VrSimwerali-uS-Preise Für Laiöach: rig . . 8 fl. 4« kr. HalyLhrig. . . 4 „ ‘>0 „ Htrrteljährig . 2 * 10 „ Monatlich „ 70 „ M it t er Pofi: VauzjShrig . . 12 fl. '-«tttährig............ G „ SkrtdiSWg ------------ 3 „ Für Zustellung inS HauS Wiettelj. 25 k., monatl. 9 kr. Einzelne Nummern 6 kr. TJ Redacti»» Bahnhdfgasse Ni Expedition- &3n?cvot Juirrtioilspreise: Für die einspaltige Petitzeil«: ä 4 kr., bei zweimaliger Einschaltung ii 7 tr., dreimaliger ä 10 kr. Jnsertionsstempel jedc5mat 30 kr. Bei größeren Inseraten uns öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt. Anonyme Mitteilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. Nr. 73. Mittwoch, 1 Apnl 1874. 7— Morgen: Gründonnerstag. 7. Jahrgang. Die Volksschule im Parlament. Die Hebung der Volksschule, welche für den freiheitlichen Ausbau des VerfasfungSlebenS in Oesterreich eine Lebensfrage ist, bildete den wesentlichen Inhalt der Berathungen, denen am letzten SamStag die Sitzung des Abgeordnetenhauses gewidmet war. Der parlamentarische Kampf entspann sich über den Titel 17 des Unterrichtserfordernisses, der in eilf Paragraphen die Ansätze über Volksschulen enthält. Als ein wesentlicher Fortschritt ist eS zu betrachten, daß mit wenigen Ausnahmen von den Rednern aller Parlelscha:tierungen die Volksschule und deren Gedeihen als der wichtigste Hebel der Volksbildung anerkannt wurde, daß selbst von klericaler Seite die unbedingten VerdammungSurtheile gegen die Volksschule verstummt sind. Im Gegenlheile wurde von ollen Parteien übereinstimmend zugegeben, daß in dieser Richtung nicht zuviel gelhan werden könne, leider aber auch ton allen Seiten eingestanden, daß noch zahlreiche Uebelstände den Aufschwung des österreichischen Volksschulwesenö hemmen. In erster Linie wurde der Mangel an Volks-' schullrhrern in allen Tonarten beklagt und die Aufschlüsse, welche in dieser Beziehung von einzelnen Rednern, so von Dr. Razlag bezüglich KrainS, von Dr. Fux bezüglich Mährens gegeben wurden, sind in der That nur zu wohl geeignet, das Bild deS ^vlk^fchulunterrichtes in Oesterreich nicht eben als ein trostreiches erscheinen zu lassen. Namentlich sind rs die sladischen LandeStheile/ in denen die autonomen Landes- und Gemeindeorgane meist nur geringes Verständnis und einen zu niedern Grad von Opferwilligkeit für das Institut der Volksschule zeigen, ungeachtet dasselbe gerade für diese in der Kultur zurückgebliebenen und der Verarmung eutgegengehen-den Provinzen eine wahre Lebensfrage geworden. Es gewährt gewiß ein bedauerliches Bild des öffentlichen Unterrichtswesens, wenn, wie Razlag ausführte, der Lehrermangel so weit geht, daß auf fünfhundert bis achthundert schulpflichtige Kinder erst ein Lehrer kommt oder wenn, wie Fux aus« führte, Binder- und Schneidergefellen ober Datierende Kellner zum Schulunterricht: herangezogen werden müssen. Als Ursachen dieses Uebelstandes, welcher unser Volksschulwesen auf eint so,niedrige Stufe herabdrückt, wurden mehrere brzeichnet. Als Hauptgrund, warum sich so wenige JünglKge deck Lehrerstande widmen, darf in erster Linie wohl die untergeordnete politisch-sociale Stellung betrachtet werden, in welcher der Lehrerstand in so manchem Kronlande sich noch befindet; diese wieder ist abhängig von der zu geringen Entlohnung, welche die meisten Kronländer den Lehrern ausgeworfen haben, während reichere Provinzen, wie Niederösterreich und Steiermark gerade durch ihre bessere Lehrerbesoldungen tiie tüchtigsten Lehrkräfte aus den Nachbarländern an sich ziehen und dadurch die Kalamität des Lehrermangels in denselben noch um ein bedeutendes erhöhen. Da sich ferner meist nur Söhne ärmerer Familien dem bornenvötlen, keine glänzende' Aussichten bietenden Lehrerberufe wibmen, so ist auch die Kostspieligkeit der Lehrmittel an den bestehenden Lehrerbildungsanstalten mit ein Grund des herrschenden Lehrermangels. Da jedoch der größte Theil der Schulgesetz-gebung der ReichSgesetzgebuug entzogen und in die Competenz der Landtage überwiesen worden ist» mußte sich der ReichSrath an der Bewilligung der für das Volksschulwesen in das UnterrichtSbudgrt eingestellten 1.717,000 fl. und an der Beschlußfassung über mehrere vom Budgctausschusse beantragte Resolutionen genügen lassen. Die wichtigsten: derselben, welche wohl geeignet wären, die Calami-tät des Lehrermangels in etwas zu beseitigen, wenn sie von der Regierung beachtet würden, lauten: Die Regierung wird eingeladen, dem bestehenden bedauerlichen Lehrermangel an den öffentlichen Volksschulen ihre volle Aufmerksamkeit zuzuwenden und in der nächsten Session weitere Anträge gegen die Zunahme desselben vorzulegrn. Ferner wird die Üeberzeu gung ausgesprochen, daß die Aushebung der Militärpflicht für die Volksfchullehrer und Lehramts candidaten eines der wirksamsten Mittel gegen den bestehenden Mangel an Lehrern für Volksschulen wäre, und die Regierung wird ausgefordert, die erforderlichen Einleitungen zur Erzielung der Mili tärbefreiung zu treffen. Die Regierung wird aufgefordert, kräftigst den Uebelständen rntgegenzutreten» welche durch die ungerechtfertigte Verteuerung der Lehrmittel an den Mittel- und Volksschulen 'rin getreten ist. Die Regierung wird eingeladen, ' bei KeuMou. ' Üeber die Erhaltung der ÜJtatme und "der Kraft als oberstes Gesetz des Weltalls. 