Kaibacher Zeitung. M ____________ ^^^______________"H?H^ ^ V8. Donnerstag am 1. Juli KAHS^ Wien. ^Ve. k. k. Majestät haben mittelst allerhöchster Entschlie° ßuna vom 19. Juni d. I. den Lemberger Landvechtü ° Präsidenten , Franz Ritter v. Kronwald, zum Präsidenten des galizischen Appellationsgerichtes, und den galizischen Appella-tionsrach, Carl Herold v. Stoda, zum Vice - Präsidenten des Lemberger Landrechts allergnädigst zu ernennen geruhet. Ihre Majestät, die Kaiserin Maria Anna, haben durch Allerhöchstdero Obersthofmeisterin dem provisorischen Comite zur Constituirung des Wiener allgemeinen Hilfsvereins Tausend Gulden C. M. zustellen, so wie huldreichst die gnädigste Versicherung beifügen zu lassen geruhet, «daß Aller-höchstdieselben mit voller Theilnahme das Gedeihen dieser wohlthätigen Anstalt verfolgen, und selbe noch ferner im Verhältnisse der Wirksamkeit und Ausdehnung des Vereins unterstützen wollen.« Die »Preßburger Zeitung« vom 25. Juni schreibt aus Wien von, 16. Juni: In der letzten Versammlung des m'ederö'sterreichischen Gewerbverems erstattete die chemische Abtheilung einen interessanten Bericht über die Brotsul-rogate. Sie wies nach, wie die meisten derselben, und vorzüglich das in letzterer Zeit ohne hinlängliche Prüfung von den Journalen so unbesonnen ausposaunte Rübsölkucheiibroc, durchaus die nährenden Eigenschaften des Brotes elndehren, also dessen Stelle nicht einnehmen können. Dieß treffe alle vorgeschlagenen Surrogate aus Quecken, Baumrinde lc., ain Meisten aber jenes Brot aus Rübsölkuchen, dessen bittere, eckelerregtnde Masse in kurzer Zeit in Fäuloiß übergehe und nicht ,'n Gährung gebracht wet den könne. «Mag also der Arme,« sagt jener Bericht am Schlüsse, »in Zeiten großer Theuerung deS Getreides, sey nun diese eine wirkliche oder künstliche, sein Leben dadurch fristen, dasi er den größten Theil des Mehles durch Kleien, oder durch ein Mehl aus Eicheln, Bucheckern, O.ueckenwuvzeln, Flechten, Stroh, Baumsplint u. dgl. ersetzt, so scll unS seine Noth zwar mit der tiefsten Wehmuth erfüllen, aber nimmermehr wild uns die wahre Humanität gestatten, solche, unsern Organismus nur gewiß sehr kümmerlich nährende Stosse alS Ersatzmittel des Mehles aus den Cerealien unzmühmen. Diese gebietet drn Vermögenden und Besitzenden vielmehr eine thätige Theil, «ahme an der Noth ihrer darbenden Mitmenschen, welche sich bei uns gewiß auch dießmal eben so glänzend bewähren wird, wie es in Zeiten großer Noch licch inmer der Fall ist.« Das «Journal des ö'sterr. Lloyd« vom 24. Juni berichtet nach einem Schreiben aus Wien v. 20. Juni: Sehr großen und allgemeinen Beifall findet hier in dem bekann-Clavieretabliss^ment von Seuffert und Sohn ein Prachtstück von einem Claviere, welches in dem neuen, überaus reich ausgestatteten Pallast Sr. Durchlaucht, des Fürsten Alois von Lichteustein, neben manchem ansländischen Möbel zu prangen b stimmt ist. Es ist dies; ein Pianino mit aufrechtstehender Mechanik, welches sich durch eine geringe Vorrichtung in eine Physharmonika umwandeln läßt. Der Kasten, im freundlichen Style gehalten, ist durchaus aus roth geflammtem Schildpat, Bohlarbeit mit eingelegten Metallsiguren. Die Säulen sind mit bronceartigen mythologischen Figuren aus gegossenem und vergoldetem Messmc, geziert. AuS dem blendend weißen Elfenbeingrunde der Untertasten tauchen, wie Glucsäulen, die gleichfalls mit geflammtem Schildpat belegten Odertasten. Dem Instrumente ist der ausnehmende Vorzug eigen, daß durch eine sinnreiche mechanische