(kanutnuaUm - prnlc■. Fiir Laibach «an„ahr,g . . ti fl. — h. Halbjahrig . . . 3 . — „ V'-erieljichtig. . . l „ 50 „ IKonatli* . . . — „ so „ Mit ver Post: ^euziahrig . . . 9 fl. — it. Halbjiihrig . . . 4 „ 50 „ dierteljahrig. . . n „ i5 „ $lk Zuftcllung ins Hau« cicrtcl' jiihrig 25 It., monatli* it tr. Laibach er lkin,el»e iiummcrit 5 It. Tagblatt. Auonime Mittheilungen werden nicht beriickstchtigt; Manufkripte nicht zurUckgcfendel. H cbnilt ion. Sahndotgaffc Nr. 13y. tipfbilion un!> Znsrraten Lakta«: kcongretzplay Nr 81 (Bnchhandlung rcrt 0. E.fllcinmaeris S.SfambcTA) 3nfrrlionoprttft: ’tilt die eisfvaltigc Petit,c>lc 3 ft 6ei zwcimaligcr tiinldjaltimg 15k. tteimal it 7 It. 3nfertionSftcm$cl jedesmal 30 ft tici gtočtrcn Onfcraten unb Bflctet iiinWattunfl enllprechendet Rabati. Nr. 231. Samstag, 9. Oktober. Skorgen: Franz. iDtontag: Nikasius. 1869. Aonstitutioneller Gerein in Laibach. Der Ansschuh bcehrt sich hiemit, die Herren Bereinsmitglieder zur siebzehnten Versammlung, welche Montag dev 11. Oktober d. I. Abends 7 >Uhr im Saale bet Schiehstatte stattfindet, HSf-lichst einzulabcn. Tagesordnunn: 1. Vortrag fiber die Hebung ber volkswirth-schaftlicheii Zustande in Krain. 2. Resolution in Betreff dcr Aushebung des Zahlenlottos. Das Schulaussichtsgesetz. In dcr geftrigcn Lanbtagesitzung routbe baS SchulaufsichtSgesctz siir Krain mil ben von ber Re-flierung gewunschtcn Modifikationen be« im 93or* jahrc votirteti GcsetzentrourscS beschlossen. wornach beffen Sanktionirung nicht mehr in Frage geftellt ftin bfirfte. mt schwercin Herzen lieh die klerikale Ma-joritat biesmal tie Katechetcn im OrtSschulrathe fallen unb strlltc sich im Bezirksschulrathe mit einem katholischen Geistlichen zufrieden, roatjrenb fie im Vorjahre beren zwei barin tiaben wollle. Diese beiben Punkte warcn bie Hauptursache ber Nicht-sanktionirung bes Gefctzes gewcsen. Wenn nun auch dcm Klerus in ben kfiustigen AufsichtSorganen bes SchulwesenS in Krain nach btm Gesetze eine bescheibenere Stellung als bisher iugemeffen tnirb, so ist bod) bcmselben burch den uberwieqenben Einfluh, ben ber LandeSansschuh auf bit titrntnnung ber Bezirksschulrathsmitglieber nimmt, unb burch bas Borschlagsrecht bes letzteren beziig-lich ber beiben Mitglieber bes LehrerstanbeS im Lanbesschulrathe, siir ben Fall ale im LanbeSauS-schnsse eine klerikale Majorikal am Ruder steht, bas HinlerpsSrtcheu geoffnet, urn ,u feineui ungeschma-lerten Einflutz auf bie Bolksschule zu gelungcn. Fur bie nachste Zukunfl roirb beinuach von ben tilussichlSorganen ber ©chttle tint lessening unscrer Volksschulzustanbe nicht zu errnorten fein. Der Bezirksschulrath in jebtrn ber 11 Schul-dezirke bes Vattbes roirb aus bein BezirkShauptmaun, einem von ber Diozcsanbehorde ernaiintcn katholischen Geistlichen, zwei Fachmannern imLehramte, bie von ber Lehrervcrsammlung gewahlt werben, unb auS zwei vom LandeSausschuh erwahlten Mit-gliebern als Reprasentanten ber Gemeinden bes SchulbezirkeS zu bestehen haben. Nach ben gestri-gen Girtlarungen ber beiben Landesausschusfe Dr. Toman unb Dr. Costa bars ber krainische Klerus von ber jetzigen LandesauSschuhmajoritiit bit krastigste Untcrstiitjung gewartigen. In belli giin-stigsten Fallc baher, alS bie zwei gewiihlten Lehrer wirklich unabhangige MLnner sinb, roirb bie fieri-kal-nationale Parlei im Bezirksschulrathe mit brei gegen zwei Stimmen vertrcten fein, unb ber Be-zirkshauptniann als Borsitzenber gar nicht in bie Vage kommen, fein Stlimnrecht auszuiibcn, ba ihm boch nur bci Stimmengleichheit tin solches zustehen biirfte. Noch vicl gunstiger ist bie national-klerikaie Partci im Lanbesschulrathe geftellt. Derselbe be-steht autzer bent Lanbesprasidenten als Vorsitzenben aus zwei Abgeorbiietcn bes LanbesausschusfeS, aus zwei katholischen Geistlichen, bie fiber Vorschlag bes OrbinariatS, auS zwei Lchrern, bie fiber Borschlag bes LanbesauSfchufses crnannt werden, anS brei Lanbesfchulinfpektoren unb bem Rtserenten siir bit technischen Schulangelegenheiten. Vvrausgesetzt, bah a lit Rtgicrnngsbcamten bt* Lanbesschulrathes liberalen Anschanungen hulbigtn, roirb bti ber jetzigen Parteistellung im Vanbe bas Stimmenverhciltnitz ber klerikal-nativnalen Partti im Lanbesschulrathe mit 6 gegen 4 sich geftatten, inbem von ben brei Lanbesfchulinfpektoren bei Abstimmun-gen nur zwei bavon ihr Bvtum abgeben bfirfen. Der Schulausfchutz wolltt ihntn gar nur eine Stimmt gonnen, jeboch aus bie Erklarung bes RegierungS-vertreters, batz bie Regierung tin Gefttz nicht sank-tioniren kSnne, wornach bie Schulinspektortn tine klaglicht Rolle spielen miitztcn, baher er minbcst:ns zwci Stimmen stir biefelben in Ansprnch nehmen mfisse, entschlvtz sich bie Majoritiit zu biefer Kon-zeffion. Die Mitzstimmnng ber Klerikalen gegen bit Lanbtsfchnlinfptktoren ist wohl leicht crkliirlich. ba biefelben nach ber Jnstrnktion vom 11. Juli I. I. mit Ausmerksamkett barilber zu roacheu haben, bah bie Schule nicht ;u politischen, nat ion al e n unb tonfef fionellen Umtri ebtn gemih-braucht werde. Durch das neue Schulaussichtsgesetz roirb ber Sanbesoutouomie ber roeitcfte Spielrattm gegonnt fein, Wenn toir auch bti unftrtn jetzigen Verhiiltnisftn tein Heil siir bit Volksfchtilt bavon erroarten, so tonn ja boch mit ber Zeit in ber Parteistellung ber Vanbesvertretung ein heilfamer Umfchroung eintretcn. In ber Spezialbebatte rourbe von Dr. Cost a ber Stanbpunkt ber Sanbesautonomie befonbers her-vorgehoben. Als Jeboch Dr. fl alten egger ben Antrag stellte, es mSgen die zwei Vertreter ber Gemeinben im Bezirksschulrathe burch bie Bfirger- Imilleton. Reisedriese ms Tirol. VIII/ Wenn man vvr zwanzig Jahrtn tintn Spa-zikrgang nach bem Berg If el ober nach Ambras tttQchen wollte, so liebte man es, burch bit bamals n«u angelegte Mufeumsstratze „auf bie Wiltner Fklbtr" sich zu begeben, roeil man auf biefent Wegt ^tr ©tabt am fchnellsten entfloh. Unb wenn roan heute btnftlben Wtg macht, so sucht man vtrgtblich bie frfiher genannten Felber, fonbtrn man gelangt in einen neuen Stabttheil, von Etilen, gerablinigen Strahen burch^ogen, in rotlchtn won priichtigt Hiiuftr unb Palaste steht, neue Strain ntfinbtn in bie alte Stabt hinein, ein grohtr never, schSntr Platz ist im rotrbtn, ntut Hvttls fmb emporgefchoffen aus ber Erbt unb nach tangent Srhen burch elegante Hiiuferzeilen kommt man nach °e>» Bahnhof, bem gegenuber sich foeben eine neue Strahe fortnirt. Ucberall beuten Baugerfiste auf b'e noch bluhenbe Baulust. Auch bemertt man eine ^uttrung btS archittftonifchtn