(PoStcina pladana y gotoTini.) Erscheint wöchentlich zweimal: TonuerStag »ud Sonntag srkh. »chriftleitnno und Ber-valwng: Preiernova «llea Nr. S. Telephon SI. — «ntündignngen werden in der Berwaltung geqen verechmtng billigster Gebübren entgegengenommen B»,ug«preiie: Für da? Inland vierteljährig Din 25'—. halbjährig Din SO—, gan^ührtg 5)in JOO-—. Für da» fluitonb evtiprechende »rhdhung. — dinjelne Nummern Sin l —' Nummer 6* | Sonntag, den 10. Augnst 1924 49. Jahrgang Bevölkerung mit Genugtuung begrüßt wird. Auch die Absicht der Regierung, ehestens da« Gesetz über die Gemeindeverwaltung überall dort durchzuführen, wo es bither noch nicht durchgeführt ist, geht aus eine Anregung des Deutschen Abgeordnetenklubs zu« rück. ES besteht sonach begründet« Aussicht, daß die Wied«Herstellung der Gcmeindeautonomie in der Woi-wodiva schon in absehbarer Zeit greifbare Formen annehmen wird. Wie die Regierung einerseits durch Einbringung von den Wünschen der Bevölkerung entsprechenden Ge-sitzeSvorlagen sich die Erkenntlichkeit der Staatsbürger erwerben will, so sucht sie andererseits durch Der-bisserung und Reinigung deS VerwaltungSopparatcS die inneren Verhältnisse unseres Landes zu festigen. Indem sie an die Spitze ihrer Tätigkeit den Grund» satz strenger und absoluter Ur Parteilichkeit stellt, wll sie iw GesetzcSweg« die Korruption ausrotten, die Parteijucht bekämpfen und die Achtung der Landes-ges'tze sichern. Sein Staatsbürger fcatf künstighin mehr im Genusse seiner gesetzlich gewährleisteten Rechte geschmälert werde» und jeder Versuch, mag er von welcher Seite immer stammen, die Rechtsordnung durch gewaltsame und ungesetzliche Mittel zu stören, wnd von der Regierung aus da? entschiedenste ge-ahndet werden. Dil» find die Hauptzäg« der Regierungserklärung. Wir zweifeln nicht, daß die Bestrebungen der Re-gierung von Freund und Gegner, sofern« letzterer loyaler DenkungSart ist, gebilligt werden, und geben dem Wunsche Ausdruck, daß die Regierung auch bei den Parteien des Abgeordnetenhauses die nötige Stütze finde, damit sie ihre löblichen Absichten und Pläne so rasch, giündlich und erfolgreich als möglich durch-führen kann. Die Megierungserklarttng Die Regierung hat in der Eröffnungssitzung dcS Parlamentes durch den Mund d?S Ministerpräsident«» Ljuba Davidovic ihr ArbeitSprogramm entwickelt und die Abgeordneten aufgefordert, sie iu ihren Bistre-düngen zu unterstützen. Die Regierungserklärung bringt zunächst zum Ausdruck, daß daS neue Kabinett den entschiedenen willen habe, die StaatSgeschäste im Rahmen deS parlamentarischen Herkommens zu sühren. Durch diese Feststellung will die Regierung auch der Opposition die Hund zur Mitarbeit au der Gesetzgebung reichen. Die Regierung wird die oppositionellen Parteien wed-r m ihren Rechten vergewaltigen noch iu ihren Freiheiten verkürzen. Sie hat bereits durch die Berufung RastaS Petrcv'.t' ins Janenministerium und durch die Belassung Ljuba Iovinovic in seiner Funktion als Parlamentepräsident ihr« friedfertigen Tendenzen angedeutet. Ei« d»oht nicht mit dem Schwerte, son-dern trägt die FriedenSpalme in der Hand. Wie sie die Aussöhnung der drei südslawischen Schwester-stämme anstrebt, so will sie auch aus parlamentari-schem Boden ein llyileS Zusammenarbeiten oller Parteien ermöglichen. Auf dem Gebiete der Außenpolitik wird die Regierung jene Weg« wandeln, dir ihr duich di« Fri«. dtvSvrlträg« und die späteren Abmachungen vorge-zeichnet sind. Sie hält sonach «benso wir ihre Bor« gängerin an dem Bündnissystem fest, daS in seinen Anfängen txreil» in die Zeit vor dem Weltkriege zurückreicht und durch den Sang der späteren Ereig-niffe zur Grundlage unserer Außenpolitik geworden ist. In einer Hinsicht aber geht die RegierungSer-klärung über die Richtlinien der früheren Regierung hinaus, in dem rffen ausgesprochenen Bemühen, dir Veilesktzzen. Bon Alma M. Karlin. Kanton. Dritter Teil der Weltumsegtung. — Im fernen Osten. XXXII. Durch Slldchina. L Crolonsträucher wie brennende Fackeln, fcharlach« rot und gelb; BambuS mit den Blättern goldig ange» haucht; lila Wedel, zahllose Wedel, de« in Blüte flehenden Zuckerrohr«, PandanuS mit seinem gekrümmten Stamme und vor allem Bananen, die auf der Eid-ober fläche erschienen sein sollen, alS Mohamed leine Zähne verlor und Datteln nicht länger genießen konnte. Später, viel später, dir scharfgebogenen, drachenüber ragten Tempeldächer von Tainan, der Hauptstadt Süd-formosa« und dann einmal, in der Morgenfrühe, die Hügel um Takao, den südlichsten Hafen, in dessen Bucht mein nächste» Schiff, der Soshu Maru schaukelte. Um dte PeSeadore«, die im Formosakanal liegenden Inselgruppen, heulte der Sturm und zwang meine schon sehr astmatifche Seeschnicke »um Rückzug, doch am folgenden Morgen fuhren wir trotz Sturm au« und ich lag al« Ball in einer Sofaecke, (im Bett flog ich wie ein TenntSball) und verankerte mich mit überall eingestrpsten Decken bis wir endlich zwischen