Laibacher Zeitung. ^ TR«. 2nn»stag am H<>. September »8H« .I>, n , . ^ ., .. ., , , ., Ns ..,<„,.., dcr T^'Nl- !l»o ssciertaqe, täglich, und kostet sammt w> Beilage» im ^omvtoir q 0,1 smis"». ocr ^^.,.h^ 6 fi. Für die Zu^llm.q in'^ Haus ,l„d halbjährig 30 kr. mchr ;» exnicht.,, Mit ber !ljost vo'rto' Kreuzend m, ^>'"'W>r g ">>'!''^^^,,^c'r Ar«ssc ,', st., halbjährig 7 st. 3« fr. — I,i strati on sgebu l, r für eine Lvaltm<,ile oder den Na...« ders,!l.e» für ri>,-'"' ^'ljiahrig, m.ter Kr.nzl'.i»v >o 8 ^ .,,^ ^„j,„^,i^ 5 ^. G. M. I,.scrc>tc l'is ,2 Irilm N'stm < st. s',r 3 Mil, «N fr. fi.r 2 Mal ,mb 40 fr. s.,r , Mal tinlnschalten mall,^ l!l!!nchc,!tl,!!^ lt fr.. !»r '""'"" ."^,..„ G,s^c ^0», <». N^'.üibsr !. I. fur I»s.rti»nsst^.lpcl" noch ll> kr. siir einr j.d.sm^ligr <5mfchai l)i»,,i ii, nchnen I>i dü'ftu Gll'iihrs» ist 'i^ch d>>» „p><">i" > ^______________________________________________________________________________________________________ Amtlicher Theil. So. Majestät haben mit allerhöchster Entschlie-siung vom 3. d. M., den Hofrath und Delegate,, von Verona, Anton Ritter v. Gröller, ,u den wohlverdienten Ruhestand zu verseyen und ihm als Merkmal der allerhöchsten Zufriedenheit mit seinen vieljährigen, besonders in den Jahren 1848 nnd 1849 sehr ersprießlichen Diensten, das Nitterkrenz des veo-pold-Ordens allergnädigst zu verleihen geruht. Au seine Stelle geruhten Se. Majestät mittelst derselben allerhöchsten Entschließung den Delegaten von Udine, Johann v. Iordis, in gleicher Eigenschaft nach Verona zu überseyen. Das k. k. Finanzmnusterinm hat zu Steuer->spectoren im Kronlande Salzbnrg den Stener-directions - Conzipisten Ignaz Wanke; und den Steuereinnehmer Leopold Vergmaier, dann znm Eteuer-Unteriuspector den Steuereinnehmer Johann Wauiek ernannt. V.randerunsse» in dcr k. f. Armee Veförd e r n n g e n und E r n e n n u n g c n. Der Oberst des Genie-Stabes, Gustav Adolph Greismger, Etudien-Inspectov in devGenic-Academie, zum General-Major, mit Belassung in dieser Anstellung. Im Uhlanen-Regimente Graf Civalart Nr. 1, Oberst Wilhelm Freiherr von Koller, zum Regi-mentS-Commandanten, der erste Major Anton von Ivichich zum Oberstlieutenant, nnd Rittmeister Gnstav Graf Messen de Bielle znm Major. Der zweite Oberst des Infanterie-Regiments Freiherr von Heß Nr. 49, (Christian Ritter von Hu-bel, zum Commandanten desselben, nnd in diesem Regimentt der erste Major Georg Magner, znm Oberstlieutenant, und der Hauptmann Joseph Ritter Kolbeuschlag v. Rheinhal tstein, zum Major. De»' im Gene:al-Quartiermeisterstabe überzählige Oberstlienteuaut Angnst von der Heydte, zum zweiten Obersten beim Dragoner-Regimeute Prinz Eugen v. Savoyeu Nr. -'!, und der disponible Major Anton Scudier, zum überzähligen Oberstlieutenant im Ge-lieral-Quartiermeisterstabe. Oberstlieutenant Johann Pöck, des Infanterie-Regiments Hoch- und Deutschmeister Nr. 4, zum Obersten und Commandanten des Liccaner 1. Oiräuz-Infanttrie-Negimcuts; dagegen Oberstlieutenant Gabriel Ritter von Rodie, General-Adjutant beim Banns, Feldzeugmeister Baron Iella^k', zum zweiten Obersten bn Hoch- nnd Deutschmeister Infanterie, woselbst er znr Dienstleistung einrückt. Der disponible Oberstlieutenant Joseph Edl. o. Frhlmayer, des Peterwardeiner, zum zweiten Obersten beim Oguliuer, und der Major Joseph Philippovic, des Warasdiner-Kreuzer >'>. Gränz-Infauterie-Regi-ments, zum Oberstlieutenant und General-Adjutanten beim Banns, Feldzeugmeister Barou Ietta^ic'. Major Kololnanll Freiherr von Wimpffen, des Infanttrie-Negiinentö Erzherzog Franz Ferd. d'Este Nr. 32, Commandant des aus den Divisionen dieses, uud der beiden Regiim'nttr Kaiser Alexander Nr. 2, und Dom Migm'l Nr. ^<» bestehenden Grenadier-Bataillons, zum Oberstlieutenant, mit einstweiliger Belassung dieses Grenadierbataillons'Commando's. Der erste Major Friedrich Freiherr v. Sternegg, des Infantorie-Regimeuts Ritter v. Airolbi )lr. 2li, zum Oberstlieutenant, und in demselben Rcgimente der Oanptmann Joseph Chcrmak, von Graf Kinsky Infanterie ?lr. 47, zum Major. , Hauptmann Ernst Wiedemann, von Freiherr Fürsteuwärther Iufanterie Nr. .'»li; dann der als Professor in der Wiencr-Neustädter Militaracademic angestellte Hanptmann Tbomao Burian, deo ersten Kaiser Franz Joseph Infanferie-Negimento, zu Majors, Beide in ihren Regimentern, und ^e^terer in jeiner