LMllcher Zeitung. Nr. 254. Pränumeration«pltl«: Im Comptoir ganzj. st. li, halbj. fi. 5.L0. yür die Zustellung ins Hau« halbi.»0lr. Mit btl Post ganzj. ft. 1ö, halbj. fi. 7.Z0. Dienstag, 8. November Insert» »««gebühr bi» 10 Zeilcn: imal »0 l».< «M.»<»ll., 3m.i ss.,sonN pi.Zeile lm. 6lr., lm.«lr., 8m. 10 lr. u. s. w. Inseitionsstempcl jedesm. 30 ll. 1887. Amtlicher Theil. Icr mit dcr Leitung dcS Fiuanzministcriums be-"Me Minister hat dm Spcccrciwaarcnhändlcr, laiscr-uchcn Nath nud Haudclsgcrichtsbeisitzer Johann Giigl «UM k. k. Börscurath ernannt. Der Iustizminister hat zn KreisgerichtSräthen cr-^nnt, und zwar für Korncnlmrg den Ernst Za char, ^aatsanwaltssubstitutcn in Wien, für St. Pulten den MannDarnak, Staatsauwaltssubstituten in Krems, W' Wiener-Ncustadt dcn StaatsamvaltSsubstitutcu Karl ^'lnzenbergcr in ^in>, für Wels den Rudolf Ilas, Staatsauwaltssubstitutcu in Nicd, nnd für Steher dcn dortigen Nathösecretär Franz Sonn-leithncr. ,. Der Iustizmiuistcr hat dcn Nathsfcerctär bei dein ^ndcsgcrichtc in Wicn Vinccuz Nohliczck znm ^athssccrctär bci dcm österreichischen Obcrlnndcsgcrichte, °cn Staatsanwaltssubstitutcn in Wicn Karl BündS-^°rf znm ObcrslaatöanwaltSstcllucrtrctcr in Wicn nnd °c" Anton Ganser Gcrichtsadjunctcn bci dcm LandcS< ^richte in Wien, zum NathSsecrctär bei eben diesem dichte ernannt. Nichtamtlicher Theil. tfmbach, 4. November. w Ueber dcn Aufenthalt Sr. Majestät dcö Kaisers in ^°^s. den Höchstdcmsclben dort gcwordcncn Empfang !l'^ dic Bcdcutuug dcssclbcn für die äußere Politik deö ^'jcrsiaatcs enthalt die ..Pester Korrespondenz" einen "Nainalbcricht aus Paris, 2«. October, welchcr uuS/ ^ dic Auschauuug dcr ungarisch^u RcgicruugSkrcisc aus» ">>ckeud, interessant gcuug erscheint, uni ihn hier zn leprodncircn. Der uugarischc Berichterstatter schreibt: Ucbcr dcn Empfaug, den unser Souverän nud seine beiden Brüder hier gefunden, und über dic dcn erlauchten basten zu Ehren veranstalteten Festlichkeiten schreibe ich ^hnen cbcn so wenig, wie ich die Ausfahrten des Kaisers m>f Schritt nnd Tritt verfolge. Er studiert diese ^mdcrbnrc Stadt und die wichtigsten Iustitntc dcS Staates gründlich. nud widmet sclustucrsläuolich dcr ^iostclluug ciucu Theil dcr ihm knapp zugcuicsscucu Zeit. "'scr Monarch bewegt sich hicbci gänzlich uugczwuugcu Unter dcr Bevölkerung, dic ihu sympathisch aufnahm ^ld dercu Hcrzcu cr rasch gcwauu. Dcr so häufig ihm ^tgcgcntöucudc Ruf: Hoch lcbc Oesterreich! fagt alles, ^cr Kaiser gilt dcn Parisern nicht blos als Gast des Mcs, sondern als dcr Gast Frankreichs, uud sie wün» ^tt nichts fehnlichcr, als daß einc recht innige Frennd» Mt zwischen dcn beiden Staaten zu Stande komme. ^ Urlhcilöfähigen deuten hicbci nicht sowohl an eine Mtischc Allianz, gcgcn irgcild cinc dritlc Äiacht gc^ ^lct, aber sic meinen doch, daß für dic Erhaltung des "ropäischcn Friedens dic Freundschaft zwischen Oestcr-^"1 und Frantrcich einc Garantie gewähre, und daß ^ solche Freundschaft sehr wohl möglich sci, weil dic ^cchin Interessen sich anf keinem Punkte durch« ^uzcn, viclmeln' iu Bezug auf dic wichtigsten Frageu ^ «lcichcn sind. :. Ohnc cö eigentlich beabsichtigt zu haben, berührte ^ bereits die politische Scitc dcr Pariser Entrevue, dic -''°" nothwendigen Abschluß zur Salzburger bildet. Uud ''°"n ich dicfc Scitc berührte, habc ich fic auch schou />MPft. Ich f^z-j^ I^,^n sciucrzcit von Salzburg, i,^, ^c Mliauzgcrüchtc keinen Glauben vcrdicucn, nud ^ licgcn dicDiugc nicht anders. Wohl aber ist dic . ""'' «.'».li.l,^ in Salzburg bcgrüudct, hicr befestigt ^^"- Dieselbe hat, ich wiederhole es, so wenig dcn K25 "ktcr dcr Bedrohung irgend ciner audcrcu Aiacht, ^' !'c "iclmchr auf dcin Gedanken beruht, cs wcrdc dcu " ""nsllinen Bcmühnngcn dcr beiden befreundeten Mächte, über-. " ^'l'c jede die Erhaltung dcS Friedens als ihr osfc, ^ntercsst betrachtet, geliugcu, auf dcm Wcgc ^ " "ud loyaler Erörterung mit dcn übrigen Mächten Nrn.,, ?^'c"dcn Fragcn ciner gedeihlichen Vösuug cut-hH "''führen. Viöglich. daß Frankreich uud Ocstcrmch Eons^""""^"! uorgchcu, möglich, daß dieselbe m cmc sind c!^ °dcr ciucu Eougrcß vcrlcgt wird. Aber das ^crd... ^"^lilätcn, die laum chcr inö Angc gefaßt schni ss^.'U'cn, alö bis dcr schwcrc uud bcdcuklichc Zm-^schü f /^' Egression dcS KirchcnstaatcS aus dcr Ml '" 'st- Dafür zu sorgcu, hält sich die französische Regierung verpflichtet. Es wird, wenn dies gelingt, allcrdiugs uoch immer in Fragc stehen, ob nicht, von dcr Scptcmbcrconvcntion ausgehend, ciu Arraugcmcnt zwischcu dcm Papste nnd Italien angestrebt werden muß. Diese Angelegenheit ist aber in den, Maße cin allge» meines Interesse, daß sie nothwendig in die Ncihc jcncr Fragcn tritt, dic dcr Erörterung, anf welche ich hin« weise, vorbehalten sein würden. Im Moment gilt es jedoch vor allcm, dcr Revolution, die dcu Kirchenstaat alö Hauptplai) nnd Borwand gewählt, energisch ent-ycgcnzntrctcu. Und daS ist cinc Anfgabc, wclchc — wic gesagt — Frantrcich allcin zn erfüllen hat. dic also dcm Einflüsse dcr im Gefolge ihrcs Mouarchcu hichcr gctommcucu Staatsmünucr Äcust nnd Andrasfy in keiner Weise! uulcrstcht. Dic Kllistrrcisc. Paris, 31. October. Vorgestern Morgens um 7 Uhr begaben sich die Minister des Krieges, dcr Marine und dcS Acußcrn nach St. Eloud, um mit dcm Kaiser zn arbeiten. Man erwartete nämlich nui 10 Uhr den Kaiser von Oesterreich und dic beiden Erzherzoge, nm cinc Fahrt nach Versailles zn machen. Dcr Kaiser von Oesterreich hattc vorher mit ftcrrn v. Bcust, dcm Grafen Andrassy uud ciuigcu audcrcu Hcrreu ciuc Fuß»j promcnadc in dcn Ehamps Elys^eS gcmacht. Dcr Kaiser blieb jcdoch nicht lauge dort, da cr erkannt wurde uud das Gedränge znlctzt zu groß war. Um 9 Uhr fuhr cr iu einem offenen Wagen nach St. Eloud, wo ihn dcr Kaiser nnd die Kaiserin am Eingänge dcs Schlosses empfingen. Dcr Empfang war cin sehr feierlicher; die Gardctrnppcn, die in St. Elond licgcn, bildeten Spalier. Im Gefolge des Kaisers befanden sich Herr v. Bcust, Graf Andrassy. der Fürst und die Fürstin Mcttcrnich, der Fürst dc ln Moskwa nnd andere Hcrrcn aus sciucm Gefolge. In St. Eloud waren schon augckommcu die .ftöuissin von Holland, dcr Prinz Alexander von Holland und der Herzog von ^cuchleuberg. Die Kaiserin, die Köuigiu von Holland und die beidcu Kaiser fuhren in dcm uämlichcn offenen Wagen; dic übrigen Hcrrcn und Damcn in zwanzig Postkutschen. In Trianon sollte gc» frühstückt wcrdcu. Um 5> Uhr sollte dcr Hof wicdcr nach Sl. Eloud zurückkommen. Der Kaiser Franz Joseph wird jetzt bis zum -l. November in Paris verweilen. Er soll gcstcrn Haußmauu wcgcu dcr Verschönerung von Paris beglückwünscht habeu. Dein Fürsten Mettcrnich widerfährt heule ciuc große Ehre.