Laibacher Zeitung. ^°« HD. Montag am « ?. März «SH». ^>»' „Laibacher ^eitn»^" erscheint, ,»it Allcoiah,,!^ der S^m- und Feiertage, täglich, u»d fastet sa»i,nt deil V.isagen i »i (5,,'m p toir gauzjährig 10 >!., halbjährig 5 st., mit Kreuzband im ^omvtoir ganzjährig ll sl., halbjährig 5 ft. üU tr. ssl,r dir Zimelllmg ine! Hanc« sind halbjährig :'.<> lr, inehr ^»'.»trichte». Mit der Pl'st povt»-srci gaiijjährig, "ütrr Knuzbaud >md gedruckter Äoresfe 1!l st., halbjährig e l'der de» Raum dersell'f» für ein-»nalige Eiüschaltll'ili 3 kr., für zweimalige ^ kr., für dreimalige 5» fr. (5. M. Inserate l'is 1L Zeile» l ft. für 3 Mal einziifchalle». Aemtlicher Theil <^>m l!. März 1850 wild das XXVIll. Hm ^,^ Reichs - Gesetz - und Regierungsblattes, ""b zivar in deutscher Allein - und in der böhmisch ^schell Doppel-Ausgabe in Wien ausgegeben und ^ch"det werden. Dasselbe enthält unter Nr. 8l ein kaiserliches latent vom 7. März >850, wodurch die von den ^vNNals ständischen Obrigkeiten in den Kronlän-^"" Böhmen, Mähren und Schlesien bisher aus-seul'te brrggcrichtlichc, berglehensämtliche und dcrg-^lizciliche Patrimonial .-Verwaltung, und die von b'^'N Obrigkeiten ausgestellten Berggerichts-Substi-Unionen aufgehoben werden. Gleichzeitig wird damit das fünfte Beilage-Heft mit dem Ministcric>l.Vottrage zu diesem Pa-l"'te ausgegeben. ,., . K. K. Redactions - Bureau des allgemeinen ^"chsgesch.- und Regierungsblattes. Wien am l». März I8,',0. Das Finanz-Ministerium hat die bei der Lan- ^'-'Hauptcaffe in Galizien erledigte Zahlmeisters' >"lle dem Eontrollor dieser Eassc, Johann Sto.- ^^'! ch , verliehen. ^_______ ____________________ ^n solchen Ländern ein Hang zu kl'irl ^ '^"^theiligen Handlungen, zu scsselloser Will-^^it allenthalben bemerkbar, der 9^'^ Gcistcsrichtung wird selbst die Ablösung ^ . "ldscrvitute und ein zeitgemäßes, umsichtig wisci?^"^^ Forstpolizei.-Gesetz nicht sogleich ver-die ,'^' ^^ dürften gar viele Jahre vergehen, bis P^ "llge>i,<,i.„e sittliche Vildung der Völker jenen 'voi " "reich^ wo man — nach Erkenntniß des Az^.. )"^a.cn Zweckes und großen Nutzens unserer '">t A^ ' ""^ ^ s"l'stlicden Gesetze und ihrc Wächter ^)lung luid Zuneigung blicken wird. ^«ihe '^ ^'^>'" wird noch jedes Jahr eine lange slevei ^"" ^"ztigen und Untersuchungen über Wald-Wie .^^Holzeittwcndungen den Forstverwaltu»gen aber v, ,.^°" Richtern manchen Verdrusi, jedenfalls Al^' ^^'"^ wachen. ^l)re» ^ ^^"" Grunde scheint das bisherige Ver dlilf^ '^"^ einer Erleichterung und Abküizung be-^"gst l ^"^"^'l)r, als viele andere Länder schon "l gute,,, Beispiele vorangegangen sind. über ch,^ . ^"'ge von Schreiberei war bisder Zeit „, "' ""fachen Waldfrevel nöthig? Wie vicle den, ;)^^ b"' Anzeiger, der Beschuldigte sammt )" be. einem li»zige>, Falle verlieren? ^"3e i^ "'/ '" zeIne „ Untersuchungen mußte ost ^'9 der Wald ohne Aufsicht bleiben.^ ^ter m^'7 ^' ^' '^»zeigenden und die Polizei-^^>,, ,"^. Ermüdenderes und Unangenehmeres ""5 adzutln.?''' . ^ ^"'^ ^'"'b" ^"lle maschineu,-'""' Mel / '"" U"nläßliche, verzögernde Fo„ ' "' 'hr eigentlicher Kern deschästigcn. Es ist dieß eine der mancherlei Ursachen, welche eine Verjährung der Waldpolizci-Vergehen gar ost veranlaßte, jenen Uebelstand, welcher, ungeachtet der zeitgemäßen Anzeige, Vergessen und Straflosigkeit vieler Waldbeschädigungen herbeiführen konnte, ohne daß die betreffende Behörde empfindliche Verantwortung zu fürchten gehabt hatte. Durch das Aufhören der Patrimoni'lgerichtö' barkcit und die größere Glaubenswürdigkeit des beeideten Forstschutz-Personales (in Folge hohen Ministerial.-Erlasses vom :;. Jänner i»-l!>, Z. 25), ist das Verfahren bei Waldvergchen allerdings abgc-. kürzt, aber dennoch scheinen weitere Vereinfachungen möglich. Dieß bezieht sich natürlich nur auf die geringen Waldvcrgchen und ist durchaus von schweren, namentlich criminellcn Gesetzübertretungen n i ch t gemeint, welche eine abgesonderte, umständlichere Behandlung wohl jedenfalls bedingen dürften. In mehreren Ländern werden nur zu gewissen Zeiten des Jahres — allenfalls alle 3 Monate — Forstgcrichtstagc abgehalten. Alle in dcr Zwischenzcit entdeckten Waldpolizei-Vergehen werden in Verzeichnisse zusammcn-gccragcn, welche die nöthigen Rubriken für Begründung der Anzeige und Auszeichnung des richterlichen Erkenntnisses enthalten. Erstere werden von der Forstvcrwaltung ausgefüllt. Die genannten Nachweise werden dreifach vcr-faßt, wouon cin Exemplar dem Forst- oder Wald-Amte zurückbleibt, zwci aber den, compctentcn Gerichte zeitgemäß vorgelegt werden. An, Forstgcrichts-tagc wird nämlich, allenfalls vor unparteiischen Bei» sitzern, verhandelt und nur das richterliche Erkenntniß in die freigelassenen Rubriken der Verzeichnisse eingetragen. Bemerkt wird, daß in der Regel unmittelbar vom Strafrichter auch auf Schadenersatz erkannt wird. Ein Exemplar der Waldvergehcn-Verzeichnisse bleibt bei Gericht, das andere wird dem Amte zugestellt, wclchcs die Leistung der Schadenvergütung zu betreiben und zu verrechnen hat. Allerdings kann es sich nicht selten ereignen, daß sämmtliches Schutz-Personale bei Gerichte erscheinen muß, was dann zu neuen, unbeachteten Waldbeschädigungen bessere Gelegenheit geben kann. Dieser Fall kommt aber auH, und zwar viel öfter, bei dem gegenwärtigen österreichischen Verkehr vor. — Uebrigens ist an den wenigen Forstgerichtstagen dcs Jahres noch immer leichter cin Auskunftsmiltel sür fortwährende Waldüberwachung möglich, als da, wo wegen einzelnen