präaumkraiioa» - Preilc: Für Laibach Bau«ähr>g . . . 6 ft. — kr. Halbjährig . . . z , — , Bierreljährig. . .1,5», Monallich . . . — , Su , Mit der Post: Ban,jährig . . . S ft. — kr. Halbjährig . . . 4 „ 50 » vierteljährig. . . r , S5 . Für Zustellung in« Haus vierteljährig 2S tr.. monallich s kr. Einzelne Nummern 5 kr. Laibacher Tagblatt. Anonime Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. L kda KI io n vahnbotgaNe Sir. >»» Lkxedition und Zuleioleu Üurra«: »cngretzplay Nr «I (Lu»ha»dlui > von I. v. Kleinniavr L F.Bamberg Zuserliousprkisr: Für die einlvaltige Pet,l,rile » Ir oei zweimaliger EinILalwng » b k7. drerulal v 7 kr. JnIertionSftemvel jedesmal »u Ir. Sei gröberen Inlerale» und öllerer Sin'Saltung eittlprechender Rabatt Nr. 142. Samstag, 25. Juni. Morgen: Johann und P. Montag: Ladislaus Ä. 1870. LaMagsimhler Krams! »ie nächsten Landtagswahlen, die in wenigen Wochen stattfinden, sind von weittragender, von ganz außerordentlicher Bedeutung. Oesterreich steht abermals an einem entscheidenden Wendepunkte! Der innere Friede, dessen wir so sehr bedürfen, soll endlich hergestellt, di Konstitnirung des Reiches durch Ausbildung der vorhandenen Grundlagen neu befestigt werden. Bon dem Ausfälle der Wahlen aber hängt cs ab, welcher Weg zur Lösung dieser hochwichtigen Aufgabe betreten werden wird. Davon hängt es ab, daß der einzige unerschütterliche Boden des Rechtes und des Gesetzes nicht verlassen werde, daß nicht abermals unklare und gefährliche Experimente an die Stelle selbstbewußten und sicheren Handelns treten und daß nicht die kaum gesäeten Freiheitskeime durch feindliche Wühlereien aller Art wieder, und vielleicht für lange Zeit, zu Grunde gehen. In einem so ernsten Augenblicke ist es eine Ehrenpflicht jeder politischen Partei, gegenüber den wichtigen Fragen des Tages feste Stellung zu nehmen und die Grundsätze offen darzulegen, von welchen sie sich bei ihrem Handeln leiten läßt. Auch die liberale Partei in Krain darf sich dieser Verbindlichkeit nicht entziehen, und unumwunden wollen wir den krainischen Landtagswählern nnsere Anschauungen bekannt geben. So erhaben unser Ziel ist: die Freiheit in unserer Heimat fest und dauernd zu begründen und in allen Richtungen und Segnungen zur Blüthe zu bringen — so lauter und rein sind die Mittel und Wege, deren wir uns bedienen; beide haben das volle Licht der Öffentlichkeit nicht zu scheuen. Unsere leitenden Grundsätze sind folgende: Wir hatten an dem Rechtsboden der Dezemberverfassung unerschütterlich fest. Wir erblicken in ihr die einzige Grundlage einer Entwicklung unserer staatsrechtlichen Verhältnisse im liberalen Sinne. Verfassungsänderungen dürfen nur auf verfassungsmäßigem Wege geschehen. Wir halten eine parlamentarische Vertretung der westösterreichischen Reichshälfte für eine absolute Nothwendigkeit zum Gedeihen des Reiches nicht minder, als unseres engeren Vaterlandes. Wir treten daher jeder föderalistischen Gestaltung des Reiches mit aller Entschiedenheit entgegen; wir anerkennen nicht ein besonderes böhmisches Staatsrecht und einen böhmischen Generallandtag, und wir weisen die unberechtigten Ansprüche auf Zerreißung der verfassungsmäßig gewährleisteten Integrität einzelner Länder und Bildung eines neuen Kronlandes „Slovenien" energisch zurück. Im Interesse der Kräftigung der Reichsidee, der gesicherten Entwicklung verfassungsmäßiger Freiheit und der dauernden Konsolidirung unserer staatsrechtlichen Verhältnisse erachten wir eine Umgestaltung des Reichsrathes in der Art für unerläßlich, daß das bisherige Abgeordnetenhaus von den Landtagen unabhängig gestellt und mit Beseitigung des gegenwärtigen GruppensistemS in ein aus direkten Wahlen der städtischen und der ländlichen Bevöl kerung hervorgehendes Volkshans umgewandelt werde. Auch das Herrenhaus soll in der Art umgeändert werden, daß die Landtage Abgeordnete der Länder dahin entsenden und daß die Zahl der ernannten Mitglieder beschränkt werde. Indem wir es für folgerichtig halten, daß der auf Grundlage direkter Wahlen gebildete neue Reichsrath berufen sei, über die Zulässigkeit und das Maß einer weiteren Vermehrung der Autonomie einzelner Länder zu entscheiden, verwerfen wir unter allen Umständen jede außerhalb der verfassungsmäßigen Vcrtretnngskörper stattsindende Ausgleichsaktion. Wir hatten fest an der staatsgrundgesetzlichen Gleichberechtigung von Nation nnd Sprache und betrachten dieselbe gegen jede Vergewaltigung unter den Schutz des Reiches gestellt. Wir achten jede religiöse Ueberzengnng. Weil wir aber das gleiche Recht für Alle wollen, müssen wir auch für die Gleichberechtigung Mer Glaubensbekenntnisse und für ihre Unterstellung unter das Staatsgesetz in allen nicht rein kirchlichen Angelegenheiten einstehen. Wir müssen des-halb die gänzliche Aufhebung des Konkordates anstreben, welches einem Glaubensbekenntnisse besondere Vorrechte ertheilt und es über das Staatsgesetz stellt. Wir erwarten auch sonst von dem künftigen, aus direkten Wahlen hervorgehenden Reichsrath die sofortige und entschiedene Durchführung einer 7"ihe nothwendiger Reformen auf freiheitlichem und volkswirthschaftlichem Gebiete. Es erscheint nicht nothwendig, hier alle aufzuführen, und wir Avei, „ur noch hervor, daß wir eine Herabminderung des Heeresaufwandes, eine zweckmäßige Umgestaltung des Wehrsistems und eine mit vollster Berücksichtigung der Interessen des Mittelstandes und der ärmeren Volksklassen durchgeführte, gerechte Steuerreform für dringende Aufgaben der Rcichs-°°rtretung ansehen. Landtagswähler! Das sind die politischen Grundsätze, welchen die liberale Partei bei den bevorstehenden Landtagswahlen Geltung verschaffen will, prüfet nnser Programm unbefangen und unbeeinflußt. Es ist ein Programm des Rechtes und der Freiheit — denn aus dem einzigen legalen Boden der Erfassung stehend, streben wir deren weitere Entwicklung im fortschrittlichen Sinne an; es ist aber auch ein gut krainisches und echt österreichisches Programm, denn nur als gleichberechtigter Theil eines mächtigen und wohlgegliederten Oesterreich kann Krain die Entwicklung seiner Wohlfahrt, eine blühende Zukunft erwarten, und indem wir die Reichsidee gegenüber den zersetzenden Bestrebungen des Föderalismus hoch halten, sichern wir dadurch auch unserem engeren Vaterlande die einzige Möglichkeit wahrhaften und sichern Gedeihens. Bedenken wir also den hohen Ernst der gegenwärtigen Wahlen! Es handelt sich um die höchsten gesammtstaatlichen Interessen, ebenso R aber auch das Wohl unseres eugern Vaterlandes in die Hände der zu wählenden Volksvertreter gelegt, welche die wahren Bedürfnisse des Landes richtig zu erfassen und denselben, frei von Parteirücksichten und einseitigen unpraktischen Anschauungen, allseits Rechnung zu tragen haben. Nur von freisin- nigen Volksvertretern ist die Wahrung des vollen Selbstbestimmungörechtes der Gemeinde, die dringend nothwendige Hebung des Schulwesens, die unabhän» 8>ge Stellung und die Verbesserung der materiellen Lage der Lehrer, die Regelung des Armenwesens, die Pflege der mannigfachen, bisher nur wenig oder 3ar nicht beachteten Quellen des geistigen Aufschwunges des Volkes und seiner materiellen Wohlfahrt zu erwarten. Vereinigen wir Uns demnach eimnüthig und treu unter der siegreichen Fahne der Freiheit, vertheidigen wir muthig und entschlossen unser heiliges ^ut, die fortschrittlich zu entwickelnde Reichsverfassung, und schaffen wir die Grundlagen für eine weise, vom