WhmwersttMS - Preise gär Laibach: •eeiiifcig . . 8 fL 40 tr. -«WMrig. . . 4 „ 20 „ «erteljShrig . 2 „ 16 „ Mimatlich „ 70 „ Mit ber Post: A«rtLhrig.............12 fl. WSfcifl............... 6 „ «lfetdi$trig 3 „ Wh Zustellung in# Hau» «BWJ. 85 tr., «ouatl. S k. •hqdnt Nummern 6 kr. Laibacher TJ agblatt Anonyme Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgeseudet. Redactis» Bahnhofgaffe Nr. 132. Expedition- & Jnseraten-Burea«: Congreßplatz Nr. 81 (Buchhandlung von Jgn. c. Klein.' mayr & Fed. Bamberg.) Jnsertionspre! Für die einspaltige i 4 Ir., bei zweimal schaltung ä 7 tr., du ä 10 kr. Kleine Anzeigen bis 5 W 20 kr. Bei größeren Inseraten und öfterer Einschaltung eutfpre« chender Rabatt. Sd. 160. Freitag, 17. Juli 1874. — Morgen: Friedrich. 7. Jahrgang. Zum Attentat aus Bismarck. Während unsere feudal-klericalen Blätter die Verhöhnung der Wahrheit so weit treiben, daß sie angesichts der That Kullmann's, des Mitgliedes eines katholischen Gesellenvereines, die „erziehende" Thätigkeit der katholischen Gesellenvereine rühmen, während sie tnit derselben Frechheit, womit sie die Gräuelthaten der Carlisten bestritten, die Bethei-ligung der „katholischen Elemente" an dem Mord-Plan gegen Bismarck in Abrede stellen, nachdem der „internationale" Charakter der „schwarzen" That durch die Mitschuld des tiroler Geistlichen Hauthaler bereits hinreichend beleuchtet ist, hat die europäische Presse bereits einstimmig ihr sittliches Verdammungsurtheil über die ultramontane Schand-that gefällt. Wir beschränken uns, einige deutsche Stimmen wiederzugeben: Die „AugSb. Allg. Zeitung" schreibt: „Ein Attentat auf den Fürsten Bismarck! Allenthalben wird die Kunde, die jetzt der elektrische Funke nach allen Theilen der bewohnten Erde trägt, die verschiedensten Gefühle wachrufen. Während sie auf der einen Seite erst die Freud?, schnell das Gefühl ge-täufchier Hoffnung, endlich die geheime Sorge weckt, wird auf der ändern Seite die Stufenleiter der Empfindungen eine gerade entgegengesetzte sein: von dem jähen Schrecken des Augenblicks über bange Zweifel zur weithinschallenden Freude über die Abwendung eines Mißgeschicks ohnegleichen. Gleich dem Reiter, der, nichts ahnend, über die leichte Eis-'decke des klaftertiefen Sees ritt, ist das deutsche Volk einer gewaltigen Gefahr entgangen, ohne daß rö nur im geringsten an sie hätte denken können. Das Leben eines Mannes, der die Welt umgestaltet hat, war in die Hand eines jungen Menschen gegeben, in dem vielleicht nur eine Ahnung dämmerte von den weitgehenden Folgen seiner That, der, nicht wie unsere hochgebildeten StapS und Sand durch einen krankhaften, aber im innersten Grund edlen Idealismus verführt ward, sondern, wie wir nach den letzten Nachrichten annehmen müssen, vielleicht das Opfer jener reichsfeindlichen Bestrebungen war, seien sie nun social-demokratischer oder römischer Natur, die mit Recht in dem Stifter des Deutschen Reiches ihren mächtigsten, unerbittlichsten, nie schwankenden Gegner erblicken. Freilich, der Fanatismus der Ideen, der in den romanischen Nationen nicht so selten hervorbricht, ist dem deutschen Wesen so durchaus fremd, daß man auch bei dieser That zunächst nach persönlichen Motiven zu fragen geneigt sein würde, wenn anders solche unter diesen Umständen sich voraussetzen ließen. Alles liegt indeß noch im Dunkeln, nur die Thatsache der Rettung des Fürsten ist sicher und mit ihr sicher die Rettung der Ideen, die er allein vertreten kann wie keiner. Unheimliche, im Dunkeln wirkende Mächte sind durch die Vorsehung, die über den Geschicken der Völker wacht, gütig abgewendet worden, und aufathmend freut sich die Nation, daß neue Wirren und Zweifel ihr erspart blieben und daß der Mann, dessen Größe sie dankbar würdigt, erhalten ward, ihr zum Nutz, zu Trutz den Feinden. Uns in Baiern aber gereicht es, wie wir es schon gestern aussprachen, zu ganz.besonderer Genugtuung, daß es nicht ein Landsmann war, der den gastlichen Boden unseres Heilbades mit seiner schmachvollen That besudelte." Und vom Lech wird demselben Blatte geschrieben: „Es ist ein eigenes Zusammentreffen. An demselben Tage und fast auch zur gleichen Stunde, wo Deutschlands Kaiser vom König von Baiern im eigenen Land auf das herzlichste empfangen und begrüßt wird, spielt sich in Kissingen ein Drama ab, das die tiefste Entrüstung aller redlich denkenden und gebildeten Deutschen in die Schranken fordern muß. Ein junger fanatischer Mensch, dem die eingebildeten oder eingelernten Selbst- oder Parteiinteressen höher stehen als die inhaltsschweren Fragen nach dem Wohl und Wehe, nach der Fortentwicklung und Kräftigung des gemeinsamen Vaterlandes, wagt es, in meuchelmörderischer Absicht das Leben dessen zu bedrohen, der mit einer selbst von seinen Feinden anerkannten Energie und Unerschütterlichst an dem Wiederaufbau des Reiches das fast unglaubliche gethem und den rothen Faden anknüpfend aufnahm, der sich durch unsere Geschichte, unsere Tradition lang als vergeblicher Wunsch nach dem Ziel, ein einig Volk von Brüdern zu werden, dahin zog. Wahrlich, es ist ein seltsames Zusammentreffen und die schwarzen Geister, die stets verneinen, wo es echt vaterländischen