GtfchmackeS bti alien ^eubauten, rotlchtr btnjtnigtn gtrabtzu ubtrrafcht, btr ben Kafernenstil tannte, in roelchctn bas neu-j bauende Innsbruck vor 20, ja vvr 10 Jahren noch baute. Doch hat sich Baulust unb Geschmack sv-gar auch in die alte Stabt hincinverpflanzt, denn an der Stelle alter Hauser fehen roir neue, meist im alten Stile gebaute, oder alte Hauser im Stile ihrer Zeit mit Geschmack unb Geschick reftaurirt. Auch eine Reihe offentlicher Reubauteii unb Restau-rirungcn steht in Aussicht. Man will ein Redcu-tengebiiube, ein grohes stadtisches Spital batten, das Museumsgebanbe vergrvhern, an bie ©telle bes olten Slabthauses titten grohen, monumentalen Bau auffithren, bas golbent Dachlgtbaubc roirb in Balbt im Stilt bes alterthfimlichen, golbgebecEten ErkerS reftaurirt, am Margarethenplatz tvtrb ein monumentaler Brunnen errichtet werben. Die grohen unb fchiSntu neuen Schulhaufer von St. Nikolaus unb in ber Angerzell jeigen bie kommttnale Thiiligktit JnnSbrucks auch auf biefent wichtigften Zweige bes bffentlichen LtbtnS. Dtr ntut Fritbhof, nach Art btS MfinchntrS erbaut, ist btrtits tint Sammlung von Kunstfchaz. ztn; herrliche Marmorbenkmitler in rtich- unb kfinst-Itrifch gezitrten Arfabett machen einen Btfnch bahin zu tintrn lohntnbttt; befonbers ziehrn bie Plattner fchen Frtsken unb bas Gtabmal bes verstorbetten Hiezu ein Biertelbogen Beila^e. LandeshanptrnannS v. Klebelsberg von Jos. Gaffer die Ausmerksamkeit auf sich. Die vffentlichcn Geselligkcitsorte, ffaffre« unb Gasthaufer zeigen grohstiidtischen Chatakker, bie Vt-ranba des beutschen KaffeehaufeS ist ein wahreS Bijoux bes Geschmacks unb ber Elegan;. Nach a tie bem Gesagten liegt es nahe, bah Innsbruck auf jebctt Besucher einen grohstSbtifchtn Eiubrttck tnacht unb die Ueberzcugtrng wachruft, bah man fich in einer aufbliihenben, ;ukunstsreiche» Stabt befinbet. In ber That hat sich btr Handtlsvtrkehr unb der Frtmdtnzufluh in Innsbruck insbefonbers feit ber Eriiffuung der Brennerbahn in einem vvrhtr ungtahnttn Mahe gthobett, bit HottlS, trotz ihrer Berrnehrung, fonnen bem Slnbrange taunt gtntigtn, bit KattflSben nehmen an Monnigfaltigfeit ihrer Waare unb on Eleganz ber AnSlagen ben Btrgltich mit grohen Stabten auf. Dieftr materielle Auffchroung einer Stabt in einem 8anbe, welches 2ebensmittel importiren muh, hat aber auch bie Fvlge mit sich gebracht, bah das Leben in bem fchon vorher theuern Innsbruck ein fo themes getoorben ist, bah es in biefer Hinsicht vielleicht nur von Triest tibertroffen roirb. Wtnn es geredjtfertigt erfcheint, ben Sptiftntarif btr Gaft- mciftcr deS Schulbesirkes unb nicht Lurch be it Lan-dedandfchuh gcwahlt roerbeit, unb aid bcr Abgeord-mte D e schm a n n im Sinne bee tz 13 dcs Rcichd-gesctzcs vom 25. Mai 1868 cincn Bertrcter her Sladt Laibach im LanbeSschulrathc bcantragte, mnllte die Lanbtagdmajoritat von bicfcr praklischen Durch-suhrung bcr Autonomic bcr ©cincinben uichts wissen. DaS Schulprogramm bcr klerikalen Partei, cin treues Echo bed rowischcn noil possuinus, roiirbc gcstcrn vom Pfarrer Tavcer uudcinanbcrgeieyt. Dr. Costa unb Dr. To in an approbirlen cs mit cincr Riickhallslosigkeit, bic wir bei erslcrcm aid Prasibcntcn bed katholischcn Bercind wohl crklarlich fiuben, bei ictztcrcm jeboch mil" bent llmftanbe zn-fchrciben kSnncn, bah er bic Anwurfe bed „Slov. Narod," aid hattc er jcmald iiber bttt trainifchen Klerud unb besscn Anschaunngcu ungunstige Acnhc-rungeu gemacht, gritttblid) roibcrlcgen toolltc, um so jcbed Mihvctstandnih zu bcheben, in Folgc beffcu it)iii bci bcr bcvorstchenben Rcid)srathsroahl bie Stimmcn bcr Herrcn Dcchanlc nnv Pfarrer ab-tociibig wcrbcn konntcn. And bciu nachfoigcuben Bcrichlc iiivgen bic Kefcr crfchen, wic sehr bic bci-ben klerikalen LanbcsauSschiihbcisitzcr lucttcifcrtcn, dcm ultramonlanen Pfarrer Tavcer in bcr Schul-fragc belt Porraug abzngcwinncn. Bericht iiber die Debatte zum Schnlanfsichts-gesetzc. In bcr (Scncratbcbattc ergriff Pfarrer 2 a u c c r dad Wort, cr sagtc bcilaufig folgenbed: Das BolkSschulgesetz ist nns uugiinfttg, cd ist nicht in nnserem Sinue abgcfaht. Die kraiuischcu Rcichd ratl)dabgcorbiictcn habcn aitch bagcgcit im Rcichs-rathc Protest cthobcu, wosiir ihnen bad Land zn griitztcm Dankc verpflichtct ist. Ed wibcrspricht bcit pabagogischen, sozial-freihcitlichen unb ben koufessio^ nellen Prinzipien, eS verfolgt wunberbare Tendenzen. Die Schullehrer find sich alleiu ubcrlasfen, die Er-theilung bed Untcrrichtcd hat uadi deu Anschau-uugen bed Eiuzelncn zu geschehcn; bic Begrisfe: sitt-Uch-religiiisc Erzichuug, Heraubilbung tiichtiger Men schen unb Mitgliebcr bed Gcntcinbcwcscud, wclchc aid Zwcck bcr Bolkdschulc ausgcstcllt roerbeit, fittb schr viclbcutig. Die iubivibuclle Frcihcit wirb burch bad Volkdschulgesetz gauzlich veruichtet. Die Eltern habcn kcin Rccht nichr iibcr ihrc Kinder, sic nt ii s s c it dicsclbcn in bic bcstchcnbc Schulc schik !ett, cihne zu wisscn, ob bcr Uiitcrricht dasclbst ben Slovcucu unb bcr Kirchc giinstig fci. Das Kind m u h dasjcnigc lcrttcit, toad in bcr Schulc vorgc-fchrtcbeit ist, cd ist ihm kcinc Frcihcit bcr Wahl gc-gonnt. Die Kirchc hat kcincn Einfluh aus bie Schulc, Ijausrcftauration aid Grabmcsser bcr Tagcspreise zu bctrachten, so lebt man mit Audnahmc wcniger Artikel in Laibach fast um zwei Drittet biliiger, aid bort in Innsbruck. Die Haudsraucu roerbeit bctt obigcit Audspruch nicht fibertrubcn finben, wenn ich ihnen crzahlc, bah bcispielSweise bad Psunb Kalb-fleisch 46 kr. kostct. Dicsc Thcuerung trisst lSgcsev in fciuer einjigcn Bestimmting mit bem Rcichsgcsctze im Wibersprud) gcstanbeu fci. Abgcorbneter Kromcr: Wenn jcitc Scite 6cd Hanfcd bcit trainifchen Reidjdrathdabgcorbnctcn fiir ihrcit Protest gegen bad Bolkdschnlgcsetz sid) zu cine ganz vorziigliche Licbevtafel, cin akabeniischcr GcsungSvercin, ztuci sehr gutc Zivilmusikkapclloi u. s. w. sinb wohl bcr befte Bewcis des musika-lischcn Sinned bcr Stabt. Wcnn bcr Sinn fiir bad Theater in Jnnd-bruck gcrabczu aid cin klaglichcr bc^ichnet wcrbcn mug, fo fommt cr zum Thcil wohl auf Redlining bcr atlgemeinen 'JJJiferc unferer Theatcrzustaube iibcthaupt. 