bisherigen Verwendung. Zutheilnug und U c be rse >) u nge n :c. Major Alois Hoffer des Infanterie-Regiments Baron Piret Nr. 27, wurde als Professor in die Geuie-Academie zu Kloster Brück zugetheilt; dagegen nach Einbringung des überzähligen Majors Joseph Bnkowsky im Iufanterie-Negimente Prinz Hohenlohe Nr. 17, iu die Wirklichkeit, der Major Franz Bi-schinskii, dieses Regiments, <>"<, l zu Baron Pirtt Iufanterie; endlich' der Major Alerander Wöl-fel des Infanterie-Regilnents Grosiherzog von Hessen Nr. !4, nuumekr formlich zum 11. Gensd'armerie-Regimente überseftt. Nichtamtlicher Theil. Letzte öffclltliche.Hiuptvorhandlu»,, der drittcn 2lssifscn des Schwurstc- richtshofeS i» ^iaibach (Zchluß.) In der Voruntersuchung legte Georg Voduig sowohl bei seiner ersten Einvernchmnng vor dem k. k. Bezirksgerichte zu Stein, als mich bei seiner weitern Vernehmung vor dem Untersuchungsrichler das aufrichtige Gestanduifi ab, das; er wirklich diesen Diebstahl an dem vor dem Hause seines Bruders liegenden, schlafenden Manne verübt habe, und seine Aussagen stimmten mit den erst nachträglich dnrch die Einvernehmung des Beschuldigten erhobenen einzelnen Umstände so überein, daß gar kein Zweifel obwalten konnte, ihu für deu wirklichen Thäter zu halten. Nach seiner Aussage war auch sein Bruder Mathias Vod-uik der verbrecherischen Theilnehnnmg an diesem Diebstahle zu beschuldigen, indem er den Vorgang, wie Georg Vodnik zu dem Gelde kam. wusite, nnd dennoch die 10 fl. von ihm annahm. Bezüglich deo Mathias Vodnik hat es sich im vaufe der öffentlichen Hauptverhandlung jedoch herausgestellt, daß er an jenem Abende, als man seinen Bruder Georg wcgeu des fraglichen Diebstahls beschuldigte, als er davou Keuntniß erhielt, sich in das Wirthshaus, wo die auf dem Dachboden gefundene Barschaft überzählt wurde, und noch früher als der die Dtelle des Bürgermeisters vertretende Gemeinderath chn zur Rede stellte, begab, uud die von seiuem Btuder erhaltenen 10 fi. ohne weiteres Andringen sogleich freiwillig zurückgestellt, und somit deu auf seine Theiliichlmmg entfallenden Schaden im Sinue des H. KN I. Th. St. G. uud des Hofd. vom 10. October 1804, vollkommen gut gemacht hat. Der für die k. k. Staatsanwaltschaft fuugireude k. k. Staatscmwalts - Substitut Dr. von Lehmann stellte daher in Anwendung des V 303 der St. P< O. den Antrag auf Einstellung des Verfahrens vor der Urtheilsschopfung, und es wurde sobin von dem Schwurgerichts - Präsidenten die so-gleiche Entlassung des angeklagten Mathias Voduik verfügt. Dagegen nahm die Verhandlung wider den der unmittelbaren That beschuldigten Georg Vodnik ein.' Wendung, welche nach den Stadien der Voruntersuchung nicht zu erwarten war. Es fiel ihm bei, seine in 5er Voruntersuchung abgelegten Geständnisse in Bezug auf die That selbst in Abrede zu stellen; er suchte dieselbe iu eine gauz andere Gestalt zu kleiden, indem er vorgab, daß er den schlafenden Mann gar nicht gesehen, die Brieftasche mit dem Geldinhalte auf dem Wege gefunden, und das Geld keineswegs in der Absicht, es für sich zu behalten, sondern nur in der Absicht, es zu verwahreu, und dem in Erfahr rung gebrachten Eigeuthümer zurückzustellen, auf dem Dachboden verborgen habe; dasi er in Bezug auf sein Geständniß nicht wisse, was er in der Vornn-tersuchuug geredet habe, das; er ganz verwirrt gewesen sen, weil er bei seiner Einlieferung aus dem Holzschlage auch über den Kopf geschlagen worden, u. s. w. Bei diesen, mit seineu iu der Voruntersuchung abgelegten Gestäuduisseu, welcl« ihm mittelst Vorlesung der bezüglichen Protocolle vorgehalten wurden, in völlig unbegründetem Widersprüche stehenden Angaben verblieb der Angeklagte bis zum Schlüsse des Verfahrens, ungeachtet ihm von dein Hrn. Vorsil'en-den die wohlmeillendstcli Vorstellungen gemacht wurden, nnd sein Vertheidiger, Dr. Rack, selbst ihn er-mahnte, die Wahrheit zu bekennen. Da nun der Vertheidiger des Augeklagten, nachdem dieser zu keinem Geständnisse zu bewegen war, die Vertheidigung in der von seinem Clienten ^nge-l uommeuen Richtung zu führen erachtete nnd dazuthu,, versuchte, daß die dem Georg Vodnik angeschuldigte That als Dicbstahl nicht erwiesen, aber auch als Betrug durch geflissentliche Verhehluug des gef>,m-deuen Geldes nicht zugerechnet werde» köune — so wurde von dem Hrn. VorsiNenden an die Geschwornenbank nebst der a-uf das Factum des Tiel'stahls gestellten, auch die eventuelle Frage auf das Fattmn des Betruges durch geflissentliche Vcrhehluug gestellt. Die Geschwornen spracheu einstimmig die Bejahung der ersten Frage, nnd auf Grundlage dieses Wahrspruches wurde sohiu über die vom Staatsanwalts-substitute,: gemachten Strafanträge, in Anwendung des §. 