und nicht römischen Interessen gilt, haben es sich selbst zuzuschreiben, wenn bei der Kunde von dieseck verabscheuungswürdigen Unternehmen jenes Fanatikers, der erst als „Bauernjunge" bezeichnet wurde, sich sofort in allen Köpfen der innige Zusammenhang des Attentates mit den reichsfeindlichen und gehässigen Bestrebungen der ultramontanen Partei aufbaute. Wurde ja doch an dem gleichen Tage eine neue Hoffnung der Widerstrebenden zu nichte gemacht. Mit welcher Zuversicht hatte man gehofft, daß der König Ludwig bei Iemlleton. Die siamesischen Zwillinge. (Aus Grund einer wohlverbiirgten Anekdote aus dem Jahre 1830.) (Fortsetzung.) Nach sechs Wochen erst sahen sie sich wieder. SBSHrend der ganzen Zeit hatte sie kein einzigmal jtod) seinem Befinden gefragt; sie verließ sich auf % Glück, daß er nicht sterben würde, so lange er % Gläubiger wäre. Er durfte nicht sterbensie Sollte es nicht. Zweiles fatales Verhängnis; ge-*«de er sollte der erste sein, von dem sie wünschen wußte, daß er lebe —, um ihretwillen lebe. Er begrüßte Sie ruhig und höflich. Sie hatte “Wt ihre liebe Noth mit ihrem Fächer, dessen Schleife in irgend etwas verwickelt war. Wie in-«pigent manchmal so ein Fächer ist. Nach zehn Eirunden erst fand sie Zeit, ihm zu antworten, «oer wie sie in feine großen Hellen Augen blickte, zerfloß ihr alles, was sie sagen gewollt, auf der Zunge, und was ward daraus? „Ei, Mylord, man wird ja von Euer Herrlichkeit ganz vernachlässigt; mich dünkt, wir haben uns wenigstens acht Tage nicht gesehen." Die kalte Anrede freute Arthur mehr, als ihn das wärmste Wort der Anerkennung entzückt hätte. Sie blieb also seine Schuldnerin. Und solche Schulden werden desto größer, je länger sie unbezahlt bleiben. Sie erdrücken endlich den saumseligen Zahler, und bald wurde sich dessen Lady Georgina nur zu wohl bewußt. Daö Verhältnis, das sich zwischen den Beiden durch die öffentliche Meinung Verlobten nun entwickelte, war höchst seltsamer Art. Jene specifisch englische Koketterie, welche unter dem Namen „flirta-tiou“ läuft, wurde durch Lady Georgina in wahrhaft monumentalem Style geübt. Lord Arthur aber fetzte ihr eine ebenso monumentale Galanterie entgegen. Jede ihrer Launen war ihm Gesetz und er fand Mittel, diesem furchtbaren Codex genugzu« thun. Weil er sie einmal an Charakter besiegt hatte, glaubte sie durchaus ihm eine Niederlage bereiten zu müssen, um die Sache wett zu machen. Einmal nur wollte sie ihn ohnmächtig sehen ihrer souveränen Laune gegenüber, dann war sein point d’honneur als Galan verletzt und sie standen wieder gleich. In der That begannen die Klubs in Belgra-via und Pall Mall seltsame Dinge zu flüstern von gewissen „zwölf Arbeiten des Herkules", und wenn Arthur nicht zugegen war, nannte man ihn „Mr. Herkules von Alton." Und es war wirklich etwas an jenen zwölf Arbeiten, doch wäre der antike Herkules schwerlich im Stande gewesen, sie auszuführen. Als Lady Georgina'S grüner Papagei durch den londoner Nebel einen schweren Husten bekam, so daß er mit seinem Leibarzte auf sechs Monate in seine westafrikanische Heimat zurückkehren mußte, da wollte seine Herrin regelmäßige Bulletins über feinen Gesundheitszustand haben. Und siehe da, im telegraphen- und dampflosen Zeitalter wußte es Lord Arthur möglich zu machen, daß alle vierzehn Tage ein Bulletin, vom Leibarzte eigenhändig geschrieben, in Fleetwood eintraf. Er mußle wohl einen regelmäßigen Pri-vatpostdienst zu diesem Zwecke organisiert haben. Ein andermal wettete Lady Georgina mit Lord der Ankunft des Kaisers von München fern bleiben würde, um sich so dem „guten katholischen Volke" als katholischer, nicht als deutscher König zu zeigen, und nun — ein Empfang, wie er nicht herzlicher sein konnte, ein Empfang, der bewies, daß in dem Herzen des katholischen Monarchen das tiefe Bewußtsein der Zugehörigkeit zum Reich jenes andere gehoffte Interesse überwog. Die Untersuchungen der nächsten Zeit werden zeigen, von wo aus der Anlaß zu der verruchten That ausging, sie werden Gewißheit darüber schaffen, ob wirklich die Ueberzeugung, welche sich in abertausend Köpfen festgesetzt, erwahrt, daß es wirklich eine Partei gibt, die noch heute wie im finstern Mittelalter jedes Bestreben nach Licht und Freiheit mit Brand und Mord zu vertilgen bereit wäre — wenn sie die Macht besäße. Wir find weit davon entfernt, zu wünschen, daß sich eine solche Darstellung ergeben möge, ja wir hoffen das bessere nicht nur zur Ehre des bäurischen, sondern des gesummten deutschen Volkes — dem Ausland gegenüber." Von den berliner Blättern sagt das „Berliner Tagblatt" unter ändern: „Wer sind die Feinde des Fürsten Bismarck? Nur eine Partei gibt es in Deutschland, die ihn vom Grund der Seele haßt und diese Partei hatte der Reichskanzler unzweifelhaft schon damals im Sinne, als er sich den „bestgehaßten Mann Deutschlands" nannte. Diese Partei ist es — darüber kann nach den obigen telegraphischen Meldungen kaum noch ein Zweifel walten — aus deren Schöße der ruchlose Fanatiker hervorgegangen; sie ist es, deren gesetzverächterische Auf. sässigkeit gegen Staat und Regierung die Köpfe verwirrt und dazu mitgewirkt hat, den nichtswürdigen Mordplan in einem