21 itch der wissenschaftliche Sinn finbet cine giin-stigc Beleuchtung, wenn ich hervorkchrc, bah Jnndbrtick auhcr bcn grohcn naturhiftortfchen Sainmlnngcn bed gerbinanbeumd unb bcr Unioerfitftt noch 14 tnchr wcniger bebeutenbe noturgefchichtlichc Sammlnugcn von Privaten bcsitzt. Das sind doch Dinge, wclchc fiir cine Stabt von 16.000 Einwohncrn ganz bc= achtenswerth erfcheinen. Frcilich hat ed mit ben 16.000 Einwohncrn fo feine cigene Bcwanbtnih. Denn Innsbruck hat sich in Folgc feiner Lcrgro-herung fo fchr ben umliegeiiben Ortfchaften gcnahcrt unb biefe lctztcren sich in Folgc ihrer Stadtanna-herung fo stabtifch aufgeputzt, bah man fttglich die OSrfcr Wilten, Prabt uttb Hotting, ja man kann fast aud) Miihlau dazu zohlen, als Borstabtc betrach-ten kann. In biefem Fallc jeboch biirfte Innsbruck Dank verpflichtct fiihlt, fo habc bic Scitc, ber er atigehort, kcincn Grunb hicfiir. Das tictte Schul-gefctz war briugenb nothwenbig, bcntt wclchc Leitung bed Untcrrichtcd konntc man von cittcitt Lchrcr er-marten, bcr zugtcich Mehncr, Kirchcnbicner unb Tafclbcckcr bed Pfurrctd (Jpcitcrkcit, Bewcgnng links, Pfarrer Tavcer: Protestiram) fcin niuhte. Das neuc Schnlgesctz uerbietet ben Lchrern foldjc Ncbcn-bcfchaftigiingcii. Auch ist cd bic hochste Zcit, batz ben Eltern gcwisscrmahcn cin Zwang angcthan wcrbc, fiir bie Erzichuug bcr Kinbcr gorge zu trageit. Kcinc bcr kirchlichcn Satzungcn wurbc bitrd) bad Bvlkdsdiulgcsctz vcrlctzt, viclmchr wahrt badfclbc jeber Kirchc bad Rccht auf Ertheilnng bed Religion^ untcrrichtcd; bic Rcligiondlchter habcn cinc wiirbige Aufgabc vor sich. Man klagt zwar, bcr Gcist wcrbc zu frci, bod) wenn man ben Abergiaubcn bnrd) ben Untcrricht befcitigt, fo wcrbc ja ba= mit bcr Glaube nidjt uutcrgrabcn. (Bravo.) Der gcwccktcstc Mann kann cin schr ftrenggldiibigcr Christ fcin. Die Gcistlichkcit rnogc ihrc Anfgabe in bcr Volkdschulc mit vollcr Kraft crfaffcn, fie utogc ben Gcsctzcn des Staatcs nicht entgcgcntrctcn, aid kirch-lid)cr Fithrcr bcr Iugcnb bic Absichtcn bcr Regie« rung untcrstiitzen unb nicht cin fchlcchted Bcispicl gebctt. (Bravo.) Abg. S v c t cc: Die Tafclbcckcrbicnsic war«« nnr frciwiUigc Leiftungcn. DaS Bolkdschnlgcsetz ist cin illibcraled, cs fiihrt ben Schulzroang cin. Man hattc Belgicn nachahmcu follcn. Abg. D c f ch m a nn: Es ist bod) cigcnthiiin-lich, bah jcnc Partei, wclchc bie pcrfonlichc Frcibcil moglichsl eittfchranfctt uiochtc (Wibersprud) linkd), in jcitctt Fallen, wo cd fid) um grofje Prinsipien* fragctt hanbelt, fiir bic Frcihcit bed Inbivibuums zu fdjroanncn beginnt. Pfarrer Tavčcr tnCchtc jcbcm Sd)nlknabcn bad Necht roahrctt, bah bicfcr iiach fci-ncn nebttlofen Jbecn felbst bcftiiuntc, was er in bcr 5d)ulc lerncn folle, boch bcr Schullehrer biirfte nicht und) cigcncrn Enneffeit bcit Untcrricht crthci-lcn, fonbern bcr Lchrcrftonb foil, wic bidhcr, fo auch in Znknnft, unter bcrn klerikalen Jodie fchmachtcn. (Beifall.) Die Prinzipicn, wclchc bie Bolkdfchule anzustrebcn hat unb bic Pfarrer Tavcer aid wun-berbare Tendenzen (čudne namene) bezeidjnct, fittb gewih bcrart, bah ihnen bcr Geistliche jeber Kon-fessiott seine vollste Zustimmnng geben mnh. Wcnn Pfarrer Tavcer meint, bah bic Bolksschulc auf bie Iugcnb kcincn bilbenbett Eiuflnh habc, fo habc bics bic klcrikale Leitung vcrsdmlbet, unter bcr jcnc bis-her statib, bod) in Znkunft soil cd ebett anbers wer-bcn. llebrigcttd forbc: it bic Acnberuttgcn, wclchc ber Schulaudschtih in ber Rcgicruugdvorlagc bean- ( KT Fortseizung in der Beilage. "WU in seiner Einwohncrzahl nicnig hintcr Laibach zu< riictftchen. Auch in anberen Zweigcn bes praklischen Lc-bend zeigen sich Erschcinungcn, tucld)c bcr Stabt zur Ehre gcrcichcn, ich meiltc Lanbroirthsdjast unb Gartcubau. In lctztcrer Hinsidit verweisen wir unter anbercm auf bic Kamellicnflora bed Herrn Bisnci* ber, tvcldje an Zahl unb Fornten ihrer Artcn mit ben bebcutcnbftcn Deutschlanbd fonturrirt. DaS gesclligc Leben in Innsbruck ist ein sehr gcwecklcs, bas BereinSleben cin fchr vorgefchrittcncs, bad Parteileben ein fotched, wic matt ed anberwarts oft schmcrzlich vermiht. Man befampst bic Sache, laht aber bie Person anher bem Spiel. Einige bcrartigc Bersnche wurbett wohl gemacht, wurbcN aber von beibcn Parteicn mit Entriiftung zuriickge-wicscn. Habcn auch beibe Parteicn ihrc Stubs, too fie sich exklusive sehen uttb besprechen, fo mciben sit sich boch an anberen Tagcn unb Orten nicht unb man kann oft politischc Gcgncr in Gescllschast schen. Es ist eben bort ein politifcher unb nicht cin R«‘ henfampf. Das liberate Prinzip ift in Innsbruck das uberwicgenbe unb ein Koinprornih ber liberalen Norbtiroler mit ben Oleidigefiunten in ©iibtirol bas voraussichtliche Enbe bcr Sache, zugleich bas Signal fiir ben Sieg der Frcihcit in ben Bergen Tirols. Beilage juirt „Laibacher Tagblatt" Nr. 231 bom S. Oktober. tragt, toegen der com Pfarrer Tavcer gemachten Aeutzerungcn zur grotzten Vorsicht auf. Dr. Costa: Der BorreSner habc gcsprochen, alS vb blos Pfarrcr Tavcer jcne Anschauungcii theilte. Die Prinzipicn (načela), die dieser cut« wickelte, find unser, sie find die Prinzipicn der na-tionalen Abgeordnctcn uub der iiberwiegendcn Mehr-Zahl des slovenischen VvlkeS. (Dobro.) Wir fiSnnnt nicht beistimmen dem Schulzwange vder der kon-fessionSlosen Schule. Wir stehen mil Pfarrer Tao-w auf eiiiem uub demselben Standpunkle. Wir dkrfen nns aussprcchen, ob das Bolksschulgesetz fur Krain wohlthatig sei oder nicht, da der Landlag »ach § 19 der VanbtagSorbmmg den Erfolg erlas-sener Gesetze in ben KreiS seiner Beralhnngen zie-hcn faun. Die Grmiblage jeber WissensSafl hat dcr christtiche Glanbe z» dilden. Anbere behanpten »war, Religion und Wissenschaft foilcn getrennt sein, bod) wir sinb toji'tr, datz deide vcrbimben lilei-den mussen. (Dobro.) Dr. Kalien egger: Der Streit, ob die Schule cine konfessionelle ober cine konscssionSlose sein soli, werde mehr dem Worte als dein Wesen "ach gefiihrl. Dem religiSsen Elemente ist in dem borlicgctibcn Gesetze bcv Einflntz gcwahrt durch die Herdeiziehung der geistlichen Lertreter in den Be-iirks' und Landcsschnlrath. Doch auch der Vaie ini Schulralhe tonne even so gut znr rcligiosen Bilduug beilragen, wvbei vorzugsivcise auf das Gc-wiilh einzuwirken ist. Dr. Toman: Wenn eS sich urn das grofic Prinzip handell, ob in ber Schule die Wissenschaft bom Glauben unabljaitgig sein soll odcr nicht, so sinb wir Slovenen so ultramontan zu erklaren, dah die Wissenschaft mit bent Slaubcit iibercin-stimmen mutz, bcttn dieser ist ber Trop sen des Weihwassers, das dcn Nerstand reinigct; in be in Glauben snchet der Slovene in ben Zeiten ber Noll, jenes Labsal, daS er fonft nirgendS sinbet, auf den Wanbcrftab deS GlaubenS muffen wir uns stntzen, Moses in der Wufte ist daS Borbild un> serer Nation. (Dobro.) WaS hat bcv Staat siir die Volksschule gcthan? Hat cr etwa daS Volk be« Ictjrt, so ju hanbein, bah cS dem Strafgcschc