pränumcrations - prcisc: Für Laibach: Ganzjährig . . . «j fl. — kr. Halbjährig . . . 8 „ — „ vierteljährig. . . 1 „ so „ Monatlich . . . — „ so „ Laibacher Mit der Post: Ganzjährig . . .Ost. Halbjährig . . . -1 „ Vierteljährig. . . 2 „ — kr. Für Zustellung ins HanS vierteljährig 25 kr., monatlich 9 kr. Einzelne Nummern 5» kr. Tagblatt. Anonyme Mitthciluugcu werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurilckgesendct. tt c d a k l i o n: Bahnhofgasse Nr. 132. Erpcdition und 3»scr«Icu-Ü»rni»: Kougrcsiplatz Nr 8l (Buchhandlung von I.V. AleiumayrL F.Bamberg). Ziiscrliousplcisc: Für die einspaltige Petitzeile S kr. Lei zweimaliger Einschaltung L 5> kr. dreimal it 7 kr. JnsertionSsteinpel jedcömal 3» Ir. Bei gröberen Inseraten und öfterer Einschaltung entsprechender Rabatt Nr. 4!). 12. HDktvber^ — Morgen: Koloman. 1868. Slovtilm irnd Czechen. u. Herrscht irgend eine Ucberciustiuimuug in dem Politischen Pogrammc der Czcchcu nnd der Slovcncn? Gar keine. Jene klammern sich Ertrinkenden gleich an die „verncvcrtc Laudcsorduuug," um das letzte Wrack ihres historischen Rechtes zu retten. Das Alpha nnd Omega ihrer Bcwcissühruugcu bildet das beliebte Stcckcupferd der „historisch-politischen Individualitäten", eine Trennung der Länder der WeiizclSkroiic nach nationalen Gruppen wäre La»-dcsvcrrath, schon die Zweithcilnng des Polytechnikums in eine deutsche und czcchischc Abtheilnng versetzt sie in solche Wuth, daß als Gegenargument gegcu diese Art der Durchführung der sprachlichen Gleichberechtigung Pöbcltnmulte i» Szene gesetzt wnrdc». Der 8 10 der Grundrcchte der öster-rcichischcu Staatsbürger ist den Czechen sehr unbequem, falls die Deutschen in Böhmen davon Gebrauch machen. Dem nationalen Slovcncn ist er der Zaubcr-schlüssel, der ihai die Herrlichkeiten seiner geträumte» Lustschlösscr erschließen soll. Die Historisch-Politischen Individualitäten sind der seinen Schwärmereien cutgcgcnstarrende FestnngSwall, in welchen vor allem Bresche zu schießen ist, erst nach Weg-ränmung dieses Hindernisses wird es möglich sein, die Karte SlovenicuS richtig zu stellen, wobei mit Uebcrspringung dcr natürlichen Grenzen der Alpen und Ströme nur dcr Klang dcr Sprache die Lan-dcsgreuze bezeichnen soll. Die steierischen Slovcucu verlangen die Zcr-thciluug der schönen Steiermark, die cbcnsognt wie das Königreich Böhmen als historisch-politische Individualität das Recht der Fortdauer für sich in Anspruch nehmen kann; mit dcr Schöpfung einer zweisprachigen Grazer Universität nach zwei nationalen Abtheilnugen würden Woschujak und seine Gesinnungsgenossen sich eben so zufrieden stellen, wie mit dcr Zweithcilnng des LandeSfondcS, obwohl sic überzeugt sind, daß eine sloveuischc Universität neben der deutschen anf keine Frequenz zu rechnen hätte. Bei solcher Divergenz in den fundameutalcu Priuzipieusragcu kann vou einer czccho-flovcnifchcn Solidarität dcr Interessen gar keine Rede sein und ist ein Zusammengehen der Führer beider Nationen anf die Dauer nicht denkbar. Die noch junge Geschichte des österreichischen Parlamcntarismnö zeigt cs anch, was die Slovcncn von eincr ezechischcn Führcrschast zn erwarten habcn. Dic empfindlichste Schädigung ihrer matcricllcn Jnlcrcfscn, außerdem noch den Hohn nnd Spott politischeil Fiaöko'S. Dics scheinen schon im Jahre 1848 dic südslavischcu Abgeordneten des ersten österreichischen Parlamentes gcfühlt zn haben, sic hatten nur zu bald Gelegenheit, das pcrsidc, im Dienste der Reaktion stchcndc Trcibcn nnd Jntri-gncnspicl dcr C;echcn kcnncn zn lcrncn. Dic Fraktion Palacky-Ricgcr dcS damaligen Parlamentes zählte nicht cincn einzige» flovcnischcri Abgeordneten. Während dcr langen Rcaktioiisperiodc nnter Bach machte» dic Czechcn für ihre wüsten politischen Träumercicn des staatlichen Föderalismus auch uutcr den Südslavcn unermüdlich Provagauda Czechische Lehrer, mit deucn Graf Thuu alle Länder über-schwcmmtc, suchtcn in dcr ihnen anvcrtrautcn Jn-gcud Sympathicu für dic Tendcnzc» dcr modcrncn Hussilcu zu wcckcu; iu dcu slavischcu Clubs dcr Ilnivcrsitätsstädtc erhitzte» meist czechische Wortführer dic Köpfe jugendlicher nationaler Schwärmcr. Doch als abcrmals dic Frcihcitssouue für Oesterreich ausdämmcrte, zcigtc sich bci dcu Slavcn in den vitaltesten Fragen dcr staatlichen Umgestaltung keine Ucbereiiistimiiinng, die Lehrer des Bol-keS hatten ja ihr Hauptaugcnmcrk unr auf die Pflege des Deutschenhasses gerichtet gehabt. So kam es denn, daß die Slovcncn das Oktoberdiplom mit Kälte, ja mit Geringschätzung ansnahnicn, daß hingegen dic von dcn Czcchcn pcrhorrcSzirtc Fcbrnar-vcrsassnng im krainischc» Landtage dcS Jahres 1861 an Dr. Blciwcis einen bcgcistcrtcn und dankbaren Befürworter fand. Erst später wurde Dr. Bleiwcis von dcn Herren an dcr Moldau cincs bcsscren belehrt; dcr slo-vcnischc Monitcnr „dkovicc" begann ein andcrcs Licd vorznpfcifcn, man -schildcrtc die Fcbrnarvcrfas-snng als Popanz, dcr mit sciucm paugermanischcn Rachen alle Nationalitäten OcsterrcichS zn verschlingen drohte, man begann nach czcchischcm Vorbildc für den Nebel des Oktobcrdiploms zn schwärmen. Doch ungeachtet aller Posaunenstößc des czcchi-schcn Sprachrohrs „Novicc" blicbcn dic im Reichs rathc sitzcudcu Vertreter dcr „Koruna, öoskit" ohne dcn sehnlichst erwünschten südslavischcu Snkknrö, sogar Dr. Toman, dcn sic mit allen Fesseln slavischcr Shmpathicn an sich zu kcttcn suchtcu, konntc es nicht über sich