- dcr Kaiser Napolcou, dic Kaiserin, dcr Kaiser Franz Joseph, die Erzherzoge, dic Königin dcr Niederlande, der König von Baicrn, dcr Prinz Alexander von Holland nud die übrigen Prinzen und Prinzcssiuucu diuircu nämlich dcs Abcuds auf der österreichischen Botschaft. Vorgestern sind dcr Kaiser uud die Herren Erzherzoge um 5) Uhr von Versailles zurückgekehrt und bc« gaben sich nm 7 Uhr iu das prachtvoll geschmückte Hotel der östcrreichischcu Gcsaudtschaft. Fürst und Fürstin Mettcrnich erwarteten uuteu die hohcu Gäste. An der Tafel setzte sich Sc. Majestät zur Rechten dcr Fürstin Mcltcruich, dcr Erzherzog Karl Ludwig zur Liukcu, ihucu vi,^:!'Vi5 der Erzhcrzoa Ludwig Victor. Unter dcn Gä-slcn befanden sich dcr Graf Appouyi, Fürst dc la Moskwa, Fürst ^eon Sapieha, Herzog vou Grammout, Maquis v. Mousticr uud mchrcrc andere. Um halb 10 Uhr wurde die Tafel aufgehoben nnd Sc. Majestät begab sich mit Fürst nnd Fürstin Mcltcrnich ins Theater ^yriqnc, wo Gounod's „Romeo nnd Julie" aufgeführt wurde. Gcstcru besuchte Sc. Majestät dcr Kaiser verschiedene Sehenswürdigkeiten dcr Stadt. Vormittags bcgnb cr sich znm letzten nialc in dic Ausstellung, wo vou ucucm ciu äußerst rcgcs M'cu hcrrschtc, da mau allgc-mciu dcr Ausicht war, dic Ausstellung würdc am.'litcn geschlossen werden. Beinahe zur selben Zeit machten dic Kaiserin und dic Erzherzoge cinc Luftfahrt iu cincm Luftballone. Hierauf besuchte dcr Kaiser sammt dcn Zerren Erzhcrz'ogcu die ziatakouibeu, wobei sie vou Hcrru Haußmanu nnd'zwei Ingcnicnrcn geleitet wnrdcn. llm .^ Uhr begab sich dcr Kaiser in dic Ecutralhallc, wo cr änßcrst lebhaft von dcu Damen dcr Halle empfangen wnrde. die bei ihrcm großen Enthunasuuis dic Etimicttc-Regeln nicht zu sehr beachteten. Dcr Kaiser war äußerst augcuchn überrascht durch diese Ovatiou. Abcuds wohutc dcr Kaiser dcr Aufführuug dcr ..Hirschkuh" im Theater St. Martiu bei. Dic Abreise dcr hohen Gaste soll erst am -> stattfinden, dagcgcu sollcu die Fcfte in Compi'>gnc nicht mehr stattfinden, da sich dcr Kaiser Napoleon jetzt nicht mchr aus Paris cntscrnen will. Gcstcrn Abends waren dic Boulevards ihrer ganzen ^änge nach von einer Unzahl von Neugicrigcn überfüllt. Man wußte nämlich, daß dcr Kaiser Franz Joseph das Varictcs-Thcatcr besuchen werde und daß im Theater St. Martin cinc ^ogc für Sc. Majestät bereit gehalten wurde. Um !> Uhr wurde jcdoch dcr Besuch Sr. Ma« jcstät im Parictcs-Theatcr abgesagt. Dabei ereignete sich, wie daS in Paris nicht cmdcrö sein kann, ein komischer Zwischcufall. Man hörte plötzlich die Nnfc l.,> vml.'l! ertönen und schon glaubte man, dcr Kaiser wcrdc dcnuoch kommen, schon ertönten hie nnd da Rufe Vivl> I'll»,!»» i-<'u>-'. als in dcm Spalier cin Köhler mit seinem leeren Wagen erschien. Nicht wenig verdutzt über ciucn solchcu Empfaug, beeilte cr fich iu einer Scitcugassc zu ucrschwiudcn. Im Ganzen bcsuchlc also Sc. Majestät der Kaiser vou Oesterreich dic Katakomben, ,dic große Sammclcloakc und bestieg einen Luftballon, ferucr ward cr gesehen bei ,.Duc Job," iu dcr Oper. bci dcr ..Hirschkuh" uud sollte das Varictes-Thealer besuchen. sDcb.) Die liaimschc Neichsrathskamnttr über die Zollsrage. Ueber die Sitznng dcr baierischen Rcichrathskamluer vom 31. v. M., iu welcher dic Zollvcrcinsoerträgc an» genommen wnrdcn, liegt folgender Bericht vor. Freiherr u. Thun gen als Referent dcS vereinig' ten ll. und lll. Ausschusses lcitct dic Berathuua. mit ciucr kurzen Darlegung dcr Sachlage cin. DaS Votum dcr Rcichrathskammcr von neulich habc wcdrr bci der preußischen Regierung, uoch bci dcr Abgeorductcukmnmcr Bcrücksichtiguug gcfuudcu; bci diesen veränderten Um stündcn habe nnnmchr dcr !l. und Ul. Ansschuß mit ^ gcgcu 1 Stimme sich für die Auuahmc dcr Zollvereins-vertrage cutfchicdcn. Die Rcichsrathskannucr löuuc uich< allein ankämpfen gcgcn dic immcr fieberhafter sich aus sprcchcudc Vollsmciuuug; selbst wenn man dieselbe für unrecht halte, müsse mau dcm Frieden und dcr Eintrachl im ^aude die Ueberzeugung zum Opscr bringen. Von einer Auflösung dcr zweiten Kammrr und einer Neu» wähl, cincm naheliegenden Gedanken, sei cr abbekommen, weil cr nicht wünschen würde, daß die ssammrr unter dcm Drucke dieser Parlcibestrcbungcu gewählt wcrdc. Er habc zwar von Berlin dic Ueberzeugung mitgebracht, daß, wcuu zur rechten Zeit uud mit vcrciuten Kräften auf Modificalioncn dcr Verträge bestanden worden wäre, cin Erfolg zn erzielen gcwcfcn wäre; wie aber die Sache jetzt stünde, blicbc nichts übrig als der Ruhc dcs ^an-dcS die eigene Ueberzeugung zu opfern, uud als Patriot wüusche cr nur, daß sciuc Befürchtuugcu sich nicht be-wahrhcilcu nnd daß das Band, welches jetzt als nnvcr-lctzlichcs nationales Hciligthum gelte, nicht zum Stricke werden möge, mit dcm man nnscre materiellen Interessen und unsere Sclbstäudigkeil dereinst vernichte. Freiherr v. zu Rheiu: Die Rcichsrathstammcr habc uulängst uicht blos ihre Ueberzeugung ausgesprochen, sic habc damit auch cin Resultat erzielen wollen. Nun stehe sie abcr mit ihrer Ueberzeugung vereinzelt da, umsonst habe sie gerechnet auf dcu Patriotismus uud die Opfcrwilligtcit dcö' Bandes. Er wolle den« ^ande den Vorwurf uicht iuS Gesicht schleudern, daß dcr Patriotin mnS für Baicrn uicht mchr bestehe, auch an Opfer» Willigkeit fehle es dem ^audc uicht, es fehle vielmehr an dcr Möglichkeit Opfer zu bringen. Dic Ablehnung der Zollucrciusvcrträgc würde große Schädigungen iu einzelnen Theilen des Landes herbeiführe», wcun dieselben auch nur temporärer Natur wären; und da habe er dcnn noch nicht crfahrcn löuucn, ob dic StaatSregicruna auch gcucigt wärc, für dicscn Fall die Eröffnung cincS großen Ereditcs in Aussicht zu slcllcn, cincö Ercditcs nicht blos von weiligcu Millioucu, nm den Schädigungen der Zwischcupcriooc auch wirklich dic Spitzc bieten zn tönnci,. Dies sci nun nicht dcr Fall, und das Xand fiihlc sich nicht in dcr ^agc solche Opfer zu bringn Beharre man daher trotzdem auf dcr Ablchnung, so werde das ^and Er,chuttcruugcu crsahrcu, nwgcu sie n m wi?, llche oder lüuMH veranlaßlc sein. O^ ^ S a? ° g.cruug ,lch kra,t.g gcnug fühlen werde, diesen Ersck!^ tcrui'gcn d,c Sftltzc zu bieten, waac cr . ^/ ' . schcidcn. Jedenfalls aber kiin,. ? w ^. ^^< ^" ""' den Anstoß bi«-,, >>o. ^ ^'^ Rclchsralhskammer '^ >Ä.^''!^2l3^'"'"' i>i.^ ' ^"cnNeln.Wcrthcim.Rosenberg.