nicht vcrfalle? Nur ber Belehrung bind) die Gcisllich-teit hat das Volk in ft rain a llcS zu verdanken. Man miitzte undankbar sein, die Berbiensle der lctztercn inn unsere souatcn Zuslaube nicht anzucr-ftnnen Dr. Toman intcrpcllirt schlichlid) ben Ab-gcorbnetcii D e s d) m a n n , er rnbge ihm antroortcn, wie uiclc Schulen die Rcgicrung, wie viele die Liberalen in Krain gegrnndet haben, da eS doch be-kaunt ist, datz die Gcistlicdkcit sich dnrch die Er-tichtung ber sogenannten Nothschulen die grStzten ^tt'bienste crworben hat. i Abg. D e sch m a n n erwidert hierauf, bah bent Vvrredner doch auS ber Geschichte des Schnlwesens in Krain bekannt sein sollte, datz die Geistlichkeit der Errichtuiig der ersten Volksschule in Krain, der Norinalhauptschule in Laibach, die grotzten Hinder-dcrnisse in den Weg gelegt, und datz die zwei besten Schulen in Krain, die Hauptnormalschule in Laibach u»d j>ie Hauptschule in Jdria, von der Rcgicrung Segrundct wurden. Nach dem Aussprnche ciueS ge-^egeuen Schulmaitncs find die sogenannten Noth-!chulen in der vollsten Bcdeutung des Wortes Noth-und Jammersckulen, die matt suglich ganz anslasscit kvniitc. Die Spezialdebatte btzog sidi auf mchrcrc 3usatzantrage zu den § 3, 19. 34 und 38 des.Ge-Nes. Angenominen wurde der Antrag des PfarrcrS Tavcer zn § 3, bah in Ermangelung selbstlindiger Serlsorger auch bercn Siellvertreter in dot Orts-Dltlraih trcten kiinnen. ferncr daS bet § 38 voin "ikgicrungstiertretct rctlamirte Stimmi'ccht siir zwei ^aitdesschnlinspektoren, von denen drci im LandcS-^chlilrathe sitzen. Hingegen werde das seldstandige ^ahlrecht der Gemeinde durch ihre Biirgermeister w den Bezirksschnlrath (§ 19), die Bertretung der Stadt Laibach im Landesschulrathe durch cin Mit- glied (§ 34); ferner die Erneniiunsl der beiden Geistlichen und Lehrer siir dcn Landcsschulrath ilber blotzeS Einvernehrncn beS Ordinariates uub LandeS-ausschusses abgelchnt. Die neue Allianz. In Slattern, deren Verbindungen mit bem Wiener Prctzburcau notorisch sinb, begegnen wir ctncr Reihe von ftorresponbenjen unb Mitthcilungen, in benen die neue vstcrrcichisch-preutzische entende cordiale gcsciert unb vcrsichert wirb, ber Kronpnuz vou Prcutzcu Habe in Wien bic LcrsShnuug nicht mehr einznleiten, sonbein zu besicgelu. So ersreulid) inbessen verschiedeue versohnliche Stiinmen and) in auberen Slattern sein niogen, wir mussen and) vou solchen Notiz nehincn, die geeignct erscheinen, die Harmonic zu siorctt unb eine Dis-sonauz in den Freudenchorus zu bringcti. So schreibt ber „D. V. Z.," die in Hannover erscheint, eiu „hochgesieUter mittelstaatlicher Poliliker": „Dic Wenvung in Wien ist unzweifelhaft, troy alles Ber-tufchemvollens in der Presse. (?) Hand in Hand mit der Wendnng in Wien gcht die Thatigkeil ber alt-legitimistischcn Parlei in Prcutzcn (Fraktion (Set-lach), weld)e, wie es fdjcint, bem Zcitgciste einige Konzcssioncn inachen wurbe, iveun il)re Hauptzwecke dadurch erreicht wiirben. ©egeniiber ber brohenben 5krisis in Frankreid) werben itibetz diese Reigungen, bic schiefe Ebcnc zu betreten, wohl bem Gruubsatzc principiis obsta mcichen. Wir haben uuO auf eine cifcrne Rcaftion gefatzt zu madjcu. Graf Bismarck wirb als ,,persona ingrata11 bci ©eite, abcr in Reserve gchalten. Wenu bas neue Gastciucr Abkomrnen seine Dienste gcthait hat, wirb daS „Wcrk" ruhig sort-gesctzt. In Wien gchen jedenfalls, wie im Qahrc 1865, zwei StrSmuiigen. Dem „Bielgewandten" traue ich es zu, datz er in bcibcn fchwimint." Das istS — die Gcsahrcn im Jnncrn, bic bic Allianz mit Prcutzcn uns nub uusern norbbeutsdien | Radjbant bringt, bariiber Hat u»s noch kciu Osfi-ziSscr zu bcruhigcn verrnocht. Der Kronprinz von Prentzen in Wien. Ueber die Aukunft dcS Krouprinzen ist noch uad)jutragen, datz am Bellarialhvre ber Kronprinz vom Odersthofnieister Flirsten Hohenlohe empfangen und in beu EmpfangSkorridor geleitct wurde, wo ihn der Cberfthofmarschatl] Graf Kuefjlein, Oberstkam-merer Graf Crennevillc, der Oberststallmeister Graf Griinne, £)berstnumbtd,enf Graf Wratislaw, somte der Oberst-Zeremonienmetster unb endlich der Graf Bcust als Minister des kaiseclichen HauseS erwar-leteu. Der Kronprinz schvitt, als er Letztercn gewahrte, dcn er bereits sehr gut zu fenneit schien, sofort auf ihn zu, reichte ihm die Hand uub sprach ihn sreuudlich tacheliib an. Dec Kronprinz richtete ferner ait jede Hoscharge einige Worte, bis er vom Kaiser in die Appartements ber Kaiserin gelcitet wurde, welche ihn im ersten Saale empfing. Daselbst roaren auch stimmtliche hier anwesenden Erzherzoze zugc-gen. Die erste Begegnung war allerseits eine recht herzliche unb von der ungewohnlichen Daner einer halbcn Stunde, itad) welcher sich ber Kronprinz in seine Gemad>er zurlickzog, nicht ohne znvor abermals mit Gras Beust knrz gesprod)en zu haben. Anbern Bormiltags um 11 Uhr machie der Kronprinz Sr. Majestiit dem Kaiser seine Auswar-tnlig, zu welcher cr in der Obersten-Uuiform des k. k. Linien-Jnfanterie-Regimenls Nr. 20 erschien. Vorher um 10 Uhr empfing der Prinz eine Deputation des k. k. Jnfanterie-Regiinentes Nr. 20, welche zur Begriitznng des Kronprinzen als ersten Jnhaber dieses Regimentes von Krakau nach Wien gekoinmen war. Die Zeit von 11 bis 2 Uhr war noch dem Be-suche Jhrcr Masestat der Kaiserin und der hier an-wesenden durd)lanchtigsten Herren Erzherzoze und Frauen Erzherzoginnen unb anderen Besuchen vorbehalten. Um 3 Uhr hat der Kronprinz die Generalitat, um Halb 5 Uhr das diplomatische Korps empfangen, um Halb 6 Uhr bem Familicndiener in beu Alexanderzimmern betgewohnt unb Abends wohnte er der Borstellung des BallelS „Sardanapal" im neuen Opernhanse bci. Politische Rundschau. Laivach, 9. Oktober. Es scheint, bah der Kronprinz von Preuhen in Wien nicht blos seinem Vergniigen und dem Ge-nusse der Annehmlichkeiten der Kaiserstadt sich wid-uten kiinnen wird, sondern'dah ihm im Gegentheile ein-gehende politisd)c Thatigkeit bevorsteht. Man mochte" wenigstens die Berusung des Geheimrathes v. Keu-dell in diesem Simte auslegen. Herr v. Keudell ist Abtheilungsvorstand im preuhischen Ministerium des Aenhern und Referent in Personalangelegenhei-ten. Wenn dieser Herr, der zu den intimsten Ver-tranten Bisma,rks gehSrt, nach Wien fomrnt, so fatttt matt mit einiger Sicherheit annehmen, dah es znr Erledigung ernsthaster, politischer Geschastc geschieht. Die 27 Abgeordnetcn der Rechten deS t i r o-ler LandtageS beantragicn Einsctzung cincs Funserkoinitccs znr Prufnng dec SteUnug des Landes gegcniibcr ben feit 1867 crfchicncneit Gcsetzen ulib Bcantragmig geeigneter Mahregeln znr Erhal-tuug ber provinzicllcn Sclbststcindigkcit. 