Vorrichtung, die plötzlich einfallende Kraft deS FingerschlageS gebrochen und eben dadurch eine außerordentliche Elasticität des Ta-stendruckeS und eine wohlthuende Schwellung des Tones möglich wird. Acht Personen haben über Jahr und Tag ^ an diesem Instrument mit unausgesetztem Fleiße Mühe und^ Arbeit verwendet. Der PreiS desselben ist 9000 fi. C. M. Künstlicher innerer Bau und Geschmack in der äußeren Ausstattung vereinigten sich, ein Meisterwerk zu schaffen, ein Prachtstück, das der mit Recht berühmten österreichischen Cla-vierindustrie zur wahren Zierde gereicht. 31 ö mische Staaten. Die »Wiener Zeitung" vom 25. Ium berichtet: Die in Nom erscheinende »Bilaricia« schreibt unterm I. Juni: Ein in der Stadt Gubbio abgehaltenes großeS Nacht-Bankett, welches mit unruhigen Demonstrationen begleitet war, hat den Legaten der Provinzen Urbmo und Pesaro. Cardinal Ferretti, veranlaßt, in der Nacht vom 30. Mai eine aus 50 Grenadieren und einigen Carabinieren mir einem Hauptmanne bestehende Colonne, dann einen Commissär vor-sichtShalber daselbst einrücken zu lassen. Auf die hierauf vorgenommene gerichtliche Voruntersuchung der Vorfälle sind vor der Hand zwei Individuen in Verhaft genommen worden. — Am 31. Mai Morgens ist ein Goldarbeiter und Siegelstccher, Namens Mantelli, auf offener Straße zu Perugia ennordet gefunden worden; der Verdacht des Mordes fällt auf einen Goldarbeitergesellen, welchen der llüallickliche aus seinen Diensten entlassen hatte. Wir erwähnen diejes Vorfalls, damit nicht anderweiiige Berichte demselben irgent» einen politischen Grund unttllegcn. 484 Däne m it ?k. M ?lm 9. Juni ist ein königl, Placar wegen Einfuhr, Fabrication und Gebrauch von Spielkarten für das Königreich erschienen. Es wird dadurch das Monopol für die Fabrication der Karten aufgehoben. Nach §. 2 des Placats dürfen Spielkarten aller Art von fremden und zollfreien Platzen gegen einen Einfuhrzoll von 3 Rbschill. pro Spiel eingeführt werden. Außerdem ist eine Stämpelabgabe von 8 Ndschill. pro Spiel zu erlegen, mir Ausnahme von den in Alcona und den übrigen zollfreien Plätzen im Herzogthum Holstein fa-bricirten und mit Stampel daselbst versehenen Karten, die schon jene Abgabe erlegr haben. Nach §. 5 dürfen Karren, d,e ii, den zollpflichtigen Districten der Herzogchümer Schleswig und Holstein fabricüc sind, gegen gehörige Zoll - Legitimation und, wenn sie oorschriftmäßig gestämpelt sind, abga-befrei in's Königreich eingeführt werden. Für die Herzogthü-mer sind ähnliche Verordnungen erschienen. Preußen, Berlin, l6. Juni. Ein nicht ganz unwichtiges Ereig? niß hat gestern ii: Potsdam Siait gefuilden, nämlich die Verlobung des regierenden Herzogs von Braunschweig mit der Prinzessiu Louise von Mecklenburg-Schwerin, der Schwester des jetzc regierenden Herzogs. Die Braut, Louise, ist ge-boren am 17. Mai 182^; sie ist die Tochcer der Schwester unsers Königs, der Großherzogin Alexandrin?. Wi^d der Her-zoK Carl von Braunschweig, wie er stets geäußert, sich nljn ebenfalls ebenbürtig vermahlen, um eine Nachfolge zu erzie-, len, die Ansprüche auf den Thron vou Braunschweig machey kömne? Uno würden diese Ansprüche Anerkennung finden?- Aus der „Vossischen Zeitung« erfährt man, daß. der König den Meister Cornelius beauftragt hat, Zeichnung.