Pränumervlions-Preise: Für Laibach: Ganzjährig . . 8 fl. 40 kr. Halbjährig... 4 „ 20 „ Vierteljährig . 2 10 „ Monatlich . . . — „ 70 „ Laibacher Nedactisn Bahnhosgasse Nr. ' 3“. M i l der Post: Ganzjährig................12 fl. Halbjährig................ 6 „ Vierteljährig 3 „ TJ Kür Zustellung ins Hausj viertelj. 25 fr., mtmotl. 9 fr. Einzelne Nummern ti fr. Nr. 32. lagblßtt. Anonyme Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht znrückgesendet. Dinstag, 10. Februar 1874. — Morgen: Deslderius. Expedition- & Anserate«-Bureau: Congreßplatz Nr. ijl (Buchhandlung non San. v. Kleinmayr & Fed. Hamberg.) Jnsertiourpreise: Für die einspaltige Petitzeile L 4 fr., bei zweimaliger Einschaltung :'i 7 fr., d'.f:malif,er ä 10 fr. Jnsertionsstempel jtdesmal 30 fr. Bei größeren Inseraten und öfterer tiinsdialtmig entsprechender Rabatt. 7. Jahrgang. Ein moderner Märtyrer. Unsere Ultramontanen werden nicht müde, ihren frommen Schäflein von der Verfolgung der katholischen Kirche, vom Märtyrerlhum der Bischöfe und Priester in Deutschland vorzuschwindeln. Sehen wir uns diese Art Märtyrerthum etwas näher an. Nach der Wiedererstehung des deutschen Reiches während des französisch-deutschen Krieges waren es der Papst und die katholische Klerisei, die sich zuerst an dasselbe herandrängten und in ihrer bekannten Aufdringlichkeit begehrten, die neue Reichsgewalt mögt sich zum Schildknappen Roms machen und die weltliche Herrschaft des römischen Stuhles wiederherstellen. Dafür gelobten sie getreue Satelliten der Reaction sein zu wollen. Als jedoch Bismarck, gestützt auf die Macht der deutschen Reichs- und Staatsidee, ausgesöhnt mit den Trägern der Freiheitsideen und des Fortschrittes in ganz Deutschland, den Anspruch der Ultramontanen auf Mitregierung im Staate, ja auf Unterordnung der Staatsgesetze «unter die kirchliche Obergewalt zurückwies, da organisierten die deutschen Kirchenfürsten, strengen Weisungen aus Rom gehorchend, sofort ihre Scharen, schlossen jenes verhängnisvolle Bündnis mit den Junkern und Feudalen und in neuester Zeit mit der rothen Umsturzpartei, ja scheuten sich nicht mit der ultra-montanen Partei de» alten Erbfeinde» Deutschlands in Frankreich reich-gefährliche Pläne zu zetteln. Dazu traten die Folgerungen, welche die katholische Klerisei alsbald in sklavischer Unterwerfung unter Rom aus dem Unfehlbarkeitsdogma für die Einmischung in die bürgerliche Freiheit zog. Die Folge war, daß der Staat auf Abwehr denken mußte, die Jesuiten als die Hauptschürer des Streites über die Grenze spedierte und durch die sogenannten Kirchengesetze der Staatsgewalt eine Waffe gegen die schwarzen Rebellen lieferte. Nun begann vonfeite der preußischen Bischöfe jener wohlorganisierte Widerstand, der durch consequente Nichtbefolgung der Gesetze die Regierung zu ermüden, durch den trefflichen Hetzapparat die Volksmassen zu sanatisieren hoffte. Der Erzbischof von Posen, Graf Ledochowski, stellte sich an die Spitze der bischöflichen Rebellion, wohl weil er zunächst vom Nationalhaß der Polen eine ausgiebige Unterstützung erwartete. Als der „Primas von Polen" jedoch durch seine systematische Misachtung der Gesetze die Geduld der Regierungsorgane erschöpft hatte, ließ ihn die Regierung dieser Tage als Gefangenen nach Ostrowo, einem Städtchen in der Provinz Posen, bringen, wo kr einstweilen unschädlich gemacht, Mußt hat über die Ergebnisse seiner Rebellion Betrachtungen anzn-stellen. Wenn der pepurpurte Rebell etwa geglaubt hat, seine Verhaftung werde große Aufregung im Volke oder etwa gar gewaltsame Ausbrüche der Volksleidenfchaften hervorrufen, so hat er sich zur Zeit seiner Machtfülle über das Maß der Anhänglichkeit, auf dir er sich bei dem polnischen Klerus und dem Volke verlassen kann, argen Täuschungen hingegeben. Die Aussichten auf eine Erhebung der polnischen Katholiken zu gunsten ihres Oberhirten scheinen nicht sehr tröstlich. Der „Posener Zeitung" gehen von einem Katholiken, der mit den bezüglichen Verhältnissen sehr vertraut ist, folgende interessante Bemerkungen zu: „Es ist in der That," schreibt derselbe, „ausfallend und bcachtungswerth, daß die Verhaftung des Erzbischofs Ledochowski so wenig Aufsehen hervorgerufen hat. Die kirchlich - exaltierte Polenpartei träumte von Volksaufläufen, Rebellion uno dergleichen gefährlichen Dingen, sobald man eS wagen würde, den sogenannten „Primas" anzutasten, und nun hat sie sich überzeugen müssen, daß das polnische Volk auch Verstand und Vernunft besitzt und sich nicht ohne Noth zu verwerflichen Zwecken gebrauchen läßt. Sogar die Geistlichkeit scheint nicht viel Thränen über den Abgang ihres Oberhirren vergossen zu haben. Am meisten ärgern sich die fanatischen Ledochowskianer darüber, daß die königliche Staatsbehörde mit dem „Märtyrer und Primas" keine besonderen Umstände machte, daß man denselben wie jeden ändern gewöhnlichen Menschen behandelte und ihn unter keiner militärischen Begleitung nach irgend einer Festung oder wenigstens nach einer protestantischen Stadt, sondern nur nach dem nahen polnischen Städtchen Ostrowo zur Abbüßung seiner Strafe brachte. Sie hätte daraus so gern Kapital geschlagen und der Welt vordemonstriert, die Regierung könne es nicht wagen — der Erbitterung des polnischen Volkes wegen — den Kirchenfürsten auf polnischem Boden in Hast zu halten. Die polnische