Nr. 176. Samstag, 2. August 1913. 132. Jahrgang. Mbacher Zeitung P«a«««erat»««»pir»»»: Mit Postversendung: ac>«zjührig 2« X, halbjührig lb «, Im Knntoi: aanziähril, . «2 X, halbMrig li t. Für d!e Zustellung ln« Hau« ganzjährig 2 «. - »ns«r«««»»«ViUsr: yür Neinc Ins»atc ^ b<» zu vier geilf« »0 b, größere per gelle IL b; b»l öfteren «L.ederkolungen per Zeile 8 k. T>ie »Laibacher Zeitung» erscheint täglich, mit Ausnahme der Lonn- und Feiertage. Die Ad«»l»lftr«No» brfmbet sich Millosiöslraße Nr. Iß; d, herausgegeben vom Reveil in Genf. darstellend eine weibliche Figur sowie Arbeiter und Soldaten aller Nationen, das zweite unterschrieben «Uoutjuied. IH vigiou ul-timv», herausgegeben von <1^o Ii I^ibvi-wä, darstellend eine weibliche Figur, in jeder Hand e,n Stück Kette haltend, umgeben von anderen Figuren. Zeitschrift: »6e»k6 »lovo. Voöornill» vom 23. Juli 1913. «r. 30 «^ill. vom 24. Juli 1913. Nr. 14 «0e.8lc? rull2,viöll»,i» vom 24. Juli 1913. Nr. 360 «XX. vük» vom 26. Juli 1913. Nichtamtlicher Teil. Die Bukarester Friedenskonferenz. Aus Nukarest wird der „Pol. Korr." berichtet: Die glatte Annahme des Vorschlages des Ministerfträsidentcn Majorescu, betreffend die Unterbrechung der Feindseligkeiten, war das Ergebnis von Veratungen, welche von den Delegierten der Verbündeten am vorhergehenden Tage einerseits und den rumänischen Delegierten, anderseits mit den bulgarischen Delegierten gepflogen wurden. Die rumänische Regierung vertrat immer die Auffassung, es sei unzulässig, daß die Konferenz gewissermaßen unter Kanonenbonner abgehalten werde. Die serbischen Bevollmächtigten bekämpften anfangs diese Meinung, ließen sich aber nach der Ankunft des griechischen Ministerpräsidenten Veniselos von der Unhaltbarkeit ihres Standpunktes überzeugen. Die rumänischen Delegierten glauben, in der Vereinbarung einer fünftägigen Waffenruhe, ohne diesen Erfolg zu überschätzen, immerhin ein günstiges Vorzeichen für dcn Gang der Verhandlungen sowie für die Erfüllung der Hoffnung erblicken zu dürfen, daß auch bei den weiteren Auseinandersetzungen die gemäßigten Tendenzen Rumäniens und sein leitender Grundsatz der Erhaltung des Gleichgewichtes am Vallan Anklang finden dürften. Man schreibt der „Pol. Korr." aus Athen: Wie die „Nea Imcra" meldet, wird die griechische Regierung, von der Voraussetzung ausgehend, daß es der Türlei infolge des Londoner Vertrages nicht möglich sein wird, Thrazien zu behalten, Bulgarien gegenüber als eine der Fricdcnsbedingungen die Forderung stellen, daß Bulgarien die Privilegien des ökumenischen Patriarchats in Konstantinopel in Thrazien dauernd anerkennt. Demgemäß sollen in Thrazien alle diesem Patriarchate bisher unterstehenden Metropoliten, Kirchen und Schulen unantastbar bleiben. Bulgarien. Man schreibt der „Pol. Korr." aus Sofia: Die Erregung der politischen Kreise über die russophile Politik des extremen Kabinetts Danev hat sich noch nicht gelegt. In der letzten Zeit sind anch dem breiten Publikum viclc Tatsachen bekannt geworden, welche beweisen, daß das frühere Kabinett dcn ihm von allen Seiten erteilten Ratschlägen und Warnungen zum Trotz sowohl die rumänische Frage, als auch die Möglichkeit einer türtischen Invasion unbeachtet ließ »nd derart das Land in die jetzige, geradezu katastrophale Lage brachte. Dl. Dane» antwortete alls alle Ermahnungen, das „große Rußland" »vcrdr doch niemals zugeben, daß Nulaaricn von rückwärts überfallen werde, und wcigertc sich bis zum Schlüsse, mit Rumänien konkrete Verhandlungen einzugehen, bezw. diesem konkrete Vorschläge zu machen. Es ist sogar festgestellt worden, daß das frühere Kabinett die neue Regierung nicht einmal über alle von ihm eingegangenen Engagements unterrichtet hat. So mußte zum Beispiel das neue Kabinett erst aus den Verhandlungen mit Rumänien erfahren, daß Dr. Danev den Russen die Vollmacht erteilt hatte, im Namen Bulgariens einen Waffenstillstand mit Serbien und den Griechen auf Grund einer Aufteilung Mazedoniens abzuschließen, bei welcher die Vregalnica, der Vardar, die Struma und der Tahinosee die Grenze zwischen Bulgarien einerseits und Serbien und Griechenland anderseits bilden würde. Das neue Kabinett Radoslavou hat mit großer Energie und Umsicht von der ersten Stunde an alles aufgeboten, um die von allen Seiten drohenden Gefahren abzuwenden. In richtiger Erkenntnis suchte es sofort eine aufrichtige Verständigung mit Rumänien zustande zu bringen und das Mißtrauen, welches das frühere Kabinett erregt hatte, gänzlich zu zerstreuen, was ihm auch gelungen ist, so daß bereits mit der bevorstehenden aufrichtigen Annäherung zwischen Rumänien und Bulgarien gerechnet wird. Im Lande selbst hat das neue Kabinett eine außerordentlich gute Aufnahme gefunden und seine Politik wird von allen politischen Parteien gutgeheißen. Selbst der größte Teil der russophilen Kreise hat sich von Dr. Danev abgewendet und verurteilt dessen verhängnisvolle Politik aufs schärfste. Es wagt niemand mehr zu bestreiten, daß Bulgarien die durch den Türfentriey mit überaus schweren Oftfern erworbenen Gebiete leicht hätte behaupten können, wenn es, den dringenden Ratschlägen der Dreibundmächte folgend, einen aufrichtigen Anschluß an Rumänien gesucht hätte. Politische Uebersicht. Laib ach, 1. August. Das „Frcmdenblatl" konstatiert, daß die Vulare» fter Fricdenövrrhandllmgcn unter sehr günstigen Auspizien begonnen haben. Es ist zu hoffen, daß diese Dispositionen auch für die eigentlichen Friebensverhandlun-gcn vorhalten und einen baldigen befriedigenden Abschluß des Friedens ermöglichen. Rumänien hat sich die Herstellung des Waffenstillstandes zwischen den kämp-fcndcn Staaten angelegen sein lassen, in welchem Bestreben es bei dcn Mächten, insbesondere Osterrcich-Ungarn und Nußland, alle Unterstützung fand. Ist auch die Waffenruhe »ur kurz befristet, so «st doch damit wenigstens für die nächsten fünf Tage dcn Friede»svcrhn»dlunaen eine günstige Atmosphäre gesichert. Über dic Gesundheitsvcrhältnisse in Slutari schreibt die „Militärische Rundschau" im Hinblicke auf eine vom Abg. Vechyne und Genossen im Abgeordnetenhause eingebrachte Interpellation: Der Gesundheitszustand des l, und k. Detachemcnts war die ganze Zeit hindurch der denkbar beste. Es ist nicht ein einziger Fall von infektiösen Krankheiten zu verzeichnen. Pestfälle sind nicht vorgekommen. Anfangs herrschten mitunter Typhus und Blattern, ohne jedoch epidemisch aufzutreten. Durch Vornahme der Impfung an einer großen Anzahl von Einwohnern war es gelungen, der weiteren Verbreitung dieser Krankheiten Einhalt zu tun. Was die in der Interpellation erwähnten unbeerdigten Leichen anbelangt, kann es sich nur um solche handeln, die infolge von Witterungseinflüssen und der flüchtigen Art der Behandlung, die während der kriegerischen Operationen geübt wurde, nach einiger Zeit wieder zum Vorschein kamen. Vielfach gruben Einheimische nach abgefeuerten Geschossen. Dadurch mag manche Leiche wieder bloßgelegt worden fein. Feuilleton. Sein Fetisch. Erzählung von Adolf Stark (Marienbad). (Schluß.) Walter war Kurts engerer Kollege und arbeitete mit ihm in der gleichen Abteilung. Er war mit einem reizenden jungen Mädchen verlobt nnd wartete nur auf das Avancement um zu heiraten. Da kam ihm begreif-licherwe'fe Vergheim sehr ungelegen. Die Sache lag so, daß der Letztere allen: Anscheine nach die Stelle erhalten und Fraulcm Eva noch ein »der zwei Iahrchen auf die vochzett warten mußte. Das war aber durchaus nicht nach ihrem Wunsch. Ich weiß nicht, wie sie es anstellte. Ich