Anzeigen besondere Untersuchungen eingeleitet werden. Daß auch in den österreichischen Provinzen, namentlich nach den Servituts-Ablösungen, eine ähnliche Behandlung der Waldpolizei-Vergehungen, wie die eben angedeutete — zum Vortheile alier Bethei-ligten — eintreten möge, scheint kein übereilter Wunsch zu seyn Wenn nicht diesen, Wunsche vielleicht schon in den Bestimmungen des crwaltcten Forstpolizei^Gesetzes zuvorgekommen ist, so dürfte es im Interesse aller Bcthriligtcn liegen, einen begründeten Antrag in dieser Richtung vorzubereiten und scincl Zeit gehörigen Orts zur hohen Beschlußfassung vorzulegen. Auch dieser Gegenstand scheint so wichtig, daß eine weitere Besprechung und Einigung seinethalben hiermit unmaßgeblichst erbeten wird. *) Politische Nachrichten V r st e r r c i ch. — Wien, 8. März. Die sich in neuester Zeit alls den Eisenbahnen häufiger als sonst wiederholen, den Unfälle haben das Ministerium veranlaßt, die zur Ueberwachung der Sicherheit und Regelmäßigkeit dcs Betriebes auf den Eisenbahnen bestellten k.k. Eommissärc aufzufordern, die die dießfällig crflofse-nen Bestimmungen mit aller Strenge und urmach-sichtlich in Vollzug zu setzen. — Nach czcchischen Blättern leben jetzt im Königreiche Griechenland unter 8l>0,000 Einwohnern l 50,000 Slaven. — Um die Oper: „Der Prophet" in Prag entsprechend zur Vorstellung bringen zu können, wol-len sich die dortigen Theaterdirectoren nach Dresden und Wien begeben und den Vorstellungen dieser Oper beiwohnen. — - Die Kirche am Hose wurde heute Nachts durch Polizcim>ninschaft bewacht, weil sich das Ge° rücht verbreitet hatte, daß cin Einbruch in dieselbe bead, sichtigt werde. Neun Individuen wurden nach Mitternacht einzeln als verdächtig bei der Kirche angehalten. Dieselben scheinen aber bloß Nachtschwärmcrzu seyn und klinen derselben dürste irgend eine sträfliche Absicht zur Kirche geführt haben. — Zur Eompletirung der Reserve-Artillerie in Italien sind I0 sechs- und 7 zwölfpfündigc Kanonen, /, sicbenpsündige Haubitzen, manische Eanonicus T. (5iparin, Professor der Theologie, befindet sich auf der Reise nach Wien, um sich dieser Deputation anzuschließen. — Die Familie Rothschild, welche, wie bekannt, im verflossenen Jahre ihren Vermögcnsstand rcvidirte, besitzt Activa von circa hundert Millionen Gulden, und kann vermöge ihres Credites über das Sechs, fache verfügen. Wien, 8. März. Heute war großer Eabinets, rath, dem auch F. Z. M. Freih. v. Iellachich bei-gczogen wurde. Wie man glaubwürdig vernimmt, ist die txsiniM'c Bestimmung in den croatischen An. gelegenhcite» bereits erfolgt. .- Die wissenschaftliche Reise um die Welt, die erste, welche auf österreichische Staatskosten unternommen wird, soll drei Jahre dauern, und die hiezu bestimmte Fregatte wird um die Mitte April l. I. Trieft verlassen. Die k. k. Akademie ist aufgo fordert worden, aus der Reihe ihrer ordentlichen oder corrcspondirenden Mitglieder zwei Gelehrte zur Bcglcilung vorzuschlagen. Bis jetzt hat sich Nie- ^) Wir t^mml, au« »xrlWichl'r Qncllc uiltcrnchtct, versichern, daß dil'fVr Vl,'l'sch!a^, i» so weit er d»is Versehn» l'n Al'wandlmu, der Forstiil'ertretmigeii betrifft, (Ye.,eils!.i»d vo» Verhandlungen und m,es Gesehe^vm-schl^,!'',' bildet, daß st'nach die Regierung sich desselben bereits »'.'»»achtiget Yat. 27H mand gemeldet, und so wird die Aufforderung wohl an Nicht-Akademiker ergehen müssen. — Die an die Stelle der bisherigen Oberpost-Verwaltung getretenen provisorischen Postdircctioncn in sämmtlichen Kronlandcrn haben ihre Amtswirk-samkeit mit I. März d. I. begonnen. Der bishe-rigc Amtsuntcrricht für die Obcrpostvcrwaltungcn vom 10. Jänner 1849 dient den provisorischen Post-directionen in so lange zur Richtschnur ihicr Amts-Wirksamkeit, bis denselben mit Rücksicht auf den geänderten Organismus der vollziehenden Eommu-nicationsbehördcn eine neue definitive Amtsinstruc-tion zukominrn wird. — Die Exminister Szemcre und Horvath schrei' ben in Paris eine Geschichte der ungarischen Rc volution, — Die königl. württcmberg'sche Negierung hat den Auswanderern nach Amerika auch in diesem Jahre freie Beförderung auf den Eisenbahnen bewilligt. — Zur mehreren Sicherheit der Postbcsörde-rung zwischen Eonstantinopcl u»d der österreichischen Gränze wird die türkische Landpost, statt von einem, wie es in den letzten Jahren geschah, nunmehr wieder von zwei Tartaren begleitet. Die Besörde-nmgskostcn der türkischen Post von Constantinopcl bis Belgrad belaufen sich auf 5500 Piaster. — Man erzählt, Fürst Metternich scheine cnt-schloffen zu seyn, seinen festen Wohnsitz ill Brüssel zu nehmen, wo er das schönste Hotel der Gräsin von Merode ankzukaufen im Begriffe ist. — Wien, 9. März. Mit dem gestrigen Abend, postzugc sind 13 Personen, theils Mcdicincr, Advo-caten und andern Standes, hier angekommen, wel, chcn heute Früh die Paffe nach Oedcnburg vidirt wurden, indem sich dieselben mit den zu Komorn ausgestellten Reisepässen bei der Purifications-Commission zu melden haben. — Herr Florian Koffuth auö Kaschau hat um die Bewilligung nachgesucht, seinen Familiennamen , wegen der sich daran knüpfenden unangenehmen historischen Erinnerungen, mit seinem Prädikate „Udvardi« vertauschen zu dürfen. Seinen« Ansuchen ist willfahrt worden. — Die heutige „PesthcrZeitung« bringt das gegen den bekannten Rcvolutionsmann Hauk gefällte und am 19. v. M. zu Arad an ihn« vollstreckte Todcslirthcil. Derselbe halte nicht bloß zu Wien, sondern namentlich in Ungarn eine wahrhaft