^93. Mnlay am 25. ^lpril 1864. Die „?llibllchrr Zeitung" erscheint, mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage, täglich, und lostet sammt den Veilagen im Comptoir ganzjährig 11 fl., halb-jährig 5 fl. 50 lr., mit Kreuzband im Comptoir ganzj. 12 si., halbj. 6 ft. Für die Zustellung in's Hau« sind halbj. 50 tr. mehr zu entrichten. Mit der Post portofrei ganzj., nntcr Kreuzband uud ge-dnlckter Adresse 15 fl., halbj. 7 fl. 50 lr. Insertionsgebilyr silr emc Kannoild - Sftaltmzelle oder den Raum derselben, ist filr Imaligc Eiujchal« tungßlr., fllr 2malige8lr., filr »malige 10 lr. u. s. w. Zu diesen Gebühren ist noch der Insertions - Stengel per 30 lr. fiir eine jedesmalige Einschaltung hinzu zu rechnen. Inserate bis 10 Zeilen losten 1 fl. 90 lr. für 3 Mal. 1 fl. 40 lr. fllr 2 Mal und 90 lr. für l Mal (mit Inbegriff des Insertionestempels). Amtlich« «hlil, <5>e. k. k. Apostolische Majestät baden nachstehende Allerhöchste Handschreiben zu erlassen geruht: An denk. ungarischen H ofka n zl er G ra fc n Forg ü ch. Lieber Graf Forgüch. Da Ihre geschwächte Gcsnnddeit Ihnen nicht mehr gestattet, sich mit der gewohnten Hingebung Ihrer Dicnstaufgabe zu widme», so finde Ich Mich veranlaßt, Sie über Ihr Ansuchen von der Stelle Meines ungarischen Hof-kanzlcrs in Gnaden zu entheben und Sie uutcr An» erkeunung Ihrer eifrigen uud ersprießlichen Dieustc iu deu zeitlichen Ruhestand zu versehen. Wien, den 22. April 1864. Franz Joseph m. p. A ll den Obcrgcspans - Administrat or Grafen Hermann Zlchy. Lieber Graf Zichy. Ich crlicnne Sie zu Mti-»cm k. ungarischen Hofkanzler. Wie», den i^2. klpril 1864. /ran) Joseph m. i>. An den geheimen Rath Stephan v. Priviher. Lieber Stephan u. Privitzer. Ich ernenne Eie zu Meinem zweiten k. ungarischen Hofkanzler. Wien, den 22. April 1804. Frcuy Joseph in. j). Se. k. k. Apostolische Majestät haben mit Aller, höchster Entschließung vom 18. April d. I. die bei ber Staats-Krcdits« lind Zcntral-Hofbuchhaltnug er« ledigle zweite Vize.HofbuchhalterSstellc mit den system» lnaßigcn Bezügen dem Rechnungsrathe dieser Hofbuchhaltung, Joseph BaderSbach, allergnäoigst zu verleihen geruht. Nichtamtlicher Theil. Uaibach, 23. April. Man ist gespannt anf die Londoner Konferenzen ^d aiif die Haltung, welche Preußen annehmen wird. Es gehen dunkle Gerüchte um. Preußen werde, po> Hrnd anf den Sieg bei Düppcl. auf eine Aunektirung ber Herzogtbülncr hinarbeiten. Herr u. Bismarck liedc'illt damit seine Nolle als preußischer Eavonr zu lnnngurircn, Schon vor längerer Zeit haben scl'r lll-'crale preußische Journale sich dahin geäußert, daß ^>.e Eroberling der Herzogthümer für Preußen die beste Lösung der schleswig' holstcin'schen Frage wäre. In Neuerer Zeit äußerte sich die «Wochenschrift des Na» lional.Vereinö" ganz uuverhohleu in demselben Sinne, und der Sieg vor den Düppelcr Schanzen läßt die alten Plane mit neuer Kraft m,d mit ucncn Arg»,. Meuten wieder in den Vordergrund treten. Die „Natioual bcn. daß Preußen ein solches Ergebniß herbeizuführen augenblicklich nicht im Stande ist. Es würde, wenn es solchen Wnnsch verriethe, einen europäischen Krieg herbeiführen. Napoleon I!I. und sein Minister Dronnn de Llnms hal'cn für dc>, Fall, daß Preußen Erobc-rungcu machen wolle, bereits «Entschädigungsansprüche" für Frankreich offen angemeldet, und Prcußeu hat bei Vcrgrößerungsgclüstcn gewiß keinen einzigen Freuud unter allen seinen deutsche» Bundesgenossen." Objellio betrachtet, ist cS jedeufalls besser, die Htrzogwümer werden preußisch, als daß sie wieder dänisch werben. Aber abgesehen davon. daß Oestcr« reich riue solche Vergrößerung Preußens im Interesse seiner deutsch.n Politik nicht zugeben darf. birgt eine solche Einverleibnng Gefahren für Deutschland in sich. wie sie von dlr ,,K. Z." auch augcdeulet werden. Wir hoffen daher, es werde dem preußischen Cavour das Handwerk des Anucklirens gelegt. Vom Kriegsschauplatze. Ueber den Stand der Dinge auf Alscn und in Jutland feblen heute alle Nachrichten; dagegen liegen umfangreiche Pcrichtc übcr die Erstürmung der Düp< pcler Schanzen vor. Zur Einleitung dieser Aktion waren sechs Sturmkolonnen diSpouirt; dieselben, den Schanzen 1 — 6 entsprechend, iu der Stärke von 6 bis 12 Kompagnien, im Ganzen 11^ Pataillone (ans allen Infa»teric>Rego 18. Ncgmmu) in der Nähe der (U,auss<'e. gedeckt l>urch daS Stenderupcr Holz. Als allgemeine Reserve die 12. Brigade Röder und zwei leitende Vallericn bei Nübel. Der Rest der Garde« Division, sechs Vataillou«', cinc Ublancn . Eskadron uud drei reitende Batterien bei Satrup. Die 25, Brigade Schmio verblieb in ihrer Vorposienstcllung anf dem linken Flügel und die 26. Brigade Göben. die den Auflrag halte, durch einen Umgebungsversuch über den Alscncr Sund einen Theil der dänischen Streilkräftc zn beschäftigen, was ihr anch im Laufe des Tages gclaug. stlUtc sich hinter dem Salruper