Geiste wahrer Aufklärung durchwehte Landes- Kesetzgebuug! Landtagswähler! Wollt Ihr ein mächtiges Oesterreich, liegt Euch das Glück unseres geliebten Krain am Herzen, so tretet bei den bevor- n^enden Wahlen für unsere Grundsätze mit Eurer ganzen Ueberzengung ein, mit Eurem ganzen Einflüsse. Wählet nnr Männer, welche mit gründ- ucher Kenntniß unserer Verhältnisse ausgestattet, von aufrichtiger Liebe für Reich und Heimat beseelt, Muth und Unabhängigkeit genug besitzen, diesen Grundsätzen furchtlos und treu überall Geltung zu verschaffen! Laibach, 8. Juni 1870. Vom konstitutionellen Verein in Laibach. Am Bombende der Wahlen. Schon Montag tritt das kraiuische Bolk an die Wahlurne, um zu entscheiden, wem es seine Geschicke an»ertrauen will, um zu entscheiden, ob es sich auch ferner unter dem Deckmantel der Lügen von der bedrohten Nationalität und dem bedrohten Glauben einzwängen lassen will unter die Herrschaft des Klerus und des vom Glanze desselben schwach schimmernden Kometenschweifes der Pervakeu, oder ob cs fürder selbständig und unabhängig sein und für Fortschritt und Bildung einstehen will. Würde cs möglich sein, bei den Wahlen von dem Volke alle fremden Einflüsterungen, alle Entstellungen und Verdrehungen fernzuhalten, durch welche Fanatismus, Ehrgeiz und Herrschsucht dessen Sinne umstricken, wir wären keinen Augenblick im Zweifel, wie das Wahlresultat ausfallen würde. Wenn man aber weiß, wie der Klerns fich an die Spitze der Agitation stellt, hier so gut, wie in den anderen Kronländern, wenn man weiß, welche Waffen demselben zu Gebote stehen: Kanzel, Beichtstuhl, Fraueneinfluß, wenn man serners bedenkt, wie wenig wählerisch die Herren im Talar in der Wahl der Mittel zum Zwecke sind, wenn man all' das Gewebe von Vorspiegelungen und Verhetzungen kennt, mit welchem der schlichte Sinn des Landmannes umstrickt wird, so erscheint es am wenigsten wunderbar, falls dem Klerus von Krain ein Resultat der Wahlen in den Landgemeinden gelingen sollte, wie ein ähnliches die jüngsten Nachrichten aus Steiermark verkünden und auch in Oberösterreich befürchten lassen. Es ist eben die Macht der Geistlichkeit bei uns, Dank der Fahrlässigkeit und Unentschiedenheit aller Regierungen, die Oesterreich seit Kaiser Josef je gehabt, noch eine zu große, und was das schlimme dabei ist, diese Macht ist keine geistig dominirende, sondern eine blind terrorisirende. Denn zu Hunderten sind uns Fälle bekannt, daß Bauern versichern, sie wüßten es sehr gut, daß der Herr Pfarrer es mit sich selbst besser meine, wie mit ihnen, sie wären ganz uud gar nicht der Ansicht des Herrn Kaplans, ja die Anschauung der Bauern über die Geistlichen findet oft sehr derbe Ausdrucksweise, und doch, sagen sie, müssen sie nach dem Wunsche des Herrn Pfarrers, des Herrn Kaplans wählen, weil es gefährlich fei, es mit diesen Herren zu verderben. Von dem Tage an, an welchem der Bauer zur Ansicht kommt, daß es durchaus nicht mehr gefährlich sei, es mit den Geistlichen zu verderben, von dem Tage an erst wird politische Reife in unser Land eingekehrt sein. Glücklicherweise hat sich diese Anschauung schon in vielen Orten Bahn gebrochen, und so dürfen Feuilleton. Gastronomische Vorlesungen. Non I. H. Parth. Der Th e c. Als einst Allah, in seinen himmelblauen, mit Sonnenstrahlen besäumten Schlafrock gehüllt, in seinen paradiesischen Gärten nach einem kurzen Nachmittagsschläfchen sich etwas erging, zog er ganz bedächtig feine Tabatiere aus echtem Sternengolde Nr. 3 heraus, um feine Nase durch eine duftende Prise zu regaliren. Wie es den L-chnnpfern häufig ergeht, so ließ auch der Ewige den Tabak, welcher ein köstliches Äouguet von tausend himmlischster, edelster Gerüche entströmen ließ, in Gedanken vert-es, fallen, und sieh! der wundervoll duftende Tabak fiel auf die Erde auf einen kleinen Strauch, dessen Blätter und Blülheu sogleich jenes himmlische Aroma, jene olimpischen Gerüche in sich zogen und immerdar behielten; und ans diese Art ist nach einer orientalischen Sage der Theestrauch, welchen die Chinesen Ta oder Teh, die Japanesen Thia nennen, entstanden. Der Theestrauch — zur IX. Klasse, 25. Ord- wir nicht hoffnungslos dem Resultate der Landtagswahlen am Montage entgegensetzen, selbst ein Ziffernzuwachs der Minorität wird uns die Garantie bieten, daß unsere Prinzipien auch am Lande Anhang zu finden beginnen. Vielleicht wird uns hiebei die Erfahrung unterstützen, welche das Volk mit den bisherigen Abgeordneten der Majorität gemacht; denn eS weiß recht gut, daß die klerikalen Kandidaten bei den Wahlen stets s e h r viel versprechen, cs weiß aber auch gut, daß sie bisher nichts davon gehalten haben, daß sie um leere Dinge in langathmigen Reden die Zeit vergeudeten, daß sie in Steuer- und Geldfragen nichts gethan, und leider gerade hier der Regierung im Relchsraihe stets ge-sügig waren. Ruhig und sestvertraueud auf den endlichen Sieg unserer Prinzipien stehen wir da am Vorabende der Wahlschlacht; falle das LooS sür uns oder gegen uns, das kann uns nur einen Augenblick ansechten, ein Unterliegen ist nur eine Verzögerung unseres Sieges, dieser selbst unter allen Umständen nur eine Frage der Zeit. Nach dem Grundsätze aber, hilf dir selbst und Gott wird dir helfen, rufen wir nochmals unseren Parteigenossen zu: Bietet allen Euren Einfluß aus bei den Wahlen, tretet aller ungesetzlichen Beeinflussung entgegen, schützet die Wähler vor Terrorismus, achtet auf das Verhalten des Klerus bei den Wahlen und berichtet hierüber, damit durch die freie Presse da gewirkt werde, wo hiezu berufene Organe den Dienst versagen; erzählt den Wählern, was die Geistlichen eigentlich wollen, erklärt ihnen, wie verderblich die letzten Ziele derjenigen sind, die sich heute ihre Freunde nennen und ihr Vertrauen erschlichen haben. Den Wählern der Städte und Märkte aber wollen wir noch einmal in Erinnerung bringen, daß in ihren Händen der Ausschlag liegt, daß ihre Wahl entscheiden wird, ob Ruhe, Friede, Eintracht unter den Bewohnern Krains wieder gedeihen, oder ob abermals nationaler Fanatismus, klerikale Verhetzung, leeres Frasendreschen im Landtage, unfruchtbarer Sprachenhader herrschen soll im Lande. Die Wähler der Städte und Märkte dürfen nicht vergessen, daß sie die Intelligenz des Landes reprä-sentiren, und daß die Augen ganz Oesterreichs aus sie und ihr Verhalten gerichtet sind. Den Wühlern der Stadt Laibach geben wir endlich zu bedenken, daß sie, abgesehen von allen Prinzipien, schon aus Liebe zur Stadt Laibach unsere Kandidaten wählen müssen, oder sollen wir die Wähler nochmals daran erinnern müssen, wie schnöde und ungerecht die klerikale Landtagsmajorität mit Laibach umgegangen ist. Sollen wir sie nochmals nnng: 8n>6rieiu6W gehörig — ist in China zu Hause, wo die Verwendung der Blätter desselben zu einem Luxusgetränke schon 828 nach Christi Geburt bekannt war. Im Jahre 1556 wurde der Thee in Persien bekannt, und zu Anfang des 17ten Jahrhunderts gelangte er nach Holland, von wo aus er die Runde durch ganz Europa machte. 