Nr. M. Pränumerlltion«pt«l»: 3m Eomploil «anzj. si. ». halbi. N. 5 Ü0, ffllr die Zusttlluna ln« H»u» yalbj, 50 sr, Mil der Post gnnzj fl l», halbj. si, 7 5», Mittwoch, 15. März. Instit!on»gebllr: Fill Nelne Inserate bi» »u « Zeilen «» »r., größere per Zeilc « lr.; b«, öfteren !ll?>eblrhl>lunßtn p«r Zeile » lr. 1882. Amtlicher Theil. mn ?^^' ""^ k. Apostolische Majestät haben mit "uelyoHjt unterzeichnetem Diplome dem Hofschau-wmer und Regisseur am k. k. Hofburglheatcr Adolf ^onnenthlll als Ritter de« Ordens der eisernen «rone drttter Klasse in Gemäßheit der Ordensstatuten ven illlttrrstaud allergnädigst zu verleihen geruht. ^_ Se. f. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 2. März d. I. dem ?°lÜ, c l°6e der reichsunmittelbaren Stadt Trieft Mlvssenen Gesehentwurfe inbetreff der Schonung des "Mors h^ Allerhöchste Sanction aUergnädigst zu er. Erkenntnis. «Ml m?^ ^ ^ Landesssericht als Prcssgericht in Klagcnsurt l,llt vmn 1 N "^ l. l. Staatsanwaltschaft mit dem Erkenntnisse der in /"^ ^^' Z. 28W. die Wcitcrverbreituiig der Nr. ü v°». ^"^'^ "scheinenden Zeitschrift „Der Socialdemokrat" lei^" > """ 1««2 wr^en des Arlilels „Briefe ans Oester-188^'w.'^"' ^r-l> derselben Mschrisl vom 2. Februar Nichtalntlicher Theil. Nr.i^ ?"iestät der Kaiser haben, wie die zum ^ swung" meldet, dcr Gcmeinde Nitlowitz Qischi' "^ ^^ st' u«d der Gemeinde Unter-das mm^ar ^ ? """ Kapelle 100 si.; ferner, wie Feueribnn ^' Amtsblatt meldet, für die durch eine Nlr de>, m.^übigten Einwohner von Taäp 800 st,, die rumi^ , ^W Kinderasylvercin 100 si. und für weumnde Pälfalva 50 fl. zu Unseren braven Truppen in der Krivoäije N^V '"'t erhebender Einmüthigkeit die gcsammte A, s ^' wohlverdienten Tribut der Anerkennung fiir '^e jo heroischen und von Erfolg gekrönten Anstren-VUl'gen entgegen. Dies mujs — schreibt die «Wiener "vendpost" — jedes patriotische Gemüth mit wahrer vleuoe erfüllen. Diefe Einmülhigleit beweist eben ick-« n/"l' dass die Vaterlandsliebe der österreichi-i^en Kolter stärker ist als alle nationalen und poli- tischen Gegensätze und dass überall da, wo die Ehre und Machtstellung des Reiches ins Spiel kommen, in der stanzen österreichisch-ungarischen Monarchie nur Ein Gefühl alle Gemüther beherrscht: das Gefühl der Zusammengehörigkeit und der treuen Liebe für Kaiser und Reich. — „Die Nachrü!»,, dass die kleine Armee, welcher die Aufgabe zugefallen war, das wilde Berg-land der Krivosije zu bändigen — so schreibt das ., Tagblatt" — mit einem einzigen gewaltigen Anlaufe ihre siegreichen Banner auf den fchier uneinnehmbaren Positionen des Feindes aufpflanzte, erfüllt unsere Herzen mit Freude und mit Bewunderung.. . Es war ein echter und gerechter Sieg, diese Eroberung der Krivosije, eine Waffenthat ersten Ranges, die kühn an die Seite der hervorragendsten Waffenlhaten ge. stellt werden lann, welche die Kriegsgeschichte auf ihren Ruhmesblättern verzeichnet!" — Die „Presse" sagt: ..Ganz abgesehen von dem bedeutenden taktischen Geschicke, mit dem die Operationen entworfen und durchgeführt wurden, ist auch zu bemerken, dafs die Bewältigung des Aufstandes nicht einmal 200 Mann an Todten und Verwnndeten gelostet und dass die Geschichte dieses kleinen Frlozuges leine einzige Schlappe der kaiserlichen Trnppen zn verzeichnen hat. Denkt man an die zahlreichen und blutigen Misserfolge, welche die Armeen anderer europäischer Großstaaten in ihren Insurrections, und Guerillakriegen zu erleiden hatten, so ergibt sich aus der jüngsten Action der österreichische?! Armee ein Zeugnis, das jeden Patrioten mit besonderer Befriedigung erfüllen muss." — Die „Neue freie Presse" bemerkt: „Mit Rücksicht auf die gegenwärtige Jahreszeit und unter dem Einstnfse der Bora, welche in den letzten Tagen herrschte, mag der Uebergang unserer Truppen wohl zu den schwierigsten militärischen Unternehmunaen ge-zählt werden, welche reguläre, mit Vepäck, Geschützen und Proviant ausgerüstete Truppen jemals ausgeführt haben." — Die „Wiener Allgemeine Zeitung" fagt: „Die Freude unferer braven Soldaten da unten über den Fall Dragaljs, durch welchen dem Aufstande in der Krwosije das letzte Repli genommen wurde — wird gewiss in allen Landen des weiten Oesterreich ein Echo finden. FML. Baron Iovanovit hat das Blut feiner Soldaten zu fchonen gemusst; er hat bewiesen, dass Geist nicht nur Menschen, sondern auch die Schrecknisse der Natur besiegt." — Die «Vorstadt-Zeitung" schreibt: „Was die mili. tärische Action betrifft, so war dieselbe genial conci« piert und brillant durchgeführt worden. — Dal .Extrablatt" schreibt: „Der erste und nicht unwichtigste Theil der Aufgabe, welche unseren Truppen gestellt worden, ist in verhältnismäßig kurzer Zeit gelöst worden; unsere Braven haben Außerordentliches geleistet. Der Dank des obersten Kriegsherrn, die Bewunderung ihrer in der Heimat klopfenden Herzens, gespannten Blickes ihren Thaten folgenden Mltbürger ist ihnen gewiss. Sie haben beides und mehr al» überreich verdient." — Das „Fremdenblatt" con-statiert, dass die letzte combinierte Operation „von uliselen tapferen Truppen nur mit Ueberwindung enormer Terrainfchwierigkeiten, unter steten Gefechten und mit glücklicherweise relativ nur schwachen Verlusten glänzend durchgeführt wurde." — Die „Tribüne" sagt: „Was die Haltung unserer Truppen während dieser dreitägigen, glücklicherweise nur mit geringen Verlusten beendeten Kämpfe betrifft, so sind alle Belichte einstimmig in dem Lobe der überall trotz der größten Unbilden des Wetters, der Strapazen und Entbehrungen an den Tag gelegten Ausdauer und Tapferkeit." — „Wenn man bedenkt — so schreibt die „Deutsche Zeitung" — dass die Truppm oft stundenlang bei eisigem Borawinde auf glattem Felsboden zu marfchieren, richtiger: zu klettern, hatten; dass ihnen das nackte Terrain leine Deckung bot; das» sie ihre Nachtlager auf Schneeflächen aufschlagen mussten, den Unbilden des grimmigen Wetters preisgegeben — fo ist die Behauptung nicht übertriebe», dass die Occupation der Krivoiije, was die Ausdauer und Leistungsfähigkeit der Truppen anbelangt, ein denkwürdiges Blatt in der neueren Kriegsgeschichte Oesterreichs bleiben wird. Hier haben Zähigkeit und militärische Disciplin den Sieg über eine» Gegner davongetragen, der sich in seinen Bergen fiir unbezwingbar hielt." Wien, 13. März. (Orlg.