LMllcherMMtlmg. H.-» s^!"?F^ Pränuiiierationsprcis: Im Coniptoil ganzj. H»LH» >5 F > D ft- ^l, halb,, si. b.5u. Für die Zustellung ins Haue ^»-4-4 <^ > "^ halbj.Zulr. MttberP°stganzi.st.iü,halbj.fl.?.5U. Samstag, 24. November Insert, onSücvühi bis 10 Zeilen: imal 60 lr., -M ^'»/»^» 2m.80lr., 3m. i fl.;seusl pl. ^elle im.«tl.,2m.8lr., >?^«H>t 3m. lo lr. u. s. w. Inscrtionsstempcl jedesm. 30 k. ^.^^V^^> Richtamtlicher Theil. Laibach, 24. November. Nachdem wir in den letzten Tagen vorwiegend uns mit den inneren Fragen beschäftigt haben, müssen wir in Knrzcm eine Nachschau über die auswärtigen Angelegenheiten halten. Da steht nun obenan die römische Frage, welche ihrer factischen Lösung jetzt immer näher rückt, und allcm Anschcinc uach friedlich vcrlanfcu wird. Iu der Florcutiucr Corrcspondcnz des „Mouitcm" heißt es: „Angesichts dcö Verfalls der Convention vom 15. Scp« tcmbcr scheint die Aclionspartci geneigt, einige Agita« tiou zu versuchen. Die demokratische Gesellschaft hatte auf den 15. d. eine Volksversammlung berufen, aber die Regierung ersuchte die Urheber dieser Kundgebung durch das Organ dcr Qnästnr, vou derselben abzustehen. Außerdem wollten, wic cS scheint, einige klein« Gruft-vm cnllasscuer Garibaldianer sich au dcr römischen Greuzc vereinigen; eS gcuügle indeß, um sie zu zerstreue,,, die aufmerksame uud maßvolle Dazwischenkuuft der localcu Behörden. Die Regierung ist fest entschlossen, die Verbiudlichkcitcn. welche sie ribernommm, zu halten uud jcdcu dcm Programm dcr Couvculiou zuwidcrlau-fcudcu Anschlag zu unterdrücken. Sie wird durch die einhellige Zustimmung dcr Ac-völlcrungcn unterstützt werden, und die Zahl dcr cxal-lirten Köpfe, welche darin verharren, die Verlegung der Hauptstadt uach Rom alö das nothwendige Complement der natioualcu Einheit anzusehen, ist zu klein, um zu trl'slhaftcn Besorgnissen Anlaß gcbeu zu könucn. Auch studen dic sehr vcrbrcitetcil Gerüchte, uach welchen dcr Papst wirklich darau dächte, Roul zu ucrlasscu, hicr sehr weuig Glauben, und auf alle Falle hat jedermann daS Gefühl m,d kie Ncdcl^ngung, daß, wcu» Sc. Hcilisslcit einen solchcu Cntschlliß fcsscu sollte, sic dazu lciücöwcgS dinch irgcud einen Angriff auf die fleie Ausübung ihrcr weltlichen Gewalt gczwni'gcn worden wäre. Znr Lage dcr Dinge in Spanicu liegt ciue mtcrcssanlc Aeußerung dcr Königin vor, welche die letztere zu ihrer Schwester, dcr HerzoM von Mcmlpcusicr, Ncthau haben soll. Als die Hcizogin ihr wegen ihrer derzeitigen Politil Vorstcllungcu machen wollte, erwiderte die Königin ihrer Schwcslci', daß sie tciuc gcuauc Vor-slelllma, von der Lc>ge Spaniens haben löunc; sie (die ^lönigin)^ habe jetzt ciue Politik angenommen, welche ausgezeichnete Resnltatc ergebe; dicsc Politik sei die kluzige, welche dic Krone, die Dynastie nud die Interessen nnd Rechte dcr königlichen Familie zu retten vcr< luögc; sic sei entschlossen, in nichtö und um nichts dicsc Polilit zu ändcru. Die Königin fügte hinzu: „Die Revolution hat mir eiucu Kricg auf Lcbcu nnd Tod erllürt; wohlan, auch ich erkläre meinerseits dcr Revolution dcu Krieg; wir werden scheu, wer von »ns bei. br» sn'gcn wird'. Jetzt im Augenblicke des Kampfes die Politik dcS Widcrstandcss aufgeben, wclchc ich bcgonncu ^lic, jetzt Concessionen machcu, würde mich ins Vcr-^rbcu stürzen; ich habe das Beispiel mciucS Vcllcrs, ^s Königs von Ncapcl, vor Augeu, dcr, nachdem er ">>t dcr Revolution uulcrhaudclt, anch alle vou ihm ^'lcuigtcu Conccssioucn gewährt hatte, uichtsdeslowciugcr ^°>" Throne steigen und ins Exil waudcru mußte. Ich b'" fcst entschlossen, seinem Vcispicle nicht zu fol^cu, ich !?^dc also Widerstand lcistcu, und ich habe dcu fcstcu Zillen, zl, sirgcu oder zu sterben." — Wic viel Wahres M' dicser Acußcruug sei, vermögen wir nicht zu cnlschci. ^u, bezeichnend und cntschcidcnd für die Entwicklung "^ Dinge auf dcr iberischen Halbinsel aber wäre sie "«streitig. Die russischen Nüstuugeu, deren iu letzter >M su vielfach crwähut wurde und die cinc so vcr-Wedcnartigc Deutung crfahrcu haben, sucht cinc Corrc-lpondenz dcr „Allg. Ztg.," die vor allcm coustatirt, daß .gelben in keinem Falle gegen Oesterreich gerichtet sein °"ncu, auf dic orientalische Frage zurückzuführen, da 2 sich immer mehr herausstelle, daß dieselben zn dcm ^vcckc in Angriff genommen worden seien, um den Unter« andlltngeu über gewisse iu der orientalischen Frage pichende Differenzen von rnssischcr Seite mehr Nach- '"6 zu gcbcu. „Wie wir auS verläßlicher Quelle ucr- kYMell -_ hcißt cS iu dieser Corrcspondcnz — wird y/"an ^^ s.^ischc Frage zum Austragc kommen, wozu un? ''^ scme Beihilfe mit Nachdruck zugesichert hat s ?, '"°für dcr in St. Petersburg soeben angekommene ' ^'Ichc Geschäftsträger, Präses des Seuats Marino- witsch aus Belgrad, wirtsau, ist, Nemi auch Rußland l durch den Pariser Frieden 1850 auf die Tractate, wclchc! ihm das Prolcctorat über dic gricchischcu Christcu in der Türkei einräumtcu, verzichtet hat, so sind doch dic durch die Bande dcr Religion uud zum Theil auch dcr Sprache mit jeucu Völkern gckuüpfteu Sympathien bci dcu Russcu fo unverändert geblieben, daß dcr Kaiser ganz im Siune sciucs Volles handelt, wcun cr das verlorene Terrain nach nnd nach wicdcr zu crobcru sucht, wozu dic Zcitumstä'udc keincsiuegs ungünstig sein dürftcn. Gestützt auf den Pariser Vertrag vom 30. März 1850, dcsscu 28. Artikel dcm Fürstcnlhume Serbien volle Frei« hcit uud ciue unabhängig,.' Nalionalverm^ltung sichcrt, ucrlangcn dic Serben schou scit Jahren dic Entfernung dcr türkischen Garnisonen aus dcu Festungen, mit AuS< nähme dcr vertragsmäßig ciugcrünmteu Besatzung vou Bclgrad. Im Jahre 1802 räumten die Türken zwar die vou ihnen besetzten Stadltheile von Bclgrad uud Uschitza und die Bcrgfestuug Solol, allein iu dcn Fcstnngcu Klciu-Zworuit und Sackar ulio im Fort Elisabeth verblieben, allcu Prolcstationcu zum Trotz, türkische Garni« soucn, welche dcu Haß zwischcu Türkeu und Scrbcn fortwährend zu nährcu und zu uutcrhaltcu suchtcu. Außcr den regelmäßigen Truppen hat Serbien scit dem Jahre 1862 cinc wcit zahlrcichcrc, ja vcrhältnißmäßi^ sogar bedeutende Nalionallniliz, wclchc im Wcigcrungs« sallc dcr Türken sämmtlich ciuberuscu werden wird. Iu