abgcorbnetenhause legte gestern der Minister des Innern mit Hmwcisung auf die Thronrede die i'andtagMota nbcr directe Nei ch sr at h swahlen vor. Der I u st iz min istcr beantwortete die Intel» Pcllation des Abg. Weiche in Betreff der Porlage einer ncnen Strafproccßordnnng dahin, daß der Entwurf derselben schon im October l8l',9 an das ungarische Mi nisterium abgegangen ist, ohnc daft bisher eine Antwort eingelangt wäre. Sodann wurde die Debatte über das Erwerbsteuerge setz fortgesetzt und dasselbe in zweiter Lesung erledigt. Die dritte ^csnug singet morgen stall Dem Vernehmen nach schreibt „Pesti Naplo" hat am 28. v. M. der Gesetzentwurf über die Religionsfreiheit die vorläufige Genehmigung Sr. Majestät erhalten. Die Gerüchte, welche schon vor längerer Zcil Achnlichcs behaupteten, waren verfrühte. Baron Eötvös sollte gestern den Gesetzentwurf in der Confercnz der Deal-Partei mittheilen und einige Tage darauf ihn auf den Tisch des Hauses niederlegen. Die „Presse" brachte gestern nachstehende, nicht un« wichtige Nachricht: Heute war das Gerücht verbreitet, daß in der Bacchc di Caltaro neuerlich blutige Aufstandsversuchc stattfanden. Wie wir vcrneh' men, rednciren sich diese Gerüchte auf das folgende Factum.-Ein Montenegriner soll gestern auf österreichische Sol» daten in Pastrouichio Steine geworfen und von den Truppen erschösse» worden sein. Auf diese Meldung hin soll nun Graf 'Ilucrspcrg zwei Bataillone an die Grenze bei Pastrovichlo dirigirt haben. Wie wir weiter hören, begibt sich FML. Nodich morgen wieder nach Dalmaticn, Heute liegt nachstehendes Telegramm aus Caltaro 2. d. M. vor: Bei Presicta lam es zu einem Conflicte zwischen der dortige» Besatzung und den Mor.tcucgri-nern, weil letztere das Fori mit Steinen luwatfcn. (5s Wurde beidelfcits geschossen und blicu eil, Montenegii' ncr anf dem Platze. Später wurde eine Iägci Patrouille zwischen Kopac und Presicla angefallen, wobei ein Jäger aclödtet wurde. Im pause des Nachmittags f-nid eine Ansammlung einer größeren Anzahl von Aionlcuc-nrineru statt, die sich abn bnld darauf wieder zcisticutcn. Seither ist mch«, wcilcr vorgefallen, Aus Paiiii, ^>. d. M., wild über dc» Ilufeulhal! Sr. lais. ^uhcit des Erzherzogs Albre ch t telegraphisch gemeldet: Bci dem K r i e g sm in i st c > fand gestern em Oincr »talt, an welchem glgeu 70 Pcrsuucu Theil nahmen, worunter Erzherzog Albrecht. d-cMchr. zahl der Maischnllc und dcr Miuistcr Graf Dam. Dc, ..Constilutionoel" berichtet, der K>icgS!ni»>stcr brachte einen Toast »uf den Erzherzog Albrecht aus, Wclchcr dankte uud weiter sagte: „Ich l'.chlne daS bcslc Andeuten mit sowohl von der licbclwwürdigcn Auf "ahme, die ich gefunden, uud von den Diu^cu voll In< lcrtsse, die ich gesehen und sludiit habe, als auch von der schönen Armee uud Marine, in dcncn ich so glück l'ch war. zahlreiche Bekanntschaften zu machcu. Ich be "lltzc diese Gclencuhcit, um meiurn Gefühlen Ausdruck zn verleihe,,, indem ich auf das Wohl dcS Kaisers, dcr i mserin des taiscrlichcu Priuzcu »ud der f.a.'zösischcn "'"'" tunke." Der Kriegsminister d.ücktc soda.m ... ..° ^'«'«^ ^'""' 'hlcrbieti^n Dank für die dar-gelegten Gesinnung,, «us sol^^'eiue' d?i!l^'^"s")'. dcr ,.K. Z.g." zu, ol^e. elue d.plomat.schc I .. l c rv c n l i ° u i» Rom bevor m,d zw.r i„ ss^.u einer vom Grafen Daru au den Ma.epuö Bann^villc z>. rich .hm ,n Abschr.ft h.uterlaslcn weldcn soll. Di'se ^°te wird stch "'chl m.t der Nufcl)lbmteitsf>aae bcschäf. gen. Das franzojischc Eab.uct dcschräutl sich auf prat^ chc Fragen, und zwar so weit sie i>„ Znsaunucnhau^ '"Yen mn dcm Verhältlulz zwischen K>,che und Staat in der Art, wie dasselbe durch das Concordat vom Jahre 1801 geregelt woiden ist. Der AusganMunlt dcr Graf Daru'schm Inlesveutioi, ist das Schcma, wcl-chcs die negativen Sätze dcs Syllabus von 1804 in positive Form llcidcl „nd m fti:scr Form z. B. die Civilchc veruitheill, den Clcrus allein für den legitime,, weiter des U',tcrnchts ertlält u. s. w, Graf Daru h >< dir Absicht, die Aufmcch'amfcil des Vaticaus in offi cicller Weise auf diesen Umstand zu lenlen. König Victor Emanuel ist bci seincr am 27. Februar iu Turin erfolgten Aolunfl im Bahnhöfe von den Prinzen Amadeus uud von Carignau sowie vou deu Spitzen dcr Civil- und Militärbehörden em pfangcu worden; er wvhnlc „och am selben Tage dem großen Eoiso bci und wurde von dcr Bevölkerung anf's lebhafteste begrüßt. In Irland wird die englische Regierung bald durch dic Umstände zu energischen Maßregeln gedrängt werden. Bei dcr Parl a mcn t S w ahl in Tipperary wurde dcr nationale Candida! gewählt, dcr zwar lein Anhänger des agrarischen ^chcimbundcs. doch zu den Anhängern dcr ftenier zählt. Sein Gcgencandidat war cm amncstirter Fcnier! Die Majorität bclrug nur wenige Stimmen. Sie wird. da die amtlichen Angaben noch fehlen, verschieden mit 8--15 Stimmen angegeben. Jedenfalls ist dicscs Resultat bezeichnend für die Stimmung Irlands. Die Presse ruft der Negicrnug ein ^„ou^zu,- cc« conscssioncllru Au«sclmssc5 Dr. Figuly verfaßte Culwurf ciucs Religions.Ediclcs, wclchcr dcrufeu !sl, die Grui'dlage der bezüglichen Aus-schnßbcrathungcn zu biidü,, liegt uns vor, und wir rc-producircn in folgendem aus demselben die wesentlichsten Bestimmungen: Dcm Staate steht die Aussicht über dic gcsamui-tcu religiösen Gcmeinschaflcu zn. Er wahrt dnrch seine Organe daS öffentliche Interesse iu Bezug auf das Verhältniß zu dru Kirchcu und den Rcligionsgcnosscnschaslcn, gewährt den Rcli-gionsdicuern und Angehörigen dcn rechtlichen Schutz dcr allgemcincu slaalsbürgctlichen Rechte und allen Staatsbürgern die Glaubens^ und Gewissensfreiheit. Eine religiöse Gemeinschaft bedarf, um als folche die dcu ttirchcn nud Ncltgio»s-Gcscllschaftcl! cingerüum-tcn Rechte zu genießen, dcr gesetzliche» Ancrlcniuing. Die Crrichluug »„d dcr Bestand solcher religiöser Institute, deren Mitglieder zufolge fcicrl'chcu Gelübdes nach cincm bestimmten Rechte unter ciucr Oberleitung gemeinschaftlich lcbcu uud vcrkchrcu, ist an die Zustimmung der Staatsgewalt gcbui'.dcu. Oic Regeln uud Satzungen eines solchen Instituts bedürfen sowohl bci der Er< richtuug als bci einer Vcräudcruug dcr Genehmigung dcS Staates. Die Vorstäubc und Glieder solcher Institute müssen österreichische Staatsbürger sciu, auch dürfcu derlei Institute lcincn General-Obern außer Maudes haben, Die nach deu Satzungen einer Kirche odcr Rrli-giousgcnosscnschast den Obcru über die ihi'.cu untergebenen Rcligiousdiencr zustehende Amtsgewalt darf nur innerhalb dcr Grenzen dcr allgemeinen Slaatsgcsctze ausgeübt werden. Die geistlichen Ordens- und CorrcctionS-Anstaltcn sind von Zcil zn Zeit durch die politische Behörde einer Revision zu unterziehen. Belangend Gcsctzwidrialeilcn, welche hicbci wahrgcuommcu werden, ist Amt zu handrl». Die Bildung eigener Gemeinden inKirchcu und Rc-ligioiisgeuosscuschaften bedarf dcr Gcnchmignng der Ncgicrnng. Die Anerkennung ist einer religiösen Oemcinfchafl zu verweigern odcr zu entziehen, wen», deren ^ehrc, Vrr« fassung oder Ucbuua, sich als gejctz odcr rechtswidrig, sittcuverlcycnd odcr staatsgefährlich zeigt. Dcr Ausspruch über Erthcilung, Verweigerung oder Entziehung dcr gesetzlichen Anerkennung, sowie über Aufhcbuuc; bestehender gcistlicl>cr Korporationen odcr Institutionen steht unter Beachtung der gesetzliche» Bestimmungen hierüber dcr Rcgierungsvollzugsgewalt zu. Vo.' dcm Gesetze sind aUc Kirchen^ uud Religions-genossenschaften insofern sie vom Staate anerkannt werden gleichberechtigt ><»llle bisher diesfalls ein« geräumlcu Vorrechte, Privilegien und Begünstigungen sind aufgehoben. Alle religiöjcn Gemeinschaften, sowie denn Vorstände, Diener uud Angehörige haben den Anordnungen dcs Staates, welche in Bezug auf Neligionsangclegen-heiten im öffentlichen Interesse oder bezüglich bü>gerli< cher Rechtsfolgen erlassen werden. Folge zu leisten. Sie unterstehen den Civil' uud Strafgesetzen, sowie den Gehördcu und Gerichten dcs Staates. Alle Vorsteher nnd geistlichen Diener eiuer Kirche oder Ncligionsgcnossenschafl, sowie alle Vorsteher und Mitglieder eines geistlichen Ordens haben dem Kaiser den Eid der Trcuc und des Gehorsame«, sowie der genauen Beachtung dcr Verfassung uud dcr Gesetze, danu der gcwisscnhaftcn Erfüllung der staatsbürgerlichen Pflichten zu schwörcu. Allgemeine Anordnungen, welche die in einer religiösen Gelnciuschast bestehende vorgesetzte kirchliche Gewalt in Bezug auf Vehre, Verfassung und Uebung erläßt, sind vor ihrer Vckanntgcbuug dcr Staatsbehörde mitzutheilen. Die Veröffentlichung derselben ist zu untersagen, wenn dicsc Anordnungen in das Rechts^ uud Machtge« biet dcs Staates übergreifen, mit den Elaatsgesctzcn in Widerspruch stehen, den öffentlichen Interessen abträglich oder staatsgcfähllich sind. l>ic NeqierungS-Vollzugsgtwalt ist berufen, bel cinttetenden Mißbrauchen uud Unordnungen oder jonst, wenn es das öffentliche Interesse erfordert, in einer Kirche oder Nellgionsgenosscoschafl, Velsammlung der Vorsteher. Diener und Angehörigen derselben, daS Nöthige zn veranlassen. um Einigleit und Ordnung herzustellen, die Rechte der Angehörigen zu wahren, oder die Freiheit ihrer Consliluirung innerhalb dcr Ttaatsgcsche zu sichcru. Außcrgcwöhuliche Vcrsammlnugen dcr Vorsteher und Diener, mit oder ohnc Bcizichung der ?lng und anderen Stellen bei geistlichen Lehranstalten wird vom Staate verfügt und werden hiezu nur die von der Regierung als lauglich Erkannten ernannt. Die, belangend Gewissens» und Glaubenssachen. Sacramente oder geistliche Verrichtungen, bestehende Gerichtsbarkeit erstreckt sich sowohl gegen Religionsdiener, wie gegen andere Angehörige der Gemeinschaft. ,un auf rein religiöse Acte. Die kirchliche Disciplinargewalt über geistliche Per-sonen darf leine Einschränkung der persönlichen Freiheit verfügen, welche durch Staatsgesetze untersagt ist, noch körperliche Strafen oder Züchtigungen anordnen. Kein Staatsbürger kann gezwungen werden, sich einer über ihn verhängten Kirchenstrafe zu unterziehen. Niemand kann gezwungen werden, sich an den Feier-und Festtagen seiner Kirche oder Religionsgenossenschaft der Arbeit zu enthalten. Es steht Jedermann frei, an solchen Tagen sein Gewerbe auszuüben und seine Geschäfte zu verrichten. Jedoch muß an Festtagen was immer für einer Kirche oder Genossenschaft während des Hauptgottcsdienstes in dcr Nähe des Gotteshauses alles unterlassen werden, was eine Störung oder Geeinträch' tigung der Feier zur Folge haben könnte. Gegen ordnungswidrige Vorgänge oder unbefugte Anmaßung einer Strafgewalt von Seiten cineS Kirchen--obern gegen die Rcligionsdiencr steht letzteren das Recht zu, bei der politischen Behörde Beschwerde zu führen und Abhilfe zu verlangen. Ebenso steht jedem Angehörigen einer Kirche oder Religions Genossenschaft so wie dcm Religionsdiener die Befugniß zu. im Falle er sich durch Verfügungen der Vorsteher oder Religionsdiener beschwert fühlt, den Schutz dcr Gesetze anzurufen, dcr ihm auch zu gewähren ist. Die Sorge für Ruhestätten der Verstorbenen und das Begräbniß derselben wird nach Maß der staatlichen Gesetze und Anordnungen gepflogen. Den Kirchen und Religionsgenosfenschafteu steht nur die gottesdienstliche Verrichtung bci Leichenbegängnissen zu. Die Veischaf-sung der Erfordernisse zum Leichenzuge und zur Gestattung der Verstorbenen bleibt den Angehörigen derselben überlassen. Schlutzbestimmunsseu: Das gegenwältige Gesetz tritt mit dem Tage seiner Kundmachung in Wirksamkeit. Alle dieser Vorschrift widerstreitenden Bestimmungen der bisherigen Gesetze und Verordnungen, auf welcher Grundlage sie beruhen und in welcher Form sie erlassen sein mögen, sind auch, insoferne sie hier nicht ausdrücklich aufgehoben wurden, fernerhin nicht mchr zur Anwendung zu bringen. Insbesondere wird hiemit das Patent vom 5. November 1855, womit das Concordat vom 18ten August 1855 als Gesetz kundgemacht wurde, außer Kraft gesetzt.______________________________________________________ Graf Kismarck über die Unsterblichkeit. In den letzten Sitzungen des norddeutschen Reichstages stand der Antrag auf Abschaffung dcr Todesstrafe auf der Tagesordnung. Graf Bismarck hielt bei dieser Gelegenheit folgende Rede: „Wenn ich das Wort ergreife, so geschieht es nur, um Zeugniß davon abzulegen, daß die von den verschie« Mlislellm. Lcvinskl) in Anbach. Die Laibacher Provinzialbühne hat seit ihrer Gründung (1765) das Schicksal aller Provinzbühneu getheilt, im großen Ganzen den Kunstsinn pflegend und erhaltend und, wenn auch seltener, einen berühmten Namen in ihre Annalen verwebend. Da war es (1780) Ema-nuel Schilanedcr. der Hauptgegner des veralteten Theatergeschmacks, der Leisewitz' „Julius von Tarent" und den „Barbier von Sevilien," „Operngesängc" drucken und aufführen ließ und noch im Jahre 1801 als Hausmeister in Perincts komischer Oper „Sonntagskind" auftrat. Seine Stücke: ..Waldmänner" (Singspiel). „Zaubertrommel." „Ehrlicher Bandit," „Die bei. den Antons," „Im Trüben gut fischen," komischeOper u. a. kamen auf die Bühne, auf welcher Schitaneder für lange Zeit ein Lieblingsdichter dcs Laibacher Publicums blieb. Scholz spielte hier in der Saison 1800/1801 mit der Truppe von Fräsel und trat noch 18! 