Klippen hindurch nach Amcy fuhren. Amcy ist die Heimat der Piraten. Meiner An-ficht nach kommen dte schlimmsten Chinesen von dort, die wildesten, schmutzigsten, unhöflichsten. Die wenigen Europäer, die da« Geschick dahin verbannt hat, wohnen seit der russischen Revolution hungen zur russischen Nation wieder auszunehmen. Diese Bereitwilligkeit, die nicht nur beim serbischen Volke, wenngleich bei diesem gefühlsmäßig am stärksten, sondern auch bei den übrigen StaatSbewohnern aus volle Zustimmung stoßen dürfte, hängt innenpolitisch wohl ptt der Moskauer Reis« Stephan Radit' und außenpolitisch mit de» in Frankreich und England eingetretenen Kurswechsel zusammen. Der Besuch des Führers der Kroatischen Republikanischen Bauern-Partei in Moskau wild fürderhin kaum noch als Landesverrat hingestellt werde» können, wenn die StaatSregierung selbst sich die Erneuerung der Be-ziehungen zu Rußland zum Ziel gesetzt hat. Und die verbündeten Staaten Frankreich und England werden an diesem Programm sicherlich keinen Anstoß nelzm-n, da ja sie selber ebenfalls mit Rußland zu einem Einvernehmen zu kommen trachten. AIS Voraussetzung führt die Regierung freilich an, daß ein ModuS ge> funden werden müsse, die widersprechende» Anschau-ungen über den Charakter von internat onalen Be-Ziehungen und internationalen Verpflichtungen auszugleichen. Dieser Hinweis ist eine freundliche Ber-beugung nach Paris und London und wird in diesen beiden Hauptstädten den erwarteten guten Eindruck sicherlich nicht versehlen. In der Junrvpolitik wird die Regierung außer den GesetziZvorlagen, die sie von ihrer Vorgängerin übernommen hat, auch noch solche der Parlament», tischen Verhandlung zuführen, die der Anregung der in ihr vertretene» o5er ihr nahestehenden Parteien die Entstehung verdanken. Dazu gehört z. B. der Gesetzentwurf über die Hilfeleistung an die durch di« Ueberjchwemwung Geschädigten, dessen Jaavgriff« nahm« «in Hauptverdienst deS Deutschen Abgeordneten-klubS ist und grwiß in allen Schichten unserer deutschen jenseit« de« Hafen« auf einer schön angelegten, sicher gut befestigten Insel, ich aber winkte einem Sampan — einem kleinen überdachten Boote, wörtlich „drei Planken" — und besuchte pflichtgemäß Amcy, da« die Hügel in winkeligen Versuchen aufwärtsstrebt- und «Sassen eng, dunkel und schlüpfrig naß sind, voll ver-wahrloster Kinder, die zusammengekauert In Sckchen liegen, voll Bettlern und besonder« Heimat aller räudige» Hunde der Welt; da« Blut rinnt an diesen Hunde-köiper» nieder. Kretzen obne Zahl bedecken di« offenen Stellen und die Kaufleute, die sich dem Herandringen erwehren wollen, schlagen mit Stöcken oder stoßen mit ihren Pantoffeln gegen diese haarlosen fürchterlichen Glieder, bis da« Tier mit Echmerzgeheul davonspringt. ES ist ein furchtbarer Anblick? Sonst sieht man nur die übliche» Läden mit Räucherwerk, Totenpapiergeld, Seidenstoffen und Pan> töffelchen, ReiSgewölbe und Fleischerladen mit gedörrten Fiöschen, in Umschreibung „Erdhasen" genarnt und da« Gemüse und Obst der Halbtrepen — Orangen, Lischinüsse, Longa» odcr Drachenaugen, auch eine Nuß-art, Pomclo«, melonengroße Citronen, die roh geg-ffe» oder kandiert werde» könne», Bananen und getrocknete Dattelpflaumen. Nach einigen Stunden fand ich durch da« Straßen-gewirr meinen Weg zum Hafen zurück — denn man muß immer gehen a!« wisse man ollt« und al« trüje man zwanzig Feue,Waffen — und fand wieder einen bering-wurmten Schiffer, der mich kurzhaarige Lorelei zurück nach dem Schaffe brachte, auf dem mir der Boy (Kellner) den Sabinenschtüffel vom Umfang eine« Petrihimmel« schlüffel« übergab und flüsterte: „Kann tun I* Damit bedeutete er mir, daß ich mich sofort ein« sperre» könne, waS ich auch tat. Die Fensterchen mußten geschlossen bleiben um niemand eine» Angriff zu «r-mögliche» und alle Japaner hatte» versteckte Waffen, denn von hier bi« Hongkong konnten wir von See-räubern angefallen werden; e« konnten sich auch die DriUektassefahrgSste plötzlich in Seeräuber verwandeln. Ich lag also eingesperrt und eingeschraubt bis Swatow — — Dort macht man da« berühmte Linnen mit Durch-druchSarbett und feiner Stickerei. Mein Geldbeutel er-laubte kein Erwerben, aber meint Augen bewunderten die eingesetzten Kraniche, die schönschwanzigen Pfaue, di« spielenden Drachen und ich fand auch die Karten nachahmenswert hübsch, die man au« zerschnittenen Briefmarken zu chinesischen Typen zusammenstellt. In Swatow, da» flacher liegt, sind die Straßen breiter, reiner und weniger unheimlich und die nackten Ober-körper der Männer stören weniger, weil sie reiner wirken, während die Strohhüte, die wie ein Fujiyama die zerzausten Köple überragen, sehr malerisch und sonnenschützend sind. Gegen Abend pustete meine Seeschnecke neuerdings ins Meer hinaus und am Morgen näherten wir un« dem Vorgebirge von Hongkong. Die Schönheit dieses Hafens ist allerdings meiner Ansicht nach übertrieben, denn herrlich gegen