diesem Falle wäre auch die Mobilisiruug dcr iu Neu-Rußland, Bessarabicn und im Odcssacr Htililärbczirlc stcheudeu Trllppcu uicht uuwahrschciulich. Es ist oicl-lcicht anch uicht ohne Bedeutung, daß dcr Chef dcr cr-wähulcu Trupps!, Gcucraladjutant v. ttotzcbuc, sich gegenwärtig ebeufalls iu St. Petersburg befindet, uud zwar ist dcrscl.be auf dcm Umwege über Warschau dorthin gcrcist," Dcu Gerüchten über die angebliche Abreise dcS Kaiscro Maximilian von Mczico ist nunmehr durch den oificicllcll Bericht des GcncrnlS Castclnau (vcrgl. das Pnnscr Telegraniiu) dic Spitze augcdruchcn. Durch dicscn Bericht wcrdcu auch dic weitere» Gerüchte über daß augcbliche Zcrwürfniß zwischcu dem Kaiser Maximilian uud Napoleon zerstreut, und letzterer hat vorläufig nicht zn jürchten, dic Convention wegcu des Rückzngeö dcr Trnppcn aus Mexico eutwcdcr nicht anS« fuhrcu zu löuueu, oder daß Kaiser Äiax dcu abzichcndcu Truppcu nachfolgen werde. Es gcht ans den neuesten Nachrichten zngkich hervor, daß sich Frankreich mit dcr Rcgicruug dcr Vereinigten Staaten iu Bctrcss dcr mcfi.' cauischcn Fragc ausciuaudergcsctzt habcu müsse. Legt Franlrcich cinc solche Rcspcclirung dcr Monroc.Doctrin au dcu Tag, wic cs dies factisch durch die Znrück-zichuug dcr französischen Trnppeu thut, so wird cö noch hoffen dürfen, daß dic Regierung der Vcreiuigtcu Staalcn sich jeder Einmischung iu curopäischcu Staate« cnlhaltc. Zur Erhärtung dieser Nachrichten, wclchc dic Dinge in Mexico durchaus uicht in jcucm trüben sichle rrschci« ucu lassen, wic dies auö gewissen über 'Ncm-^ort cin« gclanfcncn Bcrichtcu schciucn mochte, lcscu wtr iu dcr „Fraurc" ciu cigcnhäudigcs Schreiben des iiaiscrs Ma» j.'imiliau, welches derselbe au eiucn seiner rhcuialigcu Kammerhcrrc», dcr gegenwärtig Miuislcr iu Europa sei, gcrichlct habcu soll, welches lautet: „Dic französischcu Truppcu mcldcn Mczico verlassen; komme, was lommen mag, ich wcrdc niemals mcincn Poslcu aufgeben und niemals wcrdc ich vergessen, daß ich von einem Gc> schlechte bin, welches schwerere Kriscu durchgemacht hat, als ich in dicscm Augenblicke durchmache. Ich wcrdc den Jahrhunderte alttu Ruhm mciucr Ahnen »icht beflecken. Maximilian." 3. Sitzung des krainischen Mlages am 23. November. Beginn um halb 11 Uhr. Dem Hanse prusidirt dcr Herr LaudeShauplmauu Dr. Karl v. Wurzbach. Seitcus dcr Regierung auwescnd: Sc. Excellenz dcr Hcrr Slatthaltcr Eduard Freihcrr v. Ä a ch uud der Hcrr Laudcsrath Josef Roth. Dcr Herr Präsident theilt mit die Anzeige dcS Landtagsabgcordnctcn Anton Frcihcrrn u. Codclli über die Nicdcllcgung dcö Maudatö als Landtagsabgcord-nctcr. Dem Abgeordneten Koren wird ein achttägiger Ur» land bewilligt. Dcr Hcrr Präsident gibt dcm Hause die bereits erfolgte Eonstituirung des Finanz«, Petitions- uud Rcchcuschaftsbcricht-Ausschusses bekannt und liest die ihm vom LaudtagSabgcorductcn Dr. Eosta überreichte Interpellation vor, womit mit Hinblick anf dic bevorstehende Hiuausgabc neuer Statutcu dci dcr Laibachcr Sparcassc und dic hicbei iu Frage kommenden, das ganze Land berührcudcu Juteressen, dann zur Vcrmei-dung einiger darin dcabsichtigtcr?leucruugeu, welche auch dcm Sparcassc-Ncgulatio von 1846 zu widersprechen scheinen, die Rcgicruug gefragt wird, ») ob dieselbe gewillt sei, auf die Eulfcrnung aller mit dein Hofkanzlei. Dccrctc vom 26. September 1840, Z. 29304, im Widersprüche stchcudcu Gcstimmungcu des Entwurfes dcr ncucn Statuten dcr kraiuischcn Sparcassc zu driugeu; b) ob dic Rcgicruug nicht gewillt sci, wcgcu der hohen Wichtigkeit dcS Institutes dcr Sparcassc für daS gauze ^and diescu Entwurf dcr LaudeSvettrctuug zur Abgabe cineö GulachtcuS uud rücksichtlich zur Acußcruug ihrcr Wünsche zu übermitteln. Sohiu tritt daS Haus in die TagcSordnnng ein, auf welcher nachstehende Gcschäftsstücke stchcn: 1. Die Rcgicrnngsvorlagc, betreffend eine Aenderung der W 13 und 15 dcr LandtagSwahlordnnng vom 20. Februar 1860. Hcrr Dr. Costa beantragt dercu Znwcisnng an ciucn Ausschuß von 9 Mitgliedern zur Prüfung, was angenommen, zugleich abcr anch zur Wahl deS Ausschusses gcschriitcu wird, iu wclchcn Graf Anton Aucrsperg, Dr. Älciwciö, Dr. Costa, Kromcr, Dcschmauu, Dr. Toman, Dr. Supan uud Svctec mit absoluter Ma« jorität gewählt wcrdcu. 2. Gesuch dcr Bcamtcu dcs ZwaugsarbcitshauscS um Einrcihuug iu Diätenclasscn und Gehaltserhöhung. Dcr ^andcsauSschuh beantragt: '>>) Dcr Verwalter an'dcr hiesigen LaudeüzwangS« arbeitsllnstalt möge iu die VI!!. uud der Adjunct in dic Xl. Diätenclassc eingereiht werden; l>) dem Verwalter möge cinc jährlich? Funttionsgcbühr von 212 fi. 50 lr. nnd dcm Adjuuttcn vou 175 fi. vom 1. Iänucr 1867 an uud insolnngc bewilliget wurden, als die hiesige Zwangsm'bcitsaustalt znr Unterbringnng anch frcmdläudigcr Zwängliugc dient, oder cinc Rcgulirnng ihrer Gchallc eintritt Abg. Kromcr beantragt dic Zuweisung dieser Vorlage an ocu Finanzausschuß, was augcuommen wird. 3. Rechlfcrtiguug dcr Befürwortung dcs AulcyenS der Stadlcommuuc Laibach von 100.000 ft. In dieser Richtung stellt dcr Luudesaubschnß dcu Antrag: Es werde die vou ihm au die k. k, Landesregierung mit Note vom 22. Angusl 1866. Z. 2821 , geleitete Befürwortung des Ausucheus der Stadtgemciude Laibach zur Erwirkuua. dcr allerhöchsten Bewilligung wcgcu Aufnahme eincö Darlehens im Betrage von 100.000 si. vom hohen Landtage zur zustimmenden Kenntniß genommen. — Wird angenommen. 4. Bericht des LaudesauSschnsscs wegen nachträglicher Genehmigung der Znfamlucnsctzung dcr Unter« gcmeiudc Catcz mit dcr Gcmciude Klciuweidcn uud dcr Calastralgemcindc Vcrd mit dcr Gciucindc Obcrlaibach. Auf Gruudlage dcr Darstellung wird beantragt: -.'. Dcr vom Laudcöausschussc bewilligten Zusammenstellung dcr Uutergemciudc Calcz im Bezirke Treffen mit dcr Gcmcindc Klcinwcideu in cinc Hanptgcmcindc, fcrncr der Einocrleibnng dcr Unter» resp. Catastral-gcmcindc Vcrd in dic Hauptgcmeindc Obeilaibach wird nachträglich die Genehmigung ertheilt; I). der Laudcsausschuß wird mit der Einleitung der weiteren Schritte zur Erwirkuug der allerhöchsten Sancliou beauftragt. — Wird angenommen. 