Nr. 2t1. Dienstag, 15. Scptcmbcr 190«. 127. Jahrgang. Mbacher Zeitma PränumcrationöPltlS: Mit P osl l'rr >e >, du n n : „anziähriss 30 li, halbjährig l-'> K, ^m Kontur - ganzjährig ^ ll« ll, haldjalirin t, K, ssiiv d!s Zustellung <»S Haut gaüzjn!,nn ^ ll, — Instr«on»gcbühr: ssiir llri,»-Inlrrats ^ b<« zu 4 Zeilen «0 k, größere per Zeile l!i k; bei öfteren Wirberholu»«!'» per Zeile k l,, 1 ^ Die »Lnibacl'sr Zritnnss» erjcksü,! <äa,lick, n>i! ^ütüalimt drr Li'!», ,a»«o« beftn«! ' sicl, Miiloii('; dir Ntdaltion Tlll.!il>!i»f,as!c Nr. 1«, x bit W Uhr ^ v„,mi I.iut.)» vom 15. August I9W. Nr. :^5 «I'ikantill ^>vl't» vom 12. September 1908. Nr. 2150 «^Vink nn^» vom 3. September 1908. Flugschrift: ./^r^t?.. Nr. 174 «Volobit» vom b. September 1908. MchtanMicher Heil. Deutschland und Frankreich. Tie „Neue ,^reie Presse" schreibt: Die ^l'ach-richt von der Absicht Kaiser Wilhelms, über die französische l^renze zn gehen, hat sehr schnell >>om,nenlare hervorgerufeu, als würde es sich mn cin Politisches Ereiguis haudeln. Das Verhältnis Deiltschlands lind Frankreich.? steht aber uicht io. das; dergleichen besonderes Alifsehen erreqen mns;te. Eine Stinnnliug des Kaisers, die ihn zu "nen^ solchen Spaziergang veranlaßt oder die ihn den ^-paziergang ,'.u unterlassen veranlas;t, kann die beiderseitigen' (befühle nichl beeinflussen. Wer nicht ohnedies weis;, daf; die deutsche Politik dnrcl> aus friedliebend ist, und wer nicht ohnedies auf Grund einer unn schon zwanzigjährigen Erfahrung davon iiberzeugt ist, das; >laiser Nilhelin nnt allc'r (5nera.u' den frieden >r>ill, den hätte auch sein kurzer Aufeuthalt ans fran.'.ö'sischer (5rde nicht l'im'5 Böseren belehrt. Das ,/.1lene Wiener Taqblatt" beinerkl '.n dein unterbliebenen Ansflnsi des >iaisers Wilhelin ans französischem Boden, das; wohl die luihelie^'ndste (5'rklärnn!i, das; dcr Veslich nur wec^'n der vor-qernckt^'n 2tunde nicht eifolqt^', bevor nicht mas; s^'ln'ilde ^leus;ernul>'!^ vorli^q.'u, als die natürlichste und mindest nnsieMnnl.ien< an ansehen sei. Wohl aber lnüsse mau sich darauf n<'fas;t lnach^n, das; in einer >^eit der Nervosität, wie die qeqenwärti^e, sclbsl ein einfacher Vorqan^ gleich ebenso p.'ssimi stische ^lnslassunqen hervorrufen >vird. als bei an^ d».r^r (>',el.'gellheit optimistische. Die „Zeit" leqt muh dem nicht erfolssten ^e snch ein qewisses ^l'as; von Vedentlinq bei. Mle Vesileiterscheinnnqen lasftn stark vernniten. das; es dioiser darnm ^,u.tun war, durch die in Alissicht abstellte Mölilichkeit eines Bchlches Ttiinnninsi zu verbreiten und d<'n ^ranzosei^ ein Kompliment zu machen. >tliiser Wilhelm '.eiqtt' ^rantrcich dlnch s>.'!n konziliantes Entqest.'nkommen knapp bis zur (Grenze, das; er die Situation für nicht im mindesten bedrohlich halte. Dies kleine Neiseawntener nnt seinem nicht qanz Pro^rannnqemäs;en Verlauf kann als eine 'Art ^riedenskimiMbnnl-i, aedentet lo^rden. Die „Oesterreichischc Volkszeillinq" bemerkt, der überraschende Entschlus; des deutscheu Kaisers in der qelienwartilien unfreundlichen politischen Atmosphän' eilten Abstecher nach ^rankreich zn mallien, miisse eine