-^ie Kammer habe die Hand zur Versöhnung ycboteu uud !" ^"^1 blS zum Acußcrstcn'gcganam. weiter z" gehen ftl unmöglich, wcun man die ^estcllic Bedingung. bl,S 17^2 Veto, überhaupt für cine ^ebcnSbedingnng Vaierns cr-achtc. Man sage, dicsc Bedingung sei unerreichbar. Er (Redner) wisse das nicht, cr kenne nicht die innersten Gedanken des Grafen Aismarck, aber das wolle man jedenfalls in Berlin, daß Baicrn auf der schiefen Ebene, auf der es jetzt stehe, bis zum Ende hinuntcrrollc. Nicht einmal ein Eollcctiuueto der süddeutschen Staaten wolle Preußen, damit ihm dicsc Staaten, welche bereits be» züglich der Kriegführung mürbe gemacht seien, einst recht bequem zufallen. Ader nicht bloß baicrischc, anch deutsche Interessen sprechen gegen die Annahme der Verträge; deuu eine föderative Gestaltung Deutschlands sei ohne Selbständigkeit der einzelnen Theile gar nicht möglich. Der preußische Einheitsstaat aber, dieser bnrcautratisch organisirtc, ccntralisirtc Staat, sei der deutschen Idee, dem dentschcn Eharaktcr durchaus widersprechend. Deutschland habe schon Älüthczcitcn erlebt unter mächtigen Kaisern, aber Aufgeben der Selbständigkeit der einzelnen Theile sei nie verlangt worden. Daher sei es schwe» rcs Unrecht an Deutschland nnd Baicru, wenn man jenen Verträgen zustimme. Prcnßcn werde das Opfer der baierischen Selbstständigkeit auch noch nach 6 Mo-! natcn annehmen: mau solle sich daher wenigstens nicht! überstürzen. Zudem sei gerade die zweite Kammer in Württcmbrrg versammelt, welche wahrscheinlich ablehnen werde und vielleicht diesen Beschluß bereits gefaßt habe: unverantwortlich wäre es, diese unsere ^cidcnsgcnosscn im Stiche zu lassen und einseitig die Verträge anzunehmen Wenn man endlich die Beunruhigung des Bandes, das Gespenst der Revolution als Beweggrund für die Annahme der Verträge und das Aufgeben der Sou-verainctät Baicrns geltend mache, fo erkläre man die Revolution zur souvcraincn Macht nnd setze sich daunt selber ab. (Scnsation.) Rcichsrath v. Harleß: Ich würde daS Wort nicht ergriffen haben; aber da man nns znmuthct, wir ließen unsere Stimmen abhängig machen vom Gespenst der Re> volntion, muß ich dagegen feierlich ftrotcstiren. Ich habe im ^ande nichts gehört von einer Revolution, aber ich kenne die realen Znständc des Vandcs zu genau, um nicht das fürchten zu müssen, daß wir mit einem Widerstands gegen die Verträge die wahren Interessen der Krone eben so sehr schädigen würden wie die Interessen des Maudes. Fnrckt kenne ich nicht vor der Revolution, weder von oben, noch von unten; was mich bewegt, das ist nichts an'lxrcü als die pflichtgemäße Erwägung dessen, was im wohlverstandenen Interesse der Krone und dcS Bandes zugleich gelegen ist. Lebhafter Beifall.) Hierauf ergriff der t. Staats minister des Handels :e. duö Wort: „Ich darf wol,l voraussetzen, in dem Sinne dicfcs lichen Hauses zu handeln, wenn ich nicht Den Versuch mache, auf all' die Einzelheiten zurückzugreifen, welche in dieser Frage von diesem hohen Hause besprochen wor» den sind. Die ganze Discussion hat gezeigt, daß die Frage, die zur Entscheidung reif ist, nicht entschieden ^ werden kann ohne Mitinansprnchnahme des Gemüths, ^ und da die Männer, die zur Zeit hier an diesem Tische' siycn, die Verpflichtung hatten, diese Frage nur nach der > kalten Erwägung der realcn Verhältnisse zur Entschei» dnng zn bringen, nnd mir auch heute die Pflicht auferlegt wurde, mit solcher Kälte von der Frage zn sprechen, so weiß ich nicht, ob ich stark genug wäre, mein Gefühl ^ ganz iu dcu H'utcrgrnnd zn drängen, und ich werde > mich deshalb nur auf sehr w>nigc Pnnktc beschränken.! Vor uns stand wirklich die Alternative, entweder den Vertrag, so wie er vorliegt, auzuuchmcu, oder die Kim» dignug des Zollvereins alo Thatsache an;nnchmen. ' Nicht das Velo allein, sondern noch viele andere! Bestimmungen der Verträge haben große Bedenken in ^ uns erregt, und es war auch für nns ein Htamps, bis! wir uns schlüssig gemacht haben, ob wir die Verträge! annehmen sollen oder nicht. Wir haben die materiellen ^ Interessen nicht höher geachtet als die Selbständigkeit Baierns; aber wir haben in dem Einspruchsrecht, welches Prcußeu uach dem Vertrage vom 8. Juli 1867 zusteht, keine Verletzung der Selbständigkeit Baicrns zn erblicken gcglanbt. Wenn die hohen Herren die Güte haben wollen, an der Hand des Vertrages zn prüfen, welche Wirknng dieses Veto haben wird, werden sie nur das finden: Preußen kann in den nächsten zehn Jahren verhindern, daß an demjenigen, waö durch die Verträge festgestellt ist, ciuc Aeudcruug stattfinde. Auch bisher schon konnte im Zollverein jeder einzelne Staat, auch der kleinste, dasselbe thun, und Preußen glanbte nun wegen seiner übcrwicgcudcu Bedeutung und Authcilnahmc! an den Interessen des Zollvereins, diese Bcfuguiß auch künftig für sich in Anspruch nehmen zn sollen. Hiednrch lonuten wir die Selbständigkeit Baicrns nicht gefährdet erkennen. Es ist von einem Redner gesagt worden, cr wisse. waS Preußen wolle. Ich weiß das mit solcher Bestimmtheit nicht, aber das weiß ich, was wir wollen. Wir wollen Baicru nicht ausgeben, im Gegentheil, wir wollen unserer Pflicht genügen cs zu halten, und wenn wir dlc Schwierigkeiten, welche dic Vage hcute bietet, nicht unterschätzen, so wird Ihnen vielleicht darin cin Velvets liegen, daß wir auch die Pflicht nicht gering achten, die uns übertragen ist. Ich will alle Erörterungen »ber den Unterschied dcr Stellung der einzelnen dcntschcn Staaten im früheren deutschen Rcich, über dic Stclluug dcr einzelnen Staaten 5n der heutigen Vage und in dcr heutigen Verbindung Deutschlands übergehen, aber wegen eines Punktes möchte ich mir noch das Wort crlanben. Wir haben durch den Zollvcrtrag den übrigen Staaten nnd Prcußeu gegcuübcr auf materiellen Gebiet nicht mehr aufgegeben, als Vai-crn in politischer Hinsicht in der Vuudcsactc gegenüber den übrigen Mitgliedern dcS dcntschcn Bundes anfgcgc» ben hatte. Gerade das Verhältniß, welches in Bezug auf die politischen Angelegenheiten geltendes Recht war, «während der Herrschaft der Vnndcsactc, dieses ist übcr- ! getragen nnd zwar noch iu ciucm etwas günstigeren Maße, ans die Verhältnisse des Zollvereines. Es wird mir crlanbt sein, einen Blick noch zn wer« sen auf die politische Situation, die dcr Herr Redner mir gegenüber berührt hat. Meine hohen Hcrrcu, dcr Vertrag, den cr im Augc hat, wird kcinc Hecrcsfolgc nach sich zichcn; cr ist hervorgegangen alls der Erkenntniß der Nothwendigkeit, daß alle dcnlschcn Staaten dann zusammcustchcn müssen, wenn Deutschland von außen her angegriffen wird. In diesem Falle haben wir unS verpflichtet, mit Preußen vereint unsere Kräfte an-znstreben, dem ^andc dcn Feind fern zn halten, und nur iu diesem Falle haben wir Prcußeu ciu Recht über unsere Armee eingeräumt. Hierin liegt kcinc Unterordnnng, son-dcrn lediglich cin Verhältniß, wie cS nnter sonucräncn Staaten correct ist, wenn sie sich zu einem großen gemeinsamen Ziele vereinigen. Von diesem Standpunkte auo haben wir die Verträge anfgcfaßt nnd ihnen nnserc i Zustimmung gegeben, nicht um die Selbständigkeit Baierus zn gefährden, sondern in der Ucbcrzcngnng, daß wir da-dnrch dicsc aufrecht erhalten nnd die Interessen des Bandes wahren." Hicuiit schloß die Discussion und wurde, da der Referent anf eine Schlnßäußcrung verzichtete, sofort zur I uamcntlichcn Abstimmung geschritten. Wie bereits mitgetheilt, beschloß die Kammer mit Z5) gegen I.'i Stimmen (Prinz Leopold, Prinz Adalbert und Prinz Karl von Baicrn, Fürst Max von Thnrn nnd Tazis, die Erzbischofe von Schcrr uud v. Dcinlcin, Bischof v. Dinkel , Fürst - Vüwensteiu - Rosenberg . Graf Arco-Vallcy, Freiherr v. Frankenstein, Freiherr Ponikau, ! Dr. Bayer, Freiherr Karl Maria u. Arelin) dcn von dcr Abgeordnetenkammer gefaßten Äcfchlüsscu über dcn Zollucrcinövcrtrag, die Salzstcnernbercinkunft u. s. w. sammt dem hiczu von dieser in dcr Sitzung vom!