erstaunliche Thätigkeit im Argen entwickelt und der gerechten, legitimen Sache wahrhaft empfindlichen Abbruch gethan. Wenn daher auch dic Gnade dcä Monarchen bald nach der Bewältigung des unheilvollen Aufstandcs die fernere Vollstreckung von To-desurtheilen zu sistiren beschloß, so dürfte sich von selbst verstelln, daß der höchste Grad des böswilligsten Hochverrathes allerdings geeignet erschien, eine Ausnahme von der milden Negcl zu gestatten. — InFolgedcr vielfach an dasMmisterium gelangten Vorstellungen hat dasselbe beschlossen, daß rücksichtlich jener Naturalleistungen, welche nicht in Folge des Zehemrcchtcs als ein aliquoter Thcil von den Grunderträgnisscn an Früchten, sondern als unveränderliche Gicbigkeit an Kirchen, Schulen und Pfarren, oder zu anderen Gcmcindczwecken entrichtet werden, und welche nicht aufgehoben, sondern für ablösbar erklärt worden sind, die Ablösung nicht von Amtswegcn, sondern nur dann Statt zu finden hat, wenn dieselbe entweder von dein Bezugsberechtigten oder von der Gemeinde, welcher dic Pflichtigen angehören, innerhalb desjenigen Zeitpunctes verlangt wird, welcher dießfalls von der Entlastungs-Landescommission durch besondere Edicte kundgemacht werden wird. -. Dle von Sr. Maiestat dem Kaiser zur Visitation der Spitäler entsendete Commission ist ge stern aus Italien zurückgekehrt. Die an der Route gelegenen Spitäler wurden alle einer genauen Re« Vision in jeder Beziehung unterzogen und es soll sich nur höchst selten ein geringer Anlaß zur Bean-ständigung ergeben haben. — Die Amtshandlungen der neuen k.k. Steuer-ämtcr in Bezug auf das Verzehrungssteucrgcsälle sind folgende: 1) in der Aufnahme der Erklärungen von steuerpflichtigen Parteien; 2) in drr Inter, vcnirung bei den Absindungsvcrhandlungcn ; 3) in der Annahme und Protocollirung der Anmeldung im Falle der Steucreinhcbung nach oem Tariffe und Hinausgabe der Zahlungsbolletc; 4) Einhcbung und Abfuhr der Steucrgebührcn; 5) Intcrvcnirung bei den Pachtversteigerungen. — Der hier weilende F. M. Fürst Windisch-grätz erhält häusige Audienzen bei Sr. Majestät dem Kaiser und genießt bei Hose allgemeine und große Achtung. Die hiesige Generalität macht dem Fürsten sehr häufige Besuche, die derselbe auch erwiedert; sonst aber werden weder öffentliche Orte noch Gesellschaften besucht. Die Gerüchte, Fürst Wm-di>chgrätz sey nach Wien berufen worden, um eine Stelle in einem Ministerium einzunehmen oder sonst Einfluß auf den bisherigen Gang der Staatsangelegenheiten zu üben, können als gänzlich aus der Luft ergriffen bezeichnet werden. Prag, «. März, Die heutigen ,,l'l'n>.6l<6 »o-win)'« berichten eine Frcvelthat, welche Wilddiebe am 3. März im Rcvicr von Kladno verübt haben. Der Förster begab sich an diesem Tage mit seinen zwei Adjuncten und einem Heger in den Wald, um den Wilddieben auf die Spur zu kommen. Diese, acht an der Zahl, stürzten in der Mitte des Waldes auf ihn los, und wahrend er nach ihrem Wunsche — denn auf ihrer Seite war die Ucbermacht — sein Gewehr in die Lust abfeuern wolltc, sank er von einer Kugel in die Brust getroffen, zu Boden. Seine Begleiter flohen, wurden aber eingeholt und von den Dieben arg mißhandelt. Der Förster starb am folgenden Tage unter unsäglichen Schmerzen, der Heger und die zwei Adzuncten liegen schwer erkrankt darnieder. — Eine noch entsetzlichere That berichtet die „Union" aus dem Dorfe Schopka bci Melnik. Die „untere Mühle" daselbst wurde d'cscr Tage in Abwesenheit des Müllers von Räubern überfallen, die alle Anwescndln ermordeten und Alles, was man nur fortschleppen konnte, davon trugen. Der Müllcr, der sich unterdessen in eincm Melnikcr G.isthaufe mit einem Husiirenossizicr unterhielt, sah, nach Hause kommend, das schreckliche Unglück und kehrte allso-gleich nach Mclnik zurück, um den Offizier d.ivon zu benachrichtigen. Dieser ließ sogleich seine Husaren aufsitzen und sprengte mit ihnen m,d dem Müllcr der Mühle zu. Hier wurden fünf Leichen gesunden oon den Räubern aber war keine Spur zu sehen. Da fand der Müller in einer Seitenkammer einen Hund, den die Räuber daselbst vergessen hatten, den er aber zufällig sehr gut kannte. Der Hund gehörte dem Ehaluppner eines benachbarten Dorfes. Sogleich begab sich die Rcitertruppe in das fragliche Dorf lmd fand die Fenster des besagten Ehaluppncrs beleuchtet. In der Stube sah man I I Männer, w.lcbc die Beute unter einander theilten. Der Offizier bc-falil seinen Soldaten, die Ehaluppc zu umzingeln, und begab sich selbst entschlossenen Muthes mit ge-zoacnem Säbel in dic Stube. Sobald er aber über die Schwelle trat, wurde er von dreien der Räuber angefallen und niedergemacht. Als die Husaren dieß sahen, drangen sie, wüthend über solche Niederträchtigkeit, in die Stube, hieben die Mörder ihres Ossi' ziers zusammen, banden die übrigen und übergaben sie dem Gerichte. — In d?r Umgegend Prag's wurde dieser Tage abermals eine Gaunernde, seit wenigen Wochen bereits die vierte, aufgehoben und füns ihrer Glieder gestern dem Präger Eriminalgerichtc übergeben. __ 5' — Venedig, 7. März. Am 5. d. M. um 1 Uhr Mittags traf Seine Ercellcnz der Herr Feldmarschall Graf Radctzky mit großem Gefolge, und in Gesellschaft der ersten Eivilchefs, von Verona hier an, und wurde von den hicrortigcn Eivil-und Militär-Honorationcn empfangen. Eine große Volksmenge versammelte sich am Stufcngange des königlichen Palastes und begrüßte ehrfuchtsooll den greisen Sieger, welcher mit gewohnter Herzensgüte und Herablassung, dankend die Grüße