Tittbacher ZettnnK. —--------___,—^»^—»««°——.-------- ^i ^ Freilag den 2,^. Februar 1821. ^LM^ I n l a n d. ^^ L a i b a ch. ^>m 20. d. wohnten II. MM. unser allergnadiastcr Kcu'cr und unsere allergnädigstc Kaiserin zugleich mit Sr. Maj. dem Könige beider Sizilien und des Hevzogö Franz von Modena königl. Hoheit dem ^ahresqedächt-nlß für den höchstscligen Kaiser Joseph 2. in der hingen Domrirche hei, wo für die Allerhöchsten Herrschaften in der Nahe des Trauergernsteö eine schwarz pekori'cteTri-dune errichtet worden war. Zu die>'cm Vnde hotten sich auch di? k. k. österreichische Generalität, dc? Kriegsminister F. M. L-. Graf von Vellegard? än der Spitze, ferner die Civil-, und Militär-Authoritäten, die krainerischenHrn. Stünde in der genannten Kirche versammelt und 0^r hochwürdige Ortsbischof funchonirte. Dcn 22. d. früh um 10 Uhr wurden die Allerhöchsten h^er anwesenden Herrschaften und die Bewohner dieser Stadt durch Feuerlärm erschreckt. Drei schnell hinterem, ander erfolgendcKanonenschÜsse vomKastcll verkündeten, daß d.e Gefahr in der Stadt selbst sci. In dem Hause Nr. 10 auf dem Platze war der Nuß in einem Kamin brennend worden und cs stiegen dicke Rauchwolken in die Höhe. ^U.eln die zweckmäßigsten Anstalten, und die allgemeine kräftige Mitwirkung machten in kurzer Zeit aller Gefahr ein Ende. Rührend war es bei dieser Gelegenheit zu sehen, wie unser angebeteter Monarch mit seinem crhabenenSchwie-gcrvater, dem Könige vVn Ncapel, selbst in die Nahe der Gesahr sich begaben um sich von dcn gut getroffenen Löscyanstalten inAUerhöchst eigenerPerson zu überzeugen. Italien. Nachrichten au5 Mailand zufolge, war Ihre kaiserl. Hoheit die Frau Erzherzogin, Gemahlin Srlk. k. Hoheit des Vice-.Königs deö lomdardrsch-venetianischenKöliig« rtichü, am 6. Machmittags zwischen 2 und, 5 Uhr glück-l>ch v°n cmcr Prinzessin entbunden worden- ^Wdr-) ^ " s l ^ „ ^ Spanien. Das Journal de Paris vom ^.d-M. meldet Hon der spanischen Grenze, daß ein Lrndenter, der die Küsten uon Calalonlen und Valencia lange beu>MWk^ l'atte, am i6.Ianner von einem Wachtschiff der letztern Provinz genommen worden ist. Die Prise lief in den Hafen von Grao am 19. Jänner ein. Das Schiff des Frei« beuters ist eine Goclettc, mic vier i2pfündigcn Haubitzen und einer i6pfündigen Kanone ausgerüstet, deren Vesa-tzung aus achtzig Mann bestand, von welchen 2H getö'd« tet und 21 verwundet wurden. Am Bord des Wachtschift feswurden zwei Mann gctödtet und einige verwundet. Der Freibeuter, der sich einen Insurgente n-K aper nennt, ward durch Entern genommen, und mit Hand» granaten beschossen. Wir beeilen uns, fügt das Journal de Paris dazu, diese für den 3ee-Handel interessante Nachricht mitzutheilen. Spani-s ch c s A m e r i k a. Waffenstillsta n d zwischen den spanischen und den Insurgen» ten - A r^n een in Venezuela und NeulGr c« n a d a. Die Regierungen von Spanien und von Columbia, von dem Wunsche beseelt, die zwischen den beiden Parteien obwaltenden Mißhelligkeiten zu-schlichten, und in Erwägung, daf der erste und wichtigste Schritt, um dieses erwünschte Ziel zu erreichen, d"ic wechselseitige Einstellung der