einen Bergabhang aufgebaut liege» auch Genua, Trieft und viele andere Hafenstädte der •m 2 Die Partei der Deutschen und die Wegierung. Die Leitung der Partei der Deutschen hat am Sonntag in ihrer in Zevun abgehaltenen Sitzung vom Programm der neuen Regierung mit Befriedigung Kenntnis genommen und sich im Sinne »er Be. mühunqen dcS deutschen Abgeordnetenklub» für die freundschaftliche Verständigung und Annäherung aller diesen Staat bewohnenden BolkSstämme ausgesprochen. Die Parteileitung hat sich hiebei voi der Ueberzeu-gung leiten lassen, daß e« im gleichen Maße im Interesse des Lande», wie im besonderen der deut« schen Bevölkerung gelegen ist, wenn die Regierung nach Beseitigung oder Milderung der bestehenden innenpolitischen Gegensätze sich ihrer eigentlich«» Ausgabe widmen kann, die malericlle Wohlfahrt zu heben, die kulturelle Entwicklung zu fördern und den Staat nach innen und nach außenhin zu festigen. Die Regierung hat zur Erreichung ihrer Ziele den Grundsatz ausgestellt, daß sie kmch die Einführung eine? milden Regime? die aufgeregten Geister beruhigen, durch die Befolgung einer Politik der reinen Hände die politische Aimo'phäre von de« giftigen Miasmen säubern und durch die Verkündigung der Gesetzlichkeit und Gleichberechtigung allen Staatsbürgern, also auch den nationalen Minderheiten gegenüber, die Ordnung und den Frieden im Lande wiederherstellen wolle. Die Regierung hat durch ein. v rnehmlicqes Zusammenarbeite» der in ihr ver» ireter.cn oder sie unterstützenden Parteien die Mög« lichkeit, die eingenistkten Mißstände in allen Gebieten der Staatsverwaltung kennen zu lernen und durch gerechte Berücksichtigung der von der Bevölkerung geäußerte« Wünsche sich da» Vertrau?« aller Staat»' a.igehörigen zu erwerben. Die Regierung sagt keiner Partei und keiner Gruppe von Staatsbürgern den Kamps an, sie will auch den Geflnern die vollste Gerechtigkeit und Objektivität angedeihen lassen. Wenn sie die Beamten, die durch ihr bisheriges Verhalten keine Bürgichast sür eine ordnungsgemäße Führung der AmtSgefchäsle leisten, durch sachlich geeignetere ersetzen, so bleibt sie ihrem Programme durchaus treu. Denn wer sich einen Mißbrauch seines AmteS bat zuschulden kommen lassen, gehört nicht auf seinen Posten. ES ist naturgemäß, daß eine solche Regierung, solange sie sich zu diesen Grundsätzen bekennt, auch auf daS vertrauen der in der Partei der Deutschen organisierten deutschen Bevölkerung und auf die Unter-stiitzung der auS dieser hervorgegangenen deutschen Abgeordneten rechnen kaun. Dte deutschen Bürger diese» Staate» find dem ihnen angeborenen Wesen entsprechend ein arbeitsames Element nicht nur in ihrer privaten Wirtschaft, sondern auch im öffent-lichen Leben, und leihen allen jenen Parteien ehrlich und freudig ihre Unterstützung, die positiv am Auf- Welt, aber großartig bleibt dennoch die sich krümmende und windende Bucht, die sich plötzlich seeartig weitet und an deren Ende, zu Füßen de» hohen Peak«, der Wach« zu hallen scheint, die Stadt liegt. Hong Kong bedeutet wohlriechender Hafen und sicher werfen sich einem die Düfte de» Osten» al» Riucherwerk und Sandalholz starker al« sonst entgegen; auch ist die Stadt, wenigsten» die unteren und ebenlaufenderen Straßen reiner al» man sie sonst ia China findet, aber wer in die engeren SeitengSßchen und besonder» die den Peak erklimmenden Straßen einbiegt, glaubt ia Italien zu sein, denn an langen BambuSstangen hängen Wische und Kleider quer über den Weg und sicheln nicht selten da» Haar deS Dirunterhiaweg-schreitenden. Auch kann man nur inmitten der Straße gehen, denn aus dem Bürgersteig sitzen schwarzgekleidete Frauen und nähen; suchen auch Bettler na» Ein-wohnern ihrer Hadern, hacken Jungen da« Holz sür den Haushalt und laufen Hühner umher, dle gegen all« zoologischen Kenntnisse dc« Westen» grün und violett und oft scharlachrot stnd. Diese Falben aber verraten nicht eine unbekannte Abart, die au» dem Paradiese zuletzt entlaufen, sondern kündigt nur den Besitzer an. Fleischergewölbe gibt e» hier wie nirgend» auf Erden; luftgelelchte Enten. Hühner, Hunde, Frösch«, Bögel und Würste au» unbekannien Missen Hinzen, meist rundgedrückt und immer flach wie eine Hand, von endlosen Schnüren und formen so fast undurch- flllitt ZeitLuz bau defi Staates und an der Hebung Gemeinwohls mitzuwirken gewillt sind. Die deutschen Abgeordneten haben ia diesem Sinne auch der radikalen Regierung in jenen Fällen ihre Stiwmen zur Verfügung gestellt, wo das Regime da« Bestreben zeigte, die innenpolitischen Verhältnisse zu sestigen und den Staat zu einem modernen Staatswesen auszugestalten. Sie mußten sich allerdings freie Hau» vorbehalten, da nur all,» oft in die GesetzeSvorlagen Bestimmungen hineingeschmuggelt wurden, die weder den wohlverstandenen Interessen deS Landes noch jenen der nationalen Minderheiten entsprachen. A!» jedoch die radikale Regierung Anstalten traf, rss-«kundige GesetzeSverletzungen zu begehen und die verfassungsmäßig vnarikerten Rechtsansprüche gegnerisch?? Parteien anzutasten, sah sich der Deutsche Klub genötigt, zur Wahrung von Recht und Gesetz seine Stimme gegen die Regierung Pas ( abzugeben. Wenn die deutschen Abgeordneten durch ihre Haltung zum Sturz? deS besonders nach dem Eintritts der Pribskvle-gruppe in die Regierung imm-r unparlamentarischer und gewalttätiger sich gebärdenden Regimes beigetragen haben, so haben sie sich an diesem Werke nur beteiligt, um daS Emporkommen eine» anderen Cy^em« zu ermöglichen. tzaS die von der Koalition Pj&!