glaube, sie tnev em recht unwürdiges Spiel mlt dem armen Kurt, oer oen grauen gegenüber noch immer der alte schüchterne und unbeholfene Geselle war. Sie selbst schwieg naturl.ch und Vcrgheim war vicl zu sehr Kavalier, um darüber zu reden. Aber ans gelegentlichen Andeutungen habe ,ch mn den Hergang zusammengereimt. Die kleine yexe scheint es so weit getrieben zu haben, daß sie sich mit Kurt verlobte. Ob er von dem Verhältnis zu Walter nichts wußte, oder ob er den anderen ausstechen wollte, das weiß ich nicht. Kurz und gut, Eva verlobte sich heimlich mit Vcrgheim und verlangte als Verlobungsrin« — den Fetisch. Was tut ein Mensch nicht alles, wenn er verliebt ist? Der Knochen des braunen heiligen schmückte nun Evas Hand und — das ist das Rätselhafte — prompt am nächsten Tage beging Bergheim in seiner ziemlich verantwortlichen Stelle einen solchen Fehler, daß daraus die peinlichsten Verwicklungen mit einem Nachbarstaat sich ergaben, mit dein wir ohnehin auf ge^ spanntem Fuß lebten. Ihr könnt euch denken, was das bedeutet. Die oppositionelle Presse hatte von der Sache irgendwie Wind bekommen und die Haupt- und Staats-aktion war fertig. Zufällig traf ich am gleichen Tage mit Bergheim zusammen. .Schöne Geschichte das, die du da angerichtet hast!' Er stottert schüchtern und verlegen, gerade wle früher. Mein Auge sucht den Fetisch und findet ihn nicht. Ich frage, er antwortet ausweichend, ich lasse nicht nach, und schließlich beichtet er alles. Ich war wütend, wütend ans diese kleine, falsche, intrigante Person, weniger wegen des Ringes als deshalb, weil sie mit einem so anständigen Menschen ein so unwürdiges Spiel trieb. In meinem Zorn sprach ich von der Leber weg, alles was ich wußte, über das Verlöbnis mit Walter und daß er das Opfer einer Intrigue geworden. Er erblaßte, ich glaube, die Sache ging ihm sehr nahe. Ich wollte selbst hingehen und dcn Ring zurilck' fordern. Aber cr hielt mich zurück. Das sei scinc Sache. Dann setzte cr den Hnt auf und hieß mich mitgehen. Bei einem Juwelier hatten wir eine lange Unterredung. Es kostete einen tüchtigen Batzen Geld, aber der Mann Versprach, am nächsten Morgen einen Ring zu liefern, dtt dem Fetisch zum Verwechseln ähnlich sähe. Ich begann Kurts Plan zu durchschauen. 48 Stunden später hatte die ganze fatale Affärc ein anderes Gesicht. Nun, es kommt ja öfters im Lebe:, vor, daß etwas, was zuerst als Dummheit verschrien wird, nachher als Ausfluh des höchsten Genies gepriesen Wird. Der Erfolg entscheidet. Selbst die Zeitungen der Opposition fanden anerkennende Worte für den feinen diplomatischen Kniff. Als ich dies las. wußte ich, dah Kurt seinen Fetisch wieber bekommen hatte. Der Minister ließ Kurt kommen, sprach anerkennende Worte, heftete ihm höchst eigenhändig einen Orden ins Knopfloch und erkundigte sich gönnerhaft nach seinen Wünschen. Und Kurt bat darum, daß Walter den er» sehnten Posten bekomme, um heiraten zu können. Das war seine Rache. Exzellenz war förmlich gerührt über die Selbstlosigkeit Veraheims. Der Posten jenseits des Meeres war gerade zu besetzen. Zwar schien Nergheim viel zu jung, aber ln Anbetracht seiner Fähigkeiten und — kurz und gut, drei Tage später begleitete ich ihn zum Bahnhof. Er hatte allen Grund zu lachen, aber er tat es doch nicht. Traurig drückte er mir die Hand: ,Gewiß, ich freue mich. Aber trotzdem — Walter ist doch der Glücklichere!'" Laibacher Zeitung Nr. 176. 1616 2. August 1913. Der Admiralsrat in Skutari hatte jedoch sowohl hinsichtlich dieser Leichen als jener, die sich beim Einzug der internationalen Truppen noch unbeerdigt vorfanden, das Notwendige veranlaßt. Die Entfernung der Schlachtfelder von der Stadt ist übrigens so beträchtlich, daß von einer Gefahr für die Gesundheitsuerhältnisse der Stadt nicht die Rede sein kann. Wie der niederösterreichischen Handels- und Ge-werbelammer von vertrauenswürdiger Seite aus Hof« mitgeteilt wird, herrschen in dieser Stadt Ruhe und Ordnung. Alle widersprechenden Alarmnachrichten sind aus der Luft gegriffen. Die Postverbindungen funktionieren allerdings unregelmäßig, Gütertransporte sind seit Monatsfrist eingestellt. Trotz der bestehenden Schwierigkeiten sind in den einzelnen Teilen des Landes die Erntearbeiten im Gange. Veranlassung zu Beunruhigungen liegt nicht vor. Die „Agenzia Stefani" meldet aus Nensshazi: Infolge der vom Stamme Abedla verübten Feindseligkeiten und Räubereien grift General d'Alexandro am 28. vorigen Monats Zanialgafa und Sidi Ahmedu an, bemächtigte sich dieser Ortschaften und verfolgte die Aufständischen zehn Kilometer weit, wobei er ihnen schwere Verluste beibrachte. Auf unserer Seite sind acht Mann, darunter zwei Weiße, gefallen. Zwei Offiziere und zwanzig Mann wurden verwundet. Es wurden 217 Leichen von Aufständischen gefundeil, darunter auch die des Häuptlings der Abedla. Das Lager wurde zerstört, viele Gewehre und große Vorräte und 2000 Stück Vieh fielen in unsere Hände. Vei der Vcratung des Heeresetats wurde im eng» tischen Unterhause seitens der Oftposition die allgemeine Politik des Kriegsamtes einer Kritik unterzogen und als Ausdruck derselben wurden Abstriche beantragt. Die erforderliche Zahl der Armeeflugzeuge bildete den Hauptstreitpunkt. Die Opposition war in großer Zahl zur Abstimmung erschienen. Obwohl die Besetzung des Hauses während der ganzen Sitzung nur schwach war, wurde der oppositionelle Antrag mit 280 gegen 247 Stimmen abgelehnt. Die Ministeriellen brachen in lauten Beifall aus, als sie sahen, daß sie einer Niederlage entgangen seien, während die Unionisten ihrer Freude Ausdruck gaben, dah die Majorität der Regierung so klein sei. Die britische Regierung hat die amerikanische Regierung davon verständigt, daß sie kein Interesse an der Weltausstellung in San Francisco zur Eröffnung des Panamakanals habe. Diese Erklärung hat in Amerika große Enttäuschung hervorgerufen, weil man hoffte, daß die englische Regierung den anderen europäischen Staaten mit gutem Beispiel vorangehen würde. Tagcsnmiglcitcn. — (Ein Vater von dreihundert Kindern.) Charles Page aus Tulsa, Oklahoma, der sich eines Vermögens von zwanzig Millionen Mark erfreut und der ein großer Kmderfreund ist, hat 300 Kinder adoptiert und hofft, bevor er stirbt, ein tausendfacher Adoptivvater zu werben. Sein Testament bestimmt, daß fast sein ganzes Vermögen dazu dienen soll, arme Kinder zu unterstützen unv e!n Kinderheim, das er in Sandsprings, einem Vororte von Tulsa, erbaut hat, zu unterhalten. Mr. Page hat eine Extrastraßenbahn nach dem Heim hinaus gebaut, die die Verbindung mit einer Freischule in der Stadt, die er gleichfalls gegründet hat und unterhält, herstellt. Er hat allen Knaben und Mädchen, die den Kursus dieser Schule absolvieren, versprochen, daß sie auf seine Kosten nach icgend einer amerikanischen Universität gehen können, um ihre Erziehung zu vollenden. — iMn neuer John Bull gesucht.) Der gute, alte John Null, jener wohlbeleibte, untersehte Herr mit den Bartkoteletten, der gemusterten Weste und dem brcit-gerandeten, niedrigen Zylinderhut, den die Welt aus den Witzblättern als das Symbol des britischen Volkes kennt, ist unpopulär geworden. Die Engländer von heute wollen von ihm nichts mehr wissen, sie schämen sich seiner ein wenig, sie haben eine andere und schönere Vorstellung von dem nationalen Typus des Engländers, man verlangt nach einem neuen, nach einein eleganteren, schlankeren, moderneren John Vull. Und die britische Medical Association macht sich nun zum Sprachrohr dieses neuen Ehrgeizes. Voll