bringen, mit Ricger nnd Konsorten ans dem Reichörathe zu treten, cr verblieb darin, nnd so häufig cr anch in seinen Reden andeutete, wic unbequem ihm dic Februarversassung sei, zu einem Schcidcbricfe an dieselbe konntc cr sich doch nicht entschließen. Erst während der Sistirung der Februarvcr-sassuug durch Bclcrcdi gericlhcn dic slovenischen Führer vollends in das czcchischc Fahrwasser, in dem sie jcdoch sehr bald anf cinc sehr fatale Sandbank auffuhrcii. Da ihnen kein slovcnischcö Staats-rccht zu Händen war, holtc man den „iiinerösterreichi-schen Generallandtag" ans der historischen Rumpelkammer hervor, nm damit dem neuc» Berfassungslcbcn zu Leibe zu gehen; das famose Marburgcr Programm mit äußerst barokem, historisch-nationalem Flitter-Werke ansgeputzt, bildete wohl den Höhepunkt des czccho-slvoenischcn Paroxismns. Nach czcchischcm Muster wurde auch damals dic innige Allianz zwi Jeuill'elon. Das bürgerliche Gewerbe.* Eine kulturhistorische Skizze von Dr. Klu n. VI. Es war wahrhaftig eine neue Zeit! Neue Ideen waren die Saat für eine neue Weltordnuug, — ein neues Völkergeschlecht betrat den Boden der Thätigkcit, den Schanplatz der Weltgeschichte, — neu ward die ganze Wcltbildung. Der frische, gesunde Menschenschlag dcr Germanen hatte vou der Vorsehung dic Mission erhalten, das an sittlicher und geistiger Kraft bankerotte Römerreich zn zertrümmern, — die nene Weltordnung dnrchzuführen, — ja, vielfach mit Neuem Material, eine nenc Wcltgestaltnng und Welt-Bildung aufzubauen. Allerdings mahnen uns die Kultnrznsiändc dcr Germanen in jener Zeit mehr- * Siehe Nr. 34, 37, 39, 43 und 47. fach noch an die Uranfänge in dcr menschliche» Knltnrcntwickluug. Nur langsam schritt dic Zivilisation, geführt von mnthigcu Helden des Friedens nnd erleuchtet von dcr neuen Glanbenslchrc, vorwärts. Männer wie Winfried, Rupprecht, Cor-biuiau, Gallus, Eolumbanus u. s. w., diese begeisterten christlichen Glaubcusboten, waren gleichzeitig die Lchrcr in Landwirthschast und Gewerbe unter den Dentschen; sie begründeten die Pflanzstätten dcr Kultur, von welchen Gesittung und friedliche Thätig-keit sich verbreiteten über die vormals bewaldeten, sumpfigen, fast nur von wilden Thiereu bewohnten Landstriche. Zur Zeit der Herrschaft der mächtigen Franken, deren Reich sich von Ungarn bis an dcn Ebro in Spanien, vom Eiderflusse bis zur „gelben" Tibcr ausdehnte, — unter Karl dem Großen schlugen dic Kcime dcr Bildung schon sichtbar hervor, dic schrecklichste Prüfungszeit für uusereu Erdlheil war bereits beendet. Galt anch bci den germanischen Völkerstämmen das Führen der Waffen, selbst wcnn sic zu Raub uud Gewalt gemißbraucht wurden, für ehrenvoller, als das Betreiben eines Handwerkes, indem die geringen Bedürfnisse des Hauses größtcn-thcils innerhalb dcr Familie befriedigt wurden, so verdankt dennoch de» Germanen das eigentliche Gewerbe fein Entstehen. Besondere Handwerker entstanden zuerst bci dcu Klöstcrn, bci dcn Stiften nnd a» dcn Pfalzcn dcS rcichcrcn Adcls; mit dcr Begründung dcr Städtc abcr, besonders seit dem „Städtebegründer" Kaiser Heinrich dem Ersten („der Pöbel der Geschichtschreiber nennt ihn auch „„der Finkler"") entwickelte sich das Gewerbe in dcn Städten, erstarckte das Bürgcrthnm. War einmal der Grund gelegt, so konntc an dem Anfbanc der neuen Kultur rüstig gearbeitet werden. Alsbald entstanden Vereinigungen unter den Handwerkern, die „Zünfte", welche ihr Gewerbe immer fortentwickelten, die Erfindsamkeit und Geschicklichkeit begünstigte» und »ach nnd nach die Aufmerksamkeit dcr benachbarten Völker anf sich lenkten. Deutscher Fleiß, deutsche Ausdauer und Gewissenhaftigkeit, dazu ein berechtigtes Nationalgefühl und eine hohe sittliche Idee, welche das Familienleben nnd das Gemeinwesen durchdrang nnd beseelte, — dieses alles zusammeu mußte jene Ergebnisse zu chcn den Nationalen und Klerikalen besiegelt, nnd es kamcu durch diese im Jänner 1867 die bekannten Laudtagswahlcu zu Stande, deren unerwarteter Er-solg die Nationalen vollends außer Fassung brachte. Ein Landtag, in welchem die Herren Dcbcutz und Horak als Bcrticter der Handelskammer saßen und sogar die Stadt Gottschcc zur Vcrlrctuug ihrer deutschen Jutcrcsscu den Slovcncn Sovan entsendete, war wohl das Ideal eines pnrisizirten nationalen Landtages. Doch eben die mit den Ezcchcn getros sene» Vcrcinbaruugcn wegen Mitbeschickung des ReichSrathcS hatte» dessen Auslosung zur Folge, und obwohl anch die zweiten Wahlen sür die frühere LandtagSmajorilät günstig anSsielc», so konnte sic sich doch nicht mehr mit jener Behäbigkeit in dem knrnlischen Rechte wiegen, sic mußte zur Ausmerzung dcr ihr unbegnemen Elemente der Städte und Märkte zu dem jedensallü odiosen Mittel dcr An-nullirnng einzelner Wahlen greisen. Doch sah sic schr wohl ein, daß sie in Zukunft dic czcchischen Lympaihicn ihrer cigmcn Existenz opfern müsse. Dic slovcnischcn Führer wählten daher sür den ReichSrath, ihre Abgeordneten stimmten trotz der hnssitischen Bannstrahlen, dic man ihucn ans der uralten Praga cntgegenschlen-derte, trotz der vorauSgegangenen Moskausahrten einiger sloveniscken Fantasien sür die Dczcmbcr-verfassung. Die Slovcncn.ak;cptii'tcn dieselbe, sic machen von dem durch sic garantirteu BereinSrechtc den vollsten Gebrauch, in den Landtagen dienen ihnen eben dic durcli dcu östcrreichischcn ReichSrath zu Standc gebrachten Gesetze als Waffe, mit der sic ihre angeblichen, schr