H^'li auf; es war ilir das 5. wrstphälische Jäger» bataillon. ^ Feloballericn und die beiden Ponton-kolonncn beigcgcben i nördlich waren Z Eskadrons Zicthcn'Hnsareu hmler der Büffelkoppcl zusammengezogen. Schlag 10 Uhr brachen die Sturmkolonnen gegen die ihnen bezeichneten Schanzen auf, woranf eine Kompagnie, in Schühcn aufgelöst, unmittelbar dabin» tcr eine, respektive eine halbe Kompagnie Pionniere und eine Kompagnie Infanterie als Arbeiter. Hand-werlszeng und Sturmgerath tragend. Dahinter folgtc auf 100 Schritt die eigcnllichc Stnrmkolonne, bestellend aus 2 bis 4 Kompagnien und dieser wiedernm auf 100 Schritt ciuc ebcn so starke Reserve. Die Truppen überwanden die Hindernisse schnell und er« stiegen die Schanzen troh des sie begrüßenden Ge« wehrfeuers uud Kartätschenhagels in Zcit von nur wenigen Minnlcn. denn 22 Minnten nach 10 Ubr waren die Schanzen 1. 2. 3. 5 und 6 und bald naher auch 4 in deu Händen der Preußen. Die Dänen wehrten sich tapfer, konnten aber. nachdem t>ic Wälle einmal bestigen waren. in den Gräben nnd Rctranchements von obeu beschossen. nichlS mchr ausrichten und zogen sich uutcr großem Verlust an Todten. Vcrwnndcten und Gefangenen in die rückwärts neu angelegten Werke zurück, wo zugleich ansehnliche Verstärkungen eintrafen. Die beiden Brigaden der Hauptreserve. Canstein und Raven, traten jetzt in das Gcfccht ein lind wäh« rend die erstere den Fciod aus seiner zweiten Position in den ncuangelcgtcn Werken herauswarf und die Schanze Nr. 7 nahm. stürmte die Brigade Raven tnc Schanzen 8 und '.) und zwang, in Gemeinschaft mit der nun anch vorgerückten Brigade Schmio die Schanze 10. sich zu ergeben. Bald nach 12 Uhr waren sämmtliche Schanzen erobert und der Feind nur noch iu Besiß des Brückenkopfs, von wo er. ebenso wie aus den Batterien bei Sonderburg, ein heftiges Fcner unlcrhielt. an welchem jedoch «Rclf Krake", der sich. augenscheinlich beschädigt, zurückgezogen hatte, keinen Theil mehr nahm. Gleichzeitig erstürmte das brandcnburgische Füsilier-Bataillon Nr. Z5. welches die Tete der Brigade Caustein hatte, den Brückeulops mit dem Vajonnct. und um 12V, Uhr gab eS außer Todten. Verwundeten nnd Gefangenen keinen Dänen mehr im Sundewitt. Der Feind halle inzwischen, noch bevor der Brückenkopf genommen . dic eine Brücke in Brand gesteckt nnd ließ dar« auf die beiden andern abfahren. Das Gcschüßfeuer aus den Schanzen auf Alsen uud das Gewehrfcuer auf dem Sonderburgcr Schloß dauerte ununterbrochen bis zum Finsterwerden fort und richtete noch manchen, obwohl ini Verhältniß zu dem Feuer nur geringen Schaden an. Der Verlust der Preußen beträgt an Offizieren 9 Toote und 43 Verwundete; uuter den ersteren der Major uu» BataiUonS'Kommandeur im Garde^Gre-nabicr.Ncgimcut Königin Augusta, v. Beeren, der in ocm Augenblick, wo er als Führer der 6. Sturm« Kolonne die preußische Fahne auf das eroberte Werk pflanzte, todt niedersank; unter den letzteren der Gc< ueral u. Raven, dem der rechte Fuß ülier dem Knö« chel amputili ist. der Oberst v. Eorlli und der Oberstlieutenant v. Harlmann. Die Zahl der todten und verwundeten Mannschaften beträgt übcr 1000. Der Verlust der Däuen wird auf 5000 Mann angegeben. Todt sind der Gencral-Lienlcna!»! du Plat und mehrere Regiments »Kommandeure; der Ebef von du PlalS Stabc. Major v. Schau, ist schwer uerwuudet in Gefangenschaft gerathen. Au nichlverwuudeteu Gefangenen sind iu dc» Händen der Preußen 60 Offi-ziere, darnotcr 2 Regiments«Kommandeure uuo 3 schwedische Offiziere, sowie der viel geuanutc. tapfere Lieutenant Ancker uud 600 Gemeine. Ferner bringt folgender Bericht der«N.Pr.Zta."ge. naue Details: Schon in der Nacht 12 Uhr verließen ein-zclue Abtheilungen ihre Kantounllnelits. Früh um halb 10 Uhr war Alles vorbereitet und kaum waren die brauen Stürmer noch zu halten, als nut dem Schlage 10 Uhr das Signal vorwärts gegeben wurde. Wie durch Zauber belebte sich daS Tcrram vor dek 37O Schanz,«. Aufgelöst in Tirailleurkettcn. voran die Führer, die Pionnicre und das Häuftsin Artillerie, slürnite die ganze Linie ohne Aufenthalt, untermengt Nlit den Trägern der Matratzen und Wollsäckc, Vor der hatte der Kanonendonner seine größte Höhe er» leicht, mit einem Male schwieg er; nur die Gammel» marker Vatlerien donnerten ohne Aufhören ihr Sclüvancnlied. Die öden Wälle des Feindes wurden munter, das Geknatter der dänischen Gewehre über» lönte die Hurrah's vor ihnen. Eilig liefen die däni-scheu Artilleristen zu t^r« immer n?ch bereit stehenden Geschützen und säiicktcn ibrcn Eisenha^el noch einige Male in die Reihen der Unseligen. Sell'st die Schanze 2 feuerte noch auS zwei Geschütze», trotz der rau> chendcn Trümmer des Blockhauses. Eine alhemlose Menge sah auf den Dünllier Hölicn dcm erregenden Schallspille zu; der greise Marschall, der Kronprinz nebst Gefolge, zahlreiche Offiziere der österreichischen Armee. Beamte, Soldaten und Zivilisten harrten klo< pfcnden Hcrzsns auf die Erfolge der Uüsclen. Todten-stille hcrrschlc. «Rolf Krake", der mächtige «Skiold" daurben. und die ganze feindliche Flotte. Alles war vcrglsscn und starr halttlen die Blicke an den prellßi' scl'eu Linien. Auf einmal aber ftog ein donnerndes Hnrrah übcr die Lippen, von dem Hügel des Mar> schall? kam's herüber und Alle fieleu ein: Hurrah, Hnrral'! die erste preußische Flagge wehte von der Kommunikation zwischen 2 und 3. dann von der Schanze 6, dem riesigsten der Werke. Aber noch donnerte Schanze 4 und 2; 1 und 3, dann 5 sind unser, abermals Hurrah! Noch immer hallen sich 2 und 4, Nun alier wogt eiue dnnkle Masse droben auf 4, Ein kurzer Kampf und dann kündet das Schwarz»We!