>0stcn d. M. beschlossenen Wunsche beizutrctcn. Oesterreich. Pest, 2. November. (Deftutirtcn tafel) Nachdem Kudlit gegen dic beiden Antrüge nnd Iotai für Tisza's Antrag gesprochen, stimmt Bcszc gegen die An-, träge und erklärt unter lautem Äeifallc des Hauses, »Kossuth hätte cutwcder die pragmatische Sanction ancr-! kennen uud heimlehren oder schweigen sollen. Pcrczel beantragt den Ucbcrgang zur Tagesordnung. Trcfort sprach gegen die beiden Anträge. Vouis mciut, Barou EötvöS habe seine Ansichten über die Eomitatc im Vanfc der Jahre geändert. Eölvös widerlegt diesen Vorwnrf. ztelnberss, l. November. ^Dcb.^ (A d r c fsc a n da 6 Ovcrhu n s. — Vertrauensvotum an den Statthalter. — Projcctirter Slaven ball anf dem deichen Hügel der ftolnifchcn 'Nation. — Ruffifizirnng dcr Iudcu iu Nußland.) Die öffentliche Aufmerksamkeit beschäftigt sich jetzt zumeist mit dcn Adressen, die von allen Seiten un-scrcö ^andcö an das Obcrhaus gerichtet werden. Selbst weit aus dem Osten Galizicns, aus dem Herzen Rnlhc-nicns. werden Petitionen abgesendet, nnd diese werden es also am besten dein ganzen Reiche beweisen, wie ucr-cinzclt dcr klerikale Schmcrzcnsschrei des Abgeordneten Guszalewiez gcgcu die autonomen Errungenschaften Ga-liziens im Schulwesen war, wenn er anch uuter der ^ Aegidc des Abgeordneten Dr. Schindler ansgcstoßcn ward. j Nicht nnr das ccht ruthenischc Brzezan, sondcrn auch laut telegraphischen Nachrichten Sambor nnd selbst die Hauptstütze und dcr Herd dcr russisch-tlcrilaleu Agitationen Przcmysl haben in Sachen des VolkSschnIwescns Adressen an das Oberhaus zu senden beschlossen. Diese Thatsachen werden cs am besten beweisen, daß die wahren Rnthcncn treu zu dem ^andc hallen nnd sich nicht von dcn tlcrikalcn-russischcu Einflüstcrnngen bcthörcn lasfcn. Dcr Statthalter Graf Golnchowsli wird noch genügende Ursache haben, mit dcr Affaire Radamsta znfricdcn zu sein. Denn für die herben Worte, die im Rcichsrathc gegcu ihn fielen, wird er dnrch Vertrauensvoten reichlich entschädigt. NcncstcnS hat die Stadt Przemysl, dem Beispiele von Iarovlan und Stanislan folgend, eine Vcr-lraucnsadrcssc an dcn Statthalter abzusenden beschlossen.— Schon seit längerer Zeit eursircn hier Gerüchte von einem Slaucnballc, dcr in Warschau stattfinden soll. Da dieselben immer stärker auftreten nnd eine concrctcre Gestalt annehmen, so will ich dieselben Ihnen mittheilen. Es soll nämlich zur Faschingszeit iu Warschau ciu großer Ball und Narrenabcnd dcr gcsammten Slavcnwclt stattfinden und dabei cin großes Gelage, gleichsam cin Leichenschmaus auf dem Grabe Polens abgehalten werden. Man hofft auf zahlreichen Znsprnch der Damenwelt ans Litlhaucu, Volhynicn Podolicn, Samogiticn und dcr Ukraine, währenddem dic Männerwelt sich aus dcn Pan-slauistcn Oesterreichs voll dcn Grenzen dcr Monarchie an bis an die Sau rccrutircn wird. Um das Vcrgnügcn der Thciluchmer nicht zu trüben uud dic Frcudc wie möglichst ungestört wachzuhalten, werden dcn GaW Transport, Beköstigung :c. ganz unentgeltlich gewährt werden. —- Die russische Regierung beginnt bereits mich an die Juden Hand anznlcgcn, nm sie dcr uniformen Umgestaltung dcS Reiches gemäß in Russen nmzuwaN' ! dcln. In Vitthancn läßt, sicherem Vernehmen nach, . October. I^Dcb.^ (Epilog z li r Wahl K ossuthS jn n. -- Rallb m o r d.) Vs' tanntlich hatte die hiesige Schuljugend im Vereine um der übrigen, gar keiner Disciplin unterstehenden hicsilB Ingcnd den Hauptantheil an dem Erfolge, dcn d>c Ultra's durch die Wahl des uoch nicht majorcnncn Soh' ncs von Kossuth dieser Tage hier errungen. Dcr and>c Blüthe dcr Iuratcnzcit mahncndc Tcrroriönius eines Theiles dcr hiesigen Rcchtöhörcrschaft, in dcn WalM-sammlnugcu, wic auf offener Straße nnd in dcn öffcnt> lichen Vocalen, schüchterte viele der besonnenen WälM cin nnd machte cS dcr Intelligenz überhaupt schwer, a« dcr Wahl sich zu bclhciligcn. — Ein Eommnnique der akademischen Behörde am schwarzen Brette dcs Vchrge' bändcö warnt nun die studierende Jugend vor ähnlich^ Einmischungen in die politische Bcwcgnng in ZuklNisl nntcr Androhnng dcr Relegation. Hoffentlich wird d>e ernste Ermahnnug ihre Früchte tragen nnd werden d>e Berufenen fürder nicht dnrch das Gejohle dcr Sch^' jugcnd beirrt wcrdeii in dcr Arbeit nm das öffentliche Wohl. - - Dcr Zustand uuscrcr öffentlichen Sicherheit, wird leider mit der zunehmenden Nachtlängc immer bt' linruhigcndcr. Vctztcn Dinstag MorgcnS fand man ciuc" als ziemlich wohlhabend geltenden hiesigen Manrcrmcislcl nebst seiner Wirthschaftcrin, bcidc hochbclagtc Vcutc, >" ihrcr Wohnung crmordct, dic Wohnnng ansgcranbt. Vol' gcstcrn brachen Diebe bei Graf Joseph Bcthlcn cin n»l> bcstahlcn ihn, im Werlhbctrag von nahczn W<><) st. ^ fchcint eine größere Dicbsbandc hier ihr Nest anfgesciM gen zn haben. Ausland. London, 1. Nov. (Revolution in Per»' — Tegctlhos f.) Die „Anglo ^ Amerikanische Corrc spondenz" meldet aus Südamerika vom ^">. Scp teuibcr: Dic Revolutiou in Peru nimmt immer crnsl^ Verhältnisse an, indem sie sich anf die Sympathien ^ ElcruS, dcr Truppen und dcö Volkes stützt. - D^ Dampfer „Euba" ist in QuecuStown eingetroffen. Adnittl» Tcgctthoff lehrt nach Havre znrück, da die Mexica'ttl ihm dcn Vcichnam dcö Kaisers Maximilian nicht alls liefern wollen. Von der polnischen Grenze, 30. October-(Au Häufung prcnßi scher Trnppcn i ui ^^ nigrcich Polen.) Dcr hcntige „Dzicnnik" bericht aus Warschan ausführlich übcr die außerordentliche Tnlp' pcnanhäufung im Königreich Polen. Bis jetzt befind sich daselbst 'bereits 80.M0 Mann. Einrücke,! werde" in dcr nächsten Zeit noch drei Eorvs, jedes 4()M Mann stark, so" daß im ganzen 2W.0W Mann '" Polen Winterquartiere beziehen werden. DiSlncirt W«^ dcn dicsc Truppen in dcr Ärt, daß das große Powol'^ schc Vagcv bci Warschnn <;0,000 Mann anfnim"^ '10.000 de;iehen daS neue Vager bci Knlisch. nnd ^1.^. rücken unmittelbar an dic galizischc Grenze, nnd z^ möglichst nahe an Krakau. Gcucral Totlebcil und ^' großc Anzahl dcr tüchtigsten russische» Ingenien« ^ bereits in Warschau eingetroffen. ^ Hagesneuisskeitcn. » — (Allerh. Spende >,.) Se. Majestilt dec ^D liaben auch ln'mr dcm Pliuatvl'lrine zur U>'tcls!5tzl!»l1 ^ Hail-'aimen Prags den Aclrag von lausrnd Gulden d. all^r^liÄdigst zll spenden und den urrrinigte» coa"gel>1 GlMl!!ndr» A. C. von Stcieldolf und Anina aus l»cM > proteslanliscde Kirchen^ uud Echulzwccle bestimmten Iat) ^ palisck^l.,' cinc Subvention von 200 ss. allcranädiast ^ willigen geruht. F,rnei haben Se. Vlajeslät dcr ^c»'^^ Sl. Lorenz im Gilsch-Thale zur inoercu AusschmucklMg '^,, nlueu Kirche eine Beihilfe von ^Ol) fl. allcrgnädigsl z" ^ willigen c;e>ubl. cMariM — (Ihre Majestät dic Koni gin ^"" , von Neapel) ist am 30. v. M. i" Miinche» Wc"d« .,, Possciihosen lingkliosfen und im „Vaiiischen Hofe" ^,^i« gen. Am ?.1.'Morgens reiste Ihre Majestät über ^ nach dcr Schweiz um sich wieder nach Äom zu begc^ ' ^ — (Zur Kaiserreise.) Nm 29. October «p.^ Se. Majestät o^r Kaiser uon Oesterreich und Ihre la'l-^ ^ lcn die beiden Herren Erzherzoge bei Sr. Durchlan ^ Bulschafter Fürsten Mctternich. 