-llorr.) Der von der „Rechten" ausgehende und von der Regierung kräftigst unterstützte Antrag, das Wahlrecht auf die Fünf-Gulden-Männer auszudehnen, hat die „Vereinigte Linke" auf die hohe Wichtigkeit der bal-digeVoruahme entfprechender Wahlreformen aufmerksam gemacht. Mchr denn sechzehn Jahre hatte die Llnle die Macht, und zwar leine schwache Majorität, son- Feuilleton. Ein Besuch im neuen Wiener Rathhause. 12 >^?> ..Wiener Männergesangverein" stattete am ^.'l^ ^. vormittags, einer Einladung des Oberbau-Ms Schmidt folgend, dem neuen Rathhaufe einen B uc^nt « ^"'"nderath Luksch als Mitglied des Sck.'^ 6 empftcng die Herren und Oberbaurath r°,«!°ale. der jchon °°m Gerüste ,r. de7«e. b°! zu machen, H.er empfien» dichi S°al die erst Wlche des Sangci mü dem Piächtiaen «°l>,!nr>,^ b°« «ereins, D»,m mö„!« WMV"'^!"! N°V Zwnz SchN DieA' 5»^., ' ^„ 1"' "^ Saale«, d,e nick! der leilclte A e" s ^ ^ «üblich ließ ,3an noch ^ Vin ^ '.Deutfchen Liedes" erschallen. Was es da branc, . . plagen Stadthaufe zu bewundern gab, W a?. . "'', ''^t zu wiederholen. Es ist schon oft d" '^1U'""mscher und begeisterter Weise gesagt wor-be m>? ^"b "°ch oft wiederholt werden. Einen ganz D a^ F°^""ls bot der Rundgang auf de m Vea?ff des^ Hauses, der nicht bloß den rechten aab < 3"" ^" gewaltigen Dimensionen des Baues " . ondern mit der herrlichen Vogelperfpec-ei^Bi^er die Stadt und deren Umgebung Dies ^°" unvergleichlichem Reize vors Auge führte «uch m^t ""^ange werden wohl künftig würd «,).. '^^^^^udstenSehens-uro,gie,ten W,ens zählen. Als man dann nach anderthalbstündiger Wanderung in dem großen Hofe angelangt war, ließ man noch ein Volkslied erschallen und der Vorstand Olsch-bauer sprach dem Meister den Dank des Vereins aus. ..Wenn es giltig ist, dass Architektur gefrorne Musik, so bist du, lieber Freund", sagte er, „der größte Musik-meister der Welt. Schade, dass du kein Sänger, du würdest dann die Steine hier durch die Zanbermacht deiner Kunst aneinandergefügt haben, und das wäre unserem Comnu.naljäckel sehr wohl bekommen. Wir danken dir, dass du uns Gelegenheit gegeben, diesen herrlichen Bau zu bewundern, der noch nach Jahrtausenden Zeugnis von deiner hohen Kunst geben wlrd. Wir danken dir, dass du uns Gelegenheit ge-?«,:!.' "' ^ zukünftigen Bcrathungshallen der Ge-men,de zuerst unsern Wahlsprnch und das „Deutsche L.ed« ertönen zu lassen. Möge dies ein gutes Vor< zeichen bleiben, dass immer deutsche Treue und Sitte Yler lhre Wohnstätte ausgeschlagen halte. Und möge der hohe Geist, der dieses Bauwerk dnrchdringt, auch alle jene mit seinen Atomen durchdringen, die künftig hier schalten nnd walten." Der Redner schloss mit einem Hoch auf Meister Schmidt, in das alle freudig einstimmten. Der Doinliaumeister nahm nun felbst das Wort, um für die Ehre zu dauken, die ihm durch den Besuch des Vereins geworden. „Sie haben das Handwerk gegrüßt", sagte er, „denu unser bnder Kunst ist ia eme verwandle. Wir banen dem Menschen sein Heun, m dem er sein Leben verbringt, und wenn er stlrbt, bauen wir ihm noch ein Denkmal der Erinne-rung. Das Lied wieder begleitet den Menschen von der Wlege an durchs Lcben.' Sie singen ihm von der Llebe, vom Vaterlande, vom Kampfe, und wenn er todt, geben Sie ihm mit dem Liede den Scheidegruß. Und Harmonie ist unser beider Ziel und Streben. Sie haben mir gezeigt, dass diese m dem Hause ihre Stätte gefunden. Ihr? Vegeist<>s„ng erfüllt mich mit neuem Muthe, das Werk glücklich zur Vollendung zn bringen." Die wenigen Worte des Meisters halten alle tief ergriffen und mit einem herzhaften „Lebehoch" schieden sie aus der Stätte, der vielleicht in der Geschichte Wiens noch eine große Zukunft befchieden. Feier der vierhundcrtjiihrigcn Einführung der Buchdruckertunst in Wien. Um dieses Fest Wiens würdig zu begehen, geben die Buchdrucker Wiens bekanntlich ein Festwert heraus: „Wiens Buchdruckergeschichte von 1452 bis 1882", verfasst von dem Secretär des Vereins für Landeskunde von Niederösterreich, Dr. Anton Mayer. Nach den bis jetzt vorliegenden Entwürfen, Holzschnitten, Radierungen und anderen Reproduclionen vom M^ler I. Schönbruimer, Xylographen Bader, Chromo.H'ylo-graphen Knöfler, E. Hütter, Angerer und Oöschl, der Gefellfchaft für vervielfältigende Künste und nach den Beilagen der ersten Buchdrucker firmen Wiens verspricht dieses Werk in künstlerischer und typographischer Ve-ziehung ein Werk ersten Ranges zu werben. Neben der Herausgabe des Texlwerkes wird auch eine historische und moderne Ausstellung des Wiener Buch-druckes in den Räumen des k. t. österreichischen Museums für Kunst und Industrie stattfinden. An der Spitze des Ausstellnngscomites, dem die Herren Hofrath Ritter von Veck, Dr. O. Verggruen, die Custoden Chmelarz und Schestag, dann die Herren Dr. Gölolin von Ticfcnau, Dr. W. Haas, Dr. Anton Mayer, Lauter, Vrendler und Höger angehören, steht Hofrath R. von Eitelberger. Nachdem von den vier großen Wiener Instituten, k. k. Hofbibliothek, kais. Familienbiblwtbel l. k. UnwersMsblblwlhei und Bibliothek des Tbeie. stanum«. dann von einer großen Anzahl von Stadt-Studien-, Kloster, und Pnvalbibrwchelen chre Vr^ Aaibachet Zeitung Nr. 61 516 !5. März 188 gende Reform des Wahlrechtes vorzunehmen, sie dachte jedoch nicht daran und wie es ein der Verfassungspartei nicht angehöriges Ministerium gewesen ist. das den Zehn-Gulden-Männern den Eintritt in das Abgeordnetenhaus erschlossen hat, so blieb es einer Regierung, mit der die ..Linke" nichts gemein haben will, vorbehalten, eine weitere große Zahl von Steuerträgern politisch mündig zu machen. Wie sehr die „Vereinigte Linke" auf den Erfolg eifersüchtig ist, den der nicht von ihr ausgehende Antrag auf Erweiterung des Wahlrechtes in der Bevölkerung verdientermaßen erfahren, tritt aus den mannigfachen Versuchen der «Linken" zutage, durch, wenn auch nur partielle Wahlbegünstigungen anstrebende Anträge und Vorschläge die Aufmerksamkeit der Bevöl» kerung auf sich zu ziehen und dieser den allerdings etwas verspäteten Nachweis zu liefern. dass auch die „Linke" das Herz für die Bedürfnisse des Volkes auf der rechten Stelle habe. In ihrem Bestreben, die gute Wirkung des Antrages der Rechten nach Thunlichkeit zu paralysieren, scheut die Opposition, die sonst jede Aenderung der Verfassung auf das entschiedenste perhorresciert. im Augenblicke vor einer Verfassungsänderung nicht zurück und so haben denn auch in der gestrigen Berathung des Wahlreformausschusses die Herren Dr. Herbst und Dr. Ruß diverse Wahlreformanträge eingebracht, die Verfassungsänderungen involvieren und von der Ausschufsmajorität als nicht annehmbar