8 als „Para» pluiemacher Stabcrl" auf. Die Laivachcr Bühne cuU tioirte später, besonders in den dreißiger Jahren, zumeist die Oper, bot aber doch auch in den letzten vierziger Jahren unter den tüchtigen Direktoren Funk und Thom.6 manche edlere Gcnüssc in Schauspiel und Lustspiel. Gäste von Bedeutung sah die Laibacher Bühne in , nst und Löwe. Letzlerer trat in der Saison 1848/49 als Gast »n «Corveagio." ..Hamlet," „Garrick," „Fiesco" auf und wurde mit Blumenkränzen und Gedichten überschüttet Noch das Jahr 1849/50 brachte uns Frau Schusellll BrUn.na als Gast. Der nächste be- denen Rednern gegen die Todesstrafe vorgeführten Argumente mir nicht geeignet scheinen, die Ansicht der Mehrheit im Bundesrathe über die Frage zu erschüttern. Der Eindruck, den ich von der Discussion erhalten habe, besteht in einer Ueberschätzung des zeitigen Lebens. Ich kann mir allerdings denken, daß Jemand, der an eine Fortsetzung des Lebens nach dem Tode nicht glaubt, die Todesstrafe für eine fchr harlc hält. Für Jemand aber, der entgegenstehender Ansicht ist, ist dcr Tod ein Ueber-gcmg aus einem Leben ins andcrc, und da ist die Strafe nicht diejenige, für welche Jene sie halten. Ich meinerseits haltc die Erfahrungen, welche für die Aufhebung der Todesstrafe hier vorgeführt sind, für zu kurze und beschränkte, als daß sie für mich maßgebend sein können. Ich halte es daher nicht fiir zweckmäßig, schon jetzt diese Aushebung auszusprechen. Wenn Sie dcm Staat in exceptionellen Fällen, in Belagcruligszustünden :c. das Recht vorbehalten, sich der Todesstrafe zu bedienen, so glaube ich, daß Sie auch den friedlichen Bürger durch die Beibehaltung der Todesstrafe in seinem Leben zu beschützen verpflichtet sind. Den Grund, warum «erade richterliche Personen und Geschworne sich gegen die Todesstrafe erklären, suche ich auf einem anderen Wege, als in dem Rechtsbewußtscin. Ich finde ihn in der Scheu der Verantwortung, eine Krankheit, die unsere ganze Zeit zersetzt und bis in die höchste Spitze hinauf» reicht. Daß der Nichtersland diese Verantwortlichkeit gerne los sein möchte, das ist menschlich sehr erklärlich, namentlich in der Jetztzeit, wo znr Kritik jcder bereit ist, aber die Verantwortlichkeit Niemand übernehmen möchte. Ich kann dicö nur als cine Schwäche bezeichnen und möchte daher die Herren bitten, nicht vor ihrer hohcn Aufgabe zurückzuschrecken und daS Richtschwcrt au« der Hand zu werfen; das wäre eine lrünlclude Sentimentalität. Im Uebrigen gebe ich Ihnen aber auch zu bedenken, daß für dcn Fall dcr Gescitigmig dcr Todesstrafe daö Gcfetz selbst in diesem Jahre unmöglich ist ; wenigstens würde die preußische Regierung ihr Veto gegen dasselbe einlegen." Der Antrag auf Abschaffung dcr Todesstrafe wurde nichts destoweniger von der Majorität angenommen, Iluo dem Vrrichtssaale. Die Affaire von Iantschberss und Iosefsthal. Zweiter Verha ndlun gS t ag. Es werden die Verhöre der Angeklagten sortgesetzt ulld vernommen Andreas An^ur: Er sei bei der Früh' messe am Iantschberge gewesen - Georg Ierant habe ihm erzählt, daß Ungläubige auf den Iantschbcrg kommen und daß es nicht gefehlt wäre, wenn man dieselben verjagen würde. Er fei dann mit mehreren Burschen auf dcn Berg gegangen, habe, um sich zu stützen, einen Stock ergriffen, welchen er jedoch bald wieder weggeworfen habe. Einer der Turner fei zu ihnen gekommen, und habe gefragt, was sie denn da wollen, sie sollen nicht dumm sein; sie seien ja auch Krainer. Nr habe darauf geantwortet, eS werde den Turner« nichts geschehen, nur sollten sie die Fahne nicht entfalten. Die Turner seien nun auf die Höhe gegangen, hätten die Fahne entfaltet, getrommelt und gerufen: » v«>6 »i lil'kol' !o. 5,.' v!,8 »>' lwjimo (..wenn Euer nicht mehrere sind, so haben wir vor Euch nicht Furcht"), dann sei das Handgemenge entstanden, während welchem er sich jedoch ganz ruhig verhalten und mit dem Adjunclen Ledenig gesprochen habe. Einer der Burschen have Leute zusammengerufen. Die Turner seien geflohen, er sei nach- deutendc Gast, den unsere Theateraunale» verzeichnen werden, ist Josef Lewinsky. Dcr gefeierte Künstler gastirtc gestern iu gewohnt edrlherzig lmeigenniltziaer Weise zum Benefize dcs Herrn Gschm eidler in Schillers „Räubern" als Franz Moor. Viclc, die noch nicht das Glück hallen, den großen Künstler zu kennen, fühlten schon längst Sympathie für dcn Mann, der aus den beschränktesten Verhältnissen, nicht cu>f un^ widerstehlichc Gaben der Natur gestützt, vo» Niemandem prolcgir!, mit eisernem Willen und ernstem, unermüdlichem, langjährigem Studium zu dcn lichten Höhen dcr Kunst hin strebte und jetzt die erste Kraft des Charalterfaches einer Hofbühne ist. Im Jahre 1855, neunzehnjährig, noch „t. k. Aushilfsstatisl" im Burgtheater, studirtc er die Meister AnschüN und Fichtner, errang dann mit dcm. Anschütz abgelauschten Zauber der Declamation seine ersten Erfolge in der Provinz und kehrte im Iahrc 1858 nach einem, ernstem Streben an der Hand der größten Porbilder Weimar's und Hamburg's gewidmeten Wanderleben nach Wien zurück, um rasch entschlossen vor Laube zu treten und seine erste Probe als „Franz Moor", ..Perin" (Donna Diana) und „Carlos" (Clavigo) abzulegen. Sein erstes Auftreten nls „Franz Moor" im Burg-theater, das Laube trotz aller kleinlichen Einwendungen ermöglichte, war der vollständigste Triumph. Einstimmiger Beifall überschüttete dcn jungen Schauspieler, dcr seitdem im Laufe eines Jahrzehnts in den heterogensten Charakteren, wie Thorane, Iago, Mephistophcles, Shylock. Hamlet, Nathan, Lear, u. s. w. durch schlichte Ein« fachheit und reale Wahrheit der Darstellung das gebildetste und verwöhnteste Publicum fesselte und entzückte. Ein in allen Räumen überfüllt,« HauS — sogar das Orchester war zu Sitzen eingerichtet worden — be- gegangen und habe den Johann Anzur mit der Fahne getroffen, dem er gesagt habe, er solle die Fahne nach Laibach tragen. Vorsitzender: Es kommt vor, daß du sagtest: ,,^l> jill l»c lio^ll! /nswlMl, ki «<» ^l)i- ft, i^li? l^> vkus», liu-cliei 50 6c luküj«, (werdet ihr sie nicht verjagen, da sie herauf gekommen sind? Zusammen, die Teufel sind schon da ! Angeklagter: Das habe ich nicht gesagt. Der weiters vernommene Omachen Josef gibt an: Antun Au^ur sei die Burschen holen gekommen, damit sie auf den Iantschberg einige Herren auS Laibach schauen gehen sollten; dieselben würden mit einer Fahne kommen. Er sei nun auf den Berg gegangen, jedoch ohne irgend eine Waffe; habe daselbst gleich anfangs mit einem Stock, dessen Knopf mit Blei gefüllt war, mehren- Schläge auf den Kopf und Rücken erhalten, so daß er niedergefallen fei. An dcm Ueberfalll: habe er sich gar nicht betheiliget, fondern sei gleich nach Hause gegangen. Er habe wohl die Aeußerung gehört, man solle die Turner nicht in die Kirche lassen. Es wird nun der Angeklagte Josef Rojc vernommen, der angibt: Anton Anzur fei zu ihnen ins Dorf gekommen und habe sie aufgefordert, aus den Iantschberg zu gehen, es kommen Nemskularji dahin und Andersgläubige, die man verjagen müßte. Mehrere Burschen, worunter auch er, seien nun auf den Berg gegangen; er habe erst oben aus der Höhe einen Fisolenstock in die Hand genom men, um sich zu wehren. Einem Turner, der den Godcc schlug, habe er einen Schlag versetzt. Einer der Turner habe gerufen: ,,Vi müinv«',, !»