erwiederte. Die am Marcusplatze aufgestellte Truppe schien von der Anwesenheit ihres angebeteten Lenkers begeistert, während die Musikbande die Volkshymne ertönen ließ. Abends erschien der Marschall in zahlreicher Be« gleitung im Fenice-Thcater, welches, wenn gleich nicht überraschend besucht, dennoch eine ausgewählte und elegante Gesellschaft in sich schloß. Wie man vernimmt, wird der allseitig geehrte Nestor unserer ruhmvollen Armee scbon morgen un-serc Stadt verlassen, während Seine Excellenz Graf Montccuccoli längere Zeit hier verweilen dürfte, um seine, bedeutend angegriffene Gesundheit herzustellen. Da der Zweck der Anwesenheit dieser hohen Gäste, der sich im Ganzen doch nur auf Bank- und Gefällcnangclegenheiten beschränken dürfte, nicht all> gemein bekannt ist, auch übcrdieß die Oppositions-manner nichts unvcrsucht lassen, um das leichtgläubige Volk zu ihren Zwecken zu leiten und Miß-' trauen gegen die Regirung zu verbreiten; so ward das Gerücht bald zum Tagsgesplächc, England blokire Venedig, Radctzky suche die Forts gehörig zu befestigen, lind sey daher nach Venedig gekoi"' inen, um die devcutivcn Maßregeln zu leiten. Wie grundlos, und aus der Lust gegriffen alicl) diese Behauptungen und Folgerungen seyn mochten, so fanden sie doch Glauben, Anklang und gi»' gen von Mund zu Mund. Die Eraltirten wurden etwas srcchcr, die Furcht' samen nicht wenig eingeschüchtert; Jene hofften zu viel, Diese verzagte,, zu Früh. Die Hoffnungen der Ul-trallbcralen gingen so weit. daß sie, bemerkten, die englische Flotte kreuze schon im hohen Meere, ja sie behaupteten sogar, das von Tricst abgegangene Lloyd'fchc Dampfschiff sey ausgehalten worden. Der Zufall wollte es, daß sich das Eintreffe desselben wirklich verspätete, es vergingen mchn'tt Stunden, und der erwartete Dampfer erschien nicht-Da lachten die Liberalen sichdieHände reibend; da verstummte mancher Furchtsame, ging an der ltn" ctt strafend. Wenn sich also auch unsere UmwälzungssüH' tl'gm getäuscht sahen, wenn sie daher gezwirnt waren, von ihrer albernen Behauptung adzust^^'"' so ließen sie dennoch nicht ab, vom bevorstehende" Kriege und von einer Blokadc Venedigs zu tra"-men, um ja das Volk gereizt, die Kleinmut!)',^" eingeschüchtert zu erhalten. Die öffentliche Stimmung hat sich nicht gel"'!' scrt und nicht verschlimmert. Alles lebt in gesp"""' tcr Eiwartung und hofft oder fürchtet eine baldig Lösung der politisch wichtigen Angelegenheiten. Am 4. d. M. wurde in der Marcuökirche c'" feierliches Amt, als am Gedachtnißtage der (5o">'' tutions-Verleihung, abgehalten. Diese, im G"'^ glänzende Feierlichkeit wurde von Vielen bckl'^ / indem man in den lombardischvenctianischcn ^, . vinzen bis zum heutigen Tage, weder irgc"b Wohlthat freierer Verfassung kennt, noch s^) '^ sobald verspricht, wohl aber die Wunden noch tend sind, den die Märztagc des Jahres Is4sve verführten Volke bereiteten. Das neue Stämpel-Gesetz brachte dmch""^ nen guten Eindruck hervor, und wurde "llgl als eine nicht wenig fühlbare indirectc Sleutt g^ben. . ^„. Am Abende des .".. d. M, siel in eui" "^ schenke ein höchst betrübendes Ereigniß "". ^. Soldat, der Capelle des Regiments F- ^' ' „jacher angehörend, gcrieth mit einigen ^u'^, . ^,g derer Volksclassc in Wortstreit. E>nc ^'" ^,„ führte die andere n^ch sich, von Drol)"''6 .^, man zu Gewaltthätigkeiten, bis einer der .^ dem Soldaten einen Messerstich in den u ^ beibrachte. Der Unglückliche stieß e.nengc,^ Schrei aus, machte ein Paar Schote, stM"! ' zusammen, und ward zur Leiche. Der politischen Behörde gelang es, allsogleich die Gefangcnnehmung der Beschuldigten zu bcwcrk-stelligen, und sic wluden sofort der Militärbehörde zur weiteren gerichtlichen Untersuchung übergeben. Dieser Vorfall erregte ziemliches Aufsehen, und Wurde von Einigen, wiewohl unrichtig, als eine polnische Aeußerung erklärt. Deut l' ch l a n d. Frankfurt, 2. März. (5s ist behauptet wor- ^", Fürst Gortschakoss, außerordentlicher Gesandter bes Kaisers von Rußland am württembergischcn H"se, der sich seit einigen Tagen hier aufhält, sey "ls Bevollmächtigter seines Monarchen bei dcr Bun- ^commission beglaubigt und von der letzteren in sicher Eigenschaft empfangen worden. Die «K. 3.« Llaudt versichern zu können, daß eine so bedrnkli- " Äiniahme lloch nicht erfolgt ist, daß vielmehr fonnelle Rücksichten dagegen geltend gemacht sind. "^ Außer dem Fürsten Gorlschak"ff, welchen der Auser von Rußland zu seinem Gesandten bei dcr '"^Ccntralcommission ernannt hat, und dcr ^" Stuttgart gestern hier eingetroffen, ist aus Pe^ wsblirg ^llch der rnff. geh. Rath Fürst Tangows- ^. ^er angelangt. Derselbe ist dem Vernehmen nach 'N't einer wichtigen Special.(5onnn>sson an die Bun. ks^entralcommission betraut. Seine Sendung bc- ^^tsich, ^^ man versichert, vornäinlich auf die ent.- 'chcidendc Wendung, welche sich in der deutschen "erfass,i„gs^^. vorbereitet. — Statt des österrei- "Uschei, Staatönünisters von Schmerling, welchen ""', in diesen Tagen hier erwartet hatte, ist Graf ^UisM) „ach Frankfurt gesandt worden. Er hatte ""ch seiner gestern erfolgten Ankunft sosort eine ^on- ^nz ,„it ^ i)st^.„ichiscyen Mitgliedern dcr Bun- ^"^Ntralcommission. Magdeburg. 