bezeichnet worden sind, da diese wie die Rechte eine Verfassung?' änderung überhaupt vermieden sehen will. Die heute von den Organen der Opposition über die Aeußerung des Regierungsvertreters im Ausschusse, die Regierung könne weitgehenderen Antrügen deizcit nicht beistimmen, vorgebrachten Bemerkungen, der Mini« sterpräsident habe damit seinen Vertreter instruiert, Anträge zurückzuweisen, noch ehe ihm deren Inhalt bekannt geworden war. diese hämischen und läppischen Bemerkungen bedürfen keiner Zurückweisung, da ja die Anträge und die mit denselben verknüpften Intentionen nach ihrer Tendenz und Tragweite der Regierung wohlbekannt waren und schon in der vorletzten Aus-schusssihung angekündigt wurden. Es ist kaum anzunehmen, dass die Linke mit allen ihren diesbezüglichen Anträgen und ihrem plötz« lich erwachten Reformeiser irgend jemanden über ihre eigentlichen Absichten in Zweifel lassen könnte. Wollte die Linke eine umfassende Wahlreform, so hatte sie in der Zeit, als sie über mie starke Majorität verfügte, hiezu hinreichende Muhe. Heute mit überstürzten Reformen hervortreten, heißt denn doch nichts anderes, als durch reichliches Staubaufwirbeln ihre Haltung in einer erst vor kurzem verflossenen Epoche vergessen machen zu wollen, wobei man noch die Chance hat, vor lauter Vedachtnahme auf die Interessen der Bevölkerung nicht für die von der Majorität beabsichtigte und erreichbare Wahrnehmung berechtigter Volks< wünsche und Parlamente eintreten zu müssen. theiligung an der Ausstellung zugesagt wurde, ist die Ausstellung als gesichert zu betrachten. Das Ausstellungscomite ist diesertage damit beschäftigt, eine Liste jener Werke zusammenzustellen, welche ausgestellt werden sollen. Um aber auch die Neuzeit würdig vertreten zu lassen, wurde an die hervorragenden Wiener Buchdruckereien ein Circular versendet, in welchem dieselben znr Beschickung aufgefor-dert werden. Ohne Zweifel werden diese Firmen die Gelegenheit benutzen, bei einem so wichtigen Feste dem Auslande zu zeigen, auf welcher Stufe die heutige Typographie Wiens steht. Auch wurde vom Comite der Beschluss gefasst, sämmtliche für die Beilagen dcs Wertes „Wiens Buchdruckergeschichte" benutzten Druckformen, Platten, Holzschnitte, Cliches, Steine lc. für die Ausstellung beizuschaffen, um sowohl dem Fachmanne wie dem Laien einen genügenden Einblick in die Herstellung derselben zu verschaffen. Was das eigentliche Fest anbelangt, so wurde der 24. Juni, als das Namensfest des großen Erfinders der Buchdruckerkunst, in Aussicht genommen und im Principe festgestellt, dass dasselbe in den Räumen des österreichischen Museums für Kunst und Industrie abgehalten werde, vormittags mit einer Festsitzung und eigentlichen Eröffnung der ganzen Feier und unmittelbar darauffolgender Eröffnung der Ausstellung zu beginnen und abends mit einem Bankett und einem allgemeinen Buchdruckerfeste feinen Abschluss zu finden habe. Zu diesem Behufe wurde ein Subcomitc, bestehend aus den Herren Hofrath Dr. Anton Ritter v. Veck. Archiv- und Bibliotheksdirector der Stadt Wien Karl Weiß, Präsident der ..Concordia" Johannes Nordmann, Schriftgießereibesitzer Karl Brendler, hüger. Kastner und Schwabe, gewählt, welches das Programm ausarbeiten wird. Zur Lage. Die im Abgeordnetenhause eingebrachte Vorlage, betreffend die Deckung des Def'icites für 1882, wird von fast fämmtlichen Wiener Blättern mehr oder minder eingehend besprochen. Ergötzlich ist hiebet der Umstand, dass, während die Mehrzahl der oppositionellen Organe den von der Finanzverwaltung gewählten Modus der Emission von Papierrente als rationell anerkennt und rückhaltslos billigt, die „Wiener allgemeine Zeitung" die originelle Entdeckung gemacht haben will, der Herr Finanzminister habe diesen Modus mehr aus politischen als aus finanziellen Rücksichten gewählt. Sie schreibt nämlich: „Wir glauben kaum, dass die Erwägungen, welche zugunsten einer Emission von Goldrente sprechen, bei der Majorität Eingang finden werden; wird sie doch der Minister ihrer Partei nicht desavouieren wollen, mögen auch seine Maßnahmen weniger von finanziellen als vielmehr von politischen Rücksichten dictiert sein." — Hören wir nun. wie sich die politischen Gesinnungsgenossen der „Wiener allgemeinen Zeitung" über diese Angelegenheit äußern: Die „Deutsche Zeitung" schreibt: „Wir haben oft auseinandergesetzt, weshalb wir der Ausgabe von Pnpierrente den Vorzug vor der von Goldrente geben, und wohl das wichtigste Argument ist es. dass die Staatsverwaltung bei der Ausgabe von Papierrente genau die Verbindlichkeiten kennt, die sie eingeht." — Das „Tagblatt" bemerkt: „Es kann darauf verwiesen werden, dass die Sparkassen, Assecu-ranzen. Geldinstitute willige Abnehmer der neuen fünf-procentigen Staatstitres geworden sind. Diese Wahr« nehmung sowie das Streben, eine gewisse Continuilät bei der Bedeckung der Staatsbedürfnisse walten zu lassen, und endlich der Umstand, dass auch Ungaru sein heuriges Deficit mittelst Papierrente deckt, sollen den ssinanzminister zu dem Entschlüsse bewogen haben, die Vm schlage auf Ausgabe von Goldrente abzulehnen und sich für Papierrente zu entscheiden. Wir verzeichnen dies mit einer gewissen Genugthuung, denn an dieser Stelle war es, wo der Paftierrente eifrig das Wort geredet wurde." — Die „ Vorst adt.Zeitung" sagt: „Es dürfte kaum eine Einwendung dagegen im Parlamente erhoben werden, dass die Finanz-verwaltung von der Emission von Goldtitres ganz abgesehen hat. Es würde uns hier zu weit führen, all' die Momente zu verzeichnen, welche überlMpl und in diesem Augenblicke ganz besonders gegen Goldtitres sprechen. Auch in Ungarn, wo fast die Gesammtheit der Staatsschuld aus in Gold verzinslichen Renten besteht, hat man es für gerathen gefunden, znr Be« deckling des normalen Abganges im Staatshaushalte Papierrente zu emittieren, trotzdem man in Ungarn nicht mit solcher Zuversicht den heimischen Markt für diese Titres zu gewinnen die Aussicht hat, wie hier in Oesterreich. Dieser Theil der Vcdeckungsvorluge wird demnach keine Anfechtung erfahren." Wird nun die „Wiener allgemeine Zei« tung" noch behaupten wollen, der Herr Finanzmini» stcr habe sich bei der Wahl von Papierrcnte mehr von politischen als von finanziellen Rücksichten leiten lassen? Noch vehementer als die „Wiener allgemeine Zeitung" greift die in ihrem Goldfanatismus alles Maß überschreitende „Neue freie Presse" die geplante Papierrenten'Emission an. Sie betrachtet dieselbe