finstern wuthersüllten Herzen reis zu brüten. Auszuführen war er ja so leicht. Offen und furchtlos bewegt sich der Fürst unter dem Publicum, kein Troß von Dienern und Sicherheitsbeamten folgt ihm und überwacht seine Umgebung. Ueberhaupt unternahm er täglich größere Fußpartien, es war dem Meuchler also ein leichtes, in seine nächste Nähe zu kommen. Nun denn! Eine höhere Fügung hat gewaltet; der Genius unseres Deutschland hat nicht gewollt, daß der Tag, der Deutschlands stolzelErhebung bezeichnete, zugleich ein nationaler Unglückslag werden sollte. Bismarck lebt — er lebe hoch!" Die „Spener'sche Zeitung" schreibt: „Traurig bleibt es, daß auch unferm deutschen Vaterlande von Zeit zu Zeit der trostlose Eindruck, den die Niedrigkeit des Meuchelmordes an sich selber hervorruft, nicht vorenthalten bleibt. Sehr traurig ist es auch, daß unserm unersetzlichen Reichskanzler wieder die noch so dringend nothwendigen Stunden der Heilung und Erholung so bitter vergällt werden. Wie aber nichts so schwarz ist, daß es nicht auch von einem Strahle des Lichtes berührt würde, so leben wir der Ueberzeugung, daß gerade diese schlimme Thunderbolt um tausend Guineen, daß ihre schlechteste Mahre gegen die besten Renner Altenglands die Ascotvase davontragen werde. Und sie war ihres Sieges so sicher, daß sie die fraglichen 1000 Guineen im vorhinein dem Asyle in Holborn schenkte und baar auszahlen ließ. Und zum grenzenlosen Erstaunen der gesammten Sportingwelt gewann das Pferd, trotzdem es einmal stolperte, die Vase. Nur Lord Arthur konnte das Röthsel lösen, er that cs aber nicht. Die 1000 Guineen hatten ihn das Zehnfache gekostet, denn die Operation, die man bei Tattersall's „jockeyiug“ nennt, ist nicht wohlfeil auszuführen. n Einmal wieder äußerte Lady Georgma bei einer großen Cityfeierlichkeit einige Zweifel daran, ob den Lord Mayor von London, einen ungewöhn. (ich blassen Mann, je ein Mensch erröthen sehen werde. Natürlich konnte Lord Arthur nur Ja darauf sagen. Sagte er aber Ja, so mußte auch geschehen. Kurz daraus erwählte die altberühmte londoner Fischerinnung den rhrenwerthen Lord Arthur MerSdale-Manor, Huntingdonshire, zum Ehrenprä- That dazu beitragen wird, die guten Beziehungen zwischen dem Süden und Norden unseres Vaterlandes noch zu erhöhen, gewissermaßen als Sühne des leider auf süddeutschem Boden versuchten Verbrechens. Vor allem aber dürste dasselbe das Herz des edelmüthigen jungen Baiernkönigs noch inniger an die Person des gewaltigen Staatsmannes ketten, als es sich ihr schon bis jetzt verbunden gefühlt hat. Und wir allesammt im deutschen Vaterlande! Wir haben freilich oft in dem gewöhnlichen und alltäglichen Verlaufe der Dinge dies und jenes an dem Wiederhersteller unseres Vaterlandes auszusetzen gehabt, kaum daß wir auf sein uns auch schon zur Gewohnheit gewordenes Nervenleiden große Rücksicht nahmen. Wenn aber, wie es jetzt geschehen ist, so urplötzlich die Möglichkeit vor Augen tritt, daß wir ihn unversehens verlieren könnten — dann zittert unser Herz und die erregte Verwirrung wird nur von dem einzigen Gedanken beherrscht, ein wie ungeheures Unglück der Verlust dieses Mannes für unser Vaterland sein würde. Denn in der That, es gibt nur einen Bismarck. Sehnlich äußert sich die „Breslauer Zeitung": „Die Folgen des Ereignisses werden bedeutend sein, insbesondere auch für Baicrn. Wir vermeiden es, zumal bei dem ersten Eindruck, den die Nachricht macht, die Schuld auf die eine oder die andere, gleichviel ob politische oder religiöse Partei zu werfen, und wir bedauern den Zusatz zu der einen Depesche, daß der Mörder „in verdächtigem Verkehr mit einem katholischen Priester gesehen worden sei;“ wir sollten meinen, es genüge vollauf, daß er Mitglied eines katholischen Gesellenvereines sei. Die traurigen Hetzereien in diesen Vereinen, um so gefährlicher, als sie vor weniger Gebildeten und deshalb leichter Erregten ausgesprochen worden, sind ja bekannt genug; der religiöse Fanatismus ist immer furchtbarer als der politische und wird leicht zum religiösen Wahnsinn; die fortgesetzten Lügen von Verfolgungen der Kirche, die Vergleiche mit den Zeiten Nero'« und Diocletian's u. s. w. müssen schließlich die Gemüther erregen." Die „Schlesische Presse" schließlich sagt: „Ein Attentat auf den Fürsten Bismarck! Wie der Blitz durchflog diese Kunde gestern abends unsere Stadt. Mittags, während der zur Kur in Kiffingen weilende Reichskanzler eine Spazierfahrt machte, schoß ein junger Mensch auf ihn und verwundete ihn durch einen Streifschuß am rechten Handgelenk. Die Hand des elenden Mörders mag gezittert haben, als er sich im entscheidenden Momente dem großen Manne gegenüber sah und nun den Arm zur entsetzlichen That erhob. Der Bösewicht, ein Böttchergeselle Eduard Kullmann aus Neustadt bei Magdeburg, ist verhaftet. Er ist Mitglied des katholischen Gesellenvereins in Salzwedel, also eines jener Vereine, in welchen junge, meist ungebildete Leute systematisch vom ultramontanen Klerus gegen alles Nichtrömische sidenten, als Anerkennung für die durch ihn geschehene Gründung eines Hospitals für arme Fischer. Vierzehn Tage später fand in Gravesend das herkömmliche großartige Fischessen