Abnahme der politischen Ve klemmunsi zur ^ol(ie haben. Die Franzosen können immerhin ans dieseili frenndnen Tchritt des >taist'rs ersehen, das; ^r sich keincslveqs mit den finsteren Plänen a,ea>'n sie träqt, wie sie ihiu von dentschfeindlicher Teite znl)eschrieben lverden. Das „Illustrierte Wiener Extrablatt" sk'ht das .ssanptmoment dieser Affäre in dem Umstände, das; Baiser Wilbelm von der französischen .'Xecn'eriina, eine (^esälliqkcit verlangt und das; dil.' französische Neqierllnq seinem Verlanqcn auf das liebenswürdigste entsprochen hat. Das deutet auf enu.' günstige Wcndnng ill deil dentschsrait')ösischen Ve-ziehnngen. Das „Vaterland" sagt: Das; >laiscr Wilhelm ohne jede Vorbereitling nnd Vorsichtsmas;regel nach Frankreich fahren wollte, '^eigt entweder, das; er nnn frelidlillierl.' (Besinnungen in jenein ^and<' vor-allssel)t, oder das; es ihm darauf ankommt, dein gallischen Rachbarn einen so Hoheit wie unerwarteten Veloeis seiner eigenen freundlichen l^eiin-nung zu gl'ben, ohne Rücksicht anf die Möglichkeit nnfreundlicher oder sogar bösartiger Aufnahme seines Vertrauensbeweises. Möge diese Bewegung der Sympathie in ivrankrcich das richtige Verständnis nud wahres Entgegenkommen finden. Das „Neue Wiener Ionrnal" meint, man könne den geplanten Ausflug über die französische (Grenze nnr als einen Ausfluß der persönlichen Politik des Monarchen betrachten, als eine bmb sichtigte Demonstration. Ob dnrch das Unterblei ben des angekiindigten Vesliches dcr Eindruck der Affäre nicht ein noch bodenklichcrcr Nuirde, ist die ^rage. Politische Uederllcht. Laibach, 14. Septlinlicr 'Nian sllireibt ans Nagusa: Die Nachricht, das; infolge der jnngslcn Ereignisse in der Türkei nnd I^'r pans^'rbischen Agitation in ocr H e r l e g o-v i n a und insbesondere in der >trivo«jc Unruhen zu befürchten wären, bernht vollständig auf irriger Information. Die >triv0"janer haben sich allerdings in früheren Jahren zweimal dnrch fremde Ein flüslernngen zu Auflehnungen verleiten lassen, sie haben aber diese Verfehlung schon längst bereut, dnrch schwere Opfer bereitwilligst gesühnt und sind scit jener ^eit die loyalsten nnd treuesten Staatsbürger geworden. Das gleiche gilt auch von den benachbarten ^erzegovzen, soviel Mühe sich nnch gewisse Politiker geben mögen, dieselben als öster- Feuilleton. Aus dem «ebcu eiucs Bergfahrers. Zur Ermneruun °" Franz ttadiluit von ^v. Z^o^üi. ..Hicrauf fungierte >tadilnik drei Jahre als Ge Ichastsleiter nn .^anse des verstorbenen Conrad Blciwels ui >irainburg, lvelches Geschäft die ^irma .N. .^. ^onvan übernommen hatte. Als das Ge-'.chäft anf den gegenwärtige!, Besitzer ^ajovic überging, kehrte >ladilnik ins Haliptgeschäft der mrma nach ^aibach zlirück. In den Jahren 1«7l m?> 1<^l treffen lvir ihn als Kassier und Aktionär "'r Fant „Tloveitija", über deren Geschäftsgang 'r bcnn'ttenslm'rte Notizen führte, die er später bei Mtter ^line hie nnd da in vertrauten ^renndes n''1en znm Vesten gab nnd die gar seltsame Etreif nyter al,f das vernnglückte Unternehmen lvarfen .. "1t nnt dcm Jahre l««'_', als er neuerdings -,n '"ner alten ^irma Tonvan zliriickkehrte, begann >ur >tadllnik die Zeit eitles geordneten Bebens. In emer Ttellling als.Mssier blieb er diesem Hanse '"zuiagen bis zl, feinelll Lebensende treu ergeben, >'.s, ^^.ltsanleriveise schwieg >ladilnik hartnäckig 'i !? '"." eigentliches Alter und ging allen offi '/.'llen Echrlingell ans dein. Wege. Hierüber erzählt "ner s<.'ii^^. .