Feindseligkeiten seyn müsse, um sich gegenseitig verständigen und erklären zu können, sind üherein gekommen, Kommissare zu ernennen, um die Bedingungen eines Waffenstillstandes festzustellen, und zu diesem Ende haben Se. Exzell. der Qoeroefchlshaber der Expe-ditions-Armee auf dem Continent, Don Pablo Mo-rillo, Grafvon Car^hagena, von Seiten der spanischen Regierung zu Kommissären ernannt: den Hrn. Namon Correa, politischen Chef von Vciiczucia, Brigadier-General und ersten konstitutionellen Alcalde von Caracas, Don Juan Rodriguez del Toro und Don Francisco Gonzales Linaretz ; Und von der andern Seite haben, Se.Exzell. der Präsident von Columbia Simon Boli-var, als Chef der Republik, zu Kommissären ernannt; die HH. Antonio Joseph Suere, Brigadier«General, Pedro Brisefio, Obersten, und Joseph Gabriel Pe, re^, Oberstlieutenant, welche, nachdem sie ihre respecti« 62 Ven Vollmachten ans 26. gegenwärtigen Monats (November) und Jahres (1620) ausgewechselt, und ihre Vorschläge und Erläuterungen, dem Wunsche beider Partei« en gemäß, vorgelegt hatten, über einen Waffenstillstand unter folgenden Bedingungen übereingekommen sini): Art.'i. Von Seiten sowohl der spanischen Armee als der Armee der Columbier, hören alle Feindseligkeiten von dem Augenblick an auf, wo die Ratification dieser Übereinkunft bekannt gemacht worden. Auch werden alle Feindseligkeiten jeder Art, in dem ganzen Umfangs des Gebiets beider Parteien so lange eingestellt, alv dieser Waffenstillstand dauern wird. Art. 2. Die Dauer dieses Waffenstillstandes ist auf sechs Monate, v.om Tage der Ratifikation desselben, festgesetzt. Da jedoch dicse Übereinkunft vorzüglich auf dem redlichen und aufrichtigen Wunsche beider Parteien, dem Kriege ein Ende zu machen, derubt, so kann eineVer-längerung dieses Tcrmius auf so lange, als nothig erachtet wird, Stattfinden, wenn die jetzt zu eröffnenden Frie-dens-Unterhandlungen nach Ablauf der gegenwärtig festgesetzten Frist nicht beendiget, aber doch Aussicht vorhanden ist, sie zu einem erwünschten Resultate zu bringen. Art. 3. Die Truppen beider Armeen bleiben in der Stellung, worin sie sich bei der Bekanntmachung des Waffenstillstandes befanden; da es jedoch für zweckmäßig erachtet wurde, klare und bestimmte Gränzen aufden Punkten festzusetzen, wo der Haupt-Kriegsschauplatz ist, um alle Schwierigkeiten, die aus der Verwirrung der Stellungen entstehen konnte, zu vermeiden, so sind folgende Bestimmungen angenommen worden: Erstens: Der Fluß Unarc, von seiner Mündung in den Ocean (an der Gränze der Provinzen Caracas und Barcelona) bis zum Einfluß des Guanavo (nicht Guanare, wie es ,n der englischen Übersehung heißt); dann die Gewässer dieses lctztern bis zu seinem Ursprung und von da eine Linie bis zum Ursprung des Manapire; dann det Manapire bis zu seinem Einfluß in den Ori-noco (bei Cabruta); von hier das linke User dieses letz. tern Stromes bis zum Einfluß des Apurc; dann der Apure bis zu dem Punkte, wo er den Rio dc Santo Do-nungo (bei Villa nueva de San Fernando) aufnimmt; dann die Gewässer dieses letzteren Flusses bis zur Stadt Varnias (Vicja); von hier eine schmale Linie