patriotischer Entrüstung warf in der letzten Sitzung Dr. Scharlieb die Frage auf: „Ist diese Gestalt des John Bull der höchste Typus englischer Mannheit? Behäbigkeit und Bequemlichkeit mögen ganz schön sein, aber es ist ein Unrecht, sie der Jugend in dieser Form als nationale Eigentümlichkeit unseres Volkes einzuprägen." Nun herrscht im Lager der Zeichner und Karikaturisten ein hitziger Meinungsstreit. Partridge, der bekannte Zeichner des „Punch", der im Laufe seiner Tätigkeit wohl ein paar Hunderte des heute so bitter angefeindeten alten John Bull zeichnete, will von einer plötzlichen Umwandlung des Typus nichts wissen; er wird bei seinem alten John Bull bleiben und es der Zeit überlassen, einen neuen Typus allmählich heraus» zubilden; andere Künstler aber sind für einen Kongreß, der einen neuen, modernen John Null ausstellen soll, und eine große Londoner Zeitung hat bereits einen Preis ausgesetzt für die beste und schönste Verkörperung eines idealen und zugleich zeitgemäßen John Bull . . — ^Schreckliche Rnchc.) Ein Mordversuch, der durch seine furchtbaren Begleitumstände eine Sonderstellung einnimmt, versetzt die Bretagne in Aufregung. In dem Dorfe Rondon bei Quimper lebt der Bauer Noblet, dem das Schicksal eine sehr gewalttätige Verwandtschaft beschert hat. Im vergangenen Dezember gab es zwischen dem Bauer Noblet und seinem Schwiegervater eine Meinungsverschiedenheit, die damit endete, daß der Schwiegervater plötzlich in sinnloser Wut ein Beil ergriff und seinen Schwiegersohn niederschlug. Der Bauer erlitt einen schweren Schädelbruch, wochenlang schwebte er zwischen Tod und Leben, die Arzte setzteil nur geringe Hoffnung auf sein Austommen, aber dir kräftige Natur des Bauern überwand die schwere Verletzung und er genas. Sein Schwiegervater jedoch kam vor Gericht und die Geschworenen sprachen ihn des Mordversuches schuldig: er erhielt zwei Jahre Zuchthaus. Die Tochter aber beschloß im stillen, an ihrem Manne Rache zu üben, denn nach ihrer Ansicht war er schuld, daß ihr Vater ins Zuchthaus kam. AIs Samstag nachts der Bauer Noblet friedlich entschlummert war, brachte die Frau über dem Herd einen Topf voll Blei zum Schmelzen, schlich sich zum Bett des Mannes und goß dem Schlafenden das glühende Metall über den Kopf. Von furchtbaren Martern gepeinigt, sprang der Bauer auf und seine Schmerzensschrele weckten die ganze Nachbarschaft, die schleunigst die Polizei herbeirief. Ein herbeigeeilter Arzt vermochte einen Teil des glühenden Nleies, das dem Bauern in das rechte Ohr gelaufen war, zu entfernen, und er hofft, das Leben des Mannes zu retten, wenn Noblet auch für immer furchtbar entstellt bleiben wird. Die Frau, die auf so barbarische Weise ihren Rachedurst befriedigte, wurde verhaftet, aber es gelang ihr, sich den Gendarmen wieder zu entreißen und zu fliehen. Bisher ist es nicht gelungen, sie wieder festzunehmen. — (Die Tragödie im Souffleurkasten.) Ein furchtbarer Vorfall ereignete sich in einem spanischen Sommer-theater. Zu dem Direktor einer Truppe kam eine jung« Schauspielerin und bat den Direktor um eine Stelle. Stl war seit Monaten ohne Beschäftigung und bereit, alles anzunehmen. Aus Mitleib gab ihr der Direktor dm Posten einer Souffleuse und Marja Manos versah allabenv' lich ihren Dienst. Zwischen ihr und dem ersten Liebhaber hatte sich ein Liebesverhältnis entwickelt. Seit einiger Zeit glaubte sie jedoch Grund zur Eifersucht zu haben, denn ihr schien, als entspinne sich zwischen dem Liebhaber und der Heldin ein Flirt. Es kam nach der Vorstellung sehr oft zu heftigen Szenen hinter der Bühne. Diesertaae wurde ein Salonstück gespielt und von Anfang an beobachtete die unglückliche Souffleuse, wie ihr Geliebter mit seiner Partnerin Blicke tauschte und daß die Küsse, die sie sich der Rolle gemäß zu gebeil hatten, heiß und brennend waren. Plätzlich wurde es auf der Bühne still. Man sah, wie sich der Held dem Souffleurkasten näherte und wie ein Grauen über sein Gesicht ging, daß er unter der Schminke erblaßte. Er rief nur das eine Wort „Vorhang". Der Vorhang fiel, der Direktor trat vor und bat das Publikum, sich einen Augenblick zu gedulden, da del Souffleuse ein Unfall zugestoßen sei. Wenige Minuten später nahm das Spiel seinen Fortgang, doch der Heldendarsteller brach mitten auf der Szene ohnmächtig zusam-men. Die Erinnerung an das, was er soeben gesehen, wal stärker als seine Energie. Marja Manos hatte Gift genommen und vor den Augen ihres Geliebten wand sie sich in dem Souffleurkasten in Todeszuckungcn. Als del Vorhang gefallen war und sie herausgehoben wurde, wal sie bereits tot. Der Held sollte seine Rolle zu Ende spielen, um das Publikum nicht zu beunruhigen, doch ihn verließen die Kräfte. Dem Direktor blieb nichts anderes übrig, als den Sachverhalt zu erzählen. Darauf verließe« die Besucher schweigend unter der Wucht dieser Tragödie des Lebens das Theater. ^ (Ingenieurlunst in San Francisco.) Es ist noch gar nicht lange her, daß man mit der Überführung von Häusern anfing. Gewöhnlich handelte es sich um ein-oder zweistöckige einfache Holz- oder Ziegelbautcn. 3" San Francisco ist kürzlich mit dem Transport eine' großen massiven Handelshochschule begonnen wort^ die von ihrem ursprünglichen Platze, der für ein M^ schcs Gebäude gebraucht wird, an der Grove-Street, nach der Franklin-Stieet geschleppt wird. Man hat ausgerecht net, dah dieser Weg über IV2 Kilometer am 15. August zurückgelegt sein wird. Nur ein neues Fundament bekommt das Gebäude- alles, was über dem Erbboden ch, hat mm, auf eine Nalkenkonstruktion ssebracht, auf der da? YOO Tonnen schwere Gebäude ruht. Hunderte von Arbeitern tragen emsig Balken hin und her, die als G? lcls>: dienen- sobald das Gebäude ein Stück vorwärts gezogen ist, werden die Balken des zurückgeleaten Weges schnell fortgenommen und wieber vorgebaut. Nicht weni' ger als 1,020.000 Fuß Balken werden für diesen Unterbau gebraucht. Drei große Dampfmaschinen ziehen den Bau mit dicken Stahlkabeln täglich zweimal, ungcfahl zehn Fuß jedesmal, vorwärts. Das Vorwärtsrollen g? Das Nachbarhaus. Roman von A. A. Oreen. Nutorisierte Übersetzung. (95. Fortsetzung.) lNachbruck «iboten.) Das junge Mädchen war die Tochter eines wenn auch wohlhabenden, so doch einfachen Landmannes in Michigan, der ihr keine besonders gute Erziehung zuteil werden ließ, wenigstens wenn man darunter ein höheres Maß von Kennwissen versteht, als dazu geHort, eine einfache, tüchtige Landwirtsfrau zu sein. Olive war schön. Sie kümmerte sich aber nicht um die Männer, die sich eifrig um sie bewarben, bis sie eines Tages am Ufer des Sees einem jungen Mann begegnete, der durch seine stolze Schönheit auf den ersten Blick ihr Herz gewann. Und sie merkte wohl, daß auch sie sofort einen starken Eindruck auf ihn gemacht hatte. In einer Weise, die sie durchaus nicht verletzen konnte, suchte der junge Mann Annäherung, und es dauerte nicht lange, so gestanden sie sich ihre Liebe. Aber trotzdem sie oft zusammen waren, war von Heiraten nicht die Rede, bis endlich ihr Vater hinter das Liebesverhältnis kam, den jungen Mann stellte und ihn aufforderte, entweder sofort die Gegend zu ver> lassen oder seine Tochter zu heiraten. John Randolph erklärte, dah er infolge seiner pekuniären Verhältnisse zurzeit nicht m der Lage sei, eine Ehe einzugehen. Aber wenn es ihm gelungen wäre, sich erne entsprechende Stellung zu schaffen, wolle er wiederkommen und dann Olive, von der er nicht lassen könnte, um ihre Hand bitten. Der Me wollte auf keinerlei Kompromisse eingehen, und