ge« radezu als eine Art „Nationalunglück" für Oesterreich und erklärt, sie könne für diesen Modus der Deficitbedeckung absolut keine natürliche Erklärung finden. Es wäre nun recht interessant, zu erfahren, wie es eigentlich der Finanzminister hätte anstellen sollen, um es den Generalpächtern der verfassungstreuen öffentlichen Meinung recht zu thun. nachdem die „Neue freie Presse" und die „Wiener allgemeine Zeitung" genau dasjenige fast als ein Verbrechen an den wirt« schaftlichen Interessen Oesterreichs hinstellen, was ihre nicht minder gesinnungstüchtigen publicistrschen Genossen ..Tagblatt". ..DeutscheZeitung" und „Vorstadt-Zeitung" als gut, ersprießlich und im Interesse Oesterreichs gelegen bezeichnen. Wir haben es zwar längst verlernt, in den Spalten unserer oppositionellen Presse Wahrheitsliebe und Objectivität zu suchen, insbesondere dann, wenn es sich um eine Kritik von Acten der gegenwärtigen Regierung handelt. Nichtsdestoweniger hat uns die Ungeniertheit förmlich verblüfft, mit welcher die „Deutsche Zeitung" der Wahrheit ins Gesicht schlägt, indem sie die Berathung des EtalS des Ackerbau mini-steriums mit folgenden Worten glossiert: „Graf Taaffe entwickelte vor zwei Jahren ein Agrarpro-gramm. welches eine Uebersülle von guten Vorsätzen und volltönenden Versprechungen enthielt, aber bis jetzt ist von jenem Programme „jcht einmal der bescheidenste Theil zur Verwirklichung gelangt." Nun wir wollen dem schwachen Gedächtnisse der „Deutschen Zeitung" ein wenig zuHilfe kommen und mindestens die wichtigsten jener gesetzgeberischen oder administrativen Acte ganz oder vorwiegend agrarischer Natur namhaft machen, die im Laufe der letzten zwei Jahre theils durchgeführt, theils angebahnt wurden. Erledigt wurden: eine Reihe von Fischereigesehen in den Land» tagen, das Kunstweingesetz, das Gesetz, betreffend Erleichterungen bei der Convertierung von Hypothekar-fchulden. das Wnchergefetz. dann das Gesetz, betreffend die Vorschusslasseu und Creditvereine. In der Schwede befinden sich die Gesetzentwürfe, betreffend die Zu-sammenlegung von Grundstücken und die Arrondierung des Waldlandes, die Vorlage, betreffend die Regelung der bäuerlichen Erbfolge. die Einführung von Zollsätzen für Getreide, Schlachtvieh, Mehl und eine Reche von landwirtschaftlichen Producten. Weitere Maßregeln der Regierung waren die zeitgemäße Reorganisierung des Landesculturrathes für das Königreich Böhmen, die Einführung eines Landesculturrathes, dann von landwirtschaftlichen Bezirlsgenossenschaften in Tirol, die Beschleunigung der Etsch-Negulicrung, die internationalen Vereinbarungen zur Bekämpfung der Reblaus :c. Selbstverständlich ist hiemit die Action del Regierung zur Hebung der landwirtschaftlichen Ver/ Hältnisse keineswegs erschöpft, wohl aber genügt dlt Anführung der erwähnten Thatsachen, um jedem, dem blinde Parteileidenschaft den freien Blick nicht getruvl hat, die Ueberzeugung beizubringen, dass die Neatt" rung es mit ihren Verheißungen ernst nimmt und gM Vorsätze nicht bloß hegt, sondern dieselben nach Thunlichkeit auch durchzuführen bestrebt ist. Reichsrath. 209. Sitzung des Abgeordnetenhauses. Wien, 11. März. Der Herr Präsident Dr. Smolka eröffnet lB 11 Uhr 10 Minuten die Sitzung. Auf der Ministerbank: Se.' Excellenz der He" Ministerpräsident nnd Leiter des Ministeriums d« Innern Graf Taaffe, Ihre Excellenzen die He"" Minister: Dr. Freiherr v. Ziemialkowski, Graf Falkenhayn. Dr.Prazäl, Dr. Ritter v. Du«a-jewski und Freiherr v. Pino. Unter den eingelaufenen Petitionen erwähnen wir: die Petition mehrerer Gemeinden in Krain u^ Einführung der slovcnischen Sprache bei Gericht uNv Errichtung eines Oberlandesgerichteö in Krain; ",^ Petitionen der Marltgemeinde Fraslau und Gries lN Untersteiermark um Einführung der slovenischen Spraye in Schule und Amt. Fortsetzung der Specialdebatte über den Staats-Voranschlag und das Finanzgesetz für 1882 lMi des Justizministeriums). Abg. Dr. Iaques beklagt die Stagnation alls dem Gebiete der Iustizqesetzgebung und betont fle Nothwendigkeit einer Reform der Polizei-, Militül-und Gefallsgerichts-Strnsgesche. Er wünscht felN" die Aufhebung des objectiven Verfahrens und bitt" die Regierung, sich mlt der durch den Antrag Rol^ angeregten Frage der Entschädigung ungerecht ^ urthlilter zu beschäftigen und noch in diefer SeM" diesfalls eine Vorlage einzubringen. Abg. Hausner polemisiert gegen die A»"' Ehrungen des Abg. Klilaczkowski und stellt entschiede" in Abrede, dass er das ruthenische Volk Heraba-M oder illoyaler Gesinnungen beschuldigt habe. Seine "^ würfe hätten sich nur auf die sogenannte St. Geolgs-Partei bezogen, die hinter der Maske der NutheNw russische Ziele verfolge und die er als schädlichel» Auswuchs betrachte. Abg. Lienb acher weist in längerer Rede He Behauptungen und Angriffe des Dr. Iaques zUluA er spricht seine Sympathie für den Antrag des ^ geordneten Roser wegen Entschädigung unschul^ Verurteilter aus, noch wichtiger sei es jedoch, in ^ Rechtspflege alle möglichen Garantien einzufilhlA damit solche Verurteilungen gar nicht oder wenH stens möglichst selten vorkommen. Bezüglich des ob!" tiuen Verfahrens ist Redner ebenfalls für dessen "A Hebung oder möglichste Einschränkung, erinnert ave an den Antheil, den die Partei des'Dr. Iaques "' dessen Einführung hatte. Er widerlegt sodann «"" lautem Aeifalle und an der Hand von ActenM" das, was Abg. Iaques über Versetzungen und äy" liche Behandlung von Richtern aus ParteiglillA, vorgebracht. Den „ewigen Juden", welchen der " geordnete Iaques dem Redner zugeschleudert, "^ er ihm nicht übel. er gebe ihm denselben mit M" ^ rnhig zurück. Er werde ihm homogener sein und a besser zu Gesichte stehen. (Gelächter, Beifallllatscye"-Bravo-Nufe.) ^. Nach einer Reihe thatsächlicher Berichtigungen darunter Rechbauer gegen Voönjal "^.,?Z Titel I, „Centralleitung", angenommen und Tltel „Oberster Gerichtshof", ohne Debatte genehmigt. Zu Titel 3, ..Justizverwaltung in den K" ländern", bringt Abg. Fürnlranz mehrere W""'" der Landbevölkerung bezüglich der Rechtspflege " Abg. Graf Dubsly beantragt eine MsollM^ betreffend eine Abänderung der gegenwärtigen richtungen der Gerichtsdepösilenämier. «,^. Abg. Dr. Vosujak bemerkt gegenüber dem ^A Dr. Rechbauer, dass, wenn dieser behauptet, esu in Ulltersteiermark nur Wenden und keine S>ove'> dies daher komme, dass die Deutschen die Slot"' Wenden nennen. Unrichtig sei es, dass die slovens Lalbacher Zettuua Nr. 61 _________________517_______________ ,5. März 1882. Bauern slovenische Schriftstücke nicht verstehen: einiges W vlellelcht auf den Umtsstil zurückzuführen, und da würde es wohl dem deutschen Vauer auch nicht besser gehen. Unrichtig sei eS, dass die slovenische Sprache N'e Gerichtssprache gewesen sei; warum seien denn dann schon un Jahre 1862 slovenische Drucksorten ausgegeben worden? Redner wendet sich dann noch »gen die Abgeordneten Dr. Foregger und Dr. Iaques ! "llart er sei von jenem Richter in Rudolfswert, .. °" dem Dr. Iaques in der Generaldebatte sprach, msoewndere gebeten worden, dessen Behauptung, dieser "lchter manipuliere in merkwürdiger Weise, welche Veycmptung alle möglichen Verdächtigunqen zulasse, in der energischesten Weise zurückzuweisen (Aeifall rechts.) N..s« .