1663 kam er in Paris und viel später erst in Wien zu Ansehen. Auch in Japan, auf Java und Ceylon baut man jetzt mehrere Varietäten, von denen es nach chinesischen Überlieferungen 36 verschiedene Lorten gibt; ja, manche Naturforscher berichten von 700 Abarten. In deinem eigenen Interesse, mein werthestcr Leser, führe ich die vorzüglichsten Sorten an, welche sind: g,. von den schwarzen Theesorten (Hiea bolwa), nach Linnö): der Thee Bou, der Kongo, der Sou-chong, der Karavanenthee und der Pecco. Letzterer ist von dieser Sorte der beste Thee; d. von den grünen Theesorten ('Ikög. viriä>8: der Singlay, der Tonkay, der H>iysan, der Perlthee, der Soulang- oder Kaiser- oder Blumenthee, welch' letzterer der beste und blos für den Kaiser von China bestimmt ist, welchem das Pfund dieses Thee's auf 200 Gulden kommt. Die schwarzen Theesor- erinnern müssen, wie der Landtag die Geldinteressen der Stadt bei den Spitalskosten, dem Verkaufe der Morastgründe n. s. w. geschädiget hat? Und Anhängern einer solchen, der eigenen Würde und der Stadtinteressen nicht achtenden Versammlung sollen wir unsere Stimmen geben? Die schwer beleidigten Bürger Laibachs sollen ihre Gegner wählen? Also auf! ihr Bewohner des Landes, auf! ihr Bürger der Städte und Märkte, anf! ihr Bürger der Landeshauptstadt, auf zum Wahlkampfe! Lasset jedes Sonderinteresse aus dem Spiele, wählet einmüthig, es gilt, Freiheit und Fortschritt, materielles Wohlsein und sozialen Frieden in Recht und Würden einzusetzen gegen geistliche Präponderanz, gegen Geistesknechtung, Gewissensintoleranz, mittelalterliche Verdummung und nationalen Hader, welche an diesen Tagen um die Palme des Sieges streiten werden. Ein slooenisches Konzil. Heute, knapp vor Beginn der Landtagswahlen in Krain, lohnt es sich wohl der Mühe, jene Männer des Näheren ins Auge zu fassen, welchen die klerikale Partei das Wohl und Wehe unseres Heimatlandes anvertraut wissen will. Wenn wir bei dieser Betrachtung Namen nennen müssen, so wer- den wir doch stets die Sache im Auge behalten uud unserem Prinzipe getreu die betreffenden Persönlichkeiten nur insoweit in den Kreis unserer Besprechung ziehen, insoserne sie dem politischen Leben angehören und insoserne sie eine politische Rolle gespielt habe», spielen oder spielen wollen. Das öffentliche Leben gehört der Oeffentlichkeit, das private niemals. Um auf unser Thema zurückzukommeu, denken wir uns einmal den Landtag so zusammengesetzt, als würden sämmtliche klerikale Kandidaten, was Gott und der gesunde Sinn der Krainer wohl verhüten wollen, iu denselben gewählt seien. Welch' eine Versammlung wäre dies? Obenan finden wir unter den vorgeschlagenen Kandidaten nicht weniger als 5 Geistliche, jene Herren, welchen hiezu nur der dunkle Rock fehlt, ungezählt. Wir fragen aber, ob der Geistliche mit seiner Lehre von der Vergänglichkeit alles Irdischen, mit seiner transzendentalen Koketterie nach den Freuden des Himmelreiches und mit seiner trotzdem und gleichzeitig sich zeigenden Vorliebe, die Güter unseres irdischen Jammerthales für sich zu beanspruchen, berufen fein kann, ein Volksvertreter zu sein. Das Volk braucht freie, unabhängige Männer, nicht aber solche, die mit anderen Eiden an fremde Befehle UW" Fortsetzung in der Beilage. "WU ten haben einen rofenartigen, die grünen einen Veil-chen-Parsum; der Souchong kennzeichnet sich durch seinen heuähnlichen Geruch. Die Art des Einsammelns und die Behandlung der Blätter darnach theilen den Thee in die verschiedenen Sorten, welcher im allgemeinen „russischer" — weil er auf diesem Wege zu Anfang bezogen wurde — oder „Holländer Thee," — da er sich vou Holland aus durch ganz Europa verbreitete — benamset wird. Das Einsammeln des Thee's geschieht erstens im Frühlinge, und liefert diese Ernte den besten, kostbarsten Thee. Man gewinnt von den uuen^ falteten Blatlknospen den vorzüglichen Pecco und Souchong. Die zweite Ernte beginnt Mitte Juli und die dritte Ende August und währt bis tember. Diese liefert die gröbsten Blätter, daher sie schlechteste Sorte, wie den Congan, Bohin Theubuh. Von der Behandlung hängt es nun ab, »b aus den gesammelten Blättern grüner oder schw^'i^ Thee gewonnen werden soll. Zur Bereitung des Thee's werden die Blätter erst anf Bambusst" und in Pfannen getrocknet, dann ausgcprcßt " über einem Holzkohlenfeuer geröstet, endlich du cy Siebe gereinigt. Der schwarze Thee wird fast ^ Beilage zum „Laibacher Tagblatt" Rr. L4L vom LS. Juni. sklavisch gebunden sind. Bis auf einen waren sämmtliche Geistliche schon Abgeordnete des aufgelösten Landtages, einer auch des Reichsrathes. Haben sie in dieser Stellung etwas für das Land gewirkt, hat sich einer durch irgend eine That ausgezeichnet oder hcrvorgethan? Hat einer irgend einen praktischen Borschlag gemacht? Ja, gegen Aufklärung, gegen Freistellung der Schule, Aufbesserung der materiellen Lage der Schullehrer, dagegen hat der eine und der andere gedonnert, für das Land und seine Bedürfnisse, da hatten sie kein Wort! Und doch soll man sic wieder wählen! Doch sehen wir weiter, was noch für Männer in Vorschlag gebracht sind. Da haben wir einen Vertreter der feudalen Prinzipien, den Herrn Grafen Barbo! Womit hat Herr Graf Bardo sich das Recht erworben, das Vertrauen feiner Mitbürger noch einmal zu erlangen? Etwa durch Ueberreichnng der Adresse der „schwarzen Wiener," wodurch er sich und das Land, das er vertrat, blamirte, oder durch sein stereotipes Sprüchlein: prsälgAg-m konso äsdatö! wo- durch er der Redelust seiner Gesinnungsgenossen allerdings unbequem werden konnte? Welche Vertreter schlägt man aus dem Bauernstande vor? Die bisherigen AbgeordnetenKramaric, Sagorz und Koren. Wir sind der Meinung, daß ein Land nur dann gut vertreten ist, wenn auch Bauern sich im Landtage befinden, aber Bauern, seien sie nun Redner oder nicht, welche praktische Winke über bäuerliche Verhältnisse, landwirthfchaft-liche Fragen, Hebung des Gemeindewesens u. s. w zu geben in der Lage sind, keineswegs jedoch solche, die sich als willenlose Werkzeuge der Klerikalen bei Abstimmungen oder höchstens dazu gebrauchen lassen, Dinge, die man ihnen ausgeschrieben, herabzulesen. möchten wohl gerne freimüthige, freisinnige, tüchtige bäuerliche Grundbesitzer im Landtage sehen, doch müßten diese von anderem Holze geschnitten sein, als die bisherigen. Was finden wir noch für Kandidaten ? Svetec. °en Mann, der über die Gemeinden die Kuratel verhängen wollte, den großen Sofisten, den Mann, der heute die Verfassung negirt, die er gestern aufbauen half. Kann Svetec wohl von einem mündigen Volke als Vertreter wieder gewählt werden? Oder Costa, welcher für die Unfehlbarkeit des Papstes schwärmt, welcher den Glauben höher stellt, als das Wissen, welcher als Schalten des katholischen Ver-cinspräsidenten die Religion zu politischem Zwecke herabwürdigen will? Oder Lipvld, der ultramontane Bergrath, welcher zweideutig für die eine Stadt eine Sprache retten, für die ändern sic ausmerzen will, jener schwanke politische Charakter, welcher nicht den Muth besitzt, für das, was er überhaupt als gut oder schlecht crkcunt, einzustehen oder es zu bekämpfen, sondern durch Hinterpförtchen die gerade Straße umgehen möchte? Oder Blei weis, der mit seinem unglücklichen Kind, dem Sprachenzwangsgesetze, schon fünfmal Fehlgeburten machte und doch jeden Landtag mit unnützen und kostspieligen Debatten darüber belastete, der Mann, der an Tabors und in Landtagen mit blutendem Herzen für Vereinigung Sloocniens schwärmte und hinter den Kouliffeu darüber lachte, wie uns Zar-nik versichert, der die Geister seines Volkes zu dieser Idee aufstachelte, um denselben, wenn sie andere ins Dasein zu rufen versuchen, entgegen zu treten, jener Mann, der vom selbständigen, kräftigen Volksmanne zum Schleppträger der Klerisei herabgesun-ken ist, der sein Ansehen bei dem unabhängigen Theile der Intelligenz seiner eigenen Partei verloren hat und nur