ß den Sieg. Schanze 2. würdig il'rcS Nu'cs. il'l die lcmc des rechten Flügels! Vravc Artil» leristen hatten sie vertheidigt, der braue Alickcr sie befehligt. Noch sollte das letzte Geschütz abgefeuert werden, der dänische Offizier will es selbst thun. aber daS Halt des Lieutenants Schneider vom 35. Regiment hindert ihn fast mehr als der dränendc Revolver in der Hand des Eroberers! Valo ist der Degen des tapferen Dänen in der Hand seines U'berwinders. Mit Hochachtung werden unsere Offiziere eineu ge» fangcnen Kameraden begrüßen, der sie gelehrt hat. seinen Namen als den eines tüchtigen Soldaten und eines braven Artilleristen zu ehren. Am wildesten tobte der Kampf um die Schauzeu 8 und !1 und 7. Noch lange drang sein Getöse zu uus über den Wen« „i»»i!'lind, doch auch diese Werke muyien fallen! Offenbar war der Feind überrascht. Allein wacker war die Gegenwehr. Der Feind, obwohl besiegt, l'il sich die Anerkennung seiner Ueberwinder erworben. Mancher l'rave Däne konnle nur durch den Tod be» siegt werden, namentlich die Kanonicrc, welche zum Theil bis auf den letzten Mann bei dcu Geschützen blieben. Kaum wareu die Schanzen in unseren Hände», als auch das zweite Treffeu vorbrach und dem Feinde nachstürmte. Kompagnien des 35i, 8. und 18. 'Regiments. so wie ein Theil des 60. Regiments, denen das 4, Gardc-Reginient nachfolgte, stürmten un> anlli.illsam vorwärts; aufgelöst in eine lange Kette, die Soutiens dahinter, trieben sie den Däneu vor sich der, kein Aufenthalt wurde ibm gestattet, vergeblich warcu seine Versuche, sich in dem Gehöft au der Windmühle oder in den beiden rückwärts belegeuen Emplacements zu halteu. vergebens war das heftige Kartätsch« und Graualfeuer von oen 4 Souderburger Batterien, den Wälleu der Brückenköpfe uud den, in die Flanke gedämpften Panzer jors von Jena beiwohnte, der. wie Sie bereits wissen werden, gestern in» Iohannilcr-Hospilal daselbst nihig nnd mit klarem Blicke dem nahen Tode entgegen-schauend, gestorben ist. Die Leiche war in einer böl< zerncn B.uackc. die sich an die Nübclcr Kirche Icbitt. ausgestellt. Die Musik und zwei Bataillone des Re» gimcnts Königin Augusta wohnten der ernsten Feier bei. I» ergreifender Rroc schilderte der Fllopredigcr die Verdienste dcS Verstorbenen, der in sich gleichsam die Verbrüderung Oesterreich»? und Preußens verlor-pert habe, indem er unter dem schwarzgelbcu Banucr seine schönsten Lorbeeren erfochten nnd jetzt unter der schwarz>weißeu Fahne den Tod deS Helden glstorbcn sei. Der Prediger erinnerte ferner daran, daß sich an den Namen „Jena" die Eriunernng an Preußens und Deutschlands größte Schmach knüpfe, freilich sei dieselbe bereits blutig gesühnt, doch nie könne genug für die Ehrc des Vaterlandes gethan wcrdeu. Altona. 19 April. Der Wachsamkeit eines hannovcranischcn Jägers in Ncumühlcn verdankt man eine scbr wichtige Eütoeckuiig, welche nicht ungewöhn« lichcs Aufscbcn machte. Der Unlcrjägcr meldete bier beim hannovcr'schcn Slaoikommando, daß er schon mehrmals bcmcrkt hätte, wie ein in der Nähe Neu-müblens auf dem Siroinc vor Anker liegendes Schiff, die Bark «Helene" (Kap Knudtcn der Firma Hessc Newman nnd Komp.). große Quantitäten Pillvcr a» Bord ncbme. Die Behörden forschten nach und brach« ten in Erfahrung, daß nicht weniger als 100 000 Pfund Pulver sich auf dcm Schiffe befanden. Der Verdacht, daß selbes für die Dänen bcstimmt sei, war cm völlig gegründeter Das Schiff segelte bereits stromabwärts, um in Glückstadt seine Ladung zu ucr-vollständigen. bekam jceoch schon am Finkcnwerdcr Ordre, wieder umzukehren. Es liegt jept wieder bci Ocuclgönnc und hat dcr königlich hau»oucr'schc Ge. neral Gcliscr dasselbe mit Arrest belegt und militärisch besetzt. Oesterreich. Wien, 23. April. Nichts ist nalürlicher. als daß die Ernennnng des neuen ungarischeu Hofkanzlerö im Lager der Allkonservativen ein großes Halloh hervorbringt, womit nicht a/sagt werden soll, als ob die Par!ei Deak sich ganz besonders über dieselbe freue. Aber die al!kons,rvalivcn Magnaten waren es. die am meisten die <3 lulling und oic Persönlichkeit des Grafen Forgach in ihrem Sinne auszubeuten wußten; ihr Einfinß war