unter den verzweifeltsten Ausbrüchen bes Schmerzes muhten die Liebenden sich trennen. Randolph wollte noch am selben Abend abreisen. Doch schon am nächsten Tage war er wieder da und erklärte, er könne sich von Olive nicht trennen. Er hätte es sich überlegt, die Heirat wäre doch schon jetzt möglich. Der Me hatte große Bedenken, aber schließlich gab er den Bitten seiner Tochter nach, und bald fanb die Trauung statt. Das junge Paar blieb in Michigan, und alles lieh sich zu Anfang aufs beste an. Niemand, der sie sah, konnte an ihrem Glück und an ihrer leidenschaftlichen Liebe zweifeln. Aber allmählich kamen doch kleine Mihhelligkeiten vor. Der Grad der gesellschaftlichen und geistigen Bildung der beiden war ein zu verschiedener. Olive war zwar schön, aber doch nur ein Landmädchen, das eine rauhe, derbe Sprache führte, wie sie die Leute jener Kreise in ihrer Gegend sprechen. Und bäuerisch waren auch ihre Kleidung und ihr Geschmack. Randolph aber war schon damals, wenn auch in bescheideneren Verhältnissen, der perfekte Gentleman, als den wir ihn später kannten. Zu Anfang hatte die Leidenschaft den Gegensatz überbrückt. Aber allmählich kam dieser Gegensatz ihm immer mehr zum Bewußtsein. Er suchte zuerst vorsichtig und schonend, dann aber, als sie ihn nicht gleich verstand und auf seine Absichten einzugehen wußte, in deutlicherer und heftigerer Weise ihre Sprache, ihr Benehmen, ihre Toilette nach der in seinen Kreisen üblichen zu verändern. So kam es bald und immer öfter zu leidenschaftlichen Szenen, über die Olive um so trostloser war, als sie fühlte, ihr Mann hätte in sewen Absichten nicht ganz unrecht. Daher war es ihr nicht ganz unlieb, trotzdem ihre Neigung zu ihm durchaus nicht schwächer geworden war, daß ihr Mann eine auf mehrere Monate projektierte geschäftliche Reise antreten muhte. In dieser Zeit wollte sie mit Hilfe von Lehrern unb Büchern ihre Nildung vervollständigen, unb ihr Vater war einsichtig genug, ihr die Mittel dazu zu gewähren. So machte ste sich mit Feuereifer und grohem Erfolg an die Arbeit. Anfangs schrieb ihr Mann häufig, unb aus seine" Briefen sprach eine innige Liebe und eine große Seh"' sucht nach ihr. Allmählich aber wurden die Briefe seltenel und kühler. Olive weinte darüber, aber sie redete st" immer ein, dah sie sich über den Ton täusche unb bab das seltene Schreiben wirklich, wie Randolph angab, durch Überlastung mit Arbeit zu entschuldigen sei. Immer länger dauerte seine Abwesenheit, iwnUl größer wurden die Zwischenräume zwischen seinen Vli? fen, unb schließlich kamen überhaupt keine mehr. <3" dieser Zeit starb Olives Vater. Er hinterließ ihr nur el" geringes Erbteil. Immer noch hoffte ble verzweifelt junge Frau auf ein Lebenszeichen von ihrem Man^ und wartete auf ihn in der Heimat. Schließlich aber s<" ste ein, dah ste von ihrem Mann verlassen worden w^' und mit dem letzten Rest ihres kleinen Kapitals fuhr l'. in die nächste große Stadt, um sich auf Grund der vo" ihr erworbenen Bildung ihren Lebensunterhalt zu v^ dienen. Kraft ihrer Energie gelang es ihr auch. Ja, p konnte sich sogar ein kleines Kapital erwerben. Ih^ Mann hatte ste nicht vergessen, nicht die Hoffnung a"> gegeben, ihn wiederzufinden. ^ Am ehesten glaubte ste ihn in Newyorl finden ^ können, denn er hatte wiederholt davon gesprochen,^ er, wenn er nur die ersten Grundlagen zu einem V mögen gewonnen hätte, dorthin gehen wollte, um > Glück zu machen. « Sie befand sich bereits einige Zeit in Newyorl, " ste eines Tages auf der Strahe jemanden von we» sah, der sie an John Randolph erinnerte. Sie eilte »^ nach; je näher ste kam, desto überzeugter wurde sie, ' nicht zu täuschen, so dah sie, als ste ihn erreicht ya^ ihn am Arm berührte. Er wandte sich um. Es war sächlich ihr Mann. (Fortsetzung folgt,) Laibacher Zeitung Nr. 176. 1617 2. August 1913. schieht auf Stahlwellen, dic unter der Nalkcnkonstruktion liessen, und auf der Strecke, die der Van bei dem Zuge zurücklegen soll. — lDnuermarsch riner Klchc.) Wiederholt sind Berichte veröffentlicht worden, nach denen Katzen größere Wegstrecken durch unbekanntes Gebiet zurückgelegt haben, aber die Leistungen eines schwarzen Katers, die ein Herr in der englischen Zeitschrift „Country Life" mitteilt, dürften einen Rekord darstellen. Der Einsender schreibt: Die Tochter unseres Chauffeurs kam hier in Nifton kürzlich zum Besuch ihres Vaters aus Cardiff an. Sie hatte die Fahrt per Eisenbahn gemacht und in einem Korb einen gewöhnlichen schwarzen Kater mitgebracht, den sie seit vier Jahren besaß und der bei ihrem Vater bleiben sollte. Am ersten Tage nach seiner Ankunft, während seine Herrin noch bei ihrem Vater weilte, verschwand er und konnte nicht wiedergefunden werden. Nachfragen stellten fest, daß man eine schwarze Katze auf dem Eisenbahngelände gesehen hatte, das vor unserem Hause vorbeiführt. Zehn Tage später kam ein Brief aus Cardiff an mit der Nachricht, daß Hinz wieder zu Haufe in Cardiff angelangt sei. Er war sehr erschöpft, hatte seine Krallen vollkommen abgelaufen und gleichfalls die Haut seiner Fußsohlen. Die Entfernung von Nifton nach Cardiff beträgt 250 Meilen (400 Kilometer). Die Katze muß daher täglich mindestens 25 Meilen (40 Kilometer) zu rückgclegt haben. Noch erstaunlicher ist, wie sie den Weg fand, ob sie querfeldein lief oder dem Eifenbahngeleise, alle Weichen nnd Verzweigungen siegreich überwindend, folgte. Unbestreitbar ist die Tatsache, daß der Kater Rifton verließ und zehn Tage später fußwund und wegemüde in Cardiff wieder eintraf. Von seiner anstrengenden Leistung hat sich der Dauermärscher bald wieder erholt. — ;ch versuchte es mit einen, halben Nicken. — „Oder etwa Tccbutter, extrafein. Primissima Superior erste Qualität, bittäh?" — Ich war starr. Ich vergaß jede Antwort und alles Nicken. Wie? — eine solche Menge Nutter-sorten, aule Vuttersorten hatte die Neuzeit inzwischen aufgeworfen? und davon hatte man zn meiner Zeit noch nichts gewußt? Was war das noch für eine rohe Zeit, wo man nur eine Nutter kannte! Aber auch eine schöne Zeit, wo man niemals eine falsche Sorte kriegen konnte Wogegen jetzt mich bange Zweifel quälten: Welche -welche Butter wird wohl die sein, welche meine Frau —? — „Also, bittäähh, mein Herr!" sagte das Butterfräulein ungeduldig. — Da raffte ich mich auf und fasste: „Bitte, Fräulein, geben Sie mir prima Back-Koch-Eß-Tisch.Tafel-Teebutter . . ." LM- un^Provinzial-Nachrichtcn. Erhaltung des heimischen Kunstbesitzes. fur Denkmalpflege hat über Befehl chrcs höchsten Protektors Seiner k nnd k. Hoheit des Herrn Erzherzogs Franz Ferdinand an die Konservatoren (Denkmalpfleger) und Korrespondenten einen Erlaß gerichtet, in welchem es heißt- Eine der vornehmsten Aufgaben der Zentrallommis-lon bildet die Erhaltung des heimischen Besitzes von "unstgessenständen. i^f^"^" Pr'vatbesitz anbelangt, so muß die Zen- """"'"usston nicht nur wünschen, daß derselbe nicht ""be. sondern in dem anac- ck ,^ ^ ^ verbleibe, die einzelnen Objekte nament- 'noer Umssebnnn, für die sie geschaffen wurden. .