präaumeraliou» - Preijk: Für Laibach Ganzjährig . . . ü st. — Ir. Halbjährig . . . L . — „ Vierteljährig. . . I , 50 , Monarliib . . — „ So . Mit der Post: Sau,jährig . . . s st. — ki. Halbjährig . . . 4 , So . «lerreljährig. . . ü . i5 . gär Zustellung ins -au» vierle!-jährig »» k.. monalliS S kr. Laibacher Einzelne Nummern L kr. üedaktion: Sahnbosfiaffe Nr. 13X Lrpedilion und Inserate« Snrran: -ongreßplatz Nr 81 fBntbhantlurg von I. r. Älelumavr L F.Bamberg). Lusrrtioasprrise: Fär die einspaltige Petitzeile 3 kr. bei zveimaliger Einschaltung L 5 kr, dreimal L 7 kr. IaserrionkNcmpel jedeSmal 3<»^r^ Sei größeren Inseraten und öste^' Linschaltung entsprechender Rabatts Änonime Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesender. Nr. 69. Montag, 28. März. — Morgen: Zirillus. 1870. Abonnements -Einladung. Mit 1. April 1870 beginnt ein neues Abonnement auf das „Laibachcr Tagblatt." Bis I. Mai 1870: Für Laibach ...........................oO kr. 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Demgemäß haben wir zu der abermaligen Wahlenthaltung unserer Gegner diesmal nicht viel zu bemerken, wir können die allgemeine Seite der Frage bei Seite lassen und brauchen, um unserer Pflicht, Ereignisse von lokal-politischer Bedeutung mit thunlichster Vollständigkeit zu besprechen, genüge zu thun, uns nur mit dem zu beschäftigen, was aus dem klerikalen Lager Heuer an Bemerkungen uud Gründen bei diesen Anlässe vorgebracht wurde. Höchstens die eine Reminiszenz sei uns gestattet, daß wir daran erinnern, wie bei den vorjährigen Gemeinderathswahlen die Nichtausübung des Wahlrechtes bei der Gegenpartei nicht nur von unserer Seite gehörig charakterisirt, sondern selbst von nationalen Blättern, die nicht gänzlich unter der Zensur der hiesigen Klique stehen, entschieden getadelt wurde. Wir hatten in der ganzen heurigen Wahlbewegung bisher eigentlich von gegnerischer Seite nur zwei offizielle Emanationen zu verzeichnen: einmal den Antrag Costa's im Vereine „Slovenia" auf Wahlenlhaltung, die Begründung und Beschlußfassung hierüber, und dann die vom genannten Vereine an die klerikalen Wähler gerichtete Erklärung, sich bei den Gemeinderathswahlen i» keiner Weise zu betheiligeu. Was vorerst den eben erwähnten Antrag auf Wahlenthallung anbelangt, so haben wir bereits vor einigen Tagen an anderem Orte das loyale Benehmen des Antragstellers und die Lauterkeit seiner Begründung hervorgehoben, und es widerstrebt uns auch heute, einen derartigen Vorgang des weiteren zu betrachten und ihn gan; nach Verdienst zu würdigen. Jeder Einsichtige weiß ohnedem, was er von einer solchen Handlungsweise zu halten hat, und wir können uns der Ueberraschung nur darüber noch immer nicht gan; erwehren, wie man einem Vereine, der ein politischer sein will, der aiis selbstständig denkenden Männern bestehen soll, so etwas bieten durfte, wie die Versammlung es über sich bringen konnte, in einer so wichtigen Sache, wie es die Wahlen in den Gemein-derath unbezweiselt sind, eine solche Begründung an-zunehmen und durch ihren Beschluß gutzuheißen. Eine theilweife Aufklärung hiefür findet man in der zweiten Kundgebung, die Wahlenthaltung betreffend, in der Erklärung des Ausschusses der „Slovenija," denn die Gründe, welche letzterer den gleichgesinnten Wählern gegenüber für die Nichlbetheiligung an der Wahl geltend mach«, !sind, wenigstens was ihre Stichhältigkeit betrifft, kaum werthvoller als die Motive, wodurch der Antragsteller im Vereine seinen Borschlag z» unterstützen wußte. In sehr feierlicher und bombastischer Weise empfiehlt der Ausschuß, dies und jenes, was gegen die Vornahme der Wahl sprechen soll, in Erwägung zu ziehen; allein die Momente, die erwogen werden, wiegen mehr als federleicht. Die Klerikalen sollen vor allem nicht wählen, weil cs sich dermalen bloS um Ergänznngswahlen handelt. Wer wollte cs aber leugnen, daß ErgänzungS-wahlen gerade so wichtig sind, wie Neuwahlen, indem sic in ihrer öfteren Wiederkehr ebenfalls zur vollständigen Neugestaltung des Vcrkretnnqskörpers sichren können. Dabei ist überdies ;>! berücksichtigen, daß Ergänulngsn'ahlen ja die läufigere und so zu sagen regelmäßige Wahlform sind und daß derjenige, der sich aus dieser Ursache der Wahl enthalten zu müssen glaubt und nur in den außerordentliLen und seltenen Fällen gänzlicher Neuwahlen die Ausübung des Wahlrechts am Platze hält, auf diese oft lnugc Jahre hindurch verzichten müßte. Tie Klerikalen sollen ferner nicht wählen, weil die Verhältnisse die nämlichen sind wie voriges Jahr, wo sie auch nicht gewählt haben. Nun, diese Versicherung lassen wir gelten als ein Kompliment für die liberale Partei, als ein offenes Gesiändniß, daß unsere Gegner auch Heuer einer Niederlage gewiß wären, aber sic macht sich schlecht als angeblicher Grund für die Wahlenthaltung. Dcnn für so naiv wird der Ausschuß der „Slovenija" wohl kein Kind halten, daß er ihm weiß zu machen vermöchte, die Klerikalen würden sich der Wahl enthalten, hätten sie die geringste Hoffnung, als Sieger daraus hervorzugehen. Die Klerikalen sollen endlich nicht wählen, begründet