es. der die Anläufe zur That. die er bisweilcu nabm. wieder Paralysiren mußte. Die Männer voi, der Deak'schcn Fiktion kommen wenig nach Wien; aber die Allkonsrrvaliven schwärmen fieißig ab und zu und geben die Hoffnung nicht auf. die Herrschaft eiueS TageS wieder in die Hand zu bekommen. Dieser Aussicht macht nun die Ernennung deS Grafen Hermann Zichy einen Strich durch die Rechnung, un» die Nekriminationeu und das Geschrei ist daher sehr groß. Aber dasselbe war auch der Fall. als Graf Forgach zum Hofkanzler, als Graf Palssy zum Statthalter ernannt wnrDen. Vorausgesetzt, daß die Energie des neueu Hoflauzlers dcu Erwarluugeu, die mau von ihm hegt. im guten Sinne entspricht, kann man sich über all' die Dckla. mationcn. in denen mau sich gcgcn ihn ergeht, und all' die Spitznamen, die mau ihm anzuheften bemüht ist. ruhig hinwegsetzen. Denn wir sind übcrzen.u, weuu man heute einen der Helden des Oklobcr Di. plomö, z. B. Graf Szccscu. zum Hofkanzlcr machte, würde der Lärm nicht minder groß sciu. (O. D. P.) Pest, 21. April. Wie man dem «M, Sajto" aus Wien schreibt, zirkulirt dort daö Gerücht, daß vierzig hervorragende Notabilitäten und einstlißrcicherc Maguatcn nach Wien berufen werden sollen, um mit den dortigen Regierungsmänuern über dic Lösung dcr ungarischen Frage zu konferiren. Ausland. Berlin. Dcr Kaiser Napoleon bat dem König Wilhelm durch Telegramm auf baS herzlichste Glück gewünscht zu der so glorrcichcn Waffenlhat der preußischen Armee, Der bcmcrkcnSwcrlhe Schluß dcs Telegramms lautet zufolge der »Vcrl. Börseu>Ztg.": »Ich bin überzeugt, daß Monarchen und Länder, deren Völker von gleichem Streben erfüllt, deren Armeen gleich tüchtig sind. die Bestimmung haben, in Frieden und Freundschaft mit einander zu leben." Bei der Illumination am Montag Abends war anch das französische, sowie das sächsische Gesandt« schaftsholcl glänzend crlcuchlct. (Am Dinstag scheint in dcm letzteren dic Illiiminalion hienach unabsichtlich unterblieben zu sein) Nnr das englische Gesandt« sch<,flshotel zeichnete sich durch dunkle Trauer aus. Selbst die Rouleaux waren herabgelassen. Wie man aus Berlin schreibt, hätte nun auch der Prinz Friedrich von Hessen »Kassel für den Fall, daß von den Stipulationcn des Londoner Vertrages Umgang genommen werden sollte, eventuelle Ansprüche auf die Erbfolge in Holstein erhoben und die Mächlc hiervon bereits in Kenntniß gesetzt. Ein Baron H. soll von ihm mit dcr bezüglichen Mission betraut sein. Hamburg 21. April. Nach Aenßcrungcn der „Berlinischen Zeitung" vom 19. und dcs ..Dagbla. ocl" vom 20. schein! man in Kopenhagen »och auf eine kräftigt Vertheidigung Alsens zu rechnen. «Fae» drclandet" schätzt den dänischen Verlust auf mindestens 5000 Mann. Ein Bericht an das Marincminist-rium vom 19. meldet: Das Panzerschiff „Rolf Krake« hat gestern Nachmittags dcu linken Flügel dcr Armee bci dcm feindlichen Angriff auf die Düppelstcllung unterstützt. Nach einem I'/? Stunden währenden heftigen Artil-leriekampfc zog sich das Schiff zurück, da es nicht mehr nützen konnte. Gefallen sind: Lieulenant Je-spersen uud 1 Unteroffizier; 1 Mann würde schwer, 1 Unteroffizier und 8 Manu wurden leicht verwundet. Das Schiff hat kcine Beschädigung von Bedeutung erlitten. Turin. In den letzten Tagen hat einc sebr lebhafte Korrespondenz mit Staatsmännern in London und Paris stattgefunden Weder Garibaldi, noch Rom und Venedig ist daö. in den verschiedensten Formen vorgebrachte und mit großem Eifer befürwortete Thcma. sondern das Bcsttcbcn dcr Negierung, ci»c Einladung zur Konfcrcnz in London zu erhalten. Die Großmacht Italic» glaubt ein Recht daranf zu haben, bei allen in Europa stattfindenden Arrange-mciils berathen nnd gehört zu werden, und man will es gar nicht gelten lassen, daß bloß dic Signatare des Londoner Vertrages zur Konferenz kommen, da doch auch der deutsche Bund geladen ist. Ueberdieß ist es bci dcu hiesigen Negicrungölcnlcr» und Politikern außer Zweifel, daß in Londo,, nicht bloß die panische Streitfrage zur Konvcrsalio» und Enischci-dlnlg kommt, lnw el'l'il drßl>i!b wcror» ,illc Minen an^elcsst. dabei rcpräsenlirl zu sein. Bisher hatten die Anstrengungen, so viel wir erfahren, gar leine» Erfolg, ungeachtet allcr frcuiwlichcn Antworten del brittischen Staatsmänner und des verschwägerten Kaiserhofcs in Paris. Paris. Dic Unruhe» in Algerien sind viel crn-ster. als man anfangs geglaubt. Im Kampfe vom 8. fiel der Oberst Vcaupr'''trc und mit ihm der größte Theil seiner Infanterie. Die Spahis verloren den Hanptmaim Tbibaut und dcn Liciltcnaul Pcrrin. Der Hanptmann I'snard. Chef des arabischen Bureau zu Tiaret. kam ebcnfalls in dem Kampfe um. Der Chef dcr Il'surreltiou. Si-Mal>omed, büßte scine Kühnheit aber cbcnfallZ mit dcm Tode. Sein jüngner Bru--der befcl'ligt jetzt die Insurgenten, die bci Bu Alrm, zwanzig Stunden von Gcryville entfernt, stehen. Der General