statt, bei welchem die Regierung und die Stadt London alljährlich als Gäste der hochanschnlichcn Fischerinnung erscheinen. Lord Arthur Mersdale als Ehrenpräsident saß zwischen dem Premier ihrer Majestät und dem Lord Mayor von London. Unter den anwesenden Damen befand sich auch Lady Georgina Fleetwood, die sich viel weniger amüsierte, als der Mayor, welchem der Ehrenpräsident so komische Sachen erzählte, daß er aus dem Lachen gar nicht herauskam, bis ihm endlich eint Gräte im Halse stecken blieb. Er wurde dadurch in der That sehr roth und die Augen Ar-thur's und Georgina'S bezegneten sich in der Mitte der Tafel, gerade über einem gewaltigen silbernen Becken voll geräucherten Stockfisches, der allgemein als ein gutes Omen gilt. (Schluß folgt.) verhetzt und fanatifiert werden. Mehrfach in letzter Zeit wurde er in intimen Verkehr mit einem katholischen Priester gesehen. Diese kurzen Mittheilungen des Telegraphen sprechen beredter als lange Leitartikel. Der römische Kugelsegen hat übrigen», falls er gespendet wurde, sich so ohnmächtig erwiesen, wie die römischen Flüche." Politische Rundschau. Laibach, 17. Juli. «tttlmtB. Aus Oberösterreich kommt die wich* tige Nachricht, daß Bischof Rubigier von Linz, als der erste unter den österreichischen Kirchen-fürsten seit der Verlautbarung der konfessionellen Gesetze, mit der weltlichen Obrigkeit in Conflict gerathen ist. Gegen den streitbaren Bischof wurde wegen einer in Kremsmünster gehaltenen aufreizenden Predigt die strafgerichtliche Untersuchung eingeleitel, welche mit mehreren Zeugenvernehmungen bereits begonnen hat. Die Predigt, um die es sich handelt, hielt der linzer Bischof anläßlich eines Besuches des Stiftes Kremsmünster zu Ende des vorigen Monates. Wir berichteten damals nach der „L. Tgp.", der Bischof habe die Firmlinge in der Kirche aus der Religion geprüft und auf oie Verhaftung der preußischen Bischöfe hinweisend bemerkt, auch ihm könne solches wiederfahren. In diesem Falle müßten seine Diöcesanen mit Standhaftigkeit an ihrem Oberhirten festhalten und was auch dazwischen kommen möge, ihn vertheidigen. In der darauf abgehaltenen Predigt hat Bischof Rudigier unter anderm gesagt: „Der heilige Vater hat sich genöthigt gesehen, bi; confessionellen Gesetze der Schweiz, Preußens und leider auch Oesterreichs im Jahre 1868 und 1873 zu tadeln! Ihr, die ihr gute Christen sind und den heiligen Vater liebet, werdet gewiß nicht gerne solche Gesetze befolgen." Die gemeldete Untersuchung scheint dennoch nicht auf Grund der neuen confessionellen Gesetze, sondern einfach zufolge des allgemeinen Strafgesetzes eingeleitet worden zu sein. Herr Rudigier war bekannt-lich auch der erste, der nach Erlaß der Maigesetze wegen eines gegen dieselbe gerichteten Hirtenbriefe-von dem weltlichen Gerichte verurtheilt wurde. Die ihm damals zuerkannte Strafe wurde durch eine« kaiserlichen Gnadenact nachgesehen. Gebeffert scheint ihn diese Gnade allerdings nicht zu haben. Die ungarische Regierung läßt in den ihr nahestehenden Blättern die Nachricht, daß sie den Reichstag nach Erledigung der Eisenbahnvor« lagen vertagen wolle, aufs Entschiedenste dementieren. Sie fei im Gegenlheil fest entschlossen, die Abgeordneten erst dann ziehen zn lassen, nachdem sie die Wahlnovelle erledigt haben. Es wird sich nun zeigen, ob dieser Entschluß stark genug ist, um die Abgeordneten auf den heißen Bänken des BerathungS-saales festzunageln. UebrigenS ist nicht einmal bas Schicksal der Vorlagen bezüglich der rumänischen Bahnanschlüsse entschieden; die Opposition agitiert in ihren Blättern energisch für deren Verwerfung und beruft ihre Reserven ein; wohl thut auch die Regierung ihr Möglichstes, um sich den Erfolg zu sichern; sie ließ die Kroaten telegraphisch einlaben, im Hause zu erscheinen, auch bürste sie diesmal auf die Stimmen der Sachsen rechnen können. Da aber bte Lonyayisten sich der Abstimmung enthalten wollen und die Ausreißern in den Kreisen der Deakpartei in bedenklicher Weise um sich greift, so ist das Er« gebnis der Abstimmung trotz der vorgestrigen Rede de» Finanzministers Ghyczy, die bedeutenden Eindruck gemacht hat, wenigstens zweifelhaft. Der serbische Kirchcncongreß hat die Wahlverisicationen beendet, jedoch den Wahlpräsidenten noch nicht gewählt. Nach dem „Srbski Narod' hätten sich die Aussichten des Regierungscandidaten Gruit auf das Patriarchat gebessert. Dieses Blatt bemerkt: „Ausgenommen Dr. Milctif und bk ftt» bische Umsturzpartei, sind die loyalen Serben, welche treu zur Monarchie halteu, entschieden gegen Bi|4°i StojloDit. Der Candidat des hohen und niederen Klem wie auch der loyalen Serben ist Bischof Gru»c. AaSlan-. Der ungeheure Eindruck, welchen die Republikaner sehr günstig stand, schließlich vrr-die Kunde von dem wider den Fürsten Bismarck loren ging. Indessen mögen der furchtbare Guß-verübten Attentate in Deutschland und weit über | regen, den der Sturm den Angreifern in das Ge-dessen Grenzen hinaus heroorgerufen hat, spiegelt' sicht trieb, und — der Hunger lähmend auf die sich schon in den kurzen Reflexionen wider, welche Truppen eingewirkt haben. Der größte Theil der die deutschen und englischen Blätter an dieselbe Armee