Bevölkerung spricht heute bereits mit Gleichgiltigkeit über ein Ereignis, das gestern erst geschehen und welches so fürchterlich sein soll, daß ein polnisches Blatt keinen Namen dafür findet. Woher kommt dies? Es gibt meines Erachtenzwei Ursachen dieser Erscheinung: 1. weil der Erzbischof sich keine Popularität bei der polnischen Be- IemlleLon. Eine mit Pulver geladene Bisile. Bon Moriz Jofai7 Der Bankier W., der erste ungarische Jndu. striellc, welcher bewies, daß man auch bei uns reich werden könne, wenn man Verstand, Unternehmung^-geist und noch dazu Glück hat, lebte in sehr freund, schaftlichen Beziehungen zu dein damaligen ersten Vizegespan des pester ComitateS P. N ... y. Unter anderem war P. N . . . Y der Taufpathe des Bankiers. Allerdings war das Taufkind fünfzig, der Taufpathe aber nur dreißig Jahre alt; allein diese Situation war sofort durch den Umstand erklärlich, daß Bankier W. bis zu seinem fünfzigsten Jahre Anhänger de« mosaischen Glau-den», ja sogar ein eifriger und angesehener Vorstand dieser Glaubensgemeinde war. Eines Morgens besuchte W. den Vizegespan und sprach zu ihm: Ich bitte Sie, mein Taufpathe ju sein; Ich will Calviner werden. — Ich stehe Ihnen zu Diensten, antwortete P. N ... Y; aber warum gerade Calviner? Warum nicht gleich Katholik? Das ist die herrschende Religion und sie bittet demjenigen, der zu ihr Übertritt, die meisten Bortheile. — Das ist wahr, fagtt btr Bankier; allein die Sache steht so: Das Aerar hat soeben den Pacht für die Kammeralgüter im Banat ausgeschrieben, offenbar aus dem Grunde, damit dieser Pacht das Monopol der wiener Bankiers bleibe. Ich will ihnen diesen Bissen wegschnappen durch ei» so hohes Offert, von welchem sie sich nichts träumen lassen. Das Geschäft wird noch immer ein sehr gutes fein. Allein e» können nur Christen con> currieren. Um zu siegen muß ich mich also taufen lassen. Wenn ich zu den Katholiken übertrete, machen diese so langwierige Eeremonien, daß ich zur Offertverhandlung zu spät komme. Bei den Calvin«« kann ich noch heule übertreten, morgen nach Wien reisen und übermorgen habe ich den Pacht von der Kammer. Meinen Sohn will ich dann schon katholisch taufen lassen, der hat Zeit dazu. So wurde P. N . . . y der Taufpathe Ws., W. Calviner, fein Sohn Katholik, während die Tochter den Glauben ihres Vaters beibehielt. Es war das rin wunderschönes Mädchen, da» Prototyp einer Sulamith, dieser idealen Gestalt ans dem Liede der Lieder und P. N ... y war selber ein großer Bewunderer ihrer Reize. Der Bankier wäre auch geneigt gewesen, dem Vize-gespan seine Tochter zu geben; er meinte, das wäre feine schlechte Partie. Aber P. N . . . Y hatte schärfere Augen. Bei seinen Besuchen im Hause-des Bankiers merkte er, daß die Strahlen au« den schönen, schwarzen Augen des Fräuleins bereits einen anderen Planeten erleuchteten, den Herrn Max Z., einen schwärmerischen, dunkelgelockten Jüngling, und P. N . . . y wollte zwischen diesen beiden keine Sonnenfinsternis herbeiführen. Max Z. war Buchhalter im Bureau des Bankiers: ein tüchtiger, fleißiger, verständiger junger Mann von tadellosem Lebenswandel; ein alter, treuer Beamter, welcher den ganzen Tag über im Bureau neben dem Privatarbeitszimmer seines Chefs arbeitete. Die ganze Familie hielt ihn in Ehren, er hatte für die schönen schwarzen Augen nicht zu unterschätzende Chancen. Eines Morgens stürzte der Bankier beim Vizegespan P. N.. . y plötzlich zur Thüre herein» völkerung erworben; 2. weil die Regierung und ihre ausführenden Beamten ebenso correct als rücksichtslos verfahren sind. Es ist allgemein bekannt daß sich Graf Ledo-chowski in den ersten Jahren seiner hiesigen erz-bischöflichen Wirksamkeit durch sein ehrgeiziges fanatisches und ungastfreundliches Benehmen viel Abneigung zugezogen hat, so daß ihm viele einen recht baldigen Abschied auf Nimmerwiedersehen wünschten. Es erbitterte die höhere und niedere Geistlichkeit, daß der Erzbischof Graf Ledochowski — wie ein chinesischer oder japanesischer Sultan — sich in seinem Palaste vor jeder collegialischen Berührung absperrte, sich bei Festlichkeiten von Klerikern die Schleppe nachtragen ließ und von den Priestern eine fast sklavische Unterwürfigkeit verlangte. Auch erregte es die Unzufriedenheit vieler Dekane, Pröbste und Pfarrgemeinden, daß Graf Ledochowski denselben alle zwei Jahre durch seine pedantischen Kirchenvisitationen und dnrch die angeordneten Jesuiten-Mis-sionen bedeutende Geldkosten und ZeitversSumnisse verursachte; man erkannte schnell den wahren Zweck dieser von bäuerlichen Reitern im phantastischen Kleiderschmuck begleiteten Triumphreisen. Auch die anfangs so feindselige Gesinnung gegen das gnese-ner Metropolitan-Kapitel (welches sich seiner Wahl widersetzt hatte) und gegen den braven, jetzt schon verstorbenen Weihbischof Stefanowicz, während er auf der ändern Seite zu Günstlingen und Rathgebern unbeliebte Persönlichkeiten, welche nach Geld und Ehren strebten, heranzog. — Alles dies war nicht geeignet, dem Erzbischof die Liebe seiner Diö-cesanen zu gewinnen. Infolge dessen war die Stellung des Grafen Ledochowski anfangs in Posen keine angenehme und er selbst wünschte oftmals inbrünstig, „das miserable und rauhe Polakenland möglichst bald zu verlassen". In der letzten Zeit hat sich dieses Verhältnis allerdings einigermaßen geändert, aber