48 1. Th. St. G. und §. 34U St. P. O, Geor.z Vodnik wegen Verbrechens des Diebstahls zum schweren Kerker iu der Dauer von drei Jahren verurtheilt. Den Vorsift bei dieser Hauptverhaudlung führte der k. k. Oberlandesgerichtsrach Ritter v. Coppini, welcher mit derselben die dießmaligen Asstssen als geschlossen erklärte. Oesterreich ' Trtest. Bis znm IN. d. Abends waren ans das neue Staatsanleihen bei der l'andess'a!>pl"sse 2,032.300 fi. CM. eingeftossen. ' Wien, IN. Sept. Bekanntlich 'st bie zu Hallstadt bestandene palaontoloaische m,d Mo-'dellensammlung durch das f. l. Mm.stermm fur .Landescultur und Bergwesen für die^ k. geoloaMe Reicbsaustalt, nnd die archaolog.sche von dem k. k. Oberstka.nmerer-Amte fm das k. k. Am.ken-Cabluet von deren Eigenthümer, dem dort'gen Bevgnmstn Ram- 902 sauer, angekauft worden. In Folge dessen hat sick) der Verwaltnngs-Ansschusi des Winzer Museums an das k. k. Ministerium für Landesculmr- nnd Bergwesen um Ueberlassung der Duplicate der Hallstadtcr Versteinerungen und mineralogischen Funde bittlich gewendet, und das Ministerium hat, wie wir vernehmen, in Würdigung der von der k. k. Statt-halrerei des Kronlandes ob der Enns in der Einbe-gleitung jeuer Bittschrift vorgestellten Gründe, die Direction der k. k. geologischen Reichsanstalt beauftragt, aus den entbehrlichen Duplicaten der vorher genannten Sammlung eine lehrreiche und schone Zusammenstellung fi'lr das Museum „Franziöco Caro-linnln" zn veranlassen, und sie dessen Verwaltungs-'Ausschüsse zur Verfügung zu stellen. " Die Stadt S ch a ß b n r g ist ain 2. d. durch eine Ueberschwemmung beilngesucht worden, wie sich einer ähnlichen die ältesten Einwohner nicht erinnern können. Mebr als zwei Drittel der Stadt waren durch die angeschwollenen Bäche nnd dnrch den Ko-kclflusi unter Wasser gesetzt. In den Flntben haben mehrere Menschen das Leben verloren; an Wobngebänden »nd sonstigem Vermögen ist viel Schaden angerichtet worden. Ueb.rdiesi ist auch die Communication nicht bloß in der Stadt durch Wegschwemmung aller Brücken und Wege, sondern auch auf den Poststra-ßen durch das Wegreisten mehrerer Brücken und Erdablagerung von den Bergen unterbrochen worden. " Die slovakisch - protestantische Kirchengemeinde in Pesth hat bei der jüngsten Versammlung in Angelegenheit der Differenzen mit der deutschen prot. Gemeinde in Pesth, zur Erbauung einer eigenen Kirche einen Varfond von 34..113 ft. 1« kr., nnd zur Erhaltung des Geistlichen 9710 sl. ausgeworfen. Mien, 17. Sept. Das ganze Militär-Erzie-buugswesen wird einer gründlichen Reform unterzogen werden. Se. Majestät der Kaiser bat mehrere hohe Generale beauftragt, dießfallige Vorschlage zu erstatten, welcl>e den neuen Bestimmungen als Grundlage die-ucu sollen. — Der gewesene Herr Haudelc-mnnster Freiberr v. Brück ist heute von seiner londoner Gleise zurückgekehrt ; er wird sich nach kurzem Aufenthalte zu seiner Familie nach Triest begaben. — In dl>r Verlagshandlung Jasper, Hügel nnd Manz ist heute erschienen - „Epistel eines Narrm und Rath eines Klugen:" eine Brochure, iu welcher sich der Verfasser, eine hochgestellte Persönlichkeit, die Besprechung der allerhöchsten Handschreiben vom 20. August zur Aufgabe macht. — Aus Anlaß von vorgekommeneu Unzukömmlichkeiten ist den hiesigen Tanzmeistern von der Be-s,örde verboten worden, in ihren Tanzlocalen den Unterricht Schülern beiderlei Geschlechtes zugleich zu erllieilen. — Die Professoren Kieser, Huschte und Theile kaben an die Freunde Okens eine Aufforderung zur Subscription zu einem Denkmal für Oken erlassen. Das Denkmal soil in einer auf einem freien Platze ix Jena aufzustellenden Büste bestehen. Die Kosten werden wahrscheinlich 2090 Thaler nicht übersteigen. — Die Mitglieder der Commission für die allgemeine Abtheilung der theoretischen Staatsprüfungen in Galizien baben, auf die ihnen gesetzlich zustehenden Antheile an den Prüfungstaren verzichtend, den im Studieujabre 18.'l1 eingeftossenen 5'esammtbetrag an diesen Taren, pr. 30 fl. CM., der