6ö war dies daü zruc» ^ schreibt die „Franz. Corr.", dah Baiser Franz IoseN ^ ^H Hol.l dcr Nue Grenclle erschien i denn schon an, ^,^»^ s.incr Anlunft staltete Se. Majestät dcr Fürstin -^° ^,i einen Besuch ab. Ter Baiser weilte damals demav ^ 1733 unde m den Salons der Fürstin und lieh sich von der- >cn mehrere Oestclreicher vorstellen, die gegenwärtig ihren "«enthalt «n Paris haben. An dem Diner nahmcn 3L ^ l,oiil„ Theil, unt^r ihnrn auch der Marquis de Mousner. " glttcher Zeit gab Herr illouher dcn Ministern Äeust und "°ta„v cm intimes Diner, wie er .in solches seiner Zeit ucy dcm Fürsten Gottschaloss und dem Grasen Viönmrcl Idolen hatte. Der Ausstellung haben Sc. Majestät ncuei' ,°ml, """ dreistündigen Besuch gewidmet. Auch die Kata» mv.n und Cloalen der Hauptstadt sind von Sr. Majestät "k!>chtigt worden. Da« ^ ^"^ Wiener Pädagogium bewilligt.) as vom (^meindcrathe angestrebte Pädagogium ist durch ">ah des Uiilernchlsministers vom 1. d.M., so wie cö °m Gcmcinderalhe in seiner vorlchtcn Sitzung beschlossen uide, bewilligt worden. Das vom Gcmcinderalhc cinge-'Ae Pzdagogiums-Etalut hat gleichzeitig die ministerielle esiätigung erlangt und dem InLlcbentrcten der vom Ge. meinderathe in Aussicht genommenen Anstalt steht demnach e>>l weiteres Hinderniß mehr im Wege. Da die nun zu 'Mlfenoe Anstalt ein confessionsloses, also für die Lehrer "kr in Wien bestehenden Confessioncn zugängliches Institut >"n wild, da an derselben Lehrer von allen Conscjsioneu "MM werden können, was vom Gcmeindcrathe aus» tücllich verlangt und von der Regierung au-?dlucllich zu» Alanden wurde, so wird mit dem Wiencr Pädagogium "k Anstalt geschasfen, dic mit mehreren Artiklln des Con» "ldllteg in unversühnlichtm Widelspruche stehe» must. «^ "" (Der Leichnam Kaiser Maximilians.) " »Mexican StandaN" widersuncht den Angaben verschie-ener Blätter, daft die Zersclnuig der Leiche Maximilians ^e Fortschritte gemacht habe, während andere Corrcspon-enten versichern, dah cö mit Anstand laum uuhr möglich '"' s>c nach Wien zu transvorliren. — Vice'Avmillll von -gcllhoff soll „ur noch geringe Hoffnung auf das Gelingen minr Wsio,, ^^^ ^^ Veweggiünde, welche die meiica-'>">e Negiennig veranlaßt haben. ihre bestimmten unzwti-lUtigcu guslcherungen in so unerwarteter Weise zurückzuckn, sind durchaus unbelannte. Die „Elisabeth" hat ">uste durch das gelbe Firbcr zu beklagen, j. "" (Die feierliche Vermahlung der Groß« b ^''" Olga Constantinowna u„0 des ssünigs f.? Hellenen Georgius l,) hat am 27. October im >elt nag, dem Römischen unterwegs sein. h ^- (Ueber das Alter der Thiere) bringt die ./^e Nummer des „Deutschen Thierschlchorganä" nack- «^"de interessante Notizen: Ein Aar wird selten älter al>> ^ ^blc, ei» Hund lebt 20, ein Wolf 20, ein Fuchs 14 sch ^. '^ahre: L0wcn leben lange, ein Ldwe im zoologi- » ^^ndcr der Große den indischen König Poruö besiegt Hl,s' ^"^k er einen Elephanten, der tapfer für diefcn «t .^ stampft hatte, der Sonne und rmnnle ihn Ajar I l^e> '^ "lc Freiheit, nachdem er mit einer Inschrift ver» 1,^' woldc» war. Man fand dcn Elephanten mit delsel- 01,, ""' 3^.0 Jahre fpäler. Schweine werde» 20 Jahre ^ , ?^ ^hlxoceros lebt nur 25 Jahre. Es gab ein Pferd, >l> ^^ Jahre alt wurde: das duichschnittlichc Lebcnöuller ^ bis 80 Jahre. Kühe leben etwa 25 Jahre. Cuvi.r tz^'btt, ^^' Walisische 1000 Jahre leben. Delphine und s^Mcbe erreichen das Alter von 30 Jahren. Ein Adler d^.'N Wien 103 Jahre all. Von Schwänen weiß man, ^, ^ Jahre leben. Üin Herr Mullcrton bcsiljt das lili,. ' "nes Schwanes, der 307 Jahre alt geworden. Pe« ^^ben 02, Schildkröten oft 100 Jahre. ! Locales. cir^.,"" (^egen das Concordat.) Seit zwci Taa.en lio^ ^ bier fine an das Herrenhaus gelichtete Peti-> ^tistr^ ^"'^bung des Concordatcs, welche zahlreiche Unterer (^'5,^"^^ und „ach ihrem Inhalte daraus berechnet ist, ^"hcnls """U des Landlü i,u Gegenscche zu den im Her-^ehg!. ^^"gcbcnen Petitionen von 39 Gemeinden um Lilien 2 "^ l5oncoldates einen lläftigen Ausdruck za T>avi^^bilharmonische Gesellschaft.) Auber ^^l in, '°^""werl, der «Wüste" (>>I.l> l1.',">>'!", H.Dec ^staz. ^"'>cr Conservatonum unter unbeschreiblichem Oberen ^ °usgesüdlt), werden im Lause der Saison von ,'n'z ^crle,,. ^- ^v,..!'Iwnir l'«.5lo>!.!,' Veetho^ ^"'^ y "Jahreszeiten" Haydn'S und Mendels^ ""besang" z„r Ausführung lommen. , - (Vaterländische K u » st.) Das Atelier unscres geschätzten MalciZ Herrn Künl halte sich in letzter Zeit dfler des Vesucbcs hochgesleUter Kunstsreundc zu erfreuen. Verflossenen Samstag beehrten der Herr Landtspräsidcnt v. Courad'Eybesfcld und am vclft^ssclien Sonntage der Herr Fürstbischof Dr. Widmer daö Atelier mit ihrem Besuche und geruhten sich sehr anerkennend über die aus« gestellten Arbeiten aufzusprechen. Herr Künl bat soeben den Austrag erhalten, ein grohlä Altarbild (Hohe II Schuh 1 Zoll, Breite 5 Schuh 7 Zoll) sü> rie hiesige Franziskancr-lirche, darstellend die im Sommer d. I, in Rom heilig ge, sprochenen 12 japanischen Märtyrer und eine Nonne, zu malen. — (Schulbesuch.) In den Mittelschulen war mit Veginu dieses Schuljahres die Schülerzahl geringer als sonst. Theils sind daran die trüben Zeiloeihältnissc, Armuth u. s. w. schuld, theils da? neue Hceresgesetz, indem der Bauer meint, wenn sein Sohn schon zum Militär müsse, so brauche er nicht zu studircn. Im theologischen Seminar ist der Zudrang gröher als je. Es wurden 24 Abilulienten in dasselbe aufgenommen, von denen 10 bei der Matura die Note „mit Auszeichnung" erlangt haben. Auhcidem besuchen 15 für srcmvc Dibccscn aufgenommene Schüler die Vorlesungen. — (Stipendien.) Laut amtlicher Kundmachung im heutigen Amt^blatte sind mit Beginn dcs neuen Schuljab^'s 22 velschicdene Slipendicn in Erledigung gekommen. dcrcn Gcnuß krainischen Stubirenden unter dc>, dort augegebcneu mancherlei Voraussetzungen uno Bedingungen zusteht. Äe< weider haben ihre Gesuche bis Ende d. M. cinzurcichcn. — (Was ist fälschlich?) Die „Klagenfutter Zeitung" behauptct, wir hatten den in Haasbcrg unlängst verstorbenen Fürsten Werinnd Wmdischgräk fälschlich „Felvmai-schalllicutencwt" genannt. Wir müssen wicder diese Vc.