13 Libcralc bcantrageii biretie Reichsrathswahlcn. Der „Dzicnnik Polski" com 7. b. M. mcldet in eineni Extrablattc. dah daS vom Landtagc bc-schlosscnc Wahlresormgesetz die allerhSchste Sanktion erhiclt. Die ..Karlsruher Zeitung" erklSrt die Zei-tungSnachricht, datz Baden offiziell bet Preu-h e n um den Eintritt in den Norbbittib nachgesucht unb Preuhen fUr jetzt abgelchnt habc, file giinzlich evfuttben, da Baden den Eintritt in den Norbbunb nicht nachgefncht Habe. Beim Empfangc der Adreh-deputation briidtc ber Grotzherzog bic Freude iibet bit Ueberciitstimmung der Adresse mit ben Regie-mngsintentionen unb fiber daS eintrachtige Zu-sammenwiiken der Regierung unb der Stande aus. DiespanischeNationalversammlung hat die ucrfafsttngsmShigcn Freiheiten also suspen-birt, nachbcm vor ber Abstimmuitg bic Republikaner ben Saal vcrlasscn hatten. Ohne Zweisel wird die Mehrzahl ber republikanischen Bvlksvertreter sich der Revolution anschlichen, die imincr mehr Boden zu gcimnnen schciiit. Zwar wird aus Madrid teicgra-sirt, dah Nachrichten aus Andalusien unb Eatalo-iiieti zusotge mchrcrc doit ausgelaiichtc Baudot g a n zlich gcsd)(agcti imtrbcit unb der Aufftand als besicgt angcschcn werben kSnne, doch meldcN Nachrichten auS Saragossa daS Auftauchcn drcicr neucr Banden, tin Bcweis, dah der Aufftand ebett nicht besicgt ist, sonbern cher an Ausbchnung gewinnt. 3ur Tagesgeschichte. — Geriichtweise heiht es, ber Kaiser wvlle der Erofsnnng des Suezkana^ls persLnlich beiwohnen uub donauabwiirtS reisenb dem Sultan in Konstantinopel einen Gegenbesnch machett, sobami nach Egipten gehen unb iiber Triest zuritckkehren. — Ein Telegramm aus Falmouth, 6. Oktober metbet: Einem Missionvrberichte znfolge erhiclt Kirk einen Brief L i v i» g st o u e s aus Tvuganikasse vom Februar b. I., wonach Livingstone vollkommen gesunb, aber von Europacrn vcrlasscn unb ohne Provision war. Lokal- mtb Provinzial-Angelegenheiten. Original-Korrespondenz. Zengg, 4 Oktober 1969. (Vcrhanblungen bes Reichsforstvcrcines.) Den zweiten Gegen-stand der TageSorbnung bilbett bie Frage ber Behanb-lung bcS UrwaldcS auf Karstboben. Die Debatte, an der sich Bramtitzer, Weffely, Kargl, Migazi unb Je-linek bctheiligten, brehte sich um bie Frage, wie die vorhandenen Urwalder ohne Gefiihrdung ihrer Existenz auSzunUtzen roSrett. Da btefc Frage fllr Krain von geringerem Jnteresie ift, so begnitge ich uiid), auS den divcrgircnden Ansichtcn, die gum AuS-drucke fomen, diejemge hervorzuheben, welcher fchlichlich die allgerneine Zustirninuug zu Theil wurde. Die Versarnnilung sprach sich fiir den regelrnLhigen Plentcr-hieb aus, so dah der Boden nirgends und niernals entbloht wiirde, nntcrlich es aber, die naheren Details zu priizisiren, die je nach den lokalen Verhaltnissen verschieden sein konnen. Dritter Gegenstand der Verhandlung waren die TranSportmittel fiir die AuSbringung der Holzschatze aus dern Karstgebirge. Prof. Dr. Exner leitet die Debaite cut, indent er hervorhebt, dah alle leicht znganglichen Theile des Gebirges niehr ausgcbeutct, ja vollig entwaldet seien, und dah diese Erscheinung gerade an den Punktcn, die die Gesellschast in den versiossenen Tagen beriihrt hatte, ganz rnarkant hervortrete. Nur der Unwegsam-keit einzelner Gebirgsstriche Habe man das Vorhanden-sein der Urwalder zu verdankeu. Doch die auSgebil-deten Hilssmittel der Technik von heute machen es mvglich, nun auch aus diesen die Holzschcitze auszu-bringen. Von den beiden Arten des Transportes — T. zu Wasser und trockener T. — ift ersterer irn vor-liegenden Falle undenkbar. ES bleiben nur die irok-kenen TranSportmittel. Von diesen werden die Draht-riesen in verschwindend wenigen Fallen zur Anwen-dnng kommen irn Vergleich zu Strahen und Eisenbahnen. Was die Strahen betrifst, so seien solche allerdings vorhanden, und wenn auch nicht in genll-gender Anzahl, so doch mit solcher Meisterschaft aus-gesiihrt, dah die Gesellschast Gelegenheit hatte zu be-wundern, zu lernen und ihre Anerkennnng ansznspre-chen. Eisenbahnen seien vollig nnvertreten und waren fUr den grohen Verkehr die Adoptirung des eng-lisch-amerikanischen Sistemes — mit 55 Zoll Spnr-weite — zu ernpsehlen, fiir den Lokalverkchr anf schwic-rigem Terrain aber die neuen Erscheinuugen aus dern Gebiete deS EisenbahnwesenS — Jos. Oesterreicher, Baron Lopresti und Larmanjat — in Betracht zu ziehen. Hieraus entwickelt Forst-Jngenieur Oesterreicher die Gesichtspunkte, die ihn bei der Entwersuug cines Eisenbahnsistemes fUr Forstzwecke geleitet haben. Es handle sich datum, Komninnikationcn mit so billiger Ban- und Betriebseinrichtung herznstellen, dah die Forstprodnkte dutch den Transport nicht wesentlich ver-theuert wetden. Diesem Bedlirfnissc glanbe et genii-gen zu konnen dutch Kousttuktion von Eiscnbahnen von nur 24 Zoll Spurweite, Bahnen, die in eiit jcdes gcgebene Terrain mit geringen Bankosten einge-legt werden konnen. Fiir die Zubringung des HolzeS aus den einzelnen Waldschlagen zu eiiient gemeinschast-lichen Thalweg seien einaxige Wagen mit Handbetrieb projektirt, die Zusuhr aus mehtcreu Schlcigen zu einent gemeinschasilichen Stapelplatze roerdc dutch Pferdebah-nen vermittelt, die Absuhr endlich zu den Abfatzvrten oder zur Weltbahn dutch eigens konsttuirte Lokomotive bewerkstelligt werden. Wessely prasentirt sodann einen Brief von Lopresti, worin derselbe in ziemlich hochtLnenden Morten die Vollkommenheit seiner Ersinduug preist und sich anheischig macht, Holz uni 3/t kr. per Kubiksuh und Meile zu transportiren, unter der Bedingnng, dah die Lange der Bahnstrecke wenigstens 4 '/* Meilen betrage, und jahrlich wenigstens 4 Millionen Knbiksuh Holz verftthrt werden. Oesterreicher macht gegen das Loprestische Sistem die Einwendung, dah sich dasselbe bei der Verschiebbarkeit deS Bahnkorpers fiir den Transport groher Lasten nicht eigne; die Erhaltungskosten werden sich hoher stellen als das Anlagekapital. Wessely hebt hervor, dah es uoch fraglich sei, ob Lopresti seine Bahnen mit Lokomotiven werde be-sahren konnen; der Beweis hiesllr miisse erst dutch die That hergestellt werden. Er theile die Bedenken Oesterreicher-, besonders in okonomischer Richtung. Oberst K L n i g spricht in erster Linie fiir Stra-tzen, da diese nicht nut ben Forstzwecken, sondern auch dent allgemeinen Berkehr dienen: erst ein gtohes Weg-netz, danit Kunststrahcn, endlich Eisenbahnen. Einen besondetn Ton leg! er auf