einseitig anfgesaßten na-rionalen Rechte sich erkämpfen wollen. Diese Wendung der Dingc haben wir der Macht bcftcheuder Vcrhältnissc, dcrcu Drucke sich auch der Abgeordnete eines Landes, ja ganze Volksstämmc nicht zu entziehen vermögen, zu verdanken. Die slovenischen Führer versuchen zwar die große Klust, die fic von den Ezcchcn trennt, mit dem Mantel der noch stets ungetrübten czechoslavischcn Sympathien zu verdecken, doch fühlen sic es schr wohl, zu welcher klägliche» Rolle sie unter Führung RiegerS und Palacky's verdammt wären. Sic können es nicht leugnen, daß durch de» Föderalismus im Sinne Palacky's und Smolka'S eben dic Slovcnen zur politischen Ohnmacht degradirt würden, sie fühlen die volle Lächerlichkeit der Rolle, zu dcr sie durch die Arrangeure ezechischer Spektakel bei der versuchten Inszenesetzung des inncrösterrcichischen Gcneralland-tageS mißbraucht wurde». Nach solchen Erfahrungen wäre ei» gehen dnrch Dick und Dünn mit den Lenkern der slavischen Geschicke an der Moldau, dic nur in dem Einen konsequent sind, dem noch junge» Verfassungslebeu Oesterreichs auf jedem seiner Schritte Tage fördern, die uns noch hcntzutagc so viclsach mit hoher Verehrung für die Altvordern erfüllen. Wie lehrrcich ist dic Geschichte des deutschen Städte-wcscns nnd der gewerblichen Thätigkeit in Augsburg und Nürnbergs diesen praktischen Hochschulen des Gcwerbefleißes im Mittclaltcr, — oder von Ulm, Eo n st a n z nnd Regcnsbnrg, welche schon damals »nt dem kunstsinnigen Italien in Verbindung traten, — indessen dic norddcutschc „H ansa" sür die Erweiterung des deutsche» Handels mit Erfolg thätig war. Auch Wien, Salzburg uud Frankfurt am Main, die rheinischen Städte, die zahlreich anfblühenden Orte an der Elbc, Weser und EmS sind sprechende Zeugen deutschen Gewcrbfleißcs im Mittelalter. So hat sich das deutsche Volk durch Fleiß, Ersindsamkeit und große Kraft, und noch dazu unter schweren, immerwährenden Kämpfen, aus Unwissenheit und Barbarei zu einer hohen Stufe dcr Bildung, des Wohlstandes und der Ehre emporge-schwungen. Dic ungchcnrcn Wälder waren verschwunden, das Land überall herrlich angebaut, das rauhe, kalte Klima milde und schön geworden, die Städte von Werkstätten des Gewerbe- und Kunst-sleißcs, Straßen, Flüsse und Meere vom reichsten ein Bein z» stelle«, einem politischen Selbstmorde gleich zu halten. Der Natioualitätcuschwiudcl und die katholische Kirche. „Dic katholische Kirche hat mit dcr Nationalität nichts zu schassen; ja, der moderne Nationa-lttütcnschwindcl ist im Prinzip und in der That ihr bitterster Gegner. Wem oas Gebot und das Wohl dcr Kirchc der Lc>tst<.rn seines ThunS und Denkens ist, der kann nicht im Lager dcr nationalen Schwärmer und Fanatiker stehen. Darum ist die Allianz dcr „Klerikalen" mit den Nationalen eine Verleumdung. Es mag cinzclnc Geistliche gcdcn, die dcr »alioualci! Partei sich in mehr oder mindcr prononziricr Wcisc angeschlosse» liabcn; das trifft abcr nur dic cinzelncu, nicht den Stand, nicht die Kirchc. Die niiianationalen Geistlichen, wenn es ihrer gibt, sind sicher die am mindesten kirchlich gcsinnicn." So ist nicht etwa in einem „liberalen Iuden-blalt" zu lescu, »ein, diese Ltellc, welche wir dcr besonderen Beachtung unjcicr Hypernationalen nnd ihrer geistlichen Banucrträgcr cmpsehlen, ciilnchmcn wir einem Artikel des sehr katholiscy gesinnten „BolkS-jrcund," dem Organe Sr. Emuiciiz des Eardinal-Erzbi>chofs von Wien. Das Lchulaussichtsgesetz im tiroler ^audlag. Bei dcr Verhandlung übcr das Schnlanfsichts-gcsctz bcaulragte das Komitee einen der Regierungsvorlage entgegengesetzten Gesetzentwurf. (Nach dem Anträge des Ausschusses füllt das ganze Untcrrichts-wescn in die Händc dcr Geistlichkeit. Dic Schul-Juspcktion soll ausschließlich den Geistlichen zufallcn. Im Laudcüschulrathc sollen drei Bischöfe sitzen.) Der Statthalter erösfnctc, die Regierung könne den jiomitcc-Entwnrf nimmermehr genehmigen nnd würde im Falle der Annahme im Sinne des tz 14 des Reichsgcsetzcs vom 2o. Mai 1868 Vorgehen. (Dieser Paragraf setzt fest, daß dic tztz 1, 2. L, 4, ü, 6, 8 und 2 des Gesetzes, wodurch gruudsätzlichc Bestimmungen über das Verhältniß der Schule zur Kirche erlasse» werde», mit dein Tage der Kundmachung dieses Gesetzes i» Wirksamkeit treten und alle mit diesen Paragrafen im Widerspruche stehenden, bisher gütigen Gesetze und Auorduuugcu außcr Krast gesetzt werden.) In dcr samstägigen Abendsitzuug des Landtages kam es nun zur Spezialdcbatte über den Gc-sctzcnlwurs. Dic Paragrasc 1 bis euischlicßlich 0 wurden nach den Komileeanträgen angenommen. Als auch dcr tz lO bei namentlicher Abstimmung Handel belebt. Deulschland war im Uebergange des Mittelaltcrs zur ucucn Zcit das reichste, gebildetste und gcachlclste Land in Europa. Die ältcstc» Industriezweige Deutschlands sind dic Wolle»- und L eine» w cbcre i nebst der Färberei; letztere arbeitete noch im sechSzehnlen Jahrhunderte sür den Export, schickte doch selbst England seine rohen Tuche „in dic Farbe" nach Deulschland. Diesen Jndusirieu folgen die Verarbeitung von Eisen — besonders in Oesterreich und Westfalen, — die Erzeugung und Verfeinerung von GlaS in Böhmen und Thüringen, feine Arbeiten ans Silber, welches aus den reichen Gruben am Harz und im sächsischen Erzgebirge schon im eilstcu Jahrhunderte gewonnen wurde. Um die Mitte des dreizehnten Jahrhuii-derteö sind die Zinnbergwerke Böhmens und Sachsens