die in Rede stehende Erklärung, indem bei der bevorstehenden Aenderung der Gemeindeordnung im lausenden Jahre Neuwahlen vorgenommen werden. Abgesehen davon, daß wir nicht einsehen, warum jemand diesmal nicht wählen soll, weil in der Zu- Feuilleton, Ein Gegenkonzil in der Hölle. Die Zeitschrift „Danica" wird von ihrem Korrespondenten in Rom über die Borgänge im dortigen Konzil sehr karg bedient, dagegen bringt sie de» ausführlichen Bericht einer in der Hölle abgehaltenen, auf das Konzil Bezug nehmenden Sitzung. Obwohl das klerikale Blatt hiebei besonders seine gläubigen Leser im Auge gehabt haben mochte, so bietet doch diese jüngste Höllenfahrt einige humoristische Ausbeute, sic dürfte daher nicht ermangeln, allgemeine Heiterkeit zu erregen und die Wahrheit zu bestätigen, daß der Teufel niemals so schwarz ist, als ihn die Jesuiten zu maleu pflegen. Speziell für die liberale Presse ist der höllische Bericht von einigem Interesse, da man daraus ersieht, wie die Preßleitung der liberaluchischen Jourualistik bei der schwarzen Majestät in einer Weise bestellt ist, die sich sogar Minister diverser Staaten zum Muster nehmen könnten. Der Bericht lautet: Bevor noch das H. Konzil in Rom begonnen, hatten die Fürsten der Hölle ihre Generalversammlung. Seine schwarze Exzellenz Satau-Luziser-Bel-zebub — die Dreieinigkeit der Unterwelt — die inkarnirte Bosheit, sitzend auf dem feurigen Throne, berief alle feine höheren und niederen Größen zusammen, um zu bcrathen, was zu thuu wäre, da seiner Herrschaft große Gefahr drohe, falls das allgemeine Konzil in Rom glücklich zu Stande käme. Kaum hatte Satanas die Eröffnungsrede beendet, da wetteiferten schon alle Teufel, sic stellten die verruchteste» und schlauesten Anträge. Der eine meint, man möge einen Krieg zwischen Frankreich und Preußen anzetteln, damit der Napoleon bemüssigt sei, die französische Besatzung aus Rom zu ziehen und die ewige Stadt den Garibaldianern zu überlasse», vor denen sich die Bischöfe flüchten würde». Ein zweiter beantragt die Ermordung Viktor Ema-nuels und die Revolution in Italien, sodann könnten die Bischöfe nach Rom nicht gelangen und unser ist der Sieg. Ein dritter schlägt vor, den Papst meuchlings aus der Welt zu schaffen. Ein vierter will alle weltlichen Mächte anshetzen, um ihren Bischöfe» die Theilnahme am Konzil zu verwehren. Der Lärm war ein gewaltiger, vom Zorne gegen das Konzil entflammt, knirrschten sie alle nnd heulten, daß die Hölle davon widerhallte. Satan-Luzifer-Belzebub, der gras-grüne Erz-teufel, läßt sic eine Weile wüthen und schnauben, ob ihrer teuflische» Bosheit herzlich erfreut. Sodann gebietet er Stillschweigen u»d spricht: „Ihr seid doch alle mitsammt erzdumme Teufel. So wisfet denn, daß das Konzil in Rom nicht vereitelt werden kann, da derjenige es will, der mächtiger ist, als wir fammt unseren Heerschaaren oben auf der Erde. Doch dem müssen wir zuvorkommeu, daß unser Reich nicht ganz zu Grunde gehe, daß man uns die beiden Hörner nicht knapp bis an die Kopfhaut abschlage. Berathet daher, was zu thun sei. Nach einer kurzen Pause begannen sie neuer dings zu wüthen und zu streiten. Der eine will ein Schisma unter den Bischöfen anzetteln, die Los trennung von Rom und die Gründung eigener Nationalkirchen ; der zweite hofft Zwietracht und Feindschaft unter den Bischöfen zu säen, der dritte macht den Vorschlag, alle Staatsgewalten zum Proteste gegen die Beschlüsse der Bischöfe aufzuwiegeln, und so fort kommt jeder mit einem neuen Rath. kunft auch wieder eine Wahl stattfinden wird, erscheint dieses Motiv, sich nicht zu betheiligen, auch deshalb gerade so unstichhältig und bei den Haaren herbeigezogen, wie die vorerwähnten, weil es kaum wahrscheinlich ist, daß Neuwahlen ans dem angeführten Grunde während dieses Jahres stattfinden werden. Die Vorwürfe, die nebstbei während der Wahlbewegung in klerikalen Blättern mit gewohnter Feinheit gegen den Gemeinderat!, und seine Organe erhoben wurden, wie z. B. der der Parteilichkeit des Magistrats u. a., sind so plump und aus der Lust gegriffen, daß wir uns lächerlich machen würden, wenn wir den Versuch unternähmen, sie zu entkräften. Ucberblicken wir somit alles und jedes, was von den Gegnern für die Wahlenthaltung ins Feld geführt wurde, so wird selbst der objektivste und der Aktion ganz ferne stehende Beurtheiler uns beistimmen müssen, daß die klerikale Partei nicht einen Grund, der sich hören ließe, nicht ein zutreffendes, den Gegenstand wirklich erfassendes Moment für ihre Bcnchmungsweise in einer so wichtigen öffentlichen Angelegenheit aufzubringen vermochte. ES ist eben immer die alte Geschichte; mit sachlichen Gründen zu streiten, mit den Waffen des Geistes, mit ruhiger Erörterung und überzengungS-treuer Begeisterung den sriedlichen Kampf um die Durchführung politischer Prinzipien zu kämpfen, wie es doch aufgeklärter Bürger unserer Zeit allein würdig scheint, das ist leider bisher niemals Sache unserer Gegner gewesen. Sie wollen entweder mit Terrorismus herrschen oder, wo das nickt möglich ist, da sollen persönliche Jnvektiven, allerlei