5. Antrag dcs LandcsauSschusscS auf Aufhebung des Kauzleipauschales bci dcn LaudcöwohlthätigtcitS-austaltcn und auf Passirung dcs wirklichen CrforderuisscS. Abg. Kromcr vcantragt dic Zuweisung dicser Vorlage an dcn FluanzauSschuß, weichcr Antrag ange-uommcu wird, 0. Antrag dcö Landesausschnsscö auf nachträgliche Genchuugung dcS zu Bcuchcrstclluugcn im Zwangs-mbcitshaufc bcstrittcnen Kostenaufwandes vou 1365 si. 41 kr. — Wird augcuonimcu. 7. Antrag dcö LandeSauSschusscs auf Bewilligung einer jährlichen Gnadengabc auf LebcuSdaucr für dcn dienstuntauglichen Irrcnwärtcr Urban Oblak pr. 60 si. -- Wird angenommen. 8. Antrag dcS LauocSauöschusscs anf nachträgliche Geuchmiguug dcr auf Kosten dcs LaudcS übcruommcncn Vorspanuöbcfördcrung dcr zur Kriegsbereitschaft einbe» 1788 rufcncn Militär-Urlauber und Reservisten und der zur Werbung und Ausrüstung dcr kiaiuischcn Alpenjäger bewilligten Sulwcnliou vou 4000 fl. — Wird angenommen. 9. Antrag deß Laudeöausschusscs auf nachträgliche Genehmigung der bewilligten Subvention für den Brücken-bau der Ortschaft Heil. Kreuz bei Landstraß mit 500 fl. — Wird angcuommcu. 10. Antrag dcS LaudcsausschusseS: u) auf nachträgliche Gcuehmigung der durch den Lau-deSauSschuß verfügten Herabsetzung der Verpftcgs» gebühr in der hiesigen ZwangsarbcitSaustalt auf 49 lr. pr. Kopf uud Tag; l>) auf Festsetzung dieser Vcrpflcgsgcbühr für das Jahr 1807 auf 48 lr. pr. Kopf und Tag. Abg. Brolich beantragt die Zuweisung dieses Gegenstandes an den Finanzausschuß zur Erledigung; was angenommen wird. Der Herr Präsident gibt sodann die Tagesordnung für die nächste Sitzung bctanut: 1. Antrag dcS Laudcöausschusscs auf Bewilligung einer Subvention von 1000 fl. au die Gcmciuden dcS Bezirkes Scnofctsch für die im Jahre 1867 zur AuS« zahlung gelangenden Kosten für Kunstbauten an der Rekathalcr Sttaßc auö dem Landtt«foude. 2. Gründung eines Waisenhauses als eiuerLandeS- anstalt. 3. Nutrag des LandcSausschusses auf Vewilliguug cincs weiteren Betrages vou 2(X)0 fl. aus dem Laudcs' foudc zur Subvention dcs Krakauer Walddnrchbruchcs in der Mcrtschctschendolf'Gurtfcldcr Straße. 4. Errichtung einer Ackcrbauschulc für Krain, Uu-tersteiermark, Istricn und Görz nach dem Muster dcr Großaucr niederen Ackcrbauschulc. 5. Antrag dcS Landcsausschusscs auf Erhöhung des Diurnnmö des Raimund Schischka. Dr. Costa beantragt die Streichung der Nr. 1 von der nächsten Tagesordnung, was angenommen wird. Hierauf ergreift Dr. Toman das Wort und bittet bei dem Umstände, als viclc Abgeordnete zur Zriuyfcicr uach Agram reisen werden, um Vertagung der vom Herrn Präsidenten auf Montag den 26. November fest» gcstellleu Sitzuug auf Mittwoch, dcu 28. November, was angcnommeu wird. Schluß dcr Sitzung um 12 Uhr. Oesterreich. Wien, 22. November. ^ NlS vor wenigen Tagen daS königliche Rescript an den ungarischen Landtag von den Iour-nalen bekanntgegeben wurde, ward dem zugleich die Be-merluug hinzugefügt, wie die Rcgieruug allem aufbieten wolle, um einer abermaligen Verschleppung der so hochwichtigen Angelegenheit des Ausgleiches zu begegnen. Durch diese Bemerkung, deren Richtigkeit oder Unrich. tigkcit hier nicht ferner erörtert werden soll, ward doch die Thatsache manifcslirl, daß die Absicht einer solchen Verschleppung befürchtet wurde. Eiu heute vou dcr „Wieuer Abcndpost" publicirtes Priuatlclcgramm, nach welchem morgen die nächste Unlcrhcmssitzuug statt« finden soll und in derselben der Tag der Verhandlung des königlichen Rescripts festgesetzt werden wird, scheint uolllommcu geeignet, alle hicranf bczüglichcu Bcfülch» lungcn zu zerstreuen. Nicht minder bedeutungsvoll er« scheint es, daß dcr „Pesti Naplo" heute erklärt, die Stelle seiucS vorgestrigen Artikels, worin es heißt: „Wollten wir jedoch das Vertrauen suchen, welches im Vorjahre durch die Versprechungen euphonischer Worte erweckt wurde, oder jene tröstliche Aussicht, welche hie und da durch die mit limm luleo inlcrprctirte gute Ab» ficht der Regierung geböte» wnrdc, so glauben wir laum, daß wir an der Stelle der Hoffnung etwas anderes als wirtliche Täuschung uud statt dcr tröstcuden Aussicht cinc gewisse Verstimmung fiudcu könnten," uud welche von aller Well auf das königliche Rescript bc< zogen wurde, nur der Situation, nicht aber dem H anptm omcnte des Laudtages, dem lün ig lich cn N cscripte, gegolten habe. Man glaubt auS dieser etwas auffälligen Erklärung schließen zu dürfen, daß in Pest guter Rath über Nacht gekommen sei, daß cine Modification der ursprünglichen Meinung übcr das königliche Rescript Platz gegriffen habe und diese Modification vielleicht nicht gauz ohne Einfluß auf die Stclluug der Parteieu gebliebcu sein dürfte. Als die crsteu Nachrichten von den durch allerhöchstes Haudschrcibeu iu dem kaiserlich cu Haus>> halte angtordnctcn Ersparungcu iu die Oefscut-lichkeit gclanglcn, da knüpfte sich au dicsclbcu zugleich daS Gerücht von einer völligen Umgestaltung in den obersten kaiserlichen Hofämtcru, und dics zwar in dcr Weije, daß von der Schöpfung einer neucu Art von Centrale in der Hand des Hrn. Ministers des Hauses, desseu Nessort von dem des Ministers der auswärtigen Angelegenheiten getrennt werden sollte, die Rede war. Durch die Erncunuug dcS Herrn v. Bcusl vorerst zum Minister der auswärtigen Angelegenheiten erhielt diese Auffassung eine Art von Wahrscheinlichkeit. Heute jedoch, wo Herr von Acnst auch Minister des Hause« ist und den ersten Rang unter deu Ministern einnimmt, zcr. fallen diese Gerüchte natürlich von selber. ! Für Se. Excellenz den Herrn Grafen Mens-'dorff, den früheren Minister dcr auswüttlgcu Auge. ! legeuheilen, werdcu iu dem Palais iu dcr Hcrrngassc zunächst der kaiserliche« Hofburg Appartements eingerichtet. Einige Provinzjournalc haben iu dicscu Tage» die Nachricht gcbeacht, daß das Mitglied des Orchesters im Harmouielhcatcr Marcher, welches vor Kurzem wegen des Mordes au einem Schneider, begangen in dcr Brühl, eingezogen wurde, bereits ein rcumüthigcs Geständniß abgelegt habe. Es scheint dies nur die halbe Wahrheit zu sein. iudcm es nun heißt, daß Marcher zwar cin Gcsländniß abgelegt, dasselbe aber neuerdings widerrufen huln-. Montag fcicrt der Iournalistcnucreiu „Concoroia" daS 25jührigc Jubiläum des Schriflstcllcrlhums uvu Ignaz Kur an da. Wien, 21. November. Dcr A d reßausschu ß des ni c d c