erschlossen worden. Von Nürnberg verbreitete sich deutsches Papier schon um das Jahr 1400; im sechszehnten Jahrhunderte erfand hier Petcr Helle dic Taschenuhren, die man wcgen der eirunden Form „Nürnberger Eier" nannte, — und schon um jene Zcit begann die Spitzenklöppelei im Erzgebirge. — Wie vieles müßte ich im einzelnen berühren, wollte ich das rührige mit gcgcn 21 Stimmcn ganz nach dcr Foriuu-lirnng dcS Komitceantragcs angenommen wurde, erklärte Dr. V. Grebmcr im eigenen nnd im Namen dcr Linken, daß sie sich an der weiteren Diskussion uud Abstimmung über die vorliegende, dcr Regierungsvorlage prinzipiell entgegengesetzte Komitccvor-lage nicht mehr betheiligen werden. Als hierauf die Komitccvorlagc von der Rechte» >i> l'Ioe angenommen wnrdc, forderte dcr Statthalter den Landeshauptmann übcr allerhöchste Anordnung ans, den Landtag aus der Stelle zn schließen, nnd setzte bei, daß dic Regierung sich dic Maßnahmen Vorbehalte, die StaatSgrnndgesetzc bezüglich der Gemeinde und Schule auch iu Tirol dnrchzusührcn, worauf dic lanlcsten Lebchochrnfc von dcr Linken des Hanfes und von de» Zuhörer» auf der Tribuue auf den Kaiser nnd das k. k. Ministerium erschallten. Politische Rundschau. Laibach, 12. Okrobcr. Am Samstag fand uuter dem Vorsitze dc^ auf kurze Zeit »ach Wien znrückgekchrtcn Kaisers dcr große Miniftcrrath statt, in welchem eine Reihe der wichtigsten Fragen zur Entscheidung gelangen sollten, und dies scheint denn auch in dcr That dcr Fall gewesen zu sein, dcnu dic gestrige „Wr. Ztg." publizirt zunächst cinc taiscrlichc Verordnung, durch welche mit Beziehung ans dic StaatSgrnndgcsctze die Befugnisse dcr Regiernngögcwalt zur Verfügung zeitweiliger Ausnahme» von den bestehen de» Gesetzen provisorisch bestimmt werden. In sofortiger praktischer Anwendung dieser Verordnung folgt daun eine Verordnung des Gesammtministcriuniö, durch welche iu Prag uud deu Vorstädten von Pr ag A u sna h m s v erfü g n n g cn gct r offen werden. Es tritt eine Beschränkung des Vereins- und Versammlungsrechtcs ein, derart, daß politische Vereine nur mit Bewilligung der Behörde gebildet werden dürfen nnd daß letztere auch dic Thätigkeit bereits bestehender Vereine cinstcllen könne, endlich daß Versammlungen nnr mit Bewilligung dcr Behörde abgehalten werden dürfen. Wcitcrs werden die Verwaltungsbehörden berechtigt, das Erscheinen und dic Verbreitung von Druckschriften cin zustellcn, gegen dieselben Postverbotc zu erlasse» imd für die Hinterlegung der Pflichtexemplare eine Frist zu bestimmen. Der fanatifirte czcchifchc Pöbel hat also richtig das bcklagenswerthc Zicl, ans welches cr mit offene» Segel» zilstcuerte, erreicht, gewiß nicht zum Nutz und Frommen der czcchischen Nation, aber zum aufrichtigen Leidwesen jedes wahren Frcnndcs wirklich verfassungsmäßiger Freiheit. Dcr Kaiser empfing Freitag Abends in Pest die kroatische Adreßdepntation und erwiderte derselben, cr nehme das Ausgleichsoperat zu und fleißige Leben deutscher Bürger im vierzehnten und fünfzehnten Jahrhunderte schildern, — die hohe Vervollkommnung des KnnstflcißcS, dcS Gewerbes nnd des auswärtigen Handels, das selbstbewußte, thatkrüflige Städtclebeu. Wie geachtet, ja mächtig slaud dcr Bürger und dcr „dcutschc RathShcrr" cincr freien Reichsstadt da! Es waren an Genieinsinn, Willens- und Thalkraft starke Männer, cs waren für die Ehre, das Ansehen und den Wohlstand „ihrer" Stadt wahrhaftig und ängst lich besorgte „Väter der Stadt," welche gleich Fürste» die Rechte der Städte, die Rechte der Korporationen gegenüber jedem Mißbrauche der Gewalt oder sich dünkelhaft aufblähcuder Anmaßung zu schützen und zu verlheidigen wußten. Der Bürger war sich dessen bewußt, daß dic „RathShcrrcn" ihn gegen jedes Uebergreifen der Gewalt schirmen, uud cr fand in der eigenen Kraft auch den Muth, jedes allfälligc Ucbergrcifeu feiner srcigewähltcn Vertreter, der „geistlichen" oder „weltlichen Herren" in die gebührenden Schranken ziirückzuweisen. In diesem thatkrästigcn Selbstbewußtsein konnte der Bürger mit Stolz auSrufen: Ich bin ein deutscher Bürger! befriedigender Keuntniß, betrachte es als die schönste seiner Regeutcuaufgabc», zwischen den kollidirenden Interessen seiner Bötker vermittelnd eiuzutrcte», hoffe, daß auch die fiumaner Frage befriedigend gelöst wird und werde diesbezüglich durch das ungarische Ministerium unter Einvernehmen aller Be-theiligten Vorschläge auöarbeiten und dieselben dem ungarischen Reichstage und dem kroatischen Landtage verlegen lassen. Die Entscheidung durch eine königliche Resolution werde nur im unerwarteten Fall einer nicht geluugeueu Verständigung erfolgen. Die Staatsschulden-KonlrolS-Kommission sun-girt bekanntlich seit der Vertagung des ReichöratheS, allein den Bedingungen des Ausgleiches, nach welchen Mitglieder der Vertretung beider Neichshälsteu durch Wahl der Reichstage zu dieser Kommission abge-ordnet werden sollen, wurde bisher nicht entsprochen. Von Seite der ungarischen Neichövcrtretuug ward bis Heine die ihr zustchendc Wahl nicht vorgeuommeu. Die ungarische Negiernng bestimmte, nn: diesem Mangel zeitweilig abzuhclfen nnd den Beginn der Thüligkeil der Kommission nicht länger hinanszn-fchieben, zwei höhere Beamte des ungarischen Ministeriums am königlichen Hoflager zur einstweiligen Vertretung Ungarns. Die reichSrüthlichen Mitglieder der Kommission erklärten aber diese Ergänzung, als gegen Geist uud Wortlaut des