1 lPopUlLr-wissenschasrlichcr Nvrtran^im'Bestkn deS krainischm SchulpsennigS von Professor I. Atiigrr.) (Fortsetzung,) Um Ihnen in einem ungefähren Bilde die durch den Kreislauf des Stoffe« bedingten äußerst tvechselvolle» Schicksale eines Elementarstoffes wäh-v Ttnd seines Kreislaufes anschaulich zu machen, erhüben Sir mir im Geiste dem Kohlenstofftheilchen 1 zu folgen, das noch vor kurzem im Herzen etwa «ine» anwesenden Fräuleins war und eben von ihr in der Kohlensäure ausgeathmet wird. Die Kohlen-.. säure dringt infolge der trefflichen Bentilalion dieser Raume rasch nach auswärts, mischt sich mit der äußern Luft und wird vom Winde zu einem Gras. Halme getrogen, der unter Mitwirkung des Sonnen» lichte« dieselbe zersetzt. Unser Kohlenstofftheilchen, vom Sauerstoff treulos verlasse», wird vom Grashalm ausgenommen, doch schon naht ein hungriges Häschen, - das es in dem Halme verzehrt. Das Kohlenstofftheilchen •N nun bald seinen Sitz im Hasenherzen. Das Häschen fällt dem Jäger zur Beute, der sich das- selbe sammt dein Kohlenstofflhcilchcn wohl schmecken läßt. Doch bald entringt sich das Kohlenstofftheilchen im Athem des Jägers im Bunde mit dem Sauerstoff seinem rauhen Gefängnisse in der Iägerbrust, wird aber auf den Flügeln der Windsbraut in weite, weile Fernen verweht und so erscheint das' Kohlenstofftheilchen nach einiger Zeit im Gehirn eines Botokuden oder Patagonierö, um wieder nach Verlauf eines Jahrhunderte« in der Nasenspitze unseres Urenkels seinen edlen Wohnsitz aufzuschlagen. Sie können in dieser Beziehung Ihrer Phantasie vollkommen freien Spielraum lassen, die Wirksamkeit der Natur in Ihrer überaus reichen Mannigfaltigkeit überbietet die kühnste Phantasie. Bevor ich nun^ zur Betrachtung der Kräfte übergehe, will ich zum Schluffe noch eine weitere Eigenschaft der Körper, in welcher sich die Unzerstörbarkeit der Materie äußert, kurz behandeln. Es ist dies die sogenannte Undurchdringlichkeit aller Körper. Diese bekannte Eigenschaft besteht, wie schon der Name andeutet, darin, daß alle materiellen Elemente den Raum, der ihnen zu Gebote steht, derart einnehmen und behaupten, daß zu gleicher Zeit in demselben Räumt eine andere Materie unmöglich vorhanden sein kann. ES können sich demnach die Stoffe nur räumlich neben einander lagern und ein' Stoff kann in den Raum eines zweiten erst dann eindtingen, wenn der letztere erst aus 'diesem Raum: in einen anderen entwichen ist. Das ist ja die Haupteigenthümlichkeit, mit der die Sa^e, das Märchen und der befangene Sinn der leichtgläubigen ungebildeten Menge die fabelhaften Geister oder beffer Gespenster ausstaltete, daß diese als unmaterielle Wesen nicht gleich den Materien als undurchdringlich, sondern int 'Gegentheite durchdringlich gedacht werden, der stoßende Degen,, die abgeschossene Kugel' findet beim Durchdringen nicht den geringsten Widerstand. ' Wir fthen daraus, daß selbst t>er gewöhnliche Mann die Undurchdringlichkeit, also eine Aenßerung der Unzerstörbarkeit der Materie, als eine die Materie charakterisierende Eigenschaft ansieht. Der ungläubige Tho^ maS der Bibel glaubt an die materielle Anwesenheit Christi erst, nachdem er dessen Wunden betastet und 'sich so von der Undurchdringlichkeit seines Leibe» überzeugt. Daß auch tropfbare Flüssigkeiten undurchdringlich sind, sehen wir daraus, daß beim Eintauchen der Hand in ein mit Wasser gefülltes Gefüß da« Wasser überfließt, ein Zeichen, daß das Wasser erst aus seinem früheren Räume verdrängt wv»drrr sein mußte, ehe bic Hand in diesen Raum eingedrmrgen ist. Auch Gase sind undurchdringlich. Gießt man btt Ausführung von Bauten für Unterrichtszwecke mehr die Zweckmäßigkeit al» den architektonische» Schmuck derselben im Auge zu behalten. Möge die Regierung diesen Resolutionen ihre oeSt Aufmerksamkeit schenken, mögen aber auch die autonomen Vertrclung-körper der Provinzen, in denen Las Volksschulwesen über dem nationalen und föderalistischen Gezänke beinahe vergessen worden und zum Aschenbrödel herabgesunken, die eindringliche« Worte beherzigen, die der Abgeordnete Dr. Sueß al« Specialberichterstatter an ihre Adresse gerichtet und worin er mit der ihm eigenen Wärme und Urberzeugungstreue die Segnungen einer guten Volksschule schilderte. ,,Wa» soll die Zukunst eine« Landes sein — so lauft! sein Appell — da« nicht mit allen Kräften den Unterricht in allen feinen Zweigen fördern wollte? E« würde in den Zustand «ine« Körperteiles verfallen, der ausgeschlossen ist von allen Functionen. Namentlich find e« die Ge-IbirgSländer, denen durch dm Unterricht in den Volksschulen und durch die darall« entspringende allgemeine Bildung die Möglichkeit geboten werden muß, ihre Production durch industrielle Unternehmungen, durch Ausnutzung der Wasserkräfte in diesem Gebiete zu