-bauptung als einc „fälschliche" erllären. Wir haben nämlich die Benennung „Feldmarschall" grlnaucht. Es schont demnach, das; dic „Klagf. Ztg." selbst über den militärischen Eharaltcr des Vcistorbcnen nicht im Klaren ist. — (Schlußverhandlungen) beim t. l. LandeF« gcrichte in Laibach. Am 0 November. Alois Drobnic: Todt« schlag: Josef Sotlic: Schwere luiperlichc Beschädigung; Paul Ahca»: Todlschlag. — Am 7. November. Maiia Menzinger: Oesfentliche Gewallthäligteit; Josef Iavor und Franz Sever: Diebslahl', Philipp Schoisch, Franz Nuboolscr und I>,tob Trost: Diebsl^bl. — Am 8. November, Ä>Uon Iauilöcl und Mallin Ieunitar: Schwere tolft.'rlicvc V.schÄdigung; Auto» Hribar mit jüns Genossen: Oesfeülliche Gcwallthüligteit. Telegramme. Florenz, 2. November. Der „Divitto" schr,il,t: Frankreich soll durch cine neue Notc crfliul hadc», i>nß dic Anuayinc dcr Plebiscite der römischen Bevöllerims, als Kricgöfall dctvachtct werden würde. -- Die „^pi» nionc" licrstchcrt, da<< Gerücht uon ci„cr französischrn Note an dic italienische Ncczicrnng, welche dic Räumung der päpstlichen Staaten durch die italienischen Truppen ucrlanyt, entbehre der Vegrimdnnli, Franlrcich hatte bloö erklärt, daß die Intervention Italiens cine Situation schaffe, ans welcher crnslc Schwicrigleiten entspringen tonnten, ohne jedoch anzusprechen, welche scinc weitere Haltung sein würde. Sofort nach Anlnnft der Franzosen in Rom haben die Päpstlichen Trnppen dic Stadt verlassen, nm gegen Garibaldi zn operiren. welcher wie man sagt, sich noch immer in Monte Notoodc» befindet. Die „Niforma" nnd der „Diritto" glandcn zn wissen, daß dic Franzofcn Vitcrvo dcsctzt hätlen nnd daß eine französifchc Colonne nach Bcllctri n'.arschire. — Dic „Italic" fagt lieznglich der Verhaftungen, welche jilngst in Florenz vorgenommen wmoen, dicfc Verhaftungen hätten mehrere Personen getroffen. welche dc-schnldigt waren, Soldaten von ihrer Pflicht abwendia, z» machen. Man hat in verschiedenen Städten aufrührerische, an die Armee gerichtete Proclamatione» mit Beschlag bc legt. Dic Ncgiernug hade dieses Complott entdeckt'und vereitelt. Mchrcrc l.,ouroonischc Agenten sollen urrhaftct worden scin. Florenz, 3. November. (Tr.Ztg.) Prooinzialnach. richten constatircn dic gute Aufnahme ocs Circulars Me-naurea'ö. Die Unterhandlungen dnrch officicUe Abgeord-, ncte mit den Garibaldiancru, um fic znr Rückkehr zu < überreden, dauern fort. Gcrüchtweife heißt et<, demnächst werde die (äinlierufuug aller beurlaubten blassen stattfinden. Die officicllc Zeitung fagt: Znr ^crmeiduug vou Zweideutigkeiten beschloß dic italieuischc Regierung, in dcn angrenzenden päpstlichen Provinzen die Hervor-uringung einer Veränderung der gegenwärtigen Verhältnisse weder zu ucccptircu, noch zu crmnthigc-i. (Plebiscite!) Paris, 2. November (Nachtb,) Eine ncnc Ausgabe der .Presse" kündigt an, d.,ß der morgige .Moni-tcnr" erklären wrrde, die Regierung nehme eine gemein» same Occupation nicht an; sie erwarte von Italien an ocrc als dic von Mcnabrca abgegebenen Erklärungen. Paris, 3. November. Der „Monitcur" vcröffcut-licht folgende Noic des Miuistcrs dcS Acußern an dcn französischen Geschäftsträger in Florenz, Baron VillcS-treux: Paris, 1. Novcmdcr. Indem König Victor ^manncl eueraisch dic Achtung procscmnm', welche alle Vürgcr dcn iutcrnatioualcn Abmachungen schulden, indem cr sich bereit erklärte, die Unordnung zu unterdrücken, dic Autorität der Regierung und dic Unvcrletzlichkcit der Gcsctze aufrecht zu erhalten, hat cr unS die Hoffnung gcgcdcn, daß das Ministcrium, indem cS festen Schrittes auf dcm ihm vorgczeichnetcn Wege vorgeht, durch wirksame Maßregeln alle revolutionären Umtricde zu cnt« muthigcn und auf dicscn Gruudlagcn dic moralische und materielle Ordnung wicder herzustellen wisfcn werde. Eine solche, ohne Zögern und uukluge Concessionen an die Partcilcidcnfchaften, die man zu bekämpfen die Auf» gadc sich gestellt hat, angewendete Politik hätte die sofor» tigc Beschwichtigung der furchtbaren Krisc, welche Ita-l.cn durchmacht, herbeiführen, uns Italien gegenüber in cinc unfcrcu iuucrcn Gefühlen entsprechende Lage versetzen nnd dic wechselseitige Aufgabe dcr bcidcu Regierungen er» lcichtcru müsfcu. Es ist demnach nicht ohne schmerzliche Ucucrraschnng, daß wir dic Entschließung des italienischen Ministeriums erfahren, gewisse Punkte des püpstli« chcu Gebietes zu besetzen. Wir wollen heute die Gründe uicht erörtern, mit wclchcu man cincn dcm Völkerrechte so widrigen Act zu motivircn sich bcmiiht, aber wir halten darauf, ohne Verzug dic Eindrücke kundzugeben, wclche dic Entschließung des Cabinets von Florenz bei uns hervorgebracht hat. So bcschrä'ikt die italienische Intervention in dcn Staaten dcs hciligeu Stuhles auch sciu möge, wclchcs immcr auch dic Raschhcit, womit die-sclbc anfhörcn wcrdc und dic Schonuug, womit man sie zu nmgcbcn fuchen wird, sciu mögcu, so könnte die fran» zösischc Regierung, welche dieselbe stets getadelt und ab' gerathen hat, ihr in kcincrlei Ncisc ihrc Zustimmung crthcilcn. Wenn dic Regierung dcS Königs von unS ! sogar eine stillschweigende Zustimmung crwartcn zu köN' neu glaubt, so ist dies cinc Illusion, wclche wir zu zerstreuen nicht zögern dürfen und Sie werden bezeugen, mit welchem lebhaften und aufrichtigcu Bcdaueru wir fic von cincm Verhalten abweichen schen, welches nach uuscrcm Dafürhalten allein den italienischen Interessen gcmäß ist. Gezeichnet: Mou stier. Paris, 3. November. Dcr „Monileur" meldet in scincm Wochcnbullctiu, daß am 25. October Abends in Neapel cinc Maniscstation stattgefunden habe. 2«X) Per» soncn, von Aufwieglern geleitet, durchliefen die Straße Toledo, indem sic revolutionäre Rufc ausbrachtcu. Aehu-lichc Demonstratiancu haben auch in Turin, Genua uno ^ivorno stattgefuuden, über zu keinerlei Unordnung gc führt. Paris, 4. Noucnlbcr. lTr. Ztg.) ^iapoleon frnh^ stücktc bci dcln Kaiser von Oesterreich, welcher morgen Abends zurückreist. — „France" sagt, die Mission ^a marmora'ö brstchc in ucucu Schritten zur Rechtfertigung dcr Haltung ItalicnS; die französische Regierung lönnc nur unlcrhandcln nntcr dcn Bedingungen: Keinerlei Ein» Mischung dcr Italiener in den römischen Staaten, kci» ncrlci gemeinsame Action. — Die „Presse" meldet, dic portugiesische Regierung, über dic italienische Frage aus geholt, antwortete, fic sci entschlossen, vollkommene Enthaltung zu beobachten. London, 3. November. In diplomatischen Kreisen vcrlmitet. Frcihcrr von Bcust habe von ^aris aus an dic Großmächte cin Rnndschrcibcn versendet, wclchcs aus» führt, daß Oesterreich uud Frankreich in allen Hanpt» fragen übereinstimmen. Oesterreich, obwohl dcr Septem-der-Convention fcrnstchcnd, würdc cinc Confcrcnz bcschil lcn. Ocslcrrcich hält an dcm Pragcr Frieden fest und überläßt Dcnlfchland dic fclbständige Regelung seiner Angelegenheiten. Oesterreich und Frankreich verfolgen die glcichr Politik im Oricntc. Baron Brust reist morgen ab Telegraphische Wechfelcourse oom 4. Novcmbrr. bpsrc. Mltlllliciur? s^.iO. — 5>perc. M^alllqües mit Mai-und Nul'cmbcr-Hinscn 5i8.U1. — 5,p?rc. '.'llll'.oü^l ^lnkhrl! 65,. — Vanl-a^ttri' <. — I»<><»sr Slnüisa^lrbeil kl 7<). — Gil'nl-r 12li. — London 121.45. — K. l Duclllm 5,97>. Oeschästs-Zeiwuss. Papiergeld^Umlauf. ^'aut Kundmachung bei Commission ;ur üontrolc der Staatsschuld befanden sich ;„ Ende October d. I. i»i Uuilanfr: Än Par!!nlh!ipotliclatann'cisulis,ell i»?,5,ll?.^l^ fl. 5)0 lr.: an zu Staat^iill!!-» nllilnm (Hin: niid Fünfsiuldenbanl-nc>le!! 4^1^1040 fl.: nn furinüchrn Stcialßuotcn 25<),'8,'i«. 158 fl. in, (Vaü^n 3^7,5>07.^I0 fl. 5.0 lr. Monatöau^weis der Nalioilalbant. Der soeben ni,l»!,lgrl,s>ic Mo,>alüau«»ocis zrigl in, nnftüllichm folgende Ver-iiudnuugcii: Tne Wcchiclpoll^l'iiillü ucrinchnc sich ^acn dr» Hi.idülch lnit lill-ichil'ilig ci»c ^iiüahiür im Bnnlüoirii'Umlmii,' in» lft/e»m Pfauddrics;i„scn um ^ 4W fl w.ni^ ^ ' "" ""' mchrttn stch di. i,n Nm.aufe befmdUch'^^ .,,chtmü'Dcn!N!d"''s"7^"i^ Wettstreit. N.chdem ??