<-Priblöevi< verleugneten Grundsätze von Gesetzlichkeit und Rechtl chkeit wieder zu Ehren bringen soll. Sie werden sich auch in Zukunft von de« als richtig erkannten Wege nicht abdrängen lassen, sondern un-bekümmert um daS G.schrei von rechtS und linkS solche Beschlüsse sassen, die im Bewußtsein ihrer Verantwortung vor Siaat und Volk mit ruhigem Gewissen vertreten können. Der deutsche Abgeordnetenklub hat unter Wahrung seiner EatschließungSfreihkit bisher stets positive Arbeit geleistet; er wird auch, wenn er die neue Regierung bei der Durchführung ihres Programmes unterstützt, darauf bedacht nehmen, daß die Jnter-essen de» Staates mit den Bedürfnissen der deutschen Bevölkerung in Einklang gebracht werdeu. Denn StaatStreue und VolkStreue schließen einander nicht auS, sondern ergänzen und verbinden sich, richtig angewendet und v?rstanden, zu einer harmonischen Einheit. ______ Zur Auflösung des Theater- und Kastno-Vereines in Maribor. Die Auflösung de« Martborer Theater- und Kasinovereines vom Innenmink-sterium bestätigt. — Auslösungsgrund die angeblich unduldsame Haltung gegen dle slowenischen vereinsmitglieder im Jahre 1897 und infolgedessen deren korporativer Austritt im Jahre 1897. sichtig«, tiefkommende Fleischvorhinge, um die Fliegen einen ni« endenden Reigen tanzen. Alle dies« Fl«tsch. arten glänzn lichtbraun und fkttig und müssen für Shinesenaugen ebenso viele lockente Sterne setn. Ich muß gestehen, daß Europäer seltsam kühl daran vorüber« pilgern. Wunderbar ist Hongkong am Morgen, wenn stch die Wolke» langsam vom Peak heben und wo man, die breite Peakstraße emporklimmend, Ficherpalmen und leuchtend« Bougainvillia, tiefrote PoincNta» und zitternde Baumfarne trifft und die volle Tropenschön-h«it schon entgegenkommt, unterbrochen oder besser ver« tieft ton den Sinftentrigern, die den Berg nieder» schwanken, den grünen Tragstuhl von langen grünen BambuSstangen gehalten. Vom Gipfel de« Peak» über-sieht man die ganze Bucht, die viele tausend Schiffe auf einmal faßt; steht auch dte großartigen, vielstöckigen Bauten der schmalen Eben« und die schönen Vilen, dte wie Edelsteine über da« Grün de« Abhang« ver-teilt stnd. Aber unheimlich ist Hongkong für den Ein-samen. Er kann plötzlich überfallen und ausgeraubt werden und ich erinnere mich an manche Geschichte voa Leuten, die in einem Sampan abend« zum Schiff hi» nauS'uhren und nie angekommen sein sollten. Meine alte Seeschnecke aber lag im Hafen und ich wanderte durch Hongkong bei Tag und bet Nicht. Die meisten Leute glauben irrtümlicherweise, daß Cantou sofort irgendwo hinter Hongkong liege. Da» 5i»»»er 64 Wie seioerzeit berichtet, wurde im Juni 1919 der Theater-un» Kasino verein vom Poli,eikom»issari»t Maribor für aufgelöst erklärt, da dessen Satzunge« angeblich den Jateressen de» SHS Staate» wider« sprächen. Auf den dagegen eingebrachten Rekurs er-klärte die Landesregierung iu Ljobljana, daß die BereinLauflösung vollkommen gerechtfertigt sei, weil infolge einer Verfügung de» Ausschusses vom Jahre 1897, daß in den GesellfchaftScäumei, uur deutsch gesprochen werden dürse, es zu eine» korporativen Austritt aller slowenischen BereinSmitglteder gekommen sei, und sagt dieSsall» die Entscheidung nachstehende» wörtlich : «Mit diesem Beschlusse, welcher dte unauS-bleibliche Folge der Ausschließung der Slowene» von der Mitarbeit im Vereine haben mußte, hat ver Ausschuß seine statutarische Wirksamkeit über-schritten und den früher kuliurellen und Geselligkeit«-Mittelpunkt der Martborer Bürgerschaft in eine po-litische, nur deutschen Interessen dienende Gesellschaft vnwandklt." Gegen diese Entscheidung rekurierte der ausge» löste verein an daö Ministerium de« Innern, i» welchem Rekur>e angeführt wurde, daß die Be-hauptung. es sei zu einem korpora» tiveu Ausiritl der Slowenen im Jahre 1897 gekommen, vollkommen falsch sei und unter Vorlage de« Mit-gliederverzeichoisse» vorn Jahre 1897 und der nachsolgenden Jahre wurde nachgewiesen, daß keinerlei Austritte von Slowenen stattsandea, im Gegenteil die früheren Personen bis zu ihrem Tode Mitglieder des Kasino» vereine« blieben. T-otzdem hat mit eben eingelangter Entscheidung das Ministerium de« Innern den RekmS au» den oben angegebenen Gründen abgewiesen und beige-fügt, daß allerdings zur BereinSauflüsung wegen be« angeblichen Vorkommnisses im Jahre 