war hungrig in die Schlacht gegangen, weil statt 30,000 Rationen nur 10,000 angekommen waren. Dazu kam im entscheidenden Augenblicke Concha's Tod. Der Tapferkeit der Carlisten erwähnt der officielle Bericht mit großem Lobe und hebt die ausgezeichneten Chargen ihrer Cavallerie hervor. Die Verluste der Truppen waren keineswegs sehr groß. Äußer Concha blieben tobt: 16 Offiziere und 114 Mann. Verwundet sind: Brigadier Molina, 81 Offiziere, 849 Mann; contusioniert: 22 Offiziere, 197 Mann; vermißt: 268 Mann. Macht in Summa hnnderteinundzwanzig Offiziere, vierzehnhundertachtundzwanzig Mann. Die Vermißten sind beinahe sämmtlich gefangen worden. Wenn die Carlisten von viertausend Mann fabelten, welche die Republikaner verloren hätten, so haben sie nach ihrer Gewohnheit greulich gelogen. knüpfen. Inzwischen beeilen sich Souveräne und Re gierungen, den Kanzler zu seiner Rettung zu beglückwünschen. Das würtemberg'sche Königs-Paar, sowie die italienische Regierung haben dies bereits in der herzlichsten Weise gethan. Der Verdacht, daß klericale Agitatoren bei diesem Bubenstücke die Hand im Spiele gehabt haben, wird mittlerweile nachgerade zur Gewißheit. Der „Reichsanzeiger" berichtigt den Namen des in Schweinfurt verhafteten Geistlichen, welcher nicht ßotteler, sondern Hauthaler heißt und Priester zu Walchsee bei Kufstein ist. Derselbe wird von dem amtlichen Blatte geradezu als der intellectueüe Urheber des Attentats bezeichnet. Der Fürstkanzler wird seine kissinger Cur nicht unterbrechen; sein Allgemeinbefinden hat durch den Vorfall nicht erheblich gelitten. Wie der „Temps" vernimmt, steht der Antrag zur Ermächtigung gerichtlicher Verfolgungen licht nur gegen Rouh er, sondern auch gegen einen anderen bonapartistischen Abgeordneten, angeblich Baron Eschass6riaux, bevor, und zwar soll der Antrag in den nächsten Tagen, vielleicht schon Mitwoch in der Nationalversammlung eingebracht werden. Ein berliner Telegramm der „Augsburger Allgemeinen Zeitung" meldet, daß der brüsseler Congreß ohne Betheiligung der Vertreter Englands zusammentreten und sich zunächst über die von England vorgeschlagene Beschränkung des Congreß Programms schlüssig machen soll; nach erfolgter Zu stimmung zu den Vorbehalten Englands würde letzteres beitreten. Fanfulla erfährt, daß mehrere Chef-Redacteure englischer Blätter beschlossen haben, beim Foreign Office die Bitte zu stellen, daß unter die Clousein, welche aus dem Congreffe zu Brüssel zur Verhandlung kommen werden, auch, eine ausge nommen werde, die sich aus die ZeitungS-Bericht-rrstatter in den Lagern der Kriegführenden bezieht. Die „Vossische Zeitung" kommt aus Anlaß des lügnerischen Rundschreibens Dorregaray's, in welchem die carlistischen Schandthaten aufs Frechste geleugnet werden, nochmals auf die Angelegenheit ihres Special-Correfpondenten, des deutschen Hauptmanns Schmidt, zurück, indem sie unter ändern sagt: „Es muß als ein unerhörter Hohn erscheinen, wenn diese Räuberbanden Sr. Majestät Don Carlos VII. sich noch auf die Gebräuche civilisierter Nationen berufen. Wir kommen bei dieser Gelegenheit noch einmal auf den Fall Schmidt zurück. Man wird sich erinnern, daß während des französischen Krieges mehrere deutsche Berichterstatter, Max von Schlägel, Oskar von Marschall, Fontane, Kayßler, gefangen genommen wurden, immer aber wurden sie, so viele Grausamkeiten und selbst Völkerrechtsverletzungen den Franzosen auch vorgeworfen wurden, anständig behandelt, wenn sie auch streng bewacht wurden. Es wäre eine leichte Mühe für die Carlisten gewesen, über die Person des Hauptmanns Schmidt sich Gewißheit zu verschaffen, er war aber Preuße und noch dazu, wie sie meinten, Protestant, Grund genug, ihn vhneweiterS zu füsilieren und damit sowohl dem Völkerrecht wie der MenschlichkeitHohn zu sprechen. Wir haben schon am Sonntag darauf hingewiesen, daß es mindestens eine Ehrensache jeder europäischen Regierung sein müßte, diesen gemeingefährlichen Banden jede Zufuhr von Waffen und Munition abzuschneiden. Um somehr überrascht es, wenn neuerdings wieder telegraphisch gemeldet wir, ein englisches Schiff habe 25 Kanonen für die Garliften an der Küste von Biscaya ans Land gebracht." Cs liegt nun der officielle Bericht des Generals ^chague über die Schlacht von Estella vor. uc9 Qu® diesem ist nicht mit völliger Sicherheit zu entnehmen, warum das Treffen, das anfangs für Zur Tagesgeschichte. — Das „Vaterland" undda-Attentat auf Bismarck. Zuerst plaidierte das feudal« tleri cale „Vaterland* auf Unzurechnungsfähigkeit des Attentäters, welcher die Plstole gegen den Kopf des Fürsten Bismarck abschoß. Nunmehr gibt das liebe Blatt einen Fundamentalsatz zum Besten, der allerorts die größte Heiterkeit hervorrufen wird. Er sagt nemlich: Nicht alle Mitglieder katholischer Gesellenvereine sind Hei lige." DirseS glauben wir dem „Vaterland“ ausS Wort. Wenn aber dieses edle Blatt mit großem Eifer auStuft: „Der Verdacht einer Mitschuld katholischer Elemente ist ein geradezu unmöglicher und daher infa mer. DaS Christenthum hat den neuen Grundsatz der Liebe in die Welt eingeführt . . . Wie sollte nun ein katholischer Priester oder ein katholischer Laie, wenn er nicht wahnsinnig