> >^ '^ . ." ^"^ °dri°» ^mopa ,;u uermuk!,,, j, lnml der Wc-OsNftt >>m die Äuftiahme 1734 und Illllici! demnächst beginnen. Vorderhand handelt es sich um die Beförderung der Post ans Indien. Au diesem Pnnttc beginnt der Wettkampf. Italic» arbeitet mit anerlenucnswcrlhem Eifer, wird aber tamn im Stande sciu, gegenüber den natiirlichcn Vor-lhcill,!!, welche Ocstnr'ich fiir sich hat, aufzukommen. So braucht z. B. auf der Vrcuncrbahn nur ein Schnellzug eingeführt zu werde», uud die Post wird ans dem Wege durch Oesterreich sechzehn Stunden ersparen, die sie auf dm, Wege durch Italien uud dir Schweiz verbraucht. Üs liegt an uuscrcr Regierung, bcmcrlt die „Del?.," diesen Vortheil der geographischen ^age uach Miiglichlcit auszubeuten und uicht ruhig zuzusehen, wie ein rührigerer Nach» bar sich iu den Äesch cineö unschätzbaren Privilegiums seht, und einen der mächtigsten Zuge dcs Welthandels uou Oesterreich und Silbdcntschlaud. wu noch'die Spuren eines früheren Weltverkehres au» den Zeilen der vcnclianischen Herrschaft offen zu Tage liegen, vielleicht fitr immer ableult. ^clder haben uns dit politischen uud religiösen Fragen bis jetzt uicht zu Athen, kommen lassen. Aber d,e Sache ist gewissermaßen dringend, nnd es gllt demnach, die Regierung aufzufordern, daß sie die erste Pause benutze, nm hier einzugreifen, denn der Poslvcrlchr, das darf man nicht vergessen, ift der Vorläufer dcs Frachleuverlrhrs. Oisenvuhn (5onferenzen Zur Einfilhrnng einheitlicher Bestimmungen filr die Begilnstignngen beim Militär-, Pcrsoncn-nnd Sachen-Transporte, finden in Wien gegenwärtig Konferenzen sämmtlicher österreichischer Eiscnbahn-Vcrwaltnngcn statt. Die Htcductio» der Vrü»»er Märkte. Die Nlichcn« bergcr Handclölammnr hat in einer ansicrordcnllichcn Sitzung am 30. o. M. den einhelligen Vcschlns; gefaßt, geeigneten OrteS den Anirag zu stelln,, daß die gegenwärtigen sieben Vrünncr Märlle aus fiiuf reducirt, die Altbrilnncr Märkte ganz anfgelasscn und die lHinfall^tagc der fllnf Märkte anf dcn erNen Montag im Februar, vierten Montag im April, zweiten Montag in, Inli, zweiten Montag im Scptembn- nnd ersten Montag in, Ncveinb.'r bestimmt wcrdcn sollen. Eine baldige Erledigung der lang vcnti-l,rlen Vrünncr Marttfrage, welche den Ansorderungeu dcr l^e-schäflswell cntfpricht, schciut geboten, weil in unserem Zeitalter des Tampscs nnd der Telegraphic das Institut der Märkte immcr <-,Unehrlicher wird, Arains Montanin>ullric der ncuestln Zeit" '.Vorttag, gehalten von Äcrghanptmann Ios. Trinker in der Musealversammlnng am 30. October 1867.) Unter den Factorcn des Volkswohlstandes steht der Landwirtschaft znnächst der Bergban. Dieser liefert das zweite nnterirdische Bodenproduct, und glücklich daS '>and, wo der eine nnd der andere dicscr rolkswirth-schaftlichcn Hebel regelrecht in einander greifen. In Ochcrrcich belauft sich nach den letzten statist!» schen UnSweiscn die Gesamintsnmme der Berg- nnd Hüttenarbeiter mit Ausschluß der bei der Umarbeitung nnd Raffination der Nohproducte verwendeten anf 1<)9 258. Zu diesem Heer uon Arbeitern liefert Kram durchschnittlich daö nicht unbedeutende Contingent von 2W0; un lctztadgewichcucn Eolarjahre ^^40. darunter i!()32 Männer, 147 Weiber nnd <>1 Jungen. Dicsc fleißige Truppe verkostet sich selbst und sorgt überdies für die Tage der Noth durch Vereine (Brudcr-laden), deren cö in Krain 10 gibt mit einem Vermögen no» 143,089 fl. Darunter zeichnet sich die Vruderlade dcS ärarischen Montanwerkes Idria ans, welche allein über einen Fond von 97.252 fl. verfügt und sicherlich die humaustcn Statuten unter allen derartigen auf wechselseitige Hilfeleistung abzielenden Anstalten besitzt, da selbst die Mutter mit ihrem Säugling eigens bedacht und sogar für den Fall der Veruuglücknng von Nntzthiercn Fürsorge getroffen ist. Die erwähnten Vereine find aber auch cin dringendes Bedürfnis für den Bergmann; denn nicht unbcdcn« lend ist die Zahl dcrer, die alljährlich ans der Grube verstümmelt nur wiederkehren, oder die mit Hinterlassung umi Witwen und Waisen im Schachte selbst ihr Grab sindcu. Das diesbezügliche Ergebniß des letzten Quinqne-ninnis ist folgendes: Vernngl ncku ng en. LW2 leichte 36, schwere 7, tödliche 1. 1803 .. 20 .. 0 .. 3. 1W4 .. 47 .. 13 .. 4. I860 .. 33 .. 12 .. 3. 180« „ 52 .. 13 .. 3. * Von 1862 bis 1866. lieber Vcrgwcrlsuerhältnisse Krainö vom Jahre 1662 zurück siehe Verhandlimgcn und Mittheilungen d,r juridischen Gesellschaft iu Laibach. Aand I Jahrgang 1tt6l und 1862: Hitler v. Frilsch über Nenbestcuernng des österreichischen Bergbaues. Es drängt sich hierbei nun die Frage auf: waS wohl der Preis so harter Arbeit und so vieler Gefahren sei, denen im Kampfe mit den unterirdischen Mächten der Bergarbeiter sich aussetzt? Für das letztabgelaufcue Solarjahr war es cin Werth von 1,110.415 ft., welcher in 420 Gruben- uud 249 Tagmaßcn nebst 28 Ueberscharren mit einer Ge« sammtfläche von 12,101.249 Quadrattlafter oder 7600'/, österr. Joch sich auf folgende Productc vertheilte: Quecksilber . . . 3278 Ctr. zu 461.320 fl. Friscyrohcisen . . 44.091 „ ,. 129.863 „ Gußroheisen . . . 5072 „ .. 38.858 „ Zink..... 12.493 „ ., 159.320 „ Kupfer .... 934 „ .. 49.502 ,. Blei..... 2611 .... 32.016 „ Braunkohle . . 1,403.512 „ „ 244.930 ,. Die Quecksilberproduction steht hier obeu au. Sie beträgt 78 pCt. der Erzeugung der ganzen Monarchie und wird in Europa nur von den berühmten Almaden übertroffcu. Zu Ende dcS vorigen Jahrhunderts lieferte aber auch die kleine Bcrgstadt Ioria bei 12.000 Ctr. Quecksilber jährlich, was bei gegenwärtiger Prcisstcllung einem Werthe von nahe 1,500.000 fl. gleich kommt. Die Ausbeute an Blei bei dem gewerkschaftlichen Bergbau Knaftousche ist seit einiger Zeit ziemlich stationär geblieben. Erfreulicher sind die Fortschritte der Kupfer- uud Zinkerzcugung der letzten Jahre. So betrug die Gewinnung an Kupfer im Jahre 1864 05 Centucr zu 2915 fl. Werth, , .. 1805 398 ., .. 20.090 .. .. .. .. 1800 934 .. .. 49.502 .. .. Zink im Jahre 1803 4620 Centner zu 40.410 si. Werth, , .. 1804 0204 .. .. 78.392 .. .. .. .. 1805 9990 .. „107.300.. ,. .. , 1800 12493 , „ 159.320 ., .. Die Werke Sagor und Iohanncsthal — und zwar im Verhältnisse von 1:3 — lieferten somit nahe 30 pCt. der Gcsammtzinkcrzeuguug Oesterreichs, eine Production, welche nur auf der vortheilhaften Benützung des inländischen Brennstoffes basirt, da die Zinkerze von Kärnten nnd Stciermark eingeführt werden. Die Kupfcrcrzcuguug, welche von dem jungen hoff< nungsvollen Montanwerke Skofie herrührt und erst im Jahre 1861 mit 40 Centner Rosetten zu 32^0 fl. 50 kr. dcu Anfang machte, erreichte nahe 2 pCt. der Totalpro« ductlon Oesterreichs. Wie allwärto steigerte sich in dem letzten fünfjährigen Zeitabschnitte auch in Kram die Erzeugung an fossilem Brennstoff in auffalleudcr Weise, wobei das Montanwerk Sagor mit 88 pCt. alle andern krainischcn Kohlcuwerlc weit überragt. Die Brauutohlengewinuung fürKraiu betrug im Jahre 1802 848.108 Ctr. mit 153.917 fl.Werth, .. .. 