röstcrre ichisch cu Landtages hat heute Vormittags sich zu ciucr zweitcu Berathung versammelt. Die Debatte war abermals eiue sehr bewegte; wenn auch dic Meinungen übcr die einzelnen Puntle, die in dcr Adresse zur Sprache kommen scllcu, zum Theil difjerirten, so herrschte andererseits darüber Ucberein-stimmuug, daß iu erster Reihe der Wuusch uach der Aufhebung dcr Vcrfassuugssistiruug betont wcrdcn müsse. — Zur Behandlung der gemciusameu Angelegenheiten zeichnet eiu Correspondent dcr „Buh." die Intention der Regierung dahin, daß aus dem ungarischen Landtage (ausschließlich Croatieus und Siebenbürgens) und aus dcn cisleilhanifchrn Landtagen (die nicht, wcder in eiucu engeren Rcichsrath, noch überhaupt iu eiuc Gcsammlvertrctuug zusammengefaßt würden) in gleicher Zahl jc cinc Delegation nach Wien entsendet werde, dab dicsc beiden Delegationen getrennt verhandeln, uud daß sie erst dann, wenn wiederholte Versuche, zu cincm conformm Beschluß zu gelangen, sich als fruchtlos erweisen, in einem einzigen Bcrathmigs« kürpcr zusammcutrctcu, in welchem schließlich die Ma-jorität dic Entscheidung gibt. — Die „Ind. belgc" spricht heute wieder vou dcr bcuorstchcudeu Bcrufuug dcö Holländers van Bosse nach Oesterreich, um hier die Leitung des Fi« nanzministcriums zu übernehmen. Ich glaube nicht zu weit zu gchcu, schreibt ein Correspouocut der „Dcb.," wenn ich diese Nachricht als unrichtig bezeichue. Es ist wohl möglich, daß ciu Elaborat des gcuaunteu Herrn über die Reform dcS österreichischen Fiuauzwesens zur Annahme gelangt, und daß auch Herr van Bosse bchufö weiterer Erläuterungen für einige Zcit nach Oesterreich kommt: von seiner Berufung au die Spitze des Fiuauz« Ministeriums aber war bis jetzt leiuc Rede. Prag, 20. Nov. Die Kricgoschädcucrhebuugs. Landescommission erhielt dieser Tagc dic vou der Prager Bezirtscommission geprüften, adjuslirteu und zur Rückucrgüluug beantragten Liquidationen dcr Pragcl« Sladtgemcindc behufs weiterer Amtshandlung zugestellt. Die Liquidation faßt hauptsächlich dic für Verpflegung und Rrquisitioncu der preußischen Truppen von Scitc dcr Gemeinde vcrauögablcu Summen in sich, u. zw. stcllt sich die Vcipftcguug mit 369.227 ft. 90 lr. heraus, währcud die Requisitionen 84.988 fl. 57 kr. betragen. Dic für die laif. österreichischen Truppen von dcr Gemeinde bezahlten Bequarticruugs. und Vcr< tüsliguugsbcilrage machten 4964 fl. 16 lr., die Noth-standsarbcitcn auf dem Bcloedcrc, auf tier Wokooiccr Straße und anderwärts lostctcn 122.551 fl. 28 kr., während die sonstigen diversen KricgSschadcn 13.010 st. 87 lr. betrugen, was mithin im Ganzen die Summe von 594.752 fl. 85 lr. crgicbt. Vriinn. Die „Brüuner Zeitung" schreibt: Die Kunde von einer Arbeiter st rite, verbunden mit einem Cravalle, crwcckte eine namhafte Aufregung iu uufcrcr Stadt. Wic wir hören, follen am Sonntage Ansammlungen von Arbeitern auf deu „schwarzen Feldern" stattgefunden uud cinc Erhöhuug und Auöglci-chung dcS Lohnes znr Sprache gelommcn fein. Es wurden zwei Reducr arrctirt. Atontag Abends füllte sich der Dominicaner«Platz mit Arbcitcrmassen, welche ihre Wünsche kundgaben und die Entlassung dcr Ver« hafteten foidcrlcu. Es rückte Militär aus. Die Wort-führer dcr Arbeiter licßcu sich bcruhigeu uud dcr Auflauf halte leine weiteren Folgen. Ausland. Berlin, 2l. November. Iu der Sitzuug deS Abgeordnetenhauses legte dcr HandelsmiuiNcr einen Gesetzentwurf betreffend dic B r i cfpo i l o c r m tt-tz i g u n g vor. Der Präsident theilt mit, daß wochcnt-lich am Dinstag, M'.twoch und Freitag Budget-bcrathuugcu statlfindcn werden. Dcr Abg. Wal -deck beantragt die Generaldebatte zu unterlassen, zieht jedoch sciucu Antrag nach einigem Widerspruch zurück. Tw estcn bespricht dic Fiuanzlagc, sordctt die Regierung auf, dic Etatspofilioucu für 1866 gcuaucr zu dclailli-ren, und glaubt, des Haus werdc auf die verkürzte Militärdicnstzeit zurückkomme» müssen. In diesem Augenblicke scicu jedoch die verlangten Gelder zu bc. willigeu. Der Fiuanzminister sagt detaillirtc Etats-Positionen zu. Dic Rcgieruug beabsichtigt das Salz. monopel in dcn allen und neuen Provinzen abzuschaffen. Nachdem Grotte, Nohdcn, Vacrst sich au der Debatte bctheiligt hatten, wurde die Ge u e r al die cussion geschloffen. Dcr M i n i st e r des Iuuc r u Graf Eulenburg, bringt zwei Gesetzentwürfe ein betreffend die Grcuzregulirung mit Baicru uud dic Eiuihci-lung dcr Wahlbezirke in den neuen Provinzen. Der Antrag Lasters, betreffend die Köln-Mindencr Eisen-bahnnotiz, wird bei uamcntlicher Abstimmuug mit 129 gegen 122 Stimmen angenommen. AuS Berlin schmlit man dcr „S. C.:" Unsere Regicruug glaubte ciue Grwisscnspflicht gegen die katho-tholischc Bevölkerung des Laudcs zi: erfülleü, iudcm sie dem heil. Stuhle nicht bloö iu vagen Phrasen ihrc lebhafte Theilnahme für dcu Fall, daß dic Bedrängnisse des heil. Vaters wachsen sollten, ausdrückte, scmdcrn iu ziemlich bestimmter Weisc ihrc active Betheiligung an allen Schritten zur SicherstcUnng dcr Person und dcr Herrschaft des Papstes zusagte. Preußen wird sich in dieser Richtung der Initiative, die sich Frankreich vorbehalten hat, unbedingt anschließen nnd mit den katholischen Mächten zusammengcheu, deren Mitwirkung Frankreich im gegebenen Augeublickc aurufen will. In Florenz wird mau, sctzt dic „S. C." hinzu, von diesem Schritte Preußens nicht sonderlich erbaut gewesen sein, aber davou mit aller Eourtoisic untcrrichtct, konnte mau die eröffnete Aussicht, sich auch bei einer ucuen Evcutualität au Preußens Scitc zu befinden, nur mit Dank nufuchmcu. — Dic „Krcuzzcituug" veröffentlicht folgende mysteriöse Note: „Mau will wahrnehmen, daß sich in bekannten Kreisen des GroßhcrzogthumS Posen eine gewisse Bewegung zu cutwickcln beginne. Insbesondere soll vou dort auS auch der Versuch gemacht worden sein, sich mit nicht näher zu bczeichucudcn österreichischen Persönlichkeiten in Verbindung zu sctzcu." — Die Gegenstände dcr diplomatischen Erörlerun< gcu zwischen Luxemburg uud Preußcu, die iu durch-auS freundschaftlicher Form stattfinde», bewegen sich namentlich uiu folgende Punkte: Luxemburg möchte erstens die preußische Besatzung iu dcr Fcstuug Luxemburg zwar zulassen, übcr nur als eine Concession, nicht als ein Rccht, während Preußen dieses Recht traft dcr euro-päischeu Verträge beaufprucht. Luxemburg soll außerdem cinc Bürgschaft dafür zu erhalten wünschen, daß, wenn das norddeutsche Parlament den Eintritt Luxemburgs in dcu norddcutschcu Buud beschlösse, Preußcu sich dlM förmlich widersetzen würde. Prcußeu, das bis jetzt den Eintritt Luxemburgs iu dcn norddeutschen Buud nicht gefordert hat, wird doch dcu, letzteren Verlangen Luxcm-buigö schwerlich nachlonnncu uud sich nicht vou vorn hcrcili für, alle Fülle binden wollen. Genua, 17. November. Großes Aufscheu und pciuliche Befürchtungen erregt die Nachricht von dcm Fallimcut dcr Darlehens- uud Sparcafse (^!