heben und sich dadurch neue Quellen des Wohlstandes zu erschließen; denn sonst gehen diese Länder einer traurigen Zukunft entgegen und ich möchte die Verantwortung nicht auf mich laden, die jene Männer auf sich laden, die heute schon mit allen Kräften dazu sehen, daß dem Unterricht auf alle mögliche Weife Fessel» angelegt werden. Eisenbahnen, welche jetzt da« Land durchziehen, werden, wenn nicht auf da« allereifrigste auf die Ausbildung de« Bolksschulwesens hingearbeitet wird, nicht rin Bortheil, sondern eher dir Nachtheil sein. Hat daS Land etwas davon, wenn fremde Produkte durch da» Land geführt «erden, wenn nur ein Durchfuhrsverkehr besteht, wen« da« Land nicht in der Lage ist. seine Produkte selbst zu vermehren und zu verwerthen? Ich glaube» daß ein wahre« Morgen-roth de« inneren Frieden« für Oesterreich in dem Momente anbrechen wird, in welchem eS eine größere Anzahl charakterfester, selbständiger Männer geben wird, welche den Muth haben, die menschlichen Interessen al« die rein menschlichen Interessen und die Einfügung de« Staate« in den großen Strom de« europäischen Fortschritte« höher zu halten, al« die einzelnen localen Interessen diese« oder jene« nationalen Volksstammes." Leider haben die idealen Gesichtspunkte, welche der Abgeordnete Sueß mit Wärme betonte, noch wenig Aussicht auf Verwirklichung. Davon, daß dir Schule dem Gezänke der nationalen und ultramontanen Parteien in nahrr Zukunft werde entrückt Wasser in einen luftdicht auf eine Flasche aufgesetzten Trichter, so dringt zwar etwas Wasser in die Flasche wril sich dir in demselben enthaltene Lust etwa» zu» sammenpreffen läßt; doch bald hört das Fließen auf, trotz des Drucke» de« Wasser« in dem offenen Trichter kann kein Wasser in die Flasche eindringen, weil die Lust undurchdringlich ist und au« der Flasche nirgend« entweichen kann. Da« auf einem Korke schwimmende Wachslicht brennt unter der darüber gestülpten Glasglocke, die wie jede« offene Gefäß mit Luft gefüllt ist, noch fort, wenn ich e« auch mitsammt dem Glase tief in« Wasser tauche, «in Zeichen, daß in den Innern Raum de« Glase« kein Wasser eindringen kann, somit die Lust undurchdringlich ist. Drnkt man sich statt dr« brennenden Lichte« den athmendeu Taucher, statt de» GlaSgefäßr« eine große, unten offene Glocke, dir in» Meer hiuabgelasstn wird, so haben wir die Taucher-glock e. Wir können e« demnach als erwiesene« Grund--rsrtz aussprrchrn: Jrdr Matrrir ist in ihrrn Elr-ntcntrn unzerstörbar, der Stossoorrath de« Weltall« ist somit unveränderlich. Keine Macht und mag sie »a« immer für einen Namen führen, vernichtet die Materie, sie stört nur die Art der Zusammensetzung, fie zerstört nur die Form. Und daß die Form sich werden, daß jener Geist edler Bildung und Humanität, den die Reden de« Abgeordneten Sueß akhmen, wenigsten« auf dem neutralen Boden der Schule der allein herrschende sein werde, davon sind wir, wie die erbitterten Kämpfe bei der Unterrichtsdebatte gezeigt haben, weiter entfernt denn je. Woher nähmen auch die ultramontanen und nationalen Kra« kehlet aller Zungen den Stoff für ihre hohlen Deklamationen, wenn die Schule wäre, was sie fein sollte, die Pflanzstätte eines reifen, gebildeten Volkes! Politische Rundschau. Satin*, 1. April. 3«lSttl. Das Abgeordnetenhaus hielt Sonntag eine Sitzung ab, in welcher das Erfordernis de« Finanzministeriums erledigt wurde. Bon den indirecten Abgaben war da« Kapitel „Salz" Gegenstand einer lebhafter« Diskussion. Der Ausschuß legte eine Resolution vor, betreffend die Ermäßigung der Salzpreise, die vom Abg. Mendelsburg bezüglich einet Rücksichtnahme auf den Detailverkauf und vom Abgeordneten Bärn-feind in Hinsicht einer Herabsetzung des Preises für das Viehsalz ametidiert wurde. Diese Anträge wurden angenommen, hingegen eine radicale vom Abg. Dr. Roser gestellte und gegen das Salzmonopol prinzipiell gerichtete Resolution abgelehnt. Der Finanzmini st et erklärte, daß bereits Verhandlungen mit Ungarn wegen Herabsetzung der Salzpreise stattfinden und hoffentlich ein günstiges Resultat ergeben werden. Da» gesummte Bruttoerträgnis der direkten Steuern für das Jahr 1874 wurde mit 87.020,000 fl., das Erträgni« des Zollgefälles mit 23.878,000 fl., das Bruttoeinkommen aus den indirekten Angaben mit 207.847,800 fl. präliminiert. In der Montagssitzung gelangten zuerst die von de» Abgeordnete» Eieuciala und Bosnjak betreff» der Aenderung der Unterrichtssprache an den Lehrerbildungsanstalten (Troppau und Teschen einerseits, Marburg, Klagenfurt, Laibach, Görz und Triest andererseits) zur Verhandlung, wurden jedoch abgelehnt. Bei der hierauf erfolgten Verhandlung über das Erfordernis des Handelsministeriums entspann sich eine lebhafte Debatte übet den für die Errichtung von Fachgewerbeschuleu ausgeworfenen Betrag, woran sich die Abgeordneten Wickhoff, Nürnberger, F. Sueß, Canaval, Kübeck, Herbst, Stendel und Gomperz betheiligten. Der Handelsministet detaillierte unter dem Beifall de» ^»aust-feine Bestrebungen und Verfügungen bezüglich de» fachgewerblichen