die liberale Partei traute ihm nie, besonders da ab und zu in der ossiciösen Presse des Erzbischofs die Verachtung gegen das Polenthum offenen Ausdruck erhielt. Der vorsichtige, von einem seiner geistlichen Rathgeber inspirierte „Kuryer" suchte dann vergeblich zu verwischen, was ein anderer Vertrauter gesündigt hatte, indem er die Gedanken des Erzbi-schosS wiedergab." Politische Rundschau. Laibach, 10. Februar. Inland. Die Action rücksichtlich der k i r ch e n-politischen Gesetzgebung geräth innerhalb und außerhalb des Parlamentes immermehr in Fluß. Die Thä>igkeit der Legislative befindet sich in dem richtigen Geleise, nachdem der confeffio. „elle Ausschuß zwei SubcornitsS niedergesetzt hat, von denen das eine die vier Regierungsvorlagen Er kam unbedeckten Hauptes, bloS mit dem Hausrocke gngethan, der nicht einmal zugeknöpft war, die Schleife der Halsbinde befand sich hinten am Halswirbel, die Füße steckten in den Hauspantoffeln, er war kaum im stände, ein Wort hervor, zubringen, so hatte ihm da« Lausen den Alhem verschlagen. AIS er mit großer Anstrengung sich so weit erholt hatte, um zusammenhängende Worte hervor-stoßen zu können, da erfuhr P. N ... y von ihm, was ihm eigentlich passiert sei. In den frühesten Morgenstunden hatte den Bankier ein alter Bekannter besucht, mit dem er fietS in Geschäftsverbindung stand: der Advocat de« reichen banaler Grundbesitzers Es . . cs. Er war in einer wichtigen und dringenden Angelegenheit zu ihm gekommen. Der Bankier hieß ihn in dem vor ihm stehenden Fauteuil Platz nehmen, so daß drr Schreibtisch zwischen ihm und dem Gaste blieb. Diese Vorsicht pflegte er seit der Zeit anzu- wenden, seit ein Baron H. n. k. r. ihm einen auf zwanzigtausend Gulden lautenden Wechsel aus der Hand gerissen und — verschluckt hatte. prüfen und das andere Entwürfe zur Reform der Ehegesetzgebung vorlegen soll. Daß letztere Reform sofort als Notwendigkeit erkannt und in Angriff genommen wurde, ist ein Zeichen von guter Vorbedeutung. Der Hauptmangel der Regierungsvorlagen ist von dem konfessionellen Ausschüsse begriffen worden und es ist nur zu wünschen, daß auch das betreffende Subcoinit6 über die Größe seiner Aufgabe sich klar werde und sich nicht mit einem Noihbehelse begnüge. Was dagegen von den Gegnern der konfessionellen Vorlagen außerhalb des Parlamentes gemeldet wird, läßt schon im vorhinein ein abermaliges glänzendes Fiasco erwarten. Der ö st e r r e i ch i s ch e Episkopat soll sich nemlich entschlossen haben, in einer Eollectiveingabe bei Sr. Majestät dem Kaiser ernstliche Vorstellungen wider die vorgelegten Entwürfe zu erheben. Da dürfte denn doch zuerst die Thatfache zu beachten sein, daß die Einbringung der Vorlagen im Abgeordnetenhause unter ausdrücklicher Zustimmung des Monarchen erfolgt ist. Der anfänglich vom Episkopat angestrebte Eintritt in den Reichsrath behufs Bekämpfung der confessionellen Vorlagen wurde in einer Eonferenz der Feudalen am 6. d. abermals abgelehnt, weil da das Oppositionsprinzip des passiven WiderstrnoeS aufgegeben würde, ohne die mindeste Aussicht auf Erfolg. Der Ausschuß des Abgeordnetenhauses zur Bcrathung des A c t i e n g e s e tz e n t w u r f e S einigte sich im allgemeinen dahin, daß die bisherige Eonceffionierung, sowie die staatliche Aufsicht durch landesfürstliche Eommifsäre bei Eommandit- und Actiengesellschaften zu entfallen habe. In der Debatte erklärte der Justizminister, die Regierung s-i fern von jeder Feindseligkeit gegen Aktiengesellschaften, sie sehe in denselben vielmehr eine der wirkungsvollsten Institutionen modernen Verkehrs. Der Entwurf der Regierung sei daher nicht unter dem Drucke der jüngsten Ereignisse entstanden, sondern dessen erste Bcrathung sei bereits im Fe. bruar 1873 geschlossen gewesen. Die damals fest-gestellten Bestimmungen des Entwurfes über die cU vilrechtliche Verantwortlichkeit, sowie die Strafbestimmungen seien seither sogar theilweise gemildert worden, Der Ausschuß beschließt über An-regung des Justizministers vorerst über jene Artikel zu debattieren, welche bisherige Bestimmungen des Handelsgesetzes (§§ 173, 174 und 175) ab; ändern. Hierauf wurde die Regierungsvorlage nach mitunter längerer-DiScuffion genehmigt. DaS nichts weniger als sensationelle, sondern höchst stille und nur provisorische Ende einer ohne viel persönliches Zuthun zeithistorisch gewordenen diplomatischen Persönlichkeit, die P e n s i o n i e r u n g des F ü r ft e n Richard Metternich, kann nicht zu der mindesten politischen Eombination An» Er bat den Advocaten, die dringende und wichtige Angelegenheit vorzubringen. Der Advocat sprach kurz gefaßt: Mein Herr! Mein Vorgesetzter vertraute mir gestern zwanzigtausend Gulden an, und die habt ich heute Nacht im Kartenspiele verloren. Wenk, ich diese Summe nicht heule beschaffen kann, bin ich vernichtet. Nun, bas ist wirklich eine sehr wichtige und dringende Angelegenheit für Sie, antwortete kalt und phlegmatisch der Bankier. Ich kann daher nichts anderes beginnen, als Sie zu bitten, schenken Sie mir sofort zwanzigtausend Gulden oder — ich erschieße mich vor ihren Augen. Und bei diesen Worten ließ er aus den weiten Aermeln seines Mantels eine Pistole mit gespanntem Hahne in seine Hand gleiten. Auch der Bankier hatte zur Verthcidigung gegen etwaige meuchlerische Angriffe ein paar Pistolen auf dem