>58N 5«ci<>I ri>l»l!!'lm) in Mailand, welche erst im I. 1863 gegründet worden war. Durch die Vortheile, welche dicses Institut im Vergleich mit der frühcrcu Sparcassc bot, licßcn sich namentlich in den Bczirlssuccursalcu cinc Mcngc Personen bcwcgcu dieser Cassc ihrc Ersparnisse anzuvertrauen, wclchc jctzt fast gänzlich vcrlorcu siuo. Schon bei dcr Gründung dcs Instituls hatten scine wenig soliden Grundlagen lebhafte Angriffe hcivolgcrufcn, die abcr nicht bcachtct uud bald vcrgcsscu wurden. Dic Kiiegscrciguissc, das fortwährcudc Fallen der italienischen Rcutc mußleu uuvcrmcidlich dic bctlagcnswcrthc Katastrophe herbeiführen, wclchc in ihrcü empfindlichen Folgen ciuc fo großc Anzahl von Familie" bcrühreu odcr gauz zu Grunde richtcu wcrdcn. Paris. Uutcr dcm Titcl: „l.l> v<'l-ll,' .^^ (lo (!»u!(!0ll>li (^. ^(»!<»u>fcu " Politik und auch dcr Kirche legt man dcr Sc"v" ^ dcs Generals FlcuN) ciuc immer größere Wla)'^.^ bei. Er soll cin ganzcö Programm cm"!"") ^ scheu Machtpolitit nnd katholischer ^lllauzeu Florenz bringen - ein Programm, welches das P s thum uichtS weniger als seines pol.tljchen ^y"^ird. entkleidet uud worin auch auf Polcn hiugcwlc c> Dergleichen Angaben lassen sich nicht controls". 1789 viel ist jedoch gcwiß, daß hochgestellte Katholiken, wclchc bisher ihr nur zn gerechtfertigtes Mißtrauen durch nichts einschläfern ließen, der nächsten Zukunft ohne Äeäugsti. gung entgegensehen, General Darrican hat seine finauz. lnililärischcn Eouferenzcn mit Herrn Fonld geschlossen; sie lamcn Über einen außerordentlichen Credit von 360 Mill. Franken für das nächste Jahr übcrcin. Diese Summe stellt gleichsam die ersten EinrichtuugSkostcr» der neuen Organisation und Bewaffnung dar. Sachverständige zweifeln nicht, daß das neue Wehrsystcm eine dauernde Erhöhung des Kriegsbudgets um 100 Mill. Francs zur Folge haben wird. Zu den in Saint Etiennc schon gemachten Bcstcllnngcn von Gewehren fügte der Kriegs» Minister vor wenigen Tagen eine Bestellung von 150.000 Stück, stets für Ende 1807 zu liefern. Die Bandarbeiter und Scidcnwcbcr finden Arbeit in den Gewehr-fabriken. Die Bestellungen an die Privaliuduslric im Auslande betragen «0.000 Gewehre in Spanien, 00.000 in Vclgicn, 100,000 in England. Man versichert, daß die drei Infantcriccomp^gniei', welche am 20. November in Tonlon cingeschifsl weiden, nach Eochinchiua gehen; die Wahrheit aber ist, daß sie bestimmt sind, das Ne-cognoSciruugScorpS gegen Korea zu verstärken — eine ferne Expedition, die nicht ausbleiben wird. Am Montag empfängt der Kaiser den General Dix, den neuen Gesandten der Vereinigten Staaten am Tuilcricnhofc. Es stcht jetzt fest, daß die Kammern crft in der zweiten Hälfte deß Jänners cmbcrlifen nnd auf die Thronrede die zweifachen Adrcßdcbattcn folgen werden. Die Regierung will ihnen mit zwei vollbrachten Thatsachen gcgcuübcr-Wlen können: Nom und Mexico. Wie ich auö den Kreisen der Opposition erfahre, hat die Regicrnug keine Aussicht ein patriotisches Schwcigeu iiber Äic^ico erlangen zn tonnen, sowie bereits cinlreffendc Wiitglicdcr der Mehrheit die dc»lschcn Ereignisse besprochen wissen wollen, inüßlen sie auch Herrn ThicrS als ihr Organ accla» luiren. Letalere DiScnsfion wird ganz natürlich znr Hecrci'organisation führen. Zwischen ihr und dein Bno< get sind als dringlich zn erledigen: das Gesetz über die Uncnlgcltlichkcit des Elementarunterrichts auf Grund einer tlcmcn Geincindcbcstencruug und auf Wnusch der Gemeinde; daö Gesch üdcr die Gcnicludcrcchtc, daö über die Abschaffung dcr Schnldhaft und über dic Freiheit des Zinsfußes, endlich das über die Eoopcrativgcscll» schafttm. Die Session wird also außerordentlich inter» rssant, lcwcgt uud beschäftigt sciu; dic Aesuchcr der Ausstellung dürfen hoffen, unier den SchenSwüroigkcilcn auch Mnster der flanzöfischen ^aumierbcrcdtsamkcit au» z»trcffeu, vorausgesetzt daß sie cinflnßrcich genug sii,d, sich cine Einlaßkaitt zu verschaffen. — 21. November. Fürst Mcttcrui ch gehl mil dcr dritten Serie der Eingeladenen am 1. Dcccmbcr nach <5 ompieanc. ^— Genervt T h u n wird luit dein nächsten Paketboot in St. Nazairc erwartet. Von dcr polnischen Grenze, l7. ^iovclubcr. (A. A. Ztg) Der Slrafmilderungs'Erlaß — Amnestie» Erlaß lann man ihn ni^t wohl nennen — welchen Kaiser Alexander aus Anlaß dcr Vermählung dcS Groß» fürsten-Thronfolgers hat publicircn lassen, wird in Po-lcn mit dcr gewohnten Unzufriedenheit aufgenommen. Die Hoffnung auf vollständige Begnadigung dcr min-dcr gravirtcn Elasscn der politischen Verbrecher uud ua« mcntlich anf die Rückkehr.Erlaubniß für die in Nnß« land Eonsignirten, ist dmch das kaiserliche Älauifcst, welches uicht ciiunal einen Uulcrschicd zwischen politic schcu nud gemcineu Vcrlircehern macht, gänzlich getäuscht worden. Man hält cö für bedeutungslos, wcnu vcn schweren Verbrechern ein Drilltheil oder Vicrthcil ihrer Strafzeit nachgesehen wird; denn fünfzehn Jahre Zwangs-^^beit iu Sibirien feien cbci'so wenig cmSznhalteu als ^uanzig. — Von wohlthätigerem Einfluß lind glößcrcr Tragweite ist der zweite auf Polen bezügliche Mas, welcher die Aufhebung dcr ^astcn uud Abgadcn der ^täblcbürgcr an dic Eigenthümer dcr Städte verfügt. Die auf dem Princip dcö Feudalismus bclnhcudcn Vci« sll'nqc,, wcrden unentgeltlich, dic contracllichcn Vcr-^fl chlnngen gegen Entschädigung aufgehoben. Bei der "»ßcrordcutlichcu Mcngc sowohl dcr „Städte" ^-1^) '^ u,!lc> wclchem )iamcn allerdings mcist gauz clbnrm« l'chc Flecken zu verstehen sind - als auch dcr althcr-Nedrachtcu