5. März. Bei Barby hat sich ! ^> März gegen Abend ein erschütternder Un- N UckssaH zugetragen. Auf der Fähre, welche zum hersetzet, von einem Ufer dcr Elbe zum andern be- . ^lzt wird, befanden sich gegc„ fünfzig Personen; '" ?;^Iqe der heftigen Störung und des starken Wcl- ^^schlagcv schlug die Fähre um, und sämmtliche auf '^den hcsindlichm Passagiere, nur mit Ausnahme ^neg Menschen, wie man sagt, wurden im Wasser lüit^"' ^6 Ereigniß ist um so trauriger, als sich li^ , ^Ertrunkenen viele verheirathcte Personen ^' die zahlreiche Waisen zurücklassen, ist f ll i n, 6. März. Dcr »Staats-Anzeiger« He "^ '" ^^" Stand gesetzt, zur Entgegnung dcr Uchte i„ ^ , ^^- z,^. Schweizer Verhältnisse """s'chcrn: »Daß die königl. Regierung keinerlei . "kegeln in Vorscblag gebracht oder Aussicht gestellt hat, welche zu dcr . "lung ^^ europäischen Friedens an send einem Puncte Veranlassung ge- "tonnten.« ,valt '""' ''' ^"^ Die Protocol des Ver-liner '^"""^^'^ des engeren Bundes sprechen von glied ^'"""lacte, deren Inhalt nur den Mit-z»r «K^ ^^ Verwaltungsrathes bekannt ist und erst "ffe!m'^"""a. des Erfurter Reichsvereinstages vcr a^ ^. Werden soll. Der Inhalt dieser Acte ist de,/ ^le ich im Stande bin Ihnen mitzutheilen, ^ltigt"^" Verfassung vom 28. Mai ist für die ^tole." ^^' Gesetzes die Uebereinstimmung der 4 ^l^ilid ^^ ^">ks- und Staatenhauses, des Reichs-"^ger ../' ^'"b Fürstencollcgiulns erforderlich. In ^'"olle '^^ ^^'^^ Preußen das Votum des Für-lestirt li^d"^' ^"'klenburg hat bereits dagegen pro--^"^lca/ ^^ übrigen Staaten haben Vorbehalte als ai,f ^ ^'"'s"n hat aber keine andere Absicht, Naat h^ ^"""c Weise aus dem kitzlichcn Bundes-^älze,l ^^''ps"' ii.ld die Schu.d auf Andere se>N S^ °' kounei,. ArnimBoitzenburg ist von die-^«s,,^ le bereits vor 4 Wochen unterrichtet ge- ^""grl ^^""' ^' "'"z- Die Verhcirathung eines "^s sich vo , '"'^ """" 'bischen Mädchen, wel- " viei,^. , "' H^)zeit h,t taufen lassen, N'ird "" ^h' st^n.n^^^''- ^" Zugekehrte Fall, wo ""'"'adche, d.e jüdische Religion «„gcnom^ lind einen Juden geheiralhet hat, ist oor .,cht Tagen vorgekommen. Breslau, 5. März. Am 3. d. M. hatten sich auf ergangene Aussordemng eines Ailkncchts viele andere Kräuterknechte aus Lehmgruben in dein Krct-schamhause »zum Wergel« in dcr Schuhbrücke zusammengefunden , und nachdem sie sich durch den Genuß von vielem Bure gestärkt hatten, beschlossen, mit dem Militär Streit anzufangen. Demnach be-gaben sie sich in das Gasthaus nach Lehmgruben, woselbst Tanzmusik war, singen dort mit einer Magd Streit an, warfen n'e zur Thüre hinaus und mißhandelten dieselbe. Da dieses Gebaren die anwesenden Soldaten tadelte», sielen sogleich die Kräuter-Knechte über sie her und vergriffen sich thätlich an denselben, »vorauf diese sich ihrer Säbel bedienten, was zur Folge hatte, d.iß zwei von den Excedenten wegen schwerer Kopswunden in das Hospital gebracht werden mußten. D ä n c m a r k Kopenhagen, I. März. Obgleich hier die verschiedensten Friedens- oder Waffenstillstands Ve-nichte umherlaufen, deuten doch die bedeutenden Rüstungen unserer Regierung zli Lande wie zur See, so wie die zahlreichen Erneiunmgcn und Avancements bei der Marine darauf nur z>l dcutlich hin, daß die Regierung in allen Fällen bereit dastehen will, den Krieg, falls die Unterhandlungen sich zerschlagen, so^ gleich aufnehmen zu sönnen. Unter Anderem sind eine Anzahl junger Steuerleute und Matrose» cnga girt, die jetzt für den Secdienst eingeübt werden, jeroch nur wie die Kanssahrer auf Monatssold gestellt sind, so daß sie jeden Monat entlassen werden können. Italic n Turin, 4. März. Jetzt beginnen die Gerüchte der sonderbarsten Art in Piemont. Wenn Sie eine Probe davon kcnncn wollen, nehmen Sie das Ales. sandriner Nlatt »/Vvvlmii^ zur Hand. Während dic Einen glauben, heißt es da, daß Sardinien ci»e Offeusiv - und Defcnsivallianz mit England und Frankreich geschlossen haben, sagen Andere, es werde sich mit Oesterreich und Rußland einigen. Dic „(>,!Il,cl»/,io!ii in uf>i>!>,lU»livu" dauern bei der picmontcsischen Armee noch immer fort. — Wenn die Dinge so fort gehen, wie sie begonnen haben, so werden einzelne Parteien iu Piemont sich bald in die Haare gerathen. Herausfordernd ist namentlich die clencalc. Die Geschichte mit dem Bischöfe von Salllzzo, den Regierung und Volk dcsavouirte, hat idr Veranlassung zur Publication einer eigenen Broschüre gegeben: „Der Bischof von Saluzzo oder Daniel in dcr Löwcngrube." !>!<»n»;il ol, «mu». Nun arbeiten einige Bischöfe noch mit aller Gewalt darauf los, das National-Eoncilium früher, als vorher bestimmt war, abzuhalten, damit die Herren noch ucben der Kammer wirkend, dieser und dem Ministerium einige Verlegenheit bereiten können. Diese Herren scheinen es nicht zugeben zu wollen, daß man auch sie ln cmc dem Geiste der Verfassung entsprechende Stellung bringe. S p a n i c n. Madrid, 26. Februar. General Vspatero hat der Königin dnrch den Präsidenten des Senates ein Gratnlationöschreibcn überreichen lassen, in welchem cr zugleich seine aufrichtige Loyalität und seinen Patriotismus betheuert. Großl'ritlMlncu und Irland. London, 2. März. Auf der Admiralität herrscht die größte Thätigkeit, und namentlich in Bezug auf das schwarze Meer. Eapitän Graves, so ausgezeichnet durch seine Aufnahmen dcr Küste von Karicn und dcr Inseln des Archipelagus, wo cr nun volle 13 Jahre beschäftigt gewesen, kam vor kurzer Zeit hierher zurück und überbrachte die Survey (Plan) dcr von ihm aufgenommenen Insel Cy-pern, woselbst cr sammt seinen Ossicieren ein gan. zes Jahr gearbeitet. Kaum angekommen, erhielt er schon wieder den Befehl, in's mittelländische Meer zurückzukehren, um Eandia aufzunehmen. Zahlreiche englische Agenten sollen sich längs dcr Küsten des schwarzen Meeres zerstreut haben. — Zu dirsen