Verdrehungen und seichter Wortschwall ihre Schwäche und ihren Aerger maskiren. Politische Rundschau. Laibach, 28. März. Dem „W. T." zufolge wäre außer dem Ministerpräsidenten und den Ministern der Justiz und der Finanzen, auch Minister Dr. Giskra an das Hoslager in Ofen zum Vortrag besohlen; des letzteren Demission soll jedoch angenommen sein. Das „N Wr. Tagbl." hält es für wahrscheinlich, daß Dr. Giskra (von dem cs nebenbei bemerkt hört, er werde nach seinem Austritt aus dem Ministerium, wahrscheinlich sich als Advokat in Wien niederlassen) vom AlMordnetenhanse, wenn er wieder seinen Sitz in demselben einnimmt, als dessen natürlicher Führer begrüßt werden würde. Es wirft dem abtretenden Minister vor, daß er sich zu viel durch „Rücksichten" bestimmen ließ, was all' die gemachten Fehler und schließlich noch seinen Rücktritt zur Folge hatte. Eine ebenfalls übel angebrachte Rücksicht sei sein längeres Verbleiben im Amte. Dr. Giskra hätte sollen sofort ausfcheiden, das Nothwahlgesetz zum Falle und noch vor Schluß der Session Klarheit in die Situation bringen; das wäre zwar rücksichtslos, aber staatsmännisch und volksmännisch zugleich gewesen. Die Grazer „Tagespost" plaidirt für die Auflösung des Abgeordnetenhauses. Dasselbe ist mitschuldig an den Fehlern des Ministeriums, da dieses sich nicht aus das Haus stützen könne, welches selber keinen festen Boden unter sich habe. Die Abgeordneten haben das Vertrauen ihrer Wähler, die Fühlung mit dem Volke verloren. Was uns noch retten kann, ist — da die Wahlreform vertagt wurde — die Neuwahl der Landtage und des ReichSratheS. Die Ansichten der Bevölkerung haben sich bedeutend geklärt, es würden viele neue Volksboten gewählt werden, und mit neuen Kräften könne eine neue Aktion beginnen, und zwar zunächst die Wahlreform, vielleicht werde auch die Versöhnung der Völker dann möglich sein. Das Abgeordnetenhaus hat das Finanzgesetz in dritter Lesnng meist ohne Debatte angenommen. Demselben nach stellt sich für das Jahr 1870 die Gesammtsumme der StaatSauögaben aus 320,739.254, dieder Einnahmen auf 317.195.188 Gulden. Hiernach ergibt sich ein Defizit von 3,544.136 Gulden. — Der Antrag RoserS, das Lotto auszu-heben, wurde abgelehnt. Das ungarische Abgeordnetenhaus denkt selbst ernstlich an seine Umgestaltung. Die der Deakpartei angehörendcn Mitglieder des Hauses hielten eine Privatkonserenz, in welcher sie beschlossen, der Regierung in Angelegenheit der Reform des Oberhauses ein Memorandum zu unterbreiten, das folgende Hauptpunkte umfaßt: Die Magnaten haben nur dann einen Sitz im Oberhause wenn sie 3000 fl. Steuern zahlen; Obergespäne erhalten keinen Sitz, die Krone hat das Recht einDrittel der Mitglieder zu ernennen. Aus Innsbruck wird der „N. Fr. Pr." geschrieben: Der Boden ist so unterwühlt, daß Männer, die sonst keine Pessimisten sind, für das Frühjahr Putsche besorgen, daß man allmälig die Meinung hört, auf dem gewöhnlichen Wege feien die Schulgesetze so wie manches andere gar nicht mehr durchzuführen; es bedürfe, um die Wühlerei und noch schlimmeres abzuhalten, energischer Maßnahmen. In Württemberg agitirt die Volkspartei energisch gegen das Kncgsdienstgesetz; bei der Kammer wurden unzählige Petitionen mit mehr als 140.000 Unterschriften eingebracht. Das Ministerium fügte sich der Pression, verlangte vom KriegS-minister den Abstrich von einer halben Million und reichte zugleich seine Demission ein; diejenige des KriegsministcrS, des Ministers des Innern und der des Kultus wurde angenommen, der Hauptsinanz-etat zurückgezogen und das vervollständigte neue Kabinet beauftragt, eine nochmalige Prüfung und Reduktion des Budgets, besonders der Ausgaben des Kriegsministcriums vorzunehmen. UebrigenS machen gegenwärtig ebenso wie in Baiern auch in Württemberg die vereinigten nltramontanen und demokratischen Parteien die lebhaftesten Anstrengungen, um die im August 1866 zwischen den süddeutschen Staaten und Preußen abgeschlossenen militärischen Schutz- und Trutzbündnisse zu beseitigen, durch welche für den Kriegsfall die Streitkräfte der süddeutschen Staaten unter den Oberbefehl des Königs von Preußen gestellt werden. Herr v. Varnbühler, der württem-bergische Premier, hat aber vor wenigen Tagen erst erklärt, daß er unerschütterlich sesthalte an dem Vertrage, den er in Nikolsburg im Namen Württembergs unterzeichnet hat. Wie wird nun dieser unversöhnliche Gegensatz gelöst werden? Selbst wenn Varnbühler zurücktritt, wird der König den Muth haben, den mit Preußen abgeschlossenen Vertrag zu zerreißen? Und wird Preußen sich derartiges bieten lassen, ohne seine Vertragsrechte mit Gewalt geltend zu machen? Der päpstliche Nuntius Ehigi, soll die Ant-wort Antonellis der französischen Regierung mitge-theilt haben. In versöhnlichen Ausdrücken gehalten, weise sie einen französischen Abgesandten nicht zurück, zeige jedoch das Unnütze seiner Anwesenheit im Konzil, dessen Beratungen sich blos auf silosofische (?) Thesen beschränken, welche den Interessen der Staaten nicht widersprechen, mit denen der päpstliche Hof durch internationale Verträge verbunden