Degotardische ^ Laibacher Zeitung, ^ Mittwochs den 4. Iuny 1800. ^1 :f dcm rechten Rhcmüfer sich befand. Der F?ind leistete nirgends Widerstand, ausser in dem Dorfe Vüsslngcn. Die Folge der Gefechte auf den z Puncten des Ucbergaliges waren 7 bis 80a Gefangene, l Major, 8 Offiziers, 3 Kanonen mit ihrer Bespannung, so wie die Einnahme des Schlosses Hohentwiel, welches kapitulirte. Dieses Schloß ist beynahe uneinnehmbar und mit 8n metallenen Kanonen beseut zc. Hierauf folgt dle Kapitulation genannter Feste, welche am ,. diefts zwischen den Gen. Vandamm?, Commandanten der ersten Division, und dem Hrn. von Wolf, Obristlicute-nant und Viceeommandanten des Schlosses , geschlossen wordm is'. Die 1 l Artikel derselben enthalten im Wesentlichen folgendes : Die wür-tcmbergische Garnison zieht mit Kriegschrcn aus; sie niinmt nichts von den,, was nicht den Offizieren oder Soldaten ausser ihren Waffen zugehört, mit; sie macht sich verbindlich, während des ganzen Kric-ges nicht mehr zu dienen, und sich nach Tuttllngen zu begeben; alle Zivilpersonen, mit Einschluß der Geist-lichen, der Bäcker und Kieser, so wie der Wingersleute, können «n dem Schlosse bleiben. Die Papiere des Commissärs des Schlosses, welche seine Rechnung enthalten, bleiben unangetastet. Die heiligen Gefäße, u.id alles, was zu der Kirche gebort, kann der Geistliche mit sich nehmen. Der General Vandannne verspricht, sein ganzes Ansehen bey dem General en Ghcf «nd der Regierung der französische« Republik zu verwenden , damit bey dcm kotigen Friedensschluß die Feste Hohentwiel von der französischen ^ gleich den VortlM,, daß die ivoa Mann starke, ausgeruhte Garnison von Ulm gegen den Feind gebraucht, und dadurch dem Theile der Truppen, welcher durch die bisherigen Märsche ermüdet worden, die nö-thigcErhohlung gegönnt werden kann. . Mannheim, vom 14. May. ^ Nachdem in Folge dcr seitherigen kriegerischen Ereignisse am Ober-i rhcin, das Ärmrecorps dcs Hrn. F. Z. M. Grafen Starray sich nach u. l nach aus unserer Gegend entfernt hat-^ te, rciscte am n.d. Morgens auch ! der Hr. F.M.3. Fürst von Hohen-^ lohe von hler ab. Am nämlich?« Morgen brach das »loch hier gelegene Bataillon Wallachen auf. Gestern ! endlich verließ auch dcr Hr. Gcne-^ ralmajor Graf von e5"nel mit ei-i ncm Theile dcr noch hier gelegenen l Kavallerie ro» dem izteu Drago- nerregiment und den Szcklcr Hns-saren, die Stadt.. Adcnds rückte (in? Abtheilung pfalzbaierischer Truppen von der Vesayung von Philipps-burg ein. Die Posten am RHeine unterhalb dcr Sladt waren schon seit einigen Tagen von Mainzer Infanterie und Ozokler Hussaren be-sctzf. Unter diesen Umstanden gieng heute in der Frühe ein französisches Corps bey (Sandhosen über den Rhein, und breitete sich nach einem kurzen Gefechte, bls gogcn Frcidcn-heim hin, aus. Gegen 6 Uhr zeigten sie sich in d?r der Stadt gegenüber liegcndcne ehmaligen Neckarschanze, wohin sich auch der Commandant der Szckler Husaren , Rittmeister v. Szenkcresty , begab, und eine Unterredung mit dem kommandjrcn-den franz. General 3hüring hatte, s Nach 9 Uhr kamen beyde über dcn ! Neckar herüber in dle Stadt, wo z die Unterhandlungen bis heute s Nachmittags sortgesetzt wurden. Das ^ Resultat war, wie man vernimmt, i eine Ucbcreinkunft folgenden weftnt- l llchen Inhalts: i) Einstellung aller Femdseligkciten bis zum 15. um 6 Uhr Morgens. 