<», vn5 >,! sir, mülo/- Die Turner seien gelaufen, er ihnen nach. Dann sei er im Gebüsche geblieben und habe gesehen, daß zwei Turner ans dcn Godec losschlugen und trotz aller Bitten desselben nicht nachließen. Er sei nun hinzugesprungen und auf sein Zureden habe <-inel- der Turner abgelassen, Einer der Turner habe ihn auch mit einer Pistole bedroht. Dieser Angeklagte gesteht auch, daß ihn die versprochenen 50 fl. reizten. Die Turner seien mit spitzigen, knorrigen Pflöcken, mit Stöcken, deren Knöpfe mit Blei ausgefüllt waren, und mit Pistolen bewaffnet gewesen. Der Angeklagte Georg Godec gibt an, er sei nur aus Neugierde auf den Iantschberg gegangen, da ihm der Iurl eizählt habe, daß Herren aus Laibach mit einer Fahne und mit Militärmusil dahin kommen, daß die Burschen fur die Fahne 5s) fl. und zwei Eimer Wein — die letzteren von Miheuc und Korbar -- erhalten. Er habe am Berge ein Holzscheit genommen, weil die Übrigen auch bewehrt gewefen seien. An der Attaque habe er sich nicht bethet liget, nur als er bei der Capelle vorbeigelanfen sei, habe er einen Stein geworfen. Anton An^ur habe sich auch dahin geäußert, man solle den Turnern, wenn sie durch Gaberje kommen, den Weg versperren, damit sie für den Durchgang zahlen müßten. Der Angeklagte Anton Mohär hörte, wie er angibt, daß die Turner auf den Iantschberg mit einer Fahne und Trommeln kommen, man solle dieselben ver» jagen und ihnen die Fahne nehmen; auch von einer Belohnung von 50 fl. sei die Rede gewesen. Er sei nun, da so viel Volk sich angesammelt hätte, mit mehreren Burschen auf den Berg gegangen. Die Turner hätten getrommelt und die Burschen herausgefordert. Oma' hcn sei geschlagen worden, worauf ein Lärm entstanden sei, dcr jedoch bald ein Ende gefunden habe. Nr sei alsbald nach Hause gegangen, habe keinen Turner geschlagen und sich auch nicht verborgen gehalten. wics. wie sehr das Laibachcr Publicum den Augenblick ersehne, die großartige Jugendschöpfung eines Dichters, flir den jeder Gebildete, ohne Unterschied politischer Mei-nn»g, schwärmt, von einer so großartigen mimischen Krnfl verkörpert zu sehen. Herr Lewinsky, schon beim Aufgehen dcs Borhanges mit Beifall empfangen, feierte cinen wahren Triumph, Wenn Schiller in feiner (I78l geschriebenen) Borrede zu den „Räubern" von der Auf-fM)ll>mi derselben abricth, indem er dcn Mißverstand des Pöbels fürchtete, der aus einer Verurthcilung eine Apo-logic des Lasters machen könne, so ist es Lewinsky gelungen, durch seine, die innersten Seelcnfasern bloslegcnde, nie auf Effect lossteuernde, stets maßvolle, geistig tiefe Darstellung des „Franz Moor" den glänzendsten Gegenbeweis zu liefern. Er entfaltete das ganze innere Räder' werk des Lasters, er zeigte dcn Kampf des Verstandes, der sich, wie Schiller sagt, bemüht, die Schauer des Gewissens iu ohnmächtige Abstraktionen auszulosen, der dic richtende Empfindung zergliedert und die ernsthafte Stimme dcr Religion hinwcgschcrzl. Gewaltig, lief ergreifend, ehrfurchtsvolles Schweigen erzwingend wirkte dic antik-tragische Kraft des Mimcn, der, alle Hilfs' mittel äußerer Action mit Ausnahme seelenvoller Mimik verschmähend, durch dic Einfachheit und ticfe Wahrhc'l seines Spiels AllcS zu eiumüthiger Bewunderung h'"' riß. Lewinsky's Darstellung macht die ..Räuber' dramatisch möglich, denn in ihm ist der Darsteller dcS Franz Moor gefunden, dcn Schiller s") wünschte. Fast ununterbrochener Beifall begleitete den genialen Künstler durch alle Scenen, und cS wurden ihm mehrere Kränze gespendet. Allgemein war daS enthusiastische Gefühl der Bewunderung deS großen Munen und in ihm der jugeudlich kraftvollen Dichtung unse-r e S Schiller. Wir dürfen sagen, der unsere, denn 35! Der Angeklagte Jakob Anzur will auch erst am Sonn< tage Früh gehört haben, daß Nemökutarji aus Laibach auf den Iautschbcrg komuieu, man solle denselben die Fahne nehmen und sie vertreiben; es sei eine Belohnung von 50 fl, versprochen worden. Er habe am Berge von einem Burschen einen Pflock belommen, den er jedoch bald weg» warf. Cr sei, ohne sich an der Attaque zu becheiligen, mit mehreren bei einer Harpfe gesessen, wohin ihm ein Herr Brot und Wein gebracht habe. Der Angeklagte Johann Slergar hörte auch davon, daß Deutsche auf den Iantschberg kommen, die ihnen dic Sprache nehmen würden, auch hörte er von der Aufsorde^ rung, die Fahue wegzunehim-n, und von der versprochenen Belohnung. Er sei mit mehreren Burschen auf den Berg gegangen, habe einen kleineu Stock genommen; an dem Ueberfalle und Slreilc habe er sich nicht betheilige«. Am Abende des Sonntags sei er über Auftrag seines Dienstherrn, des Inrt, nach Laibach gegangen, lönne sich aber an den Zweck dieses Gauges nicht erinnern; in Laibach habe er mit dem Sohne seines Dienstberrn, welcker in Laibach die Schule besuche, gesprochen Der Angeklagte Ignaz Maroll gibt an, er sei am Abend vor der Turnerfahrt mit mehreren Burschen vor dem Hause des Lukcwc in Gaberje gesessen, Iurt sei dahin gekommen und habe zu erzählen begonnen, daß Herren auf den Iantschberg kommen werden, welche nur deutsch sprechen, den wahren Glauben nicht haben; die Burschen sollten dieselben vertreiben, ihnen die Fahne wegnehmen; sie würden dafür 50 fl. vom Bleiweis, sowie auch Wein belommen. Die Burschen hätten lachend zugesagt. Er sei mit mehreren Burschen auf den Berg gegangen, habe, um sich zu stützen, da ihn der Stiefel drückte, einen Stock ergriffen, fei am Berge von einen» Turner auf den Rücke» geschlagen worden und habe sick auf das entfernt, otme jemanden anzugreifen. Da dieser Angeklagte den Vorfall m der Untersuchung umständlicher erzählt halte, wird demselben seine frühere Aussage vorgelesen, worauf derselbe bemerkt, cs lomme bei ihm in jedem Monat einmal vor, daß er ganz verwirrt sei; er könne sich au seine früheren ?lngaben nicht erinnern. Der Angeklagte Markus Anjur will von seiner Schwester von der Turnerfahrt, sowie auch davon gehört haben, daß am Iantschbergc Messe gelesen werde. Um die Messe zu hören, sei er aus den Berg gegangen, und der Lärm habe schon begonnen, als er oben angekommen sei. Er habe gar nicht gewußt, um was es sich handle, und sei, ohne sich bethciliget zu haben, wieder nach Hause gegangen. Der Angeklagte Johann Mohär gibt an, er sei, da die Leute erzählten, daß viele Herren aus Laibach kommen, welche dic Fahne des Anlichristen herumtragen und einen fremden Glauben lehren, aus Neugicrdc auf den Icmlsch> berg gegangen. Am Berge sei der Streit ausgebrochen und er habe die Aeußcruugeu, man werde die Fahne nehmen und die Turner prügeln, gehört. Johann Anzur habe die Fahne genommen. In Unajuarje habe ihm Brattm ein Gewehr gegeben, welches nach dessen Angabe nur blind geladen war, und er habe damit in die Luft geschossen. Am Abend hätten ihn die Gendarmen arretircn wollen, allein er habe dies nicht geduldet, fei geflohen, ein Gendarme habe nach ihm geschossen. Endlich hätten ihn die Gendarmen erreicht, ihn gefesselt und dabei beinahe halb todt geschlagen. Auch habe er im Dorfe erzählen gehört, daß Bleiweis für die Wegnahme der Fahne 50 fl. versprochen habe. Der Angeklagte Peter Brawn ging, wie er selbst angibt, nur, da er hörte, daß die Deutschen auf den Ianlsch-berg tommen, dahin; habe sich an der Attaque gar nicht dieser Ocuius sleht hoch illic» dcn Mtiolleu im Reiche dcr rcincn Mcuschlicit »ud gc>i> huldigen ihm alle Na-tioncn. Ein erfreulicher Vcwcis l)icfür war »ms auch die große Zahl Studircndcn im Partclvc. Eo Inugc dcr Sinn für das wahrhaft Menschliche, Ideale in m'„ sere, Jugend lebt, dürfen wir lroh zcitwcise trüber Er. fnhrunssen an dcr Zukunft uuscrcS Volles nicht verzweifeln. Um dcr Da>slclll!