Lemberger christlichen Kleinkinderbewahranstalt großmüthig gewidmet. — Der Pesther Districtsobergespan hat die Co-Mltatsvorstände aufgefordert, ihm binnen 14 Tagen über die Zahl d« verurtheiltcn und noch in Untersuchung sich befindlichen Arrestanten ihres Verwal-tungsgebietes Bericht abzustatten, besonders aber an-lügeben, wie viele Gefangene zu eiuer längeren als einjährigen Kerkerstvafe verurtheilt sind, da bei den bevorstehenden Reformen im Geftugnißwesen, die Zahl der StrafiiM', wegen des etwaige» Baues neuer Gefängnisse, zn N'issen nothwendig ist. — Außer der reformirten Donau- und Tbeiß-superintendenz, werden auch die anderen zwei Superintendenten nächstens Districtualconvente abbalten, und zwar, wie man vernimmt, über Aufforderung der Regierung, die sich zu diesem Schritt durch die Klagen der Protestanten: das Verbot, Convents abzuhalten, hindere die Organisirung ihrer Lehranstalten, bewogen fand. N3ic,l, 18. September. Heute sind die ersten Briefe ans Berlin mit gestämpelten Vriefcouverts anstatt der Briefmarken hier eingetroffen. Da für die Briefcouverts keine besondere Gebühr berechnet wird, so dürfte diese Einrichtnng eine für die Bequemlichkeit des Publicums sehr zweckmäßige zu nennen seyn, deren Einführung auch in Oesterreich Geltung erlangen sollte. — In Betreff des neueu Hansirgesetzes wird noch dem letzten Statthaltereigutachten entgegen gesehen. Nach dem Einlangen derselben finden die Schlußberachuugeu zur definitiven Feststellung des Gesetzentwurfes nu Handelsministerium Statt, welcher sodann dem Ministerrathe vorgelegt werden wird. Bis zur Kundmachnng dw Gesetzes dürften sich dcher noch mehrere Monate verziehen. — Ein Verein von Schneidern wird hier entstehen, der den Zweck hat, alle Kleidermoden, die vom Auslaude stammen, zu verbannen und eine einzige deutsche Kleidermode vorherrschen zu lassen. Dieser Verein würde eigentlich ein Zweigverein des Dresdner Schueideroereins seyn, welcher iu der erwähnten Richtung bereits thätig ist, und am 2^. v. M. eine Ge-ueralvei-sammluug hielt, in welcher mehrere Wiener Schneider zu wirklichen und correspondirenden Mitgliedern erwählt wurden. — Der Herr Finanzminister beabsichtigt, sobald die Subscription auf das neu eröffnete Anlehen beendet seyn wird, den Gebarungsausweis über das abgelaufene Finanzsemester erscheinen zu lassen. Sicherem Vernehmen nach haben sich die Einnahmen in demselben gegen das verwichene Jahr bedeutend vermehrt. Das Deficit soll noch 30 Millionen Gul-den betragen. — Der „Cchles. Ztg." wird aus Wien von „glaubwürdiger Seite" versichert, daß die Geschwornengerichte in Oesterreich zwar sortbestcben werden, jedoch eine Erlwhung des Census für die Geschwornen im Antrage sey. Auch soll die Zahl der Verbrechen, selche vo? die /'Jury kommen , mehr beschrankt werden. — Die „Leipz. Ztg." vernimmt aus Wien, daß der piemontesische Gesandte am taiserl. Hose den Wunsch seines Souveräns ausgedrückt bat, mit Sr. k. k. Majestät in Italien persönlich zusammen zu treffen. — Am ll». d. wurden mit der Locomotive „Vindobona" vier Fahrten von Payerbach bis zum Eickberge vorgenommen. Bei der ersten war die Vrnttolast 2'!80 Ctr., die Geschwindigkeit 1.8.'^ M., der Holzverbranch 36 Bündel; bei der zweiten: Bruttolast 2.'!74 Ctr., mittlere Geschwindigkeit 1.72 M., Holzverbrauch 35l Bündel; bei der dritten Fahrt betrug die Vruttolast 2387 Ctr., die Geschwindigkeit 1.82 M., mit einem Holzverbrauche von 32 Bündel, bei der vierten endlich die Bruttolast 2.'!80 Ctr., d«e Geschwindigkeit 1.8 M. nnd der Holzverbranch 34 Bündel. Am 1.1. d. wurden mit der genannten Locomotive auf derselben Bahnstrecke nur zwei Fahrten vorgenommen. Bei der ersten war die Vruttolast 2^74 Ctr., die mittlere Fahrschnelligkeit 2.l> M., der Holzverbranch 3:i Bündel; die zweite geschah mit einer Bruttolast von 2^74 Ctr., eiuer mittleren Geschwindigkeit von 1.89 M und einem Holzverbranche von 32 Bündel. Die Bahn ist iu Ordnung. — Die Prager Eparcasse hat auf das neue Anleihen 370.000 fl. gezeichnet. Wie das „C. Bl. a. B." vernimmt, gedenkt auch das Comit''' zur Erbauung eines czechischen Nationallheaters in Prag sich an dem Anleihen zu betheiligen, und ist zur diesi-falligen Besprechung eine Ausschußsitzung angesagt worden. — Die Majorität des Pesther Gemeinderathes hat sich in der Sitzung vom 1l. September für den Fortbestand