Gesetzes, nicht akzeptiren zu können. Der leidige Streit zwischen dem Minister Herbst und dem Statthalter vou Böhmen, Baron Kellers-perg, ist dadurch zum Abschlüsse gelaugt, daß der letztere „iu Auerkenuuug seiner ausgezeichneten Dienstleistung" pensionirt wnrde. Die Leitung der Statthaltern wurde einstweilen dem FML. Keller übertragen. Im galizischen Landtage wurde endlich in der Sitzung vom 8. Oktober ein Stück Mittel-alter begraben, dessen Beseitigung bisher zwar oft, aber immer vergeblich augestrebt worden war. Es wurde uuter stürmischem Beifalle uud mit weitaus überwiegender Majorität eine Vorlage des Berfaf-suugSauSschusses angenommen, welche den Inden auch die Gleichberechtigung im Gemeiudewesen verleiht. Es scheint, daß die ersten nach Wien gelangten telegrafischen Nachrichten über einen neuen Juden-krawall in Galaez übertrieben waren. Es liegen nun authentische Berichte vor, denen zufolge verhält sich die Sache folgendermaßen: Der christliche Lehrling eines jüdischen Schusters erhielt vou demselben eine Ohrfeige, stürzte henlend auf die Straße uud rief feiue Elteru herbei, die darauf mit Freunden und Nachbarn vor der Werkftätte des Schusters lärmten, für den seinerseits befrenudete Glaubensgenosse» Partei ergriffen; daher Zank, Straßen-anslanf, endlich Rauferei, bei welcher es allerdings Verwundungen abfetzte, doch hat weder Todtfchlag uoch Zerstörung einer Synagoge stattgefunde». Behnfs Unterstützung der uothlcidenden Volksklassen wurde in Spanien ein Anlchen von 10 Millionen Realen ausgeschrieben. Dasselbe wird durch Munizipal-Obligatioueu sichergestellt und mit dem Ertrage des Verkaufes von Munizipal-Grnnd-slücken znrückbezahlt. Zwanzig Madrider Kapitalisten fubskribirten jeder 50,000 Realen. Die Junta beginnt mit der Reorganisation der Munizipalitäten in den Distrikten. — Ein Zirkularschreiben des Ministers des Innern sagt: „Wenn es unglücklicherweise nothwendig war, an die Waffen zu appelli-ren, um eine überlebte Regierung zu stürzen, so ist letzt Ordnung uuser großes Bedürfuiß, und sind wir entschlossen, dieselbe aufrechtzuerhalten. Wir habe» glücklicherweise wenige Vorkommnisse zu beklagen, aber sie sind genügend, um die Aufmerksamkeit auf sic zu lenken und ihre Erneuerung zn verhindern. Wenn eS Schuldige gibt, so gibt es auch Gerichte, die urtheilen und strafen werden; aber von den Massen geübte Gerechtigkeit trägt den ^harakter der Rache nnd setzt Unschuldige der Gefahr persönlicher Rache-Aete aus. Die Regierung Mt die Zügel des Staates ergriffen, nm die Nation !",r Freiheit zu führen, nicht aber, um sie in Anarchie nntergehen zn lassen." Das Zirknlarschreiben schließt, indem es den Beamten zur Pflicht macht, alle Personen, welche die Ordnung stören, den Händen der Gerechtigkeit zu überliefern. Die Junta in Madrid hat die Provinzial-Juuten verständigt, daß die Demokraten aus Antrag Rivero'ö beschlossen haben, die Regierung zu unterst ützen. Ans Kandia wird gemeldet, der englische Konsul habe den Beschluß und ei» Gesuch der provisorischen Regierung, die Insel unter englischen Schutz zu stellen, im Aufträge des Ministeriums dahin beantwortet, daß die englische Regierung weder von einer provisorischen Regierung noch von einer Insurrektion ans Kandien etwas wisse. Lokal- und Promnzial-Augtlegenheiten. Lokal-Chronik. — (Die Pachtung der Verzehrungssteuer in Laibach, welche sich seit einer Reihe von Jahren in den Händen eines und desselben Konsortiums befand, ist für die kounnenden drei Jahre von Herrn L. E. Lnckmann erstanden und der diesbezügliche Anbot von dem Finanzministerium bereits genehmigt worden. — (Raufexzeß.) Gestern Abends fand im Gasthause zur weißeu Lilie am Kongreßplatze eine nicht nubedeutende Ranserei zwischen Militaristen statt, welcher erst eine herbeigeholte Patrouille Einhalt that. — (Jagden.) Bei der in der verflossenen Woche abgehaltenen zweitägigen Treibjagd in den Revieren des Herrn Karl Gallü an der Save wurden nahe an 200 Hasen geschossen. — (Steinwurf.) Eine nach Hanse rückkeh-rende Jagdgesellschaft wurde gestern Abends nach 7 Uhr in der Gradischa-Vorstadt von einem Burschen, der vor dem Haufe Nr. 55 stand, ohne Veranlassung mit Steinen beworfen. Derselbe entließ sich einem der Jäger, der vom Wagen gesprungen war und ihn gefaßt hatte, entwich in's Hans und von dort dnrch ein Hofthor ins Freie. In Folge der ämtlicherfeits sogleich eingeleiteten Untersuchung des Vorfalles, bei dem glücklicherweise niemand beschädigt worden ist, wurde der Thäter noch gestern Abends in der Person des Knechtes I. C. ernirt, verhaftet und in strafge-richtliche Untersuchung gezogen. Man fand bei ihm auch noch mehrere Steine iu den Säcken verborgen. — (Todtfchlag.) Ein Feldwebel des Regiments Hnyn hat am 8. d. M. einen Gemeinen desselben Regimentes mit dem Säbel getödtet. Die Untersuchung gegen den Thäter ist bereits eingeleitet nnd derselbe soll wegen des Verbrechens des Todtschtags angeklagt werden. Gestern wurde der Getvdtete auf dem evangelischen Friedhose begraben, wobei Herr Pfarrer Schack eine wahrhast ergreifende Trauerrede sprach. — (Konzerts oiree.) Die gestern in den Restaurationslokalitäten zum „Elefanten" abgehaltene erste Soiree war ziemlich gut besucht und die Kapelle des löblichen Hnyn-Jnst.