«» zu einer Denkmünze zu entwerfen, welche zum Andenken der neuen politischen Entwicklung Preußens geprägt und sämmtlichen Mitgliedern, des vereinigten Landtags in die Heimath mitgegeben weiden soll. Die Haupcselte dieser Denkmünze stellt den Genius Preußens dar, wie er auf die, eine ruhmvolle Zukunft verheißenden Gesetze deutet, ihm zur Seite steht der lauernde Geist der Empörung und Gesetzlosigkeit, der, zitternd vor den, neu erstarkten Genius Preußens, sich schleichend zurückzieht. Auf der Rückseite sind die vier Stände in bezeichnender Weise dargestellt. Deutschland. Helgoland. Die englische Regierung beabsichtigt, die Insel Helgoland zu befestigen. Zuvörderst will man der Zeibröckluna, des Felsens daselbst durch gehörigen Schutz gegen die Eiuflüsse von Regen und Sturm vorbeugen und dann einen für ^einige hundert« Schiffe geräumigen Hafen anlegen, in welchem außer den Zuflucht suchenden Kauffahr-theischiffen auch "fortwährend einige Kriegsschiffe stationirt werden- sollen. Für diese großartigen Bauten, bei deren Aus» fkhrung auch das Seebad in Betracht gezogen wird, sind vorläufig' 6,800.000 Mrk. Cour. bestimmt und die Pläne «ttd. ZtichnilN-g^ von den berühmtesten Ingenieuren bereits eimvcrscii. Schweden und Norwegen. Nach unsern neuesten Viil-fen aus Stockholm schrM die »Allg. Ztg.« vom 27. Juni, ist am 5. Juni Christian-stadc von einer großen.F.ueröbr^st heimsucht worden, welche über 700 Personen obdachlos machte uno, dje u"gl,'iäl'che Scadt fast aller ihrer Gecreideporräthe bauble. Der König eilte selbst an Ort und Stelle:' ''«»»«".'« ..^^» Frankreich. PariS, 20. Juni, Der Conscil-pl-asident, Verschall Soult, ist nach seinem Schlosse Soulcberg, bei Toulouse, abgere>'l't, wo er diesen Sommer üder zu verweilen beal> sichtig,. Die Brande, welche im vorigen Sommer einige Departements heimsuchten, und die damals zu allerlei seltsa.-men Geruchtel, Veranlassung gaben, machen abermals die Runde in einigen Gegenden Frankreichs. Aus dem Orne-und Marnedepartement -wird.,berichtet, daß in den Landdi-stricten wieder täglich Brandunglücke vorkommen. - An Schreiben aus Oran vom 4. Ium meldet, daß Abd-el.-Kaders Eminifsar« , unter den Arabern das Gerücht verbreiteten, er stehe im Begriff, Frieden mit Frankreich zu schließen, und die französische Negierung werde ihm ein wichtiges Commando perleihen. , , Graf Kejean ist zum, VeM-alpostnieistel- ernannt worden. Paris, 26. Juni. Der Herzog von Nemours wird gegen Ende dieses Monats nach dem Pyrenäenbade Baryges reisen und vorher noch einem militärischen Feste beiwohnen, welches unter seinen Officieren auf dem Marsfelde Statt finden soll. Prinz Ioinville hat am 7. d. M. von Algier einen Ausflug nach dem Süden der Colonie unternommen. Die Colomie, welche von der Garnison der Scadt Algier an der Expedition nach Kabylien Theil genommess. hatte, wurde, ftm 10. dort zurück erwartet. , ,, ,.,^ ,;,,,, ., , Man glaubt,.daß,Marschall Bugeaud ohne AnfentlM nach Paris kommen wird, Bei dem Besuch des Pmizew, von Ioitioille in Algier soll zwischen die>em und dem Mar.-schall eine sehr heftige Sttne Siatt gefunden haben und nach derselben der Prinz sichtlich verstimmt an Bord seil^H Schiffes zurückgekehrt,' der Marschall aber in der aufgeregtesten Stimmung zurückgeblieben seyn. — Marschall Bu-geaud hat auch an die Civilbevölkebung Algeriens eine Ab-schiedsproclamalion erlassen. Sp anie n, Madrid, 14, Juni. In den letzten Wochen beschäftigte sich dje hiesige periodische Presse lebhafter als je mir der Frage, ob auf den Fall des kinderlosen Absterbens der Königin Isabella die Herzogin von Mompensie,-, ohne auf Schwierigkeiten zu stoßen, den spanische!, Thron besteigen könne. Ein progressistilches Blatt (der »Clamor« vom 12.) behauptete, die