„l, vollkommen ^rrchl z» wcr de„, müsse» wir uoch crwähncu, dlch dic üln'«..^, Dar-slcllcl' sichtlich chr Äcstcs onfbolci', leiini, M'ß'on in das Ganze kommen zu lassen. Wa« Hrn. G schmcidlcr (Karl Moor) betrifft, so hatte c, gulc Momci'tc. und vielleicht wild bc! ernsten» Studium, woriu Lcwil,i>ll) il,m Voll'ild sein mögc, uoch etwas Tüchtigö mis ihm, allein scinc ^csliigc Leistung bietct nutz »nch lcinen Stoff z» kritische WiudlMlg. Uclmraschl in dcr miginchm sleu Weisc lM unS Hc»r A eck, »user glschätztcl A^> litoi,, durch scin Debut ale „Spicgcll'c,»." Er lc« luudelc dromatischcs Talcul, das ihu für daö Schauspiel eulschicdcu befällt, wenn cr ct< willlich cimlwl dcr Over uc»zicl,cu sulllc. »ill lxschlich unS ciuc »icht Mlgcarüudclc Furcht vor ciuer aus der Ki'uslanstlcügnug dcs Herrn Bcct clwa rcsultirclidcu Hciscrlcit. dic uu<> b"'g°n'^u.? '" "'""'"" ^"l'""l"" "U"d'"c."" , . ?^."'".^""' lia< m.sc, liochaceh.lc ^as!. del 1'"'' b""s u'G.az m.f..ttc.» sollte sich zu mnr Yvci cu Gc>stvot,Mlm,a, ..Mathias" im.,So»uwc.'dh°" -bcsl.mmeu la,seu, wofür ihm °llc sciuc Frcundc nnd Verehrer, und wer zählte nicht dazu. uur Dank wissc» lo-nnen und w,r schm also fiir hexte Abcnd abcrmalS t'lisln sellcncn lNcmissc rnlgr^cn. betheiligt, sei auch nicht bewaffnet gewesen. Dem Johann Mohär habe er auf dessen Bitten sein Gewehr, welches jedoch blind geladen war, geliehen. In Littai sei er mit dem Jurl zusammen in einem Arreste gclvesen, und da hätten sie sich verabredet, anzugeben, sie seien nur der Messe wegen auf den Iantschberg gegangen. Der Augeklagte Rome'Jakob kam nach feiner Angabc erst fpäter auf den Berg, habe die Turner »nit Pflöcken bewaffnet gefehen und hätten sich dieselben geäußert: „^ VN5 i,s> w vn<-, n> vtl« ».' >..»jim../- An der Attaque habe er sich nicht belheiligci. Der Angeklagte Varlclmä Ostrez will auch nur um dle Messe zu hören auf den Ianlschberg gegangen fein. Entschieden stellt dieser Angeklagte in Abrede, in der Untersuchung angegeben zu haben, 'daß Johann Anzur gerufen hätte: ..Wir brauchen die deutsche Fahne hier nicht'" In den Protokollen seien seine Angaben nicht richtig aufgenommen. Der Angeklagte Johann Iancar hörte auch, wie er angibt, daß die Turner kommen, daß Vleiweis für die Wegnahme der Fahne 50 fl. verfprochen habe, daß man den Turnern den Weg durch Gaberje versperren solle. Er sei nur aus Neugierde hinauf gegangen. habe jedoch am Angrisse nicht Thell genommen. Der Angeklagte Martin Stubic behauptet, erst damals aus den Iantschberg gekommen zu sein, als schon alles vorüber war. Äm Dienstag nach der Affaire fei er mit dem Schulmeister Beröu' in Laibach im Gewölbe des Blei' weis gewefen, wo man ih» um Mittheilungen über die Affaire angegangen fei; er habe >cdoch davon nichts zu erzählen gewußt. Dann fei er dem Zrimscl begegnet und feien alle drei zum Dr. Vleiweis gegangen, um ihn um Rath zu fragen. Vleiweis fei krank im Bette gelegen und habe gesagt: .,!n j,' ,-u« „.'im,,,« sc>l', k<>,- 5n 'l'.lim v^ .j.> »li.!«»' >-<»i>: „ü/üj <,.,>,j j<> j,, ,,.,.,,„« (Dies ist eine litzliche Sache, da sie die Fahne weggenommen hätten, dies sei wie Raub; man werde die Fahne rückstellcn müssen.) Die Verhandlung wird um '/,1 Uhr abgebrochen. Bei der nachmittägigen Fortsetzung stellte vor allem Dr. Rudolph den Antrag aus Borladung der Zeugen Zupanc'iö und Ieriha, welcher Antrag auch 'von, Gerichtshöfe zum Beschlusse erhoben wurde, Dr. Ahaöi? billet zu constatireu. daß leiner der Angeklagten eine Tabormeoaille trage. Es werden nun die Verhöre mu den Angeklagten fortgesetzt. Der Angeklagte Barllmä An^ur gibt zu. gewußt zu haben, um was es sich handle, allein er sei dabei ganz passiv gewesen und sei nur aus Ncugicrdc auf den Janlsch-bcrg gekommen, Dcr Angetlaglc Johann Slruö gesteht, gewußt zu haben, daß emc Belohnung versprochen sei; er sei auch am Jautschdevge gewesen, hab.- sich jedoch am Angriffe nicht dethciliget; er habe auch einen mit Blei gefulllen Huppf eines Stockes gefunden uud denfelben zu Gerichte gebracht. Dcr Angeklagte Bernhard Ieuuikar gibt zu, auf deu Jaulschberg gegaugen zn sein, um die Messe zu hören. An dem Handgemenge, welches plötzlich entstanden sei, habe er nicht Theil genommen uud habe nur gesehen, daß einer dcr Burschen und ein Turuer geprügelt worden sei. Der Angeklagte Anzur Franz, der, wie er angibt, öfter und fo auch hente wirren Kopfes sei, sich daher nicht genau au die Vorfälle crinneru könne, gesteht, daß er am Ianlfchberge einen Pflock gehabt, daß Andreas Anzur gc» rufen habe: „Tic Teufel sind schon da, nur zusammen!" Anlon Anzur habe die Burschen aus Volavlje zusammengerufen, Johann Auzur, sowie auch dlc übrigen Äurschen hätten dic Herausgabe der Fahne verlaugt. Dcr Angeklagte Jeranl hörte auch vou der Turuer» fahrt, von der für den Fahnenraub versprochenen Aeloh-nung; cr sei »nr, nm die Laibachcr Herren zu sehen — denn er schaue gcruc solchen Herren zu — auf den Iautschberg gegaugen, habe abcr niemandem etwas zu Leide gelhau. Dcr Augctlagtc Marliu Icraut hörte auch von der Turuerfahrt, giug aus Ncugierde auf den Ianlschberg und entfernte sich bei Aegin» dcr Schlägerei. Cr habe auch die Aeußerung gehört, daß die Laibacher Herren auf deu Ianlschberg laugsam hinauf, aber desto fchnellcr herunter kommen werden. Es wird nun dcr schon öfters erwähnte Johann Anzur vulgo Jurl vernommen, der einer dcr Hauplhetzer war. Dcrfelbe leugnet jedoch entschieden jede Verhetzung, er habe deu Leuten vielmehr abgeredet und denselben gerathen, ruhig zu sein. Dauu habe er von dcr vcrsprocheueu Zahlung und vom Raube dcr Fahne gehört. Er habe auch gehört, daß die Turuer wahrscheinlich geprügelt werdeu. Sein Sohn, der »n Laibach studire, habe gesagt, man solle den Turnern in Gaberje nur eine (5infricdnng mit Spagat, Bändern uud Kränzen machen, damit dieselben sich die Passage mit Wein erlaufen. Die bisher vernommenen Angeklagten bestätigen dem Iurk ihrc il> belastenden Aussagen ins Angesicht'; allein er erklärt dies alles als Lüge. Der Angeklagte Mathias Pcterca, welcher auch der Aufhetzung zu Gewaltthätigkeiten gegen die Turner beschul-diget erscheint, leugnet jedwede hetzerische Aeußerung. Der ebeufalls dcr Aufhetzuug lcschuldiglc Johann Alan gibt an, er habe von Johann Pclcrca, dcr jedoch ganz betrunken gewesen sei, von dcr Turnerfahrl und den versprochenen 50 fl. gehört; er habe dies dann dem Anton ägajnar er zählt, der ihn dann gefragt habe, ob er dies den Volav-ljcrn erzählen dürfe; auf diese Frage habe cr dem Hgajnar geantwortet: 'age es nur. Dcr weiters vernommene Anton Hgajnar gesteht, die eben erwähnten Nachrichten im Dorfe verbreitet zu haben. Ter Angeklagte Joses Mohär leugnet die ihm ange> schuldete Verbreitung dcr Nachricht, daß man den Turnern die Fahne nehmen solle, man werde 50 fl. dafür belommen. Dcr Angeklagte Johann Berci? will am Tage vor der Turnerfal'lt im Gasthause des Korbar gehört haben, daß die Turner lommeu, man solle ihnen die Fahne nehmen, wofür eine Belohnung r»on 50 fl. versprochen sei Am 23. Mai sei er Firmpathe gewesen. Nm 25, Mai (Dienstag) sei er über Bitten einiger Volavljer nach kai-bach gegangen, habe im Gewölbe bei Pleiweiß gefragt, ob Dr, Vleiweis wlrklich 50 fl. versprochen habe, wa« man jedoch in Abrede gestellt habe. Dann sei er mit Stubic und Zrimbet bei Bleiweis gewesen Bezüglich dieses Besuches bei Dr. Bleiweis erzählt dieser Angeklagte dm Hergang ebenso, wie der schon vernommene Martin Slubic. Hiemit wurde die Verhandlung um '/, 7 Uhr abgebrochen, locales. — Für die Votivkirche in Wien sind im Wege der l. f. Vezirlshauptmannschaft Tschernembl nachstehende Beträge eingegangen, und zwar: Vom Pfarramte Podfemel 3 fl. — kr. Altenmartt 7 .. — .. Adleschitsch , 1 .. 