-Regiments spielte sehr brav. Mehrere Piecen wurden dnrch stürmischen Applans ansgezeichnet, wir hcben namentlich das schöne Violin-Dnett ans der ungarischen Oper „Kunok" hervor. — (Unangeneh m e G e sc llschaft.) Gestern Sonntag während der Promenadezeit lag ein Betrunkener im Hauptgange der Sternatlee am Boden hingestreckt, ein zweiter, besser gekleideter Betrunkener machte es sich ganz in der Nähe ans einer Bank bc-gnem und beide ruhten sanft, von niemanden gestört, zum Schrecken der Kinder und Franen. — (Rechtsakademie in Agram.) In Folge der Errichtung eines vierjährigen Lehrenrses an der Rechtsakademie in Agram hat das Unterrichtsministerium gestattet, daß die Rechtshörer dieser Akademie, wenn sie sich mit dem Matnritäts-Prufnngszeugnisse nnd dem Abfolntorinm auszuweisen vermögen, an jeder Universität Zisleithaniens zu den Regiorosen nnd zur Promotion zngetassen werden, und daß der Ueber-gang der Rechtshörer dieser Akademie an eine Universität und umgekehrt ohue weiters stattfinde. Jenen unserer Landsleute also, welche ein dringendes Bedürf- nis; fühlen, sich die juridischen Kenntnisse an einer slavischen Rechtsakademie anzneignen nnd welche ans die slovenische Rechtsakademie in Laibach zn warten nicht gesonnen sind, öffnet die .ilnur mutor in Agram bereitwillig ihre Arme. — (Eine Lehre für die Freunde deö Dr. Bleiwei s'fchen Sp rach e n zw an gs g e fetz es.) Ans Udine wird der „Görzer Zeitung" geschrieben : „Während man in gewissen Städten unserer Nachbarschaft die deutsche Sprache mit aller Gewalt aus den Schulen verbannen will, ist mau schon seit einer ziemlichen Spanne Zeit hier znr Einsicht ge kommen, daß cs denn doch gnt sei, wenn auch die italienische Jugeud diese Weltsprache toune -— uud hat selbe in allen Schulen eiugesührt, und zwar — möge man die- wohl bedenken nnd erwägen — als obligaten Gegenstand, so zwar, daß ein ungenügender Fortschritt in derselben den Verlust eincs Schuljahres, selbst bei anderen guten Klassisizirnngen, zur Folge hat — nnd Nachprüfungen gemacht werden müssen. Wo ist man nnn wohl kluger — hier oder dort!? — Der Ex-Redakteur der „Zukunft" flüchtig.) Lorenz Leskowec, ans Krain gebürtig, 26 Jahre alt, ledig, gewesener Redakteur der „Zukunft," mit vou dem k. k. Oberlandesgerichte in Wien bestätigten Erkenntnisse wegen des Verbrechens der Störung der össeutlicheu Ruhe uach 65 a. St. G. zu drei Mouateu Kerker verurtheilt, ist flüchtig und wird vom k. k. LaudeSgerichte iu Strafsache» in Wien mit Steckbrief verfolgt. — (Es lebe Slovenien!) Mit diesem Rnfe laden 25 küstenländische Nationale zn dem am 18. Oktober nächst Schönpaß stattsindenden Tabor ihre Gesinnungsgenossen aller sloocnischcn Landcstheile ein. Die Plakate sind weißes Papier, mit blau-rotheu Lettern bedruckt. Das Programm der zn beschließen den Resolutionen umfaßt Forderungen nnd Wünsche der Nation. Zu den ersteren gehören: 1. Die Vereinigung aller Sloveueu in ein Kronland mit einem einzigen Landtage; 2. slovenischcr Unterricht in allen Schulen; 3. Gründung einer Rechtsakademie in Laibach; 4. slovenische Amtiruug; 5. Verleihung aller Stellen an Einheimische (äomaeins). Als bloßer Wnnsch wird hingegen ausgesprochen: 1. Der Gebrauch der slovcnischen Sprache iu den kirchlichen Aemtern; 2. Gründung einiger Hauptschuleu im Görzer Gebiete, in denen anch der landwirthschaftliche Unterricht zn ertheilen wäre. Die meisten der Unterzeichner des Ausschusses sind Gemcindcocrtreter, drei davon Land-tagsabgeordnete. — (Wie dem „Tagesb. ans Mähren" von Wien geschriebe» wird,) steht mit der Reorganisation des Ministeriums des Juueru eine durchgreifende Purifikatio», sowie eine neue Forderung an das Budget für 186!) iu Zusammenhang. Gleichzeitig sollen auch Salzburg, Galizieu und Krain, wo bekanntlich einstweilen die Belcredi-Komers'sche Orga nisation vom Februar 1867 beibehalten wnrde, eine den übrigen Kronländern konforme politische Verwaltung erhalten. Es wird dort gleichfalls das Ver-waltuugs-Perfonale verringert, indem die Bezirke zu-saunueuge,zogen, bezichuugsweise vergrößert und auch BezirkShanptmannschasten mit einem im Range eines Regiernngsrathes (7. Diätenklasse) stehenden Leiter kreirt werden sollen. Im Zusammenhänge damit wird in deu nächsten Tagen an die Landeschess von Salz^ bürg nnd Krain, sowie an den Lcitcr der galizischen Statthalterei die Weisung ergehen, baldigst die noth-wendigen Besetznngsvorschläge für den neue» Beamten-statns zu machen. — (Schlußverhan dluugen bei dem k. k. Lan desgeri chte in Laibach.) Es wurden verurtheilt: Am 7. Oktober 1868: Joh. Kralik, 57 Jahre alt, Grundbesitzer, des Verbrechens des Raubes nicht schuldig erkannt; — Am 8. Oktober. Mathias Himsi?, äo Jahre alt, Taglöhner, wegen Verbrechens des Diebsstahls zn 8 Monaten schweren Kerker, verschärft dnrch 1 Fasttag alle 14 Tage, nnd Franz KogovZek, 53 Jahre alt/Grundbesitzer, wegen der Uebertretnng der Diebstahlstheilnehmung zu 3 Tagen Arrest; Franz Lovko, 30 Jahre alt, Grundbesitzer, wegen Verbrechens des Diebstahls zu 1 Mo- nat Kcrlcr, verschärft durch 1 Fasttag in jeder Woche, s und Jakob Lvvko, 54 Jahre alt, Auszügler, der Ueber-trctnng des Diebstahls nicht schuldig erkannt; Anton Klvpcic, 40 Jahre alt, Grundbesitzer, wegen Verbrechens der schweren körperlichen Beschädigung zn 9 ^ Monaten schweren Kerker, verschärft durch 1 Fasttag alle 14 Tage und 1 Tag Einzelhaft in jedem Monate, ^ und Georg Urbania, 56 Jahre alt, Taglohncr, wegen Uebertretnng gegen die körperliche Sicherheit zn 14 Tagen Arrest. -— Am !