auf den ^sten bezüglichen Thatsachen gescllt sich nun noch ein Gerücht, daß das Ministerium ähnliche Maßregeln wie in Griechenland auch in der Ostsee beabsichtige. Man spriclN von einem geheimen Tractate zwischen Dänemark und Rußland, betreffend die Cession der Insel Bornholm an letztere Macht, was England nic zugeben wird. Es ist freilich nur ein <>» llil, aber ganz im Zusammenhang mit dc->, Verhandlungen früherer Jahre. Wir stehen am Vorabend wichtiger Ereignisse. (Wand.) Gsmanischcs Ncich. Einein nach Agram eingesandten Berichte zu-solge bestätigt sich die Einnahme der Festung Ni-hacs dlnch die bosnischen Insurgenten. Dcr Pascha eittsloh nach Travnik. Die Urberrumplung gelang durch die List dcr Insurgenten und d>e unbegreifliche Nachlässigkeit des Pascha Obgleich Bihacs als ein wichtig/r Punct angesehen wird, so ist auch dieses Ercigniß noch ohne ausschlaggebende Bedeutung. Wer j i e n Englische Blätter berichten von einer bedeutenden Ausregung in dcr Hauptstadt von Pcrsicn. Eine große Volksmasse begab sich zu dem Iman Dschu-mar, und verlangte von ihm. daß cr sie zum Schach begleite, um die Absetzung des Premier-Ministers Mirza Khan zu verlangen. Der Iman hielt es nicht für gerathen, eine bestimmte Ansicht zu gebe«:, und entfernte sich aus seiner Wohnung, ohne sich weder für, noch gegen die Wünsche des Volkes zu erklären, Das Volk lief auseinander, und beschloß, dießmal noch abzuwarten, um sein Vorhaben zu gelegener Zeit mit m^hr Glück auszuführen. In Folge dieser Vorfälle wuiden mehrere vornehme Personen verhaf. tet, u»d zwar nebst vielen Verdächtigen auch der mütterliche Onkel des Schach, so wie der ehemalige Befehlshaber der Armee von Khorahan, Ibrahim Halil Khan, und dcr (5hcf des Gcneralstabcs, Hassan Khan. Diese Strenge hat zwar momentan die Ruhe hergestellt, vermag jedoch nicht dic von den Priestern genährte Unzufriedenheit zu besänftigen, und wird über lange oder kurz zu einem heftigen Aui-bruche führen. Es ist zu bedauern, daß der Schach nicht cmsilht, wie sehr ein ohncdicß schwankender Thron durch solche Maßregeln geschwächt wird. Neues und Neuestes. — Einer Notiz dcr »Praz. Nov " entnehmen wir, daß die Auswanderungslust nach Amerika in Böhmen noch stets im Steigen begriffen sey, und sich außer vielen Israelite!» auch eine große Anzahl von Handwerkern aus dem Lande um Auswandk' rungspässe gemeldet haben. — In Pesth ist von der Behörde die Weisung erlassen worden, daß in den Kaffehhäusern kein Golo-und Silbcrhandcl mehr getrieben werden darf. — Das Ministerium der Landes - Cultur hat aus den Kronländern Vertrauensmänner zur Berathung einiger, die Jagd in polizeilicher und anderer Beziehung betreffenden Fragcpunctc einberufen. — Um dem Mangel an Scheidemünze in Klagenfurt abzuhelfen, hat das Finanz Ministerium veranlaßt, daß dcr Landes-Hauptcasse von Monat zu Monat ein angemessener Betrag an Eonventwns-Kupfermünze zugesendet werde. — Ber Brünner kathol. Verein hat im vorigen Jahr eine Abendschule sür verwahrloste Kinder errichtet und diese gegenwärtig durch eine Gesellen-schule erweitert. — Im Handels. Ministerium sind die com-missionellen Verhandlungen wegen Erbauung cines Bahnhofes an dcr Wiener Verbindungsbahn bereits geschlossen. Der vorgelegte Plan wurde genehmigt. ^ Den Schlußbcrathungen über die Organi» Kation der Militärgränze wohnicn die Herren Bu-d'lsawlewic, Oberst dcs Liccaner National-Rcgimen-tes, Rampo, Oberstlieutenant des Gradiscaner-Re-gimentes, und Gjuric, Major des crsten Banal-Rcgimcntes, bei, welche aus diesem Anlasse nach Wien berufen wurden. 27« Die Gnomen. (iiii Mährchm vmi Veuzcl Jos. Vico^el. (Fortsetzung.) .^3ei einem Baume, um den sich cin strotzen' der goldschimmerndcr Kürbis an einem biegsamen Nleistängcl emporwand, blieb Warne sried's Führer stehen, brach die schöne Frucht ab, machte eine Oess-nung darein, und siehe! es quoll ein dicker, milchiger Saft hervor. Er reichte darauf Warnefried den Kürbis und hieß ihm den Sc.st aus denselben schlürfen. „Unsere Früchte," sprach der Gnoine, „enthalten ähnliche Säfte, wie die rurigcn, nur genießen wir sie in ihrer lautersten Reinheit, während sie bei euch mit gröbern Stoffen zersetzt in veräncerter Gestalt, und weit minder schmackhaft an das Sonnenlicht kommen.« Warnrfried fand die Milch die-jcr Frucht über alle Erwartung lieblich und schmackhaft, und es schien ihm, indem er sie schlürfte, als dränge neue Lebenskraft durch seine bereits erschlaffenden Glieder. Allmäliq vertiefte sich der Pfad i>i einen dunkeln, ehernen Tannenwald, durch dessen Wurzeln ein schäumender Sturzbach melodisch dahin rauschte. Hie und oa gewahrte Warne fried große, bunt gefiederte Eulen mit hell lcuchtendcn Augen, die einen sanften elegischen Gesang hören ließen. Aucb sah er mancherlei ihm ganz unbekannt! Gattungen von bunten Schlangen, Ratten, Eidechsen und Kröten, die sich ohne Scheu haschen und betrachten lie. ßen. Der Wald verengte sich nun zu einer Schlucht und endete zuletzt vor einer Grotte von weißem Mar mor, über deren Eingang seltsame Schriftzügc aus bunten Edelsteinen funkelten. Vor dieser Grotte blieb der Aurine eine Weile stehen, und wendete sich dann zu Warnefried mit folgenden Worten-. »Bis Hieher, o Fremdling, erstreckt sich das Reich der Ä)i> taüinen, jenseits dieser Grotte nimmt das Gebiet der Gemmincn oder Edelstein-Gnomen seinen Ansang. Obwohl wir miteinander im Allgemeinen keinen Verkehr haben, so ist uns doch der wechselseitige Zutritt nicht versagt, und ich will dich daher