«^«„ ,!?"' Konservatoren und Korrespondenten 3^ "7 " '" Wege der Belehrung (durch Vorträa,e, Zc'wngsart.kel) auf die Besitzer von Antiqnitäten, na^ nientlich auf die Landbevölkerung und die Bewohner lcmcrcr Städte, einzuwirken, daß sie'ihren Familien-bcsttz pietätvoll bewahren. Sollte eine Vcränßerung un- vermeidlich sein, so mögen lich die Besitzer an die Konservatoren und Korrespondenten wenden, damit sie den Verlauf an ein öffentliches Musenm des Landes vermitteln, wobei in der Regel günstigere Preise erzielt wer^ den dürften als bei Abgabe des Objcktcs an cinen Händler. Sollte Ihnen eine beabsichtigte Veräußerung von Antiquitäten aus Privatbesitz bekannt werden, so haben Sie unverzüglich hicvon die Anzeige an die Zentralkommission zu erstatten, welche gegebenenfalls bestrebt sein wird, durch Vermittlung von Subventionen aus öffentlichen (Landes- oder Staats-) Mitteln das Objekt einem öffentlichen Museum zu erhalten. Besonderes Augenmerk ist ans die Ausfuhr von inländischem Kunstbesitz in das Ausland zu richten. In diesem Falle steht nach den bestehenden Vorschriften dem Staate das Vorkaufsrecht zu, was die Anzeige von der beabsichtigten Ausfuhr an die politische Landesstellc (Statthaltcrei, Landesregierung) voraussetzt. In solchen Fällen werden Sie sich zu überzeugen haben, ob dieser Vorschrift entsprochen wurde, und.vcrneincndcnfalls die Intervention der politische» Nezirksbehürde in Anspruch zu nehmen haben. Weiter ist in diesen Fällen gleichfalls der Zcntralkommission unverzüglich Anzeige zu erstatten. Die in öffentlich rechtlichem Besitze (des Staates, des Landes, einer Gemeinde, von religionsgcnosscnschast-lichcn und kirchlichen Körperschaften und Anstalten und dcrgl.) befindlichen Antiquitäten sollen überhaupt nicht oder nur dann, wenn das Objekt an seinem derzeitigen Aufbewahrungsorte gefährdet wäre, veräußert und dann stets an ein öffentliches Mufcum abgegeben werden. Sie werden ersucht, in allen Fällen, in welchen der beabsichtigte Verkauf von Antiquitäten aus öffentlich-rechtlichem Besitze zu Ihrer Kenntnis kommt, mit allein Nachdruck ans die Befolgung dieser Grundsätze zu dringen und, falls Ihren Anträgen nicht entsprochen wird, die Intervention der politischen Bezirksbchördc in Anspruch zu nehmen. Auf jeden Fall ist aber der Zeutrnlkommission unverzüglich Anzeige zu erstatten. Auch von Objekten, welche bereits in den Antiaui-tätenhandcl gelangt sind, muß die Zcntraltommission wünschen, daß sie, wenn sie aus Privatbesitz stammen, dem Lande erhalten bleiben, wenn sie aus öffentlich-rechtlichem Besitze stammen, wieder an ihren früheren Auf-bewahrnngsort zurückgebracht werden. Letzteres wird sich in manchen Fällen um so leichter erzielen lassen, als der Verkauf von Objekten öffentlich-rechtlichen Besitzes bekanntlich an strenge Vorschriften ssebunden ist, die häufig nicht beachtet werden, so daß ein ungültiges Rechtsgeschäft vorliegt, das rückgängig geinacht werden kann. Damit die Zentralkommissioil die Interessen der Dcükmalftslcac auch in jenen Fällen walirnchmeii kann, wo die Objekte bereits in den Antlquitätenhandel gelangt sind, ersucht sie die Konservaloren und Korrespondenten, mit den Antiquitätenhändlern in den ihnen zugewiesenen Bezirken (in der Umgebung ihres Wohnsitzes) in tunlichst rege Fühlung zu treten, sich über die vorhandenen Vorräte und Neuerwerbungen genau zu informieren und über die gemachten Wahrnehmungen der Zcntralkommis-sion Bericht zu erstatte». Auch in diesen Fällen wollen Sie sich überzeugen, ob bei beabsichtigter Ausfuhr von Objekten in das Ausland dem Staate Gelegenheit zur Ausübung des Vorkaufsrechtes gegeben wurde und ob beim Verlaufe von Objekten aus öffentlich-rechtlichem Besitze die Zustimmung der Aufsichtsbehörden gegeben wurde. Namentlich wird darauf hingewiesen, daß beim Verkaufe von kirchlichen Objekten im Werte von über 200 Kronen die Zustimmung des Ordinariates und der politischen Landcs-stelle notwendig ist. Sollte die Vermutung bestehen, daß der" Verkauf ohne Beobachtung der bestehenden Vorschriften zustande kam, so ist hievon unverzüglich der politischen Bezirks-behörde und der Zentralkommission Anzeige zu erstatten. — (Von den Manövern.) Bis 18. August werden nachstehende Truftftenkörpcr wie folgt nächtigen: das l./l7. Infantcriebataillon: am 7. August iu Krainburss, am 8. in Neumarktl, am 9, nnd 10. in Untcrbcrgcn, am 11. und 12. in Klagenfurt, von da ab gemeinsam mit dem Regiment am 13. und 14. in Göoersdors, am 1'5. in Nötsch, vom 16. bis 18. in St. Stephan; das Feldkano-nenrcgiment Nr. 7: bis 8. August in St. Peter, am 9. und 10. in Adelsberg, am 11. m Loitsch, ab 12. bis 18. August in Laibach; oas Fcldkanonenregiment Nr. 8: bis 5 August in Görz, am 6. in Wippach, am 7. in Präwald, am 8. in Adelsberg, vom 9. bis 18. August in St. Peter; das Feldkanonenrcgiment Nr. 9: bis 4. August in Mautersdorf bei St. Peter, am 5. in Adelsberg, am 6. und 7. iu Unter-Loitsch. am 8. in Oberlaibach, am 10. in St. Veit. am 11. in Tupalwe, am 12. in Eisenkappel, sodann in Klagenfurt; das Feldhaubitzen-regiment Nr. 3: bis 4. August in Marburg, am 5. in Windisch-Feistritz, am 6. und 7. in Cilli, am 8. in Franz, am 9. und 10. in Stein, am 11. in Laibach, am 12. in Untcr-Loitsch, vom 13. bis 18. August in St. Peter; das Husarenregiment Nr. 16: am 2. in Franz, am 3. und 4 in Stein, am 5. in Krainburg, vom 6. bis 18. August in Lces; die Landwehr-Feldhaubitzoivision Nr. 22: am 2. und 3. August in Cilli, am 4. in Tarvis, an, 5. in Aich-Vir, am 6. in Obcrlaibach, am 7. in Planina, vom 8. bis 18. August in Pctelinje-Gradec. — (Dislolattonsiindcnmg.) Die dritte Kompanie des Feldjägcrbataillons Nr. 11 wurde von Ronchi nach Gradisla und die zweite Kompanie des Feldjägerbataillons Nr. 29 von Monsalcone nach Gradisla verlegt. — (Aus der Diözese.) Versetzt wurden die Herren Kapläne: Franz 5 i t »1 i k in Nasfenfuß nach Laibach als fürstbischüflicher Sekretär, Bartholomews Paolin il« Zirknitz als Präfekt in die fürstbischöflichen Anstalten in St. Veit ob Laibach, Karl Slulj aus Laserbach nach Reifnitz, A. 2nidar^i<" aus Sagor nach Stari log, Leopold T u r 5 i <"- aus Oberlaibach nach St. Veit ob Laibach. Franz Zabret aus Veldcs nach Oberlaibach, Ivan Primär aus Sagor nach Oberlaibach, Alois L u nder aus Ceisenberg nach Mitterdorf (Wo° chein), Franz Lon5ar aus Hönigstem nach St. Nar-thelmä, Ivan Dre5ar aus St. Narthelmä nach Altlack. Ivan Lobe ans Hl. Kreuz bei Littai als Kapitular-Vikar nach Nudolfswert, Vikar Karl Supin aus Ru-dolsswert als Pfarradministrator nach Gora bei Idria, Pfarradminiftrator Franz Zcga von Gora bei Idria als Kaplan nach Niederdorf, Expositus Karl Nupnil von St. Iodoci ab Krainburg als Kurat nach Erzelj, Iofef An5i i <"- in Pre^na, Josef B u -lovcc in Hl. Kreuz bei Littai, Franz Gabrov>ek ill Vreme, Anton Hafner in Scisenberg. Fr. Höni g-m a n n in Hrenowitz, Franz Kolal in Sagor. Franz Kova<'i" in Laseibach, Franz P a v l i 5 in Ho'nig-stein, Gabriel P e tr i <"- in Pel des, Matthäus Vilfan in Zirknitz, Johann ^crjav in Nesseltal. Ignaz 2gan jar in Dorncgg, — (Diamantenes Prieftcrjubiläum.) Der Kanonikus Herr Franz P o r> < e des Nndolfswerter Kapitels liest, wie bereits gemelder, morgen in der Kapitel- und Staotpfarrlirchc feierlich seine oimcmtelic Messe. Der Jubilar ist am 24. August 1829 in Trebelno geboren worden, steht demnach im 84. Lebensjahre. Er ist der zwcitaltcste Priester der Laibacher Diözese. Trotz seines hohen Alters kommt der Jubilar seinen verantwortungsvollen priesterlichen Pflichten mit unermüdlichem Eifer nach und ist ein sehr beliebter Beichtvater. Wegen seines konzilianten und zuvorkommenden Wesens erfrent sich der Jubilar in Rudolfswcrt in allen Gesellschaftskreisen eines hohen Ansehens. Der Gemeinderat hat in seiner am 26. u. M. abgehaltenen Sitzung über Antrag des Bürgermeisters einstimmig beschlossen, dem greisen Jubilar seine Gratulation darzubringen, H. — (Umpfarrung.j Im Einvernehmen mit dem fürst-bischöflichcn Ordinariate in Laibach hat die l. l, Landesregierung genehmigt, daß die Ortschaft Ded<^a vab (Detschdorf) der Ortsgemcinde Seisenberg aus dem Sprengel der Pfarre St. Michael bei Seisenbcrg ausgeschieden und dem der Pfarre Zagradec zugewiesen werde. Diese Umpfarrung ist bereits vollzogen. 