die okonomische Seite der Frage. Dent ftimmt Borredner bei, da Strahen auch auf Hebung der Kultur und ZiviUsation des Landes von bedeutendem Einfluh seien. Fiir Unternehiuer aber, die auf deni Stocke kaufen, die mit dern Staate Abstockungsvcrtragc llber grohe Holzmafscn abschliehen, seien Eisenbahnen von hochster Wichtigkeit, und die Regiernng mtige im eigenen Jntcresfe deren Herstellung sorbent. ©erichtcrstatter Prof. Exner vetfolgt nun in einent iiuherst interesanten Borttage den Lauf der Debatte, bcfiirroortet die Aussiihrung der Strahen in der bisher begonnenen, ausgezeichneten Weise, welche es moglich macht, aus der Strahe sogleich den Ober-bau einer Bahn anzubriugeit. Nut starke Kurven moge man vetmeiden; indeh auch diese seien iibcr-windlich, wenn nur an solchen Stellen teiue Steigung stattfindet. Fiir die Zubringung des Holzes an die Weltverkehtsadern enipfehlen sich Vizinalbahnen mit geringer Spurweite nach dent Sisteme von Oesterreicher oder Larmanjat, deficit Grundziige der Rcducr in fahlichcr Wcife entwickelt. Was das Loprestische Sistem betrifst, so Habe er in einer Fachzcitschrift cine Kritik dessclbcn vcrossenllicht, worin er die Unerfiill-barkcit der Loprestischcn VcrsprcLungen matheinatisch nachweist. Zum Schlussc stellt er im Sinnc seines VortrageS einigc Antrage, die, mit deiicit Wcsiclys koutbinirt, von der Vcrsannnlung angencmmen werden. Praf.-Hofrath R. v. F e i ft in antt richtet noch einigc Schluhwortc an die Vcrsaturnlung, in dencn er erklart, die Militargrenzsorste seien von so hoher Bedeutung, dah der Rcichsforstvcrciu cs fiir seine Pflicht gchaltcn hat, dnrch Abhaltnng seiner dicsjah-rigen Wanberverfammtmig in der Grcnzc die Absich-ten der h. Regiernng zu untcrstiitzcn. Nach einent Dankc an die Bchordcn und Pcrsoncn, die sich um das Uitternehmen vcrdicnt gemacht, schlicht er die Sitznng mit eiiieni drcimatigeii Hoch auf den obcrstcn Kricgshcrrn der Grenzc, in welches die Vcrsannnlung begeiftert einftimmt. ^okal-Chronik. — (Hofra t h Dr. K t n it) wird in der Ver-faiiimtuiig des konst. Bcrcines am Dtoiitag Uber den 1. Gegenstand der Tagcsordnung einen Vortrag haltcu. — (Tagcsordnung) zu der am 12. October d. I. NachmittagS 5 Uhr stattfindenden Gcmcindc-raths-Sitznng: 1. Pflichtangclobnng nen ernannier BUrger; 2. allfalligc Jntcrpcllationcn; 3. Autrag bes Hervn Gemeinderathed Bilina ivegcn Nenpflastcrung der Judengassc; 4. Vortrag der Polizciscktion bctrcffend die Feststellung dcS Statutes fur die stadt. Fencrwehr; 5. Vortrage der Rechtssektion; a. wegen der Wahl zweier Geineinderathe fur bie stanvigc StellungS-Kom-mijflon; b. wegen Anerkcnnuug des felbstandigeu Jagd-rechtes fiir den Jnhabcr vou Kroisenegg I. P. Schwarz; 6. Vortrag der Baufektiou, betrefsend die Znhaltung der VertragSbedingungen seitens der Pachter der Haupt-nianza und des Erkauscrs deS Golouzberges. Ge-heime Sitzung. — (Die L a i b a ch e r F i nd e l a n st a lt) wird in einer LandtagSvorlage des LandesausfchufseS zur Auflasiung beantragt. Die hiefiir aiigefuhrteit Griinde find: Die grohen Kosten, die fie dent Lande occur-facht, die dadurch beforderte Jnimoralitat, server die giinstigen Ersolge, welche in Oberbsterreich, wo man die Findelanstalt heuer aufgelafseu hat, erziett wurden. Das Land Krain zahlt fiir die auher Landes ver-pflegten Fiudlinge 35.527 ft. Von diesen befinben sich 8 in Graz, 5 in Wien, l in Prag, 728 in Triest. In der hierlandigen Verpfleguitg find deren 1033 mit eiitem Kostenauswande von 24.926 fl. Die Anslagen fiir daS Findelwefen betrugett bemuach znfammen 60.453 fl. und es entfallen von 14 Kreu-zern der LandeSnmlage 6 Kreuzer auf diese Ausgabe; rechnet man hinzu die Spitalsversflegskosten fiir die in ben hiestgen WohlthAigkeits-Anstalten und ander-warts behandellen kranken Krainer, fenter die Schub-nnd Vorfpannskosten, so ergibt sich bios fiir viese Ansgaben jahrlich die bedeutende Summe von 155.853 Gulden. Der Landesausschuh beantragt daher die Aus-lassung der Findelanstalt mit 1. Juli 1870. Die bis dahiit in die An stal t Anfgenonimenen verbleiben nach den derzeit gelteiiden 9iormeit in der Landes-verpflegung. Fiir die Aufnahine in die Gebaranstalt werden nach dent Beispicle des Linzer Gebahrhauses strengere Bedingungen aufgestellt. Weiters soll das Ministerium tint Erwirkung eines Reichsgefetzes erfucht werden, wornach fiir Finblinge solcher Lanber, in denen die Findelanstalten aitfgehoben find, von den Nachbar-landern, die die Findlinge in eigene Verpflegung tibcr-nehmen, keine Erfatzanfpriiche gestellt werden konnen. — (Theater.) „Dichter und Bauer," augeblich Posse in 3 Akteu. Wir koustatireu, datz das Ding 3 Akte hat, aber Posse oder nicht Posse — that is the question. — Trager des Slllckes siud die juuge Witwe und der alte Barou von Salbenheim. Von bent Spiele dieser zwei Per-sLnlichkeiteu haugt das jeweilige Schicksal dieser „Posse" ab. — Frl. Bondy hat es verstaiiden, die (chroanti'itde Wag" schale zu ihren Gunsten zu bewegeu mid vo» diesen auch eitt Tlieilcheu aitf Herru P a n ser — den Baron — zu iibertragen. Wir habeu alle Achtuiig vor dem genannten Herrn uud haben ihn auch vor kurzem — im „Gotdbaner" als ein schatzenswerlhes Mitglied unserer Biihue kenneii gelernt; allein als Komiker tonntcn wir ihm nock fcineii Geschinack abgewinnen; es sehlt ihm jene vis comica in seiner Erscheinung, die schon blos dnrch sich selbst wirkt lint zur Heiterkeit rcizt. — Hr. Pauser bedarf uiel zu vieler Wiudmiihl-Attitudeu, um auf unsere Lackinuskeln eineti Eindriick zu machen, das Spiel wird gesucht und wir werden zu der Annahme gezwuiigen, es sei in der Zntheilmig der Viollen ein Mitzgrifs geschehen. Bon went, ift mis tvv tiirlich mibekannt. Die itbrigeii Damen und Herreu thalen ihr moglickstes, um das Stiick itber dent Wasser zu erhal-ten. — Die gestrige Reprise „Das Gesangnih" (jing bei matzig besuchtem Hause in Szene. Wir mochten hiebei vor a Item dem lbbl. Consortium gegeuiiber die Meinung aus-sprecheu, datz bei unseren Verhaltnissen in zu kurjen Zeit-rauinen auseiuandersolgende Reprisen nickt geeigitet sein biirften, ein voltes Hans herznstellen Die Darstellung hatte den gleichctt Erfolg mit der crsteii Anssllhriing, d. h. eineit guten. Herr Titzenthaler, Herr Miiller und Moser gefielett allgeutein, ebenso Fr. Sckinidts — auch Frl. Gleboff er-rang Beisall und wttrde solcheu vielleicht inehr erreichen, wenn fie ihre bei allcit Gelegenheiten und in a licit Situa-tioueu sich gleichbleibeiide Jammermiene etwas mehr den Umftaudeu akkoinodiren wollle. Die gefabrlichfte Klippe fttv Anfangerinneu in ibrer Kunst ift: aus der Bilhne long1 weilig zu crscheincn. Die Veideiischasten einer Heldin find rnannigfaltig und das letzte charakteriftische Temperament ift die apathisckc Ergebnng. Uebcrtricbene ©entimcntalitat greuzt an Schwiiche des Geistes, uud feiit Dichter stellt !