Unterrichte» und erklärte, bet Re folution de» Ausschusses, welche eine genaue Nach' stetig ändert, ist eine Naturnotwendigkeit. Der Tod eine» materiellen Wesen», er ist die notwendige Bedingung der Entwicklung eine» anderen Wesen». E» ist dir Natur im ganzen der fabelhaste Vogel Phönix, der sich im Fruer verzehrt, um au» der Asche zu neuem, frischem Leben aufzuerstehen. In diesem steten in der größten Mannigfaltigkeit vor sich gehenden Formenwechsel aller Wesen äußert sich da» mächtig pulsierende Leben der Materie. Mit Unrecht hat man der Materie da» Epitheton der tobten, starten gegeben. Nicht starr, nicht tobt ist die Materie, e« wirkt in ihr rin stete» Leben unb Weben, ein stete» Zerfallen und Schaffen, ober mit unserem großen Dichter zu sprechen: „Umjufcbafftn daS ötftbaR’nc, Damit stchS nicht zum Starren »offne, Wirkt troigrS, lebendiges Thun, Und roo» nicht war, nun will es werden, Zu reinen Sonnen, sarb'gen Erden, In keinem Falle darf eS ruljn, «S soll sich regen, schaffend handeln. Erst sich gestalten, dann verwandeln, Pur scheinbar steht's Momente still, DaS Ew'ge regt sich fort in allem, Und jede« Wesen muß zerfallen, Wenn eS im Sein brliawtnroiö." .»öthe. (Fortsetzung folgt.) Weisung der für Fachgewerbeschuleu verwendeten Summen verlangt, zuzustimmen. Für fachgewetb-lichen Unterricht wurden dann 200,000 fl. bewilligt und das Handelsbudget nach den Anträgen des Ausschusses genehmigt. Hierauf erfolgte die Debatte über das Erfordernis des Ackerdauministetinm«. Der Ackerbauministet widerlegte bie von Schöffel gegen sein Ressort gemachten Vorwürfe unb verhieß eine durchgreifende Regelung bes Subventionswesen«. Die ungarischen Minister B i 11 o und Ghyczy sind gegenwärtig in Wien, um den schon begonnenen Verhandlungen stber da» gemeinsame Bubget beizuwohnen. An bett Conferenzen beteiligen sich auß:r den gemeinsamen Ministern wie alljährlich auch die beiderseitigen Ministerpräsidenten und Finanzminister. Da« diesmal den Delegationen vorzulegende Budget hält sich „im großen und ganzen,, getreu an die Bewilligungen des Vorjahres, und die Krieg-verwaltung hat sich die sonst im Extraordinatium beliebten unmaßgeblichen Forderungen diesmal mit anerkennenswerlher Würdigung ber Situation versagt. Die einzigen noch vorhandenen namhaften Posten im Extraordinatium betreffen die Kosten für die Fortsetzung bereits begonnener Festungsbauten und der weiteren, zur Heereeausrüftung unumgänglich nöthigen Gewehr»»-Schaffungen. Die diesbezüglichen definitiven Festsetzungen werde» nun in diesen Tagen erfolgen. Bezeichnend für die Strömungen im klerikalen Lager find die Kommentare, mit denen das jüngst publicierte Memorandum der Bischöfe von den die „Recht-partei" vertretenden ultramontanen Journalen begleitet werben. Das „Vater-land" hält Cardinal Rauscher für den Autor des Memorandums wegen dessen „außeordentlichet Milde und Versöhnlichkeit in der Form" unb begleitet diese Annahme mit folgender Glosse: „Den Kampf mit der Staatsgewalt zu vermeiden, bie kirchlichen Rechte durch Vereinbarungen mit be» Regierungsorganen zu wahren und Conflicte fernzuhalten, das war ja stets das Bestrebe» beS Cardinal Fürst-Erzbischofs von Wien. Wir meinen nun zwar mit aller Bescheidenheit, daß sich dieses System schwerlich auf die Dauer wird aufrecht erhalten lassen, zumal die offenen Feinbe bet Kirche bie Staatsgewalt immer rücksichtsloser ausschließlich in ihrem Interesse unb gegen bie Kirche hanbhaben. Allein anberetseit« enthält bie Erklärung bet Kirchenfürsten auch nicht eine Andeutung, woraus man folgern bürste, daß ihre Nachgiebigkeit auch nur einen Schritt weiter gehen könnte als vollkommen statthast ist." AuSlan». Die „Spenet'sche Zeit." theilt einige merkwürdige Aeufjerungen mit, welche Fürst Bismarck zwei Reichstagsabgeordneten gegenüber am jüngst verflossenen Freitag gethan hat. Dieselben zeugen von einer Erregung, welche nur im Hinblick auf den Gesundheitszustand bes. Kanzler» ganz vet-ständlich ist. Die Alternative, welche Fürst Bi»-mark in jenem Gespräche stellte, ist nicht neu; schon öfter brohte ber Kanzler mit seinem Rücktritte, wenn ba» Parlament ihm seinen Willen zu versagen Miene mochte. Aber diesmal droht Fürst Bismarck auch nach mit der Auflösung des Reichstages. Glücklicherweise wird nichts so heiß gegessen, al» e» gekocht wirb. Die Aufteilung be» Kanzler« ist offenbar burch bie Haltung bet Reichstagsmajorität gegenüber btm Militärgesetzt her-vorgerufen. Die GentrumSfroction be« deutschen Reichstag« wirb nach bessen, auf be* 9. April bestimmte» Wieberzufammentritt ben Antrag auf Einführung einer Provinzialverttetung in Elsaß-Lothringen stellen unb hat für benfelben be» Moment anSersehen, in welchem sich btt Reichstag mit bem Berichte über bie Verwaltung bes Reich«' lanbeS befassen wirb. An einen Erfolg des Antrag« ist umsoweniger zu denken, als die elsoß •lothringische» Abgeordneten sich selbst nicht an bemselbeti beteilige» werben. Die im Neich»tagr verbliebenen elsaß-lothringischen Abgeordneten haben sich zwar an ihre