Königin wäre nichr zu ihrer eigenen Heirath, sondern auch dazu gezwungen worden, ihre Einwilligung zu der Vermahlung ihrer Schwester zu eicheilen und letzlere Einwilligung dürfe deßhalb nicht als güllig betrachtet wer« 485 ten. Dasselbe Blatt warf die Frage auf, ob der französischen Regierung daS Recht zuerkannt werden würde, falls die Königin keine directs Nachkommenschaft hinterließe, die Herzogin von Monlpensier mit den Waffen in der Hand 6uf den Thron zil setzen. Der «Heraldo," das Blatt der französischen Pa,le Truppen oon Tr. Ub.s sollen die Waffen niedeilegen und sich als Kriegsgefangene Englands unter denselben Bedingungen, wie die Truppen deS Graf«n daH Antas» betrachten; 2) sie sollen nach einer Festung unter Aufsicht englischer Garnison oder auf die englischen Kriegs-schiffe abgeführt werden, «nd endlich 3) das Eigenthum der einzelnen Indioiduen mit Einschluß von Waffen und Pferden soll nicht angetastet werden. In Lissabon haben zahlreiche Verhaftungen Statt g»« funden. N U ß l tl N l>. St. Petersburg, den 8. Juni. Unsere heutige Zeitung enhalt neuere Nachrichten vom Kaukasus, datirt Gsün'-sha-Staüiza vom 20. v. M., welche üder ein zwischen der Foinega und der Ass.' vorgefallenes Gefecht berichren Oberstlieutenant Ssläpzow fand am 12. den Feind in der-G,'gend des zerstörten Auls Schmal-Iurt an der Assa. DaS feindliche Fußvolk nebst einigen Geschützen hielt da5 rechte Flusnlfer besetzt, etwa 5l)00 Reiter hatten das linke Ufer gemon^^k Ssläpzow beschloß, sie anzugreifen, ihrer überlegeneu ^ZM ungeachtet. Der Kampf wurde augenblicklich und nicht 'tniriH die Zahl, sondern durch die Tapferkeit und RHschheK^H Angriffs entschieden. Dcr Feind floh. Ihn stürmisch'' verfo^ gend, erbeuteten die Kosaken eine Naibfahne und zw'ci kle/ne Feldzeichen. Die Bergvölker suchten ihr Heil in der Flucht auf dem rechten Assaufer, von wo ihr Fußvolk von einer sehr starken Position einige Kanonenschüsse abfeuerte. Bei dieser glänzenden Wassenthat wuideu auf unserer Seite fünf Mann verwundet. Der Feind ließ mehrere Leichen auf dem Platze; viele ertranken bei dem eiligen Uebersetzen über die Ajsa. D45 feindliche Trupp zog sich nach dieser Niederlage jur Hontega^u-, rück, von wo er am 17. Mai der Feeing Atschoi vorbei sich zum Flusse Natchoika wandte. Der Militärchef von At. schoi, Oberstlieutenant PlcobrajhenSki, rückte ^liit zwei Com^ pagnien deS tengin'schen Infanterieregiments vor und Mhigte ihn durch daS wirksame Feuer zweier Geschütze "und'^'^ congrevische Rackeren zum eiligen Rückzüge in d^ Oe'birg^ OsmanischeS Neich. Das »^oui-n»! li« 0c>ii8laiUill< ^>6« u^ldet aus bt^ türkischen Hauptstadt unterm ll. Iunii . ,, ,. . .,, . -, Am gestrigen Tage sind die Schlüssel des un^^nl. Namen Kaaba bekannten Thells der heiligen Mosche^iu Mekka von Adiianopel nach dieser Hauptstadt ^e.b>/,cht und, im Beiseyn des Hofes und aller Staatswürdentl'äges,M.,der kaiserl. Schatzkammer des alten Serailpallastes nledelgekgt^ worden. Diese Schlüssel, welche seit derE,'m,ah,i)e ders>ladt Bagdad im Anfange des 17. Iahrhunder/s de,'Obb"f/^ angesehenen Familie der Dagh-Demren Oghlu in Adrians 486 pel waren anvertraut worden, sind jetzt durch das eben er-fol^re Ableben des lehre» Gliedes derselbe» auf Befehl des Sultans nach Constanclnopel abgeliefert worden. Gestern Morgens hat in» Beiseyn des Eidams des Vicekönigs von Aegypten, Kiamil Pascha, die Grundsteinlegung zu den. Pallaste Statt gefunden, welchen Ersterer auf dein asiatischen Ufer des Bosporus in einein