>. Oktober: Jakob Devjak, 27 Jahre alt, Grundbesitzer, nnd Joses Godina, !!2 Jahre alt, Dienstknecht, lvegen Verbrechens des Betruges, ersterer zu 8 Wochen Kerker, verschärft durch 1 Fasttag iu jeder Woche, letzterer zn 14 Tagen Kerker. Abfertigung. Unser hochgeschätzter Samstagskollege „Triglav" macht nns in der letzten Nummer das Verguiige», sich über das ,,^'aibacher Tagblatt" zn ärgern. Es berührt ihn unangenehm, daß wir hin nnd wieder die schwachen Seiten seiner Patrone ausdecken nnd ihnen so den Nimbus benehmenl, mit welchem sie sich bisher zn umgeben wußten. Kollege „Triglav" macht weiter eiuige höchst plumpe Versuche, die Mitarbeiter des „Tag-blatt zn erniren; daß er hiebei im Nebel hernmtappt, nimmt nns mit Rücksicht ans den gewöhnlich umnebelten Charakter hoher Berge durchaus nicht Wunder. „Triglav" sagt auch, daß er in uns einen honetten Gegner erwartet habe; scheint nicht, denn er behauptete ja schon vor unserm Erscheinen, daß wir an die Regierung verkauft feien. „Triglav" sagt weiter, daß er sich in unsere Kampfweise nicht einlassen könne. Wir wollen dies gerne glauben, — denn er ist freilich niemals in der k'age, von den Freunden des „Tagblatteö" ähnliche Geschichten zu erzählen, wie wir sie von seinen Protektoren anszndecken vermochten. Um offen zu fein, müssen wir gestehen, daß wir im „Triglav" niemals einen honetten Gegner zu finde» hofften. Daß wir nns nicht getäuscht haben, mögen die verehrten Leser aus folgender, übrigens höchst unvollständiger Schimpfwörterfammlung, die wir der slovenischen Presse entnommen haben, ersehen und dann selbst benrtheilen, wessen Kampfweise honett ist, unsere oder jene des „Triglav" nnd Konsorten. Nur bitten wir nm Nachsicht, wenn wir mit dieser Blumenlese das Gefühl für Anstand und das Geruchsorgan nuferer ^'efer verletzen, allein in manchen Artikeln der gegnerischen Blätter spielt eben ein gewisses Produkt des vegetirenden Menschen die »uvermeidliche Hauptrolle. Nun einige Proben: An der Meinung des Tagblattes ist nicht viel gelegen. (Triglav.) Das Tagblatt erweist nns die zweifelhafte Ehre. (Triglav.) Man kann das Tagblatt umsonst haben, wenn man bei der Quelle der polizeilichen und staatsanwaltlichen Weisheit trinken will. (Slov. Nar.) Doch dies sind trotz deö verdächtigenden und gemeinen Tones noch echte Perlen des gegnerischen journalistischen Anstandes; man höre mir weiter, das Tagblatt erhält auch folgende Titulaturen: Organ der Laibacher Polizeipartei. (Slov. Nar.) Laibacher Schandblatt. (Triglav.) Jüngstes Kind des Dispositionssondes. (Slov. Narod.) Laibacher Polizeiblatt. (Slov. Nar.) Sprachrohr der Polizeipartei. (Slov. Nar.) Skandaltrompete. (Slov. Nar.) Politischer Hansjörgel. (Triglav.) An ändern Stellen heißt cs: Den hungrigen Deutschen Lügen anbietendes — wild schimpfendes — Tagblatt^die Fetzen deö Tagblattes; die Perfidie des Tagblattes. (Nov.) Tie Mitarbeiter und Freunde des Tagblattes erhalten folgende Ehrentitel: Diese vollgefressenen Zecken, welche dick sind von unserem Marke. (Slov. Nar.) Diese runden Blutsauger. (Slov. Nar.) Diese angesressenen Gelsen. (Slov. Nar.) kürzer gesagt Llatnik (Kothblatt). (Slov. Nar^)_________________________________________________ Allein selbst diese Sprache ist noch nicht die gemeinste, die unfern Gegnern zur Disposition steht, uud dieselben tanchen ihre Feder manchmal unmittelbar in die Kloakenjanche: Diese schmntzigen Kothblättler (l'agdlatiiikv). (Slov. Nar.) Ein solcher Koth (tnk' I,1at'). (Triglav.) Armes Tagblatt, dn stinkst nach Koth! Inn'dlnt, ki /g /«Inj po d>3tu smi'M!) (Nov.) Wir fordern den „Triglav" anf, nachznweifcn, daß wir nns ihm gegenüber je einer ähnlichen Blumen-sprache bedienten. Wenn „Triglav" erwartete, daß wir uns in diese Kampfesart einlassen werde», so hat er sich allerdings in nns getauscht. Dieselbe ist uus jedoch nicht „zu hoch," sondern zu uiedrig. Wohl aber wollen wir den Fortschritten „Triglav's" nnd Konsorten aus dem Gebiete des Kapitels „Psni!" unsere rege Aufmerksamkeit znweuden uud bei weitere» Angriffen den Gegner» wieder statt einer ander» Antwort eütSpiegelbild ihrer Leistniigen ans ihrem eigenen Schlamme Vorhalte». Witterung. Laibach, 12. Oktober. Bormittags gelockerte Wolkendecke aus S. ziehend, herrschende Windstille, angenehme, milde Witterling anhaltend. Mittags Wärme: 15.2". (1807 -f- 6.0", 1«66 j 12.0».) Barometerstand: 827.56 Linien, im Fallen. Das gestrige TageSmittel der Wärme: -j-8.7", ilin l.o"nber dem Normale. Attgckonuueue Fremde. Am 11. Oktober. Lli>»1,-I » BW», Kauf»,., Triest. — Obe» kircher, Forstmeister, Jdria. — Müllner, Äaufm., Wien. — Förcher, Bleiburg. — Eech, k. k. Forstkaudidat, Görz. — Ruard, Briinu. — Znnzer, Agent, Triest. — Dr. Wiesuer, Advokat, Wieu. — Lackuer, Gottschee. SSl,»>,-> »»«»!> «>1. Graf Ghulci jammt Faulilic, Görz. — Pontatti, Gcmona. -- Wilduer, Mariueiugeuieur. — Taglaug, Reis., Wien. - JauZa, Zoll bei Wippach. — Do'leuz, Rakituik. — Krag, St. Peter. — Masich, Han-dclsm., Finme. — Zuvich, Fiume. Wv. Strahl, Gutsbes., Alleulact'. Verstorbene. Den 10. Oktober. Herr Josef Kamic, Koininis, alt 28 Jahre, in der Gradischavorstadt Rr. l 1, an der Lungeu-tnberknlose. — Dkagdalena Zventar, Magd, alt 28 Jahre, im Zivilspital an der Tuberkulose. Marktbericht. Vaibacli,10. Oktober. Auf dem heutigen Markte sind erschienen: 20 Wagen mit Getreide, 2 Wagen mit Stroh (22 Ztr. 25 Psd.), 35 Wagen uud (i Schiffe (27 Klafier) mit Holz. Durchschnitts-Preise. Mtt.