des deutschen Theaters entschieden. — Aus C onstant in opel wird die Ankunft jener k. k. Officiere gemeldet, welche nach Persien gehen, um dort Militär-Anstalten einzurichten. Sie erl'ielten ein Reisegeld von 300 Dncäten. In Teheran wird ihnen ein eigener Palast zur Unterkunft und jedem von ihnen zwei Diener zugewiesen. Für die Führung der Professur erhalten sie jährlich W0 Ducaten nebst der Gage, die ibrem Range in der persischen Armee entspricht. Die Dauer ihres Aufenthalts in Persien ist vorläufig anf ^ Jahre festgesetzt. - Mailand, 16. Sept. Mit dem heutigen Tage beginnen die Paketfahrten des zur k. f. Kriegs-ftottille gehörenden, den Namen des Heldengreises „Radeftky" führenden Dampfers anf dem Lago maggiore. Die Fahrten werden vor der Hand nur das österreichische und das Schweizer Ufer berühren, und es wird der Dampfer täglich, mit Ansnalnne des Sonntag, um 0 si. mit folgendem Handschreiben zukommen lassen: „An das Comit«'! in Erlangen für Unterstützung der vertriebenen nothleidenden schleswig-holstein'schen Geistlichen ! Es ist ein ehrenwerthes Unternehmen, für diese Märtyrer dentscher Gesinnung Unterstützungen zn sammeln. Für mich ist es eine Freude, unaufgefordert, hiermit einen Betrag von .'l00 ft. zu geben. Die Anerkennung der Leistungen dieses Comit«'' wiedcrholt dessen wohlgewogener Ludwig. Leopoldekron vor Salzburg, 10. Sept. 18.'l1." Gutha, 13. September. Kaum zusammenberufen, ist die Abgeordnetenversammlnng des Herzog-thums gestern abermals nnd zwar auf unbestimmte Zeit vertagt worden. — Wie man erfährt, beabsichtigt die preußische Regierung in der Heereseillrlchtung eine durchgreifende Reform eintreten zu lassen, die hauptsachlich dahin ginge, eine engere Verbindung der Landwehr mit der Linie zu bewirken. Erstere soll dann nicht mehr als abgesonderter Truppenkörper neben der iUme bestehen, sondern ein Element bilden, das sich in Friedenszeiten aus der Armee aussondern würde. Indessen scheint die Nealisirnng dieser Reform für jetzt durch finanzielle Rücksichten noch ansgesetzt zu seyn. — Die Paulskirche in Frankfurt soll nunmehr dem Gottesdienste wiedergegeben werden, nachdem sich Dr. Iucho entschlossen hat, die Auslieferung des seiner Obhut einst anvertrauten Inventars der dentschen Nationalversammlung zu bewerkstelligen, ohne auf dem früher vou ihm verlangte» Revers zn bestehen ^ Frau Birch-Pfeisser hat nun ihr l!0. Stück, „Der Ring" betitelt, vollendet. Dasselbe spielt am Hofe Ludwig XIV. Ll r a n k r e i ch. Paris, 13. Sept. In Angelegenheit des sogenannten Pariser Complotts wird die Untersnchnng mit vielem Eifer betrieben. Bekanntlich sind in den ersten zwei Tagen 170 Personen in den verschiedenen Stadtvierteln vou Paris verhaftet und grositenlheils in die Gefängnisizellcn des Mazas gebracht worden. Von diesen haben nun nach bestandenem Verhöre 7l», darunter nur 4 Franzosen, ihre Freiheit wieder erhalten. Von jenen, die auf dem Polizeihause untergebracht wurden, sind ebenfalls 11 Personen freigegeben worden; die Gesammtzahl der freigegebenen belauft sich heute auf 87. Man hat zwar noch nach der Hand mehrere Verhaftnngen vorgenommen, aber die Zahl derselben ist unbedeutend. Ein Fremder, Naimns Reininger, gegen den als einen der Chefs ein Verhaftsbefehl erlassen ward, ist nach Mainz ent-ssohen, wo er jedoch entdeckt und verhaftet wurde. Der in Straßbnrg arretirte revolutionäre Emissär, bei dem die früher erwähuteu wichtigen Papiere vorgefunden wurden, ist nach Paris gebracht worden, und das nnt ihm vorgenommene Verhör behebt alle noch obwaltenden Zweifel. Man beschäftigt sich noch immcr mit der Uebersetznng der bei ihm vorgefundenen demagogischen Schriften. Viele Fremde, welche die Un- 90S Möglichkeit einsehen, die in den leltten Ordonnanzen des Polizeipräfecten enthaltenen Vorschriften zu umgehen, sind nach Belgien abgereist. Die Gerüchte von einem bevorstehenden Staatsstreiche werden mit einer solchen Beharrlichkeit verbreitet und geglaubt, daß es die Negierung für nothwendig fand, sie durch die gestrigen Abendblatter förmlich zu widerlegen. Ungeachtet dessen ist man doch geneigt zu glauben, daß denn doch an der Sache irgend etwas seyn müsse, und einige gehen sogar so weit, den Tag nnd die Stunde zu bestimmen, wo Louis Napoleon seinen Einzug in die Tuillerien halten werde nnd dieser Tag soll schon Montag seyn. Diese