ist, sich an diesem Grundsätze in der fchw.'rsten und verwerflichsten Weife vergreifen, die denkbar ist?", so ist das schöner gesagt, als wahr. Er heißt auch in den zehn Geboten: „Du sollst nicht flehten", du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib und doch sollen Fälle von Uebertretungen dieser Gebote nicht allzu feiten votgelommen fein. Derlei Uebertre tec hat man bann gemeiniglich ins Zuchthaus und nicht ins JrrenhauS gesperrt, und so dürfte es wahr fcheinlich mit dem Attentäter auf BiSmarck auch der Fall fein. — Schweiß-Taxe. Ein Einwohner von Köln, welcher dieser Tage einen h-rnmspazierenden Arbeiter fragte, ob er sich nicht bei einem Neubau be< schäftigen wollte und welchen Taglohn er beanspruche, erhielt von dem Angeredeten zur Antwort: „Ein Thaler zehn Silbergrofchen im Schatten und zwei Thater zwanzig Silbergroschen in der Sonne." Der Fragesteller, dem eine solche Unterscheidung von Lohn sorderungen noch nicht vorgekommen, verzichtete sowoh auf die Hilfeleistung des Maun-s im Schatten als auch in der Sonne. Local- unb Provmzial-Allgekgeuheite«. Ortgtual-Lorrefpoadeuz. -er. Möttliug, 15. Juli. (Unwetter.— Ernteaussichten. — Scuchencalamität/ Wie oft haben wir Gelegenheit gehabt, in den Blättern glänzende Ernte in Aussichten gestellt zu sehen, aber wie wenig hat man bebacht, daß gar oft das sorgende Auge des Sandmannes mit Zittern nach dem umwölk ten Horizonte auSblickt! Fast waren wir eingewiegt in stolze Sicherheit wegen eines ergiebigen ®tme|egen«, der unS die Entschädigung für lange Entbehrungen bringen sollte; doch der da die Geschicke lenket, bedachte uns im Lause von vier Wochen mit zwei so furchtbaren Ungeteiltem, daß die Aussichten im allgemeinen um ein Drittel, theilweife wohl ganz reducieit sind. Der am 8. d. M. erfolgte Wolkenbruch schwemmte die an Berglehnen gelegenen Lecker weg, überflutete die Wiesen mit Schlamm; eine Menge Heu »erbt nach allenR.chlunzen zerstreut, und warum das alle»? Weil die AuSforstung am Gorianz immer größere luSbchnnng annimmt, weil unsere politische Behörde n dieser wie in anderer Beziehung nichts ihut. Der Cordon ist bei uns schon zur Gewohnheit geworden und dürfte mit der Zeit zur zweiten Natur werden; ob und wie sich die Bevölkerung dabei befindet, das »st gleichziltig. — Unser sehr geachtete Herr Bürger, meister hat vor dem auf den 14. d. angesetzten Markte rechtzeitig eine Eingabe an die Bezirkshauptmannschrft gerichtet bezüglich eines ViehmarkteS im BezirkSrayoa Möttling; die Gemeindevertretung erhielt jedoch bis zur Stunde keine Antwort! Wir setzen alle unsere Hoffnung auf den neuen Leiter der Landesregierung, gewiß wird er als junger Mann und Patriot, dem iiaS Wohl des Landes und des Reiches am Herzen liegt, mit scharfem Auge die Verhältnisse burchblicken, und frei vom bureaukratischen Geiste die sich häufenden gordischen Knoten lösen. Er kommt au- einer Gegend, «o dem Reiche tüchtige Männer gezogen wer» den. Hoffentlich ist unser Vertrauen nicht auf Saud gebaut; wir ermessen die Schwere seines Amtes und wollen ihm durch freudiges Entgegenkommen die Bürde erleichtern. Auf eine« fpectell müssen wir aufmerksam machen, was eigentlich die Bezirkshanptmannfchaft, wenn selbe wirklich ein Herz und Gefühl für die ihrer Leitung anvertraute Bevölkerung hätte, zukommen müßte, nemlich „die Verlegung des Seuchengrenzbezirkes nach Kroatien," Wohl hat es feine Schwierigkeiten und müßten die beiderseitigen Minister unterhandeln, doch es ist gewiß durchführbar, denn die TranSleithanier müssen sich eben selbst schützen; die daran» erwachsenden Auslagen können nur um einiges erhöht werden, und das ließe sich möglichst leicht repartieren. Was geschieht erst, wenn die Seuche in der Grenze endemisch erklärt wird, wie wird man dann den Verkehr vermitteln? E» drängen sich immermehr neue Fragen auf, die folgerichtig an« den bisher getroffenen Maß. regeln resultieren. — Von unserer Feuerwehr müssen wir leider berichten, daß die gedrückte Lage unserer Bevölkerung keine auSgicbige Unterstützung des Institutes zuläß!, weshalb uns eine freundliche Hilfe von Gleichgesinnten recht sehr zugute käme, denn die AuS» rüstung liegt noch im Argen. Den laibacher College» sei hiermit unser Dank für die freundliche Einladung zum klagenfurter Feuerwehrtage ausgesprochen. Der großen Geldnoth in dem Seuchengrenzbezirke abzu* helfen, hat sich ein Comi>6 zur Gründung einer AuS» hilft- und Borschußkaffe gebilbet. Möchte doch diesem noch schwebenden Institute ein guter Genius zur Seite stehen, wir hätten eS dringend uölhig! — (Zur Sittengeschichte defl Klerus.) Anfang» August wird sich der pensionierte Pfarrer Mccnit, welcher in den letzten Jahren als Benesiciat im Orte Prävald bei Wippach fungierte, wegen eines widernatürliche» Verbrechen» zu verantworten haben. Ein Bursche, der mitangetlagt ist, gesteht theilweife feine That, während der Pfarrer entschieden alles ab. leugnet. Den Mitangeklagten Bauernburschen wird Dr. Razlag, den Pfarrer Dr. KoSjek aus Graz verteidigen. — (Zur Durchführung der confef« sionellen Gesetze.) An die untergeordneten Gerichtsbehörden ist vonfeite des Oberlandesgerichtes ein Rundschreiben erlassen