großartigen Maßstabe erbauen laßt. Die Kosten dieses Baues, welcher drei bis vier Jahre dauern soll, sind auf 2 Millionen 400.000 fl. C. M. angeschlagen. Der Architect, Hadfchi Stephane, welcher die neue medicinische Schule baut, ist auch mit der Ausführung dieses Werkes beauftragt. Te. Excellenz, der k. k. Internuntlus, hat heute feine Sommer - Residenz in Therapia bezogen. Se. Majestät, der Kaiser von Nußland, hat dem griechischen Patriarchen von Constantinopel mehrere Gescheute, in, Weithe von mehr als einer Million Piaster, übersendet. Diese Geschei'ke bestehen i» Kirchengewändern von großer Pracht, einem mit Edelsteinen gezierten Kelche und einer sehr werthvollen Bibel. Der »Oester. Beobachter" vom 27. Juni schreibt aus Constantinopel vom 16. Iuiü: Die Pforte hat in diesen Tagen die wichtige Nachricht erhalten, daß der Frie-benscractat mit Persien am 7. Juni von den beiderseitigen Bevollmächtigten unterzeichnet worden ist. In Folge dessen haben Emveri Effendi und Mirza Takhi die Stadt Erzerum verlassen, ersterer um nach Constammopel, letzierer um nach Teheran zurückzukehren. In der Nacht vom l3. anf den 14. Imn verzehrte eine Feuersdrunst nahe an fünfzig Häuser und mehrere Buden in der Nahe der ehemaligen Wohnung des Woiw0' den von Galata. O st i n d i e n. Ueber den großen Oikan, der im April die ganze Küste Malabar von Ceylon bis, Kurracschi heimsuchte, benchret ein Brief im Standard llllo. Bombay, den I Mai: Längs der ganzen Bergreihe von der Südseite des Nilgherriegebirgs bis über die MahMllesch,mn'berge hinauf, also in einer Strecke . von ungefähr s,0 englischen Meilen, wüthete am 19., 2». und 2I^!pril ein von Donner, Bütz und Wolkenbruch be-Sturm. Zahllose Häuser wurden eingestürzt und Baume mit den Wm'zeln ausgerifsen, Die Zerstörung an Eigenthum war ungeheuer. Wie viele Schiffe auf dem weilen Ocean zwischen Bomb-iy und der afrikanischen Küste untergegangen seyn mögen, läßt sich "och nicht einmal vermuthen; längs der Küste bei Nutnagerry allein treiben zahllose Wracks, Leichname von Menschen und Pferden und ganze Haufen Cocosnüsse; die Ladungen arabischer Schiffe, liegen'"'anil Ufer zerstreut. Der »Buckinghamshire«, ein schöner alM' Ostii'dienfahrer von 1400 Tonnen, ward auf der Hohe von' Vmgol'la entmastet, die »Mermaid« trieb als völliges Wrack an den Strand u. s. w. Von einem ähnlichen Stur- me war am 5. April die Hafenstadt Kolombo auf Ceylon heimgesucht worden, die auf der Rhede liegende brittische Fregatte »Fox«, von 42 Kanonen, wurde dabei vom Blitze getroffen, der jedoch unschädlich am Blitzableiter hei unterlief. 3l e g y p t e n Alexandrien, 25. Mai. Vergangenen Freitag kam von Marseille das gewöhnliche französisch? Postdampfschiff »Osiris" an; bei seinem Einlaufen in den Hafen hatte es die tür« kische Flagge halb an, Hauptmast aufgezogen, was ein Zeichen war, daß es die irdische Hülle des in Paris verstorbenen Hussein Bey, Sohnes Mehemed Ali's, an seinem Bord hatte. Der Admiral Said Pascha verfügte sich sogleich an Bord des Dampfers, um die Leiche seines Bruders in Em--pfang zu nehmen; sie wurde unter Kanonendonner ans Land gebracht; den folgenden Morgen hatte die Beisetzung Statr. Said Pascha, von allen Großen und den Ulemas begleitet, fährte den Zug an; der Leiche folgten der Minister des Aus« wältigen, Artim Bey, die europäischen Generalconsuln und viele andere Europäer, eine ungeheuere Masse Volks umgab den Leichenzug und folgte ihm. Auch bei dieser Gelegenheit bemerkte man, daß man hier imnier mehr europäische