>us in seiner Heldin cine geisteSschwache Dnlderin vor, wie sie uns Frl. Gleboss so geriic vor Angen siibrt. Alls bent Gerichtssaale. (BrandlcllUUg und Dicbstahl.) Vorsitzender: LGG. K o s j e k; bffcntlichcr Ankliigcr: StAS. H rc» ; Vcrthcidigcr Dr. Rudolph. Dent Thonias Vidiz, Grnndbcsitzcr in Rczhizh, branntc im Fafching 1868 feiiie Schafhiittc vollstcin-dig ab. Der Schabc, ben derselbe dadurch erlitt, be< tragt 150 fl. Der Bcfchadigtc, welcher auf nicnian-deit einen Verdacht werfen konnte, unterUch deshalb auch die Anzcigc. Im Juli l. I. lich sich nun der wegen ArbcitSschcn ini hiefigen Zwangsarbcitshause dc> tevnirt Dkartin Dobre zu einent Verhorc bei bei« j Vorstandc dieser Anstalt meldcn und gcstand, dah er, um wegen eines mit Vidiz gehabtcn Strcilcs sich Rache zu verschassen, einen glilhenben Schwamm in daS Dach der Hiitte gesteckt und sich darnach ciligst vom Tha^ orlc entsemt Habe. Erst als er zu Hause augekommen sei, Habe er den Feuerschcin wahrgcnoinmcn. Bei dieser Einvernchninng gcstand Dobre auch, dah er mehrert Diebstahle, zusauinien im Betrage von 168 fl. 34 fr., begangen und dah er das Geld meist bcim Tarokspiele dnrchgejagt Habe. Als Moliv seines Gestandnisscs ga^ der Angcklagtc an, er Habe itber seine That, wegen welcher nnschuldigc Pcrsoncn vcrdachtigct worden seien, Rcnc gcslihlt und daher gestandeit; allein diefc 3n< gabett fcheiiten sehr nnwahrschcinlich uud liegt das Motiv wahrschcinlich in der Hossnnng, dutch ein dcr-artigcS Gcstandnih dcS lastigcn AufcnlhaltcS in dem, nach Zarnik als Wohlthatigkcitsanstalt zn klassisizireu' den SlrbcitShause frei zu werden. Die Staatsanwaltschast stellte den Antrag anf Schuldigcrkennung wegen Verbrechens der Brandlcgung und deS Dicbstahlcs. Ter Vertheidigcr Dr. Rudolph empfahl in eintgeii warmen Worten beit Angeklagtcn, der feme That um-fassend gestanden Habe, der Milde des Gerichtshofes. DaS Urtheil lantele auf schuldig der Verbre-chen der Brandlegung und des Diebstahles uud Ber-urtheilung zu acht Jahren schweren, mil 1 Fasttage in jedem Monate verfcharften Kerkers. Der Bernrtheilte war mil bent Urtheitc ganz zufricden mid bat, ltur recht bald auf den „Schlotz-berg" gestellt zu loerben. Den Ausenthalt in dieser Strafanstalt scheiuen unsere Herreu Verbrecher als einen recht angenehmen und komfortablen anzusehen, da derlei Bitten, recht balb in jeneS vermeintliche Eldorado ver-^tzt zn roerbcit, haufig vorkomrnen. (Beleidigung cincr qcsehlich anerkannten Kirche.) Vorsitzenber: LGR. K o s j e k; offentlicher An-klciger: StAS. H r e n. Am 10. Janner I. I. lam eS unmittelbar vor Beginn des fonntagigen Gottesdienstes in der Pfarr-^rche zn Zarz zu Aergernitz erregcuden Norfallen. Schon wahrend des der Messe vorangehenden, vom Pfarrer am Hochaltar terrichteten Gebetes nernahm »iait in der Kirche ein Zifchen und Mnrren. Als aber der Pfarrcr in die Sakristei trat, urn bas Mes;-gewand anzulegen, steigerte sich bas Gerciusch zu einem "arm; der Pfarrer wurde benachrichkigt, das; sich die Bnrschen priigeln, im Schiffe der Kirche fanti cut gro-fjcs Wogen mid Drangen statt, es wurden sogar anf-gehobene Fauste gefehen. Der Pfarrer forderie bie Ruhestorer auf, sich zu entserncn, alleitt er predigte tauben ©hren, weshalb er sich in seine Wohnung de-gab und der Gottesdienst erst spater, nachdem man sich ilberzengt hatte, bah fein Blut gefloffen fei, vor fich gehen konntc. Dieser Borgang b'ildet nach Ansicht bcr Staatsauwaltfchaft den Thalbestaub des Bergehens ber Beletdiguttg ciner gesetzlich anerkannten Kirche, da sich bie Burschen, die in der Kirche mcirett, wahrend der Lsseutlichen Religionslibung auf cine zum Aerger-ntsse fiir Andere geeigncte Weise unanstandig beitahmen. Die Beranlasfung zu diefent Borfalle wurde bavin erhoben, dah zwischen ben Burschen von Dajne und jencn ans Zarz tuegen eiiter ant 6. Janner l. I. vorgesallenen ©chlagcrei eiite Erbitterung herrfchte, bah sich bie Burscheu von Dajne, welche sonst in ber Sakristei obet unter bent (Shore zn ftehett pslegten, am 10. Janner, csseubar um die Burschen von Zarz zu provoziren, zwischen den Bcinken, betn gcwohn-Uchen Platze ber Zarzer Burschen, auffteliten, bah fo-bantt die Zarzer Bnrschen, welche spater in die Kirche traten, ihre Platze dnrch gewaltsames Bervrangen der Bnrschen von Dajne erreichen und bchanpten wollten, ^Q6 es hiebei zu einem hestigeu Lcirm zwischen ber Wogenben Menge, zum Stohen mit gebaClten Fausten jwb zu so argerlichen Auftritten tarn, bah Seiber und binder weinlen. AUein iticht genug damit. Diese Auftritte fpan-*>en sich bantt nach beenbelent Gottesbienste vor ber kirche, wo fie jeboch iiber energisches Einschreiten bes ^enteindevorstandes bald tin Ende ncthmen, und bann n°ch weiter im Dorse sort und arteteit in eiite, das gewohnliche Sonntagsvergnugeu unferer Burschen bit-^nbe Ranserei aus, bei ber es auch, Dank ben mit ®Wft und Berstcindnih angeroendctcn Schlagen mit ®teinen auf bie Kopfe, zn mehreteit Berletzungen tarn, »on benen bie cine als fchwer erklart wurbc. Wegen biefer Borgange fanb atu G. Oktober die SchluhverhanbluUg gegeit 11 Burschen, von benen Sttei ans Dajne, bie itbrigen aus Zarz toaren, statt. Siimmtliche 11 Burschen wnrben megett bes er-toShnten Bergehens, einer derselbeit auch wegen Ber-drechens ber schweren korperlichen Beschadignng, zu vreiheitsstrasen in ber Daner von 14 Tagen bis zu ^ Monaten vernrtheilt. Dah bieselbeit jegliche bose «bficht laugnetcn, in ber frieblichett Absicht, nur mit ljre gottesbienstlichen llebuttgen vorznnehmen, in ber «»rche »aren ttnb sich auch nur, urn bieselbeit in Ruhe Otnehmen zu foititen, bent Drangen widersetzten, toel-jr® nQch Aitgabe jeder Partei von der anderit ausging, I selbstverstandlich. Uitgeachtet dieses Lauguens stell-en "ch 10 ber Anget'lagteit mit dent Urtheile zttfrieben. Wltterung. Laibach, 8. Oktober MorgenS tviibc. Regenwolken. Pormittags theilw. Aus-heiterung. Wolkeuzng auS Nord. W ci r m e: Morgens 6 Uhr -j- 6.8", Nachm. 2 Uhr + 9.2' (1868 + 13.8°; 1867 + 8'2°) Barometer: 330-26. Das gestrige Tagesmittel der Wcirmc -j- 8T', um 2 1° uritcr bent Normale. Laibach, 0. Oktober. Morgcnroth. Normittags mcift bcwolkt. Bedentende Abnahme der Temperatur. W a r m e: Morgens 6 Uhr +5.0", Nachm. 