Erfindungen, wie absurd sie auch immer sind, dürften nnr das Zeichen seyn, daß man sich in einer, von der Nähe der gefürchteten Ereignisse des Jahres 1^3 erzeugten unerträglichen Stimmung befindet nnd nach dem ersten besten Ausgang hofft. Paris, 13. Sept. Nach Privatbriefen aus St. Petersburg herrscht am russischeu Hofe große Niedergeschlagenheit wegen der von der russischen Armee am Kankasns erlittenen Niederlagen. Wie man von dort schreibt, will man sich vor der Hand auf die Defensive beschranken; nächstes Frühjahr soll jedoch der Kampf gegen die Gebirgsvölker mit erneuerter Energie aufgenommen werden und der Kaiser soll sich selbst auf den Kriegsschauplai; begeben wollen. Nach Briefen aus Rom sott dort eine grof;c Aufregung in den leNen Tagen geherrscht und sogar ein kleiner Aufstandsversuch Statt gefunden haben, der jedoch sofort von einigen Compagnien französischer Soldaten unterdrückt worden ist. Aufrührerische Pro-clamationen sollen überall angeschlagen gewesen seyn. S p a n i c u. Madrid, tt. Sept. Man glanbt allgemein, das: der General Armero das Marineministerium übernehmen wird; Bestimmtes verlautet noch uicht darüber. — Verschiedene Gerüchte in Bezug anf einen Aufstand nnter der Leituug Espartero's sind in Umlauf; in Catalouien soll große Aufregnug herrschen. Ein ministerielles Journal sucht diese Gerüchte zu widerlegen. Großbritannien und Irland. Die unbegreifliche, alle vernünftigen Schranken des Asylrechts weit überschreitende Duldung, welche die englische Regierung den Häuptern der politischen Flüchtlinge in London augcoeihen laßt, und die unlängst auch den Unwillen der Permanenz-Commission in Paris zn unzweideutigen Aeußerungen herausforderte, hat eiuen achtuugswertheu Engländer verau-laßt, nachstehendes Schreiben an den Herausgeber der „Times" zu richten: „Frankreich hat sein Augenmerk endlich auf die außerordentliche Thatsache gerichtet, daß ein revolutionäres Comitt'' in Loudou seiuen Sil) hat, mit dem eingestandenen Zwecke, Enropa zn revolutioniren. Dieses Comit«' erläßt Decrete, sendet Agenten, smn. melt und liefert Gelder, die Namen seiner Mitglieder sind kein Geheimniß, ihre Unterschriften stehen unter allen seinen Decreten, und das Endziel seines Strcbens ist nicht etwa bloß ein Wechsel in der Person der Herrscher oder in den Regierungsformen, sondern ein gänzlicher Umsturz der socialen Ordnung in ganz Europa, um die tollsten und anarchischsten Pläne, die je in einem verbrannten Gehirn ausgehegt worden sind, an deren Stelle zn sepen." „Wie kommt dieß? Wic ist es möglich, daß eine besonnene Negieruug uud eiu besonueues Land, welche Frieden und Ordnung lieben, die Beförderer einer so weit verbreiteten Zerstörung hegen uud beschützen können? denn es kann darüber kein Zweifel obwalten. Derjenige, der einen Mörder beherbergt, der ihm eine sichere Znssuchtsstätte gewährt, aus welcher er, wenn die Gelegenheit sich darbietet, an s.in Werk der Plünderung nnd des Mordes schreiten kann, ist, nach unseren GeselM, ein Theilnchmer mi seinen Schandthaten und eben so verantwortlich dafür, wie der, welcher sie begeht. In diesem Falle ^'findet sich England, und die einzige Entschuldigung, d'e es anführen kann, ist Unkenntnisi nnd Täuschung — Unkenntniß des wahren Charakters und der Beweggründe der Leute, die cs beschicht; Täu- schung hinsichtlich ihrer Zwecke - eine Täuschung, die, wie ich mit Leidwesen sagen muß, von denen getheilt nnd verbreitet worden ist, die eine bessere Einsicht hicvon haben und sich hätte« bemühen sollen, dem Lande die Augen darüber zn öffnen. Wie ganz verschieden hievou war ihr Benehmen. — Zum Unglück für sie und für die Welt sind sie in Bewunderung des Wortes Revolution aufgewachsen; sie knüpften es an den einzelnen glücklichen Fall, dem dieses Land so viel verdankt; selbst die Erfahrung der ersten Revolution in Frankreich hat sie ihres Irrthums nicht enttäuscht, und sie wußten nicht zu unterscheiden zwischen den geehrten Namen, welche den Widerstand gegen Carl l. ^h Jacob ll. schmückten, und den Namen Kossuth uud Mazzini nnd Ledru-Ro-liu und Louis Blauc. Dadurch ist es geschehen, daß die Zwecke dieser Menschen mit denen der Gründer unserer Freiheiteu verwechselt wordeu uud Revolution und Freiheit, und Revolutionist und Patriot selbst für verständige Leute, die einen Unterschied dazwischen hätten machen