ist. Das „Journal de Geneve" veröffentlicht eine Analise der Depeschen Daru'S und Antone lli'S. Daru gleitet keineswegs in so leichter Weise über die JnsallibilitätSsrage hinweg, wie man gesagt hat. Er konstatirt das Recht der Regierung, bei der Diskussion von Materien gemischten Charakters gehört zu werden; aber er fordert dies Recht nicht in der Ausdehnung, wie cs die Regierung bei dem Trientiner Konzil hatte. Er würde sich znsrie-dengeben, wenn ein nationaler Bischof dem Konzile die Lage und Rechte des Landes auseinander-setzen würde. Er schließt die Depesche mit dem Antrage auf eine Modifizirung des Programmes in dem angedeuteten Sinne, sollte man selbst das Konzil vertagen müssen; aber er sormnlirt für den Weigerungsfall keinerlei Drohung. Kardinal Anto-nelli antwortet in feiner Depesche, daß ein Bischof die doppelte Pflicht eines Botschafters nnd KonzilsvaterS nicht zu vereinigen wüßte; immerhin verweigere er nicht, die Bemerkungen Frankreichs zu hören, sobald das Konzil die Diskussion einleite; er verpflichtet sich aber auch nicht, denselben gerecht zu werden. Dem „Eonst." zufolge sucht die Aut-wortsnote des Kardinals Antonelli nachzuweisen, daß die 21 KanoneS nicht jene Tragweite haben, welche Frankreich denselben beilege. Der Kardinal Doch, da meine Brüder diese Gleichnisse nicht verstehen, gestatte mir schwarzer Beherrscher, daß ich die Sache deutlicher anSeinandersetze. Diejenigen Schriftsteller, die im Dienste des „Ewigen der Zeiten" stehen, will ich verschwärzen und ihnen die Leser absangen, oder, wenn möglich, auch einen gegen den anderen Hetzen, so werde ich die guten Zeitschristen um ihren Werth bringen. Aus dem Konzil in Rom werde ich geheime Nachrichten mittheilen und sagen: das haben die Bischöfe gethan. Stets will ich es wiederholen, daß der Riefe auf dem römischen Stuhl aufgeblasen über alle Maßen, daß er hoch-müthig, unversöhnlich und jähen Zornes sei, und wenn ich von den Bischöfen rede, will ich ihnen gleichfalls ähnliche Gebrechen undichten, Rachsucht und Grimm, Grimm, Grimm; ich will erzählen, wie es im Konzil oft tumultuarisch zugehe, wie sie schaarenweise ans dem Versammlungslokale sich flüchten, wie einer dem ändern mit der Faust unter die Nase drohe nnd der Vorsitzende die Konzils? Väter sogar als Esel schilt. Ueberhaupt will ich in den liberalnchischen Blättern von den Bischöfen dasjenige verschweigen, was sie sind, und jenes behaupten, was sie nicht sind. Wenn irgendwo ein Alle die höllischen Kerle sind unter sich uneins und voll Gift und Galle schreien und heulen sie um die Wette. Nur cin kleines Teuselein im Winkel schwieg zu alleoem, gleich der grünen Eidechse im Brom-beergebü^che. Höhnisch lächelte er zum erbitterten Wirrwar seiner Genossen. Seine Gestalt ist cin widerliches Zerrbild. Auf seinem fahlen Antlitz spiegelt sich die Schlauheit der Schlange, die Böswilligkeit des Affen, die Hinterlist der Katze und die Blutdürstigkeit des Tiegers ab. Wenn er seine schuhlangen (!!) Zähne (was würde Karl Vogt zu diesem Schnitzer gegen die Anatomie sagen?) fletscht und mit ihnen knirrscht, so erzittert die Hölle von dem kleinen dickköpfigen Unhold. Der schwarze Beherrscher der Hölle blickt auf das Ungethüm in der Ecke und gebietet allen Stillschweigen: „Ihr alle mit eueren Rathschlägen seid wahre Zwerge, ihr würdet nichts anSrichten, seht, jener Teufelskerl versteht es am besten. Komme her, du verschmitzter Patron meiner Journalistik auf der Erde." Da springt jener auf die Füße, reißt den Rachen auf, die Flammen züngeln aus seinen Augen. Satanas betrachtet ihn mit Wohlgefallen vom Kopfe zu den Füßcn und redet ihn mit höllischem Lächeln also an: „Du garstigstes Geschöpf in meinem Reichs, du besitzest alle Befähigung, uns zum Ziele zu führe». Einen besseren konnte ich nicht auserwählen. Gehe auf die Erde und werde mein Apostel unter den Völkern. Ich kenne deine Schlauheit, du bedarfst keiner weitern Aufträge, gib uns nur dein Programm kund, wornach du oben zu Werke gehen willst." Erfreut ob solchem Vertrauen, beginnt der Zwergtensel hohnlachend also: „Schwarzer Be- herrscher! Mein Plan ist fertig. Mein Nest sind die zahlreichen schwarz-liberalen Druckereien, meine Lockvögel die Eigenthümer solcher Zeitungen und ihre geschmierten oder gezahlten Kostgänger. Ich werde schon Sorge tragen, wohin sie ihre Pfeile zu richten, wohin sic den Koth zu tragen und wen sic damit zu bewerfen haben. Ich weroe ein feines und ein grobes Lügengewebe spinnen, mit Salz und Zncker werde ich den Unrath genießbar machen, und mit diesem Köder allerhand Geflügel in meine Netze, in die liberalen Blätter, Broschüren und in anderes Garnzeug fangen. sagt, die Konzilsdebatten „können" dieselben noch erheblich modifiziren. Die Kirche denke in keiner Weise daran, sich in Politik zu mischen. Die Ka-nones seien nicht geeignet, Frankreich aus seiner Enthaltung heraustreten zu machen. Antonelli hofft, daß Frankreich nach diesen Erklärungen keinen Grund mehr haben wird, auf seiner Forderung zu bestehen. Zur Tagesgeschichte. — Dem Vernehmen nach ist die schon viel de-mentirte Reise