Tische liegen. Aber in diesem Falle drohte der Angreifer ja nur mit feinem eigenen Selbstmord. Der Bankier antwortete kalten Blutes: laß geben. Es gehört zur Hausordnung des diplomatischen Dienstes, daß nach dreijähriger Be-schästiguNijslosigkeit die Pensionierung Eintreten muß, ohne daß damit die Möglichkeit einer späteren Reaktivierung ausgeschlossen werde. Es ist also nicht alle Aussicht benommen, daß die gesellschaftlichen Künste des fürstlichen Diplomaten noch manchen fremden Hof amüsieren können. Ausland. Nachdem S i m s o n gegenüber einer Deputation von Reichstagsmitgliedern die Annahme des Präsidiums aus Gesundheitsrücksichten ab» l-hnte, wurde der frühere Präsident des Abgeordnetenhauses, F o r ck e n b e ck, zum Präsidenten des Reichstages in Aussicht genommen. Die Friedenskundgebung in der deutschen Thronrede soll wahrscheinlich auch die diplomatischen Erfolge kennzeichnen, welche Fürst Bismarck in Frankreich, Belgien und Italien errungen. In Rom scheint man jetzt sich in Liebenswürdigkeiten gegenüber dem deutschen Botschafter Baron Keudell überbieten zu wollen. In Paris aber hat man, Dank der von Deutschland ausgeübten Pression für das Friedensbedürfnis wieder das gehörige Verständnis. Allerdings sind die Franzosen nach wie vor von unversöhnlichem Hasse gegen Deutschland und die Deutschen beseelt; allein sie haben dabei die Ueberzeugung gewonnen, daß eS ein kostspieliges und gefährliches Vergnügen wäre, jetzt ihren Leidenschaften eine Genugtuung bereiten zu wollen. Die belgische Regierung hat, wie man aus Brüssel schreibt, einen Schritt unternommen, um innerhalb der Grenzen der Verfassung dem deutschen Eabinete Genugthuung zulheil werden zu lassen. Sie hat nemlich an die belgischen Bischöfe ein Rundschreiben gerichtet, welche« dieselben dringend auffordert, sich in ihren Kundgebungen äußerster Vorsicht zu befleißigen, um nicht Beschwerden auswärtiger Mächte hervorzurufen. Die deutsche Regierung ist wohl von dieser Maßregel in Kenntnis gesetzt worden. Gegenüber der Behauptung des bonapar-tistischei, Journals „GauloiS", wonach die Loyalität Louis Napvleon'S es ihm im Jahre 1859 nicht gestattet hätte, die ungarischen Soldaten zum Bruch ihres Fahneneides zu verleiten, veröffentlicht der damalige Oberst in der ungarischen Legion, Gras Alexander Telecki, im klausenburger Magyar Polgar ein vom SouS-Ehef des General-stabeS des Kaisers, General Martimprey, Unterzeichnete« Schreiben, aus dem gerade das Gegentheil zu ersehen ist. Dieses Schreiben lautet: Italienische Armee, Geniralstab. Hauptquartier Volta, 30. Juni 1859. Entsprechend den Absichten de» Kaisers, wird der Oberst der ungarischen Legion, Telecki (Alexander), autorisiert, die österreichischen Für mich ist diese Angelegenheit weder dringend noch wichtig. Aber sehr wichtig, sprach lächelnd mit Galgenhumor der Advocat, Gilet und Hemd plötzlich aus-reißend. Denn sehen Sie her: hier habe ich auf meine Brust gebunden fünfzehn Pfund Schiebpulver, ich schieße in dasselbe hinein und dann klebt e» uns beide an die Wand. Der Bankier fühlte, wie ihm das Blut in den Adern ran», als er hörte, wie das Schießpulver auf der Brust des gefährlichen Besuchers au» dem oberen Papiere in das untere rieselte. Nun, mein Herr, sprach der Advocat, die Pistole ans die Brust setzend. Geben Sie die lumpigen zwanzigtausend Gulden her oder wollen Sie mit mir zusammen fliegen'? Auf der Stirne des Bankiers perlte der Todes-schweiß der Furcht. In diesem gefährlichen Momente ergreift plötzlich eine Hand die Pistole in der Hand de« Advocaten von hinten und entwindet sie ihm, bevor er sie abscuern konnte. -Gcftmgrntn, wo sie sich auch befinden mögen, zu dem Zwecke zu besuchen, um sich mit den Ungarn zu besprechen und sie zu engagieren, in jene Legion einzutreten, welche eben zu Acqui in Formation begriffen ist. Der Marschall von Frankreich und Ge-neralstabs.Chef. In dessen Auftrag der DivifionS-General und GeneralstabS-Sous-Ehef C. de Mar-tirnprey. An den Herren Oberst der ungarischen Legion. Telecki. Die russischen Blätter veröffentlichen einen allerhöchsten Befehl, in welchem „zur Verherrlichung der Vermählung dcrGroßfürstin Maria Alexandrowna alle diejenigen begnadigt werden, welche bis zum 1. Jänner 1871 unter der Anklage von Staatsverbrechen gestanden heben. Auch den nach Sibirien Verbannten werden ihre früheren persönlichen Standesrechte wieder gewährt, und dies wird auf die nach Verurtheilung der Eltern geborenen legitimen Kinder ausgedehnt. „Verurtheilung der Eltern?“ Dies schlösse den Fall ein, daß auch Familien-Mütter wegen politischer Vergehen zum Transport nach Sibirien verurtheilt worden wären. Zur Tagesgeschichte. — Geistliches Rede-Dnell. In dem Dorfe Kommingen, in der Gegend von Constanz, fand am vorletzten Sonntag eine Disputation vor mehr als lausend Personen, die aus der Umgebung zusammengeströmt waren, zwischen einem eigens dazu common» dierteu erzbischöflichen Kapitels-Dekan und dem altkatholischen Pfarrer Hosemann trotz Winter und Unwetter im freien statt. Der Dekan kounte es, wie ein Berichterstatter im „Schwäb. Merk." erzählt, weder an geschichtlichem Wissen, noch an Schärfe der Beweisführung, noch an Beredtfawkeit im allgemeinen feinem Gegner gleich thun, und als er später nochmals das Wort ergreifen wollte, ging die ganze Versammlung mit Pfarrer