50 .. Schweinberg . 1 „ 35 ,. Preloka . A .. — .. Iufammen 15 fl. 85 kr. - (Jene Verfügung) des Magistrates, welche das Führen der Hunde an einer Schnur anordnete, tritt laut ciner Kundmachung vom 3. d. M, mit heuligen» Tage außer Wirlfamleit. — sZum Van ber Bahn ^aibach-Tarvi«^ wirb aus Tarvis. A5>. Fsliruar, drr „Tysp," geschrieben: Wenngleich drr WilMr dm Albciteil an der ltisenbahnftreise kaibach-TarriS im höchste» Grade iingllnsli^ war, indem wiederholt enorme Schiieemafiei! jeden Verlrhr hemmleli mid die später filigstrelene große Killte jede andauernde Tliilligleit im Freie» unmöglich machte, so »vurdr doch nach Tsimilichleit der Vc>» gefördert und insbesondere an der Strecke pou l'aibach bi? Ahlmg, wo weniger Schnee ,md die Temperatur milder war, dann in den SttmblU» chcii mid au größeren Objecten, z. V. an der 3ave. welcher »heil-weise ein andere? Vell angewiesen wird, im Tunnel bei Moste u»b an der Uel»slbrl!cllli!g deö Weiftslibaches mit Erfolg gear beillt, Obschon die Mesullale der Winterarbriteli nicht im A<< hältliissc zum Allfivaildc au Zeit und Milhe stehen, so wurde doch so liicl erreicht, daß a» emzel»e,i Stellen bereits mit der Tchie-,!s,!lra.i!»!i bessolüiri! w»ide niid l>e> Äßlina. sogar schon zwe, l!o-comoliven i» Thalia,!,',! find. Mil Eintritt der wUrmereii ^al,rc5,<-i! belilüüt wicdcr der Zuzna. italienisch« Arbeiter ««id e« wird lii s erfolgreichere ThMigleil ermöglicht sein. Aber schon nach dem qcgcmvkrligeu Stande der Bauten läßt sich mil Wuhrschein-lichleil annehmen, daß die ursprünglich ans September ltt.'tt fisirle üliifsmniss der Linie Laibach - Tarois wird eingehalten werden lönnen. lim so dringender erschein» die Inangriffnahme der Linie Tarviö - Villach, ohne welche die vorerwähnte Linie jeder Ve-deulung und jeden Werthe« sowohl fllr die bttreffenden Pro vinzrn. als aycl, filr dic Unternehmung cnlbchrl, ^n Trennt: nisi desscu hat auch bereits die lcirniijchr Handelt«' und Gewerbe-lammcr nnterm 0. Februar 1870 eine Porsttllnng an den Hau. dcleminister überreicht, in welcher die dringende 1>iolhwendigltit zur Hcrslelllina. d^r Strecke Tarv i S-A i ll ach iu llberzen^el, der Wlisc daigclhnn wurde, nnb r« steht zn erwarte«, daß diese VorslclllMg dic gebührende Bcrllctsichtiguiig sinben wird. Wenn abcr auch -- n>ie vorauszusehen der Bau dieser 4 Meilen lau-gcn Strecle mi! großer Energie in Ängrifs genommen werden wird, so dürsle der Beginn der Arbeiten schon wcge» der nngr: »uöhnlichen Schlncmassen, mit denen Kärnten >>n vrrftofsenen Winter beschert wnrde, nnd welche thsilwrisc „och llafterhoch liege», einen no,hwcndigen Äusschub erleiden uud im gilnstigftrn Falle nicht vor April zu erwarten sein. Da ferner nngeachlel der lurzen Strecke die Schwicrigtrilcil bcrBauten nicht zu unter» schälen sind. so dikste dir i'inie i'aib.ich Tnivi? sicherlich durch zwei Jahre rinc Sackdll hl» bleiben und ihre Rentabilität sehr zu bezweifeln fei,,. — (Rauferei.) Vorgestern Nachmittags entstand im WirlhShausc Stadt Nr. N zwischen den Orundbesihcrn I. 3. und I. T. aui« Piavanorica »nd de« Vursche" I C. a„« Stosce :ind I. S. aus Tomacevo ein Wortwechsel, in Folge dessen d,e beiden ersierc» von den letzteren mißhandelt «nd lürperüch v». letzt würben Den, I. 2. wurde durch einen Fanslschlast ein I^ahn angeschlagen Die Vursche" entwichen darauf au« dem Wir!l)5l)ll»se. wurden am H°"PlPlal)e verhaftet „nd der Straf-behördr cingelll'rrt, Erdbeben. Idria, 3. März. In unserer Bergstadt wurden am 27. und 28. Februar, dann am 1. März, u. z. an beiden ersten Tagen um '.12 Uhr Mittags, am letztern Tage aber einige Minuten nacb '/.9 Uhr Abends, Erder-schiittcrungen wahrgenommen. Jene am 27. und 28 mach. ten sich durch minder bedeutende Schwingungen bemerkbar während die am 1. März sich durch drei ziemlich heftige Etoße uud c»»nge Sekunden daraus anhallende Schwingungen äußerte, welche in der Richtung von SW, gegen NO. " 352 folgten. Das Barometer zeigte am 27. zur angegebenen Zett 326.0, am 28.: 327,4 und am 1. März 328.5 Pariser Linien; das Thermometer am 27. -l^ 1.4, am 28.^ ^l- 2.2 und am 1 März -^- 1.8 Grad U. Krachen her Himmereinrichtungsgegenstände, Verschiebungen der Bilder an den Wänden und Flattern der Vögel in den Käfigen kennzeichneten die ziemlich heftige Erschütterung am 1. d. M. Besondere Schwankungen im Barometer- und Thermometerstande waren an diesen Tagen nicht bemerkbar, jedoch muß es als ausfallend bezeichnet werden, daß das Baromcter-am 22. Februar um 6 Uhr Friih den hier seit zwei Iahreu uicht beobachteten niedern Stand von 317 Pariser Linien erreichte. Auch aus Stein, Vigaun (bei. Radmanus-dorf) und La as (Iunerlrain) erhalten wir Berichte über ida« Erdbeben, welche wir hier folgen lassen: , 5., Stein, 2. März. Gestern Abends gleich nach ^H. Uhr war in Stein ein deutliches, stoßweises Erdbeben . Mhrnehmbar, das jedoch nur kurze Zeit andauerte; einige Personen wollen auch unterirdisches Sausen gehört habe.n. Auch m Maunsburg wurde beiläufig um dieselbe Ieit ein Mas schwächeres Erdbeben verspürt. Vigauu, 2. März. Gestern Abends 4 Minuten nach '/,9 Uhr wurde hier ein ziemlich heftiges Erdbeben, welches von einem sehr starten Gelöse begleitet war, ge-fpilrt. Die Schwingungen erfolgten in der Richtung von Ost nach West, sehr stark aber langsam, so daß man das Cchauke.ln an Tischen it., ganz deutlich wahrnehmen tonnte. Das Thermometer zeigte 2° unter 0, die Lufl war ganz windstill und dichter Nebel lagerte auf der ganzen Gegend. Auch vorgestern, den 28. Februar Mittags, will man bier ein etwas schwächeres Erdbeben verspürt haben La^as, 2. März. Am gestrigen Abende um ungefähr '/z auf 8 Uhr verspürte man hier in Laas und auch in dem nahe gelegenen Altcumarlt cine beiläufig 3 Sekunden andauenidc Erderschüttcrung, Die Richtung derselben, welche übrigens mit einem mehr schwachen, dumpfen Getöse begleitet war, kaun nicht genau angegeben werden. Daß dieses Naturcreigniß zu verzeichnen von Interesse sei, erachte ich mehr noch darum, als sich hier einheimische, bejahrte Leute auf kein allda je stattgehabtes Erdbeben ^u erinnern wissen. Korrespondenz. ' X Stenl, 2. März. Die Eigenthumssicherheit wird hier seit einiger Zeit immer stärker bedroht, besonders in Mannsburg, das sich einer namhaften Zahl von fehr übel berüchtigten Perfonen unter feinen Einwohnern erfreut, fo daß die Besitzenden und ordnungsliebenden Bewohner gerechten Grund zur Besorgniß haben; es sind in letzterer Zeit wiederholt Einbruchsversuche und Einbrüche gemacht worden. In gestriger Nacht wurde ein Einbruch in das Kaufgewölbe der Frau Stare in wahrhaft verwegener Weife zu einer Zeit gemacht, als noch vi.