College», welche den Reichsrath verlassen haben, gewendet, um sie zur Rückkehr und namentlich zur Anwesenheit bei der Berathung de» elsaß-lothringischen Verwaltungsberichtes zu bestimmen. Die Mitglieder der Protestpartei haben indessen entschieden erklärt, daß sie den Reichstagsverhandlungen fern bleiben würden. Die französische Nationalversammlung hat sich am SamStag auf sechs Wochen, d. i. bis zum 12. Mai,.vertagt. Das Cabinet Broglie kann mit der abgelaufenen Session zufrieden sein, denn es hat von der Kammer ein ganzes Arsenal reaktionärer Waffen in Gesetzesform zur Disposition gestellt erhalten, mit welchen ausgerüstet es die radikalen Bestrebungen nachdrücklichst Niederhalten kann. Ob eS diese Waffen auch gegen die monarchischen Jntriguen, welche wieder im vollsten Zuge sein sollen, verwenden wird, werden die Ereignisse zeigen. Wie «S scheint, meint die Regierung eS diesmal ehrlich mit dem Septennat und will sie den Gewalten Mac Mahon's bei allen Parteien Achtung verschaffen. Der Marschall selbst hat neuerdings gelegentlich eines am Freitag stattgehabten Besuches der Kriegsschule von Saint-Cyr indirecl einen Appel in dieser Beziehung an die Armee gerichtet, indem er die Zöglinge aufforderte, den Dienst des Vaterlandes über alles zu stellen und demselben nicht nur Wohlergehen und Leben, „sondern, was oft viel mehr kostet, die persönlichen Gefühle zu opfern." Nach den letzten telegraphischen Mitteilungen aus Madrid ist es Serrano wirklich gelungen, den Schlüssel der Stellung der Carlisten, San Pedro de Abanto, zu nehmen. Eine Fortsetzung der Belagerung Bilbaos und insbesondere der Brandlegungen in der unglücklichen Stadt ist dadurch den Carlisten vorerst unmöglich gemacht; man ist aber auch heute schon zu der Erwartung berechtigt, daß sie auf die Fortführung des offenen Kriege« überhaupt werden verzichten und wiederum mit dem Gewerbe von Wegelagern sich werden begnügen müssen. Zur Tagesgeschichte. — Ein entsetzliche» Unglück hat die kleine obersteierische Ortschaft Kammern (Station Seitz-Kammern der k. k. priv. Kronprinz-Rudolfbahn) getroffen. Während in der Nacht vom 27. auf den 38. v. alle Bewohner in tiefe« Schlafe lagen, brach Feuer au«, welches bei heftigem Winde binnen kür-yftet Zeit, bevor noch zureichende Hilfe aus der Nachbarschaft eintrcfsen konnte, 41 Häuser sannt allen Wirthschafis- unb Nebengebäuden vollkommen ein-äscherte. 5^,, px,kohlte Leichname wurden unter dem Schutte der eingestürzten Wohnungen anfgefuuden, mehrere Bewohner werden uoch vermißt. Alle Bor. räche an Wäsche, Kleidung, Einrichtung, an Lebensmitteln , Futter end landwirthschaftlichea Geräihen, über 200 Schwei»,, me^t Q(g 80 Rinder und Pferde end sämmtlicheS Hausgeflügel wurden von den Flamme» verzehrt Der Schaden wird vorläufig auf 150 000 fl. beziffert; nur Kirche, Schul., Pfarr-und Gemeindehaus und einige außerhalb der Ortschaft gelegene Gebäude bliebe« verschont. — Altkatholische Tiroler. Wie mau dem „Tit. Boten" au» Trient meldet, haben vier-unddreißig Familien der zur Gemeinde Folgaria gehö. rigen Ortschaft Serada der Behörde ihren Austritt aus der römisch-katholischen Kirche angezeigt und sich als Altkaiholiken erklärt. Die Öttonlufiung hiezu bot ein Couflict mit dem Ordinariate in Trient. Jene vierunddreißig Familie« verlangten die Entfernung ihres Ortsgeistlicheu, welchem Verlangen nicht willfahrt wurde. — Elephanten-Vorspann. In BreS-la» versank dieser tage auf einem öden, morastige« Platze hinter den amerikanischen Eircn» eine große Fuhr Ziegel bis über die Spetchen. Die Bemühungen der Arbeiter, den Wagen wieder flott zu machen, Wirten erfolglos und schon wollte non die Ziegel ab-laden, «IS Herr Mper«, der Direktor du ttircus, hinzukam, die Pferde ausspannen und rinnt seiner große« Elefanten herbeiholen ließ, welcher, vor de« Ziegelwage» gespannt, die schwere Last nit Leichtigkeit o«8 den Moraste herau-zoz. Die Arbeiter wollten ««« erkeuutlich sein, de« Elefanten für seine gehabte Benützung nit Semmeln regulieren und itz« damit sättigen, doch Direktor MyrrS versicherte die Betreffende«, daß sie wohl alle nicht so viel Geld besäße«, un diesen Dickhäuter den Mage« nit Semmel« z« fülle«. Unter Hurrahruse« wurde der Elefant »ach seinen Stalle zurückgeführt. — Eine neue Riesenka»oue. DenBer-nehne« nach ist bei den Krupp'fchen Etablissement von der deutsche« Regierung eine 37.Em.