Sr. Maj. des Kaisers nach Dalmatien nunmehr mit Sicherheit in Aussicht genommen. Ueber den Zeitpunkt wurde jedoch noch keine wie immer geartete Disposition getroffen. — Letzthin wurde Herr Anton Dreher, der Brauhausbesitzer von Klein-Schwechat bei Wien, Steinbruch und Triest, in Klein-Schwechat großjährig gesprochen. Der Vormund Dr. Felder, der ein Kapital von 6 Millionen Gulden übernommen hatte, übergab ihm den gerichtlichen Akt der Großjährigkeitserklärung und 13 Millionen. — Heinrich Laube hat, der „Tagespost" zufolge, seinen Wiener Freunden in letzter Zeit angezeigt, daß er in Bälde die Direktion des Leipziger Stadttheaters niederzulegen gedenke, trotzdem er an diesem in dem letzten Jahre gegen 60.000 Thaler gewonnen habe. Dieser Umstand, verbunden mit der tatsächlichen Unzufriedenheit, die endlich auch in Hofkreisen über die Burgtheaterleilung Halm-Wolff zu herrschen beginnt, dürste dazu beitragen, Laube doch wieder auf seinen alten Posten zurückzuführen. — Das Zengenverhör im Prozesse des Prinzen Peter Bonaparte am 24. d. M. geschlossen. Der Präsident sagt, er werde als Er-gebniß der Debatte die Frage stellen, ob eine Entschuldigung wegen Herausforderung vorliege. Der Vertheidiget des Prinzen, Leroux, will für den Fall von Nothwehr plaidiren. Der Advokat der Gegenpartei, Floquet, sucht zu beweisen, daß sich der Angeklagte nicht im Falle der Nothwehr befand, und hebt hervor, daß der Angeklagte aus denjenigen schoß, der nicht bewaffnet war. Fonvielle wurde wegen unpassenden Benehmens zu zehntäger Arreststrafe verurtheilt. Die Rede des Generalprokurators warnt die Jury, Leidenschaften Gehör zu geben; er verlangt die Anwendung des Gesetzes gegen den Angeklagten. Er ak-zeptirt weder die angeführte Version des Prinzen, noch Fonvielles vollständig. Er glaubt nur, daß Noir den Prinzen geschlagen und daß Fonvielle sogleich nach der That eingestanden habe. — Laut einem Telegramm aus Tours vom 27. gaben die Gefchwornen nach ein-stündiger Berathuug auf alle vom Gerichtshöfe gestellten Fragen ein negatives Urtheil ab und ist der Prinz Peter Bonaparte somit freigesprochen. — InEre uzot hat bereits wieder eine Arbeitseinstellung, wenn auch nur eine theilweise, stattgefunden. In den Minen wurde die Arbeit am Dienstag in Folge von Drohungen und Gewaltthätigkeiten der Minenarbeiter eingestellt. Ein Haufe derselben begab sich in die Bauwerkstätten und in die Schmieden, um daselbst die Arbeiten zu hindern. Der Versuch wurde dreimal gemacht, aber durch die Arbeiterbevölkerung vereitelt. Unterm 25. wird von dort weiter gemeldet: In allen Werkstätten wird gearbeitet. Der dritte Theil der Minenarbeiter hat sich trotz der fortgesetzten Anstrengungen der Ruhestörer, die Arbeiten zu verhindern, in die Schächte begeben. Man hofft, daß der Strike bald beendigt sein werde. — Die mährisch-schlesischen Studenten der Grazer Hochschule erklärten sich am 24. März in einer Versammlung für Errichtung einer Universität in Mähren, aber nicht in Olmütz, sondern in Brünn. Sie verlangen eine Universität mit deutschem Charakter. Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten. Lokal-Chronik. — (Bei der heutigen Wahl des dritten Wahlkörpers) haben sich 110 Wähler betheiliget; von den abgegebenen Stimmen entfielen 108 auf die drei von dem Zentralwahlkomitee vorge-schlagenen Kandidaten: Karl Leskovie, Vinzenz Hansel, Johann Winkler. Die klerikale Partei hat sich, wie im Vorjahre, auch Heuer von der Wahl ganz enthalten. — (Zur Umwechslung der alten Silbe r s e ch s e r.) Es kommen uns Klagen zu, daß jetzt, wo der Termin, mit welchem die alten Silbersechser außer Verkehr kommen, schon so nahe ist, in der Landeshauptkasse noch immer nicht die gehörige Menge von neuer Silberschcidemüuze zu sein scheint, indem mehrfach altes Geld, das zur Umwechslung hingeschickt wurde, ob Mangel an neuem nicht gewechselt werden konnte. Wir hoffen, daß die betreffende Behörde diesem für das Publikum empfindlichen Uebelstande sofort abhelfen wird. — sEinDieb gefangen.) Im Lavrencic-scheu Hause in der Sternallee, in welchem schon wiederholt Einbruchsdiebstähle in den Dachkammern vorkamen, wurde eines Abends voriger Woche der Urheber dieser Einbruchsdiebstähle in der Person eines Rauchfangkehrergesellen entdeckt und verhaftet. Derselbe hatte die Frechheit, sich am selben Abende bei zwei Parteien im Hause um die Aussolguug des Dachbodenschlüssels zu bewerben, indem er vorgab, in dem Kamine nachschauen zu müssen, doch vergeblich, denn dieses Motiv schien den betreffenden Parteien nicht stichhältig, da erst vor wenigen Tagen die Kamine gekehrt wurden, auch schien die späte Abendstunde zum Kaminkehren als eine höchst unzweckmäßige. Dessenungeachtet gelang es demselben, den Dachbodenschüssel sich zu verschaffen. Geräusche in den Dachkammern zu später Abendstunde veranlaßten die unterhalb wohnenden Parteien zum Nachsehen, und so wurde der Verbrecher entdeckt uud von der mittlerweile herbeigeruse-nen Stadtwache arretirt. Von der Polizei wurden so- Menchelmord geschieht, flugs will ich eö einem Zeitungsschreiber in die Feder