2 Uhr + 10.0" (1868 + 13.4"; 18G7 -j- 6.4"). Barometers 329.41"', im steigeu. Das gestrige Tagesmittel der Warme -|- 7.3" mit 2.9" unter bent Normale. Berstorbene. Dcn 8. Oktober. Herr Johann Plicker, k. k. Hanpt zollamts Oberoffizial, alt 58 Jahre, in der Kapuziner Vstdt. Nr. 23 an der Tuberkulose. Gedenltafel iiber bie am 12. Oktober 1869 ftattfinbenben Lizitationen. 3. Feilb., jtlemcnac’fcfie Real., Veldes, BG. Radmainis-dvrs. — 3. Feilb., Kvigel'sche Real., Scnofetsch, BG. Adels-berg. — 1. Feilb., i^kos'sche Real., Martinsbach, 1478 ft., BG. Planina. — 1. Feilb., Deimait'sche Real., Swb, 690 si., BG. Stein. — 2. Feilb., die Fotdcruug der Agnes Tercic con 112 ft., BG. Wippach. — Minuendo-Lizitation wegen Sicherstellung der Bersrachtmig eon militarischen Glltern fur deu gaitzeit Umfang. der Monarchic auf bie Periode vom 1. Janner bis Enbe Dezembcr 1870. Babinm fiir Karntcn utib .Strain 700 fl. Schriftlichc Off. an das Rcichskriegsministerium odcr das Geiteral-Kommando. Ah, gritj$’ Jhnen Gott, Herr v. Pimpelhuber! Habe die Ehre; mit went hab' ich das Bcrgttltgett ? Was, Sie ketttteit rnich nicht mehr ? ich bin ja taglich mit Jhnen Abends in der „<5chitaQe" zusam-meugekommen. Ach, jetzt erittttere ich mich, Sie find ber Herr V. Zipfelberger; ja seitbent ber Ehrfeld ansgczogen ist, geh' ich immer zum fr'isclier, ausgezeichneteS Bier bort! im Kasino ist eg immer so voll. So so, ba tuerbe ich mich auch bcittt Fischer etnsinden, wenn's Bier so flut ist. Soll mich freuen. Auf Wicbcrschen! Die Gefcrtigte cmpfichlt sich zur fchotiften ttnb billigsten Anfcrtigting a tier Arten W eissiiSlievcl mittetfi ber NaHmafchittc. 3tuch find bei tfir fchr (chiine und billigc Wiener Leinen- u. Shirting-Hemdbruste zn btkommen. (316—3) Stefanie Ruda, Karlstadtervorstadt 9k. 19. Telegramm. Bcrli-r, 8. Oktober. (Snbgiltigeit Entscheibungen zufolge ist jebe btplomatische Begleitnng bes Kron-prinzen, also auch bie bes Geheimrathes v. Keubell, nach Wien wie nach bent Oriente nnterblieben und damit die Reife des Kronprinzen nach Wien wie zur Eroffnung des Snez'Kauals als mit keinerlei politi-scher Berhandlung verkniipft gekeunzcichnet. (N. Fr. Pr.) Wiener Borse vom 8. Oktober. Staatsfonds. c»perc. often. Wabr. . bto. Rente, oft. Pap. Ho. bto. ost.in Lilb. r!ose von I8f>4 . . . i‘ofe von i860, ganze Vofe von i860, Fiinst. Pramiensch. v. 18G4 . G-rundentl.-Obl. Bteiermart zu5pLt. itarnten, Atam u. Kristenlanb 5 „ Ungarn . . zu5 „ Kroat. u. Slav. 5 „ Siebenburg. „ 5 „ Action. -Nationalbank . . . Creditanstalt . . . It. 0. EScompte-Gcs. ilnalo oftcvr. Bank . Ocfl. Bodencred.-A. . Oeft. Hypoth.-Bank . Steier. EScoinpt.^Bk. Kais. fterb.-Vtorbb. . Sudbahn-'Gesellsch. . ftaii. 0.— 6W.20 88.50 iH.— 09.— 116.— (50.10 69.30 89. 9-1.25 9i#,25 116.50 92.— 92.50 86,— 78.75 81.50' 719.— 257.50 815.— 259.— 260.— 78.— 2085 250.— 181.50 *46.— 162.— 174.50 173.— 166.25 94.— 79,25 82.50 76.- 721.— 258.-820.— 200.— 265.— 82. 2090 250.50 182.50 246.50 162.50 175.50 174.-166.75 92.80; 93 90.—1 90.50 108.25 108.75 90.50 91.— Geld Ware Ceft. Hypvth.-Bank . —.— —.— Prioritats-Oblig. Sudb.>Ges. zn500 yr. 114.50 115 — bto. LonS 6 pLt. 338.— 339.— Nordl'. (100 fl. CM.)' 92.— 92.50 EiLb.-B.(200fl.0.W.) 86.75 87.— RubolfSb.(300fl.o.W.) 90.— 90.25 Franz-2os. (200 fl.S.) 91.50 92.— Lose. Crebit 100 fl. S. W. Don.-Dampfsch.^Ges. zu 100 fl. CM. . . Lricfter 100 fl. CM. . bto. 50 ft. o.W. . Cfcner . 40 fl. o.W. Salm . /, 40 ^ PalfiY . „ 40 „ Clarv . „ 40 „ St. «AenoiS„ 40 „ Winbischqratz 20 „ Waldstein . 20 * Keglevich . 10 ,, Nudolfsftift. 100.W. Weohsel(3Mon.) SluflCb. lOOfl.fiibb.W. Frankf.ioofl. „ „ London 10 Pf. Sterl. Paris 100 tzrancS Mtinzen. Kaif. 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(344—2) Die (334-3) Klisskkhlius - fokfllitiitm in ber Wienerstratze Nr. 79 im Grumnig'schen Hause find zu Georgi kiinftiqen Jahres zu vermictlieu. Echt amcrikanische Wheeler & Wilson find einzig und allein, sowie Origiiml-Howe liil)inflfd)inrn bei der Gefertigtcn, wie be-kannt, stcts vorrcithig. Aus stattungen sowie allc anbent vcrschicdciien Arbeiten ubernehine ich bereitwilligst. (318—3) Fur das bishcr tnir so zahlrcich gcfchettftc Zu-traitctt dankend, einpfehle mich bcstens, Henriette Lnscher, Hauptplatz Nr. 237, I. Stock viidmMS. - (Vollstan-igstcs unit »cncstcs franMsch-rcuIschcs '* Wiirlcrbnch.) E SACHS' ciicyklopiidisches Wtfrterbuch =1 der franzOs. und deutsclien Sprache. H I. Theil: EranzSs.-deutsch. II. Theil: Deutsoh-franzosisoh. Neu und eigenthtimlich, nailientlich in folgen-dcn Punkten: Bcsondere Berticksichtigung der deutschen Leserwelt in beiden Theilen desWcrkes. z- — Durchgiingige Angabe der Ausspraclic und >: Wortvcrbindung nach dem phonetischcn System der I Meihode Toussaint-Langenscheidt. — Angabe der D Orthographic und der schwierigen Anwendung der grossen Anfangsbuchstaben im Franzosischen. — Bcsondere Berticksichtigung der gesproeheiivn Sprache neben der Schriftsprache. — Allgemein-verstandlichkeit. — Grosste Vollstiindigkeit, auch in Bezug auf wisscnschaftliche und technische Wdrter, auf Synonymen, Antonymen, Homonymen, Etymologic, Eigennamcn etc. — Angabe von Auto-ritaten in streitigcn Punkten. Theil I. ca. 17 Lieferungen von je 10 Bogen (lioch Quart) zum Subscript ious-Preise von 9 Sgr. pro Lieferung, der Bogen also nur 10 Pf. (Spiiter % erliebliehe Preiserhohung.) >; Freunde der franz. Sprache linden in jeder Buchhandlung Gelegenkeit, durch Einsicht in die ttberall vorrilthige 1. Lfrg. Kenntniss zu nehmen von den bedcutenden, durch Fachauto-ritaten ancrkannten Fortschritten, welche die internationals Lexikographie mit diesem Werke A macht, das trotz seiner Gedrilngtheit an Volili standigkeit undKorrektheit von keinem D seiner Vorgangcr erreiclit wird. I Die Subskription ubcrnimmt: £ Ign. v. Kleiimiayr 145. . ft. 95—105. 90 -110. 100-120. 100—110. Saimntliche Bkafchinen arbeiteit Doppelsteppstiche. Handmasckinen billigst. MaN«-l»ln«-n-Z»irn, Seide, Hordonett-Seide, llalb-Selile und Oele fehr liillig und outer Quatitat. Mafchinen aller Sisteme werden bestenS reparirt. (345) MaarflfrliBie ItiKlholzeB*. Brnc. Wosch- naqq. cd Cž: •S cS m P cd solidc, gutc Waare wie billigste Preise attett Anforderungen zu eittfprechen. Die k. k. landespr. @ep|)trr)--,Ci]Vf|-& Linzer 3Jetli)ec&cnfa6rife cheer Erzeugnisse und uertaufe folche gu halt bei mir ciit Koniinisfionslager Fabrikspreifen. 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