basten, die zn Gnustcu dcr Grundcigcnlhümcr iu tragen waren, ist dcr uc^c Mas cine längst cl schule ^crvollständignng dcr Ncformgcsctzgcbuug für das iiö-leich, dic hoffcuttich auch zur Hedung dcs noch fchr zu. lückgcbliebeneu Äürgcrthumö bcilragcu wird. — In die» . " Tagcn sollen zwischen dcr österreichischen und ruffi-^>u <)lcgicruug Bcrhalidlungeu über dic Ablöfnng der ^usprüchc dcS BiSthumS sirakau auf feine bisherigen "'nkünftc aus Nussisch-Polcn eröffnet werden, da die ^ssischc Ncgicruug dic jedenfalls sehr erklärliche Absicht ^t, ihic katholischen Uutcrlhaucu von dcr Zugehörig-^t zn fremdcu Diöccscu abzulösen. Dcr katholische "/Mis iu 5?rakau bczog bis jetzt auS Gütern im 5t ö-'"«reich Polen Einkünfte im Betrag von 180.741 fl., "orau das Domcapilel mit 6^).7l)1 fl. uud die Klostcr-^'s'lichlcit von 27 Klöstern mit <^2.740 fl. participirte. ^genwärtig, wo die russische Negicruug daS Vcrmögcu ^ Krakauer ElcruS im Köuigrcichc untcr Sequester ^U'gt hat, sind diejenigen galizischcn geistlichen Institute, ,/'lchc nuf jcnc Eintüuflc angcwicscu warcn, auf dic >">w,lligc„ Uulcrstützuugen beschränkt, dic ihnen von "Udcrcu Scitcu zuflicßcu. Rußland hat sich üdrigcnS ^ bereit erklärt, jcuc Einkünftc alljährlich zn bezahlen, um 'jcdcn ausländischen Einfluß los zn werden. Daö go sammtc Ablosuugi rcchnuug die Sunuue von 5,584.010 fl. bctragcn, wo» zn noch 707.U00 fl. spceicll für das BiSthum und ! 800.000 fl. für die Universität Krakau tämcn. Es ! läßt fich crwartcn, daß rnssischcrscilS diesc Summen eine beträchtliche Abmindcrnng crfahrcn wcrdeu. — Dic rnssifchc ^icgicrnilg Hal das römisch-katholifche Visthum Kamjeujctz in Podolicu aufgehoben und damit dcr katho> lischcn Kirchc jcucr Prooiuz ihren alleu Nliltclpuult gcuolnmcu. Dcr bisherige Bischof jcucr Diöccsc, l'. Fi, jalkowsti. hat sciue laugjährige Residenz verlassen inns'-scli uud sich jetzt in Kijcw niedergelassen. — Der zur griechisch«,» Kirche übcrgclrclcuc Fürst Alexander Drutzly-^ubctzty hat fciucu Ucbcrtrilt im Wiluacr „Wjestuik" iu cincr Erklärung motivirt, woriu er dcu Katholicismus „mittclliltcrlich uud überlebt" uennt, ili,d dcr )n-fallibililät dcs Papstes cutgcgcuhält, daß „sciuc cigcncu Uutcrihancu von ihm abfallen." Litlhauen f:i durch dic Vorfehuug für immer mit Rußland vereinigt, darum wolle er auch Russc sciu. St. Petersburg. Eiucr Beschreibung des üdcr« auS prachtvollen Hofballs am Abend dcs Hochzeitstages (m dcr „Timeö") cnlnchmeu wir FolgcudcS: „Es war eine Anzahl tschcrkcssifcher Uuiformc,! anwesend, nnd in cmcr Umgcbuug duulclgcfärbter uud wildblickcudcr Gc^ fichtcr wurdc miröchamyl gezeigt. Einst der ^owc dcs Kaukasus, ist er unu ein schwacher, altcr Sohn Schainyls, c,ncr uou dcn Gcfährteu seiner chrcuuollcn Gefangenschaft, lehntc an dcr Stuhllchuc feincS Vaters iu der bclannteu tschcrtcssischcn Tracht, lnit cineu» uugchcmcn Kalpal auf dcm ilopfc — ciuer Art Grcuadicrmützc, doch nicht auS schwarzem Bä,cufell, sondern aus wci-ßcr ^ammSwollc. Sciueiu Vatcr sehr ähulich, besitzt cr ciucö jeucr cigcnihiuulichcu, zugleich passiven uud drohenden Gesichter, dic an cincu schlummernden Vulccm cr-luuern. Abcr zu eiuer freicu Bethätigung sciucr ^cidcn» schastcl! wild cr lanm jc Gelegenheit findcn; ts wäre denn auf cincm regelmäßigen Schl.ichlfcldc und uutcr ^cußlaudö kaiserlicher Fahne. Dic Tage sind dahin, wo er daran dcukcn lomilc, srci herumznschweifcl,, mit! dcm Tindschal iu dcr Faust uud au ocr Spitzc scincs Elans. Offenbar ist cr auch ciuilisirter als cr aus» fieht. Auf seiner GcbirgSbloufc über der Patroulaschc auf sciucr Brust hing ein elegantes Augenglas, daö cr manchmal ganz mit dcr lcichteu Grazic cineS SalonS» Habitno handhabte. Scinc Händc, wclchc jetzt ohne dic Ricoerlagc seincS ValcrS mit dcr Nicdcrmctzclnug llngläubigcr beschäftigt sciu würden, slakcu i» dcu luappstcu pariser Haudschuheu; uud als ihn cm Gcudc-officicr in dcr Landcssprache aurcdclc, verneigte cr sich lächelnd und autwortetc im tadclloscstcn Eonrtoisicslyl. Ein Tschcrtesscntnabc oon 8 odcr v Iahrcn, den Kopf iu ciucu schwarzcn Kalpat vcrgraucn, nnd ciuigc aüdcrc ganz rnssificirte Gcbirgösöhuc in Kcttcnpanzcr vollendeten dic Eiruppc. Dcr in dcr Mhe befindliche General Grabbc, welcher scincu KricgSruhlu im Kaukasus gcwou> nc», und ciuc schönc jungc Daine, dercn Gcmal daselbst gefallen, bildctcu dcu Mlfsalleudcu Eoutr^st.....Iiu Verfolg dcs Abends richtete Kaiser Alexander im Vor« übcrgchcn m>t dcr Kaiserin cinigc frcnudliche Worte au Schcuuyl, dcr fich, dic Hand auf der Brust, erhoben h.ütc und dcsfru Antlitz uou freudiger Dautbalkcil strahlte. Auch Großfürst Ecmstanli», cin Prinz von jchr iulclli> gcutcul uud cnlschlosscnclu Gcsichisansdruck, bcgrüßlc dcu Patriarchen mit lcr Vcrtranlichtcit eincS altcn Be-tanutcn. Osfcobar ist dcr altc Kriegsheld nicht vloö ge^> fangen, soudcru auch gezähmt, und vielleicht in cincu Freuüd vcrwnudelt. (fvnstantluopel, -1. ^iovcmbcr. Eiu Aciniste' l rium Fuao Pascha stcht in Aussicht. Dic Pforlc trifft Vorbcreitungcu für ciuc coustitntionellc Iiegierung. — Anf Kandia findet cin Bcamtcuwechscl statt; cS wcr-dcn Untcrgouvcrncurc cruaunt. — Officicllcu ')lachrich. tcu zufolgc siud die Aufständische» auf dcn District Ayo-vassili uud dic Schluchten dcö EphüliclGcbirgcö bc' schränkt. Dic unlcrworfcucn Sphakieten haben cin gric-chischeS Provianlschiff zurückgewiesen. <5airo, 18. November. (Direct.) Dcr Vicclönig hat heutc das Parlament eröffnet. NhodoS, rück. Dic cindcrc Seile crwähnle dcn Wiederaufbau nntcr dcr Dynastie Miug, vor ungefähr :l00 Iahrcn. Er eutdccktc cinigc Al'tölnmlingc dcr Eolouie, und hörte, daß sic jetzt etwa 300 Scclcn zählen. Nach ihrer Erklärung hätten sie daö Banmatlrial ihrer Synagoge verkaufe,', müfscu, »nu sich die nothwendigsten ^cbcnö-dcdürfulssc zu laufcn. Allc waren arm, cinigc warcn Geldwechsler, andere ucrtauftcu Obst und Kuchen, und noch andcrc handelten mit alten Kleidern. Sie bcfitzcn einige Abschriften jüdischcr Werkc und cinc Gcsctzrollc, vcrstchcn abcr die hebräische Sprache nicht. Dcr Mis° siouär sah dcn Sohn dcö letzten Rabdi, init dcsscu Tod dic Kenntniß dcr heiligen Sprache verloren ging. Dic Pcrsoueu, wclchc dem intcressantcn Ucbcrrcst