2) Der östreichische Commandant kann sich um genannte Stunde, oder, rocnn er will, früher zurückziehen. Die Franzosen werden Besitz von dcr Stadt nehmen. 3) Sicherheit des Elgcn-thums, und die Einwohner werden ungckrankt bleiben. 4) Aufrccht-haltung des Civilgouverncmcnts in der Stadt und der Pfalz. 3) Volle und freye Religionsüvung. 6) Be-freyung der Stadt und des Landes von allcn Contributionen und Re- quifilion?«. Stuttgardt, den 15. May. Die neuesten Nachrichten aus Ulm von gestern früh sagcn, daß die gegenseitigen Armeen noch immer an der Illcr gegen einander über von Ulm an aufwärts stchen. Gestern dcn ganzen Tag horte man aus der Gegend ^ von Ulm ktmoniren. Auf dcr Alb sah man vorgestern und gestern französische Patrouillen zu Engfilu- ! gen, Vcrnloch, Wcidelstcttcn !c. ^ Noch immer steht das kleine fran- i zösische Vrboachlungöiorps zu Hain- ! gen. Von dem französischen Korps, ! das sich neulich zu Gtraöburg und Offcnbnrg, gesammelt hcU gchett gegenwärtig Abtheilungen, worunter die, Polnische Legion, thcils über Frcyburg , thcils über Sckrain-berg, Rothcnwell, Do::aueschin-gcn :c. zur französischen Haupti?r-mce als Ergänzung ab. Zu Schram-! berg sollen davon gcstern 2000 Mann angekommen seyn. Dcr von Kochendorf eimgc Tage zuvor i»l Vrakkenheim angekommene K. K. Filial - Spital ist am , 2. May' über Sulzback an der Murr gegen Nord-! lingcn abgegangen. Ulm, den 22. May. Abends. Gestern gab es in der Gegend von II-lereichheim, Laupheim und Illcrdisse" scharfe Kanonaden-nnd Vorpostenge-ftchte. Heute wurde der Erzherzog Ferdinand und General Nosenbeim bcordert, die Stellung des Feindes und die Beweggründe seines Rückzuges, so vicl möglick, zu untersuchen. Sie rückten also meist mit Kavallerie und reifendem Geschütze gegen Erbach (an der Donau) vor. Es w::rde den ganzen Tag über scharf anfden Vorposten gefochten. Mcndö entfernte sich der K anoucndonncr, und dieß sieht man hier mit Recht für ein gutes Zeichen an. Der Feind zieht sick allerdings in seinem Zentrum zu-rlick, dagegen scheint er sich nun auf den Flügeln auszudehnen. Günzburq,d?n 22.MayAdcnds. ' Hente harten die Äeneratc N,:::endc>"f u,,d Sztarrai mitd.'m pfalzbairischcn G?ncral Wr?d?, und d?m Wnrtcm-blrgischrn G.ncral Hügcl hier eine llntcrredlmg, die weitere Kri''c;s?pc-rationen b srrff.nd. Zunächst um unsrr? S^adt werdcn auf vortheil-b^flen Vllnzcn leichte sscldscbanzen ^l'fgclvorftn. Auch rückt ein 3rnp- ! penkorps gegen die Mindel vor, '"eil die Franzosen sich an derselben "l>t 2. Divisionen, die abcr kaunl ^20? Mann stark siud, ausbreiten. ^nö Vaycrn, deH 21. Man. "'^l' ^andstl-lissen aus Böhmen uud "streich gegen Schwaben sind mit '^schln kais. Nescrvebalaillons , und "'t Ergänzungstruppen für die Ne-glmentcr bedeckt. "'> u g s b l, rg , den ?. 