Hosewann an der Spitze davon und ließ den eifernden Dekan auf der Rednerbühne allein, worauf sich derselbe sehr misvergnllgt in da» Pfarrhaus rückwärts corcenlrierte. Diese Versammlung galt in der ganzen Gegend schon vorher als ein Entscheidungstag, und da der altkatholische Pfarrer so entschieden die Redeschlacht gewonnen hat, so dürste sie nicht ohne günstige Folgen für seine Partei sein. — Häufigkeit der Trichinose. Nach Mitteilungen der berliner Thierarzneischule sind bis jetzt 354 Schweine trichinös befunden, davon 238 in Norddeutschlavd. So weit ermittelt, sind 1500 Menschen an Trichinen erkrankt und Uber 300 daran gestorben. Die mikroskopischen Untersuchungen haben schon viel Unglück ve, hütet. — Verkehr. Das Postdampfschiff „Thu-ringia", Capitän Meyer, am 21 .v. M. von Hamburg Es war dies der treue Buchhalter, der durch die halb offene Thüre der Schreibstube dem geh:im-nisvolleu Besucher nachspähte und als er die niederträchtige Absicht desselben gewahrte, hinter seinen Rücken schlich und ihn geschickt entwasfnete. Treue und Muth machten den phantastischen blassen Jüngling zum Löwen. Rach hartem Kampfe gelang eS ihm, mit Hilfe feines Prinzipals den bösen Besucher zu Boden zu drücken und dann in die große Fußbodenkotze derart einzuwickeln, daß er sich nicht mehr rühren konnte. Da lief hernach der alte Bankier mit bloßem Haupte, int Schlafrocke und Pantoffeln inS Komitats-haus zu P. R ... y, um Hilfe zu verlangen. P. R . . . y begab sich mit seinen handfesten Leuten sofort in da» Bankhaus, trug ihnen die Bewachung des gefesselten Misfethäters auf und nachdem er die Voruntersuchung vollzogen hatte, blieb rr noch zu einer kurzen Begrüßung beim Bankier. Die gan;e Familie war beisammen. Jedes dankte dem Himmel für die glückliche Errettung und pries Las muthige und entschieden heldenhafte Auftreten des jungen Buchhalters im Augenblick der Gefahr. Der alte Bankier selbst war ebenfalls gerührt. In seinen Augen glänzten Thrünen. abgegangen, ist, am 4. d. M. wohlbehalten in New-(2)ot{ angekommen. Local- und Provinzial-Angelegeuheiteu. — (Staatsvorschußkasse in Laibach.) Das k. k. Finanzministerium hat mit Erlaß vom 4tcn Februar 1874, Z. 535, die Errichtung einer Staats-Vorschußkasse für Kram, und zwar mit dem Sitze in Laibach in Gemäßheit des Gesetze« vom 13. Dezember 1873, R. G. B. Nr. 162, beschlossen und wird der Zeitpunkt der Activierung derselben demnächst bekannt gegeben werden. — (Ein Tra uerg otteSdienst) fand gestern für weiland Ihre Majestät die Kaiserin Carolina Augusta in der hiesigen Domkirche statt, welchem die Spitzen der Militär-, Landes- und Stadt» behörden und Aemter beiwohnten. > — (Ergebnis des Feuerwehrkränz» che ns:) Einnahmen 290 fl. 36 kr., Ausgaben 266 fl. 92 fr., somit Reinertrag 23 fl. 44 kr.; davon entfallen für den Feuerwehrfond und für den Feuerwehr» Krankenverein je 11 fl. 72 tr. — (Feuersbrünste.) Am 26. v. M. zwischen 6 und 7 Uhr abends brach in der Mahlmühle des Bernhard Kos in SvinSko, Gemeinde Cirnik, Bezirk Gurkfeld, aus bisher noch unbekannter Ursache ein Schadenfeuer aus, welches da» Mühlgebäude fammt Einrichtung im Gefammlwerthe von 250 fl. verzehrte. — Am 27. v. M. entstand angeblich durch unvorsichtige» Gebaren zweier Knaben mit Zündhölzchen um 11 Uhr vormittags in der Fruchtharfe des Johann Habe in Ober-Jeffeniz Hs.-Nr. 6, Gemeinde St. Ruprecht, Bezirk Gurkfeld, eine FeuerSbrunst, wodurch diese Harfe, die Wohn- und Wirthfchaft«-gebäude, die gefammle Einrichtung und alle Lebensmittel des genannten Besitzers eingeäschert wurden. Der GefammtschaCen beträgt 800 fl. und das einjährige Kind des Beschädigten erlitt bedeutende Brandwunden. — Am 2. d. kam auf dem Dreschboden fce» Bartl Kemperle in Birkendorf, Bezirk Krain-burg, angeblich durch unvorsichtige Aufbewahrung von Asche, ein Schadenfeuer zum Ausbruch. Dieses Wirth-IchaftSgebäude und der Dachstuhl des Wohnhauses wurden ein Raub der Flammen. — Alle drei Beschädigten waren gegen Feuerschaden nicht versichert. — (Zwei Reden über die Revision der Gemeindeordnung und die zwangsweise Bereinigung der Ge meinden) gehalten vom Landeshauptmann der Steiermark Dr. Mor. v. Kaiserfeld im steter. Landtage in den Sitzungen vom 13. und 14. Jänner 1874. Daß der Gemeindeordnung vom Jahre 1864 bedeutende Mängel anhasten, ist eine unbestrittene Thatsache. Die Regierung ging bei der neuen Organisierung der Behörden von dem Grundsätze aus, daß den Gemeinden und Die Hoffnungen unseres Max entfalteten sich jetzt zu üppiger Blüthe. Jetzt ist der Augenblick da, um alles zu wagen. Jetzt ist er dem Unerreichbaren nahe gekommen; die schönen schwarzen Augen strahlen ihm so aufmunternd entgegen. Er ist der Held des Tages! „Mein Sohn, sagt der Bankier mit zitternder Stimme zu dem Jüngling, Du warst heute ein wackerer Mann, Du hast mir Leben und Vermögen gerettet, ich will Dich dafür belohnen, komm' her zu mir." Mit wankenden Schritten trat der junge Mann auf ihn zu, seine Knie zitterten; der Bankier streckte ihm die Hand entgegen, er ließ sich auf die Knie nieder und küßte diese Hand, in welcher für ihn eine — Fünfgulden-Note lag. Das war die Belohnung. Max Z. wunderte bald nach Amerika aus, daselbst „machte er in Tabak" zehn Jahre lang, dann kehrte er mit einer halben Million zurück. Noch immer liebte er die schöne Sulamith und beeilte sich, sie