^llegen folgenden interessanten svall: ^.!"' bas Jahr l«!>5 vernniteten lvir, das; er in ^aldc sein 7<>jähriges Gebnrtsfest begehcit loerde. ^wh tiis^. i,,is^'„ Bemühnngen der Sache anf den ^ Nind zn kunnuen, brachten lvir ans ihm nichts Heralls. 3chlies;Iich gelang es uns anf anderem Wege, sein Geburtsjahr, zu ermittelu. Nnu arrait-gierten wir im Nestanrant „Nordpol" sam Nat-handplake, jel)t Geschäft ^kofic» ein Festmahl >ta-dilnik zn Ehren. Herr ^ürsager, seill früherer,^ol-lege, dann Kaufmann in Nadmannsdors, verschaffte eilte schöne Anficht des Triglav. von Nadmanns-dcrf aliS gesehen, nnd kam damit nach Laibach. Toweit war alles in der Ordnnng, aber es handelte sich noch darum, Kadilnik für unser Vor haben zu gewinnen. Wir sagten ihn: abends nnt der unschuldigsten Miene der Nolt, lvir hätten einen kleinen geselligen Abend beim „Nordpol", zn dem er als Kollege eingeladen sei. Die Maus ging rich tig in die ivalle. ^rst als wir alle beisammen sas;en, stellte sich der Vetrng herans. Einer von nns, ich glaube, Herr Aürsager. ächtete an den Jubilar eine Ansprache nnd überreichte ihm dann das Bild zur Erinnerung au seiuen 7l>. Geburtstag. Kadilnik war von der Ueberrnmpelnng so tief ergriffen, das; er sich mit tränenden Augen in einer knrzen Rede für die ihm unverhofft zuteil gewordene Ehrung bedankte. Dann erschlos; sich sein gntes Her^ und mit ihm anch sein Humor, uud so erzählte er denn von seinem ersten Ausreis;er' von Agram. Schlief;-lich kmn er mit einer förmlichen Ueberraschung her aus. Er sagte, er wäre verheiratet gewesen, habe sich aber bald nach der Trauung scheiden lassen. Natürlich waren lvir alle gespannt, über diese uns gänzlich llnbefannte .unglückliche Ehe' etwas Näheres zn erfahren. Er jedoch berichtete mit ve'r- schmitztem Lächeln in kurzen Worten seine Leidens gcschichte, wie er kaum neuu Monate mit seiner getreuen Urüika beisammen gewesen uud wie sie dann wieder anscinander gegangen seien. In dieser Weise verbildlichte Kadilnik seine ^ivillingsgeburt." Im Jahre Wo."», begina. Kadilnil sein 80. Ge burtsfest. Auch bei dieser Gelegenheit feierte das Personale des Hauses seinen greisen Genossen und Inbilar. Man überreichte ihm <'inen schönen, mit ^ilber beschlagenen Stock, aber dieses Geschenk be rührte ihn so, das; er die Aeußerung tat: „Ich weis; nicht, wollen sie mich damit schlagen oder andonten, das; ich nun auf meine alten Tage betteln gehen soll . . ." Er schenkk' den Stock einem seiner freunde, doch tat es ihm später leid darum und er erbat sich das Geschenl wieder zurück. — Das kl), (^'burtsfest wurd<' auch in Tonristenfreisen gefeiert, indes fomincn wir darauf noch fpäter ',n rück. ., ,^ Der «0. Gelnn-tstag bedeutele snr Xadilnik ungleich sein jähriges Veiufsjnbiläum und mit ibin beschlos; er seine Tätigfeit. Ende 1M5 schied er nach einer ^jjährigen unnnterbrochcnen, bezw. ÜOjälirigen t^efamtdienstzeit von dcr ^irma ^r. .