Martineau naht sich dem Kampfplätze in Eilmärschen. London, 21. April. Im Oberhanse fragt Lord Carnarvon, ob bci cincr ctwaigcn abermaligen Kon-fcrcnzvertagung Schritte wegen einer Einsttllung der Feindseligkeiten geschehen werden. Earl Russell ver> weigert cine Auskuufl und erklärt, daß tägliche Interpellationen betreffs dcr Konferenzbcralhungen schädlich einwirken würden. Gladstone desavouirt die Ein» Mischling der Regierung in die Angclegenheit von Garibaldi's Abreise. Warschau, 17. April, Die Vanernemanzipatio», die mit dcm 15. April in's Lcben getreten, hat 25 polnische Bauer» in vollständiger Nationaltracht, bei der selbst die farbigen Komödcratlcn nicht fehlten, nach Warschau gebracht. Hier wm^e» sie dcm Statthalter vorgestellt und werden, natürlich auf Kosten der 3te' gierung. nach Petersburg gesandt, um dcm Kaiser de» Dank auSzusprlchen für ie»e Maßregeln. Durch v>e das Abhängigkeilövcrhältniß dcs Landmanns zu Gru^ uud Boden einerseits und zu dcm Grunobssitzer anrt> rerseils gelöst wurde. Die 25 Man», die'als M' tretcr dcs ganze» poloischcn Landvolkes figurircn. e^ hallen als Reisekostcu je 25 Rubel, die sie um <" angenehmer berührten, als sie sich anch mit der gerechtfertigten Hoffnung auf ciu Gnadengeschenk tragt"» — AIs zuverlässig wird berichtet, daß der bekannte polnische Insurgenteuführer Bosak(Graf u.H^ul/ mit neuen Fonds versehen, vom Ausland nach RnsM' Polen zurückgekehrt sei und den Befehl erhalten l,abs< sich wo möglich so lange zu halten, bis der Wsst"" frischen Zuzug aus den Donaufürstellthümern erhalle werde. In icncn Ländern soll bereits ein bedeute» des. gut bewaffnetes Freikorps, das sogar mit Ar lerlc vcrscbcn sein soll. kampfbereit stehen, und 37R auf del« Ausgang der Londoner Konferenz warte», um in Podolien einzubrechen. Abcr auch Rußland rüstet sich energisch zum Kampf. Alles in Allem zr>< sammengenommen. scheint in den Donaufürstenlhümern ciuc Masse von Zündstoff angehäuft zn sein, dcr jeden Augenblick explodircil kann. New-Aork, 9, April. Am 28. März fand ein leichtes Engagement, 35 Meilen uon Alexandria, in Lousiana statt. Es heißt, 400 Konfödcrirtc wären gefailgen genommen worden. Der Senat »ahm dic Resolution an. welche die Aenderung der Konstitntion in Bezug auf die Abschaffung der Sklaverei betrifft. Die vom Hause der Repräsentant.-n ,u Washington einstimmig angsuommcue Resolution wegen Mexilo geht dabin: «daß dcr Kongreß der vereinig« ten Staaten nicht gewillt sc!. duvch stillschweigendes Zusehen das Ausland in dem Irrlhum z» lassen, als ob er sich qegen dic beklagenswerlhen Vorgänge in Mexiko glcichgiltig verhalle, und der Kongreß erkläre deßhalb, daß dass Volk dcr vereinigten Staaten cs mcht mit seinen Grundsäßen vereinbar finden köliur. eiue in Amerika uuter den Auspicien einer europäi» schen Macht auf deu Trümmern ciner republikanischen Staatsform errichtete monarchische Regierung anzu-erkennen. Ans Mexiko bringt der „Mouileur" die Nach. richt uou einer ncnuenswerlhcn militärischen Aktiou bei San Antonio, wo Oberst Garnier uom 5)1. Regiment eine feindliche Abtheilung angegriffen und gc. schlagen habe. Der „Mouiteur" erzählt viel Treffliches von den Vertheidigungsanstalten, die man zum Schuhe der Kommunikation trifft; nur anf die Bc> wohner dcr gebirgigen Gegenden, die noch Nänbcru als Zufluchtsstäüe dienen, ist er nicht besonders gnt zu sprechen. Doch hofft er auch baldige Nachricht von dcr gänzlichen Unterwerfung derselben, da sich dercils dcr Mangel an Nothwendigsten unter ihnen fühlbar macht. Wenn dem „Monitcur" die i!agc der Dinge in den gebirgigen Theilen Mmko's schon nicht trostlos erscheint, so sieht er sogar auf dem Wege von Mexiko nach Vera>Cruz alles im rosigste» dichte. Da kehrt schon die Bevölkerung in die verlassenen Wohnstättcn zurück und tüncht die Häuser; in Vera. (5ru; reinigt und pupt man auf die gründlichste Weise, ja mau >M sogar Ehrenpforten errichten und Bälle veranstalten. Eisenbahnen werden gebaut, dcr Gc« snndheitszustand der Truppen in den heißen Gcgln. den ist naä> dem „Moniteur". der Mexiko stctö durch dic rasigsten Vrilten betrachtet, ein ausgezeichneter und Juarez sM endlich den Mlxikanischen Vodcu ganz uer» lassen l'aden. , Dcr grausanistc Tyrann, dcn ?)texiko je gehabt, der Er-Diktalor Sanla>Anna, haltc sich der Regent-schaft unterworfen und kam von St, Thomas in Vera-Cruz an. Er hatte versprochen, sich jeder poli. tischen Demonstration zu enthalten, und als einfacher Bürger zu leben. Doch kaum war Santa «Anna in Vera-Ornz gelandet, so erging von ihm eine in zahl» losen Ercmplarcu verbreitete Proklamation, in welcher er auf's heftigste gegen die Liberalen schimpft, die französische Intervention lobpreist, lind die Konscrva» twen bis zum Himmel erhebt. Dieß möchte alles Noch angegangen sein. Mein das Ganze zicllc offen» l>cir darauf ab. eine Manifestation zu seinen Gnnstc» zu