aufzusuchen. Diese aber war schon längst verheiratet, hatte fünf Kinder und wog einen Zentner vierundachtzig Pfund — ohne Schmuck. (UeStököS) ändern autonomen Körperschaften ein großer Theil btt Wirkungskreise« zuzuweisen sei, welcher früher den po-litischen Behörden zugehört hatte, und daß diese Agenden von den Gemeinden besorgt werde« können, ohne ihnen allzu große Opfer zuzumutheu. Man verfiel in den gewöhnlichen Fehler bureaukratifcher Gesetzgebungskunst, welche die Verhältnisse nicht kennt, de« herrschenden BildungSzustand nicht berücksichtigt, alle» nach einer Schablone, dem sogenannten Schimmel modeln will. Gar bald kam man zur Einsicht, daß die Hoffnung auf Entlastung der politischen Behörden und die Voraussetzung, daß den Gemeinde« mit der Zeit noch mehr zngewieseu werden könne, sich nicht erfülle. Die Gemeinden, die fämmtlichen Agenden de» selbständigen und des übertragenen oder ortspolizeiliche« Wirkungskreise» gerecht werden wollten, begannen alsbald an einem jährlichen Defizit zu leiden und suchten dies durch Veräußerung von Gemeindeeigenthum, durch erhöhte Umlagen, durch Kontrahierung von Schulden zu decken; die Klagen Über Bettelunfng, Landstreicherthum, öffentliche Unsicherheit mehrten sich von Jahr zu Jahr. Die Sorge für die Herstellung und Erhaltung der Gemeindestraßen, Brücken, Wege und Plätze, dann das Armenwefen und die Gemeindewohl-IhätigfeitSanstalten ließ gar viele» zu wünschen übrig. Der Ruf nach einer Revision der Gemeindeordnung wurde ein allgemeiner, so daß sich die meisten Lande»-Vertretungen in der letzten Session genöthigt sahen, die Reform der bestehenden Gemeindeordnung in die Hand zu nehmen. Aber bezüglich der Art und Weife der Reformen gehen die Meinungen weit auseinander. Der eine Theil glaubt, allen Uebelständen sei durch Bildung sogenannter Hpuptgemeinden abzuhelfen, in* dem Gemeinde«, welche nicht im Stande sind, die ihnen aus Dem selbständige« und übertragene« Wirkungskreise erwachsenden Verpflichtungen zu erfüllen, zu diesem Behuse mit anderen Gemeinden desselben Gerichtsbezirkes zu einer gemeinschaftliche« Geschäftsführung vereinigt werden und sogenannte „Verwaltungsgemeinden" bilden sollen. Andere hinwiederum sind der Ansicht, daß gewisse Rechte und Pflichten der Ortsgemeinde sich schon auS dem Begriffe und der Natur derselben ergeben, so daß sie von ihr durch positive Gesetze nicht genommen werden können, ohne einerseits mit der geschichtlichen Entstehung und Eut» wicklung der Gemeinden in Widerspruch zu gerathen, und andererseits die unterste Grundlage des Staate» zu erschüttern, somit auch die wichtigsten Interessen der Einzelpersonen, wie des ganzen großen Gemeinwesen-empfindlich zu schädigen. Dagegen aber umfasse der ortspolizeiliche Wirkungskreis öffentliche Angelegenheiten, deren Besorgung dem Staate nicht weniger als der Gemeinde obliegt, weil daran da» wohlverstandene Interesse beider sehr stark betheiligt ist u«d weil ohne Zweifel die Bevölkerung in Stadt und Land einen gerechten Anspruch daraus hat, daß sie von der Gemeinde und dem Staate gegen die ihrem Wohlsein drohenden Gefahren geschützt werde. Beide diese von einander verschiedenen Tätigkeiten erfordern aber auch in der Gesetzgebung eine verschiedene BehaedliiNg.' In dem Verkennen dieser Verschiedenheit und in der Fernhaltung einer wirksamen Aufsicht über die Gemeinde« liege auch die wesentliche Ursache für die Untätigkeit der Gemeinde, namentlich aus dem Gebiete der O r t» p o l i z e i. Diesen Fehler zu verbessern, nicht aber an der territorialen Organisation der Gemeinde zweifelhafte Experimente zu versuche«, sei die Aufgabe einer vernünftigen Reform der bestehenden Gemeindeordnung. Letztere Ansicht vertrat insbesondere der steierische LandeSau»schuß in seinem diesbezügliche« Berichte, und für dieselbe trat auch mit der ganzen Macht seiner Beredtsamkeit der Landeshauptmann Dr. Mor. v. Kaiserfeld ein, der geradezu unter dem Beifalle des HauseS verlangte, daß die politische Organisation geändert werde, daß der Staat die Sorge für die öffentliche Sicherheit, die er den Gemeinden zu« schieben wollte, wieder an sich nehme. ' Mitzu-wirken an der öffentlichen Sicherheit sei Pflicht der Gemeinde, aber für die öffentliche Sicherheit im großen und ganzen zu sorgen und die wesentlichste» Einrichtungen hiesür zu treffen, das sei Pflicht der Regierung, .denn fie ist dir Wahren« brt öffentlichen Frieden- und nicht dir Gemeinde^. Wie bekannt, wurde die Angelegenheit der Gemeinderesorm nach zweitägiger Debatte als noch nicht spruchreif vertagt, und kommt in der nächsten Session de« steirischen Landtage- wieder zur Sprache. Mittlerweile werden auch andere Landtage, unter denselben auch der krainerische, sich mit diesem Gegenstände zu l-eschästigeu haben; und da e- nur zu wünschen ist, daß sich durch öffeotliche Di-cufsion die Ansichten über diese so wichtige Frage klären und daß insbesondere die an der Lösung derselben in erster Linie betheiligten Landgemeinden eine genaue ÄtuntniS der Folgen erhalten, welche für sie auS der Annahme de- einen oder de- anderen Resormvorschlage- sich ergeben j können, so dürste e- nicht nur für die Gemeinden! und deren Leiter, sondern für jeden, der sich für ®c« meinde» und staatliche Administration interessiert, von Werth sein, die Ansichten eine- Mannes von der staat-männischen