11. — iAuflassunff eince Gendarmeriepoftcns.» Der aus Anlaß des Weißtraincr Bahnbaues in St. Michael bei Rudolfswert zeitlich aufgestellte Posten wurde aufgelassen. Die Überwachung des diesem Posten zugewiesenen Rayons wird nunmehr von dem Vczirksposten in Rudolfswert besorgt. 11- — (Das Grottenscft in Adeliger«.» Das Publikum wird nochmals darauf aufmerksam gemacht, daß der Ton-derzug zum Sommerfeste in Adelsberg mit zu 50 ^ ermäßigtem Preise morgen um 1 Uhr 30 Minuten nachmittags von Laibach abfährt. Niemand versäume die seltene Gelegenheit, Adelsberg aufzusuchen, sich in der Grotte zu unterhalten und zugleich bei feenhafter Beleuchtung die unterirdischen Schönheiten zu besichtigen. Abfahrt des Sonderzuges von Adelsbera um 9 Uhr 10 Minnten abends. — (Verlobung.) Wie uns aus Su^ak nntgeteilt wird hat sich dort die Tochter des hiesigen Kaufmannes Herrn Mavro Fürst, Fräulin Olga Fürst, mit Herrn Ivo Turina, Baumeister in Su«ak, verlobt. — (Vereinswesen.) Das k. l. Landesfträsidium für Krain hat die Gründung des Vereines „Lovski klub v Predosljah" mit dem Sitze in Predaßl, Bezirk Krainburg, zur Kenntnis genommen. — (Der Fachlurs fiir «ewerbliche Buchführung in Tschernembl,> veranstaltet vom hiesigen Gewerbeförde-rungsinstitute für Krain. wird morgen um 2 Uhr nachmittags in den Räumlichkeiten der Volksschule geschlossen werden. Die Interessenten werden zur Teilnahme an dem erwähnten Kursschlusse eingeladen. — (Der Klub der sluvenischen Nadfahrer „Zlirija"» veranstaltet morgen seinen zweiten Ausflug, und zwar nach Veldes. Die Teilnehmer versammeln sich vor dem „Nar. dom". Abfahrt ^5 Uhr früh. Gäste willkommen. Lcidachcr Zeitung '.'tr, !7ti. 1618 2. August 191^. -^ iFrequen,', nn den österreichischen Universitäten., Im Sommersemester 1913 warm an den acht österreichischen Universitäten und an den zwei selbständigen theologischen Fakultäten ill Salzburg und Olmütz zusammen 27.299 Studierende inskribiert. Diese Frequenz übersteigt jene des Vorjahres (im Sommersemester) um 747 Studierende (2,8 Prozent), während in diesem gegenüber dem Sommersemester l911 ein Zuwachs uon 1540 Studierenden festzustellen war. Von der Gesamtzahl der im Sommersemester 1913 Inskribierten entfallen 25.056 (^ 91,8 Prozent) auf das männliche und 2243 (^ 8,2 Prozent) auf das weibliche Geschlecht. Bei den männlichen Studierenden ist eine Zunahme von 2,6 Prozent (1912 eine Zunahme uon 6,1 Prozent), bei den weiblichen eine Zunahme von 5,5 Prozent (l912 eine Zunahme von 6,7 Prozent) festzustelleil. Die stärkste Frequenz von studierenden Frauen weist Wien auf (644 Frauen), dann kommt Krakau mit 439 und Prag (böhmische Universität) mit 333 Frauen. Der Zahl der Studierenden überhaupt nach steht Wien mit 8390 an erster Stelle; der „Nudolfina" zunächst kommt die Lemberger Universität mit 5186 Studierenden, dann Prag (böhmische Universität) mit 4018 Studierenden i die kleinste Universität ist Czeruowitz mit 1129 Studierenden, Die einzelnen Fakultätei: waren mit folgenden Ziffern vertreten: Beinahe die Hälfte aller Studierenden (45,5 Prozent) entfüllt auf die acht rechts- und staatswissenschaftlichen Fakultäten, mehr als ein Viertel (26,9 Prozent) auf die acht philosopbischen, mehr als ein Fünftel (21,1 Prozent) auf dic sieben medizinischen und 6,5 Prozent auf die zehn theologischen Fakultäten. (Wien ist mit 3366, Lemberg mit 3204. Prag ^böhmische Universität) mit 1811 Juristen vertreten.) Das weibliche Geschlecht ist am stärksten an den philosophischen Fakultäten mit 1793 Hörerinnen und Hospitantinnen (^ 79,9 Prozent aller weiblichen Studierenden überhaupt) vertreten. Die medizinischen Fakultäten weisen 410 (^ 18,3 Prozent) und die rechts- und staatswissenschaftlichen 40 (— 1,8 Prozent) weibliche Studierende auf; letztere sind durchwegs Hospitantinnen. Die evangelisch-theologische Fakultät in Wien zählte im Sommersemester 1913 im ganzen '53 Hörer, — (Ei« Militärlonzert» findet morgen um 8 Uhr abends in der Bahnhof - Restauration (Josef Schrey) statt. Anfang 8 Uhr abends, Eintritt 60 /i. - Näheres ist aus der Annonce in der heutigen Nummer unseres Blattes ersichtlich. — (Die Generalversammlung der Kranlenlasse in Nudolfswert» wurde am 29. Juli abgehalten. Der Obmann, Herr Max Petri <>, stellte den Regierungsver-treter, Herrn Landesregierungskonzipisten Gustav Go» l i a, vor und erstattete sodann einen erschöpfenden Ne--richt über die Gebarung im Verwaltungsjahre 1912. Wir entnehmen dem Berichte folgende Hauptdaten: Der Ru-dolfswerter Gerichtsbezirt zählte 434, der Treffener Gerichtsbezirk 97 und der Teisenberger Getichtsbczirk 63 Arbeitsgeber. Die Gesamtzahl der Arbeitsgeber betrug 594, die 26.633 Mitglieder angemeldet hatten. Das älteste Mitglied war im Jahre 1830, das jüngste im Jahre 1900 geboren worden. Durchschnittlich waren 2048 Arbeiter angemeldet. Im Laufe des Verwaltungsjahres erkrankten 1489 Mitglieder; unter diesen gab es 701 ambulante Kranke, die nur der ärztlichen Hilfe teilhaftig waren und Medikamente erhielten. Auf die übrigen 1021 Kranken entfielen 14.513 Verpflegstage. An Unterstützungen erhieltet! sie 14.479 /< 54 /l, ausschließlich dn Krankcnhauskosten. Geburten gab es 12 zu je 28 Tagen, zusammen daher 336 Tage. Auf einen Kranken entfielen durchschnittlich 14 Unterstützungstage. An Krankenver-pflegskosten wurden 6316 6 50 k, an Transportkosten 866 X 28 k verausgabt, Die Einnahmen beliefen sich auf 45.996 X 48 /,, die Ausgaben auf 41.966 /< 36 k. Der gesamte Geldverkehr betrug somit 87.962 /< 84 k. An Strafgeldern wurden 1496 /< beetnpfangt. Der Reservefonds betnlg 61.045 /c 30 /, und erhöhte sich im Verwaltungsjahre um 6378 /< 83 k. Wegen Weigerung der Anmeldung ihrer Arbeiter bei der Krankenkasse mußten 79 Arbeitsgeber bei der politischen Bezirksbehörde angezeigt werden; sie wurden empfindlich geahndet. An der Tagung des Verbandes der Krankenkassen in Trieft nahm die Krankenkasse durch Delegierte teil. Diese vermochten aber die Interessen der eigenen Kasse nicht mit Erfolg zu vertreten, weil sie in der Minorität waren. — Der Kranlenkassesekretär referierte über die einzelnen Einnahms- und Ausgabsposten und über den ganzen Ver-mogensstand, was genehmigend zur Kenntnis genommen wurde. Dem Obmanne wurde das Absolutorium erteilt. — (Auf einer Alleebank gestorben.) Aus Krainburg wird uns unter dem Gestrigen geschrieben: Gestern abends gegen 7 Uhr sahen Passanten einen Mann mittleren Alters in vorgebeugter Stellung auf einer Alleebank der hiesigen Sternallee regungslos sitzen. Als sie nahe traten, erkannten sie, daß der Mann tot war. Aus einem beim Verstorbenen vorgefundenen Arbeitsbuche wurde festgestellt, daß er mit dem in Dobrunje gebürtigen Lederergehilfen öidan identisch ist. Der Leichnam wurde in die Totenkammer des städtischen Friedhofes überführt. Wie konstatiert wurde, ist der Genannte einem Herzschlaye erlegen. — (Schadenfeuer.) Am 28. v. M. brach in der auf dem Felde bei Seisenberg gestandenen Harfe des pensionierten Gendarmeriewachtmeisters Peter Mokorelj aus Seisenberg ein Feuer aus, das die Harfe samt einem größeren Heuvorrate einäscherte. Der Schaden beträgt 700 k, die Versicherung 500 /<. Die Ursache der Feuerentstehung ist unbekannt. H. — nannte, und ihm eine Beschäftigung versprach, in einem