bi^Vo-cono de Truxillo und von da die natürliche Gränzlinie, welche die Provinz Caracas vom Departement von Truxillo scheidet, bilden die Gränze des Gebiets, (fast die ganze Provinz Caracas, mit Ausschluß eines klcmcnam linken Ufer des Manapire gelegenen Theils) welches die königlichen Truppen besetzt halten. Zweitens: Die Truppen von Columbia, die gegen Maracaydo operircn, dürfen, sobald ihnen der Waffenstillstand angekündigt worden, durch das, von der spanischen Armee besetzte Gebiet ziehen, um sich mit den übrigen Corps der republikanischen Armee zu vereinigen; jedoch müssen sie bei dem Durchmarsch durch dieses Gebiet von einem spanischen Offizier geführt werden. Auch sollen sie gegen Bezahlung, mit allem Nöthigen an Lebensunterhalt und Fuhrwerk versehen werden. Drittens: Die übrigen Truppen beider Armeen, welche sich.nicht innerhalb der hier erwähnten Gränzli» nie befinden, bleiben, wie oben erwähnt, in der Stellung, die sie gewenwärtig inne haben, bis die zu diescm Geschäfte von beiden Theilen ernannten Offiziere übcr die Festsetzung einer Gränzlinie freundschaftlich überein» gekommen, und alle Schwierigkeiten, die sich bei Fest« stcllung dieser Gränzen etwa erheben dürften, zur Zufriedenheit beider Theile ausgeglichen seyn werden. Art- 4. Da es wahrscheinlich ist, das medreie Trup» pencorps odcr Guerillas der republikanischen Armee zur Zeit der Bekanntmachung dn-scr Übec«'i>,eunft sichinnrv, halb der, im 3ten Artikel bestimmten, Granzlinie bchn» den, wo sie nicht länger verweilen sollen, so ist man in dieser Hinsicht über folgende Punkte übereingekommen: ») Die regulären Truppen, welche sich mncrhalbdic-ser Lime befinden, sollen sich sogleich hinter dieselbe, und zwar diejenigen, welche das linke Ufer deö Gu.-'.uapo und Unare beseht halten, nach Piritu Clarines, oder andere naheliegenden Städte zurückziehen, und daselbst auf« stellen. d) Die sich innerhalb obgedachtcr Linie befindenden Guerillas sollen entwaffnet und aufgelöst werden, und ins bürgerliche Leben zurückkehren, oder, gleich den regulären Truppen, sich zurückziehen. Im ersten dieser beiden Fälle wird ihnen die vollkommenste Sicherheit zuge-sagt, und beide Regierungen verpflichten sich, sie während des Waffenstillstandes nicht unter ihre Truppen anzu, werben; im Gegentheil wird ihnen die Erlaubniß zuge« standen, nach Ablauf des Waffenstillstandes, das Gebiet, wo sie sich aufhalten, verlassen, und sich zur Armee, wohin sie gehören, begeben zu dürfen. Art. 5. Obgleich die Stadt Carache innerhalb der Granzlinie liegt, welche die Armee von Columbia beseht hält, so ist man jedoch übereingekommen, daß ein Militärkommandant von der spanischen Armee, mit einem Trupp bewaffneter Bauern, deren Zahl nicht 25 über« steigen darf, sich in dieser Stadt aufhalten soll. Die ge» gcnwartig daselbst bestehenden Civil-Behörden sollen gleichfalls verbleiben. 