Begabung eines Kaiserfeld, der über diese Dinge lief nachgedacht und reiche praktische Elfahinngen gemacht hat, kennen zu lernen und »Lher bei sich zu prüfen. Allen unseren Freunden und GisinnungSgenoffen, allen überhaupt, welche sich um öffentliche Angelegenheiten interessieren, empfehlen wir daher angelegentlichst die zwei Reden de« fhv rischen Landeshauptmannes, und wir müssen eS als «in besonderes Verdienst der rühmlichst bekannten Ver-lagShandlung der Actiengefellschaft Leykam-JosefSthal in Graz hervorheben, daß sie durch besondere Heraus« gab« derselben für die weiteste Verbreitung Sorge getragen. — (Der liberal« politische Verrin von Oberösterreich), dessen eifrige» und beharr-lichte Wirken auf dem Gebiete dc- Fortschritte- und der Volk-aufklärung jedem derartigen Vereine als Vorbild dienen kann, veröffentlichte vor wenigen Tagen den Bericht über feine Thätigkeit im fünften Vereins« jahre 1873. Derselbe hat an der Durchführung der directen ReichSrathSw.-hlen den lebhaftesten Aniheil genommen, hat im abgelaufenen Verein-jahre 30 Versammlungen, darunter 21 Wanderverfammlungen in allen Theilrn Oberösterreichs abgehalten. Mit Ende de« Jahres zählte der Verein 2606 Mitglieder, um 95 mehr ol- im Vorjahre. Dir Thätigkeit des Ber« eines auf drm Gebiete der Flugschriftenliteratur war auch in diesem Jahre eine höchst ersprießliche und wurde nicht nur von allen Gesinnungsgenossen in ganz Oesterreich anerkannt, sondern auch von dem PreiS-gerichtr der wiener Weltausstellung durch Verleihung des AnerkennungSdiplomS für die ausgestellten Publi-«ationen ausgezeichnet. Von den 70,017 Flugschriften, wrlchr der Verein durch die unermüdliche Thätigkeit seine« ObmanustellvertreterS von H o ch e n e g g veröffentlichte, wurde nahezu die Hälfte unentgeltlich unter der Bevölkerung verbreitet. Der Verein hat in der Zeit feines Bestandes, vom Juli 1869 bis Ende 1873 296,299 Stück Flugschriften eigenen und 54,455 Stücke (lernten Verlage«, zusammen 350,784 Stück Tmiieitet. D«r vierte Jahrgang dr« vom Vereine herauSgegebenen politischen VolkSkalender« erschien in fünf Ausgaben für fttnf Grönländer. Da» vom glan-thaler demokratischen Vereine herauSgegebene Gedenk, blatt zur fünfundzwanzigjührigen ErinnerungSfeier an >i« Befreiung de« österreichischen Bauernstandes von btt Unterthanenpsticht, von Zehent und Frohnden, welche» jedtr Bauernstube zur Zierde dient, wurde vom Vereine in Oberösterreich eingefvhrt. Unter den Ehrenmitgliedern de« Verein« ist an erster Stelle ausgrsührt unser Landsmann Graf Anton Auersperg, Mitglitt) des Herrenhauses it. — Für unsere Sladtabonnenten ist die Beilage de« heutigen „taib. Tagblatt" beachtenSwerth, dieselbe empfiehlt den bei Karl Proha«ka in $tld)tn erschiene ntn .BoikSadvocat" von Dr. Willibald Müller in 4 Btindcn, frinrrs Eisenbahnkarlen, Siationverzeichnisie, dann B«rg'S Buch der Bücher und dir rationelle Kirche von Pater Prulek. Obige Werke sind vorräthig in Kleinrnayr & Bamberg« Bucdhandlnng in Vaibach. Ausweis über den Stand der Blatlernepidrmir in Laibach vom 7. bis incl. 9. Februar 1874. Vom letzten Ausweise sind in Behandlung verblieben 41, seither zugewachsen 2 Kranke, 1 Weib und 1 Kind. Davon sind genesen 11, 3 Männer, I 6 Weiber und 2 Kinder, gestorben 1 Weib und 1 Kind; in Behandlung verblieben 30, 6 Männer, 12 Weiber und 12 Kinder. Seit Beginn der Epidemie sind amtlich gemeldet worden 273 Blatternkranke, von diesen sind 203 genesen und 40 gestorben. Im städtischen Nothspitale war am 7ten d. M. der Krankenstand 11 Kranke, da 2 genesen sind; am 8. d. 12 Kranke, da 1 zugewachsen ist; am 9. d. 13 Kranke, da 1 zugewachsen ist. Im landschaftlichen Filialspitale war der Krankenstand am 7. d. M. 25 Kranke; am 8. d. 24 Kranke, da 1 zugewachsen und und 2 genesen sind; am 9. d. M. war der Stand unverändert 24 Kranke verblieben. Stadtmagistrat Laibach, am 9. Februar 1874. Eingesendet. illleu Kranken Kraft nnd Gesundheit ohne Medizin und ohne Kosten. Revalesciere du Barry iioii London. Echwilldsllchi, Asthma hoeit, Schlaflosigkeit 1-windet, Bkutaufyei- »them-, Blasen- trafe »tierenleiben, Stutetculofc, gcsten, llnverdaulichkell, Berftopfitng, Diarrhö-u chwLche, Hämorrhoiden, Wafferlncht, Fieber, Schwindet, icn, Ohrenvrauseu, Uebellcit und erbrechen selbst während der Schwan Xinbcte», SitUcihclie, iltmagcTunfl, 8Ueumütv»mn8 Eicht, Bleichsucht. — laljügc nur 75.000 Serlificaleu üb r Genesungen, dl! «Bet Medizin wtfeer-anlei.. werden auf Berlangen rauco eingesendet. Rahrhaster al« Fleisch crsvart die Beyalesciire bei Erwachsene« and Rindern sünszigrial ihren Preis in Ar,neien. In Blechbüchsen ecu ein halb Pfund fl. V60, 1 Sfb. )l. S-öfl Pst. fl. « 50, 6 Pst. 10 fl., 18 Pfd. 20 fl., 14 Pst. 3« fl. - Ke-rulesciire-Biscuiten in Büchsen ä fl. » 50 und f. 4'ö0. — Beralesci*« Chocolatee in Pulver nnd in Tabletten für iS Lasten fl. 1 so, 84 Taste» fl. »-so, 4- Jiafien fl. 4-60, in Pulver für 180 Tasten fl. 10, für 881 tasten fl. SO, für 876 Taster fl. 86. — Zu beziehen durch Barry de Batet; * L o m p. in Wien, Wallflsohgasee Kr. 0, in C&lbaob Sei B. Mahr, sowie in allen Städten bei guter. Lvolhekeni und Ep«> lereihändlern, auch versendet da» wiener pau» nach alles »«erben gegen Boüauwelsnng oder Nachnahme. Witterung. Laibach, 10. Februar. MorgeuS ziemlich heiter, später zunehmende Bewöl