mehr mit geistlichen Krücken aufrecht zu stehen vermag? Und diese Männer sollen unsere Vertreter sein, diese sollen Krains Zukunft bessern und lenken? Sie sind sicher alle durchaus ehrenwerth, daran zweifeln wir nicht, aber unsere Leute in der Landesvertretung können sie nicht sein. Noch begegnen wir unter den schon im Landtage gewesenen Kandidaten einem Namen von unbekanntem Klange, Dr. Razlag. Wir müssen unser Urtheil über ihn zurückhalten, da er bis jetzt in Krain zu wenig vorgetreten ist. Nur, wenn cs wahr sein sollte, was man von ihm sagt, daß auch er vom Netze der Geistlichkeit umstrickt sei, dann wäre er nicht unabhängig, daher auch nicht unser Mann. Die übrigen klerikalen Kandidaten sind so untergeordneter Natur, daß wir süglich darüber hinweggehen können. Nur noch ein Wort über die ganz neu Vorgeschlagenen. Wenn eine Partei frühere Vertreter fallen läßt, so sollte man glauben, sie greife nach Namen von Bedeutung, um sich zu re-generiren, nach Männern, die in irgend einer Richtung sich schon bemerkbar gemacht haben. Als neu vorgeschlagen erscheinen vier Namen für die Kurie der Städte und Märkte. Sie waren fäinmt-tich bisher völlig unbekannt und auch die gegnerischen Blätter werden sicher in Verlegenheit sein, die Verdienste anzugeben, wodurch sich diese politischen Neulinge ein Anrecht auf das Vertrauen ihrer Mitbürger erworben haben. Das also sind die Männer, die unser Glück begründen sollen. Wir aber fragen, ist ein Mann darunter, der freisinnig denkt und fühlt, der den Muth hätte, den gespannten Anforderungen eines übermüthigcn Klerus entgkgenzutreten, ist ein Mann darunter, dem der Ruf politischer Konsequenz vorhergeht? Der einzige Mann, dem man den Muth der freien bereitet, nur hat er vor dem Rösten einen Gäh-rungsprozeß durchzumachen. Die Herren Chinesen erlauben sich mancherlei Fälschungen; so vermischen sie den Thee mit den wohlriechenden Blüthen des Oelstrauches (Olsg. irk-ssavs) und den Blättern der OamsIIig, 8Ä8g.n«iuL. — In England wird der Thee durch Beimischung von Schlehen- und Eschenblättern gefälscht. Auch an Surrogaten fehlt es nicht, welche den kostspieligen Thee ersetzen sollen. So entdeckte der Bibliothekar Perie ein Theesurrogat, welches nach chemischer Untersuchung selbst die vorzüglichsten Eigenschaften des besten Thee'S in sich vereinigt, daher ihn fast ganz ersetzen soll. Dieses Surrogat besteht größtcntheils aus Eichenblättern. Ein gleichfalls vorzügliches Surrogat liefern die Blätter der gewöhnlichen Walderdbeere (^rr^a-ria), welche, an der Sonne getrocknet und auf heißen Platten schwach gedörrt, einen ganz famosen Thee geben, welcher entschieden an den Mgg, dodög. mahnt, und sowohl die Beimischung von Milch, als auch Rum sehr gut verträgt. Ich empfehle dieses Präparat jeder Hausfrau. Bemerkenswerth ist, daß man in den Blättern des Theestrauches einen Stoff (Thein) entdeckte, welcher mit den wirksamen Bestandtheilen des Kaf- fec's (Caffcin) cine frappante Aehnlichkeit hat, weshalb diese Blätter gleichfalls häufig statt des wirklichen Thee'S in Anwendung kommen. — Was die Wirkung des Thee'S anbelangt, so divergiren die Ansichten. Es gibt einige, welche die Behauptung aufstellen, daß er das Blut reinige und zur Verdauung beitrage. Andere sagen, er greife die Nerven an und mache melancholisch und trocken. Letzteres mag sich wohl durch ein Exempel bestätigen, welches ich hier anführen will. Meinen andächtigen Lesern der ersten zwei Epistel meiner gastronomischen Vorlesungen sind jene zwei Experimente der Regierung Englands an Verurteilten durch fortwährendes Kaffee- und Choko-ladetrinken bekannt: ein dritter Versuch nun wurde gleichfalls an einem Verbrecher, der zum Tode bestimmt war, durch Theetrinken vvrgcnommen, und das Resultat war, daß dieser leidenschaftliche Theetrinker — dieses lautere Theetrinken schaffte wirklich dem Armen die unsäglichsten Leiden — so mager wurde, daß man ihn ganz bequem durchschauen und durch seinen Oberkörper sehr deutlich den kleinsten Druck der englischen Zeitung „Times" durchlesen konnte. — Sehr viel trägt hierzu bei, aus welche Art man den Thee genießt. Die Chinesen trinken nur schwarzen Thee und verabscheuen den grünen, welchen sie Gift Ueberzeugung nicht absprechen kann, den Mann ha-ben sie hinansgeworfen, weil sein Programm von dem Programme der Majorität verschieden ist, d. H. auf gut deutsch, weil er nicht Lust hat, fernere politische Meß n e r d i e n ste zu leisten. Unter allen klerikalen Kandidaten ist kein einziger, der Garantie dafür böte, daß in dem neuen Landtage die Sache des Fortschrittes, der Ausklärung, der Freiheit auch nur kleinlaut zur Sprache kommen würde, ein Viertel Geistliche, drei Viertel deren Schleppträger, der ganze Landtag ein Winkel-Konzil des Kirchenstaates Slovenien. Politische Rundschau. Laibach, 25. Juni. Bei den vorgestrigen Nachwahlen in Wien unterlag der bisherige Abgeordnete Dr. Schindler seinem fortgeschrittenen Gegenkandidaten Dr. Schrank. Auf der Landstraße wurde Dr. Ed. Kopp gewählt. Das betrübende Wahlresultat aus Steiermark und Mähren bestätigt sich leider, 6 Liberale, 4 Nationale und 12 Fromme wurden von den steierischen Landgemeinden gewählt. Unter den Liberalen befinden sich Brandstetler und Konrad Seidl, von den Landgemeinden Marburg, Windisch Feistriz und St. Leonhard erwählt. In Mähren gewannen die Deklaranten, obgleich die liberalen Minoritäten bedeutender als in früheren Jahren waren, doch zwei Sitze, darunter in den Landgemeinden von Znaim, dort erhielten der deutsche Kandidat und der Deklarant jeder 77 Stimmen, letzterer gab sich jedoch als Wahlmann selbst die entscheidende Stimme und siegte so. Die Präkonisation des neu ernannten Erzbi-schoses non Agram, Mihalovics, wird in Rom am 29. Juni erfolgen. Eine allerhöchste Entschließung, welche Mihalovics die Geheimrathswürde verleiht, ist, wie aus Pest berichtet wird, herabgelangt. Rothschild soll sich bereit erklärt haben, dem Papste 10 Millionen Franken darzuleihen. Wie die „Jndcp. belge" schreibt, will dieses Haus, „gerührt von der Armulh des Papstes," diese Summe gegen verschiedene Pfänder (Palast Sal-viati und mehrere päpstliche Domänen) vorslrrck-n. Wenn sich Pius IX. schon vor dem 17. Juni in einem bedenklichen Zustande der Exaltation des Glaubens an sich selbst befunden hat, so muß dieser Zustand seit dem letzten Freitag einen Grad erreicht haben, der sich absolut jeder menschlichen Berechnung entzieht und nicht mehr mit dem Maßstabe des normalen Menschenverstandes gemessen werden kann. Am 17. Juni hat der gegenwärtige Papst jenes ominöse Datum überschritten, welches zu nennen. Auch trinken sie ihn ohne aller Zuthat, selbst den Zucker verschmähen sie in barocker Weise und behaupten, diese liebliche Süße nehme dem Thee sein eigentliches Aroma. Echt chinesisch, für-wahr! Aber das lateinische Sprichwort sagt: De Austibus non 63t äisputsiiümii. Die lieben Domen nehmen dem Thee das Herbe, indem sie Milch (in Oesterreich Obers, in Böhmen Schmetten, in der Schweiz Schwani, in Preußen Sahne, in Nord» deutschland Rahm genannt) beimischen. Die meisten trinken ihn mit Rum, einige mit Rothwcin. Den besten Thee kochen unstreitig die Russen, welche die Theeblätter in einen Theekessel oder Som-mavar werfen, dann das kochende Wasser darüber gießen, welches sie jedoch sogleich wieder wegschütten. Der zweite Aufguß bleibt nun längere Zeit gut zugedeckt stehe», aber nicht zu lange, da sonst der Thee zu herbe wird, bis