^'. Sonvan, die ihm kulant anch in seinem Nnbe stände den, früheren Gehalt cm inancher Seite start aufgebauschten Rückwirkungen der Umwälzung in der Türkei auf die Bevölkerung des Okkupationsgebietes sich dem sorgfältigen Beobachter ganz anders darstellen, lieberflüssig zu sagen, das; die gleichfalls aufgetauchten Gerüchte von Aimerionsabsichten in den Vereich der Fabel gehören. Unleugbar ift jedoch, das; die Geschehnisse im Osmanenreiche die Negierung vcr-anlassen werden, das Tempo in den Bestrebungen, der Bevölkerung im Okkupationsgebiete lüe Grenzen der Autonomie zu erweitern, in der Folge zu beschleunigen. Tie maßgebenden kreise wareil lange vor dem Eintritt der Ereignisse in der Türkei entschlossen, den autonomen Nechtslreis der Vevöl-tVrung im Okkupationsgebiete lvesentlich zn erwci-ttrn. Man niar sogar für eiue Weile dem (^edaulen näher getreten, diese Autonomie in die Form einer Verfassung zu kleiden. Mit Rücksicht auf die staatsrechtliche Stellnng der okkupierten Provinzen nnd auf die in Ungarn, wie in Oesterreich hinsichtlich Bosniens nnd der Hercegovina bestehenden besetze iil bezug auf das Münz- und Zollwesen und andere wichtige Nechtsgebiete des ^taates mußte alls die Ausführung dieses Gedankens verzichtet werden. Tagegen wurden alle Anstalten getroffen, die Autonomie in Kirche und schule, in der Stadt- lind Gemeindeverwaltung, wie in den kreisen oder Be-zlrken wesentlich zn enveitern. Man berichtet alls N o >il: Der Versuch einiger Blätter, während der jetzt auf dem (^biete der inneren Politik herrschenden Ruhe für die Frage parlamentarischer N e n w a h le ll Interesse, zu erregen, ist vollständig fehlgeschlagen. Das zu die-scnl ^lvecke verbreitete (Gerücht, das; die Anflösung der .Mnliuer illl Laufe des Herbstes erfolgen dürfte, ist haltlos. Es steht fest, daß die Neuwahlen nicht vor dem April 1909 stattfinden werden nnd daß ihnen eine ordentliche Kammertagung vorausgehen wird. Alis London wird berichtet: In manchen kreisen wurde es sehr in Zweifel gezogen, daß die am 5. d. M. in Teheran überreichte englis ch -russis ch e N o t e , dlirch lvelche der ^ ch a h ans-gefordert wird, seinen Beschlllß,, die Verfassung aufrechtzuerhalten, zu bekräftigen und die nolle gesetzgebende Versammlung im November einzuberufen, die gewünschte Wirknng ausüben werde. An maßgebenden englischen Stellen wird dieser Zweifel als unberechtigt erklärt nnd die Ueberzeugung ausgedrückt, daß der von den Regierungen Englands lind Rußlands nnternommene schritt seinen Erfolg nicht verfehlen werde. Tagesnemgleiten. — (Aus d e r F r a u e n w e l l.) Die Pariser Staatsanwaltschaft hat einen Beschluß gefaßt, der nicht des Humors entbehrt. Verschiedentlich hatten sich weibliche Nechtsanwälte dazu bereit erklärt, den Herausgebern von juristischen Adreßbüchern außer ihrer Adresse auch ihre Photographie einzuhändigen. In der Veröffentlichung dieser Porträts erbliclten die männlichen Kollegen aber einen unlauteren Wettbewerb, und