- >r. fl.' z- kr. -vclt ' fl. kr. Mgz.-- fl.jkr. Weizen pr. Mtz. 4! 60 5, 25 Butter, Psund — 42 — Korn „ 3 30 20 Eier pr. Stück — — Gerste „ 2 50 — Milch pr. Maß Rindfleisch, Psd. — 10 — — Hafer 1 7n — 21 — — Halbfruckt „ - — /O Kalbfleisch „ — 24 — — Heideir W — Schweinefleisch „ — 23 — — Hirse 2 10 7i) Schöpsenfleisch „ — 1! — — Kukurutz „ — — 3 1b Hähndel pr. St. — 30 — — Erdäpfel „ 1 30 — — Tauben „ — 13 — — Linsen „ 3 20 — — Heu pr. Zentner -- tt!> — — Erbsen „ 3 20 — — Stroh „ — /O — — Fisolen „ 4 80 — — Holz, har, Klftr. — — Rlndschmalz,Pfd. Schweineschin. „ I ^0 — weich „ Wein, rother, pr. Speck, frisch „ — — — Eimer -- — — — geränch. „ — 40 — — — weißer, „ — 10 — Theater. Hente: Der Herr Gevatter von -er Ktrilße. Genrebild in 1 Akt von A. Langer. Personen: Entres, Pvstmcistcr, Hr. Müller. Josefa, seine Gattin, Frl Jeffika. — Der Pfarrer, Hr. Stefan. — Franziska, Frl. v. Stefanh. — Mad. Hruby, Frl. Mahr. — Mad. Kölbtin, Frl. Deutsch. — Graf v. Falkenstein, Hr. Bergmann. -- Leopold Kronberger, Hr. Parth. Hierauf: Christof nn!> Renata. Schauspiel iu 2 Akten nach Anvrah, Personen: Baronin von Tourjagu, Fr. Schmidts. — Eduard Garuier, ihr Neffe, Hr. Parth. — Renata, eine junge Waise, Frl. Solms. — Christoph, ihr Bruder, Frl. v. Stefauy. — Babette, Kammerfrau der Barouiu, Frl. Mahr. — Bernhard, Eduards Kammerdieuer, Hr. Stefan. Goupil, Gastwirlh, Hr. Moser. — Jacqueline, Aufwarterin, Frl. Machmar. Gedenktafel über die am lö. Oktober 1808 stattsindeiide» Lizitationen. Minueudolizitation wegen Sicherstellnng der Buchbin^ derarbeiten uud Beistelluug der Kalender für die Finanz-direktiou Laibach und ilire Nnteramter. 20 fl. Badium. Schrift!. Offerte. Fiuauzdircktivu Laibach.- I. Feilb., Bra-nicar'sche Real., Rosalnic, 1000 fl.. BG. Möttling. — 8. Feilb., Doleuc'jche Real., Wippach, BG. Wippach. — Neuerl. Lizitation wegen Pachtversteigerung deS Ncailther träges au den Mauthstatiouen Friesach, Laudbrücke und St. Beit für das Jahr 1869 oder auch bis Ende 1871. Schriftl. Offerte bei der Fiuauzdirektiou Klageufurt zu überreichen. — t. Feilb., Klinc'fche Real., Vace,'900 fl., BG. Littai. «ss- Wic>lcr WR" Herbst». Winter! "WW Höchst niimMt fßr Diimeii! Ich beehre mich, die elegante Damenwelt bei meiner soeben erfolgleu Rückkunft auü '»H zum Besuche meiner ?uir«3arknnikä6k'l3g6 höflichst einzuladen. Alles, was in II »»»»«»I-nud »Inr lt« »>, uud Hliiil- « «,»,»,,t- und die und j, »!,, r -»« >«, !!»»>,»r k in'tVi«',, uud erfonueu hat, ist in reicher Auswahl bei mir zu scheu. In der llcberzeugung, daß alles Gesehene sich am besten empfehle» wird, erspart sich jede weitere Anpreisung 1 F!-<« I»« , , K u nd s ch aftsptatz I! r. 2 2 2. werden genommen. en angenommen. (69—2) Daselbst wird auch ein tk « auf Znaimer ll! D Z l ^ ? .^oinmissionSlage»! bei Herrn in Laibach, im Grumuig'schen Hanse. (28 10) MUUKUUUUEWMNNUUUUU Wiener Börse vom 10. Oktober. Geld Ware 5perc. östcrr. Währ. . 54. »0 55.— dto. V. I. 1866 . - 58.80 58.00 dtl>. Nativnal-Anl. . 62.60 62.75 dto. Metalliqucs 57.40 57.60 Lose von 1854 . . . 78.— 78.50 Lose von 1860, ganze Lose von 1860, Fünft. 83.20 83.4t> 02.50 02.80 Prämiensch. v. 1864 . 01.10 04.60 Vrunävntl.-Vdl. Steiermark zu 5 pCt. 86.50 87.50 Kärnten, Llrain n. Küstenland 5 „ 84.— 00.- Ungarn. . zu 5 „ 79.75 74.25 Kroat. u. Slav. 5 „ 74.50 75.- Siebenbürg. „ 5 „ 70.25 70.75 Nationalbank . . . 750.— 752.- Creditanstalt . . . 207.30 207.50 N. ö. Ecicompte-Ges. Anglo^ östcrr. Bank . Oest. Bodencred.-A. . 635.— 637.- 158.75 150.25 102.- 105.— Oest Hypoth.-Bank. 68.— 60.— Steier. Eöcompt.-Vk. 217.— 221.— Kais. Ferd.-Nordb. . 1855 1860 Südbahn Gesellsch. . 182.80 183.- Kais. Elisabeth-Bahn. CarI>Ludwiy-Bahn 157.25 2<>8.- 157.75 ^08.50 Siebend. Eüenbahn. 145.50 146.- Kais. Franz-Iosesöb.. 150.50 160.- Fünfk.-Barcser E.-B. 157.25 157.75 Alsöld-Finm. Bahn . 145.75 146.25 I»LÄnäkrLo5v. Nation. ö.W. verloöb. 08.— 08.25 Ung. Bod.-Creditanst. 01.— 01.5" Allg.öst.Nod.-Credit. 102.50 103.- dto. m33I.rückz. . 81.60 84.80 Oest. Hypoth.^Bank Geld 06.— Ware 96.50 k»r1or1t8.1s-0k11^. Südb.-Ges. zn 5<)0 Fr. 08.54 08.75 dto. Bons 6 pCt. 210.50 213.75 Nrrdb. (I00fl. LM.) 80.50 80.50 Sieb.-B.(200fl.ö.W.) 80.80 81.— r)tudolsSb.(300fl.o.W.) 81.00 82.20 Franz-Jos. (200 fl.S.) 86.25 86.7.5 I.0LV. Credit 100 fl. ö. W. . 137.— 137.25 Don.-Dampfsch. Ges. zu 100 fl. CM. . . 00.50 01.— Triester 100 fl. . 117.- dto. 50 fl. ö.W. . 53.— 55!- Ofener . 40 fl. ö.W. 30.— 30.— Eßterhazy fl. 40 CA!. 150.— 155.— Salm . „ 40 „ 37.— 38.— Palffy . „ 40 „ 28.— 28.05 Clarv . „ 40 „ 31.50 32.— St. Genois„ 40 „ 20.— 30.— WindischgrL^ M „ 21.— 21.50 Wald stein . 20 „ 20.50 21.50 Keglevich . 10 „ Nudolföstift. 10 ö.W. 14.50 15.50 13.— 13.— HVsokssI (I Mon.) AugSb. 100 fl. südd.W. 06.00 07.20 tzrankf. 100 fl. ,, „ London 10 Pf. Sterl. 07.15 116.50 07.40 116.70 Paris 100 Francs . 46.20 46.25 AKLULVQ. ^rais.Münz-Ducaten. 5.54» 5.55 20»FrancSstück . . . 0.28» 0.20 r Bereinsthaler . . . 1.71 1.71 Silber 114.— 114.» Telegraphischer Wcchselcours vom 12 Oktober. 5perc. Metalliqnes 57.25. — 5perc. Metalliqlies mit Mai- nnd November Zinsen 58 —. - 5perc. National-AnleheN 62.10.— 1860er Staatsanlehen 83.70. — Bankaktien 760. — Kreditaktien 208.70. — London 115.10.— Silber 113.75. K. k. Dukaten 5.53'/,. Perlener und für die ritebactivn verantwormai: Oitoinar Bainber^g. Druck vou Jgn. v. Kte.ininayr >L Fed. Bamberg in Laibach