worden, des nachstehenden Inhalte»: „Zufolge § 8 de» Gesetzes vom 7. Mai 1874 »st die CulluSverwaltung verpfljch, tet, im Falle ein Inhaber eine» kirchlichen Amte» oder einer kirchlichen Pfründe verbrecherischer oder solcher strafbarer Handlungen schuldig erkannt wo» den ist, die au» Gewinnsucht entstehen, gegen die Sittlichkeit verstoßen ober zu öffentlichem Aergerniffe gereichen, feine Entfernung zu verlangen. Behuf» Ermöglichung der Ausführbarkeit dieser Vorschrift hat da» LandeSpräsidium ersucht, daß über jeden Fall einet solchen Verurteilung eines Inhabers eine» geistlichen Amte-, eine» Beneficiaten, Vertreters ober HilfSgeist-lichen, die k. k. Gerichte hievon der Landesregierung unter Beifügung des betreffenden sttafgerichtlichen Ur-theil« dir Anzeige erstatten. Infolge dessen wird allen Collegia!-, «tjittt* unb städtisch, delegierten Bezirksgerichte« in Strafsache» die Verotdvuug des Justiz» »iuisteriuwS vom 7. August 1855 unb § 15 de» Patentes vom 8. April 1861 mit dem Bedeuten in Erinnerung gebracht, dem obigen Erlasse strenge Rechnung zu tragen. — (Auszeichnung heimischer Industrie.) Der Parquetten-, Fußboden- und Fournier-fabrik des Herrn Franz Steinmetz in Pettouberd Lei EiSnern in Oberkrain wurde bei der Ausstellung in Bremen die Verdienstmedaille zuerkannt. Die Ausstellungsberichte der verschiedene« Jonrnale lauten sehr günstig über die Erzeugnisse de« Herrn F. Steinmetz; so sagt das „Hamburger Fremdenblatt': „Gleich am Eingänge fällt uns bie sehr geschmackvoll zusammen« gestellte Gruppe von Parquettenmostern unb diversen Fournieren aus der Fabrik F. Steinmetz in EiSnern auf." Das Ausstellungsblatt der „Weser Ztg." schreibt: „F. Steinmetz ouS Krain hat sehr geschmackvolle Par-quettS ausgestellt. Dieselben haben so mäßige Preise, daß mau mit diesen ParquettS ein Zimmer sicher billiger belegen kann, als mit astreinen Fichlendielen." Die Fabrik F. Steinmetz beschäftigt derzeit 60 Arbeiter. — (Zum Kapitel Kunstwein.) Wie die „Laib. Ztg." aus sicherer Quelle erfährt, wird demnächst auch in Laibach für ganz Krain ein Co. mite zusammentreten, welches gegen die massenhafte Einführung von Kunstweinen nach Krain einzu-schreiten willens ist. Dieses Comilö wird aus Wein-producenten, Weinhändlern und Sachverständigen bestehen und in erster Linie die Action des marburger Comit6» unterstützen. DaS laibacher Cowilü wirb bestrebt sein, falls bet Probuction unb dem Handel mit Kunstweinen principiell nicht entgegengetreten werden könnte, dahin zu wirken, daß die Kunstweinpro-duction in sanitärer Beziehung der strengsten behörd lichen Ueberwachnng unterzogen werde und jede in öffent lichen Schanklocalen servierte Flasche KunstweineS in Rücksicht auf das konsumierende Publicum mit der Vignette „Kuvstwetn" versehen sein müsse. — (DaS Hufschmiedgewerbe) wird durch Anordnung deS Ministers des Handels unb beS Innern vom 21. Juni l. I. auf Grunb des § 30 bet Gewerbeorbvung vorn 20. Dezembet 1859 an eine Con-cejficn gebunden. Die Bewerbet um ein solches Gewerbe haben nebst bei Erfüllung bet im § 18 tet Gewerbeordnung zur Erlangung eines concelsionierlen Gewerbes geforderten Bedingungen auch noch den Nachweis ihrer Befähigung entweder durch ein Zeugnis Über den mit Ersolg gehörten halbjährigen Husbelchlag-cnrS oder durch ein Zeugnis zu liefern, welches bestätigt, daß sie vor einet PiüfungStcmiffton im Sinne der Ministerial.Berordnung vom 17 August 1873, R. G. Bl. Nr. 140, bei der Hufbefchlagiprüfung entsprochen haben. Die btohet im gesetzlichen Wege erlangte und im Betriebe befindlichen Hnffchmiedgewerte bleiben durch die vorstehende Verordnung unberührt. — (Der Komet) wird, dem englischen Astronomen Hind znsolge, am 23. d. M. der Erde am nächsten fein und um diese Zeit (mit einem guten Teleskop) selbst bei Tage sichtbar sein. Am Nach-mittage des gedachten TageS wird er sich fünf Grad östlich vom Procyon zeigen. Während des Juli unb Au. gust wirb et fortfahren, sich rasch nach bem ©üben zu bewegen unb im letzteren Monate mag er in bet füb-lichtii Hemisphäre beobachtet werben. — (Für Aichämter.) Da sich in jüngster Zeit bie Gesuche von Gemeinbtn um Zusendung der neuen metrischen Maße unb Gewichte in verschiedenen Theilen be« Reiches mehren, so hat Se. Excellevz der k k Handel-minister zur Erzielung eines gleichmäßigen unb abgekürzten Geschäftsganges folgenbeS angeorbnet: Zur Ausrüstung unb Ermächtigung eines AichamleS zur Aichung metrischer Maße unb Gewichte ist vor allem eine birecte Eingabe bet betreffenben Gtmeinbe» vorstehung an bie k. k. Normal-AichungScommission in Wien erforderlich, wobei bie Gemeinde den Nachw-iS zu liefern hat, baß sie einem gesetzlich geprüften Aich-meister unb ein geeignete», mit den erforderlichen Hilffl* apparaten ausgerüstetes AmtSlocale besitzt; außerdem muß sie sich verpflichten, gegen Bezug der tarifmäßigen Aichgebühren die Kosten der Ausrüstung und die Entlohnung de» Aichbeamten zu tragen. Uebet eine solche Eingabe wird sodann auf Kosten der k. k. Normal. AichungScommifsion durch ein Organ derselben eine technische Uotersuchun gScomission deS betreffenden Aich-amtefl und auf Grundlage des hierüber erstatteten Berichte die Ausrüstung des AichamteS veranlaßt. Witterung. Laibach, 17. Juli. Hitze anhaltend, morgens heiter, nachmittags Gewitter im Anzuge, schwacher Nordost. Wärme: morgens 6 Uhr ■+■ 19-3", nachmittags 2 Uhr + 28-4° C. (1873 + 25 4", 1872 + 249' C.) Barometer 735 81 Millimeter. DaS gestrige TageSmittel der Wärme + 23 2, um 41° über dem Normale. Telegramm. Allen Kegelfreunden: Bestscheiben, Citalnica-Reatau- ration. 