1897 die Statthalierei in Graz zuständig gewesen wäre, daß ober die Landesregierung für Slowenien die Recht»-nachfolgen» der Landesregierung in Graz wäre und infolgedessen, da eine Verjährung da« v-reinsgesetz nicht kenne, die LandeSregieruna in Slowenien für die Auflösung kompetent sei. Die Entscheidung fügt noch bet, daß ein Grund zur Auflösung nach de« Umstürze nicht vorliege, da der verein den geänderten Verhältnissen Rechnung getragen habe. Ein Kommentar zu dieser Entscheidung ist wohl überflüssig. Ein den Tatsachen nickt entsprechende« Vorkommnis, welche« sich vor mehr al« 27 Jahren ereignet hat, wird al« AuslöiungSgruvd herangezogen. S-lbstvirständlich wird der B:rein gegen diese Entscheidung die Beschwerde an den Verwaltung«-gerichiShvs bezw. Staatrat überreichen. Der Bürgermeister der Stadt Maribor machte den Gemeinderat von diesem Beschlusse mit dem Bemerken Mitteilung, daß nur da« Eigentum deS Theater- und Kasinovereine» aus die Stadtgemeiad« ist keme«»eg« der Fall und ein schnelle» Erreichen ist schon dadurch vereitelt, daß min wegen der Kimpfe die Bahn nicht benützen kann und auch auf dem Wasser nicht ganz sicher fährt. Jedenfalls hatte» wir dte Wach« auf Deck und dir Fenster vergittert, waZ ich noch nirgend» vorher gefunden. Um j'hu Uhr abend» verließen wtr Hongkong, der ganze Peak et» wunderbare» Lichtermeer, der Hafen eine Ltchtflat, un-beschretbllch schön' um acht Uhr morgen« zeigten die flachen Ufer Hiuser und bald darauf waren wir in Santo«. „Wohin möchten Sie?" fragte mich der Polizei» inspektor. „Nach Fa Fong Hsüh — dem duftenden Dorfe," meinte ich. Da zeigte er mir jenseit» de» Flusse» zwei spitze Tü rme und entgegnet«: „Dort, wo der grüne Landungssteg ist." Unv eine Frau, di« mit zwei Sinder» ei» schwimmende» Hau» — einen Sampan — regierte, rudert« mich hinüber, meine Hand auf der Schreib-Maschine — — — Unter Kamelhufbiumen und hohen Hibttcu» zer» streut liegen dte grauen Hiuser d«r Berliner Mission auf einer Insel im breiten Fluß. Still ist e» dort und wohlriechend in der Tat und die grasbewachsenen Wege, da« leicht Zerstörte im Aussehen machen da« MisstonS-vrfletn doppelt lieb. Hllt sich jeder deutsche Wähler schon von seinem Geiileindmahlrecht überzeugt ? füllet Zeitung •ttte 8 Original- Schicht-Seife Marke „Hirsch" ist seit mehr als 00 Jahren als die beste und ausgiebigste aller Kernseifen bekannt. Echt nur mit dem Namen Schicht und Marke „Hirsch1! Schicht stammet 64 Maribor definitiv übergegangen sei. Tatsächlich hat bereits im Jahre 1819 die Stadtgonemde sich in tat ausschließliche» Genuß deS gesamten Vereins ver»»zer.S, da« «st »es verein»hause» samt Kino und Restauration, dc» wertvollen Inventar» und Stadttheater« gesetzt und hat die Räume nicht ein. «al deuischen Beranstaltungn, zugängig gemach,. Da» dem -verein gehörige Theater führt den Namen „Slowenische« NationaltheaterWir sehen hier also die gleiche Enteignung, wie sie in Marlbor beim Deutschen Studentenheim, de» Töchterheim, dem Philharmonischen Verein, dem Verein ,,Mar burger Hütte', dem Turnverein und alle» übrig-n Vereinen stattgesnnden hat. Wachsende Einsicht? Der Ljnbljanaer .Narodni Dnevnik" besaßt sich in seiner Nummer vom 6. August unter de» Titel, »Die Regierung und die nationalen Minderheiten" an leitender Stell« mit der Minder heitensrage in eirer Form, die einen vollkommenen Umschwung in den bisher aus slowenisch« Seite herrschenden Ansichten über jene« Problem bedeutet. Wir wollen daher unsere Leser mtt dem Inhalt des belressenden Ar ttfel« bekannt machen und geben ihn geküizt in dentjcher Übersetzung wieder: Unsere nationalistischen Blätter, unter ihnen natürlich auch der Beograder „Balkan' sind sehr erregt, weil die Regierung den Deutschen in der Wotwodina wieder ihren Kulturbund gestatten will, wir wissen nicht, inwieweit die nationalistische Aus-regung echt und offenherzig ist, wohl aber wissen wir, daß sie vollkommen un« angebracht und teilweise geradezu schändlich ist. Es gibt nicht bald ein Volk, da» an ei»er rechtmäßigen Lösung der Minderheitenfrage so interessiert wäre wie das slowenische. Beinahe die Hälfte unsere« Lolkc« lebt außerhalb Jugoslawien» und diese ganze Hälfie ist verloren, wenn nicht der Standpunkt der nationalen Minderheiten zur Geltung gelangen, wenn nicht auf der ganzen Welt da« Gesetz über die Rechte der Minderheiten Geltnvg haben wird. Es heißt daher eine vollkommene antiflowenische Politik vertreten, wenn man gegen dir Rechte der na-tionalen Minderheiten vorgeht. Selbstverständlich ist es, daß dte Rechte der nationale- Minderheiten in Italien ander« al» jene m Jugoslawien sein können. Alle», was wir für unsere Brüder im Küstenlande und in Kärnten fordern, all da« müssen wir auch den nationalen Minderheiten in Jugoslawien ein-räumen. Das Recht ist auf der ganzen Welt gleich und wenn auch heute noch nicht Überall da«. . selbe Recht gilt, ist die Zelt »och ntcht «ehr sern, wo e» gelten