diktiren, daß das ein Jesuit, ein Geistlicher, oder zum mindesten sein Meßner gethan hat. Die Lämmer auf Erden werde ich Wölfe nennen und die Wölfe Lämmer. Einige gelehrte Sa-lomone (Döllinger, Michaelis, vielleicht noch Stroß-mayer u. s. w.) werde ich mit dem Geiste des Widerspruches erfüllen. Den Staatsmännern will ich Furcht einjagen, daß alle Gesetze in Scherben gehen, wenn man nicht der Gesetzgebung des Konzils Einhalt thut. Bei den weltlich Gesinnten will ich alle Begriffe über das Wesen des Konzils verwirren. Die höhere Mitwirkung jenes gewissen Geistes will ich lächerlich machen und die Unfehlbarkeit der versammelten Kirche leugnen, die im Glauben schlecht unterrichteten Finken werde ich so verwirren, daß sie nicht wissen sollen, woran sie sind. Dagegen die Wortführer des Schwarzliberalismus, die die «anerkannte Wahrheit" aus Böswilligkeit hassen, gerade so wie ich selbst, sie sind die Blüthe meiner Zucht, sie stehen mir zur Seite, wenn sie auch im christlichen Glauben wohl unterrichtet wurden. Bei diesen genügt es, ihnen jederzeit ins Ohr zuzuflüstern: Euere Affe« sind in Gefahr, lügt und schreibt gegen das Konkordat, gegen die konfessionelle» Schulen, gegen die Bischöfe und den Papst, werfet auf sie allen Unrath, alle Scherben, alle Dornen. Damit werdet ihr so manche in meinen Schafstall locken. O welche Ernte erwartet mich erst bei den Helden des Freimanrerlhuiiis, ferner bei der Jugend, insbefonders auf den Hochschulen! Auch die Apostel des Asseuthums werden ihrer Pflicht nachkommen. Haltet daher bereit die eisernen Fallen und all' das Fanggeräth, ihr sollet sehen, wie ergiebig die Ausbeute des schwarzen Königreiches sein wird!" Luzifer selbst staunte über die Pfiffigkeit des verschmitzten Ungethüms und sagte: „Wahrlich du bist die Biper aller meiner Vipern, mein Fluch begleitet dich auf all' deinen Wegen." (Also auch in der Hölle 8it!) In der Unterwelt hörte man ein schreckencrregendes Schnalzen und Beifallsklatschen, als die Rede geendet war. fort mit großer Umsicht Nachforschungen angestellt und so gelang, es eine Menge Schlupfwinkel zu entdecken, in welchen der Einbrecher die Resultate seiner Nanb-züge verborgen hielt, welche auf zahlreiche Einbrüche schließen lassen. — (Die Konstituirung der Feuerwehr) findet heute Abends 7 Uhr im Klubzimmer der Kasinorestauration statt, wobei die Wahl des Feuerwehrhauptmanns und der übrigen Abtheilungssührer, so wie die Feststellung der Statuten und der Dienstordnung ihre definitive Erledigung finden sollen. — (Das Leichenbegängniß des Bürgers Eberl) zeigte durch die zahlreiche Betheiligung der Bewohner der Stadt, welch' nngetheilter Simpa-thien sich der Verstorbene in allen Kreisen erfreute. Allgemeine Aufmerksamkeit erregte hiebei die freiwillige Feuerwehr, welche in ihrer schmucken Ausrüstung unter Führung des Klagenfurter Feuerwehrhauptmauues Jer-gitfch ausgerückt war, um dem Kameraden die letzte Ehre zu erweisen. Den Kondukt besorgte die Dober-lei'sche Anstalt mit gewohntem Geschmack; selbe kann als bereits eingebürgert bezeichnet werden. — (Slovenisches Theater.). Der slo-venifche dramatische Verein hat sich an den krainifchen Landesausschuß mit der Bitte gewendet, daß ihm bei der bevorstehenden Hintangabe des Theaters für die Saison 1870/71 das Recht gewahrt werde, dasselbe in jedem Monat dreimal, und zwar an zwei Sonntagen und an einem Werktage, jedesmal gegen achttägige vorherige Bekanntgabe des Spielabendes an die Theaterdirektion, unentgeltlich zu benützen, ferner daß an jenen Abenden, wo der gedachte Verein spielt, ihm auch die zehnperzentigeu Abzüge der Bruttoeinnahmen sonstiger in Laibach zur Ausführung kommenden Kunst-Vorstellungen, die bisher dem Thcaternnternehmer zu-floffen, zu Gute kommen würden, endlich daß die Verpachtung der Theaterfondslogen unter der Bedingung zu geschehen hätte, daß selbe an Theaterabenden mit slovenischen Vorstellungen nicht dem Pächter der Loge, sondern dem dramatischen Vereine zur Verfügung stünden. Wie wir vernehmen, ist die Majorität des Landesausschusses in die Bewilligung der dreimaligen slo-veuifchen Vorstellungen in jedem Monate eingegangen, hat jedoch die weiteren Punkte des Ansuchens abgelehnt, und es soll die Bestimmung der Höhe der aus dem Theatersoude zu leistenden Entschädigung an den künftigen Theaterunternehmer für den weiteren Entgang zweier Abende in jedem Monate einer späteren Entscheidung Vorbehalten bleiben. — (Raubmord.) In dem Dorfe Preßerje, im Gerichtsbezirke Stein, drangen in der Nacht vom 25. auf den 26. d. M. drei vermummte Strolche in ein Bauernhaus ein, das von einer Witwe und ihrer Tochter bewohnt war. Die Räuber stiegen beim Dache in die Behausung uud schlugen die Alte, welche, durch das Geräusch aufgeweckt, unter das Dach nachsehen kam, mit einem Knüttelschlage nieder. Als hierauf die Tochter aus der Stube trat, wurde auch sie mit Knütteln leblos zu Bodeu gestreckt. Der Einbruch galt der Barschaft von ein paar hundert Gulden, in deren Besitz die Witwe vor kurzem gelangt war. Man ver-muthet, daß die mit den Lokalitäten wohl vertrauten Räuber