1. Tag 189 Serien, 19 Kegel. Serie 20 kr. (425) Comite. Im Cafe Elefant ist täglich Gefrorenes zu haben, auch sind daselbst zwei gut erhaltene Billards zu verkaufen. (419—2). flugeiommene Fremde. Am 17. Juli. Hotel Stadt Wien. Gentilomo, mit Familie und Binder, k. k. Major, Triest. — Wölfling, Graz. — Globoinik, Eisnern. — Noßler, Kfm., Dresden. — Bester und Beer, Reisende, Wien. — Zobel, Magdeburg. Hotel Elefant. Marenzi, Adelsberg. — Mojer, Verenger, Maschineninspector, David und Kogvvschek, Beamte der Handelskammer, Wien. — Mandl, Agram. — Hilzer, Wr. - Neustadt. — Frau Bergweis, Gebich, Lahn, und Depaix, Oberst, Triest. — Dr. Linchard, Prag. Tschampa, Mediziner, Rudolfswerth. — Franzke, Lehrer, Fischamend. Hotel Rurope. Koch, Krainbnrg. — Tomiiiö, Sprachlehrer, Triest. — Stare, Bauunternehmer, Mannsburg. — Striia, Bauunternehmer, Novi. — Fischer Theresia, Hanstrerin, Wien. Balerleelier Hof. Kranz, Jll.-Feistriz. Mohren. List, Privatier, Tribnswinkl. — Jamniker, Beamte, Pest. Kaiser von Oesterreich. Jersche, Krainburg. Deutle, Kranichsfeld. jfcrztmbeue. Den 16. Juli. Antonia Svellin, Anstreicherskind, 6 M., St. Peterkvorstadt Nr. 48, Brechdurchfall. — Oskar Röder, Handlungsgkschästssührerekiiid, 3 M., Stabt Nr. 99, Fraisen. — Joses Mol', Heizrr, 17 I., Eivilspiial, Ver-brUhungkwuudcn. Josef Cirar, Halbhübler, 53 I., Livil-spilal, Pyämie. Telegramme. Ischl, 16. Juli. Der Serbenfürst stattete vormittags dem österreichischen Kaiser einen Besuch ab; er reist morgen nach Salzburg. Gastrin, 16. Juli. Der deutsche Kaiser ist abends im besten Wohlsein eingetroffen. Pest, 16. Juli. Das Unterhaus erledigte in der Specialdebatte die rumänische Eisenbahnconven: tion und nahm in der Generaldebatte die Eisenbahnvorlage Temesvar-Orsova an. barlovitz, 16. Juli. Der Kirchencongreß wählte Slojkovic mit 63 Stimmen zum Patriarchen; hierauf erfolgt die Vertagung der Sitzungen bis zur Entscheidung des Kaisers. Drüffcl, 16. Juli. Der russische Delegierte Jomini übernimmt beim Congreß den Vorsitz. Telegraphischer Curöbericht am 16. Juli. Papier-Rente 70 55 — Silber-Rente 75 65 — 1860et Staats-Anlehen 109 75 — Bankaktien 675 — Srebit 234'75 — London 11130 — Silber 10430 — 20» Francs-©ttttfe 8-87. Zwei elegant möblierte llonatziimnei zu vergeben: Heimann'jchcs Haus nächst der Hradeczkvbrilcke, 3. Stock, (410—3) Difitlmrtm jun ausgerüstetes wrotaiPtote cepgt; au^eiven, Dru« von Jgn. v. Kleinmayr & Fed. Bamberg in Laibach. in hübscher Schreibschrift best ausgesührt in der Buchdruckerei v. & WrnLerg. Morgen Samstag den 18. d. M. wird das neu eingerichtete Bier- L Weinhaus „zum Frohsinn" am Hauptplatze Nr. 10, W Eingang durdis ünusfllor, "WB eröffnet. (414—1) Vortreffliches Bier, gute Weine, sorgfältige Bedienung, dies sind die Mittel, wodurch ich mir einen zahlreichen Zuspruch zu erwerhen hoffe. Zu geneigtem Besuch ladet ergebenst ein Johann Uraniö. Haupt-Gewinn ev. 450,000 Mark Neue Deutsche Reichs-Währung. Neue icbmie. Die Gewinne garantiert der Staat. Einladung zur Betheiligung an den €rewinn-€hancen der von der Landesregierung garantierten grossen Geld - Lotterie, in welcher filier 2 Millionen 800.000 TJilr. sicher gewonnen werden müssen. Die Gewinne dieser vorteilhaften Geld-Lotterie, welche plangemass nur 84,000 Lose enthält , sind folgende: nemlich 1 Gewinn event. 450,000 Mark Neue Deutsche Reichswähr, oder 150,000 Thlr. Pr. 01., speciell Tlialer 100,000, 50,000, 25.000, 20.000, 2 mal 15,000, 12,000, 6 mal 10,000, 8000, 2 mal 6000, 5000, 22 mal 4000, 2 mal 3000, 2500, 76 mal 2000 und 1500, 256 mal 1000, 421 mal 500 und 400, 571 mal 300 und 200, 950 mal 100, 235 mal 80, 70, 60 und 50, 27,800 mal 47, 13,150 mal 40, 31, 25, 22 und 12 Tlialer, und kommen solche in wenigen Monaten in 6 Abtheilungen zur Michern Entscheidung. Die erste Gewinn-Ziehung ist amtlich auf den 23. und 24. Juli d. J. festgestellt und kostet hierzu das ganze Original-Los nur 6 fl. — kr. das halbe dto. nur 3 fl. — kr. das viertel dto. nur 1 fl. 50 kr. und werden diese vom Staate garantierten Original-Lose (keine verbotene Promessen) gegen frankierte Einsendung des Betrages am bequemsten in recominandlerten* Brief selbst nach den entferntesten Gegenden von mir versandt. Jeder der Betheiligten erhält von mir neben seinem Original-Lose auch den mit dem Staatswappen versehenen Originalplan gratis und nach stattgehabter Ziehung sofort die amtliche Ziehungsliste unaufgefordert zugesandt. Die Auszahlung und Versendung der Gewinngelder erfolgt von mir direct an die Interessenten prompt und unter strengster Verschwiegenheit. Man wende sich daher mit den Aufträgen vertrauen*" voll an (396—3) Samuel Heckschcr scil, Bankier und Wechsel-Comptoir in flamburfr Berleger und für die Redaktion verantwortlich: Ottomar Bamberg.