Gasthause in Laibach. Lotri^ erzählte dem Je/ auch, daß er soeben aus dem Arreste komme und gerne seine in Laibach wohnhaften Verwandten besuchen würde, doch habe er einen zu schlechten Nock an und deshalb möge ihm Ie2 auf kurze Zeit den seinen leihen. Hierauf wechselten die beiden ihre Röcke und der angebliche Lotri<"- entfernte sich, ohne wiederzukommen. Zu spät erinnerte sich Ie^i, daß sich in der Rocktasche ein auf seinen Namen lautendes Arbeitsbuch befand, worin er 200 /< verwahrt hatte. — großartiges mystisches Drama, das vom 5. bis 8. d. M. int Kino „Ideal" vorgeführt werden wird. Der Film bildet ein glänzendes Gegenstück zum Film „Satan". — «Sclbftmedizinicrcn» hat schon viele Leute zu gruilde gerichtet. Wenn man die große Zahl jener Per- -sonen ins Auge faßt, welche jahrelang mit Magcnleiden herumgehen, begreift man nicht, warum sie sich nicht des natürlichsten Mittels bedienen! Das echte Franz Josef-Bitterwasser erscheint unter allen Mineralwässern Mitteleuropas als das gehaltreichste an auflösenden und ab' führenden Salzen. Seine Wirkung erfolgt daher, im Gegensatz zu den künstlichen Mitteln, schon nach Einnehmen kleiner Dosen (durchschnittlich ein halbes Weinglas) mit großer Sicherheit. Professor Dr. v. Leube, Mitglied des Kaiserlich Teutschen Reichsgesundheitsrates, hat festgestellt: „Das Franz Josef-Wasser »nacht keinerlei Beschwerden, auch wenn es in etwas zu großen Mengen genommen wird. Selbst in Fällen, wo es bei reizbarem Darm verabreicht wurde, erzielte das Franz Josef-Bitterwasser dennoch schmerzlosen Stuhlgang." — Bei Apothekern, Drogisten und Mincralwasscrhändlern in allen Ländern erhältlich. Die VcrsendungsdircltioN der Franz Josef-Heilquellen in Budapest. l942 Theater. Kunst und Literatur. ^ (Eine Freilicht-Thcatervocftellunsi in Laiback» Um den Schauspielern des Laibachcr slovcnischon Thca tcrs, die durch die Einstellung des Thcaterbclricbeö seitens des slouenischen Theatervereines „Dramaw'no oru^tvo" m die elendeste Lage versetzt wmdcn, da ihnen mit der erfolgten Kösuna der Verträge auch die Zahlung der Sustentationsgagen eingestellt wurde, bis auf weiteres ein Nein wenig aufzuhelfen, tat sich biescr-tage ei» Komilee von einigen Herren zusammen und beschloß im Laufe des Monates August eine Theateraufführung unter freiem Himmel zu veranstalten. Nach dem Muster der in letzter Zeit allüberall so beliebt gewordenen Freilicht-Theateraufführungcn soll in einem geeigneten Landschaftswinkel in der unmittelbaren Umgebung von Laibach Branislav Nu^k-' historisches Drama „Knez Semberijsli" („Der Fürst von Temberien") aufgeführt werden. Die solistischen Rollen werden von slouenischen Verufsfchauspielern verkörpert werde»!, zur Komparserie, die gegen hundert Mitwirkende zählen wird, sollen opferfreudige Liebhaber gewonnen werden. T>ie Regie versieht ein Herr des veranstaltenden Komitees. Der Reinertrag der großzügig geplanten Aufführung, die für Laibach ein Novum darstellen wird, soll unter die mittellos dastehenden sloucnischen Schauspieler verteilt werden. — Nähere Mitteilungen folgen. — („N»ul o servira,«ju"» betitelt sich ein reich ausgestattetes Buch, das nach der „Servierkunbe" von Prof. Adolf Fr. Heh in flovenischer Bearbeitung des Redakteurs des „Gostilni<'arsli Vestnik", Alfons MeN-cinger, erschienen ist. Das Werk trägt einen« fühlbaren Bedürfnisse Rechnung, indem es in lcichtfaßlicher Darstellung über regelrechtes Servieren belehrt, weswegen es nicht nur den Gastwirten, sondern auch mancher Privat« wirtschaft gute Dienste leisten wird. Die darin enthaltenen Unterweisungen nehmen auf alle Möglichkeiten Ä,e-dacht, so daß der mit dem Inhalte Vertraute kaum je >" Verlegenheit geraten dürfte. Das Wort wird durch 95 Tabellen mit den verschiedensten Mustern sowie durch A?3 Bilder erläutert. Es wäre nur zu wünschen, baß bil in der slovenischen Scrvicrlundc vertretenen Grundsatz^ und Regeln ehestens in die Tat umgesetzt würden. Dab sehr gefällig ausgestattete Buch verdient daher die we«' teste Verbreitung. Es kann, in Leinwand gebunden, dein) Verbände der Gastwirtegenossenschaften in Kram uN" bei der Administration des „Gostilni5arski Vestnik", La'' bach, Gravide 7, um den Preis von 5 /s (per Post u>" 5 /< 59 //) bezogen werbe«!. LACKE, EMAILLEN, FARBEN, FIRNISÖ^ ~™ „OREBO2T" »lnd di« be»t«n. Fabrik Mähr.-Schönberg^ Laibacher Zeitung Nr. 176. 1619 2. August 1913. — (Novitäten nuf den Kinubichnen.j Die Filmfabrikanten wenden sich in letzter Zeit den Klassikern zu. In der Herbstsaison werden Schillers „Kabale und Liebe", „Die Räuber" und „Wilhelm Tell" in den Kine-matographcnthcatern erscheinen. Die Aufnahmen von „Wilhelm Tell" erfolgen gegenwärtig am Vierwaldstättcr See in der Schweiz. Walter Scotts Meisterwerk „Juan-hoc" wird gleichfalls für den Film bearbeitet. Der Herzog von Veaufort hat das Schloß von Cycpston, den Schauplatz des Romans „Ivanhoe", für die Kinoaufnahmcn einer englischen Filmfabrik zur Verfügung gestellt. Karl v. Holteis „Lorbeerbaum und Nettelstab" ist ein Filmdrama geworden, nnd „Das Erbe" von Felix Philipfti wurde gleichfalls verfilmt. Paul Lindau hat für Albert Nassermcmn ein neues Kinodrama geschrieben: „Der letzte Tag". „Der letzte Tag" bedeutet ein Menschenleben, das ein am Grabesrandc Stehender noch einmal vom Morgen bis zum Abend durchlebt. Er fährt des Morgens auf den Friedhof zu den Gräbern derer, die eine Rolle in seinem Leben gespielt haben; und als der Greis am Abend nach dein Durchleben seines ganzen Schicksals nochmals auf den Friedhof zurückkehrt, da steht das fchwachc Herz, das in einem Tage durch die Empfindungen eines ganzen Menschendascins durchgepeitscht wurde, still. Das Zweite Drama, in welchem Wassermann die Hauptrolle spielt, ist „Der König" von Richard Fischer. Eine deutsche Firma bereitet eine Filmbiografthic Vismarcks vor, und Leonid Andrejcv ist gegenwärtig damit beschäftigt, das Leben Leo Tolstojs zu einem Drama zu verarbeiten, das von den ersten russischen Schaufftle-lern gestellt werden soll. Tolstojs „Lebender Leichnam" wurde übrigens gleichfalls für das Kino verarbeitet. Ein interessantes Drama hat Ernst Klein geschrieben: es ist ,.Der Detektiv der Lüfte" betitelt und in den Hauptrollen smd Iulnis Brandt von der Rcsidenzbühnc und der Pilot Karl Illner beschäftigt. Telegramme des k. l. Teleqraphen-Korrespoudeuz-Bureaus. Landcspräsident Graf Schaffssotsch 's-. Talzbma, I. August. Landcspräsidcnt Graf Schaff-aotsch ist hcnte um 8 Uhr 40 Minuten früh an den Folgen eines erlittenen Schlaganfallcs gestorben. Salzburg, 1. August. Die Nachricht von dem Ableben des Landespräsidcntcn Grafen Schaffgotsch hat in allen Kreisen der Landeshauptstadt gröhle Bestürzung und tiefe Anteilnahme für die Hinlcrl'licbenen hervorgerufen. Auf dem Ncgicnmgsgebäudc sowie auf den anderen öffentlichen Gebändcn wurden schwarze Fahnen gehißt. Das Leichenbegängnis findet Montan inn 3 Uhr nachmittags vom Gebäude der Landesregierung aus statt. Die Leiche wird in der Domkirche eingesegnet und sodann auf dem Kommunalsriedhofc bestattet werden. Die Laudtagswahlcn in Giirz und Gradiska. Görz, l. August. Nach dem offiziellen Ergebnis der heute stattgehabten Landtagswahl aus der Kurie der italienischen Städte nnd Märkte ist eine Stichwahl zwischen den v.er Kandidaten der italienisch-liberalen Partei nnd der italienischen Volkspartci notwendig. Sclbststelluug eines Dcfraudauten. Brium, 1. August. Der Oberbuchhalter der städtischen Sparkasse in Prerau, Dworschak, ist vor zwei Tagen, als eine Revision stattfinden sollte, im Automobil von Prcrau nach Olmütz gefahren nnd hat der dortigen Staatsanwaltschaft die Anzeige gemacht, daß er im Laufe der letzte» Zeit eine Summe von 150.000 X defraudiert hat. Dworschal wurde in Haft genommen. Die Vorgänge auf der Balkanhalbinscl. Belgrad, l. August. Die aus Sofia stammenden Meldungen über angebliche Erfolge der Bulgaren auf serbischem Territorium, wobei die Serben große Verluste erlitten hätten, werden von amtlicher serbischer Stclle in der kategorischesten Weise dementiert. Auch die Nachricht von einem angeblichen Vormärsche der bulgarischen Truppen gegen Ko5ana sind falsch und es hat gerade das Gegenteil davon stattgefunden, wie aus den letzten Berichten des serbischen Preßburcaus hervorgeht. ,«-«'A ^'^' August. Die engere Konferenz der ru-^, f/" ^ bulgarischen Delegierten ist ergebnislos 'tt r M.