wird, denn d,e Demokratie ist aus de« Marsche. Eine heilige Pflicht unsere« Staates ist e«, immer und immer wieder für die Rechte unserer Brüder dort jenseit» einzutreten. Wie a d e r kann unser Staat- dies« seine höchste Ans. gäbe erfüllen, wenn ihm der Gegner immer leicht die Krage ius Geficht schleudern kaun: Wie geht denn Iu« goslawien mit seinen Minderheiten um? Weil wir nicht zweierlei Recht dulden, weil wir ein, doppelte Wahrheit bekämpfen und weil wir uns unbedingt sür unsere Brüder im Küstenlanve einsetzen, deshalb treten wir unbedingt für di« Rechte aller nationalen Min-verheilen, also auch jener in Jugoslawien ein! Daher scheuen wir uns nicht zu erklären, daß die nationalen Minderheiten in Jugoslawien alle Rechte besitzen, daß sie ihr VolkStum hüten und <« pflege» sinnen. (?). Wir betrachten die Assimi lation de» slowenischen Volke« im Küstenland« al» einen unmoraliichen italienischen Versuch, und daher können wir nicht so unkonsiquent sein, die «ff, milatiou der nationalen Minder-heilen in Jugoslawien zu verlangen. Bon den Deutschen und Magyaren verlange», wir nur, daß sie loyale Staatsbürger seien uud lyre Kinder so erziehen, daß sie Jugoslawien als ihr Baterland betrachten werden. Daß wir aber dies erreichen, ist nicht nur von den deutschen und ma-gyarischen Eltern abhängig, sondern vielmehr auch von uns selbst, denn wie sollten deutsche und magyarische Kinder Jugoslawien lieben, wenn diese» ihnen eine u». gerechte Stiefmutter wäre. Daher heißen wir die Erklärung de» Herrn Davidovit im vollen Maße gut, daß mit den na tionalen Minderheiten fo vorgegangen werde, wie dies da» Gesetz bestimmt. Jugoslawien dars nur gleich — und vollwertige Staat»bÜrger kennen. Die Zciten der Heloten sind sür immer vorüber und Goit sei Dank, daß sie vorüber find. Das Jugoslawentum berechtigt zu keinen größeren Rechten, sondern nur zu größeren Pflichten. Wenn der Deutsche oder der Magyare ein schlechter jugoslawischer Staats bürger ist, so ist die» verständlich. Beschämend aber ist e», wenn der Jugoslawe ein schlechter Staats-dürger ist, denn zu seinem Wohler gehen ist ja Jugoslawien geschaffen worden. Die Gegner der Minderheitenrech e begründen ihren rückständigen Standpunkt mit der Gefahr welche die nationalen Minderheiten für Jugoslawien darstellen sollen. Ihr Herren, täuscht und betrüget nicht 1 Wenn wir mu unserm anderSnationalrn Staatsbürgern gut umgehen werden, dann werden diese kewen Grund haben sich über un» zu beklagen. Wenn wir sie aber unterdrücken und verfolgen werden, dann dars e» uns nicht wunder nehmen, wenn sie da» Ausland gegen un» zu Hilf« ruseu werden, da si« sich »och selbst nicht helfen können. O-sterreich war so blind und unklug, daß e» mit Gewalt da» Na»onalbewußlsein e, sticken wollte. Doch alle Gewalt half nicht» und au Stelle de» Nationalbewußtsein» seiner Völker, hat e» sich selbst vernichtet. Darum weg mit aller Oesterreicherei und alle Rechte den nationalen Minderheiten. Wir haben eine hohe Meinung von Jugojla-wieu und wollen daher, daß jeder Fiemde darüber gut spricht. Auf keinen Fall aber wollen wtr, daß Jugoslawien vor der Welt al» Berfolgeriu der nationalen Min» derheiten gelte und darum sagen wir, daß man den nationalen Minder-heiten ihre nationalen Rechte geben muß. Und die Regierung, dte dies tut, wird nur ihre nationale Pflicht tun. Komische Nuyojchuu, JtUflllO. Sie erste Aartamentssttzung der neuen Session. Am Mittwoch, dem 6. August, fand unter großem Andrang die Eröffnung der außerordentlichen Tagung der Skupjchliua statt. Selrctär Vojvvic verlas zuerst den lila« über die Einberufung der außerordentlichen Sess on der Skupschtina. Als cer Name des König« erwähnt wurde, erHoden sich alle Abgeordneten von den Sitzen und brachen in laute Zwwruse aus den König au». Ferner verlas ver Sekretär den Ulas über die Dcmmijjion »er alten und d»e Ernennung der neuen Regierung. Hieraus ergriff Ministerpräsident Ljuba Davidovic das Wort, um dte Regierungserklärung zu verlesen. Hierüber berichten wir jedoch an eigener Stelle. Der erste Teil der Regierungserklärung wurde mit Ruhe an- - V- gehört. Beim zweiten Teil machten sich heftige Rufe gegen die Radieianer bemerkbar. Nach der Regierungserklärung wurde in die Tagesordnung, da» ist die Eröffnung der Debatte, eingegangen. Die Sitzung wurde um halb 11 Uhr vormittags geschlossen und auf Donnerstag vertagt. Die Negiernngserkfäruug. Unter allgemeiner Aufmerksamkeit ergriff in der Skupschtinasitzung am 6. August der neue Mi-nlsterpräsident Ljuba Davidovtö da» Wort und ver« las dte Regierungserklärung. In dieser wird unter anderem betont, daß dle Regierung es al« ihre Pflcht erachte, vor da» Parlament zu treten und ihr Arbeittpcogramm vorzulegen. Dte neue Re> gierung ist entschlossen, mit dem Parlament zu arbeiten, deshalb hat sie auch dem König im Sinne des Artikel» 52 der Verfassung vorgeschlagen, die Skupschlina zu einer außerorbentllchen Sitzung