so werden die Pariser Nechtsanwältinnen auf höheren Veschluß fortan nicht mehr in der Lage sein, durch ihr Aeußeres beim Publikum Reklame zu machen. — In London hat sich eine sogenannte „Short Skirt League" gebildet. Die Anhängerinnen dieser Vereinigung verpflichten sich, nur Nöcke zu tragen, deren Saum wenigstens zwölf Zentimeter vom Voden entfernt ist. Man hofft, so der schädlichen Verbreitung von Staub und Kranlheitsleimen, die durch die schleppenden Röcke verursacht wird, zu steuern. — Die bekannte englische Führerin in der Frauenstimmrechtsbewe-gung, Frau Henry Garrett Fawcett, ist zum Lord-Rektor der Universität Aberdeen vorgeschlagen worden; ihre Konkurrenten sind der Premierminister Asquith und Sir Edward Carson, Dem Ergebnis der Wahl sieht man mit nicht geringer Spannung entgegen. — (Ein Stoiker.) Mit welch stoischer Ruhe ein amerikanischer Arzt dem unvermeidlichen Tod in die Augen zu sehen weiß, erzählt der „Newyort American". Dr. G. H. Smith, einer der angesehensten Aerzte in Brooklyn, bemerkte vor drei Wochen einen kleinen roten Fleck am rechten Zeigefinger; zuerst legte er der Sache leine Bedeutung bei, dann aber. als der Fleck sich vergrößerte, entschloß er sich zu einem kleinen Einschnitt. Am folgenden Tag war der Finger so stark angeschwollen, daß er seinen Sohn. der ebenfalls Arzt war. hinzuzog, um den Fall mit ihm zu besprechen, da er ihm nicht unbedenklich schien. Ihre gemeinsame Ansicht war, baß es sich um eine schwere Blutvergiftung Handell«, die sicher zum Tode führen müsse; andere Kollegen teilten diese Meinung. So sprach der Arzt gelassen selbst sein Todesurteil aus. Dann schickte er sich an, seinen Nachlaß ^ ordnen und gab Anweisungen über seine Beerdigung. Zwei volle Wochen mußte er noch warten, bis der Tod wirklich eintrat. Er war dabei in ganz ruhiger Gemütsverfassung und beobachtete dabei sorgfältig den Fortschritt seiner Krankheit. Am 20. August war er davon überzeugt, daß er nur noch einen Tag zu leben hätte; nach seiner Ansicht, sagte er seinen Familienangehörigen, die er um sich versammelt hatte, müsse der Tod am folgenden Nachmittag kurz nach 5 Uhr eintreten. Er teilte seiner Familie dann noch mit, daß er nichts mehr zu ordnen oder mit ihnen zu besprechen hätte, und sprach dann den Wunsch aus, allein gelassen zu werden. Am folgenden Nachmittag kurz nach 5 Uhr wurde das Bibliothelszimmer, in dem er sich befand, von seinen An- gehörigen betreten: da sah der Arzt tot. in seinen Händen ein medizinisches Lehrbuch haltend . . . — (Der Du a la-Häu ptlin g mit Monokel,) Man schreibt aus Vreslau: Welch mächtigen Fortschritt die europäische „Kultur" auch in den deutschen Kolonien unter den' dortigen Eingeborenen macht, sieht man aufs ncue aus einem Briefe, den der Häuptling W>. Duala Ngongi in Bouadiboug (Westafrila) an die Vreslauer Juwelier-Firma Ernst Vogdt gerichtet hat, und welcher folgenden Wortlaut hat: „Duala, Vouadiboug, den ">. August 1908. Möchte ich gerne die beiden Lorgnon Glas miltel haben, nicht ganz groß. Die Sache möchte ich mit Nächtengelegenheit kriegen, wenn Sie mein Brief bekommen habe. ' Hochachtungsvoll