sollen, schimpfliche Worte geworden sind. Daß sie von den Massen als solche genommen wurden, ist nicht zu verwundern, besonders, weun sie in ihrem Irrthum von hochgestellten, unterrichteten uud verständigen Männern, auf welche sie natürlich als Leitsterne blickten, bestärkt worden siud." „Hierin lag unser erster Irrthum. Der zweite hat seine Wurzel in dem gleichfalls lobenswerthen Gefühl, daß England stets eine Zufluchtsstätte für die Verbaunten aller Nationen und aller Meinungen gewesen ist uud stets bleiben soil. Dieß mag seyn. Wir fragen nicht nach der politischeu Aussühruug irgend eines Menschen, bevor er hicr ankommt, aber wenn er einmal hier ist, so sind wir nicht bloß berechtigt, sondern anch verpflichtet, nnsere Freunde und Nachbarn gegen die Umtriebe Derjenigen, die wir in Sckml; uehmen, zu schütten. Wie, wenn das Haus so unglücklich ist, die Zufluchtsstätte ciues Diebes, eines Mordbrenners, eines Hehlers gestohleneu Gutes zn werden, soll ich ihnen nicht bloß Sicherheit nnd Schnl; gewahren, sondern noch gestatten, zur Gefährdung und znm Verderben Derjenigen, welchen sie schaden oder die sie verführen wollen, zu wirken? Ist dieß nicht gerade das, was wir thun? uud, silt-säm genug, gibt es mcht einen Theil der Presse, der so blind, so bcthort, oder so ruchlos verderbt ist, daß er die Negieruug tadelt, weil sie, Maßregeln ergreift, um Kenntniß von den Plänen und der Aufführung dieser Menschen zu erhalten? Hierin — und ich bekenne es mit Befriedigung an — hat die Regiernug ihre Pflicht gethan; es bleibt ihr nuumehr nur noch übrig, zu handeln. Wenn diese Menschen ihre Projette und ihre Correspondenzeu aufgeben, mögen sie in Ruhe bleiben. Wenn sie dieß nicht wollen — und sie können und wollen es nicht — so mögen sie weiter ziehen und sich an einem andern Orte niederlassen, um von dort ans die Welt in Brand zu stecken. Es ist leider nnr allzu wahr, daß uns Alles, was uns nicht unmittelbar berührt, gleichgiltig ist. Wir blicken mit wnndersamer Gelassenheit auf die Mißgeschicke unserer Nachbarn; sie dienen uns als Warnungstafeln, um uns selbst zu unserer höhereu Ehrsamkeit und Weisheit Glück zu wünschen; aber sind sie uns denn in der That so gleichgiltig? Kann denn Europa immer zerrüttet bleiben, ohne daß es in einer oder der andern Weise auf uns zurückwirkt? Ist es nichts, daß kein Staat in Europa uns als Freunde betrachtet? Ist es nicht eben so gefährlich als entehrend, daß unsere einzigen Bnudesgenossen diejenigen sind, die nach allgemeinem Umsturz trachten, und ist ihre Allianz uicht eben so schwach als schimpflich? Ein dritter Grnnd unseres Verfahrens mag in dem Wunsche, unsere eigenen Democraten zn gewinnen, und in dem Bedürfniß ihrer UnterstüMlng für ein schwaches Ministerium zu suchen seyn. Die Zwecke dieser Partei sind bekannt. Ihre Mitglieder können sich natürlich mit den Iacobinern des Continents verbinden, denn ihre Absichten und Pläne sind wesentlich dieselben, der Mangel an Unterstützung hat nnsere Minister großcntheils genöthigt, von ihnen abzuhängen; aber ein Vertl ag mit ihnen gleicht einem Pacht mit dem Feinde des Menschengeschlechtes — so lange sein Zweck cs erheischt, dient er euch; ! hat er jedoch diesen erreicht, so verlangt er seinen Preis." „Ich bin, Sir, Ihr gehorsamer Diener M." OsmlNlischcs Neich. <3onstantinopel, 9. Sept. Die zahlreichen Klagen, welche gegen die Verwaltung des bosnischen Gouverneurs Hairaddin Pascha von mehreren Seiten her ertönten und namentlich darauf hinausliefen, daß das alte Erpressungssystem in dieser Provinz wieder in bedauerlichster Weise Platz greife, hat die Pforte veranlaßt, den Pascha seines Postens zu entfetten nnd Sami Pascka, einen anerkannt wohlwollenden und gerechten Mann, znm Gouverneur Bosniens und der Herzegowina zu ernennen. Man weiß, daß Omer Pascha bei dieser Candidation die Hand im Spiele und die Entfernung des Hairaddin Pascha als ein dringendes nnd nnabweisliches Bedürfniß für die Wohlfahrt der seiner Fürsorge anvertrauten Provinzen bevorworlet hatte. — Der Capitän der amerikanischen Dampf-fregattc „Mississippi" stattet den Capitalien der englischen Dampfer „Astrologer." „Levant" nnd „Eurine." der Lloyddampfer „Stambnl" nnd „Imperatricc" und der französischen Brigg „Faberr" semen Dank ab für den thätigen Beistand, den dieselben ihm geleistet hatten, alä er vor einigen Wochen in