65 Art. 6. Um einen Beweis der aufrichtigen und red: lichen Gesinnung, welche dieser Übereinkunft zuErundc liegen, zu geben, ist festgesetzt worden, daß sich in der Stadt Varinas von Seite der Republik nur ein Militär-Kommandant mit 25 bewaffneten Bauern aufhalten soll, außer den Individuen, die zum Verkehr zwi-. schcn Merida und Truxillo, und zum Transport des Schlachtviehes nöthig sind. (Der Beschluß folgt.) Vereinigtes Königreich Portugall, Brasilien und Algardien. Da das Austrcten der Flüsse die Ankunft vieler De-putirten verzögerte, so ist die Eröffnung derKortesauf den 22. Jänner verschoben worden. Vci der portugiesischen Armee sind besondere Beförderungen vorgenommen worden. Es soll jcroch die An-ziennität fortwährend beobachtet werden. Den sämmtlichen portu'glesischcn Offizieren, welche früher in franzö-stichen Diensten waren, jetzt aber in ihr Vaterland zu» rückgekehn sind, ist geboten worden, sich vor den MM-tär-Vehorden ihrer Provinzen zu stellen, um bei denjenigen portugiesischen Regimenter!:, bei welchen sie srü-l)" waren, oder nach den Umständen auch bei andern, w eder angestellet zu werden. Dcr Gouverneur der portugiesischen Insel Madera hac am iu. ^^^^ eine Bekanntmachung erlassen, dc:'> Inhalts, ^ö seine beschränkten Vollmachten ihm nichts An-deres geliatcen. als dic von seinen Untergebenen ihm über-reichtenVorsteUungen an denKömg zu bringen. Manchem Ül).l, 0c,5 sie drücke,konnc cr freilich schon vorläufig abhelfen, sobald man ihm dasselbe ungeschcut vortrage u. s w. (O>e früher verbreitere Nachricht, daß zu Mad^ra die Konstitution der spanischen Kortcs prollamirt oder die Aulyoncät der revolutionären Behörden von Lissa-. bon anerkannt wocoen sei, ist also ungcgründct). Ein schrcckuchev Phänomen zeigte sich am 4. Jänner in der Scadt S.".:::arcm. Um 2 ^2 Uhr hörte man d'NDonner rollen, worauf ein heftiger slegen fiel. Als um4^2Uhr dcr Negen noch anhielt, richtete eine Was-^ s "'^e mit großem Ungestüm von Westen nach Ojtcn ,'ch dcu'e.gte, und eine Länge von Zo« Schritte hatte, große Verwüstungen an. Mehrere stark gebauce 5^'V ^"^"' "" DDnnn.kaner-Klosters, wurden fort gen sen. Der größte Theil emer pyrami-al.schen ^aule wurde umgestürzt, ^ wie auch em große, mas-s.ves Kreutz von ^re.n am Giebel der K.rcye Dos Tri-- "'".. ^>clc.^»ncrl)ose zerstörte «nd entwurzelte auf ih' rem Wege eine ungeheure Miilgc Oliven« und andere Bäume. Man erinnert sich keines ahnlichen Unglücks in diesem Lande. Kaiserthum Nußland. Am ersten Weihnachtsfcyertage feyerte die Haupt« stadt Petersburg das Andenken an die im Jahre 18,2 erfolgte glückliche Bcfreyung des Landes von einem mäch; tigcn, eingedrungenen Feinde. Zu diesem Ende war in, dem Residenz-Schlosse große Versammlung, wo II. MM. die Kaiserinnen die Glückwünsche der Anwesenden empfingen, dann sowohl daselbst, wie in allen Kirchen der Hauptstadt fcyerlichcr Gottesdienst, welchen das '^u H^>uin beschloß. Den ganzen Tag hindurch wurden die Glocken geläutet, und Abends war die Stadt beleuchtet. Am Neujahrstage war große Auffahrt bei Hofe, II. MM. die Kaiserinnen nahmen die Glückwünsche der versammelten Auchoritäten, Würdenträger und deS hohen Adels an , und empfingen, nach angehörtem Got« tesdicnste, das diplomatische Corps. Von den Prinzen war der Großfürst Michael persönlich gegenwärtig. Kaiserthum Türkei. Nach Briefen aus Corfu vom 1. Jänner sollen die Sulioten*) ihre