hing, nachmittags im 91ord heiter. Temperatur: morgens 6 Uhr — ^-2°, nachmittags 2 Uhr + 0 6° C. (1873 + 2-7e, 1872 f 60"). Barometer im raschen Steigen 735-22 Millimeter. DaS gestrige Tagesmittel Der Temperatur — 04", mit dem Normale übereinstimmend. Angekommene Fremde. Am 10. Februar. Hotel Stadt Wien. Kroll, Graz. — Mojer, Priv., Oberlaibach. — Neumann s. Frau, Bahnlieamte, Villach — Schwarz, Reis., Elberfeld. — Bacherrauch. Wien. — Täufer, Kram. — Haßmann, Prag. Hotel Elefant. Zujek, Oberkrain. — Sliasny, SBien — Podmilsak, Telcgraphenbeamte, Warnt. — Hasenbiichel, Gonobitz. — Vogl, Wien. — v. Slawik, f. k. Major, Ungarn. — Gruden, Küstenland. — Gornp, Görz. löoliren. Rußigan, Wiener - Neustadt. — -strebet, Direktor, Littai. ____________________________________ Verstorbene. Den 9. Februar. Maria Medic, MeßnerStochter, 30 I., Kapuzinervorstadt Nr. 77. organischer Herzfehler. Wenn eö auch nur einzelne Städte und Gebiets-theile sind, die durch vorübergehende Stockungen des Handelsverkehres oder industriellen Erwerbes, durch Miswachs oder epidemische Krankheiten schwerer betroffen wurden, so liegt es Mir doch am Herzen, daß alles aufgeboten werde, um den bedrängten Be-völkerniigsklassen jede lhnnliche Erleichterung zutheil werden zu lassen. Insbesondere wünsche Ich das Augumierkdarauf gerichtet zu sehen, daß die Bau-thätigkeit zur Herstellung von Werken, die im, öffentlichen Interesse nothwendig oder in volkswirth-schlicher Beziehung wichtig sind, angeregt und gefördert, und dadurch Arbeit für fleißige Hände und Verdienst für zahlreiche Gewerbe geschaffen werde. Ich bin überzeugt, daß die Bestrebungen Meiner Regierung in dieser Richtung auch bei den Vetre-tungskörpern und Gemeinden willfähriges Entgegenkommen und kräftige Mitwirkung finden werden. Mein Ministerium hat in diesem Sinne wie bis» her von Fall zu Fall geeignete Vorkehrungen zu treffen. Bettflaumen & Federn stets vorräthig bei (96—1) Albert Trinker in der Sternallee. Offeriere: Lose der wiener Armen-Lot-terie ä 50 fr. Haupttreffer 1000 Ducaten. Ziehung schon am 17. Februar. Promeffen auf ungar. Prämien Lose ä 2 fl. 50 kr. ö. W. Haupttreffer 200.000 fl. ö. W. Ziehung schon am 15. Februar. Auswärlige Aufträge werden prompt effectuiert. Anv/iij Wechselstube, Graz, Sackstrape 4. fj&~ Sind auch bei Christ. Jetschminek, Lotto Collectanl in Laibach, Etefanlengasse, zu haben. (89—2) jeder und heftigster Art beseitigt dauernd das berühmte pariser Llton, wenn kein anderes Mittel hilft! Flacon ä 50 kr. bei Ilerrn Apotheker Blreeliltz. (95—1) Zahnweh! Nach Nen-Seeland (Australien) befördert von Hamburg Arbeiter, Landarbeiter und ledige Dienstmädchen zu 11 Thaler für Erwachsene am 25. April C. A. Matliel in llnniburff. (94—1) Wiener Börse vom 9. Februar. Gedenktafel über dir am 12. Februar 1874 stattfindenden Acitationen. 3. Fcilb., PraSniklche Real., MengnS, BG. Littai. — Fcilb., Bauter'sche Real, ad Gallenstein, BÄ, Littai. Staatsfonds. weit uiok 5perc. Reute, öp.Pap. 69.40 69.50 blo. bto. 6|t. in 6il6. 7t.40 74 60 gute »OB 1851 ... .1 1-8.251 98.75 kose »on 1860, ganze 103.10 103.75 üo(e ton 1800, gOnft 110.-- 110.50 tStdmicnl*. V. 1864 140 50 141.— Grundoutl.-Obi, ■lelenbürg. zu ö , Ungarn ju . . 6 , Actien. Telegramme. Wien, 10. Februar. Die heutige .Wiener. Zeitung" bringt ein kaiserliches Handschreiben vom 8. Februar an den Ministerpräsidenten Auersperg. Dasselbe sagt: Aus verschiedenen in letzter Zeit Meiner Schlußfafsung unterzogenen Borlagen Meine« Ministerium» habe Ich mit Befriedigung ersehen, daß die Bekämpfung de« in einzelnen Rcichnheilen wahrnehmbaren Nolhstände« einen Gegenstand unausgesetzter und wachsamer Fürsorge der Organe Meinet Regierung bildet. flaalo-®«nt .... CmUanftalt . . . Depositenbank . . . 6ltouit>tc ilnstalt . tfranco • ®»nt . . Handcl«l>ank .... Lände, bankenverein. UtationalUant , . . Oeflerr. allg. Bank Oest. «ani gesells. . Union » Banl . . . Bereinibank .... verkeyr»bank.... eitol»- ib.on .... '«»rl-ljufewig.Bah». Kais. «Itsodeth-va-o. Bits. CtMtlfeabn . . . vüddafen............. 74.50 76. 75 85 77, 104.85 235.75 61.3 »85. 47.60 9H.60 8".— 980.-71 -81.7.-I 134.50 83.86 18. 148.60 231.— 812 50 . 207.— .1328 50 154 76 »86 85 68.-035. 48 — 94 -!>».— 981. 71.50 209. rfandbrlefe. <0g. ist. Bod.-Sredit. feto, in 33 3....... (allen. 0. <8....... inj. Kofe.'frtfeUuf, Hrlorlt&ts-Vbl. >»ran,.Iosef«.Bahn . Dcft -Nordn estcahn. Sicbenbürger......... Etaatflbabn.......... vÜdd.-Gej.zu 600 SH. bto. Bon» 6 prt. Lose. 13j. 513.75 1X5 50 148.50 tUl.&O 213-20».— 329.50 150.60! 159.- ixtbit - 8. . Rudolfs.L. . Wechsel (SUKon.) Auglfe.ioo J.sifefe.», 100 Hamburg. oudo» 10 Veti# 100 »t. eutt Münzen. »etl.ÄMni-DicÄtci Äafjenf^ciii. ytcut. eilbn Gelb 95.75 66 60 91.40 86.— 102.50 101.25 82.60 140. 111.90 97.- I69 5v 13.60 95.-95 20 56.30 11250 44.56 Ware 96.— »7 — 91.60 86.26 102.76 101 60 83 — 141.— 112 10 97 25 170.— 14.— 95 10 95.40 h6.60 112.66 44 6$ 6.88 - 6.34— 9.01- 9.02 — 168 fc ll.68 » 1106 60 106.75 Telegraphischer Curibericht am 10. Februar. Papier-Rente (>9/25 — Silber.Rente 74,20 — 1860tt StaalS-Äiileben 103,50 — Bankaetien i)77,— Srebit 23» 25 — London 112,55 — Silber 106, St. I. MtUiz-Dncaten 20.ArancS.SlUcke ~S)nä v»a Jgn. b. Jtleinma^t & Ked. Bamberg in Laibacv. Berteger und für die Ätbattion verantwortlich: £11emat Bamberg.