^ m'V^" Vemerkungen der Abgeordneten Nuss mid Rechbauer wird Titel 3 angenommen, uraiert 9^ ,«^ "^^bau der Justizverwaltung", "U.?/.bg- P"ck den Neubau des Kreisgerichts. Mg sei '" ^'Neustadt, welches bereits sehr bau- die ^'^- snifter Dr. Prazük bemerkt, dass .".Milderung des Abg. Pöck wohl etwas über. «ritt '"' ^^h werde dieser Neubau baldigst in An-ür'N genommen werden. ^itel 4 wird sodann angenommen. Zu Titel b, „Strafanstalten", sprechen die Ab-»eoroneten Hevera und Löblich und lenken die "Usmerksamteit der Regierung auf die Concurrenz, 3?He den steuerpflichligcn Iudustrirllcn seitens der ^lraftmge gemacht werde. Abg. Löblich beantragt o SsaUs eine Resolution. Titel 5 wird hierauf an. üeuommen. sionz?^ .?"p't°l «Oberster Rechnungshof« und „Pen->"N2Mat" werden ohne Debatte genehmigt. M-z^"' Abgeordnetenhause tagten am 13ten AuN c» legitimations. Ausschuss. der Gewerbe. UmM^uud der Nudget-AusschusS. Der Legitima-ss^s/"u^!chuss agnoscierte die Wahl der Abgeordneten unk <5> ^."°"d Loblowitz. v. Vucetich. Burgstaller Svkci^'. p^l der Gewerbe.Ausschnss setzte die Vud'. b"^ «der den Neferentenentwurf fort. Der weaen N^"^"!s erledigte die Negierungsvorlagen N'sses !?«« . 2 des auherordentlicheu Heereserforder-U g«ng 2 im^F'°'°""' U"d wegcn Äedeckung des --^^I^Staatshaushalte für 1882. wird uni ^"^ Budapest S'tzmw dez"vi ^'^"z gemeldet: I>, der heutigen Verhllndl,.,. ?.^5°^dnetenhauses erfolgte die budap ^ °^ Gesetzentwurfes über das Staats-Vorlas V? ^^' Referent Hegedüs empfiehlt die Modi«. . der vom Finanzansschusse beantragten Vorlä« >!"" ^"^ Annahme. Somfsich erklärt, die Viilnli». gegenwärtigen Regierung, deren einzelne Ulieoer er wohl schätze, nicht votieren zu können, k>ak°„ n seine Partei lein Vertrauen zu derselben llb°r^,.^wig Mocsäry sagt. dass seine Partei der Ms- ^" em" solchen Negierung, welche auf 1867N k ^^ gemeinsamen Ausgleiches vom Jahre selbe k- ^'" Vertrauen haben könne, weshalb die. ri-n.. Vorlage weder im allgemeinen noch im spe« "«uen votierte. ^Ministerpräsident v. Tifza: Beide Vorredner R "' vom Standpunkte des Msstrauens gegenüber N Ueäeuwärtigen Regierung gesprochen. Was die Gründung ihrer Anschuldigungen gegen die Regie, din ""belangt, sind sie beide den Beweis hiefür schul. 'U geblieben. Ueber die von Mocsäry neuerdings er. ""YMe bosnische Frage und die darauf bezügliche """Uwortlichleit müsse er, der Minister, einige» n ckt ^"' D'° Verantwortlichkeit für dieselbe habe er N.. ?°""""' Indern sie wird ihm vom Gesetze d r P litik nn?? vm, dem allgemeinen Gesichtspunkte aber i/d ^ ^" Administration. Diesbezüglich müsse tragen U^üai)/^ ""Hause sitzt, die Verantwortung nu«g anaebli^ ^ "" durch d,e Nekrutierungsverord. M n.ste? d r ^.'^ Gesetzesverletzung stellt der ein X des Vorredners ein einfaches Wider prechen entaeaen und beruft sick, auf das von ihm diesbezüglich schon Geigte B resss der Behauptung des Vorredners, dass durch die A upatwn dle Lage des Landes nach außen sich v . wach?e"? « ^^c rü^ "e Consolidierung unmöglich N!n ^.^''^e nur auf seinen Parteistandpunkt da« G aemb l i°« bisherige Resultat zeige gerade l^utt^ ^.^^n. was der Vorredner gesagt. N m'.""s rechts.) Die slavischen Stämme, di? ohne anN?""? ^'"l"er Interessen die eigene Entwicklung desa/n ' ^" ^"" feinde in uns. sondern Bun-n s,u" M". Andererseits hat diese Politik eine Lage Eu?^''«"' ""möge deren zwei große Staaten Mittel, den ,i.^' °"l einander gestützt, den europäischen Frie-tiapn. ?/ ^^"" dies nicht mehr möglich wäre, unsere uene Lage sichern würden. al,^rMerecht sei der Vorwurf des Vorredners über bosn.^, Wge Grausamkeiten, welche während der dieie i« ?.^gänge verübt worden sein sollen, denn allaempi."' ."" Gefährdung ihres Lebens mit einer bald iw ^°""^""^" Vravour und Tapferkeit einem üraus«n V!""^"d"'' bald wieder auftauchenden, als «l°u,am b.kannten Feinde Stand halt,n und ihre Pflicht erfüllen, verdienen wahrlich nicht den Vorwurf der feigen Grausamkeit. Von massenhaften Hinrichtungen, deren der Vorredner erwähnte, wisse kein Mensch etwas. Die übrigen Ursachen des Misstrauens habe der Vorredner nicht erwähnt. Auch er, der Minister, wolle von denselben nicht sprechen; jede Seite des Hauses kennt die Thaten der Negierung, und die Negierung muss man nicht nach ihren Intentionen, sondern nach deren Thaten beurtheilen. Das Haus kennt die finan« ziellen Schwierigleiten, mit welchen das Land seit 1875 kämpfte, und es kann daher über die Regierung auf Grund der Thatsachen urtheilen. Er versichert seinen Nachfolgern, dass er die Situation mit mehr Billigkeit, als dies der Regierung a/genüber der Fall ist. und im Interesse des Vaterlandes mit größerer Strenge als sie beurtheile. Er empfiehlt die Vorlage zur Annahme. (Lebhafte Zustimmung rechts.) Bei der Abstimmung wurde die Vorlage sowohl im allgemeinen als im speciellen angenommen. Vom Ausland. Aus Rom wird unterm 12. d. M. gemeldet: Se. Heiligkeit der Pap st empfieng heute Herrn von Schlözer zum erstenmale in Audienz. Er führte die Unterredung mit vollkommener Courtoisie und betheuerte, wenn es nur von ihm abhienge. so wäre das Einvernehmen bereits in allen Punkten hergestellt. Es bestätigt sich. dass ein Secretär und der Kanzler der preußischen Gesandt, schaft den Reihen der katholischen Funclionäre ent« nommen werden. Der Termin für das nächste i5on» sistorium steht noch nicht endgiltig fest. Das Preußische Abgeordnetenhaus dürste sich am 1. April vertagen uud am 17. April wieder zusammentreten. — Eine Kundgebung des ..Staatsanzeigels für Württemberg" zugunsten des Tabak Monopoles wird in Berlin als Antwort auf die Behauptungen einiger Blätter gewürdigt, welche die Stuttgarter