Waffen gegen die Armee des Sultans und zum Vortheil des Ali Pascha gewendet, und die umliegenden Dörfer dergestalt aufgewiegelt haben, daß sie ein Korps von 5aoc> Mann zusammen brachten. Sie besetzten die Wege von St. Deinctrio (einem 2 Stun» den von Ianma entfernten Orcc), bis nach Arta uno be« nächtigten sich 2c»o mit Pulver, Kanonenkugeln und Viktualltss beladcner Lastthiere, welche von Prcvefa kamen und nach Ai't.1 für die türkische Armee, welche in den Ebenen von Ianina lagert/ bestimmt waren. Die diesen Transport begleitende Mannfch^ wurde sämmtlich getödier- ^i P«''^" s"U den Sulioten ein'.'.' seiner Neffen, den er be> sich in der Festung hatte, nebst zwe» andern angesehenen Personen, als Geiseln übergeben haben, wogegen diese lhm zur gl'genseitigd'n Garantie g der Vorne^nfttn aus ihnen auslieferten. Man vermuthet, daß auch die übrigen Häupter der Griechen und cin^yeil der Zanudcn mit Ali Pascha einverstanden sind. Üocrdleß wird Ali durch 8000 Toseiden (Bewohner einer Provinz, welche an Tepelcni, der Gcburt^stadt des Ali gränzt) unterstützt; denn schon seit vierzig Tagen hatten diese dcr Pforte den Gehorsam aufgekündet. Diese seine Alliir en sollen den Weg von Mezzovo gänzlich versperrt baden, ^'enn sich dieß alles bestätiget, ','o *) Suiten, cine kleine aber sehr tapfere Volke f >aft von beiläufig Uoou Seelen in Albanien. S,e bewohnt itt Dörfer in einei, schwer zugänglichen Gebirge nördlich vom MeerduM von Arta. 6^ Würden den türkischen Truppen, welche Janina belagern , alle Lebensmittel abgeschnitten seyn. — In diesem Falle würde man den Wechsel des Glückes nicht genug bewundern können ; denn dnrch die Anstrengungen seiner frühern Feinde würde Ali wieder aus seinem Nichts empor steigen. Es ist wahrscheinlich, daß diese sich von dem G^nie und von den NcichthümernAli Pascha's einige Vortheile versprechen, indem sie an ihrer Epihe einen Chef haben, von nclchem sie nicht fürchten dürfen, daß er mit der Pforte in einem heimlichen Einverständniß stehe. (Wdr.) Vermischte Nachrichten. Außer den Linien Wien's hatte ein Handwerksmann wit Beihülfe seines Weibes mehrere Tag« hinter einan-. der gearbeitet, um seine Familie, die er lieb hat, ehrlich zu nä'hicn. Am Sonntage (den 4. d.M.) gönnte er sich Ruhe, und ging Nachmittags theils in Geschäften theils zur Erholung aus. Sein Weib beschäftigte sich zu Hause nm ihren beiden Söhnen, einem von 4 Jahre» und ei: nem von 2 Monaten^ denn fie sorgte stets mütterlich für ihre Kinder. Als ihr Mann bis 7 Uhr Abends noch nicht heimgekehrt war^ und der Schlaf sie überwältigte, .legte sie,das zwei Monat alte Kind in die Wiege, und ließ es von dem alteren Sohne in Schlaf wiegen. Sie selbst ihren Mann noch erwartend, lehnte sich über ihr Bett, und verfiel bald in tiefen Schlaf, aus welchem sie von dem vierjährigen Sohne, etwa nach einer Scun-de, dringend geweckt wurde. Aufgeschreckt und betroffen fand sie dcim Erwachen die Wiege leer stehen , und mit starrem Blicke erspähte sie endlich das vermißte Kind — todt mit Wunden bedeckt, auf der Erde liegen. Vom Schmerze hingerissen, suchte sie Hilfe und Nath beiden Nachbarn; diese konnten