einzu-berufen. Die Regierung werde auch weiterhin un-verbrüchltch an dem ParlamentariSmu» festhalten. Dann eniwickelte der Ministerpräsident da« Pro. gramm der neuen Regierung in Bezug anf die innere Politik. Sie werde trachten, eine allgemeine Verbrüderung der Serben, Kroaten und Slowenen zustandezudrtngen. Sie werde eine friedliche innere Politik betreiben, fo daß e« auch in dieser Hinsicht zu einer baldigen Konsolidierung kommen könne. Das Problem der inneren Konsolidierung beruhe aus dem gegenseitigen Einverständnis der drei Na. tionen. Diese Verbrüderung bilde das Hauptproblem de» neuen Staate». In der äußeren Politik «erbe die neue Regierung die Hauptlinlen der Politik der alten Regierung beibehalten. Die neue Regierung werde d,e sreuudschastiichen Beziehungen zu den Nachbarstaaten nur noch kräftigen und sich auf den Standpunkt stellen, daß der Balkan den Balkan» Völkern gehöre. Sie werde bestrebt sein, das bis-herige brüderliche Verhältnis zur Tschechoslowakei und zu den anderen Staaten der Kleinen Ealeule ausrecht zu erhallen. In der allgemeinen europäischen Politik werde die neue Regierung trachten, sich den großen Linien der Macdonaldschen und Herriotschen europäische« Politik zu nähern und in diesem Sinne mit der westlichen Demokratie zusammenarbeiten. Ztte Aebatte über die Regierungserklärung. In der Skupschtinasitzung am 7. August wurde nach der Beantwortung mehrerer Interpellationen durch den Präsidenten der Skupschtina Ljuba Jova-novid in die Tagesordnung: Debatte über die Re. gierungSerklärung eingegangen. Als erster sprach Dr. Grisogono (Selbständiger Demokrat), der die Regierung angriff, weil sie in ihrer Erklärung der Verfassung nicht einmal Erwähnung getan habe. Er verteidigte die nationale Einigkeit. Nach seiner zwei-ständigen Rede wurde die Sitzung abgebrochen; sie wurde nachmittags wieder fortgesetzt. Während der R.de Dr. GrisogonoS kam eS wiederholt zu Auseinandersetzungen zwischen den Radit Abgeordnete« uud den Radikalen und Selbständigen Demokraten. Kie Entschließung der Leitung der Partei der Deutschen. Die Leuuog der Partei der Deutschen ist am »onotag in Zemun zusamoungetreten, wobei der Osaiann deS deutschen «vgeordnetenlluds Dr. Stephan Klaft üder die abgelaufene Krise und die gegen-wärtige politische Lag« Beucht erstattete. Die an» allen Tetten de« La»dr« zahlreich erschienenen Leitung«-muglteSer nahmen »eu Bericht einhellig zur Kenntnis. Nach euur tangtren Wech>elrede, in welcher auch eine Reihe von OcganisatioirSfragen der Par»e, erörtert wurde, wurden sollende Entschließung ein. stimmig angenommen: „Die Leitung der Partei de ----r Die Richtigstellungsfrist laust unwiderruflich am 14. August l. I. ab! Seite 4 füllet ZtU»»? stammet 64 Deutsch«« spricht dem deutschen Abgeordnetenklub und in»befonbere seinem Obmann Dr. Siephan Kraft für die in der letzten Zeit beobachtete Haltung Dank, Anerkennung uud volle» Vertrauen aus Die Partei lkitung nimmt mit Befriedigung zur Kenntni». daß die neue Regierung dem Grundsätze der Gerechtigkeit uud Gleichberechtigung auch den nationalen Minder-heilen gegenüber volle Geltung zu verschaffen ge» willt ist, und gibt der Hoffnung Ausdruck, daß der Deutsche Klub die Erfüllung der im Parteiprogramm aufgestellten Mindestforderungen zu betreiben nicht außeracht lassen wird. Die Parteileitung begrüßt e», Daß der deutsche Abgeordnetenklub bemüht ist, ver« trauentvolle Beziehungen zu allen Parteien de» Lande» herzustellen, um so zur Schaffung der vor. bedinguugeo für eine freundschaftliche Verständigung uud Annäherung aller BolkSstämme unsere» Staate» und zur endgültigen Festigung d<« gemeinsamen va!erlaube« beizutragen." Ve«e Höergespane ia Slowenien. Der Ministerrat bat den Beschluß gefaßt, den Obergespan de» Kreise« Maribor, Dr. Othmar irkmayer, und jenen de« Kreise« Ljubljana, Dr. iiRo Baltik, in den Ruhestand zu versetzen. Zum Obergespan für ganz Slowenien wird Theodor Zporn und zu seine» Stellvertteter in Maribor Regierung«-rat Dr. Bodopivec ernannt. Aie Mckkehr Stephan Aadiö'. Eine große Sensation wird die Rückkehr Stephan Radie' nach Z'greb bilden, die schon in der nächsten Zeit, man spricht vom 10. August, er-folgeu soll. Die kroatische Bevölkerung und vor allem die Kroatische Republ kanische Bauernpartei, hat sür den Eirpsang Radiü' umfassende Borde-reitungen getroffen. E« ist selbstverständlich, daß die von der Regierung Pa*'c gegen Stephan Radiö er-hobene Hoch'.'c:r.i-Sanklage nicht zur Austragung kommen wird. Denn e» ginge doch wohl kaum an, daß der Führer der Partei, die die stärkste Stütze der Regierung bildet, al» „staatsfündlich* hinge- stellt würde. Auch die Republik Oesterreich, die seinerzeit Stabil auf Wunich der Regierung Pai 6 Pribilevic die Aufenthalt«bewllligung in Wien ent zogen hat, wird nun den geänderten Verhältnissen Rechnung zu tragen genötigt fein. Aus Stadt und Land. Dr. Josef Possek i. «m Dien«tag, dem 5. Angnst