Gebräu» che annimmt: die Kriegsschiffe hatten ihre Flaggen halb aufgezogen, die Truppen trugen die Ge>vehre ohne Bannet verkehrt, die Trommeln waren schwarz behängen lc. Auffallend hat man es hier gefunden, daß die französische Regie« rung zur Uebeifahrt der Leiche nicht ein Kriegsschiff eigens-bestimmte, sondern dieselbe dem gewöhnlichen Postpackboor, man möchte beinahe sagen, wie einen Warenballen überge« ben hat. Dieser unbegreifliche Mangel an Rücksichten wurde, wie versichert ward, höl>ern Orcs tief gefählr. Es scheint, daß Frankreich einen Einfluß in Abyssinien zu gewinnen sucht. Seit mehreren Jahre» wird jenes Land von französischen Reisenden nach allen Richtungen durchstreift; Pater Iacobis, vom Orden der Lazariten und von der Propaganda von Lyon unterstützt, hält sich schon verschiedene Jahre dort auf, und soll vom König Nbie im Tig!» sehr gern gesehen seyn, und nun har die französische Negierung eine Knegscorvette be» stimmt, welche in Massana und auf der Küste AbMnicüs verweilen soll. Der W^ren-Transport von England über hier nach Indien wird immer bedeutender; mit oem letzten Dampfboot aus England sind über 600 Colli fur Indie,, angelangt. Die französischen D,nnpfboote und jene des öster. Lloyd machen der Peninsular- und Oriental' Sceam Navigation-Company für den Transport der Reisenden von hiernach Europa eine nachtheilige Concurrent vorzüglich die österreichischen Dampfer; immer mehr nimmt die Zahl der aus I,,.-dien kommenden Reisenden, welche über Triest abgehen, zu. Der morgen abgehende hat viele an Bord; bestehen einmal die directen Fahrten — und sie sollen im August beginnen — dann wird gewiß der größte Theil der Reisenden den Weg nach Triest und durch Deutschland nehmen, — Der Viceköm'g wird morgen von seiner kleinen Rundreise zurück erwartet. Verleger: Iglmz Awi«? Edler v. Kleinmayr. AnhmH Mv Fmliac^erSeiwttK. T^ours vom 26. Juni 1847. Mittelvreis. StaatSschuIdoerschreib. zu 5 pCt. sin CM.) >o6 i5^»6 Darl.mitV«>rl. v.J. i83gfür 25o ft. (in CM.) 2y35j4 Wiener Stadt - B^nco-Obliqarion. zu , i^2 s>O.. 65 Aerar. Dc>mest. Obligationen der Stände (C.M.) (C.M.) v. Oesterreich unter und ^.^u,^ pCt. ^ — — ob der Enns, von Böh- l^i»il» «.I — — men , Mähren , Schle» i! zu « ,<4 ^» ^ -- — sien. Steuermark, Kär>,-^ !,u l ... « 5/^1^« — ten, Krain , Görz ui,0 I zu l 3j^ <^ l — -— des W. Qber?. Amtes ^ f Actien dcr VnixveiZ-Lin^Giuundner B^kn zu 25o fl. (s. M.......,y8 si.i.i C.M. Actien der österr. Qonau , Dampfschiffahrt zu 5c>o fi. C. M......625 H4 si. '« C. M. S. K. Lotto^iehungen. In Gratz am 26. Juni 16^7: 39. 74. 77. 78. 47. Die nächste Ziehung in Gratz wird am 10. Iul, t847 gehalten werden. Z. 108«. (2) Cine Monat-Uhr rococo, schön und gut erhalten, so wte auch em viersißiger halbgedeckter Wagen, zwelspänntg und auch einspännig, lst stündllch bey dem Unterzeichneten zu verkaufen. Joseph Ptttauer, Uhrmacher in der St. Peters-Vorstadt Nr. 7. Lilerarische .Aiycigen. In der Buchhandlung des in Laibach, ist zu haben: Practisches Handbuch f ü r Prediger und Katecheten, enthaltend: ausführliche und geordnete Prcdigtmate.-rialicn über alle wichtigen Wahrheiten der christka-tholischcn Glaubens-, Sitten - und Tugendmittel- (I. La,l>. Ze.t. Nr. 78 v. 1. Juli 1847.) lehre auf alle Sonn - und Festtage des Kirchenjahres (mit Ausnahme der Marienfeste), von Johann Georg He riet, weiland Doctor der Theologie, qeistl. Ratbe und Director dcs Seminars zum heil. Kilian in Wurzbnrg. 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