ange° hören, warcu nicht im Stande, dcn Stammbaum ihres Slamms zn verfolgen, sic hielten leine Vcrzeich„issc, sie vcrsammclu sich uic als Gemeinschaft, und ihre Kiiidcr wuchsen auf ohne das Sichel der Gemeinde. Hagesneuisskeiten. — Nie da« „Vaterl." erfährt, wcrdcn mit ^l. Jänner 1807 alle Fil ial-La n de s - und San: mlungs, casscil, dann alle L i q u i d a tu r c >i, serin'r allc Rech» i, u ng s abth eilu n ge n und Buchhaltungen, wclche nuch in dcn Velwaltungs-Distlicteu in Ungar» bestehen, aujgclöst, dnrch welche Maßregel bei 3000 k. k. Beamte in Niüponibililät fallen. Tie G.Idperceptionsgescdüste der Filicil-LcuideZcasjm sollen der Landcshauvtcasfa, dann dcn Stcucl'ümteln nnd die ^icchnungö' li»d VlichhalllmgsgcsMste je bei den Haupt» nud Proviiiz-Fiimi'z-Obei'bchöiden zuge» lhcilt und von dcn 3000 disponibel gemachten Beamten dürste mir ein geringer Theil, circa 150 (?), durch diese neue ?)leorganisinma, reactivirt werden. — Sl'ildcm Venezien an das Königreich Italien adgetveten wurde, musite von Getreide. Hülslnjnichten, Nei), Mahlplodlltteü und Brot bei der Einfuhr über die süd» li roiische Grenze der Mnfuhrzoll entrichtet werden. Da nun bekanntlich ein großer Theil jener Producte- aus Italien bezogen werden muß, so ficl diese ncne Auflage der süolirolischc», namentlich aber der armen bäuerlichen Aeuöl-lerung um so empfindlicher, alv auch der Gelrcideausschlag flir den Apvrouisiunirungssoud zu entrichten kommt. Der Verwendung der Etcüthaltcrci ist eZ jetzt gelungen, diesem bedrückenden Umslande abzuhelfen, iudnn übcr Anordnung des Herrn Finanzministels den betreffenden Zollämtern im telegraphischen Wege die Weisung zugegangen ist, obige Gegenstände bei der Einfuhr zollfrei zu behandeln. — Ueber die Verluste, welche die baierische Armee im letzten Kriege erlitten, verlautet nach den dcfi« uitivcn Feststellungen im Knegömiuisterium Folgendes i Die Zahl der todten Ofsiciere betrügt danach 47, die dcr verwundeten Officicre 111, zusammen 153. An Unteroffizieren und Sol» daten blieben todt 282 Mann, verwundet wurden 1858, vermißt werden 567; dicso drei Ziffern zusammengenommen ergeben 2707 Manu. Der Gcsammtverlust der baie-rischcn Armee betrug sonach 2365 Ofjicicrc, Uutnosficiere und Soldaten. Da aber der Gesammtucrlust der königlich vreususchen Ataiu.Armee nach den ofsiciclkn Ausweisen dar« 1790 über 3694 Officiere, Unterofficicre »nd Soldaten betrug, so ergibt sich fur die baicrische Armce ein Mehr von 171 Mann. — In dem Nachbarlande Vaiern wurden am 19tcn November 39 Präparanden schulen silr je 40 ZLg« linge, welche sich zum Eintrilte in die Schullthier«Seminarien befähigen wollen, eröffnet. — Gewis; ein Veweia, welch' hohen Werth man dort auf den Volksunterncht überhaupt und dann insbesondere auf eine gute, gründliche Vorbereitung für den wichtigen und ehrenvollen Neruf eines Lehrers legt. — Die französische Nordcisenbahn soll am Namenstage der Kaiserin der Franzosen nicht weniger als 150 Kisten mit Blumensträußen für Ihre Majestät nach Compi^gne be« fördert haben, welche von den Eingeladenen, den Minister», der Diplomatie, der laisnlichcn Garde u. s. w. gesandt wor« den waren. Mehrere dieser Strauße hatten den Werth von 400 bis 500 Fr. — Die Cholera, die nach allen Anzeichen ihren mörderischen Wanderzug so ziemlich beendigt hat, hört merl> würdiger Weise in dcu beiden größten europäischen Städten fast ganz zu gleicher Zeit auf. Nachdem die Pariser Blätter vor einigen Tagen dcn „ersten Tag ohne Cholera" an» gezeigt, weist auch der amtliche Bericht in London nach, daß am 15. d. zum erstenmal seit dem diesjährigen Erscheinen der Krankheit lein Cholerafall vorgekommen. Locales. -— Dem statutenmäßig eingeführten Vrauch, daß die philharmonische Gesellschaft alljährlich zur Cäcilien feier eine solenne Kirchenmusik veranstaltet, wird dieser Verein auch heuer getreu bleiben i nur taun diese Kirchenmusik (es wird eine Figuralmesse von Veit aufgeführt) nicht schon mor» gen, wie dies ursprünglich beabsichtigt wurde, sondern wird erst an einem dcr nächsten Feiertage, wahrfchcinlich am 6ten December, in der Domtirche stattfinden. — In Folge der beantragten Vermehrung des Per« sonals und Erhöhung der Gehalte der Beamten der kraini« schen Sparcasse finden sich zahlreich kompetenten selbst um die laut Concurs'Ausschreibung neu zu besetzenden KauMlen» stellen ein, wozu wohl auch ein liberales Peusionsnormale aneifern mag. — Heute Abend findet im Fischer'schcn Salon eine gemütbliche Versammlung der Turner, Sänger und Ccdüken (Turn ertn eipe) mit Programm statt, und werden letztere nunmehr wieder regelmäßig abgehalten werde». — Unsere Einspänner (Cabs) pflegen um die Mittagszeit von ihren Standplätzen zur Fütterung heimzu« fahren, so daß man um diese Zeit selten einen auf dem angewiesenen Platze findet. Ist dies im Interesse der Ein« spanner selbst und iusbesvndere des Publicumö? — (Theater.) Der vorgestrige Theaterabend wurde uns durch die gerundete Darstellung des vieracligcn Lustspiels „Der Mentor" und die Reprise der Operette „Meister Fortunio und sein Liebeölied" recht angenehm gemacht. Ins« besondere Herrn Burggraf's Mentor in seiner gelehrten Steifheit und seiner Hochtomischen Naivität war eine äußerst gelungene Leistung, dcr sich die übrigen Darsteller, so Frau Leo in der Nolle der weitläufigen Madame Fingerlein, und die Frl. Helmesberg er und Nagel ebenbürtig an die Seile stellten, wodurch die vielen tomischen Pointen des Stückes in der That trefflich hervortraten und das Publi» cum, welches übrigens nur schwach vertnten war, zu mehr-fachen Bcifallsäußerungcn veraolaßten. Der schwache Besuch des Theaters an dicscm Abende erschien uns umluweuiger erklärlich, als die letzte Ausführung der Operette einen fo überaus günstigen Erfolg hatte. Selbst diese zündende Wirkung dcr Operette ans die Zuhörer ver« mißten wir vorgestern, wo die gelungensten Nummern nur spärlich,'» Beifall fanden, trotzdem Frl. Keller und Frl. Uetz es sicher nicht unterließen, ihre Partien fo wirksam als thunlich zu gestallen. — Es ist dies cben cin hier nicht mehr unbekanntes Drama, wir möchten es „Nepriscnschiclfal" überschreiben. l.. K. (Z l« m Erntebcricht 1806.) Die Ernte