hinüber geleiten, um dich bei unsern edler«, Brüdern auszuführen." Nach dieser Rede schritt oer Gnome voran, und Warnefried folgte mit gespannter Erwartung auf die neuen Wunder, die sich nun seinen Augen eröffnen sollten. Nachdem sie eine geraume Zeit im Halb-dunkel der Grotte sortgewandelt waren, wurde es von Schritt zu Sckritt heller, bis ihnen am Aus-gange ein blendender Lichtglanz entgegcnstrahlte, welcher die bunte Pracht des glühendsten Regenbogens tansendsaltig üocrtras. A Is W arnc f ried 's .'luge sich an diesen Glanz gewöhnt h,Ute, erblickte er cin Schauspiel, hinter welchem alle früher gesehene», Wunder zmückblirben. Statt den flüssigen metalle-ncn Springbrunnen erblickte er hier andere, deren hellglänzende Flüssigkeit den Purpur des Morgenrothes, den Azur des dünstelosrn Aethers, den gelb lichen Glanz des Sonnenstrahles, das frische Grün des jungen Lenzes, das Grsunkcl der Thantropfcn an dem schneeigen Kelche der jungfräulichen Lilie bei Weitein übertraf. Die Farbe des Marmorbeckens, in welche die emporschießenden SpringquelllN herabfielen, bildete meistens einen herrlichen Contrast, und diente dazu, den Glanz des flüssigen Feuers zu heben und zu vermehren. Der Aurine führte War-ncfricd zu dem nächsten Springbrunnen, in welchem ein Purpurstrahl in ein weißmarinornes Necken hcrabsprudelte, und wo einige Gemmincn mit ihrer Arbeit beschäftiget waren. Warnefried siel beim ersten Blicke dc>r Unterschied in der Körperbildung seines Führers, des Aurincn, und der Bewohner dieses neuen Reiches auf. Diese zeichneten sich sämmtlich durch ein vortheilhafteres Acußcre aus, waren größer und schlankeren Wuchses. Der Aurine wechselte einige Worte in einer, dem War-„cfried unverständlichen Sprache mit einem der vornehmen Gnomen der rothen Quelle, woraus dieser Warnesricd willkommen hicß, und vcr-sprach, ihm alle Wunder im Reiche der Gcmminen zu zeigen l,nd zu erklären. Der Aurine nahm s».- Feuilleton. dann Abschied und eilte zu der Grotte zurück, woher er gekommen war. Warne fried sah eine zcitlang dem bezaubernden Spiele des purpurnen Fcucrstrahlcs zu, der in tausenderlei Abwechslungen, wie sie gleich anfangs bei der Quelle der Au^ rincn beschrieben wurden, cmporrauschtc und herabplätscherte, nur ging dieser Strahl bei weitem nicht so hoch, und war auch weniger mächtig. Auch hier bemerkte er, daß dann und wann kinderähnlichc Gestalten mit dem Purpurstrahle empor, aber aucb augenblicklich nicdertauchten. Er fragte den Gnomen, was das für Wesen seyen -. »Es sind dieß Kinder unserer Stammgcnossen, der Salamander, welche aus Vorwitz dann und wann zu uns cmporhüpfe», obgleich sie sich dabei der Gefahr aussetzen, sammt der feurigen Flüssigkeit ihrer Elemente zu versteinern. Dies geschieht freilich fehr selten, daß eine so bcdcu tendc Masse sich alls cin Mal verhärte, aber möglich bleibt es doch immer. In der Nea/l bleibt diese Flüssigkeit, so lange sie nicht in Tropfen zerstiebt, unverändert; nur die sich davon ablösenden Tropfen bilden jene funkelnden Steine, die bei euch Menschen einen so hohen Werth haben, und die ihr Edelsteine nennt. (Fortsetzung folgt.) Blovcnische Literal«! «ud Kunst. ') l. Die Literatur ist der Maßstab für die erlangte Bildung einer Nation, lind mit dein Wachsen der ersteren wird auch die letztere kräftigst gefördert; diese wird der Hebel nationalen Gedeihens, nationaler Wohlfahrt, Die practischc Wichtigkeit der Literatur ist bei Weitem keine so geringe, als materiaiistiscbe Spötter und Verächter behaupten wollen. Die He bung der National-Lueratar sollte die Hauptaufgabe aller wahren Vaterlandssrcunde seyn, und die Nachkommen haben volles Recht zu fragen: Was haben nnscrc Vorfahren auf diesem Felde geleistet? Die Literatur ist aber auch der Stolz und die Zierde einer Nation für kommende Gcjchlcchtn'. Mit gerechten. Stolze nennt de>- Italiener snnen Danle, und mir Achtung, ich möchte sagen, mit andächtiger Verehrung beugt sich selbst der Ausländer vor den Schöpfungen eines Shakespeare nnd Göthe! Betrachten wir weiter, mit welchen Schwierigkeiten überall die literari-schen Bestrebungen anfänglich zu kämpfen hatten, wie sehr dem edlen Mühen einzelner Vorfechter Hindernisse in de» Weg gelegt wurden, die jedoch durch männliche Entschlossenheit, festes Vertrauen in sich selbst und in dic heilig.' Sache, die man fördern wollte, dlüch thatkräftige Ausdauer und uncrmüdetes Studium stets glorreich besiegt wurden: so wird dieß auch die Jünger der slov bischen Muse zu ausdauernder Thätigkeit ernntthigrn, daß sic mit vereinten Kräften nach W^ckung lind Hebung der heimathlichen Literatur hinarbeiten werde. Es ist allerdings wahr, d.iß dieses Feld jetzt noch sehr brach liegt, daß die Sprache erst in das erste Stadium wissenschaftlicher Bildung ge reten ist; allein wie war die italienische Sprache zu jener Zeit, als der Sänger »der göttlichen Eomödic" seine nach fünf Jahrhunderten noch immer bewunderten Klänge anschlug? Wie war Deutschlands Sprache, bevor der „Messrs" g,n,z Europa in Staunen setzte? Dieses finden wir bei allen Nationen; denn überall bedürfte es eines wccken-den Geistes oder einer willen5klä,tigcn Gesellschaft, welche die große Bahn brach, unbekümmert ob eines Mecäers Sonne leuchtete oder nicht, und entschlossen nach dem festgestellten Ziele hinarbeitete. Der dent-schc »Hainbund" sey Vorbild, und die herrlichen 5) Nutcr du'sn- Rubrik werden wir allr auf dicscm ssclde er-sch»'!!N'!,d!'U Veistuii^cn kritisch l'ttnichlcn, uud l'ittt» allc ^rmupc dl'r s!ov>'uischeu Vtusc in» qcfalligc Vnträgo. Aus solche Wcift nur tanu ci»c slo^nischl- ^itcratur- lmd ,Nui!f!