l. I., ist aus Schloß PoM in Lo« bei Poljcane noch langer, fchwerer Krankheit Herr Dr. Josef Posse! verschieden. Herr Dr. Joses Possek war langjähriger Aussicht«rat und RechtSkonsulent der Mariborer Kreditanstalt sowie Kurator der Firma Th. Götz, Bierbrauerei in Maribor, und Ehrenbürger der Gemeinde Sv. Leuart. Ja dem Dahingeschiedenen ist ein Mann von hervorragenden Charaktereigtn schaffen und Verdiensten sowie seltenem Pfl'chi ,c>uh! der Mitwelt verloren gegangen. Da« Leichenbegängnis fand am Donner«tag, dem 7. August, um 17 Uhr vom Trauerhause, Schloß Pogled iu Lo« bei Polj-taue au« statt. Die überau« starke Beteiligung am Begräbnisse gäbe« Zeugni« von der hohen Wert-schützung uud der allgemeinen Beliebtheit de» nur allzufrüh verschiedenen. Kranzablösung. An Stelle eine» Kranze» >eu verstl — Herr A . wthr Celje 100 Dinar. für den dete jtorbeneu Herrn Dr. Joses Possek spe«< Joses Achlettner der Freiwilligen Feuer- Evangelische Gemeinde. Am Sonntag, de» 10. August findet um 10 Uhr vormittag« in der Lhristukkirchc der öffentliche GemeindegoiteSdienst statt. Am 17. August fäll« der Gottesdienst au«. Kirchenmusik. Anläßlich de« Patrozinium-feste» der Marienkirche ia C-Ije findet cm Tage Mariä Himmelfahrt, d. i. am Ib. August I. I. (Feiertag), ein feierliche» Hochamt statt, bei welchem der Kirchen-chor dieser Kirche Max Schai^chcrS große Messe »Misw aolennis* für gemischten Chor mit Soli» uud großem O-chester. wieder zur Aufführung bring». Diese« schwierige Werk hat bei feiner letzten Auf sührung großen Beifall gefunden. Al« OfferloriumS« et»lag« wird A. Faist« ,1t« Maria", Copransolo mit Chor- uud Orchtsterbeglti:u»g zum erstenmale in Celje aufgeführt. lautum ergo, Chor mit Orchester glcichiaU» von A. Faist Musikalische Leitung: Herr Baumeister Loui« Kalischnigg, an der Orgel Frl. Gretl Wols. Wir bemerken, daß da» Hochamt die«mal um 10 Uhr vormittag« beginnt. Apotheken Nachtdienst In dieser Woche versteh« dte Apotheke „Zum Adln*, Glavni trg, den Nachtdienst. Ginsichtnahme und Richtigstellung der Wählerlisten. Jedem deutschen Wähler ist Gelegenheit geboten, in unserer Schrislleilnng in die Wählerlisten für die bevorstehenden G-«eIvdewah!en Einsicht zu nehme« und durch jene bei Beibringung der »öligen Dokumente Richtigstellungen vornehmen zu lassen. E« ist jedoch Eile geboten, da die Richtige stellungSfrist bekanntlich am Donnerstag, dem 14. Au-gust, abläuft. Vom Wohnungsamt?. Das Ministerium für Sozialpolitik, das seinerzeit die Agenden des Wohnungsamtes der Stadtgemeinde Celje entzog und einen Kommissär bestellte, hat nunmehr die Rückgabe derselben an die Stadtgemeinde angeordnet. Konzert. Der Eisenbahnergesangverein „Sava" auS Zagreb veranstaltet am SamStag, dem 9. August, um Uhr abends im Waldhause ein Konzert. Am Sonntag, dem 10. d. M., um 10 Uhr vormittag«, singt der Berein bei den Heldengräbern aus dem städtischen Friedhose. Gin lebensmüder Greis. Montag nach, mittag« stürzte sich in offenbar selbstmörderischer Ad sicht der über 80 Jahre alte, gewesene Grundbe sitzer Ar.tvn Jeretin, inSgem. Babnik genannt, in die hochgehenden Fluten der Sann. Passanten beob achteten ihn. al« er den Todeisprung machte und sahen ihn noch eintgemale austauchen, bi« er in den Wellen spurlos verschwand. E« war nicht möglich, ihm Hilfe zu bringen. Iesernik. der früher »in gut-situiener Grundbesitzer in Badno war, seinen Besitz aber verkaust hatte, war sehr beliebt und al« Keaut eiuschnerder sowie sür Hautschlächierelen sehr gesucht. Häusliche Zwiftigkeilen sollen den Bedauernswerten in den Tod getrieben haben. Sein Leichnam konnte bi« jetzt noch nicht geborgen werde». Tödlicher Unfall. Der 29jährige Tele-graphenarbeiter BartholomäuS Srate war am 31 Juli mit dem Ausbessern einer Telephonleitung beschäftigt. Plötzlich versagte ein Steigeisen und Brate fiel zirka 9 Meter m die Tiefe. In schwerverletztem Zustande wurde er in« Allgemeine Kranker hau« in Celje über-sührt, wo er kurz daraus den erlittenen Verätzungen erlag. Beschlagnahmte Handwagen, vom Gendarmeriepostenkommando in C Ije wurden mehrere Handwagen, welche von verschiedene» Diebstählen herrühren, die ein gewisser Slameni-k am Lande verübt hat, beschlagnahmt. Die Eigentümer werden ausgefordert, sich ehestere« beim Gendarmeriepoflen-kommando in Celje zu melden. Nachrichten aus Marivor. Evangelische Gemeinde. Der Berggotte«-dienst, der sür Sonntag, den 10. d. M., geplant war, wurde aus den Ib. August verschoben. Kranzablösung. An Stelle eine« Kranze» sür den verstorbenen Herrn Wilhelm Remm spendete die Familie Pirchan 100 Din der Rettung«abtellung der Freiwilligen Feuerwehr. Festnahme eine» Diebes, vor einigen Tagen wurde im Windenauer Schlösse ein Pferde-geschirr entwendet. Der Dieb wurde nun in der Person de« 23jährigen Anton G. in der Korsika cesta arretiert und dem Gerichte eingeliefert. Die Firma Ant. Rud. Legat. Erste» Spezialgeschäft für Schreibmaschinen und Büro-artik