aber nur Zeuge ihres Schmer» zenö, und der traurigen Überzeugung seyn, daß hier der ältere Bruder den jüngeren ermordet habe. Bald gelangte die schreckliche Nachricht auch zu den Ohren des indcr Nachbarschaft weilenden Vaters, der nach Hause eilte, «nd die Scene des Jammers vermehrte. Die Wege der Vorsehung sind wunderbar! Alle Umstände sprechen für die Gewißheit, das; der vierjährige Knabe seinen kleinen Bruder mit der vorgefundenen Hacke ermordet, und mit einem Mcsftr vielfältig durch Wunden ganz emstellt habe. Dieser Knabe, dem die Sprache fehlt, hat eine natürliche Neigung zurNachsucht. Mit Unwillen hat^e er schon öfters seinen Bruder m Schlaf gewiegt, und diesem im Grolle mit dem Messer gedroht. Im blutigen Kleide bezeichnete der unnatürliche Vösewicht, aufVefragen, durch Geber-den jeoe Verwundung; mit ruhigem Wohlgefallen be« trachtet? er die ihm vorgehaltene Hacke, die er aufsein Alter mit erstaunungswücdiger Behendigkeit zu führen ver-steht, und Freude äußerte er beim Anblick des Messers. — Schauder erregend ist die That! Beklagenswert!) sind 5ie Ältern, die der Himmel so heimgesucht hat! Murret nicht über die Vorsehung, ihre Wege sind unergründlich; beherziget aber, gute Ältern, die Lehre, daß auch beiden jüngsten Kindern die Neigung zum Zorn wohl zu beachten sei, und daß die Nildung der Kinderseelen früh-zeitig begonnen werden niüsse. Fr e m d cn -Au zcigc. Angekommen den 19. Februar: Herr Ludwig GrafDonati, Güterbcsiher, von Wien. — Herr Fürst von Montfort, von Schönau. — Herr MayerWallerstein, Iuwelenhändler, von Trieft.—Die Herren Bernhard Fuld und Konrad Ncgcnsdurger, opti» sche Instrumenten-Händler, von Vamdcrg. Den 20. Herr Ferdinand Thomckovich, Hcrrschafts» Inspektor, von Trieft. Den 21. Herr Joseph Peter, NcchnungZrath beyder k. k. Hofbuchhaltung, von Wien. — Herr Albert von Patzowsky, k. k. Salinen-- und WirthschaftZ-Inspektor, von Trieft- —Herr Christoph Zwictovich, Handelsmann, von Venedig. — Frau Johanna Wießer, gedorne Edle von Zinzenftls, von Marburg. — Herr Ernst Dich,' Handelsmann, von St. Leonhard. Abgereiset den iy. F e d r u a r: Herr Ludwig GrafDonati, Güterbcsihcr; Hcrr Fürst von Montkort, und Herr Anton von Held, Bevollmächtigter des k. k. Mllitärfuhren-Kontrahenten v. Dietrich, alle nach Tricst. —Frau Margaretha Grüner, k. k.Land« raths-Witwe, nach Fiumc. Den 20. Hr. Ant. Guniberti, Sänger, nach Venedig. Den 21. Se.Erz. Herr Graf von Czcrnitscheff, Ge-neral-Adjutant Sr.Maj. des Kaisers von Nußland, nach München. —Herr Freiherr von Marenzi/k. k. Kämme-rcr und pens. Gubernial-< Vize: Präsident; Hcrr Anton Guistini, Partikulicr, und Hcrr Kajetan Knesich, Ingenieur, alle nach Trieft. —H^r Anton Dill, Petinet-Fa! brikant, nach Wien. Wechselkurs. Am 16. Februar war zu Wien der Mittelpreis der StaatLschmdvclsckreibungen zu üpCt. in C-M- ?o5/4; Darleh. mit Verlos. v.J. i»2i, für 100 fl. in CM. 9'» ^/4; Certific^f. d. Darl. v.J. 1821, für laoft. in CM. 95 3/8; Wien.^t.Vanko-Oblig. zn 21/2 pCt. in CM- 3i 1/2; Konvcntionsmünzc pCt. 25c». Bank-Actien vr. Stück 556 5/6 m Conv. Münze, , Ignni Aloys Edl. v. Kleinmayr, Verleger und Redakteur.