man ihn endlich mit Rück-behalt der Theeblätter iu einen livelmuä gießt, in welchem er zu fortwährendem Gebrauche erwärmt bleibt. Die Russen trinken ihn durchaus mit Rum. Willst du, mein charmantester ^eser, deinen Thee in besonderer gaumenkitzelnder Weise trinken, so will ich dir als Beweis meiner unbegrenzten Hochachtung mein Gcheimniß verrathen, indem ich dich belehre, den Parfüm des Thee'S durch einen überschreiten noch keinem der Nachfolger Petri gegönnt war. Pius IX. hat, dem durch finstere Thatsachen und geheimnißvolle Katastrofen illustrirten Sprüch-worte trotzend, daß kein Papst „die Jahre Petri gesehen," das heißt das 25. Jahr seines Pontifikates erleben könne, mit dem bezeichneten Datum die Schwelle des verhängnißvollen Jahres überschritten, und es ist leicht erklärlich, daß der Geist des mit der dreifachen Krone geschmückten Greises durch das Außerordentliche des Ereignisses, welches sich ihm als ein übernatürliches darstellen mag, den letzten Bindepunkt verliert, der ihn noch mit der Begriffsssäre der Sterblichen verknüpft hielt. Heute und nachdem der Himmel so sichtlich Wun< der an ihm gethan und ihn vor allen seinen Vorgängern seit dem heiligen Petrus ausgezeichnet, heute wähnt sich PiuS IX. vollends über alles Menschenthum hinweggehoben und bei Lebzeiten schon zunächst der Gottheit rangirend, so daß es Abfall vom Göttlichen und Himmlischen ist, wenn man es wagt, seinem Winke den Gehorsam zu versagen und ihm gar etwa zu widerstreiten. Die Spanier fingen eine Flibustier-Expedition ab, welche mit zahlreichem Material auf Kuba gelandet. Bei dem Konflikte blieben 7 Mann todt. Um dem Näuberun wesen in den Grenzbezirken durch gemeinsame militärische Operationen ein Ende zu machen, wollen Griechenland und die Türkei eine Konvention abschließen. Die Banden entzogen sich bisher jeder Verfolgung, indem sie einfach über die Grenze ins Nachbargebiet traten. Die Gattinnen der zwei berüchtigtsten Briganlen-häuptlinge von Akarnanien sind ebenfalls festgenommen worden. Dieselben führten mehr als zwanzig Jahre lang ein prächtiges Leben. Bei ihren Kindern standen die Magnaten der dortigen Gegend zu Gevatter, sie kauften sich fortwährend neue Grundstücke, bauten Häuser u. s. w., waren sehr angesehen und fromm. Die Katastrofe bei Marathon hat diesem Schlaraffenleben ein Ende gemacht, doch versichert man, daß die genannten Damen eine Menge Empfehlungsbriefe für hochgestellte Personen mit sich bringen. Lieferantenwesen. Im ungarischen „Zentralblatt für Eisenbahnen und Verkehr" lesen wir folgende merkwürdige Notiz: „Aus der Provinz gelangen vielfältige Klagen an uns Uber das absolut schlechte Schuhwerk, welches den Hon-veds geliefert wird. Namentlich die Sohlen dieses so unentbehrlichen Bekleidungsstückes sollen an einer Dauerhaftigkeit loboriren, die geradezu merkwürdig erscheint. Bekanntlich sollen 16 Bataillons Honveds in das kleinen Anflug von Vanille zu erhöhen, oder 4—5 Orangenblätter vor dem Aufgießen unter den Thee zu mengen. Wer starken Thee liebt, befeuchte ihn mit einigen Tropfen doppelt kohlensauren Natrums. Wie sehr dieses Getränk beliebt ist, beweist die großartige Konsumtion, welche sich für Europa allein jährlich über fünfzig Millionen Pfund beläuft. Nach Großbritannien, welches jährlich zirka 38 Millionen Pfund konsumirt, sind Rußland mit 7 Millionen und Holland mit 3 Millionen Pfund die größten Konsumenten. Deutschland verbraucht 3 und Frankreich 2 Millionen Pfund jährlich. Meine persönliche Wenigkeit, mein gastronomisch gesinnter Leser, ist dergestalt ein Liebhaber dieses himmlischen Getränkes, daß sie sich ebensowenig einen Himmel ohne Theespringbrunnen denken kann, als sich die Türken ein Paradies ohne HouriS vorstellen können. Von den berühmten Persönlichkeiten erwähne ich als Theeverehrer nur den liebenswürdigen Dichter Ludwig Uhland, welcher den Thee durch folgende schönen Verse besingt, wodurch er sich im Pantheon der Gastronomie ein ewiges Denkmal gesetzt hat: In Indiens mistischem Gebiete, Wo Frühling ewig sich erneut, O Thee, du selber eine Mithe, Verlebst du Leine Bliithenzeit. Brücker Lager maschiren, um daselbst an den großen Marschübungen und Manövern theilzunehmen. Es sind leider alle Aussichten vorhanden, daß die ungarische Landwehr daselbst bloßsüßig vor dem obersten Kriegsherrn defiliren wird." Wenn wir nicht irren, besorgt die Lieferungen für die ungarischen Honveds ein Konsortium, dem die Generalbank nicht fern steht. Das Konsortium Skene soll um die Verlängerung seines Lieferungsvertrages von 5 auf 10 Jahre eingeschritten sein, weil es sonst keine Konfektionshäuser errichten könnte. Gleichzeitig wird die Nachricht verbreitet, daß Jglaner Tuchfabrikanten die Lieferungen von Mänteln für die österreichische Landwehr um 7 fl. 50 kr. übernommen haben, während das Konsortium Skene 14 fl. dafür fordert, und daß von denselben Fabrikanten die Hose um zirka 1 fl. billiger osferirt wird, als sie Skene liefert. Wie viel Wahres an dieser Angabe ist, das wird sich wohl bei der Prüfung des Militärbudgets zeigen. Gewaltige Preisdifferenzen in ein und demselben Artikel, an ein und demselben Orte, sind übrigens bei den ärarischen Lieferungen nichts ungewöhnliches. So wird uns beispielsweise von einem Faktum erzählt, daß in einer Stadt eine Heeresabtheilung für ein fertiges Fenster dem einen Unternehmer 8 fl. bezahlte, während eine andere Abtheilung in demselben Orte für genau dieselben Fenster 24 fl. per Stück akkordirte. Da freilich kann das Armeebudget nicht klein werden.___________ Zur Tagesgeschichte. — Ueber eine Defraudation im Justizministerium wird von der „Abendpost" nachstehendes publizirt: „Der seit März 1867 wegen besonderer Geschäftstüchtigkeit mit der Leitung des Expedits und mit der Verwahrung und Versendung einlangender Geldbeträge betraute Kanzleibeamte hatte einem 9465 Franken 50 Zentimes enthaltenden Packete einen Theilbetrag entnommen und für sich verwendet. Der Expeditsleiter hatte jedoch, bevor er über den entdeckten Vorgang zur Verantwortung gezogen werden konnte, den Abgang bereits ersetzt. Bei diesem Anlasse gestand der Expeditsleiter, er habe den Ersatz aus anderen Geldsendungen und Amtsgeldern geleistet, welche in seiner Verwahrung standen, und es sei im Ganzen ein Abgang von 1500 bis 1800 fl. daran vorhanden. Die sogleich vorgenommenen kommissionellen Erhebungen bestätigten diese Angaben und der Schuldige wurde sofort noch am 20. d. M. von seinem Amte suspen-dirt und dem Landesgerichte zur strasgerichtlichen Amtshandlung übergeben. Das „Wr. Tgbl." erzählt, der betreffende Beamte, H., hätte sich schon vor mehreren Jahren eine Veruntreuung von mehreren hundert Gulden zu Schulden kommen lassen. Die Sache wurde damals vertuscht, der Ches H's., Ministerialrath v. Rein- Wann Liebende zum stillen Feste In deinen duft'geu Schatten flieh'n, Dann rührest leise du die Aeste, Und streuest Blumen auf sie hin. Den Mannen will es schwer gelingen, Zu fühlen deine tiefe Kraft: Stur zarte Frauenlippen dringen In deines Zaubers Eigenschaft. Zum Schlüsse folgendes, kurzes, lustiges Thee-geschichtchen: In einem eleganten Kaffeehause der inneren Stadt Wien kamen täglich vier enorm reiche, grandios lustige Wiener Bürgerssöhne zusammen, um Billard zu spielen und Thee zu trinken. Nebstbei hatten alle vier ihr Augenmerk auf die Besitzerin dieses Cafö's geworfen, eine junge, reizende Witwe, in der allerverwegendsten Bedeutung dieser beiden Eigenschaftsworte, so