Regierung zu den wahrscheinlichen Gegnern des Monopoles im Bundesrathe rechnen wollten. Die kleineren ÄundeKstaaten sind eben im Begriffe, sich über ihre Stellung schlüssig zu machen. Am vorigen Montag waren zu diesem Zwecke die Minister und Räthe der Regierungen von Alleuburg, beiden Schwarz, bürg und beiden Reuh zu einer Konferenz in Jena versammelt. Die Stimmenmehrheit im Bundesrathe scheint bereits für die Einführung des Tabalmonopoles gesichert zu sein. Der vom französischen Kriegsmini st erium ernannte Revlsionsausschuss hat den Gesehentwurf über die dreijährige Dienstzeit fertiqgeslellt: der Entwurf wird bis zum 20. d. M. der Dcputiertentammer vorgelegt werden. Im Ausschüsse, welcher die beantragte Ernennung einer ständigen Militärcommission zu prü-fen hat, erklärte vorgestern der Kriegsminister Ge» neral Billot, er könne eine solche Commission bloß für allgemeine militärische Fragen, wie Rekrutierung und Beförderungen, zulassen; für besondere Fragen müsse er auf besondere Commissionen dringen. — Der sran. Mische Finanzcontroleur in Egypt en Herr von Bligmürrs hat seine Entlassung gegeben. Dieselbe ist von dem Minister des Aeuhern angenommen worden. Mr. Brediff. Chef der Buchführung im Ministerium des Auswärtigen, wird interimistisch den Posten über-nehmen. Im französischen Senate gab es am vori« gen Freitag recht lebhafte Debatten beim Gesetzentwürfe über den Schulzwang nnd Elcmcntar-Uuterricht. Der Uilterrichtsminister Ferry hatte einerseits den kirchen-feindlichen Ausfällen der Radicalen entgegenzutreten, andererseits seinen Entwurf gegen Herrn Jules Simon zu vertreten, welcher in der vorigen Session den Ent. wurs wegen des vielgenannten Artikels 7 zum Falle gebracht nnd auch jeht wieder die Unterweisung in den ..Pflichten gegen Gott" in das allgemeine Schul» Programm für Lehrer aufgenommen wissen wollte, aber trotz einer glänzenden, vom Aeifalle der Rechten begleiteten Rede diesmal mit 123 gegen 107 Stimmen m'lerlag. Am 5. April werden die Kammern ihre ^terserien antreten, fall« te.n Verhinderungsfall da. zwischen kommt. " " AusTunis werden neueKämpfe gemeldet. Gegen tausend Dissidenten im Süden von Tunis griffen eine französische RecognoscierungsAbthrilung bei Eldjem an, wurden jedoch geschlagen und ließen zehn Todte am Platze; die Verwundeten nahmen sie mit sich. Gcrüchtweise verlautet, die Dissidenten hätten ihren Anführer Ali-ben-Khalifa zum Bcy proclamiert. Von Gafsa und Gabes werden fliegende Colonnen gegen die tripolitanische Grenze abgehen. Ihre Majestäten der König und die Königin von Spanien sind am 10. d.M. aus dem südlichen Spanien, wo sie zunächst ihrem Oheime dem Herzog von Montpensier in Teja bei Sevllla einen Besuch ab» gestattet, auch mehrere Vtädte besucht und überall den herzlichsten Empfang gefunden hatten, nach Madrid zurückgekehrt. In der durch da« jüngste Auftreten des Generals Skobeleff angeregten Discussion russischer Blätter nahm gestern der »GoloS" in einem «Frieden und nicht Krieg" «verschriebenen Artikel da« Wort. „In ,Nussland — sagt das Blatt — gibt es factisch zwei Parteien: die Volks, oder slavophile und die liberale i Partei; richtiger könnte man sie die Partei des sla» vophilen Chauvinismus und die Friedenspartei nennen. Letzterer gehören wir an. Das einzige Ziel unserer Thätigteil ist, unsere Gegner zu erinnern, dass sie schon aus reinen Vernunftsgründen den Klieqsruf ein. stellen und aufhören müssen, die mit Rujbland be-freundeten Staaten herauszufordern. Der verstolbene Kaiser unterhielt mit Deutschland freundschaftliche Ve« ziehungen. indem er jederzeit einen Krieg zwischen Deutschland und Russland als ein großes Unglück ansah. D«e gegenwärtige Regierung hat dieselbe Politik; deshalb sprechen wir ,m Nnnen der Gerechlig. keit. des gesunden Menschenverstände« und der Liebe zum Volle, welches wider Willen unter panslavistljche Vormundschaft genommen wurde, die Hoffnung au«, dass die Bestrebungen der Chauvinisten erfolglos blei« ben werden." Hagesneuigkeiten. — (Hofnachrichten.) Wie aus Paris ge. meldet wird. empfieng Ihre Majestät die Kaiserin am vorigen Freitag daselbst auch ben Besuch Ihrer Ma. jcstät der Königin Isabella von Spanien und folgte vorgestern der Einladung Sr. lön. Hoheit des Herzog» von Aumale zu einer Jagd in Chantilly. — Ihre l, und l. Hoheit die durchlauchtigste Kronprinzessin Erz. Herzogin Stefanie empfieng am 12. d. M. in Wien die Damen des Ausschusses und die Herren des Bureau vom Rudolfiner-Gereinscomiti für Verwundetenpsifge. In Vertretung des von Wien abwesenden Grafen Hans Wilczek stattete Freiherr v. Hofmann der burchlauch« tigsten Kronprinzessin den Dank de« Comites für die Uebernahme de« Patronates ab und erwähnte, dass der Bau des ersten Pavillons für Verwundete auf dem Grundbesitze des Vereines in Unter-Dübling in den nächsten Tassen beginnen werde sowie das« dieser Theil des „Nudolftner-Hauses" am 1. Mai d. I. bezogen werden ttnne. Ihre l, und l. Hoheit lieh sich die einzelnen Mitglieder der Deputation vorstellen. — Se. l. und l, Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog . — ( Wandfibel.) Die Herren städtischen Lehrer U. Razinger und A. äumer (Verfasser der bei Klein« mayr <^ Bamberg erschienenen Fibeln) haben nun einem dringenden Bedürfnisse für den ersten Lese-Unterricht als Anschluss an die erwähnten Fibeln durch die Herausgabe einer slovenischen Wandfibel abgeholfen. Nie Tafeln, 25 Stück, sind von den Verfassern selbst outographiert, in der Lithographie Nlaznik gedruckt worden und im Selbstverläge erschienen. Schon die äußere Ausstattung und Ausführung zeichnet sich besonders durch große Schrift» (in Liniatur) und Druckbuchstaben aus. Vazu sei erwähnt, dass jeder Buchstabe durch ein Nor-»nalwort in Bild versinnlicht wird, was den Lese«Unter« licht sehr erleichtert. Der Preis ist sehr niedrig, da nlle 2b Tafeln nur auf 2 st. 50 lr. zu stehen lommen. Wir zweifeln nicht, dass dieses Lehrmittel an jeder Schule Eingang finden werde. Auf Wunsch können die Tafeln auch auf Pappe aufg Men loco mit 7 st. geliefert werden. Zu beziehen bei den Verfassern: Laibach, Ioisstraße, im Schulgebäude. — (Casin over ein.) Am Samstag. 