^cselM)t»' l'!>N'>md»'t wndlu, und mich außcrhall' dm (Hrainm unftrcc« .«ro»!a»dw da>? qcisli^ Vchm dcr S!o vl'mn ^rechte Würdigu»^ crlau^cu. D c r Vcrfasscr. Verantwortlicher HernuSgeber «nd Verleger: Ign. A l. v< Klei «mayr. Früchte, die classischen Leistungen, welche dieftm vereinten Streben ihren Ursprung verdanken, müssen es außer allen Zweifel setzen, daß durch festes An-einanderschließen auch für die slovcnischc Literatur nicht Unbedeutendes geleistet werden kann. Der diesige slovenische Verein sey kein Schattenbild ohne 3e-benskraft; er nehme die große, sclbstgewählte A»f-' qabc „Hebung der slovcnischcn Sprache und Litern tur" nicht zu leicht. Jeder Kraiuer hat das Recht zu fragen: was thut dieser Verein, was hat er bis jetzt gewirkt? Der leitende Ausscbuß desselben ^ es sich zur Ausgabe machen, daß häufige Vers!'»»"' llmgen der Mitglieder Statt finden. In diesen ft^" bestimmte Ausgaben zur Ausarbeitung vorgelegt, »a^ allen Seiten discutirt und beleuchtet, und da>u' zur Bearbeitung übn^eben werden. Laufen die Alls' arbeitungen ein, so werden sie in der Versammln»^ gelesen, einer strengen, k>irischen Prüfnna. unterzogen, und nochmals einem sachverständigen Mitgliede zlir letzten Feile übergebe», worauf sie als Verel»s,a»l deponirt werden. Alljährig, oder nach Verhält«'!^" auch halbjährig könnten diese Arbeiten als „AnU^ I c n des sl o v c n i sch e n V ereine s" der Oeffeut' lichkeit übergeben werden. Die Kosten hierzu wa'rcil leicht aus den Beiträgen d?r Mitglieder zu besttt>' ten, wenn eine geregeltere Sparsamkeit eingefühlt würde. Zu welchem Zwecke z. B eine so große A"' zahl Zeitungsblätter, da das Lesecabinct doch s" wenig besucht wird? Auch könnte'man eine lie»e Einnahmsrubril"'. „freiwillige Beiträge zllr Verössel'l-' lichnug dcr Annalen" eröffnen, die gewiß nisl'l fruchtlos wäre, besonders wenn »nan ernste Thalia/ keit bei den Mitgliedern sehrn würde. Urbechaüpl bedarf dieser Verein einer großen 3l e-form, soll er das wirken, was er zu wirken ""' sprach, und auch wirken soll, Wir sprechen es olM Hehl aus, durch thatenloses Raisonnircn, dM'") ewiges Ucbcrsetzcn wiid der hohe Zweck nie »rreichl! dieß sind vorzüglich die jetzigen Fehler, und wir >)>''' ten es als unsere Pflicht, ohne Beschönigung "^ Schwächen aufzudecken und zu geißeln; denn "^ die Kra»k>it nicht kennt, kann an eine Heilung del-' s(lb»n nicht dentVn. — Di^ zwar kostspieligen, doch u'c/ nigstcns einigermaßen nützlichen,>ll<^<>'!!-' gehört, und a„ ihre Sl^IIe ist — Nichts getret^' Etwas abschaffen, und nicht bloß nichts ZwecklinN^ gercs, sondern gar nichts an dessen Stelle s>'<^ heißt das For t'sch ritt? Worin besteht den» H das eigentliche Wirken dieses Verein, s, welch^H-dcssen Flüchte seit dess.„ (3.>'st>l).n bis jel'^ ^ wortct nicht mit nichts s>ige,ic?e!! Floskeln, ^" .. „ gvnnolos.r B.schlmplliüg ; ^. lassel T h a / c sprechen! Der windige Präsident des Vcrc>>" ' der in j^der Beziehung gleich ansa/zeichm-te H^ I1>-. Blc > weiß, der' um die slovenischc Sp."^ so hohe Verdienste sich erworben hat, bietet zwclt^' ohne höchst bereitwillig ,einc thätige Hilfe zu"' Ul'' öau dcs i» Lethargie versnnkenen Vereines; doch k" I'c» einzelne M'tgliedcr nicht Alles, was "icht ihtt Kopse den Ursprung verdankt, als Absindität ^ Ehimä're verdainmci, llnd in Se!bstübc>scl)ätzll!^ nur stets von ihrer Thätigkeit und der des Vm».'^ sprechen, während es leider doch nicht so ist. "" ^" , Fehler einsehen, ist dcr erste Schritt zur Bessert' (Schluß solgt.) I)l>. Kli>"' Theatcr ill Laibach. Dc» 7. d. „Di c Si> ud cul'^'ck^" ?ns>spirl i» ^^ „'^n 5MM Vl'» Vi-ucdir. Ol'wolil dae« Stuck kniim ticfee^n "'^„,,i schalt hat, u»d uhuc allc Spainnn,^ nucu Mii^ ^'"'^ ^,„„l'ch Fall au»? vciii wirliichnl Lcl'^n dchandclt, ft, fc>!lt ^ ,^ „jcht ,liätt an höchst pitcmtl'il Ec>,nu, dic iu dc>» Zuscher l>' ^<-gnvöhulich'6 Iiitcr^sft crrc,;nl, bcsouders wrini »>>il' ll'!")^,!^ ^uiid^t!,' DarstclluuH unt »ichl'nqcr .bnv^rh.buu^ d^,^ ^ie Puncte ciu gcwisfc.,' ^cl'cu dm> C»!an;nl ^u ^^dcu ^'c>^'^ch<' cc< dili!»,al geschah. Di^ „blidlii Smit'cul'l'ckc" ^da l.^^^,,^,liä.u' !, c r) und Miillcr (Hr. ^ll'scck) sind ,)" ,„ir l^ü^wiirdi.i^it. Ull'cr Hr». Kr^ckV' ^cifluiui^i l)"^.^„,^ l^in llrtlnil. Sm»' richti.^' , auf Sllioiuni wiirtt ^^ ^in tio». sti» ftinc« und l'i!!)»,!!gcwa»dtlö ^s>n!)"U'"^^^^,^,u'^ .Vl^is! lassm iu j^d^r Rollc drn »ach wahVhast" --^^, ^n s!rl^!!d.»,Uiuistlcr fthc». ?fr!.^>n.ss allia » o c»l^"", , >.^, Oc-liiinn'li'tischlU Pat!,»S, dc„ sic mit l'cwuudcniuM'" ^.^,u"' schittlichflit »ud Einheit alc> pl?ctische l'dcr "icU'n^r ^ ^^^ liaftl' Schwärnnri» i» dic hcn'^rst^ch>»dttcu S^' ^, Gra^' '" ^nstaod / uicht wcui.iN', alö durch Ä.wc^nu^ -, si»' war in d»'r That riu^ äugest lnl'c '^.^.M-,^r. T v^u^l cr (^uli,) war gan; dir p"'s'U,n, ^,^ ^,^.ltc fthcudc Echwckr >c!,N' lill'chnszcu ;räu»,>rl!i. ^^^ ^,^tc ihrcu Part mit ^leichcr L.l'.üdigkVit u»o -'^"'' ^ihcillu'flc" sich auch dismal, wie immcr, vou ciiur !»>n au>.'^'' ^citt. Hr. ^acharda lHnl'st) ist 1 c d e''" <^ ^. Lcl" :cichuct, jcd^mal qau; dac<. wae« cr stv» '" ' ^>r .de>»"' mauu >,attt vr d..,. dir "">'",,"' zj..fc n'^ ' und fchöusim Scito crfc.n,.udcu l).'. ^e''^ ''" ^ .. Tic D^ ^'ahrln'it auf^faßt, u»d gal' .!)» "s"^"^ '^^ ^,.ir 1"'' ftclluü^ li.s! nichts ,;u wiuischc« »l'N^. -. a^ '-l'.sucht, da^ Pu'l'Iitmu qa»,z zufric^» si'!»'!".