dieses Jahres ist im allgemeinen mittelmäßig zu nennen. Nur einige wenige Erzeugnisse des Bodens waren besser, andere Früchte dagegen sind sehr schlecht gediehe». Die Leser werden sich erinnern, daß wegen des herrschenden Futtermangels, dcn die große Trockenheit des Frühjahrs 1665 herbeiführte, sehr viel Vich, das für die Landwirth« fchaft so unentbehrlich ist, zu Spottpreisen vertaust wurde, dagegen gibt es heuer Futter in Menge und in Folge dessen Vertheuerung des ohnehin decimirten Rind« Viehes. Ebenso verhall cö sich mit dem Stroh, welches jetzt in reicher Fülle vorhanden ist, während im vorigen Herbste dcr Bauer sciue liebe Noth mit den primitiven Strohdächern hatte, die alljährlich reparirt werden müssen. — Die Maisröste haben nicht verfehlt, ihre böfc Nüclwirlung weithin und andauernd suhlen zu laffen. Die Frucht des Winterroggens ist deshalb schlecht ausgefallen, wäh« rend der Sommcrrogen noch ziemlich gut war. Dem Wei« zen läßt sich auch nicht viel gute« nachsagen. Die Hül» sen fruchte haben durch den Reif desouderö gelitten, von dem jedoch die hochgelegenen Felder größtentheils verschont blieben. Unter den Gemüsen ist das Kraut gut gerathen und auch Kartoffeln gab die Erde gute und viele, wo> von leider die meisten in der Umgebung von Laibach an« gelränlelt sich zeigten, denn sehr vieles mußte wegen der schwarzen Fäulniß verworfen werden. Dagegen ergaben die Kartoffeln vicl Saamcnfrucht. Mohren und Nilbcn zu» snedenstellend. Mit dcr Honigcrntc steht die Heiden« blüthc im Zusammenhang. Honig gibt e« wenig, weil die Witterung zur Zeit des blühenden Heidens lalt und regnerisch war, Obgleich der herbstliche Reif erst spät eingetreten ist, nachdem bis auf Kraut und Rüben, denen er nicht schaden kann, fast alles schon eingeheimst worden, war doch di« Frucht des Heidelornö zum großen Theile leer und unergiebig. Was das Obst betrifft, so waren die Bäume nicht besonder« überlastet. Nüsse gab es in den Niederun» gen sehr wenige, denn die höchst empfindliche Blüthe wurde wegen der oft erwähnten Calamiläl des Frühjahrs start her» genommen: im Gebirge dagegen, welches überhaupt heuer mit den Ernle'Reiultatcn glücklicher war, sind die Nußbäume sehr ergiebig gewesen; auch Zwetschken, welche einen Han« delsarlilel bilden, gab es in großer Menge: Aepfel nnd Birnen wcnig, nur Most. und Holzbirnen überall reichlich, ebcnso Kastanien. Die Weinlefe betreffend, spielen wieder die Höhen und Niederungen eine mehr oder minder glück« liche Rolle. Die vom Maifrost verschonten Gegenden Unter« liains haben Ursache, mit der heurigen Fechsung so ziemlich zufrieden zu fcin. In den andauernd sonnigen Tagen des Frühherbsteö reisten die Trauben rasch und vorzüglich. In einigen Gegenden, besonders bei Gurlscld und Landstraß, will man den heutigen Nein mit der berühmten Güte des vorjährigen Weines, welcher in dcn Annalen des Weinbaues noch nach mehreren Decennien gleich jcnem vom Jahre 1634 hervorragend wird genannt werden, ähnlich finden. Leider wuroe der Genuß des Wciumosteö in der „süßesten" Zeit feiner Jährenden Jugend wegen der noch herrschenden Epidemie gröhtcnlheilü vereitelt. Aus den Landtagen. Linz, 22. November. Dr. Haun und Genossen stcllcu deu Aulrag: Dcr Landtag wolle sich für dic Nothwendigkeit ciucr Zweigbahn Nottcnmauu» Liezcu < W iudischgal stcn - Kirchdorf - Wcls lind für dic rasche Iuangrissuahme dcr Liuz^Bud-wciscr Linie aussprcchcn. — Der Landlag beschließt über Antrag dcS Lauocsausschussec', deu vaterländischen Küustlcr A. Obelmilllcr mit dcr Ausarbeitung cineS Ge« mäldcs für dic oberöstcrr. Landeöbildergaleric zu bcttaucu- Prag, 22. November. Dcr Adrcßautrag dcs Abg. Herbst wird vertheilt. Dcr Statthalter lhcilt mis, d.iß Se. Majcstät die Vcrhandlungcu res böhmischen Land-lages vorjähriger Session zur Kcuuluiß gcnommcu und sich bezüglich dcr noch nicht cnlschicdcucn Beschlüsse die Entscheidung vorbehalten haben. Dcr Clam'schc Aoreß. autrag wild eingebracht. Die Wahlbericht? wcrdcn vcr-lcsen. Ueber dic Wahl Slrcjschowsly's wird wegen eineS Formfehlers und dessen Freisprechung !ftcrc. National.Anlchen i'<:.'.^. --Vantactien 71«. — Crcdiwcti?n 15^.60. — 18i(),^.-Sildcr 1^'!.^.-London 127,10.—K. l, Dncalm Ctt»^/.«. cheschästs-Zeitung. Die (sheckö der Staats-^eütralcasse. Die Fi- nanzleiOliig scheiitt niit ihrer Id«, acceptivte Chcckö der Credit« austall an ZnhlmiaMatt hiiianii^igcbe», um dein silhlbav ^ewov-dcncn iUtangrl an lirinen ^ioteiilal^orien ab;lihelscn, das c>eng»cle Aiiökinislöniilk'l attrossr» ;u habe». Ienr Eheckö l-rhalt^n sich nämlich in niiglcich siärll>rcm Pcrhällüif; im Umlauf als dieseö agnoö-l-ilt>> ElMs von Pnuate» bisher uennüchte». Der Rückfluß an die Hassm dcv Anstalt soll laum 5>l) Pn'ccut dn- rmittilll>u Checks t'etrngru haben, während übrv 5>0 Percent bisher im Umlauf sich erhielten, und cö uutnlieü, dir der Clrditcmslall zur Eiulösmiss präseutirt iverden, werden liou dtrsclbru durcha,^chlan,eu und al<'r Chrcts iu der allrrriufachstm Wl'isr vorgedeugt ist. Inserateusteuer. Mrhrerc Blatter habcn gemeldet, daß riue audsrwritige Neguliruug der, wie sic jri/t ist, allerdings n» höhstru Orabr drücknideu, Iuseratrustfucr iu Aussicht gruoiimu» sri uud zwar iu drr Richtung, das; statt drö grgcuwärligru M^ duö cine Beftrurruug uach drm Naum einlrttru wrrdr. Wie dic „Prag. Ztg." meldet, ist cö richtig, daß drr Gegenstand in Aü-rrguug gebracht nuirdl',; aber die Pcrhaudliirge» darüber s>>>b uoch im Zuge, uud so ist cö fraglich, ob nbcr das Princip, uach welchem die Steuer fortan zu erhrbeu, schon eiuc Einigung herbeigeführt worden. Heute Samstag den 24. November: Zum Vortheile de6 Herrn I. M e l k n ö, Robert der Teufel. Große Oper iu 5 Acteu vou Meyerbeer. illtorgcu Sonntag dcn 25. Nove m bcr: Hkathchen von Heilbronu. ^^^ Schauspiel in 5> Äc-t,-» uou Kleist. „«««^-" 6 N. Mg. 327.9« i — 2.7 windstill z. Hälftebew. -^. 2 „ N. ! 327.00 ^ l- 1.- W.schwach f. gauz bcw. 0.oo 10 „ Ab. ^ 326.0l ^ l- 0-^ windstill ' trübe ! Morqeus Reif. VcN'ölkung zuuchmcud. Großer Mo"d)o>-Als Wiutergast hat sich der kleine Steißfnß li'aclicoi'« «>"""u / an der Laibach bcrcitö eingestellt. __________^_____-^ Verantwortlicher Redacteur: Issnaz v. Kleinmaur.