-Ringkauone bestellt worden, zu der, wie verlaut«, der von diesen Etablissement auf der vorjährige» wiener Weltausstellung ausgestellt gewesene 52 000 Pfund schwere Gußstahlblock benützt werde« wirb. Die Wirkung der Geschosse dieses Geschütze« wird eine höchst kraftvolle sei» und erwartet man, mit demselben noch einen 20« bi« 22zöllige» massiven Eiseupanzer glatt durchschlage« zu könne«. Auch die gegenüber den bUhtt vorhandene« Kalibern «och al« undurchdringlich augesehe««» Schiffe der neue« englische» Devastatio»«klasse würde» demnach ihre Unverwuudbarkrit wider die Ge» chosse diese« neuesten Riesengeschütze» nicht zu behaupten vermögen. ?ocal- unb Provinzial-Augelegeuheiteu. — (Armenschulbücher.) Sr. Excelleuz der Herr Minister für Eultu» und Umerricht hat mit dem «hen Erlasse von 16. März 1874, Z 332, in Sim» de« § 2 der Arneubüchervorschnftea von 4. März 1871, Z 13656, (Mi«isterial»Berorduung»blatt 1871, Nr. 20), der k. k. Lande«schnlbehörde bekannt gegeben, daß sich der Geldwerth der für da» Schuljahr 1874/5, au« den wiener k. k. Schulbücherverlage abzugebenden Armen» bücher für Krain mitEmtausendsünsh»ndrrtei«u»dsech«jig 1561) Gelben 11 Kreuzer ö. W. beziffert. Bo» dieser Gebühr entfallen nach Maßgabe der Dürftigkeit und der Zahl der schulpflichtigen Kinder auf den Schulbezirk : Gottschee 163 fl. 44 kr., Planina 113 fL 15 kr., Tschernenbl 103 fl. 8 kr.. Stadt Laibach nit Ein-chluß der Uebung-schule 75 fl. 34 lt., Laadbezirk Laibach 153 fl. 36 tr., Littai 79 fl 12 kr., Gurkfeld 188 fl. 50 kr., Kraiuburg 149 fl. 57 kr., Stein 153 fl. 36 kr., RudolsSwerth 120 fl. 73 kr., AvelSderg 169 fl. 74 kr., RadmannSdors 91 fl. 72 kr. zusammen 1561 fl. 11 kr. Die« bringt der LandeSauSschnlrath mit dem Beifügen zur allgemeinen Kenntni«, daß für vaS Schuljahr 1874/5 von den k. k. Bezirksschulräte» um die obbeziffetten Beträge im Sinne de« H 5 der ob» cttierte» Armenbüchervorschrift Armeobücher »»gesprochen werden können, daß jedoch dte bezügliche» Anspruchschreibt» längsten« bi« 20. April d. I. anher vorzu» legen find. — (Amtliche Erutebe richte.) Die Minister de« Innern, de« Handel« und de- Ackerbaue« sollen angrfichi« der eminenten Wichtigkeit de« die«« jährigen Et»teau«salle« beschlösse» haben, vom Beginne de« Sommer- an häufige periodische Saatenberichte nach amtlichen Erhebungen au» allen Thetle» der Monarchie in der „Wr. Ztg." zu veiöffentlichen. Diesem Entschlüsse der Regie, ung kann man gewiß nur zu« stimmen und wünschen, daß der aufgeklärte Geist, welcher ihr diese Berücksichtigung der dm ch die Krise geschaffenen Verhältnisse eingab, auch aus fiaauz-poli« tischem Gebiete zur Herrschaft gelange. — (verbot de« Osterschteßen«.) Der grazer Stadtrath hat eine Verordnung erlassen, wor-nach da» übliche Osterschteßen im Polizeirayon der Stadt Graz strenge untersagt ist. Die Sicherheit», wachen find angewiesen, diesem Unfuge entgegenzutreteu, die Schießwaffe« den damit Betretenen abzunehmen und die gegen da» verbot Handelnden zur Bestrafung auzuzeigeu, Unbekannte aber zur Behörde zu stellen. — Bei un» wird wahrscheinlich heuer wieder tüchtig geknallt werden. — (Steierische E»comptebauk.) Ja der am 29. v. M. abgehaltenr« Generalversammlung der steierische» E»eo»ptebauk gelangte der Rechen» schaft-bericht zur Verlesung und wurde de« Ver-waltuugSrathe nach de« Anträge de« RevifionSan». schufft» (welcher hervorhob, „baß die Errichtung von Filiale» und die großeAu-dehuungde» Geschäfte«* die Hauptursachen der i« Jahre 1873 erlittenen Verluste bilden, daß Börsenspielgeschäste aus eigene Rechnung nicht gemacht wurde» und ei» Verschulden de- verwaltuug-rAthe» nicht nachgewiesen werden könne) da- Absolutorium mit ziemlich großer Majorität er» theilt. Auch die Abstempeluug der Aktien u« je 75 fl., somit die Reduktion de» Aktienkapital» u» 1'/» Million, wurde zu« Beschlüsse erhoben. Dagegen fanden die Stat»teuäodernug«eutwürfe, welche von 28 Aktionären (an deren Spitze Dr. Hirschhofer) eingebracht wurde«, sowohl voaseite de« Verwaltung«# rache« als auch von eine« Theile der ActiouäreZOp« Position. Rach langer Debatte einigte «nun sich dahin, daß die StatutenentwUrse de« V:rwaltung»tathe unter Zuziehung von drei Aktionären zur vorberathuug zu übergebe« sind, welcher dieselbe« nach Erscheinen de» neuen Actiengefttze» in einer außerordentliche«, und sollte da» Gesetz in diese« Jahre nicht zu stunde komme», in der nächsten ordentlichen Generalversammlung einzubringen hat — (Entscheidungen der höheren Instanzen in Gebühren unb Stempelange-iegenheiten.) Bei der Budgetdebatte a« letzten Sonntag, in Micher da» Kapitel „Finanzministerium* in Verhandlung genommen wurde, stellte Dr. Razlqg zum Absätze „Stempel uud Gebühren" folgenden Antrag : Die Sammlungen von Entscheidungen der obergerichtlichen Instanzen sind, wie jeder««»» weiß, von große« Bortheile, weil sie Lücke» in der Gesetzgebung auSzusüllen im stände find. Analog diesen Entscheidungen würden sich auch Entscheidungen über Gebühren, nnd Stempelangelegenheiten sehr empfehlen. Redner stellt daher den Antrag i „Die Regierung wird ringe» loden, die Entscheidungen der höheren Instanzen te Gebühren- und Stempelangelegenheiten zur beliebige* Veröffentlichung zugänglich zu machen." Dieser Antrag wird unterstützt. — (Uebtt da» verhälni» der unehelichen Geburten) in Oesterreich entrollt da» „Reue Fre«denblatt" statistische Tabellen, denen wir folgende» ertneh«en: E» kommen auf je taufend Geburten uneheliche vor in der Militärgrenze 14, Dalmatien 44, Tirol 61, Kroatien 63, Siebenbürgen 65. Ungarn 77, Küstenland, Galizien 92, Krain 123, Schlefi.