veranlassen. — Nach diesem Wortbruche ordnete der General Vazaine am 7. März an, dcn Ef'Diktator sofort auf ein französisches Schiff ^u seyen und »ach Havana zurück;nb,!ngen. Vergeblich bclhcueltc der« selbe nun, er sei dcr französischen Sprache nicht mäch. tig. habe also anch nicht gewußt, was er unterschreibe. Am 12. März brachte man ibn anf ein französisches Fahrzeug und erpcdirtc ihn sofort. Lokal- und PrgvinMl-Nllchlichtcn. Laibach, 25. April. Die Maifahrt des «Laibachcr Turnvereins" am »ächstcn Sonniagc gcht, wie wir hören, über den Gallenberg nach Zwischcnwässern. wo zu Mmag gc-speist wird. Den Nachmittag sollen Turnspiclc und schließlich cin Tänzchen ausfüllen. Bei gutem Wetter dürfte Zwischcnwässcru an diesem Tage sehr belebt werden. — In Klagen f n r t geht man mit dcr Absicht !>»', cine landwirtschaftliche Schule zu errichten, welche bem wichtigsten Knllurzwcigc Kärntens rationell ge. bildete bellte znführcn soll. Dcr Plan. schon mehrmal aufgrlaucbt, wurdc nur wegen finanzieller Schwierigkeiten wieder ilcl ^w gelegt. — Die ..Trieft. Zlg," theilt einen ausführlichen "Uszng alls d,m Gutachten der Triester Handels' l"mmcr über drn „cuen Zolltarif-Entwurf mit, w>.'r-"uö wir Folgendes hervorheben: Die Kammer sieht w der Verwirklichung eineö Zollbundes zwischen Oesler. "lch linD den, Zollvereine cincn vollswirlhschaflüchen «orlschritt uno wünscht bei dcn meisten Arlikcln »och niedrigere Tarifsäße, als sie in dem Entwürfe pro» ponirt sind. Dcr Kaffeczoll soll nach dcm Enlwnrf von 8 fi. auf 7 ft. 50 kr, herabgesetzt wcrdcu; die Kammer plaidirt für eine Herabsetzung bis ans 0 Gulden. WaS den Zucker betrifft, so verlangt dic Kammer die Herabsetzung des Zolles auf Rohrzucker anf daS Maß der Steuer für Rübenzucker; während dic Regierung dcn Zoll von 9 fi. 45 kr. auf 7 fi. 50 kr. ermäßigen will, findet dic Kammer cin Hcrab. gehen bis auf 5 fi. für wüuschcnswcrlh. Schließlich sei noch der ZoU anf Roheisen hervorgehoben; die von dcr Regierung vorgeschlagene Ermäßigung des Zolles auf Roheiseu von 42 kr. auf 40 kr. sci eigentlich eine Beibehaltung des alten ZollcS; die Kammer will dabcr die gänzliche Aufhebung dieses Zolles, womit aber unsere EisenindustrieUen gewiß nicht ein-ucrstandln sein können. — In Cilli wurde am 22. d. M. die Bürger-meisterwahl vollzogen. Sie fiel, einer vorgängigen Besprechung des neuen Ausschusses gemäß, auf oeu Senior desselben, Herrn Friedrich Math es. — In Südsteiermark zirkulirt gegenwärtig z»m Behnfe der Unterschriftensammlung eine Petition an den steierischen Landtag, auf daß in Peltau ein Real-Gymnasium aus Landcsmiltcln errichtet werde. — Vor einigen Tagen wurden, wie man der «Gr. Tagcsp." schreibt, an cin kärntnerisches Untcr. snchungslicricht zwei wegen Diebereien wiederholt ab> gestrafte Oauuer cingelicsctt. Trotz bcsouderer Winke, dicsc beiden gewandten Gesellen wohl zn verwahren, spcrrtc man mit denselben noch einen dritten incu-rablcn Sträfling cin, von Profession cincn Schuhma. chcr. und gab diesem Hammer, Zange uno andere Handwerkszcugc in dcn Arrest, damit cr für jemand cin Paar Stiefel verfertige. Das praktische Talent der beiden Strolche wußic abcr besser als andere Leute, daß Hammer und Zmigc auch noch zn etwas Andcrm als znm Slicfelmachcn gut seien, und be-untzicn sie zur Flucht. Ihr Entweichen wäre ohnr dic,c Iulttnmente cinc Unmöglichkeit gewesen, denn cs war sogar dcr Ofen, dieser bekannte Nochhclfcr finchtbeftisscncr Verbrecher, durch ein cngcö starkes Eisengilter. welches ringSum vom Gewölbe hcrab bis in den massiven Maucrsockcl reichte, unzugänglich gc. macht. Dcm Hammer und dcr Zange aber konnte nichts widerstehen. Es wurde in dem Ofen unter dcm fest cingcmancrlcn Giltcr eine mannsweitc Öffnung ausgearbeitet, durch welche dic drei Verbündeten in den Ofen hinauf und weiter auf den Gang gelang, tcn, von wo sie, cincn günstigen Moment abpassend, entschlüpften. Wiener Nachrichten. Wien, 23. April. Dcr von Sr. Majestät dem Kaiser von Mexiko zum außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister am allcrh. kai,crlichcn Hofier ernannte' Dr. Thomas Mnrpby hat am 18. d. M. die Ehre gehabt, Sr. k. k. apostolischen Majestät sein Beglau. bigungsschrcibcn zu übcrrcichcu. — Wic dic „G. E," auö kompetenter Quelle vernimmt, haben dic ncncn Statuten dcr k. k. priv. östcrr. Kreditanstalt für Handel und Gewerbe mit allcrh. Entschließung vom 21. April die kaiserliche Genehmigung erhalten. Telegraphische Landtagsberichte vom 20. April. Prag. SkreysoivSki zeigt an, daß cr in Folgr dcs vorgestrigen Beschißes des Landlags scin Man. dat niederlege. Hierauf wird die Generaldebatte über dcn an der Tagesordnung befindlichen Bericht der Kommission für die Stcucrgcldfouds eröffnet. In dcr> selben sprechen Sladlowsky. Graf (5>am. Trojan Wolfrum, Grünwald und Waidele. — Nächste Sitzung morgen. — Die Kommiision für polnisch«. Ehelon» sense beantragt: In Znkunft ,oll in, Allgemeinen von dcr Erthcilung dcr politüchen Ehckonseusr in Böhmen kciuc Rrde mehr sein. Dcr Ehcmeldzeltel dürfe in keinem Falle verweigert wcrdcu. Vom 21. April. Linz. Die Berathung über das Landesprälimi.' narc pro 1865 wurde beendet, das Straßenkonkur-reuzgcseh in zweiter Lesung angenommc». Prag. Die Generaldebatte über den Bericht der Kommission in Bettcff der Stcuergcldfonds wurdc beendet uud zur Spezialdcbatle übergegangen. §. 