7. Mal) Abends. Tasjenlge französis. Trup-pcnkorps, waches ftit einigen Ta- gen in den Wäldern zmiscken der Günz und die Mindol 5ck; aufgehalten hatte, ist gestern a^f mehreren Punkten weiter vorgedrungen. So bcsozte es untcr andern Mindelheim, und drang heute früh durch die Walder , bis Angelberg (zwischen Mindelheim und Schwabmi'mchen) vor. Eine andere Kolonne tricb gestern die kais. Vorposten bey Tannhausen und auf andern Punkten langst der Mindel zurück, welche henke früh bey Kloster Schönefeld, Fischach, und Mickftanscn st'mden, und dcn l Feind daselbst beobachteten. Ueber die (stärke des französis. Truppcn-korps sind die Nachrichten sehr wi-dersprschend. Einige geben dasselbe nur auf ein paar tausend Mann, ander? auf 8 bis io,ooo. an. Nach sichern Berichten aus Günzburg ist bereits ein beträchtliches kais. Korps gegen diese feindliche Abtheilung im Anmarsch und cs ist, also zu hoffen, daß die Franzosen alkf dieser Seite ^ nicht weiter vordringen werben. S ch weiß. Man sieht aus allen Vorkehrungen des ersten Konsuls, daß die französische Armee durch alle Zugänge und Orsfmmgrn der Schweiz, welche nach Italien fähren, in verschiedene Korps durchrücken werden. Ueber Mont Ccnis, nber Vernard, über Simplon, und über Gotthard werden verschiedene Divisionen durch-zudringen suchen. Zu diesem Zwcckc samlct sich bey Luzern eine Arm?e, die herna^ in verschiedene Abtheilungen ! abgesondert, vorwärts gehen wird. Viele unserer politischen Seher denken , daß sie zu spat kommen werden , und daß Getma unterdessen aus Mangel der Lebensmittel fassen muß, ehe die Operation ausgeführt wird. Inzwischen da dieftVorbercitungen Italien in der Schweiz zu erobern ! vorgehen , hat der alte tapfere Melas ! die Belagerung von Genua so ange- ! , ordnet, daß an Batterien und Ver- ^ schanzungcn, besonders gegen das ! Thor des St. Thomas, mit einer ! ausserordentlichen Thätigkeit gearbci- ! let werde. Vieles Velagerungs -Gesäiüy ist schon von Mayland auf dem Wege; auch die Engländer ha- , bcn grobe Kanonen und Munition i bcy Voltri ausgeschifft. Man glaubt, daß bis iote« May das Feuer auf die unglücklicke StadtGe-nua zum ersten Mahle anfangen werde. Mann kann sich leicht vorslel» len, daß in einer Stadt, die so enge Strassen hat, daß kein Wagen durchkommen kann, das Ka-noniren grossen Schaden verursachen müsse. Man spricht vom Sturmlaufen, sobald eine Oessnung durchkanonirt wird. Türkei). Schreiben aus Konstantinopel, den 14. May. Eine neue englische Eskadre, die vor Alexan- drien angekommen ist, will von her mit den Franzosen geschlossenen Ka-pitulazion nichts wissen , will sie nicht fahren lassen, sondern sie als Kricgsgcfaugcne behandeln. Die Franzosen verlangen nun, daß der Kapitän: Pascha hinkomme, und mit seiner Flotte ihre Abfahrt decke. Aber diese Flott? liegt hier bey Konsttuttinopcl iwch unbeweglich. England verlangt jetzt, wie es heißt , zur Entschädigung seiner großen Kriegskosten, einige Playe in Syrien und Aegypten. Auck die Exvenetianischon Inseln erregen noch Viele Streitigkeiten. Ein Korps Insurgenten, welches bis auf 2. Stunden vc»n Kon-stantlnoprl vorgedrungen war, ist geschlagen worden. Nachtrag zum Laibacher Artikel. Laib ach den 31. May. EW englischer Kourier eilte nach Wiett mit der frohen Nachricht, daß die Festung La Valetta a„f der Ins" Malta sich aufKapitulation den Engländern ergeben hatte. Oavona hat vermög Wiener-Extrablatt sick auf Kapitulation ergeben ; die Kriegsgefangene Besatzung kömmt nach Inneröstreich' Bey Ulm schlug Gencral Gyulay die französische Attaque ab am 20. May, und machte viele Gesangs laut eben dem Wienerblatt Nro. »'