18. d. M.. findet im hiesigen Casinovereine ein Gesell-schaftsabend statt. Eine mit reichen Gewinsten aus« gestattete Tombola, an welche sich eventuell ein Tanz anschließen soll, bildet, Wie uns mitgetheilt wird. das Programm dieses insbesondere von der jungen Welt lebhaft ersehnten Unterhaltungsabendes. — (Schadenfeuer.) Aus Gurlfeld schreibt man uns: Am 17. v. M. brach im Hause des Ein-drittel.Hüblers Mathias Piazen in Dobrava. Gemeinde Ratschach. Feuer aus und äscherte das vom Brande er» Uriffene Haus. zwei Ställe, eine Harftfe, ein Bienen« haus sowie sämmtliche Lebensmittel und Futtervorräthe ein. Der Schaden beträgt bei 1400 fl. Der Beschädigte War bei der Hauptagentschast „Concordia" in Laibach auf 400 si. versichert. Die Entstehungsursache ist unbekannt. — (Waldbrand.) Aus Tschernembl schreibt man uns: Am 15. v. M. ist eine der Franz Ritter von Iriedau'schen Concursmasse zu Gradac in Zastava befindliche Nadelholzwaldung in Brand gerathen, welcher jedoch durch requirierte Leute unter der Leitung des Lorstaufsehers Mathias Krize in wenig Stunden gelöscht wurde. Durch diesen Brand sind nach Angabe deS in Gradac wohnhaften herrschaftlichen Forstmeisters Eduard Randa circa acht Quadrat'Ioch Waldung da« durch verwüstet, dass demselben beiläufig 12.800 Stück 10- bis 15jährige Fichten und Kieferbäume im bei« läufigen Schätzungswerte von 2500 bis 3000 si. zum vpfer fielen. — (Landschaftliches Theater.) Zum letz. tenmale in dieser Saison und nach längerer Pause gieng gestern die beliebte Oper Rossinis „Der Barbier von Seoilla" in Scene; es war zugleich auch das erste Wiederauftreten unseres brauen Bariton Herrn Luz. zatto als Barbier nach dessen ernstlichem Unwohlsein, das indessen von keinerlei nachtheiligen Folgen für sein Organ gewesen, denn er sang seine Arien mit derselben Frische wie zuvor und erntete auch reichlichen Beifall; auch alle übrigen ersten Kräfte: Frl. Fischer (Rosine). Frl. Brück (Bertha). Herr E r l (Almaviva), Herr Linori (Bartolo) und Herr Unger (Basilio). wur< den im Laufe des Abends für ihre insgesammt guten Leistungen wiederholt durch Anerkennung ausgezeichnet, -i- — (Literatur.") Die neue (13.) illustrierte Auslage von „Vrockhaus' Conversations-Le-zilon" ist mit dem 15. Heft soeben zum Abschluss des ersten Bandes gelangt, der nun an diejenigen Subscribenten, welche das Werk lieber bandweise beziehen wollten, broschiert oder in geschmackvollem und folidem Originaleinbande geliefert wird und dem Werke gewiss noch zahlreiche neue Abnehmer zuführt. An dem fertigen Bande, wie er jetzt vorliegt, treten die großen Fortschritte dieser neuen Auflage erst ins rechte Licht, «or allem macht sich die Menge instructive!, künstlerisch ausgeführter Illustrationen als eine äußerst wertvolle Vereicherung geltend; dieselben umfassen bereits 35 sepa. rate Tafeln, nämlich 22 Tafeln mit mehreren hundert Abbildungen und 13 geographische, historische, vhysila. lische Karten, und außerdem 42 in den Text gedruckte Figuren. Lin zweiter Gewinn ist die durch den Sah in gespaltenen Lolumnen erzielte Raumersparnis, die es «eftattete, auf gleicher Bogenzahl (60 Bogen) fast um ein Drittel mehr Textstoff zu liefern. In noch größerem Muhe aber ist im Vergleich mit der vorigen Austage die Anzahl der Artikel vermehrt worden, denn während in dies« der erste Band 2310 Artikel enthielt, werden 'l^^i«tzlgen 3814 geboten, also 65 Procent mehr. ... ^-^^ dZ" «ubiit Aufzeigte ist zu beziehen durch P,e hiesse Buchhandlung I,< v. «l«wma„ i, Hed. vamber«. Aus solcher Vergleichung geht auch hervor, wie durchgreifend die Erneuerungen und Ergänzungen sind. die der gefammte Text diesmal ausweist. Alle Fächer nehmen daran theil, und namentlich werden die Naturwissenschaften sowie die Volkswirtschaft. Landwirtfchaft und Technik, entsprechend der wichtigen Rolle, die sie im Eulturleben der Gegenwart spielen, mit möglichster Voll» ständigkeit vorgeführt. Man vergleiche z. B. die Artikel über Actien. Anleihen. Arbeiter und Arbeiterversicherung, Armenwefen, Algen, Analyse. Anilinfarben. Aerostatik, Alu-stik, Ackerbau, Agriculturchemie. Amalgamation, Appretur. So kommt Brockhaus' altberühmtes „Conversations-Lexikon" dem höchsten Ziel eines solchen Werkes immer näher: auf den mannigfachen Gebieten des Lebens und Wissens über jede Einzelheit dem Suchenden leicht auf» findbare, gründliche und vor allem zuverlässige Auskunft zu gewähren. Möge denn die 13. Auflage desselben, die laut Anzeige der Verlagshandlung auch im Umtausch gegen irgendein älteres schon gebrauchtes Conversations-Lexikon unter sehr günstigen Bedingungen zn erwerben ist, bei Erscheinen ihres ersten Bandes dem deutschen Publicum aufs angelegentlichste empfohlen sein! Für die arme Witwe des in der Samassa'schcn Fabrik verunglückten Arbeiters spen« dete ferner ein Ungenannter als Erlös von Goldbruch» theilen 2 fl. Neueste Post. Original'Telegramme der „Laib. Zeitung." Paris, 14. März. Die Kaiserin von Oesterreich ist vormittags abgereist. In der Kammer wurde eine Creditforderuna. über acht Millionen für die Kosten der tunesischen Expedition im eisten Quartal 1882 eingebracht. Minister-resident Cambon wird ausschließlich die politischen, der neuernannte Consul mit dem Range eines General-consuls die commerciellen Agenden verwalten. Bukarest, 14. März. Die Regierung legle der Kammer die Bauprojecle über fünf kleinere Bahn« linien zur Verbindung der Hauptörtlichkeiten Rumäniens mit dem bestehenden Eisenbahnnetze vor. Agram, 14. März. Der Vanus überreichte folgendes Allerhöchste Rescript: Unsere lieben Getreuen! Nach § 66 des Gesetzartitels 1 vom Jahre 1868 bildet die Stadt Fiume sammt Hafen und Bezirk einen besonderen, mit der ungarischen Krone vereinigten Körper, hinsichtlich dessen wegen Regelung seiner besonderen Autonomie und der auf dieselbe sich beziehenden legislativen und administrativen Verhältnisse im Wege der AuLschussverhandlungeu zwischen dem Reichstage des Königreiches Ungarn, dem Landtage der Königreiche Kroatien. Slavonien und Dalmatien und der Stadt Fiume sammt Bezirk eine gemeinsame Verständigung zu erzielen kommt. Nachdem Wir den Zeitpunkt für gekommen erachten, wo diese im Gesetze vorgesehene Verständigung zwischen den genannten Fac-loren vor sich zu gehen hat, finden Wir Eu. Getreuen hiemit aufzufordern, eine Regnicolar-Deputation in bisher üblicher Weise, bestehend aus vier Mitgliedern, aus Eu. Mitte zu entsenden, welche mit einer gleichen Deputation des ungarischen Reichstages, sowie den zu diesem Behufe zu entsendenden Vertretern der Stadt Fiume sammt Hafen und Bezirk obige Fragen in Verhandlung nehmen und die darin erzielte Verständigung, beziehungsweise das Ergebnis dieser Verhandlung der eigenen Legislative zur weiteren verfassungsmäßigen