1 des Antrages dcr Majorität dcr Kommission wurdc atlgenommcn, Vom 22. April. Graz. Der Antrag des Abg. Herrmann anf Wab! sincs Ausschusses zur Berathung über die Art und Wrise der praklischcu Durchführung dcs Gruud> s"tzes der Gleichberechligung bei den Slovene» Stciel-- marks durch Einführung der slovenischen Sprache in Schule und Amt wird abgelehnt. Nächste Sitzung am 25. d. M. Linz. Das Grundentlastnngs'Pralimlnare für 1865 wurde erledigt und die vom Finanzministerium beantragte Tilgungsmobalität angenommen. Nenejle Nachrichten und Telegramme. Berlin, 23 April. Es ist hier zur Stunde eine Bcglückwünschung dcr Königin Viktoria zum Düppeler Siege nicht eingetroffen. Hamburg, 22, April. Se. Majestät der König von Preußen ist gestern Nachmittags im GravenNeiner Schlosse eingetroffen und hat sich nach kurzem Auf-cuthalte nach Atzbüll begeben. Dort begrüßte der König die Mannschaften, welche den Stnrm mitgemacht hatten, lobte verschiedene, dankte nnd ließ sämmtliche Truppen im Parademarsch volbeimarschiren, nahn, dann Abschied und fuhr um halb 5 Uhr nach den Schanzen. Herr v. Bismarck ist in Begleitung deS Lega-tionsralhcs Keudcll heute früh hier durchgereist; derselbe begibt sich zum König. Hamburg, 22. April. Die heutigen «Hamburger Nachrichten" schreiben: Der König von Preußen sagte iu Rendsburg Folgendes: Die Sache der Her» zogthümcr sei ihm eine heilige; das mit Ernst bc-gonucuc Werk werde ebenso beendet werden. Man könne versichert sein. das Blut seiner Kinder sei nicht umsonst vergossen. Der Magistrat und die Stadtverordneten von Kicl schickten eine Dcpnlation zur Vegrübnng des Königs nach Flensbnrg und forderten in tclegraphi. schcm Wege sämmtliche Kommunen Holsteins znr Be« thciligung anf. Hamburg. 23. April. Nachrichten aus Kopen-hageu vom 20, und 21. melden, daß der Staatsrath versammelt wurde uud die Fortsetzung des Kampfes beschloß, Fnr heute 10 Uhr Abends ill die Ankunft Kö« nig Wilhelms auf der Rückreise nach Berlin cmgo sagt. Der König wird sich über die bllcl'lesten Pläße der Stadt uach dcm Bahnhöfe begeben. Es gclicn fortwährend Munitions-Transporte nach dem Norden durch. Hamburg, 23, April. Zahlreiche schleswig'sche Deputationen, welche herbeigeeilt waren, hat der König von Preußen nicht empfangen, weil cr nur als oberster Kriegsherr reiste. Die heutige Rückreise glich ciuem Triumpbzug. ebenso dcr hiesige Einzug und die um 10 l/2 Uhr erfolgte Heimreise. Dcr Generalstab ging nacli Koldlng. Die Ocfterrricher marschircn in Jutland südwärts, die Prclißcn nordwärts von Schleswig. Hamburg, 23. April. Dic „Börsenballe" meldet aus AtzbüU 22.: Der König von Preußen hielt eine Parade übcr die im Sundewitt stehenden Truppen cb, sprach den Mannschaften seinen Dank uno scin Lob auö, worauf derselbe nach Graucnstcln zurückkehrte. Hamburg, 23. April. Dic «Vörsenhalle* meldet ferner ans Bcilc 20 : Ein preußisches Korps ist hier angelangt und nach einigen Naststundcn nach Hochns aufgebrochen, wo 6« bis 8000 Dänen feste Stellung genommen haben. Flensburg, 22. April 7 Uhr Abends. Der König von Preußen ist eben hier eingetroffen uno nahm Wohnung bei dcm Kaufmanne Callsen. Auch Herr v. Biömalck befindet sich hier. Der Generalslab geht morgen früh nach Veilc ab. Markt- un> Geschäftsbericht. Laibach, 23, April. Auf dem heutigen Markt« sind erschienen: 4 Wagen mit Getreide. 3 Wagen mit Heu und Stroh. 40 W.igcn uud 7 Schiffc mit Holz, und 39 Mchcn Erdäpfel. (W 0 chcnmarkt - Prcis e.) Weizen pr. Mchen si.—.— (Magazins. Preis fi. 5.65); Korn ft. 3.17 (Mgz. Pr. fi.3,50); Gerste ft 2.50 (Mgz. Pr fi, 3.16); Hafer ft.—.—(Mgz.Pr. ft. 2.47); Halbfruchl ss.—.— (Mgz Pr. fi. 4.—); Hcidcn fi. 2.N0 (Mgz. Pr, ft. 2.72); Hirse ft. 2.90 (Mgz. Pr. ft. 3.12); Knturuh st. —.— (Mgz. Pr. ft. 3.54); Erdäpfel ss. 1.80 (Mgz. Pr. st.-.-); linsen fi, 4,20 (Mgz. Pr. st.-------); Erbsen fl. 4.50 (Mgz. Pr. ft, —.—); Fisolen fl. 4.60 (Mgz. Pr. fi. —.—); Rindsschmalz pr. Pfund kr. 55, Schweineschmalz kr. 39; Spcck, frisch kr. 29, detto geräuchert kr. 39; Bntter kr. 50; Eier pr. Stück lr. 12,„; Milch (ordinär) pr. Maß kr. 10; Rindfleisch pr. Pfuud kr. 18—22, Kalbfleisch kr. 18. Schweine, fleisch kr. 23, Schöpsenfleisch kr. -; HalMel pr. Stück kr, 37, Tanbcn kr. 9; Heu pr. Ztr. st. 120 bis fi. 1 00. Stroh kr 75—90; Holz. l'arlcs 30", pr. Klafter ft. 8 50. detto weiches fl, 6,50; Wein (Mgz. Pr.) rother uud weißer, pr. Eimer st 11 bis 1c».