dcr Nähe von Smyrna anf den Strand gerathen war. Zl s i c n. " Die neneste Ueberlandspost bringt Berichte aus Calcutta bis N. August, nnd aus Canton bis 22. Juli. Sie meldet nichts wesentliches Neues ans Ostindien. Aus Canton wird dagegen gemeldet, daß die Insurrection einen fnrchtbar drohenden Umfang genommen habe. Die kaiserl. Truppen sind massenweise abgefallen und baben sich der Armee des Usnr-pators angeschlossen, der 40 Meilen näher gegen Peking vorgedrungen ist, und derzeit über eine Trnp-penmacht von 180.000 Mann gebieten soll. Religiöser nnd nationaler Fanatismus scheint bei dieser Erhebung im Spiele zu seyn. Die Glaubenslehre des Confucius wird von den Insurgenten in größter Schärfe aufgefaßt uud zur Geltung z» briligeu gesucht. Der Hof von Peking wird von ihnen als unreligiös und verdorben ausgeschrien. Das Christenthum hat von dieser Bewegung, im Falle sie nicht unterdrückt werden sollte, bestimmt Nichts zu hoffen, weit eher Nachtheile zu befürchten. Der Kaiser von China hat Mandate, nach der Tartarei geschickt, um die Tartaren-häuptliuge zur wirksamsten Hilfeleistung anfznforderu. Die Insurgenten beabsichtigen dagegen die Austreibung, aller Tartaren nnd den Etnrz der tartarischen Dynastie. Aus Calcutta wird berichtet, daß England mit den Staaten des Niza Verhandlungen angeknüpft habe. Es ist ihnen die Wahl freigestellt worden, entweder sogleich ihre Schulden an die Compagnie abzu-z tragen oder einen Landstrich, dessen Iahresrevenüe 36 Laks Rnpien beträgt, abzutreten. Man zweifelt indeß, daß dcr Nizan sich dazu herbeilassen werde. Neues und Neuestes. Telegraphische Depeschen. Vleapel, !>. Sept. Gestern ward im Beisenn des Königs große Militärparade von 3.'i.l)00 Mann, und zwar: :N Bataillons Infanterie, 42 Escadrons Cavallerie mit 72 Kanonen abgehalten. Den Oberbefehl über die concentrirten Truppen führte General-lieutenant Selvaggi. Nom, 14. Sept. Der französische Minister Magne «st h,er eingetroffen. Ein Erlas, des Finanz-ministers verkündigt, daß die anf 1 .'>'/« red»ci".'„ republikanischen Scheine, nngeachtec des bereits verstrichenen Termins, doch noch bis 25. September von allen öffentlichen Cassen sollen angenomme» werden. ''Paris, 12. Sept. Das Iounal .^>'«<'....,," wurde von den Assisssen verurtheilt. 'London. 12. Sept. DaS lel'te New-Yottev Dampfschiff berichtet ron Rüstungen "' Nenorleans gegen Cnba, die Central, egierung wül dagegen ein. schreiten. »»Ä Feuilleton. Reisebilder lll. ««Vas Reise» ist eine Kunst" — sagt Benzl-Sternau, der geistreiche College Jean Paul's; freilich versteht er nicht darunter, daß es eine Kunst sey, in den Postwagen zu steigen, über die keuchenden Pferde zu raisonniren, und sich prellen zu lassen: aber mil dem geistigen Auge sehen, das Gesehene in Mark und Blut übergehen machen, und dem Nciscn praktische Lehrsatze fürs Leben abgewinnen: —darin besteht die Kunst! Und wenn dcr Englander Locke in feiner Philosophie einen inneren Sinn annimnu, so thut er daran Necht, besondels für Reisende Es ist daher lacherlich, wenn »a/wisse Klinkn" dieNei-sebeschreibungell von der materiellen Seite beurtheilen, sie geben sich dadurch ein geistiges Armuthszeugniß, daß sie nicht fähig sind zu ersassen, wenn ihnen das Kolorit nicht mit Maurer-Pinsel aufgetragen wird; noch lächerlicher aber ware es, um derlei Kritikaster sich zu kümmern! »Ich kenne meine Pappenheimer!« — Nach dieser mir nothwendig erschienenen Einleitung fahrc ich mit meinen gedrängten Skizzen fort, Von Thusis, von wo ich die stündlichen Leser zuletzt begrüßte, führt die Straße durch las aninu lhige Domleschg Thal, fruchtbar und milde, mit lieb-lichen Ortschaften besäet, und umkränzt von sreundli chcn Hügeln und Berggehängen, auf denen Maleri-sche Ncrgruincn als sprecheilde Zeugen thatkräftiger Vergangenheit prangen. Man gelangt nach 3l e i» chen au, aiu Zusalnmenftusse des Vorder-und Hin-sj, Scptcmbtl erössm». und am gcnanntcn Abende: „Der Empfehlungsbrief«, ^.slspicl in ^ A' "" ..Gustav« ansgezcicbnct. Im Ganze" besriedtgte d,e Darstellung vollkommen. >. ^ «, <- Nachdem uns an diesen 3 Abenden das Perso« nale vorgeiührt wurde, ko.'.en w>r versichern, dasi wir in dieser Saison angenehmen Theater-Abende., cntqeqen s.hen dü'se". >»'- ^- 5 K l u n. Verleger: Ign v. Kleiumayr und Fedvr Vamberg. Verantwortlicher Herausgeber: Ign. 2lloiS v. Kleinmayr,