« 138, Mähren 142, Böhmen 160. Die höchsten Quoten an unehelichen Geburten weisen auf unter je tauseub Geburten: Oberösterreich 213, Salzburg 305, Steiermark 305, Niebet-Österreich 305 tuto endlich Kärnten 457, also nahezu die Hälfte aller Geburten. I« Gesammt-O-sterreich steht die OurchschaittSsumme der unehelichen Geburten auf 150 zu 1000. Diese» Verhältnis pro Mille ist in England 70, in Frankreich 76, in Preußen 120, in Batern aber 200. Die Faktoren, welche diesen Erscheinungen zu Grunde liegen, sind keineswegs in Civilisat-on, Religion n. dgl. zu suchen, sondern kommen vielmehr der Gruudcharakter de» Laude» und de» Volke», Dichtigkeit der Bevölkerung und die Schwierigkeit, einen eigenen Herd z« gründen, in Betracht zu ziehen. — (Schwurgerichtsverhandlung wider Johann Toni.) Am 16. November 1873 ka« um 9 Uhr abend« in da« Gasthaus „zum Mondschein" in der Bahnhofgaffe, wo mehrere Gäste, darunter auch Artilleristen, ruhig tranken. Der 26jährige Bauernbursche Joh. Toni, fing sogleich ohne irgend einen Anlaß zu lärmen an, packte einen Schustetgehll-sen und warf ihn zu Boden. Zwei Artilleristen legte» sich in« Mittel und beförderten den Ruhestörer auf bie Gasse. Ja« vorhau« zurückgekehrt, packten sie de» Franz Toni, der sich ebenfalls in den Streit gemischt, warfen ihn zu Boden, bearbeiteten ihn mit Faustschlägen und ließen ihn dann lausen. Bald kommt Johann Toni zurück, paßt hinter der Thür de« Wirthshause«, und al« der Ovcrkanonier Franz Frei« in« «orhau» trat, sticht et mit dem Messer nach ihm, stützt bau» gegen bie Thür be» Gastzimmer» und stößt de« auf jtap ßchwrll» stehenden Vormeister Joses Kais» daS Nsrsier in die Brvst, zieht da- Meffer heran- und rnlflieht. Der tjidtlich. verwundete Josef Kaiser stürzt I» Soden und ist in wenigen Minuten eine Leiche. Franz Frei- starb ebenfall- infolge dieser Verwundung »ach langwierigen Leiden im Militärspitale. Johann Toni, der am folgenden Morger^ im Stalle de-Medjat'scheu Ga-Hanse- abgesaßt wurde. und der da-große blutige Meffer noch bei sich Hatte, ist geständig, itn ansgeregZen Zustande den Poryieister Kaiser mit -ern Messer gestochen zu haben und gibt die Möglichkeit z«, auch den ändern Kanonier verwundet zu haben. Johann Toni wurde daher bei der gestern vor dem Schwurgerichte zu Ende geführten Hauptverhandlung de» Verbrechen- de- Todtschlage- »ach § 140, strafbar »ach § 142 de- St. G. für schuldig erkannt und zu fieben Jahren schweren Kerker-, verschärft durch einen Fasttag alle Monate nnd durch Einzelnhaft am Jahre-logt de- verübten Verbrechen-, vernrtheilt. — (Hauptverhandlungen beim k. k. Lande-qerichte Laibach.)-« 1.April.Matthäus "Jelenc: schwere körperliche Beschädigung; Gregor Mele: Diebstahltheilnehmung; Johann Vernik: schwere körperliche Beschädigung. — *m 2. «pril. Franz Faleschini: Vergehen gegen die Sicherheit de- Leben-; Johann Molinaro: Vergehen gegen die Sicherheit des Leben-. — Am 3. April. Joses tätigt: Betrag; Franz Haller nnd Franz Zagar: schwere körperliche Beschädigung; Karl Kolon: Diebstahl. Ausweis «brr de» Stand der Blatternepidemie in Laibach vom 28. bi- inclusive 30. März 1874. vom letzte» Ausweise sind in Behandlung ver» »liebe» 18, seither sind zugewachsen 4, genesen 2, gestor. be» 1 Monn, in Behandlung verblieben 19, d. i. 3 Män» «er, 2 Weiber »nd 14 Kinder. — Seit Beginn der Epidemie wurden 402 an Blattern erkrankt amtlich gemeldet, davon sind 307 genesen »nd 74 gestorben. Im landschaftlichen Fil ialspitale in der Polariavorstadt waren am 28. d. M. 10 Krankt, 2 zugewachsen, 1 genesen, 1 gestorben; an 29. d. M. 10 Krankt unverändert und am 30. d. 12 «rankt, da 2 zugtwachstn find. Stadtmagistrat Laibach, am 30. März, 1874. v. «tugesrnvet. ; tuten Sbanlen Kraft anb Vesoudhett ohne Medizin vud ohne Stoßen. ’RevFJescföre du Barry von London. Buirlariier Hof. (8r»ßmanii, Predasel. — Fontoni, Grignago. — Öulid, Handelsmann, Sefana. Mohreil. Draschke, Graz. Telegramme. Wie», 31. März. Äbgeordnctenhaus. Cienciala interpelliert den Unterricht-minister, warum im Iah resberichte daö Streben slavischer Patrioten gegen die in Schlesien herrschende Germanisierungstendenz in verletzender Weise berührt werde. — Die Resolutionen Kronawetters betreffs Reform der Steuer-Verwaltung und RoserS betreffs Gebührenbefreiung von Eingaben an Gemeinden wurden angenommen; die Resolution betreffs Aushebung des Salzmonopols aber abgelehnt. — Fortsetzung der Budgetdebatte. Das Budget des Ackerbaumimsteriumö wurde erledigt; beim Kapitel „Justizministerium" kritisiert Zschock in scharfer Weise das Gebaren mancher Gerichte ; Dinstl wünscht die Vorlage einer neuen Exe-cutionsordnung; HönigSmann beantragt eine Resolution auf Vorlage einer neuen Civilprozeßordnung noch in dieser Session. Berichterstatter Demel wendet sich in scharfen Worten gegen Hönigömann, welcher eine Octroyierung wünsche, und findet eS ungebührlich zu sagen, wir halten keine Justiz. Jiv stizmimsttr Glaser schildert in glänzender Rede die Aufgaben, welche durch eine neue Civilprozeßordnung zu lösen sind. — Sodann wurden die weiteren Budgetkapitel inclusive „Eisenbahnsubventionen," letztere nach einiger Debatte, angenommen. — Es findet noch eine Abendsitzung statt. Wien, 31. März. Das Abgeordnetenhaus nahm in der Abendsitzung das Budget stimmt dem Finanzgesetz für 1874 in zweiter und dritter Lesung an und vertagte sich hieraus bis zum 14. April. , Obttakaulen, titfcHeit unb Erbrechen selbst währrud der Schwa», aft, Elabet«, Melancholie, «lbmagcnmg, Rycwaattlm»» eicht, locht. — Bnt|3»e an« 75.000 Cntiftcatra äbtt Genesungen, bi« ■Ict IXtbiiUi lillevaaben, werden auf 8 et langte franco eingtfenbet. «ahrhaster el« Klelsch erspart bi« «ei Erwachsene, «nb «inbetn steliigmal ihren Preis in »rjnetat, 3e »Icchliiichlcn v»n ein halb Pfnnb fl. 110, 1 Pfd. fl. 2-50 ' # ff»; ft. m 5 Pf». 