^-uvix die Häuser ganz licht und die Bewohner darin auf waren. Die Einbrecher sperrten das Hausthor auf drangen von da wieder durch Aufsperren der Gewölbthiire in das Kaufgewo'lbe, sprachen ganz laut miteinander und leerten eine Geldlade aus, in der beiläufig 300 Gulden enthalten waren. Durch den Nachtwächter, der Licht im Gewölbe bemerkte, wurden ste verscheucht. Die vom benachbarten Terfaiu sogleich herbeigerufene Gendarmerie, von dem Oemeindcvorstcher geführt, lonnte trotz i« der Nacht angestellten eifrigen Nachforschungen bisher nichts Sicheres eruiren. Endlich soll unser Städtchen, in welchem der Verkehr mittelst Post ein sehr ledhafter ist, von seinen bisherigen mißlichen PostVerhältnissen befreit werden, und eine zwei» malige tägliche Po st Verbindung mit Laibach, Mannsburg und Egg erhalten. Bisher brauchte ein Brief von Stein nach Egg 1',2 Tag, nach Krainburg 1 Tag, und wenn ei» Pries umgehend zu beantworten ist, kaun man die Antwort in der Regel erst am nächsten Tage abgeben und sie geht 33 bis 34 Stunden nach Empfang deö ersten Briefes von hier ab. Was das bei dem lebhaften Verkehre, an dem hier die zahlreichen Behörden (Civil und Militär), die viele» Industriellen ^Fabriken, Mühlen u. s. f.) u. j. w. theilnehme», zn bedeuten hat, sieht sich wohl tlar ein. Wenn wir schon keiner Eisenbahn und keines Telegraphen in nächster Zeit theilhaftig werden, sollte man doch die möglichste Bequemlichkeit des Postuertehrs zur Gellung bringen. Wir werden es der löblichen Postdirection sehr danken, wenn sie uns der Welt etwas näher bringt, als bisher. "" Nenelle Post. .' Wien, 3. März. Die „Pr." schreibt: Man meldet uns, daß im Laufe des Abends cin weiterer Bericht über den Vorgang bei Prezicka eingelaufen sei, aus welchem hervorgeht, daß der Befehlshaber der montene-grimschln Truppen, die an jener Grenze aufgestellt sind, sofort die Lcutc, wclchc den Conflict mit dcn österreichischen Jägern provocirten, verfolgte, zwei derselben gefangennahm, und zln Verfügung des Fürsten stellte. Ohne Zweifel sii,d dieselben bereits gebclikt, da eö no-tvlische Schafdicbe sind und auch der Fürst, unler Zu< ftimmung des Senats, für alle Montenegriner, welche sich liner Grenzvcrlctzuug schuldig machen würden, das Standrecht proclamirt hat. l / !<>,< Telear„ph«lche Meivselcvurss », "^ vom 4, Miir,. )>,?!',')','!,^ bptr«. MelaMqut« <;i.üO. — 5pcrc. Mctalliqncs mit Mm. und 9 °ye«h«.Z^ re, in der itarlstädtervorstadt Nr 21 an der Lungenlähinung, Den 26. Februar, Andreas Poven, Iustitutsarmer, alt 67 Jahre, im Civilspital an Alteisschwäche. - Lncas Venedik, Leder-händkr, alt 51 Jahre, in drr Stadt Nr. 70 an der Vlntzer-, Jahre, in der Stadt Nr. 2A0 an der Lungentilberculose, A n m r r l n n g. I>» Monale Februar 1870 find 90 Per sonen gestorben, nnter diesen war^n 40 uiännlichrn nnd 44 weib lichen Geschlechtes. Aussekommeue Fremde. Aui 2 Mär;, Htadt H^iel». Die Örrren: Ianisch, Privatier, von Gra^. -Orebenz, Holztiändlrr, von Oroßlaschitz - Bremer, Handelsm., von Neifniz. - Schitzeicher, Gewerts Beamte, von Toplic.- -Kruß, Kausm.. von Wien. — Weinländer, Kanfm, . von Marburg. Elefant. Die Herren! Äebol, Tdeoloc,, von Trieft. Fales' chim, Aanmeister, von Italien, Äa'stncr, Hof-und Gcrichtö Advocat, von Wien. - ^ Löw, Reisender, von Pest. - Kreßling, Kaufm., von Dresden. Seimering, Handelsreisender, von Wien. — Finger. Kanfni., von Prag. — Misching, Kaufm., von Brcslau. Mohren. Herr ^ietri, Productenbändi«, von Venedig, Theater. Hcutc: Honnwcndhof, Schauspiel ill 4 Acteil. ! Herr i.'c v i u s l l> als Gast zum lctzicn malc. Morgen.- Dic wcisze Frau, Qprr in 3 Acten _ 'lll'lclillllo^l/chl' N?lM!< W. z. stnrt thcilw. bcw, 0 o>, I0„ Ab. 824-i! > 5« windstill trilbe ^ In aller Frilh heiter. Nach 0 Uhr Ncvel, Äormillagö lrlibe, Nachmittags Äufheileruilss, Abend« dicht bewöllt. Das TagcS-mitlcl dcr'Wärme ->- 4'5>", nm ii-g" llbcr dcm Normale. LandwilthschMches. „Dauer" «nd „f^ndwirch!"' V. Dr. O. sillifst iccclisill im landwirlhsch Etlichen Wochcnblatte dcs k. l. Ackclballllliiiislcliums, 1870, Nr. l i»l>^. ll, daö> Älich: „Der ^aiidinaiu, lind sein Bcrnf, Grcilliallftts Verniächlniß I. Theil, ^angclisalza l>)«)8" mit nachstchcndell Wollen: ..Wie wir ucrnom-mcn, ist denn auch von Scitc der Negierung Vorsorge ^cltoffen. um der Eilnichtung dcr laudwillhschaftlichen Schllllchrelcillse duich Adfasfun^ eilics derall'gcn szuvcr-läsfi^cn ftoplllälc,,) Leilfadcus, wozu gecignelc Persönlichkeiten aufgefordert wurden, eine weitcic Folttlltwick' lung zu gtben. Bis dahin wollen wir das Buch, dcsscn Titel oben verzeichnet, aufs wärmsle jedem Schullchrer, jedem LandMlllmc empfehlen." In vollster Zustimmung mm zu dieser empfehlenden Kritik sci es uns gestattet, einige Sätze au? der Einteilung dcs uns vorliegenden Wertes hier anzufiihreu, da sie ganz insbcsonders auf die auch dei unserem Landvolt gang und gebe gewordene» Ansichten hinzudeuten scheinen. — „Viele, heißt cs dort, viele Vauern hängen noch zu zähe am hergebrach-tcn Alten und wollen von teiner Neuerung etwas wissen, bloö wcil's ctmas Neues ist. Sie sehen nicht ein, daß die Zeit cinc andere geworden, als die dcr Väter, nnd daß sie sich in die Zeit schicken nnd mit der Zeit fortgehen mnssen, wenn sie mit Ehren bestehen wollen. Das gesteht wohl jeder zu, die Abgaben an dcn Staat und an die Gemeinde sind größer geworden, die Ausgaben für Kleider, Hausrath und andcrc unentbehrliche Dinge haben sich trotz aller Emschränlungen gemehrt, der Gesitzlhum aber hat sich in vielen Fällen durch häufige Theilnng verkleinert. Wer nnn nicht dar- *"Vgl. Nv. 50 d. Vl. auf bedacht ist, in gleichem Maße selne Einnahmen zu erhöhen oder, um mit dcm Hofbauer* zu reden, wer das Geld nach dcr ncncn Mode auSgibl nnd sein Gut nach dcr alten Mode bcwirthschaftct, der kann nimmer mehr auf einen grünen Zweig kommen. Der Boden tann leicht das Doppelte trage» und noch einmnl soviel Menschen ernähren, als cr jetzt thut. Es gilt, ihm höhere Erträge abzugewinnen, wozu e,forderlich ist, daß sich dcl Baner nicht mehr so hartnäckig auf'S herge-brachte Alte steift; daß cr sich die Forlschritte zu Nutzi macht ni,l> die Verbesserungen bei sich einfährt, dlc man in der ^andwirthschaft in dcr neueren Zeit gemacht hat " Vor allem also mnßlcn sich „Bauer und Land» wiith in Kram" cin wenig mehr