Adresse ist W. Duala Ngongi. Häuptling. Vouadi-boug. Duala." Es handelt sich bei dieser Bestellung laut beiliegendem Ausschnitt aus der Preisliste um zwei Monokel und eine dazu gehörige Schnur, deren Betrag gleichzeitig im voraus eingeschickt wurde. Vermutlich hat der biedere Duala-Häupt^-ling einmal unter den deutschen Schuhtruppenoffizieren einen Monolelträger gesehen, dessen „Scheibe" ihm so kolossal imponiert hat. daß er sich gleich zwei Exemplare dieses „standesgemäßem Toilettenrequisits" beizulegen beschloß. — (Grauenhafte Laune eines Selbstmörders.) Gin überaus findiger Selbstmörder hat seine letzten Augenblicke für die Nachwelt linematographisch fixiert, Monsieur Petitjean, seines Zeichens Operateur eines reisenden Kinematographentheaters, das augenblicklich in Trelon, einem kleinen Orte in Frankreich, weilt, hat die „originelle" Idee gefaßt, sich vor dem eingestellten Aufnahmeapparat derart einen sogenannten Nasscrschuß in den Kopf zu jagen, daß alle Einzelheiten des grauenhaften Vorganges im lebenden Bilde festgehalten wurden. Man sieht den Unseligen mit einer bewunderungswerten Kaltblütigkeit einen Stuhl vor den Apparat bringen, sich darauf sehen, einen Revolver laden, einige Augenblicke nachdenklich, die Waffe in der Hand, vor sich hinbrüten, dann mit einem plöhlichen Entschluß vor einem Handspiegel das Morbinstrument an die Stirn setzen und losdrücken. Die dann folgenden Bilder sind von einer Grausigleit, die sich nicht beschreiben läßt. In unzählige Teile zerseht, spritzt der Kopf wie eine Granate auseinander, Knochen- und Gehirnteile, sowie Blut besudeln den Boden; in konvulsivischen Zuckungen wälzt sich der schauerlich anzusehende kopflose Rumpf auf dem Boden; der Hand, die die Waffe führte, entsinkt das Mordinstrument; ein nochmaliges Aufbäumen, dann liegt der Rumpf des Unglücklichen regungslos auf dem Fußboden. Das furchtbare Bild zeigt dann noch einen durch den Schuß erschreckt herbeieilenden Kollegen des Selbstmörders und verfließt in einem schwarzen Nichts, denn der Film ist inzwischen abgelaufen. Die Polizei hat vernünfligerlveise diesen in seiner Art wohl einzig dastehenden Film beschlagnahmt, so daß leine Gefahr besteht, daß dir letzten Augenblicke eines die Hand an sich selbst legenden Unglücklicl)en als sensationeller Nervenkitzel die Runde durch die europäischen Kinemato-grafthentheater nehmen. Der Weg zum Leben. Roman von Vrich Gdenstein. (56. FurtsehUllg.) (Nachdruck verboten.) „Welch fleissicl.es Hausillüttercheil sie ist, nicht wahr?" sagte Frau Thomas, und sah alle der Reihe nach an. Wolfgang blickte lächelnd anf seinen Teller lind schwieg, aber.Camilla rief lebhaft: .,Das will ich meinen! Ein wahre? Muster! Ich muß mich eigentlich schämen neben ihr!" „Das brauchst du durchaus nicht. Denn wenn ich nicht wäre, würdest eben du diese Kleinigkeiten besorgen", antwortete Martha lächelnd. Dann schlang sie von rückwärts die Arme um Fran Thomas' schultern und flüsterte ihr ins Ohr: „Sage mir, Tante, bist du zufrieden mit mir? Ganz zufrieden?" „Aber Kind, welche Frage? Natürlich!" „Tanke dir. Ich hoffe, du sollst