10 P., 11 Psb. 80 fl., 24 Pfb. M ff. -* 1U-teüäcilre-Biecaiten in Büchsen k fl. 8 50 nnd fl, 4*50, — BeTaleeeiire > Ghoc«UU( in Pulver —11 *- .............. -mm. - Bartl) * «»«». in Wien, Welltt M E. Mehr, sowie i» allen Städten bei guten Ltzolhekern unb Sr«, n „telhLnblern, ii d b a h n entweder mit den gewöhn lichen Personenzügeu direct, oder mit dem Eil-zuge bis Cilli und von da mit dem gemischten Zuge eine Station bis T ü f f e r. Auskunft über Wohnungen ertheilt die Badedirection in Tüffer und sind die Preise auss billigste von 50 kr. dis 2 fl. 50 kr. auswärts berechnet. (211) f Allen Verwandten, Freunden und Bekannten geben wir hiemit die traurige Nachricht, daß unser Sobn Milan heule Morgens um 8 Uhr nach kurzem Leide» im Alter von 15 Monaten sanft entschlummert ist. Laibach, 1. April 1574. (213) Peter Graselli, Marie Graselli, geb. Ärisper. tieiclie Auswahl von Herreii-Cravats Lavaliers modernster Fapon, dann noch schöne Sachen in Moul-Fichus, Barben, Kragerln, Aermeln etc. billigst im YiiNwrkauf' bei (212—1) Vinc. Woschnagg, Laibnch, Hauptplut* Ji37. Laibach, 1. April. Morgens ziemlich bewölkt, schwacher Ostwind, nachmil » taad heiuöltt, schlvacher Südwcslwind. Wärme morgen« tij » ' Ub, + 4 6 , nachmittags 2 Uhr + 17-1° C. (1873 + 15 2«, « 1872 + 13-4'C.) Barometer im Fallen 735-42 Milli ! 8 i »et«. Da» gestrige TageSmlttel btt Wärme + 113", um Z 4 4" über dein Normale. L nugctommcitc »ftemoc. >-, «m 1. «pril. Hotel Stad« Wlrw. Psentefatf, Kfm., Schütz, Hede- > q nik, Reisende und Kalchberg, Wien. — Ärcißing. Ne,s.,' = Bregenz. — HauSmann, ÄeMstSinann, Peltau. — Grum, 2 * Priv.i Lrnoldftein. — Wvratschek, Neis., ZchönlaNdl Ä W«t»I Vletwsil. Gvelic, k. k. Notar, LiUai. ~ Poßnik>: g Kropp.—Zupan, Pros., Fi»,ne. ^— Gras Pake, Cllli. — , >■ «ndilovii, Prof., Petersburg.' — Schvnch^r. Wien. / Sin* von Jgn. >. Xlein«,yr ^ tzeo. *>a«berg CO “ 2» 4 .-3 I s CO ^ i cd g | Z ■I 3 ® o ». in l'aikach. MEYERS HANÖKXi« yOt »» rUiem Harnte Authu„ft tiltr jtdt m G»g*n* lau«! d*r i ’ auf j*d* Ara//» nacA Kamtn, Btgrif, J-'rewuUmrt, »«<>-mimt Zahl OfUy Thatuuh* 1041, ki. (Man«««» Ü*«r A‘J,ÜUO mrn «Mm UrUm, ZV«*» »»dB» JVali Sl/S rklr., <* tdi»nmmlmdtnM. S Thir (192-2) Ediet. Nr. 665. Lvm k. k. Bezirksgerichle Windifchgraz wird bekannt gemacht: ES fei über Ansuchen der Erben nach Agnes und beziehungsweise nach Johann Hatzin von Windlschgraz bit freiwillige Feilbielung dcS griammten Nachlasses, als: 1. des HanscS Tonsc.-Nr. 9 uud 10 ad Magistrat Winbisch-graz samml Progel und Gemeinbeautheilen, laut Inventars vom 8. Cttober 1873, Z. 2210, gerichtlich geschätzt auf 11,820 fl., 2. des Ackers an btr Brunnaber Cnr.-Nr. 26 ad Magistrat Windifchgraz im SchätzuugSwerihe von 700 fl., 3. der dabei befindlich!» Fahrnisse, wie selbe in obigem Inventar näher beschrieben und geschätzt erscheinen, im Werthe von 192 ft. 80 tr. bewilligt »nd zur Vornahme derselben die Tagsatznng hier-gerichlS auf den 15. April 1874, vormittags 9 Uhr, ungeordnet worden. Die Fahrnisse find sogleich zu bezahlen und wegzu-fchaffen; die Licitantcn der Realiläten haben vor dem Anbote ein Vadium von 1182 fl. und beziehungsweise 70 fl. in barem Geldr, Soaikafsibllcheln ober Werlhpapi^ren zu bem Tageskurse zu Händen deS LicilalionScornmissärS zu erlegen. K.' k. BezirkSgerichl Windifchgraz, am 18. Mälz 1874. Wiener Börse vom 31. März. Staatsfonds, j ö>nu Sperr. Wtntc, üst.P-r. Mo. bto. oft. ill Eilt, iofe Bot, IHM . .15 Ing. Üjob.'CtcbitasfLj 86.£0 86.70 Frlorltäts-Obl. .eran«.3o(cf#.®atn . Lcst -Worbticflte^n . eicbtnbiirfltr....... gtaatobabn........... eilbb..®e(.jn 500 jjt. bto. Bon« 6 püt. 101 76 95.2: 88.- 136 60 109.60 96. 108.*:, 96.60 88 50 ‘37* 109.80 90.50 171.-1172.— -1 13.50 Lose. Urebif «8. ... «stolfl 8______ Wechsel (3aRon.)i flB8*b.lOO(l.JÜ»k.®j 94 15 84 M >ra*F(. 100 fl. „ „ 1 «4.4ii, S(6o Hamburg.............I öv.rv ■«nbo* io«|. eiaulu*.- "» '0 100 Franc« .] «4.3.' 4<> Münzen. *aU.entnv$it«iai. 16.S8—i 6.i9— *0 fttancOlIlilT . . . 8.95- 'S.«6 » «nu8. »afiensHetn« J1.66 1.1 67-Silba................tua 60 106.80 Trlegraphischcr EurSbericht am 1. April. Papier Rente 6915 — Silber-Rente 73 GO — 1860« StaatS.«nlehen 103 — — Baiikactien 960— »redit 198'f-O — London 112 20 — Silber 105-75 — 20- Franc«-eiüdft 8 Sü",. »tikfl« unb |Ut dir Ihftactwn veraniworllich Ollvmar Wamberg.