Behandlung vorlegen wird. Wir wollen hoffen, dass alle Theile, beseelt von dem Wunsche, dass alle hinsichtlich des Fiumaner Gebietes noch schwebenden Fragen endgiltig geregelt wer» den mögen, mit versöhnlichem Geiste zur Lösung dieser wichtigen Aufgabe schreiten und diesbezüglich mit Be« rüctsichtigung der besonderen staatsrechtlichen Stellung und staatlichen Zugehörigkeit des erwähnten Gebietes eine solche Lösung vereinbaren werden, die es Uns ermöglichen wird, diesem so sehr ersehnten Werke der Verständigung Unsere königliche Weihe zu ertheilen, damit auf diefe Weise auch jene Fragen, welche der G. A. 1 vom Jahre 1868 noch in der Schwebe lieh, eine den Rücksichten der Billigkeit und den gemein-samen Interessen entsprechende, nach allen Seiten befriedigende endgiltige Lösung finden könne. Wien, 14. März. Das Abgeordnetenhaus hat in seiner heutigen Sitzung mehrere Nachtragscredite zu den Etats der Ministerien des Innern, des Cultus und Unterrichtes wie des Ackerbaues angenommen und die Gesetzentwürfe, betreffend die Begünstigungen bei der Löschung kleiner Satzposten, die Ge-bürenbefreiung der aus Änlass des Ringtheater-Brandes Allerhöchst errichteten Stiftung, endlich betreffend die Bedeckung des krainifchen Grundentlast ungs-fonds für 1882 und 1883 erledigt. Petersburg. 14. März. Das .,Ionrnal de St. Petersbourg" sagt bezüglich des gestrigen Jahres-tages des Todes Alexanders II. und des heutigen Jahrestages der Thronbesteigung Alexanders III.: Die Daten großer historischer Erinnerungen sind Stunden, wo man wenig geneigt ist, sich mit fremden Dingen zu beschäftigen, noch weniger denselben übertriebene Wichtigkeit beizulegen oder gar sich in dieselben ein« zumischen. Russlanb denkt in dieser Stunde der Sammlung an die große Mission, welche die Vorsehung ihm unter der Aegide jciner erhabenen Souveräne zugetheilt, die Mission des Fortschrittes, der Civilisation, der friedlichen Entwicklung, der Eintracht und des Zusammenwirkens so zahlreicher unter das Scepter des Monarchen gestellter Völker. Jedes Friedensjahr muss den Wohlstand Nusslands vermehren und dadurch das Ansehen und die Achtung, welche eine ruhige und selbstbrwusste Kraft verleihen. Darin liegt die wahre, eines großen Reiches würdige Glühe, welche Russlands Herrscher stets zu wahren wussten, und auch die einzige, welche es in unseren Tagen anstrebt. Handel und volkswirtschaftliches. Zur WiihrungSfragc. Im Mansion »House beim ^"b-mal)or von London wurde am 8, d. M. cm Meeting des neU' gebildeten Vereins zur Herstellung eines internationalen Mimi' fußes abgehalten. Der Lordmayor hatte den Vorsitz übcrnoM' men, und unter den zahlreichen Anwesenden befanden sich der türkische Botschafter, bic Gesandten der Vereinigten Staaten, Hollands, Griechenlands, der Schweiz, Rumäniens und Chiles! Mr. Vrcnfcll, der Gouverneur der Vanl von England; dir Parlamentsmitglieder Cotton, Balfaur, Williamson und SU George Campbell sowie viele Vertreter der Finanz« und Haü-delswclt. Ner Vorsitzende bcmcrlte, er hätte Zuschriften von den diplomatischen Vertretern Frankreichs, Deutschlands unl» anderer europäischen Mächte empfangen, welche sich bcisämg über die Zwecke des Vereins äußern, die auf freie Prägung von Silber un> dessen Gebrauch als Geld unter denselben «e< dinguna.cn wie Gold sowie ferner auf die Herstellung eines internationalen Münzfußes zwischen den civilisicrtcn Nationeu der Welt abzielen. Alsdann wurden folgende Resolutionen g^ sasst: 1.) Dass die Zusammcnschrumftfuug der metallisch^ Basis der Gcldwährung der Welt durch die Ausschlichung von Silber von dessen natürlichen Function«« als heimisches un» internationales Geld zu missbillia.cn ist, weil dies Stoning"' in der Kauslrast des Goldes häufiger und heftiger mache" dürfte. 2.) Dass es von äuszerstcr Wichtigkeit für Enaland >!t, dass Silber ein Vestandthcil der Valuta bei civilisicilcn M' tionen bilde, da der größere Theil seines Handels mit Si>l>el gebrauchenden Länder» getncbcn wird. 3.) Dass die Handels" intercssen Englands von denen der Welt nicht getrennt werden lönncn, und demnach eine international Ncbcreinluuft, wie o>e, welche jetzt durch die Conserenz hergestellt werden soll, hoch!' wünschenswert ist und die Unterstützung von Ihrer Majestät Regierung verdient. ____________ Mudslfswert, 13. März. Die Durchschnittö.Preise stellten sich auf dem heutigen Marlte wie folgt: si. > lr. st. i ll. Weizen pr. Hektoliter 9 ^ Eier pr. Stück . . — U Korn „ 7 — Milch pr. Liter . . — o Gerste ..---------Rindfleisch pr. Kilo . - 4s Hafer „ 3 58 > Kalbfleisch „ - o'O yalbfrucht „ 8 65 Schweinefleisch „ __ üs Heiden „ 5 40 Schöpsenfleisch „ _. ^ Hirse „ ti 84 !hähndcl pr. Stück . —30 Kukuruz „ 6 51 ! Tauben „ . — 20 Erdäpfel pr.Mcter-Ztr. 2 93 Heu pr, 100 Kilo . — ^ Linse» pr. Hektoliter — — Stroh 100 „ . — — Erbsen „---------Holz, hartes, pr. Cubit« Fisole« „ — — Meter .... 2 ?l Rindsschmalz pr. Kilo — 80 -^ weiches, „ — ^ Schweineschmalz „ — 80 Wein, roth.. pr.Hcltolit. 16 ^ Speck, frisch, „ _ uo — weißer, „ 10 "" Speck, geräuchert, „ — 30 Verstorbene. Dcn 12, März. Iosefa Kos, Arbeitcrinslochter. 10Tage. starb auf dem Wege von Podgrad bei Salloch nach Laibas an Fraise» und wurde sanitätSpolizeilich beschaut. Dcn 15 März. August Kurenl, Commis, 19I., ÄoseN' gassc Nr. 23. Lungenlähmung. ,. Den 14. März. Franz Kosec. Hüblerssohn. d, z. StrA ling. 1Ä I.. Strafhaus. Castellgasse Nr. 12. Luugcnschwinds»^' Im llivilspitale: Den 9. März. Maria Korosit, Osficierstochter. ll0 3' Septicämie. Den 10. März. Jakob Podobnil. Taglöhner. 46 I, Lungenentzündung. Theater. heute (ungerader Tag): Durchgegangene Weiber-Posse mlt Gesang in fünf Bildern von Verla. — Musik "" ________________________Millöcler. _____. Meteorologische Beobachtungen^ in Laibach^. i u st z i! ss 5'Ü. Mg. 748-01 —10 O. schwach heiter" ^ 14. 2 „ N. 745 26 4-14 0 SW. schwach heiter "'"" 9 » Ab. 745 65 -j- 7 4 SW. schwach heiter Anhaltend heiter. Morgeus starker Reis. Das Tage«" mittel der Wärme > 6 8°, um 4 0" über dem Normale. ... Verantwortlicher Redacteur: Ottomar Vamberg^. Ver geekrtm Vamenmell zur gefMgm Askz. dass Nr. 12 vom 1A. März lW2 der und Nr. 6 vom 18. März 1882 der „I11ii8tri<3i'toii Vran6U-2o1tnn8 hier eingetroffen sind und versendet werden. — Bestellungen""^ .. ..Modcnwelt" und die „Illustrierte Fraucnzcltu»'" übernimmt zur pünktlichen Ausführung Jg. v. Aleinmayr k Fed. Mmbergs Buchhandlung. «aibach «« 14. März 1li«2. (Nü6) 2 ^