mit der Theorie be« schuftigen! Ich lengne nicht im entferntesten den Nutzen der Empirie Überhaupt aber sie fiihrt leider sehr häufig in ihrer blinden NachahmungSfucht, selbst wenn sie das Vcssere bisweilen lriffl, zu der verkehrtesten Be» triebsweise und dcn größten Mismfolgen. Gründlichere Keniilmsse zn sammeln abcr haben unsere Bauern wenig oder leine Gelegenheit gch^l'l, nnd selbst bei größeren kandwillhcn und vielen Verwaltern stehen hilufta. an Stelle eines rationellen Wissens nur empirische, d. h. ErfahrunHssütze! Sollen wir uus nun wundern, wenn Mangel an Production nnd Capital miedcrkehrcnd Hungersnot^ im Glsolge habcn, wenn dma«? E.l'illerung deS Dürftige«, gsocil dcn Besitzenden uno ^i <' >werben tonute?! Wie die Arbeit, dir Natur, daS Capital und die geistlgcu Kräfte auf die landwirthschastlichc Production einwilkr»; wclcher Ums>mg bei der Znsammenlegung glößcrcr Eomplcxc (gegeinber dcr in ilrain so stark cntwickrlttn Parzcllirun^ bc^ Bodens) für die billigere Verwaltung nnd die gülisli^en Erträge der gedeihlichste ist; auf welche Gründe basirt und nach welch' wieder» lehrenden Normen die Pachtgelder, die Kaufpreise dcr Ginndstückc, dcr Gebäude und der WirlhschaftSwelk« z>:uge :c- steigen oder fallen, uud auf wclche Höhe endlich (nach Sust.misilung der Vmfrage) di« Pieise der Ar-> bcit, der Läudcreien, der Gebälidc lc. für eine bestimmte Zeltpeiiode z, V. flehen müssen, um ohne Schaden und Vcrlusle alles das acquiriren, Nberhaupl „zahlen" zu könnrn--------das sind ssragcn höchster Wichtigkeit, über dic llar zu schcn, e,ne schön,.' uud nützliche Aufgabe wär«-, dcrcu gründliche nud sachgemäße Lösung, abgesehcu von nothwendige» national-ökonomischen Slu-oici', wir kauiu audcrs al«< durch vergleichende Gegen-stell«!».) unserer Lc>ge mit dcn landwirlhschaftlichen Zuständen solcher Nationen erreichen können, bei denen dcr bäuerliche Wohlstand, ich meine die höchste Steuerlraft-cntwicklung dcö Einzelucn und die darans in allen Schichtn dcr Bevölkerung sich verbreitende Bildung, in stetem Wachsen begriffen, vorwärts schreitet. U»d gerade, in unserer: Tagen — — wie wäre ciuc Reform dcr Grundstcner, durchgeführt nach den Grundsätzen dcr Einheit, Gleichheit uud Gerechtigkeit, ersprießlich, wenn nicht die Laudwirlhc, welche an der Lal'deSvertrctung Theil haben, und Jene, welche die Ta« xationen, die Ertrags- und Grundanschläge auszuführen hadcu, solche Kcuulnissc besitzen? Ist cs nicht Vielen von uus, bis in die neueste Zeit, bekannt geworden, in welcher Art und Weise die Taxatoren lunotäflickcr Güter bei gerichtlichen Verläufen z» Wcrke gehen? Wic sie z. B. dcn Werth der Wohn-und Wirtschaftsgebäude, der WasscrleitungSanstallen. der Düngerstültcu-Vorrichtungen u. s. w. geradezu gleich Null ansehen, weil sie nach jenem alten Zopffatzc noch immer annehmen, zur Vcitung einer großen ^andwirlh-schaft genüge drc Dressur eines Amtmanns oder Ober-kncchts, der nöthigcnfalls ja auch im Stalle schlafen könne u. s. w., und cs sei der Dünger oder die Jauche dort am rationellsten aufgehoben, wo beides, hübsch vom Regenwasfer ausgelaugt, direct irgendwo auf die Straße oder bestenfalls in die Wiese fließe, obschon ein Gut ohne oder mit elendem Gebäude ein kopfloses Unding und ohne vernünftige Düngstüttc geradezu als Object zu erkläre« ist, au dcm jeder bis zur Herstellung einer solchen sein Geld und seine Kräfte verschwendet! Oder wenn diese Herren Taxatoren z. V. behufs Erhebung deS Werthes einer Waldung den latastralmäßigen Reinertrag einfach capitalist««, ganz unbekümmert darum, daß dieser auf Schätzungen basirt ist, die vor etwa 40 Jahren vorgenommen, uud wo von den heutigen neuen und nahe« Verkehrsadern, wie Eisenbahn, Straße, Sägen lc., cben nichts vorhanden war, so daß derselbe Baum von 1 Schuh Durchmesser heule sechs- bis zehnmal so viel Werth hat, als 1830. Doch ich irre ab. Die Sichtung des Stoffes zwingt uns, znr Lösung unserer Aufgabe in den einzelnen Theilen gradatim zu Werke zu gehen, damit wir unter Anführung specieller Zustände Krams auch über die Mittel zur Abhilfe Anhaltepunkte finden. " Ann/lroder Dorfgeschichten von Jäger. Weimar. Verantwortlicher Redacteur: Illnaz v. K l, i nmaYr. 353 ^ÜNs^ptt^l»»'!«^»^ Wien, 3. März. DaS heutige VorgeschUst war anfangs trotz der höhcr l;emeldet^n answärllgen Schlufjnotiruna/n malt gestimmt nud veslehrle ,u weichenden Tursen ' erst , ^'omliarbel, 244. Die Mttaaebüise >»ar ziemlich lebhaft, doch uermochlm sich die gestiegenen lllilsü nicht zu behaupten. Um halb 1 llhr (Erlltirnngszeit) üotirten: Lredit 275.60, Ana.lo368.ii5, Lombarde» 843.5",, Napolronst>'°r 9.»1. T. Allge!»ei»e Staatsschuld. <^ilr 100 sl. (?r>t' Wc>,re Einheilliche StaalSschlilo z» 5, p^t.: in Notril l>c!,iiiisl, Mai November 61,60 61,70 ,, ,. „ Fcbruar-August ......— .- « Silber „ Mmrr-Iuli , 71.50 71.60 ,. ,. „ April-October, .- —.-Stexeraulehru riiclzahlbar (?) , -, (,,') . -.- .- ^l"?v,I. 1839 . . . . 234.50 235».-., „ 1854 (4 "/„> zu 250 jl 90.75 91.-» « 1U00 z>l 500 st. . . 97.70 97.90 „ .. 1860 zn 100 fl. , , 105.75 106.25» „ ,. 1864 ,;ii 100 fl. , ,19 60 I!9.«0 StlilllSlDomciiiri! Pfandbril'U <,« I^l'sl. ü W. in Silber . . 128.50 129.-». (^rund,»tlast,,ng«-vbliaatil»ns»,. stll,- 100 fl. Geld Wllaie «Ühnill.....;u5piKl 93 50 94,50 Galizicu .... .. 5 ,. ?3.75 74. iliirder-Ocsterrcich. . «5 .. 95.50 96.— Ober-Oesterreich . , „ 5 .. 95.50 —.— Siebenbürgen . , , „ 5 „ 75,50 76.- Stc,crm2ll . , . „ 5 „ 92.50 93 - llll?°rü . , . . „ 5 » 7825 7<^l 75 l O. Actien von Bankinstituten. Geld Waare Anglo-ijstcrr. Bank abgcsi, . . 362, 362,50 Anglo-unllllr. Ban! .... 101.50 102.50 Boden-Ereditanstalt .... 338— 340.— Lreditanstalt f. Handel u. Gew, . 275.20 275.40 Creditaustalt, üllge,n. nngar. . . 93,50 93.75 Escomptc-Gesellschaft, n. ü. . . 910. 912. ssranco-ijsterr. Banl . . , . 126. 126.50 Oencrlllbanl.......69.— 69 50 Nationalbanl.......78? — 729 . Niebcrliindifche Vaul .... 9750 98.- PcreiuSbanI...... . 94.— 94.50 Verlehrsbanl.......120.25 120.75 Wiener Vanl......7150 72.- ». Actien von Transportunternel», mungen. Geld Waare Alfölb'Fiumancr Bahn . . . 174.50 175.. Vohm. Westbahn.....234.50 235. liarl-Lndwig-Bahn.....240.75 241.^ Donan-Dampfschifsf. Gesellsch. . 608.— 610,— Elisabcth-Westbahn. . , . 193.50 194--FerbinandO-Noidbahn . . 2140.- 2140.50 Fllnfllrchcn.Varcscr-Vllhn , . 180.- 180.50 Franz-Ioscphs-Ällhn .... 187.50 188, -Lemdern-l» z Neid W°ar?! Lloyd, iiflerr........372,— 376,— ! Omnibus........154... 154 50 RudolsS-Bahn......164.50 Itt4.75.' Giebenbltrc,cr Nahn .... 168- IW5l» Staalebahii.......387. - 386.— Lildbah».......244.- 244.20 ^ild nordd. Verbind. Vahn , .175 50 176.- Theiß Bahn.......244 25 244.75' Tramway........202.50 202 75 «. «Pfandbriefe (für 100 ft.) ^ Nüg. öf!, «odcn- st. 84 lr. ^apole°n«d'or . , 9 .. 91 ,. l» , 9s » «creinslhaler . , 1 ., 83 ,. l . 8sj « öilber , . 121 „ - ^ 121 » 25 „ Krainifch, Grundentlaftunge-Obligattonen, P>i» nalnollrvnq: ^« — s»,l»>. 94 Wnor»