^?" rumänische Bevollmächtigte Finanzmini-n s..^ .^ ^°" Ün"as die drei Punkte, die vom Mi-M?. tt .^f<7^°l"rescu in der an d n bulgarischen Muster des Äußern Genadjev gerichteten Note vom ^1. Iull formuliert wurden, auf welche Bulgarien mit der ftrinz.ftlcllcn Annahme geantwortet hat. Finanzminister Marghiloman nbcrgab dem bulgarischen Delegierten eme vom imlitärgcographischen Instiwt entworfene Karte, die die topographische Trasse der neuen rumänisch-bulganschen Grenze genau darstellt, die neun Kilometer westlich vo,i Turtukaja, ungefähr zehn Kilometer südlich von ^alc-ll ausgehen soll. Die bulgarischen Bevollmä'ch-!.?, f., - ^"rt "ne abgesonderte Beratung und inach-," ylerauf Einwendnngen bezüglich der Trasse. Es ^'ss '!" gemeinsamen Einvernehmen beschlosseil, dtc °eia,lliertc Prüfung des rumänischen Gesichtspunktes auf ".' ..^."t'aen Tag zu verschieben. Die neuerliche engere """"."'sch/bulgarischc Konferenz wird heute um 9 Uhr «veuds abgehalten werden. Die beiden anderen rnmäni-Ichcn Pnnkie bezüglich der Schulen und Kirchen der Kntzowalachen sowie der Verpflichtung Bulgariens, eine bestimmte Zone nicht zu befestigen, wurden nicht erörtert; diese Punkte werden erst nach der endgültigen Feststellung der Grenze zur Verhandlung gelangen. Bukarest, >. August. Über die gestrigen Beratungen der griechischen, montenegrinischen und ^bischen Delegierten bewahren die Beteiligten Stillschweigen. Au°> griechischen Kreisen verlautet jedoch mit Bestimmtheit, daß gelegentlich der gestern stattgefundenen Erörterungen der Bedingungen, die übrigens heute in einer neuerlichen Beratung der Verbündeten fortgesetzt werden wird, an dem Grundsatze festgehalten wurde, daß die Verbündeten ihre Bedingungen en bloc stellen werden. Bukarest, 1. August. Die gestrige Beratung der rumänischen und der bulgarischen Delegation ist, wie angenommen werden darf, zur Zufriedenheit beider Teile verlaufen, da Bulgarien bereits vor Eröffnnng der Kon-fcrcnz die Erfüllung der rnmänischen Wünsche zugesagt habe. Es wurden gestern die Einzelheiten erörtert, insbesondere bezüglich der Feststellung der ncncn Grenze Turlulaja-Dobri^Bal<-il, die über die genannten Orte durchschnittlich zehn 5tilomcter vorgeschoben werden soll. Die neue Grenze wird beim Tal Tekedere bei Turtukaja beginnen nnd im Tal Elrcne bei Val5ik enden. Den gleichen Charakter freundschaftlicher AuseinauderselMig trug die Erörterung der Frage der Aromunen. Bukarest, l. August. In der heutigen Sitzung der Konferenz, die vormittags im „Palace Hotel" stattfand, und an der sowohl die Bulgaren als auch alle Delegationen der Verbündeten teilnahmen, wurde namens der Verbündeten ein Schriftstück verlesen, das folgende For-dcrnngen der Verbündelen enthält: 1.) Die Verbündeten verlangen als Grenze den Lauf dci Struma, beginnend an der alten türkisch-bulgarischen Grenze, bis zum Sarb-dcre, von dort ab Cote I314 des Cengelgebirges, dann folgend der Wasserscheide bis Tragar, von dort nördlich und nordöstlich Zur Cote 1152, dann über Mestar nach Kuka, sodann über öiftkoua nach Daliboska an der Wasserscheide bis Cote 1162 bei Kuslar, von dort mit der Nich-wng auf ('cgdada über Morgasan, dann über Mekova uud Toladxida bis Kord^ala absteigend, sodann gegen Süden nach Kaplaktcpc und Galiertcftc und dann am Ägäischen Meere drei Kilometer östlich von Makri. 2.) Bulgarien entsagt allen Ansprüchen auf alle Inseln des Ägäischen Meeres. A.) Entschädigung für die Einwohner und Regelung der bereits früher vorgebrachten Streitfragen, betreffend die serbifch-bulgarische Grenze. 4.) Garantie für die Anfrechtcrhaltung der Freiheit der Schulen und der Kirchen der griechischen Gemeinden in Thrazien. zlmlftnniinuftcl, I. August. Es bestätigt sich, daß di«, linkischen Ausslärilügsal'teilllügcn auf türkisches Gebiet zurückgekehrt sind und Posten der allen türkisch-bulgarischen Grenze bezogen haben. Die Bulgaren haben ihre früheren Posten wieder besetzt und in der Gegend von Iamboli und Hebu'evo konzentriert. Konstautmupcl, 1. August. Der türkische Thronfolge? Vussuf Izzcdin richtete nach seiner Ankunft in Kirkkilifse an die Bevölkerung und die Armee folgende Anfprache: Wir sind durch die Gegenden gekommen, u, die der Feind eingedrungen war. Wir haben überall festgestellt, daß alles in Trümmern lag. Das menschliche Gewissen empört sich gegen diese Greueltaten. Was uns anbetrifft, so stellen wir nur die Ordnung und Gerechtigkeit wieder her. Jedermann gibt dies übrigens zu. Es kann keine» beredteren nnd stärkeren Appell an die zivilisierte Welt geben, als diese einstimmige Anerkennung. Der Thronfolger nahm die Truppenparade ab, an der 15.000 Mann teilnahmen. Er wurde von der christliche!« und israelitischen Bevölkerung lebhaft alllamiert. Während der Nc-vnc vollführte Prinz Fcthi Bei mit einem Aeroplan Evolutionen über der Stadt. Der Obertommandant der Armee veröffentlicht eine Erklärung, worin die bulgarischen Dorfbewohner, die ihre Dörfer verlassen haben, aufgefordert werden, zurückzukehren und friedlich ihren Arbeiten nachzugehen. Eisenbahnunglück. Ottawa, 1. August. Heute vormittags ist ein Güterzug der Grand Trunkbahn auf der Hochebene von Ontario in eine auf dem Geleise befindliche Viehherde gefahren und entgleist. Infolge der Entgleisung sind fünf Personen nms Leben gekommen. Benlcupest. Almeria, 1. August. Wie aus Garucha gemeldet wird, ist ein Heizer eines englischen Dampfers, welcher aus Alexandrien hier eingetroffen ist, gestern gestorben nnd ein anderer Heizer erkrankt. Man befürchtet, daß es sich in beiden Fällen um Beulcnftest handle. Verantwortlicher Redakteur: Anton F u n t e k. Gutachten des Herrn Prof. Dr. L. Merk, Innsbr » ck. Herrn I. Serravallo Trie st. Ich entspreche mit Vergnügen Ihrem in Ihren Schreiben vom Mai d. I. ausgesprochenen Wunsche und teile Ihnen mit, daß Ihr Serravallos China-Wein mit Eisen gerne und mit Vorteil von den Kranken sowohl meiner Klinik als der Privatpraxis genommen wird. Innsbruck, 4. Iuui 1911. 5282 Prof. Merk. Bei Nieren- und Blasenleiden, Harngries, Harnbeschwerden und Gicht, bei Zucker-harnruhr, bei Catarrhen der Athmungs- und Verdauungs-Organe wird die Bor- und Lithlum-hältige Heilquelle SAUVAVQR mit ausgezeichnetem Erfolg angewendet. Wirksames Präservativ gegen bei Scharlach auftretende Niereneffectionen. tontortbeaèe Wirkung. —— * • UkM verdaaHch. Jagenehmw Oeschmack. Abtohrt rein. CwMtanfa Zneaaunenaetzuag. Besonders jenen Personen empfohlen, weleb« zufolge ritzender Lebensweise an Harnsanrer Diathesa «rf Hamorrhoiden, sowie ffeftörtom Stoffwechsel Widern. '/kdkinal-Waaser und dietititehes Oetriafc ersten Ranges. 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