daß ich bei Erinnerung dieses ferafischen Wesens unwillkürlich meine Fingerspitzen küssen muß. Jeder hielt sich für den Bevorzugten, und hoffte an der schönen, milchweißen Hand der mokkaschwarzen Kaffeesiederin durch eine Mariage als Melange nippen zu dürfen. Eines schönen Nachmittags, an dem es gerade regnete, befanden sich unsere Theefreunde wie gewöhnlich im Cafe, um nach Gewohnheit Thee zn trinken. Dies war nicht lange noch geschehen, als jeder fast zugleich ein heimliches Lillöt-äoux erhielt, worin lein, deckte aus seinen eigenen Mitteln den fehlenden Betrag und beförderte seinen Offizial mit Uebergehung anderer Beamten zum Adjunkten. H. ist verheiratet und steht im Alter von ungefähr 36 Jahren. Man glaubt, daß er sich bei der von ihm begangenen Veruntreuung in der Hoffnung wiegte, daß Ministerialrath Baron Reinlein, der, nebenbei bemerkt, bei sei" ner Trauung als Beistand sungirte, auch diesmal das Defizit bereitwilligst decken werde. — Während vorgestern die Herren Steudel und Ostwald ihre Anhänger im südlichen Wiener Bezirke mit klingendem Spiele zur Wahlurne führten, gab es im nördlichen Bezirke eine artige Keilerei und es fehlte nicht viel, so hätte das Volk in der Leo' poldstadt die Lynchjustiz au einem böhmischen Schustergesellen in Szene gesetzt. In der kleinen Ankergasse standen nämlich mehrere Personen vor einem Wahl ansrufe, der mit den Worten schließt: „Hoch Oester- reich! Hoch die Verfassung!" — „Mi brauch ma kan Verfassung uit," rief der Schuster und faßte das Blatt, um es herabzureißen. In dem Augenblicke kamen mehrere derbe Fäuste mit seinem Kopfe in eine mehr als unsanfte Berührung; selbst ein Mädchen ließ sich hinreißen, den Unbesonnenen seinen Unmnth mit dem Sonnenschirm fühlen zu lassen, und eine derbe Ohrfeige bewies ihm endlich den vollen Ernst der Situation. Jetzt verlegte sich der Schuster aufs Bitten: „Drei Sechserlu habe ich bekommen von noblen Herrn, wenn ich den „Plankett" herabreiße, und noch paar andere, weils seins von Juden und brauch' mir keine Verfassung." Man wollte den Mann zur Polizei führen, um möglicher Weise deu noblen Herrn erniren zu können, der keine Verfassung braucht, als sein Weib, eine Vollblut-Wienerin, einherstürzte und mit geläufiger Zunge bewies, daß ihr Mann „a Böm iS," der eine Eselei um die andere macht und aus purer Dummheit schon einmal für andere Leut eingesperrt wurde; — „wauus ihm a Zehnerl zeig'n, thnt er alles u. s. w. I bitt' Jhna ums Blut Christi Willen, lassens mein Simperl los!" Diese Worte verfingen, die Szene löste sich in Heiterkeit auf und der Schuster wurde nach einigen wuchtigen Rippenstößen losgelaffen. — Die bekannte Annonzenexpedition Haasen stein und Vogler wird am 1. August auch in der Hauptstadt Böhmens, in Prag, ihre Komptoire eröffnen, und zwar in der Hauptstraße der Stadt, am Graben. Die Herren Haasenstein und Vogler haben jetzt schon Niederlassungen gleicher Firma in folgenden Städten: Hamburg, Berlin, Leipzig, Dresden, Breslau, Köln, Frankfurt a. M., Stuttgart, Basel, St. Gallen, Zürich, Lausanne, Genf und Wien, und wird Prag also die fünfzehnte Stadt sein, in der diese große Firma domicilirt ist. ihnen angezeigt wurde, daß sie als ein Opfer des Hasses und Neides durch den Thee vergiftet wurden. In gräßlichster Angst und Verzweiflung, da sich wirklich schon Brechreiz einstellte, schlich jeder verstohlen nach Hause, um durch einen herbeigeholten Arzt das kostbare Leben zu retten. Kaum in einem Schweißbade schwimmend, erhielten die Verzweifelten abermals ein Briefchen, mit der Anzeige, daß das Ganze eine Mistifikation sei, und daß sie eben nur ein kleines Schweißpulverchen mit dem Thee tranken. Aufspringen und in das Kaffeehaus eilen, war das Werk eines Augenblicks, in welchem drei fast g, tsmpc» eintrafen. Aber wie erstaunt waren sie, als sie den vierten Freund „befrackt" neben der bräutlich geschmückten Witwe erblickten, so wie das ganze Kaffeehaus in einen großen Speisesaal umgewandelt sahen. Mit einem atlasweichen, doch maliziösen Lächeln empfing sie die reizende Witwe, welche ihnen in ihrem Freunde den neuen Kaffeesieder vorstellte und vielmals um Entschuldigung bat, daß sie sich diesen kleinen Vergistungs->paß erlaubt habe, da sie sonst kein Mittel wußte, sich ungestört mit ihrem Auserkornen trauen Z» lassen. Ein herzlicher Kuß entschädigte sie für die ausgestandene Angst, und der erste Toast, welcher ausgebracht wurde, lautete: „Es lebe der Thee-' — Im Theater in Briinn brach vorgestern Abends kurz vor Beginn der Vorstellung Feuer aus und ist dasselbe, wie das Telegramm meldet, total niedergebrannt. Der Redoutensaal und die Nachbarhäuser konnten gerettet werden. — Privatbriefe aus Amerika, welche kürzlich in Paris eingetroffen sind, sprechen den Verdacht aus, der unlängst verstorbene Jerome Patterson-Bo-uaparte sei durch Gift ums Leben gekommen. Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten. Original-Korrespondenzen. Stein, 24. Juni. (Wahlb ewegung. Dr. Costa als Agitator. — Der Papst und die Landtagswahlen in Krain.) Die Wühlereien der klerikalen Partei angesichts der bevorstehenden Landtagswahlen haben einen wahrhaft unerhörten Grad erreicht. Die geistlichen Herren wandern nner-rnüdet von Haus zu Haus und drei- und viermal in einem Tage werden die armen Wähler mürbe geredet. Vor wenigen Tagen erschien sogar Dr. Costa fammt dem klerikalen Kandidaten Murnik selbst hier. Es wurde eine Wählerversammlung einberufen und dort den von den geistlichen Herren herbeizitirten Wählern unter Costa's Auspizien die Wahl Murniks warm ans Herz gelegt. Doch um sicherer zu gehen, greifen unsere Geg< »er auch zu wahrhaft drastischen Mitteln, um keinen stärkeren Ausdruck für derartige Manöver zu gebrauchen. So sind hier Fälle vorgekommen, daß den Wählern ein päpstliches Schreiben vorgewiesen wurde, worin Papst den Wählern empfiehlt, bei den bevorstehenden Landtagswahlen ja für die klerikalen Kandidaten einzustehen. Auf solche Weise wird der Sinn des armen Volkes am Lande verwirrt und jede freie Erwägung und Meinungsäußerung sistematisch zu Grund gerichtet. Lack, 24. Juni. (Bürgermeisterwa Hl., Bei der gestern stattgehabten Wahl des Bürgermeisters wurde der Kandidat der Liberalen, Herr Gerbetz, gewählt, sein Gegenkandidat war der klerikale Gastwirth Schuschmk; Gerbetz hatte 10 Stimmen, Schufchnik 5 Stimmen. Die Agitation des Klerus war kolossal, doch glücklicherweise erfolglos. Lokal-Chronik. — (Zur Wahlbewegung.) Die Klerikalen in Krain entwickeln angesichts der bevorstehenden Wahlen eine Rührigkeit, welche der letzten Wahlagitation vor drei Jahren in nichts nachsteht, ja sie sogar libertrifft. Die Verfassung wird dem bethörten Volke als ein bereits überwundener Standpunkt dargestellt, dls eine Sklaverei, von der das Volk vollends befreit Werden muß, um in das gelobte Land der klerikalen Verheißungen zu gelangen. Der gefährdete Glaube . die Erleichterung der hohen Steuern sind der Eche Köder, womit man gläubige Fischlein fängt. Urwahlen am Lande sind meist im klerikalen Sinne ausgefallen, nunmehr wird die Bevölkerung der Städte und Märkte mit allen Kunstgriffen der Kanzel, des Beichtstuhls und sonstiger geistlicher Einwirkung gegen die verruchten „Liberaluchi" bearbeitet. Dieser Spottname, auf dessen Erfindung sich „Danica" einiges zu Me thun mag, ist bereits im Munde des Volkes geläufig geworden. Der freisinnige Bürgersmann, den die Geistlichkeit mit ihrem Anhänge als „Nemßkntar" "der „Libcraluch" bezeichnet, muß von jedem Gläubigen gemieden werden. Man glaubt es kaum, daß in unserem aufgeklärten Jahrhunderte Hierlands die sanair Aeu Aufhetzungen hochmülhiger und ignoranter Geistlicher, deren Laster dem Volke sehr wohl bekannt, Gehör und Glauben finden können. Und dennoch ist es so. In einer benackibarlen Stadt zirkn-urt sogar ein angeblich päpstliches Breve, worin jenen Wählern, wclche die von der Geistlichkeit anempfohlenen Männer in den Landtag wählen, Ablässe und der päpstliche Segen verheißen werden. — (Alles für Gott.) Die krainifchen -Lclksführer scheinen denn doch etwas Scham zu fühlen, Wenn sie ihre für das flovenische Volk berechneten Auf- rufe in das Deutsche übersetzen, und so kommt es denn, daß sie sich dort, wo die wortgetreue deutsche Ueber-setzung jeden halbwegs vernünftigen Leser in eine heitere Stimmung versetzen könnte, Fälschungen des Urtextes erlauben. So z. B. lautet die deutsche Ueber-tragung ihres Wahlspruches: „Vse ra vsro" nicht „Alles für den Glauben," sondern „Alles für Gott." Herr Dr. Costa, von dem jene Uebersetznng herrühren soll, mochte wohl die Lächerlichkeit begriffen haben, sich dem gebildeten deutschen Lesepublikum als Glaubenskämpfer hinzustellen, daher will er „nur für Gott" zu den Waffen greifen, und blos gegen Atheisten zu Felde ziehen. Was mag sich jedoch unser Herrgott denken, wenn sich zu seinen Vertheidigern Skribenten aufwerfen, deren ganze Stärke in einem unglaublichen Wortschätze von Trivialitäten besteht, wie sie in dem Leibjournal des glaubenseifrigen Dr. Costa zu lesen sind. Wir meinen, vaß unser Herrgott bei solcher Zudringlichkeit jene Worte ausrufen würde, die ihm der französische Dichter Beranger bei der Betrachtung ähnlicher irdischer Erbärmlichkeiten in den Mund gelegt hat, sie lauten: Daß Euch der . . . hol! — (Das Brunnenwasser.) Es muß hier, bei herannahendem Sommer, abermals darauf hingewiesen werden, daß Hofbrunnen, welche sich in der Nähe von Dung gruben, 4—10 Schritte davon befinden, namentlich in sehr durchlassendem humusartigen oder sandigen Erdreich, sicher leicht durch giftige, faulende Stoffe verdorben werden. Wie leicht sich eine Flüssigkeit, bei gleichzeitigem Druck nach unten und der Seite, Bahn macht, kann jedermann erproben. Nun liegen aber Dunggruben gewöhnlich weit flacher als Brunnen. — Der Druck nach unten ist also ebenso stärker als bei gewöhnlichem Wasfer, weil sich in der Dunggrube stets feste und schwerere Massen befinden. Gegen das Unheil einer Infektion des Brunnenwassers schützt nur eine mehrere Fuß dicke, gut zementirte Uutermauerung der Grube wie des Brunnens, den Boden der Grube eingeschlossen, und auch eine solche Mauer schützt kaum einige Jahre. Versuch. Wer sich überzeugen will, wie sehr Brunnenwasser durch die Nähe einer Kloake versetzt werden kann, nehme ein Mikroskop zur Hand und schaue! — (Die Namen der von den steierischen Landgemeinden gewählten Abgeordneten) sind: Liberale: Plankensteiner (in Murau), Graf Vetter (in Bruck an der Mur), Hanpt-mann Seidl und Grundbesitzer Brandstetter (in Marburg), Gewerksbesitzer Liebl (in Liezen) und Bezirkskommissär Zschok (in Leoben). Klerikale: Baron Gn-denns, Pfarrer Lehmann, Graf Platz, zwei Grafen d'Avernas, Professor Maassen, Prälat Allinger, Gutsbesitzer Adamovich, Müller Weinhardt, Redakteur Carlen, Dechant Kosar, Bezirksrichler Herman, die Doktoren Dominkusch und WoZnjak, Grundbesitzer Rabin-ger, Pernseind und Bnkowetz. wem Traurig stünde es um unsere Wählerschaft, wenn sie da noch einen Augenblick schwanken könnte, sie ihre Stimme geben soll. Ein Laibacher Bürger. Zur wahlbeivegung. Unerhört perfid ist die Art und Weise, wie von den Klerikalen anläßlich der bevorstehenden Wahlen die Beamten gehetzt werden. Es wird ihnen in klerikalen Blättern vorqe- fchwätzt, daß die Verfassung schon nahezu gestürzt sei, daß ein vollständiger Umschwung bevorstehe, und daß die Anhänger der Verfassung sich künftig einem ändern Sisteme werden anschmiegen müssen. Was soll man von einer Partei halten, die solche EinschUchternngsversuche nicht scheut? Da ist es denn doch an der Zeit, darauf hinzuweisen, daß die Beamten den Eid auf die Staats- grundgesetze und die Verfassung abgelegt haben. Die National-Klerikalen schreiben dagegen heute die Beseitigung beider auf ihre Fahnen. Welcher Beamte könnte somit, ohne seiner Vergangenheit untren zu werden, für die klerikalen Kandidaten und deren Programm stimmen? Ein Beamter und Wähler. Eingescndet. Herr Redakteur! Ein größeres Armnthszengniß hätten sich unsere Gegner doch nicht ausstellen können, als es durch die Aufzählung der Verdienste der beiden klerikalen Landtagskandidaten Debeutz und Horak geschehen ist. Diese Beiden sind unsere Mitbürger, sie zahlen gleich uns Stenern und haben sich unbedingt dem klerikalen Wahlprogramme angeschlossen. — Das sind die hervorragendsten Eigenschaften, welche die eigenen Anhänger von ihren Kandidaten hervorzuheben wissen. Man muß gestehen, die Anforderungen, welche unsere Gegner an ihre Abgeordneten stellen, sind wirklich sehr bescheiden. Wer also in Laibach lebt, Steuern zahlt und blmd ins Horn der Klerikalen bläst, der ist, nach ihrer Anschauung, schon ein würdiger Abgeordneter der Landeshaupistadt. Und solche Leute wagt man Männern wie Kal-tenegger und Snppan gegenübcr zu stellen, die, ganz abgesehen von ihrer erfolgreichen Berufsthäligkeit, beide schon durch eine Reihe von Jahren im Landtage und im Gemeinderalhe in hervorragender Weise gewirkt haben und sich die unleugbarsten Verdienste um Stadi und Land erwarben. Witterung. Laibach, 25. Juni. Gestern Abends Gewitterwolken. Wetterleuchten in Westen. Nachts nach 1 Uhr Regen. Vorm. wechselnde Bewölkung. Nachmittags trübe, starker Wind aus Ost mit Re gen und Gewitter. Starke Abkühlung der Lust Wärme: Morgens 6 Uhr 14.0°, Nachmittags 2 Uhr 11.7" (1869 -j- 15.7°; 1868 -j- 21.6°). B a r om e t er 323.76'". Das gestrige Tagesmittel der Wärme -j- 17.1", um 1.2" über dem Normale. Angekommene Fremde. Am 24. Juni. WIvn. Bäcker, Fabrikant, Wr.-Neustadt. — Ludwig Baron, Kaufm., Kanischa. — Graf Pace, Priv., Ponovic. — Ritter v. Kaiser, k. k. Hofrath, Wien. — Fischer, k. k. Scktionsratb, Wien. — Dr. Kraus, Triest. — Veselinovic, Vinkovce. — Schrank, Privat, Graz. — Mischet, Reisender, Klagenfurt. - Kuschel Ludwig, Fa briksbesitzer, Johannesthal, kielen». Munk, Geschäftsmann, Wien. — Bönchcr, Apotheker, Gurkfeld. — Schwab, Triest. — Valencit, Jll -Feistriz. — Ostersetzer, Fabrikant, Wien. — Müller, Kfm, Bremen. — Franjo, P. Graz. ILoI. Pawlik, k. k. Beamte, Wien. Verstorbene. Den 24. Juni. Elisabeths Podrenk, Magd, alt 32 Jahre, im Ziviljpital an der Gehirnhöhlenwassersucht. — Dem Herrn Johann Mayer, Siidbahnkondukleur, sein Kind Josef, alt 3 Monate und 9 Tage, in der St. Petersvorstadt Nr. 107 an der Lungenlähnmng. Wiener Börse vom 24. Juni. StLLt»k0»S». 5perc. österr. Wäbr. . dto. Rente, öst.Pap. dto. dto. öst.in Silb. Lose von 1854 . . Lose von 1860, gan^e ijose von 1860, Fünft. Prämiensch. v. 1864 . Steiermark )u5pCt. Kärnten, Kram u. Küstenland 5 „ Ungarn. . zn5 „ Kroat.u. Slav.5 „ Liebenbürg. „ 5 „ ltationalban! . . . Kreditanstalt . . . lt. ö. Eöcompte-Ges. Lnglo-öfterr. Bank . Oest. Bodencred.-A. . 7>-st Hypoth.-Ban? . Steier. Escomvt.-Bk. iais. Ferd.-Nordb. . Lüdbahn-Gesellsch. . ?ais. Elisabeth-Bahn. !ar!-Ludwig-Babn Siebenb. Eisenbahn . iais. Franz-Zosefsb.. Zünfk.-Barcser E.