der Umgebung des Ortes angehören. Der Knecht, der in der nahen Stallung schlief, hörte nichts von dem Lärm. Die beiden unglücklichen Opfer dieses Ueberfalls gaben schon am folgenden Tage den Geist auf. Der muthmaßliche Anführer der Räuberbande bei diesem grauenvollen Verbrechen ist ein schon zu wiederholteumalen abgestrafter Bursche der Umgebung, derselbe ist bereits iuhastirt; er wurde erst vor kurzem aus einer Strafanstalt entlassen. — (Der Nachwinter) hat sich nicht bloS in Krain, sondern auch in einem großen Theile Eu-ropa's eingestellt. Die meteorologischen Berichte der österreichischen Beobachtungsstalionen vom 24. März weisen in der Temperatur ein bedeutendes Zurückbleiben unter dem Normalmittel aus. In Hermannstadt hatte man am 24. März 14° Kälte. Aus Oberkrain wird gemeldet, daß daselbst in den letzten Nächten die Temperatur bis auf 12 Kältegrade sank. Der Schnee, fall der letzten Tage hat in den Gebirgsgegenden die noch vorhandene, mindestens anderthalb Schuh hohe alte Schneedecke mit einer nicht minder mächtigen frischen Schneeschichte bedeckt. — (Theater.) Am Samstag ging das Schauspiel „Blaues Blut" von Amand v. Lerchenseld über die Bühne und errang namentlich im 2. und 3. Akte einen ehrenvollen Erfolg. Wir werden ans diese neueste Erscheinung der einheimischen dramatischen Muse in unserer nächsten Nummer des weiteren zurückkommen, da der Raummangel im heutigen Blatte dies für heute unmöglich macht. Anfrage an -ic hohe k. k. Negierung, welche geeignete Mittel dieselbe zu treffen gedenkt, damit hinreichende Scheidemünze in den Nerkehr gebracht wird, nachdem bei der hiesigen sogenannten Berwechslnngskaffe nur kleine Beträge bis 20 fl. in neuen Zwanzigkreuzerstük-ken einzelnen Parteien ans großes Zureden ausgefolgt werden. — Sollte es vielleicht nicht die Schuld der hiesigen Landeshauptkasse selbst sein, daß diesem Uebel nicht recht zeitig vorqebeugt wurde? oder ist cs qar Eigensinn der betreffenden Organe? Gincr im Namen Vieler. Erklärung. In Nr. 24. der Zeitschrift „Triglav" wird anläßlich der Mittheilung des Unglückfalles im hiesigen Jrrenhause, daß ein Irrer einen Wärter überfiel und schwer verwundete, angegeben, ich hätte auf eine Anfrage der Strafhausverwaltnng ein Gutachten abgegeben, daß sich der Irre „auf dem Wege der Besserung" befinde. Diese Zitirung eines Bruchstückes meines Gutachtens könnte zu irriger Auffassung führen, daher ich dasselbe vollinhaltlich veröffentliche. Ich schrieb in dem Gutachten, daß der Kranke G. M. sich auf dem Wege der Besserung befinde, daß er aber noch geistesgestört sei und daher noch im Jrrenhause belassen werden müsse. Abgesehen davon, daß es jedem Laien bekannt ist, wie plötzlich Rücksälle bei Geisteskranken anstreten, zeigt der Nachsatz in meinem Gutachten, wie viel Werth ich auf die tatsächliche-Besserung gelegt habe. Außerdem fiel zwischen meinen, Gutachten und deni Unglücksfalle ein aufregendes äußeres Moment dazwischen, welches den plötzlich austretenden Rückfall genügend motivirt. Laibach am 28. März 1870. Dr. Friedrich Keesbacher, Primararzt der medizinischen und Jrreu-Abtheilnng im Zivilfpitale. Für die im Tagblatte vom 22. März anem-pfohlene arme Witwe sind weiters eingegangen: A. und M. 2 fl., von I. v. S. 2 fl., von Nr. 77 1 fl., von I. S. 35— 1 fl., von I. K. 1 fl., von Nr. 1 40 kr.; zusammen 7 fl. 40 kr. Weitere Gaben werden dankbarst angenommen. Witterung. Laibach, 28. März. Vormittags heiter, ^ederwolken. Ostwind ziemlich stark. Wärme Morgens 6 Uhr -s- 1.6", Nachmittags 2 Ubr -j- 5.4" (186!) -j- 6.8", 1868 -j- 8.1"). Barometer. 325.87"'. Das vorgestrige Tagesmittel der Wärme -s- 2.4", das gestrige -j- 2.7", beide um 1.9" „nter dem Normale. Angekommene Fremde. Am 27. März. LleQ»»,«. Brnkner, Buchhater, Wien. — Staub, Wien. — Schük, Wien. — Tänzer, Dr. der Medizin, Graz. — Jünger, Professor, München. — Steinberg, Agent, Agram. — Mares,c, Baunuternehmer, Kroatien. — Masic, Bauunternehmer, Fiume. - Mayer, Kaufmann, Graz. — Wenzel, Apotbeker, Littai. — Potocnig, Private, Kropp. Trefkovic, Kauf»,., Belgrad. — Nea, Handelsm., Palmamwva. — Brache, Kaiif'm,, Berlin. — Handel, Kauf»,., Wien. — Savide, Handels»,., Altlack. — Schwarzel, k. k, Major, Graz. — Tamek, Kanfm., Wien. — wchra,er, Kfm., Wien - Banmanu, Stuttgart. — Javorek, Reisender, Wien. - Gostischa. Agent, Triest. — Hampel, Reisender, Warnsdorf. -- Gr. La,,-thieri, Wippach — Tnranti, Direktor, Heidcnfchaft. Verstorbene. Den 26. März. Den, Herrn Josef Kollmanu, Spediteur und Kommissionär, sein Kind Franz Karl, alt 20 Tage. in der Kapnzinervorstadt Nr. 4 an Schwäche in Folge der Frühgeburt. — Dem Johann Schrank, Schuhmacher, sein Kind männlichen Geschlecktes, alt Stunde, nothgetauft, in der Krakauvorstadt Nr. 59 an ^xoxlsxig. cerkliri. Der 27. März. Dem Herrn Josef Krasovii, erster Oberaufseher im Zwaugsarbeitshause, seine Gattin Agnes, alt 49 Jahre, in der Polanavorstadt Nr. 98 au der Wassersucht. — Dem Herrn Franz Skof, Wagenmeister, fein Kind, Franz, alt 1 Jahr und 15 Tage, in der St. Petersvorstadt Nr. 113 an der Lnugenlähmnng. — Herr Eduard von Domazetovic Magazinsansseher, alt 44 Jahre, im Zivilspital an der Gedärmlähmung. — Jakob Keber, Inwohner, alt 67 Jahre, im Zivilspital au der Entkräftung. -- Apollonia Sknbic, Jnstitntsarme, alt 70 Jahre, im Zivilspital an Altersschwäche. Marktbericht. Laibach, 26. März. Auf dem heutigen Markte sind erschienen: 4 Wagen mit Getreide, 15 Wagen und 2 Schiffe (10 Klafter) mit Holz. Liirchschiiiits-Prcisc. Äkr:. Äg;., 'Mkt- Mgz.