1863 1,098.502 ,. .. 184.310 .. .. .. .. 1864 1,220.166 , ., 204.985 , .. .. .. 1865 1,180.949 .. .. 199.167 .. „ „ „ 1866 1,403.515 „ „ 244.930,. „ Da iu Oesterreich iu letzter Zeit bereits bei 40 Millionen im Werthe von 5,185.310 fl. an Braunkohle gefördert wurden, so entfallen davon auf Kram mit nur 181 geographischen Meilen Flächeninhalt 3'/, pCt., waS immerhin als ein sehr günstiges Verhältniß zu betrachten ist. Weniger erfreulich, man kann wohl sagen, traurig ist das Bild dcs Rückganges der krainischen Eisen-Industrie. Die Erzeugung von Frischroheisen sank seit 1802 von 112.729 Ctr. mit einem Werthe von 383.977 fl. bis auf 44,091 Ctr. zu 129.863 fi., somit innerhalb fünf Jahren auf cin Dritlhcil des ProducteS und dessen Werthes. Es ist dieö nur eine Folge der bekannten, vielbeklagten Calamität, welche die österreichische Eiscnindnstrie, die von 1802 bis 1805 in dcr Frischroheisencrzcuguug um nicht weniger als 1,042.123 Ctr. zurückging, im allgemeinen getroffen hat. Darunter litten ani meisten die einst blühenden obertrainischcn Werke zu Suva, Iauel' bürg, Fcistriz, Ober- und Uutcr-Eisncrn, Ober-M Unter.Kropp, Steinbüchl, deren einige genöthigt waren, ihre Hochöfen kalt stehen zu lassen. Weniger wurde dic Gußroheiscncrzcugung älterm. Dieselbe betrug: im Jahre 1802 7705 Centner mit 41.749 fl. M»h .. „ 1863 9261 ,. .. 49.466 „ .. „ .. 1804 0113 .. .. 41.145 „ « „ .. 1805 6700 .. .. 44.223 „ .. .. „ 1806 5072 .. .. 38.857 „ .... Ist ja Blut und Eisen die Parole der Nenze'' und so mußte es kommen, daß auch dic lZiscnwcrlc Krams, darunter in erster Linie Hof und Gradaz, ^ ihren Gießereien auf die Anfertigung vou HohlgeschoM und dergleichen Werkzeugen dcs Krieges sich werfen nick ten, um dadurch den anderweitigen Ausfall zum The" zu compcnsireu. Berücksichtigt man übrigens, daß Krain mehr al< 700.000 Joch der schönsten Wälder besitzt, in den" neben der Tanne und Föhre anch die herrlichsten Laub' Hölzer, von der zarten ^inde bis zur steinfcsten ZecreB üppig gedeihen, die nicht selten auf jencu Diluviales steinen wurzeln, für deren metallurgische UmwandlM sie bestimmt sind; erwägt man, daß den krainischcn W"' wcrkcn vor allen anderen die Nähe der zwei bedeutet stcn Hafenstädte der Monarchie, Trieft und Fiume 3» Gute kommt, cin Vortheil, welcher durch Vervollstii«^ ^ gung der Eisenbahnvcrbinduugcn erst zur vollen Oclt>^ kommen wird. so gestaltet sich auch dic Zukunft dics" Zweiges der inländischen Montanindustrie "nicht so tM uud zwar in dem Maße weniger, als mau dcu M der Zeit erfassen und sich den Principien der Masse"' prodnction und Association allmälig nähern wird, >E welche dcr moderne Hauptfactor dcs AbfatzeS, WolM heit, unerreichbar ist. Vergleicht man die Eingangs aufgeführte Ziffer ^ Gesammtprodnction Krams zu 1.116.415 fl. mit je>" dcr Monarchie zu 42,038.053 fl. — ohne den M»! der österreichischen monopolisirten Salinencrzeustmsse/ nahe 37.000.lXX) ^ so ergeben sich für erstere 2.6 p^ dcs Gesammtwerthes. Da die Bodenflächc von Krain von jener der <^' sammtmonarchie bei 1.7 pCt. beträgt, so erscheint dcr^l theil, den Krain an der Gewinnung der untcrirdis^ Bodenschätze nimmt, mchr als proportionirt, und cs^ hauptet somit dieses Kronland uugcachtct dcs bedeute»^ Rückschrittes in dcr Eisenerzeugung und ungeachtet gesuchtcstcu dcr edlen Metalle, Gold und Silber, s^ nicht vertreten sind, immerhin einen ehrenvollen Platz^ dem bunlen Kranze von Ländern, welche Ocstcrre^ Wappen schmücken.__________ Augekommene Fremde. Am A. November, A ^ Stadt Wir". Die Herren: Walluschnig. Kaufni. r>o» ^1 Meich?!,sr u. Mcichsenau, vou Fiume. — Dr. KaM' .,<, Gnrlfeld. - Glas und Hot, Kanslt,. von Wien. — ^"F l. l, Hanptm., von Ollllenfel«. — Fra» Globolml, O^ blsitzerSfran, von Vi«nern. ..^, Elephant. Die Herreu: Ktthnel. Director, Ullrich, GlaSlD^, uud Pichler, Lieutenant, von Trieft. — iDgriuz, von P^ Wilder Ma»„. Herr Reih, Handclsm., von Wien. ^, Mohren. Die Herren : Koscher, Fabricant, von Cilli. -- ^' Tclegravhenbeamter, von Wr.-Nensiadt. ^^^^ Theater. Hlnte Dienstag: Nistvlctto. ___________ Oper in 4 Acten von Verdi. ^^' lisU.'Mg. I^ÜL 1..I windstill heiler l,o, 4.'2 „ N. 3ii8.i8 > 4,H windstill lieiler j10., Av. ! Z2<;<»3 ^ - 0.5 ! windstill . heiter Reif mtt Eisbildung auf scichlcn stehenden ^cwässen'' ^j, mittag Fcderwolten au« NW. Intensives Avrttdroth, ^" Barometer im raschen Fallen. Ntrautwortllilitr Ntdacleur: Iana» v. ltltiuma^^> Dörscnbcricht. Wien, 2. November, Kaum nemienswerthe Veriindrrnng bei geringem Verkehr. Geld lnapp. Vessentliche Schuld. ä. des Staates (fiir 100 fl) Geld Waare In ü, W. zn 5vEl. filr 100 fl, 52.50 b2 6») In österr. Währung steuerfrei 5<;.5>0 5>?.— '. Stcucranl. in ö. W. v. I. 1804 zn 5pEt. ruck;ahlbar . 87.4'1 ft7.«'l» » Ellbcr.Aulchen von 1«<;4 . . 74.-- 74.5" Silberanl.1865 (Frcs.) rilchahlb. in 37 Jahr. zn 5 PCt. 100 fl. 77 2.', 77.75, Nat,-Anl. mit Iän.-^'oup. zu 5",^ «5.25 49 25 437^» Mit Verlos, v. 1.1839 . . '.' 14IHI 149 _- „ ,. ^ « 1854 . . . 72.25 72. .'4) „ .. „ '«60zu500fl. ^1.70 8l«') „ „ ^ 18b0 ,. 100 „ 90.25 i«,.75 " " ".V^,". ^" "7" 7l"0 Eomo-Renieusch. zu 42 l.. »u«l. 19 75 ^ 25 T)ou>ainen 5perc, in S,lber 104,25 1^4.75 N dcr Kronländer (für 100 si.) Gr.-Entl.-Oblig. N'iederijstcrrcich . ,,u 5"/. "!»75 !>2.^ Oberöfierreich « 5 „ ^>— 88.— Geld Waare Salzburg .... zu 5*/. 86.— 87.— Böhmen . . . . „ 5 „ 90. - 90.50 Mähren .... „ b „ ft»i.?5 87.25 Schlesien , . . . „ 5 „ 8«.— 89.- Stc,ermatt . . . „ 5 „ 89.50 90.— Ungarn.....„ 5 „ »>8.75 »;9.25» Temescr-Banat . . „5 „ 07.50 68.— Lrnatien uud Slavonieu „ 5 „ 70.— ?0..'»0 Galizien .... „5 „ 6575 66.2.-> Siedenbiirgen . . . „ 5 „ «3.75 L4.50 Bulovina .... „ 5 „ 54.50 65. - Uug. m. d. V-L, 1867 „ 5 „ .50 Vol. ilarl-kud-B.,. 200 fi. «M. 206.75 209.— Geld Waare Vijhm. Westbahn zn 200 st. . 139.— 139.50 Oest.Don.:Dampfsch,-Ocs. ^-« 472.— 473.— Oesterreich. i!loyd in Trieft Z ^ 1 ?0.— 175.— Wirn.Dampfm.-Actg,500fl.ö.W. i-l«'.— 450.— Pester Kettenbrücke .... 370.- 38".— Anglo -Austria- Ban! zn 2l» si. 104,50 105.-- kemberger Lrrnowiher Actien . 172.— 172.- Pfandbriefe (filr 100 fi.) National- ^ banl auf ^ verlasbar zu 5"/. W.40 96.60 lt. M. j ' Nationalb.aufij.N,vtrlo«b.5,. 91.75 91.85 Ung.Nod.-Ercb.-Anst. zu5'/, „ 89.50 90.-Allg. »st. Bodln-Tredit-Änstal« verlosbar zu 5'/. in Silber 105.75 106,25 Lose (pr. Stück.) Ereb,-N.f.H.u.G.z.il)0st.ij.W. 125.75 126.25 Don.-DmPfsch.-G.z.100fl.EM - .— - .- Stadtgem. Ofen „ 40 „ ü. W. 23.— 24." Esierhazy „ Augsburg fllr UX) fl sildd. W. 103>' zl,^ Franlfurta.M,I00fl. detto U'-"" 9IH Hamburg, fiir 100 Marl «aulo ^//^ ji!»,g London fllr 10 Pf. Sterling . l^4' 4Z,' Paris fllr 100 Franls . . . ^''' Cours der Oeldsorten .^ Geld ^ c,5 ^ K. Mlinz-Ducaten 5 si. 94 lr. ^ l' g/^ Napolconsd'or . . 9 „ 96 ^ '<> HM Russ. Imperial« . 10 „ K' " 1 , M «ereinsthaler . . 1 „ »2j " <^ „ 'M Silber . . 1LI „ 75 „i"' » ----------------------, ,^l