-B. Nföld-Fium. Bahn . -»kkvLkrLsko. Nation. ö.W. verloSb. '.7kg. B?d.-Creditanft. rüg.öst.Bod.-Credit, vto. rn 33 3. rückz. . Geld Ware 60.10 69.-89.50 95 60 105.25 116.75 60.20 69.10 90 95.80 105.50 117.- 94.— 95.— 86.— 80.— 83.— 77.50 257.50 860.- 314.50 378.—! 92.— 245 — 2287 1U4.5V 215.-247.— 17«.— 192 — 174 — 174.25 94.— 80.30 84. 78. /22 -257.70 862. 315.50 380. 94.— 2292 194 71> 2i5 S' 247 50 17L 25 192 50 174 50 174 75 93.50 93.72 90 75 91 25 107.25 107 50 90.— 90.L5 Oest. Hypoth.-Bank. I»rror1tLr»-0d:L8?. Südb.-Ges. zu 500 Fr. dto. Bons 6 pCt. Nordb. (100 st. CM.) Sieb.-B.(200 st. ö.W.) RudolfSb.(300st.ö.W.) Franz-Jos. (200 st.S.) I-oso. Credit 100 fl. ö. W. . Don.-Dampfsch.'Ges. zu 100 st. CM. . . Trrefter 100 st. CM. . dto. 50fl. ö.W. . Ofener . 40 st. ö.W. Salm . „ 40 „ Palffy . „ 40 ^ Clarv . ^ 40 ^ St. Genois^ 40 „ Mndischgray 20 ^ Waldstein . SO „ Lieglevich . 10 „ RurclfSAft. 10 ö.W. V tzvksvl (3 Mon.) AugSb. Il-Ost. füdd.Lü. Franks. 100 st.. „ „ pcrrdou lO Ps. SterL. Paris 100 Francs tzals. Münz-Ducateu. 20-FrancSstück . . . Vereinst Haler . . , Silber . . Geld Ware 98.— — 116.— 116 50 L4tt.50 247.— 94.50 94.70 91.70 9i.90 92.25 92.50 96.— 96.20 160.25 160.75 99.75 122 50 61.— 33.— 40.— 3".50 36.— 29.50 20.50 22.— 17.— 14.50 100.— 123 50 63.— 34.— 41.— 31.— 37.— 30.50 21.— 22.50 18.— 15.50 100 - 100 25 100.10 100 30 119.75 119.90 47.55 47.60 5.72 5.78 9.57 9.58» 1.77 I 1.77 1l7.50j1l7.7L Wegen Linienstörung ist der telegrafische Wech-felkourS ausgebliebcn. Gedenktafel über die am 30. Juni 1870 stattfindenden Lizitationen. 1. Feilb,, Rant'sche Real., Marlinverh, 454 fl., Fahrnisse 104 fl.. BG. Lack. - 3. Feilb., Kese'sche Real., Bir-kenberg, 350 fl., BG. Gurkfeld — 1. Feilb., Galic'sche Real., St Marein, 2671 fl., 224 fl., 140 fl., 740 fl., 200 st , 160 fl., BG. Laibach. — 2 Feilb., Prah'sche Real. Grailah, BG. Nassenfnß. __________ __________________________________ Korrespondciy. Herrn Michitsch in Leit,neritz: Ihr Abonnement wurde nun bis Ende Dezember L. I. berichtiget. Kel«'63lion8 - fluill für Mer-e vom k. k. Thierarzte 6knau8i, welches von kompetenten fachmännischen Autoritäten der hohen Sanitätsbehörde zu Wien gepriift und in Folge Erlasses eines hohen Ministeriums des Handels vom 5. März 1869, Z. 4336/724, einzig NNd allein als Heilmittel gegen äußere Krankheiten der Pferde anerkannt wurde. Als Präservativmittel wird es vor und nach größeren Strapazen angewendet, da es wieder stärkt und kräftigt und die Pferde vor Steifheit schützt. Die besten Zeugnisse von sehr vielen Autoritäten können bei jedem Verkäufer meiner Heilmittel znr Einsicht genommen werden. Preis einer Flasche sammt Gebrauchsanweisung 1 fl. 40 kr. S. W. Thiel -Heitpusuel für Pferde, Hornvieh und Schafe, welches dem Korneuburger Biehpulver und andere» von Laien zusammengesetzten Präparaten weit vorzuziehen ist, da es nicht nur allein bei den gewöhnlich vorkommenden Thicrkrankheilen, als der Kcble, Drüse, deu verschiedenen Katarrhen n. s. w. schnelle und sichere Hilfe leistet, sondern selbst bei fieberhaften inneren Leiden mir dem besten Erfolge angewendet wird. Es behebt selbst hartnäckige Verstopfung in den Gedärmen nnd Störungen im Pfordadersistcm, befördert die Ab-und Anssondernngen nnd steigert in hohem Grade die Milchergiebigkeit bei Kühen. Als Präservativmittel wird es im Frühjahr und Herbste, wo die Thiere gerne kränkeln, mit Ersolg angewendet, da es den Ausbruch vieler Krankheiten verhindert, es macht die Thiere munter, befördert den Haarwechsel und Freßlust und stärkt die Verdauung. Schließlich muß ich noch be merken, daß mein Thierheilpulver nicht uur besser ist. als Las Korneuburger Viehpulver, sondern die Packete sind auch billiger »nd griis;er. Die besten Zeugnisse liegen bei jedem Verkäufer meiner Heilmittel vor. Preis eines Packets sammt Gebrauchsanweisung 40 kr. DE*" ^ . Ich halte cs für meine Pflicht als Arzt, die k. 1. Pferdebesttzer aufmerksam zu mache», daß das Rcstitutionsflnid des Herrn Kwizda zu Kornenbnrg durchaus kein Heilmittel gegen Krankheiten der Pferde ist, sondern mir als Präservativmittel privile-girt wurde (Präservativmittel sind sür Gesunde aber nicht für Kranke), überhaupt wurde Herrn Kwizda, laut des mir für mein Heilmittel zugelangten Bescheides eines hohen k. k. Handelsministeriums vom 5ttn März 1869, Zahl 4336/724, ausdrücklich untersagt, diesem Waschwasser (Restitutions-Fluid) iu den öffentlichen Ankündigungen und Gebrauchsanweisungen Heilwirkungen znzuschreiben, aber Herr Kwizda läßt sich trotz Verbot doch nicht irre macken, seiner Eifindung heilkräftige Wirkungen zuzuschreiben, welche selbe niemals besessen hat. Meine Heilmittel sind echt zn beziehen: 'in Laibach bei Herrn ^.nt. Lrisper, in Radmannsdorf bei Herrn k'risä. lSomLun, in Krainbnrg bei Herrn Wilk. Lillsi-, in Tteill bei Herrn IV. koärelcLr. (232-2) Haupt-Depot für die öfterr. Mlg. Monarchie bei Thierarzt in Klagenfnrt. Epileptische Krämpfe (Fallsucht) (i6-il6, heilt brieflich der Lpezialarzt für Epilepsie Doktor i» Berlin, jetzt: Loujseustraße 45. — Bereits über Hundert geheilt. Lungentuberkulose; Brust- u. Hals - Krankheiten, werden naturgemäß, ohne innerliche Medikamente durch ein leit Jahren bewährtes, einfaches Verfahren, geheilt. Adr.: Dr. Rottinann in Aschaffenburg a. M. (Gegenseitig lruiivo.) (228—3) Ditz seit vielen bestellende (100-17) der 1c. k. ersten IrmdesdetuAten ILIr»ttr»«vi de8 I I belrannt dureli ilir aus^exeielinetes Fabrikat, von vvelebem die kreise neuerdings bedeutend ber-ab^eset/t sind, beündet sied uoeli immer bei Iiiukt'i r», s»»» „L,,,,, Xlk. l>L8 noeli vorrLtkige bestellend in I^einen- nnd Launi-voII-1'LA- und Xüelitlivmlleii, IEM6U- nud Laumwoll-l)s.meii>iosen, Zsstrielcten 2>virostrüinpken, wird ru bedeutend lieraiigesetLteil kreisen Mii^Iiek «.usverlcuult. vr. IVI. Leliwarr:»»»V/isn vird dieser 1'Lge in eintreKen und Olrrsa- IrrL»keii aller .Vrt naeli dem 8tLndpnnIcts der I?s.elr-di8rixlin Ratli oder Hüte ertdeileu. (250—2) (166-24) Lnglsnl!kl''8 zahnärztliches Atelier ist von 9 bis 12 und 3 bis 5 Uhr offen. E Uou§36-?ixön, ^ ^ Nier- «L 1I«eiilIi»i»l>l' ^ M der Eisapparaten-Fabrik von A. Wiesner in Wie» (27-13) ^ sind zum Fabrikspreis zu haben bei W> O A. Samassa in Laibach. U (251-1) 3i1'böi?-?rioritLtö^ der Ir. Ic. xriv. l.6vbkn - Voi'llki'nbki'gkk' kisenbskn. ^.Is sieliere Laxitals-^lll^Ze AeeiAnet, «tvnvvtrvi, in Ltüolcen iru Ü. 300, ruek^Lblbar g.1 xu.ri, mit Xouxons L 6. 7 '/z ö. eis. Silber — 5 'Ilialer — ii. 8^ 8üdd. Walt r., itm 1. August uuä I. I^ebrug-r, beim ZeZen- ^vLrtiAen Kurse ?.irl. t. Publikm» hiermit an, daß er mit seiner Spezerei-, Kolonial-, Material-, Farbwaaren-, Wein- & Delikatessen-Handlung aus dem Hanse Ecke der Elefantengasse in das Grumnig sche Haus vk-n-vk dem Militärspital, i 1 < I X t > , übersiedelte. Indem er für das bisher in ihn gesetzte Vertrauen dankt, empfiehlt er auch fernerhin sein ganz neu affortirtes Lager unter Versicherung der schnellsten und reellsten Bedienung. Ferner erinnere ich, daß Las früher von Herrn L. C. Luckmann gehaltene Chalnpagner-Snger von >1 oi l 48L < »»8 I i nunmehr von mir fortgefiihrt wird. Ebenso ist LMrL-Märzenbier von Ksbrüäsr Loslsr iu Bouteillerr, sowie «LI8, "DW best Fioretoue, gleich wie bei Herrn Taucar Pr. Pfd. L 12 kr., am Lager, und ist derselbe en gross L en detail zu haben. (249—2) Verleg« und für rie Redaktion veramwonttch: Oltomar Bamberg. Druck von Zgn. v. Klein mayr L Fed. Bawberg tp Latda