° fl- kr. ,1. kr. fl. kr. fl- kr. Weizen pr. Mtz. 5 — b 60 Butter, Pfund -48 — — Korn 3!i0j:: U> Eier pr. Stück n — — Gerste „ 3 3 w Milch pr. Maß 10 — — Hafer 2!10 2 Rindfleisch, Pfd. — — Halbfrucht „ — — 3 85 Kalbfleisch „ — — Heiden „ 2 70 3 12 Schweinefleisch „ — -I — — Hirse 2 3 — Schöpsenfleisch „ 20 — — Kuturntz „ — — 3 12 Hähndel pr. St. 45 — — Erdäpfel „ I SO — — Tauben „ !5 — Linsen „ 5 40 — — Heu pr. Zentner 1 N) — Erbsen „ 5 50 — — Stroh „ 80 — — Fisolen 5 — — — Holz, har., Klstr. — — 7 — Nindschmalz,Psd. Schweineschm. „ 5» 14 — weich „ Wein, rother, pr. — ö 20 Speck, ftisch „ — :;>> — — Eimer 9 — geränch. „ — 42 — — — weißer, .. — — 10 — Gedenktafel Zur gefälligen Beachtung für kiekt-1Ulä KKsiML-tiLNiuL-I^siäsuäs! Gicht nnd Rheumatismus batten mich total gelähmt, so daß ich wie ein Kind getragen werden mußte; da nahm ich meine Zuflucht zu dem Waldwoll-Oel, Watte, Spiritus u. dgl. nnd wurde durch diese unübertrefflichen Lairitz'fchen Präparate nnd Fabrikate gänzlich hergestellt. Ich erfreue mich jetzt der besten Ge-fundheit und fühle mich gedrungen, den, leidenden Publikum die Lai-ritz'schen Waldwoll-Waaren zum häufigen Gebrauch angelegentlichst zu empfehlen, La ich nur diesen Erzeugnissen meine Wiederherstellung zn verdanken habe. Elberfeld, April 1868. Diese so vorzüglichen und in allen .Kreisen der Gesellschaft sich bewährt nnd Eingang gefunden habenden Lairitz'fchen Waldwoll-Produkte sind für Laibach allein echt zu haben bei AI. »«I-I,-________________________________________ (76—3) über die am 2 9. März 1870 stattfindenden Lizitationen. 1. Feilb., Petric'sche Real., Zomena, 2147 fl, BG. Wippach. 3. Feilb., Ambrozic'sche Real, Zmerje, 2205 fl., BG. Feistriz. - 3. Feilb , Kern'sche Real., Kaplavas, 5548 sl. 80 kr., BG. Stein. — Relizit. der von Lukas Jehacin erstandenen Mejak'schen Real., Senosetfch, BG. Senofetfch. — Relizit. des vou Johann Svetlin von Moste erkauften Ackers Urb. Nr. 544 ad Michelstetten, 221 fl. 50 kr., BG. Stein. Lottozichung vom 26. März. Wien: 77 31 84 28 18. _______________Graz: 23 29 19 58 45._________________ Theater. Heute: Flotte Bursche, Operette in 1 Akte, und Lervus Herr Ltutzerl, Posse in 1 Akte. Morgen: Eine Aörsterfaiiiilie, Schauspiel in vier Akten. vis 86it vislvii .lakrsn b68tsksuäs IVikäki-Iagk äsr 1c. k. tzrstkn HU- iLnäesbstuAtea des bekannt äured itir LUSASEotmettzs von vtzlclism äie krsi8s neuvräinAS bkäkutenä dsr-LbZsstztLt 8in «ISS 7I.4S 71.5« »I.2L «I 75 97.8» St>.— M.L0 SS.S» 8«.— 79.25 8S.i<> 75.25 94.— 79.50 84.— 7S.7S 7»6- . rüu.8« »SU.7V fi. ö. Es'c°mpte-S»es. 875.—880.— -lnglo-österr. Lank . ÜL4.S» »5S so Ocfl. Bodencred.-A. . S82.— »84.— Oest. Hypoth.-Bank . !«5.— W.— Steier. S»comPt.-Bk. 245.-!»S<>.— Kais. Ferd.-Nordb. . LSS» Südbahn»Gesellsch. . 24S.7N 24-.70 I Ikail. Llisab-tb-B-bn. 5, ! Larl-Vudwig-Babn t44.kn 24S — Eiebenb. Eisenbahn ,i7n.so>7i — 188. S!> 181.-I7K.S0 Wegen Todesfall kommt drei viertel Stunden von Marburg entfernt, in einen, größeren Pfarrorte, eine V?sin§LrtrsLlitLt zu verkaufen; billig, unter den besten Zahlungsbedingnifsen nnd allsogleich. Nähere Ansknnft in der Administration dieses Blattes. (1>9-l) Kais. Franz-IosesSb.. 188.— Künst.-Barcser E.-B. I8N.— Lisöld-Fium. Bahn . I7K.— ?kallckbrtsks. Station. ö.W.verlo«b.! SZ.,0 »z.40 llng.Bod.-Sreditanst. S0.5N Sl. «llg.öfi.Bod.-Credit. i»7.rS l„7.7S dto. in SS I. rück,. . 8S.80 Oeft. Hypoth.-Bank ^rtorttLt»-0dU^. Südb.»Se!. zuSNV Ar. dtc>. Bon««PLt. Nordb. <100 fl. EM.) Diudois«b.(zonfl.ö.W., Franz-So,. (2U«fi.S.) Lo»». Credit ivo fl. ö. W. . Don.-Damxfsch.-Kel. zu i«v fl. CM. . . Triester Ivv fl. CM. dto. soft. ö.W. . Lsener . 40 fl. ö.W. Salm . , 40 » P-M» . . 40 . C»ary . „ 4V „ St. GenoiS„ 40 ^ Windiscbgrätz Lv „ Waldstein . L0 ^ Keglevich . 10 ^ Rudolfsstift. 10 ö.W. (3 Mon.) AugSb.ioofl.südd.W. Franks. 100 fl. „ ^ London 10 Pf. Sterl. Paris 100 Francs HÜHLSQ. Kais. Mün,-Ducaten -FrancSstüS. . VereinSthaler . . S'lber . . Geld 98.— Ware 1L2.40 18L.7S 848.50 L49.— V4.7S S5.—-9L.75 93.— 94.— 94.85 96.— ! 96.80 162.50 163.— 99.60 100.— 126.—!l88 — 61.—1 63.— 33.50 40.— 3«>.50 36.— 29.50 20.50 88.- 17.50 15.75 102.85 103.80 124.80 49.80 5.85» 9.88» 1.81 181.- 34.50 41.— 31.— 37 — 30.50 21.— 28.50 18.50 16.50 103.— 103.46 124.40 49.25 K.86» 9.89 1.88 121.50 Verleger und für die ÜLedaklion veramworrltch: Ottomar Bamberg. Telegrafischer Wechselkurs vom 28 März. 5perz. Rente österr. Papier 61.40. — üperz. Renke Ssterr. Silber 71.25. — 1860er Siaatsanleben 98.—. — Bankaktien 725. — Kreditaktien 28».—. — London 124.10. - Silber 121.25. — K. k. Dukaten 6.85'/,. Lruck vvn Jg». v. Kleinmahr L Ked. «am berg m »laidach.