______ Verantwortlicher Redakteur: Ignaz v. Kleinmayr. Druck und Verlag von Ignaz v. Kleiumayr st Fedor Vamberg in Laibach. 323 Staatsfonds nub kose mlvcrlwdcrt. Nordbahn-Alticil hobci, sich um 1 '/„ Lloyd- und czalizis1.'c Karl Liidwigbahn-'/lltic!, u», 1 bis 1 '/, fl., Dampfschiffe und Pard»« Nt' l'itzcr5?lfticn al'cr fielen um 1 bis 2 ss. und EsfomptlMticn um 4 fl. Wcchscl auf srcmdc Plähc und CoilN't.nitcn, thsur.r crössucnd, schlössen gsgei, c,cstel>i um cinc» dni ^.'i Ävril Äruchtheil sicifer. ^)cld abondant Umsal) l'cschränlt. Veffeutliche Schuld. ^. des Stnatcs lsür I0l) st.) Geld Waar, In össcrr, Währung , z» 5"/, 63.Ü0 Ll< - ü'/o Äulch, v. l«5,,50 95 75 Nat -?lul, mit 5.i» -^mN'. z» i'»'/« M.90 «1 10 ., .. ., Äpr-iioup. „ 5 .. 80.90 «1.10 Mltalliaiirs . . . . „ 5 „ 73.15 73.20 delimit Mai-Coup. . ,. 5 „ 7„ 71.— 71.50 Vnkl'winc,.....5 „ 70.75 71.50 „ m. d. Äerl.-Cl. 1867 5 „ 70.90 72.75 VenetiamscheS Aul. 1859 5 ., 95.— 95.5,» Aktie» (N. Stück.) Natioualbanl......777. 779.- .Nredit-Ausialt zu 200 fl. ö. N. 1N3.80 193.90 N. ö. (zsco»!.-Gcs. z. 500 ^. 5. W.5!)0,— 592.-K. Fcrd.-Ncrdb. z. 1000 st. (5. M.1827.-1828- -Staals-(zis.-Gts. zu 20<) ,1. CM. oder 500 Fr.....189.75 190.25 Kais. Mis.- Aahu zu 200 ss. CM. 132.50 133.-Sud.-uordd.Vcrb-A.200 .. .. 125.- 125.50 Snd. Staats-, loinbardisch-vene- tianische und centlal-italienische Eis. 200 fl. ü. W. 500 Fr. 253. - 250.- O)elb Maare Gal.Karl-Ludw.-V.z.200i1.CM.213.50 214. -Oest.Dou.-Dampssch.-Ges. ^^ 440.— 441.— Oesterreich. Lloyd in Triest ^^ 234.— 236.— Wicil. DanN'fii>.-?lstg.500fl.o'.W. 460.— 470.— Pester Kettenbrücke .... 380— 385.— Vohm. Wellbahn zu 200 st. . 158.— 158.50 T!>eis!bal,n-?lli!.!> zu 200 ss. C. M. ,». 140 ff. (70°/,) «'»zahlnua 147.- —.— Pfandbriefe (für 100 fl.) Nationals 10j>ihrige v. I. banf aus> 1857 zu . 5°/. 101.— 101.30 C. M. ) v.rlosl'are 5 „ 90.— 90.50 Nationalb, auf ö. W uerloSb. 5 .. 86. - 86.10 Ungarische Voden-Kredit-Änstalt zu 5'/, pCt.....86.50 87.50 Lose (pr. Stück.) Kred.-NnNalt sin Handel u. Gew. zu 100 fl. öst. W. ... 127.50 127.75 Dl'l,.-DnN'fsch.-O.zu1(X)fl.CM. 90.- 90.50 Ttadt^lü. Ofen .. 40 ,. ö. W. 28.50 29.— Merhazy .. 40 .. C.M. 91.— 92.— Salm___________„ 40...... 31.25 31.75 Geld Waare Palsfy zu 40 fl. CM. . 29.50 30. - Cü'N) ,. 40 .. ,. . 28.-- 28.50 St. OllioiS „ 40 ,, „ . 29.50 30.— Wiudisch.päli „ 20 „ „ . ^8.75 19°25 Waldstein ., 20 „ ., . 20.— 20.50 Keglcvich .. 10 „ „ . 14.50 15.— Wechsel. 3 Monate. <5'eld Waare AuM'iirg für 100 ss. südd. W. 97.— 97.25 ssraufsurta.M. 100fl, dctto 97.20 97.50 Hamburg, für 100 Mark Aa,n'o 86.15 86.30 London für 10 Pf. Sterling . 114.40 114.60 Paris, für 100 Fr>»,ss . . . 45.40 45.50 (5o»rs der Gcldsorten. G.ld Waare K. Münz-Dukateu 5 si. 45 lr. 5 f!. 46 3ll>'. Kronen . . . 15 „ 80 „ 15 „ 83 „ NapoleouSd'or . 9 ,. 22 9 23 Ross. Imperials. 9 „ 42 " 9 " 43 " VereinSthalcr . 1 „ 70j„ 1 " 71 Silber . . N4 .. — „ 1<4 .. 25 ", Ircmden-Hln;eige. Den 22. April. Elephant. Tic Herren: v. Felseiibrmm. k, l. Finanz-Diteltor. von Graz. — Mallisch, Fabrikant, von Berlin. — 3tllll, Getieidlhaiidlir, von Gleichenber.) Ttadt Wien. Den 23. April. Die Herren: v. Khauh. l. f. Felrmarschall-lieutenant, von ftlraz. — Syre. t. l. Major, von V,rona. — Panliu. eamtc. vr» Kla^nfurt. — Frau Globotschnil,> Oewerscus« Gatlin, uon Cisn»r». Mohren. Herr FinoeiS, l. k. Pofioffizial, von Gür;. Lottoziehung vom 23. April. Triest: 7« 8O 5l> 85 8» 21 siffalfest* biUi&tt Ausverkauf. tucrbcu QÜc ^ouitcnfd)irme bcr früljcrcn (Saison auSücrfauft beim L. Mikusch, Sottnctt- unb 9ioc)enfc^irm:5oBrtfaHten. Saibad) im ^pvit 1864. (770 -1^ (7«»—1) Z. 251«. Kundmachung. Die Administration der allgemeinen Versorgungs- Anstalt macht hiemit bekannt, daß die für das Jahr 1864 von vollen Einlagen nach den älteren Statuten entfallenden und vom 2. Januar 1^65 an zu behebenden Leibrenten und Dividenden, so wie die für 1863 ausgemittelten und sogleich falligen JUkNjkN für volle Einlagen nach den neuen Statuten, bereitö veröffentlicht worden sind, und daß die dießfa'llige Kundmachung bei den Commanditen der Anstalt zur Einsichtnahme der Interessenten aussiegt und von denselben unentgeldlich in Empfang genommen werden kann. Von der Administration der allgemeinen Versorgnngs- Anstalt. Wien, am 26. März 1864. Iii. Franz Hchmitt, Oberkuratorö - Stellvertreter. Moritz Edler v. Menninger, Referent. (735-3) Kurort Neubau 8 m St eiermark, cinc Slunic nächst der Eisenbahnstation Cilli. Die Quellen von altbewährter Wirksamkeit gegen die verschiedensten Nervenlranlheitln der Männer und Frauen, Hysterie und Hypochondrie, gegen Migräne, allgemeine Ncrvcn-iind Kürperschwäche, Vähinnng, Krämpfe, Schleimflilssc nnd Oedinintranlheiten :c. Reibend, gegen Norden volllonimiul geschlitzte«, gegen Süden uffenei« Alpenthal. 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