es immer sein!" Das klang fast wie ein feierliches Versprechen, und Frau Thomas sah Martha verwundert an. Diese war jedoch schon zurückgetreten und machte sich am Büffet zu schaffen. Gleich darauf verlies; sie das Zimmer und erschien nicht wieder. An demselben Abend war es, daß Kamilla Martha beim Schlafengehen leidenschaftlich an sich drückte und ihr zuflüsterte: „Kannst du dir vorstellen, Martha, wie es ist. wenn man einen so rasend lieb hat, daß man sterben möchte für ihn?" Nnd ehe Martha noch ein Wort der Antwort fand, whr sie hastig fort: „Nein, du kannst es nicht, du bist anders als u-l». ttühl, gleichgültig . . . aber ich ... oh Martha! Sieh mich nicht so entsetzt an, hilf mir lieber. Siehst du uicht, wie elend ich bill?" Und als Martha immer noch schwieg und die Freundin ans totenblassem, Gesicht ganz entgeistert anstarrte, sprach Camilla immer leidenschaftlicher weiter. „Er nannte mich seine Schwester. Aber ich liebe ihn nicht wie einen Bruder, sondern wie Vater lind Mutter und Heimat lind alles Schölle, Große. Herrliche dieser Erde. llnd wenn er je für immer voll uns ginge--------stürbe ich daran! Nichts begehre ich für mich . . . ich weiß, daß nur Liebes-glück versagt ist . . . aber niemals könnte ich ertragen, ihn an der Seite eines all deren Weibes zu sehen . . . auch das wäre mein Tod. Martha . . . glaubst dn, daß er einmal . . . lieben wird?" Martha schwieg. Voll Grauen sah sie, wie in Ka-millas dnnklen Allgen ein Fener glühte, an dem ihr eigenes Glück jammervoll verbrannte. Sie vreßte die Hände fest auf ihr wild klopfendes Herz und erstickte den Schmerzenslaut, der.über lhre kippen dringen wollte. „So antworte, doch!" flüsterte Kamilla und schüttelte Marthas Schulter. Als aber auch jetzt nichts als ein Seufzer über Marthas kippen kam, wandte, sie sich ab, strich sich das Haar aus der ^tirn und sagte ruhiger: „Verzeih, daß ich mich so vergaß. Ich wollte schweigen, aber es wa'r stärker als ich . . . einmal mußte ich davon reden . . . obwohl ich mir denken kcnilte, daß du mich nicht verstehen würdest. Für dich gibt es ja nur deine Armen und all die Tränen, die darum spinnst . . . Der einzelne Mensch mit seiller Qual uud Seligkeit hat für dich kein Inter-csse." Jetzt war e-? Martha, die voll Zärtlichkeit ihre Ariile um Camilla schlang. „Nein, du Gute, Liebste, Aermste! Du irrst. Ich verstehe dich und ich . . . ich leide mit dtr. Aengstige dich nicht, . . . Wolfgang wird weder von hier fortgehen, noch ein anderes Weib freien. Lege dich jetzt nieder lind schlafe, fei ganz ruhig. Tu weißt, du darfst dich nicht erregen, tne es um seinetwillen ..." Sie löschte das Licht alls. Camilla schlief wirk lich bald ein. Martha aber kämpfte im Dunkel den schwersten Kampf des Lebens, den Kampf mit sich selbst. Eine Stunde nach Mitternacht erhob sie sich leise, packte ein wenig Kleider und Wäsche zusammen und schlich auf den Fußspitzen ans dem Haufe. Unten im Garten, anf dem herbstfeuchten Tisch der äHeinlaube, beim nngewissen Licht des Mond.'s schrieb sie einige Zeilen all Wolfgang. „Zürne mir nicht, dn über alle5 Geliebter, daß ich — obwohl dein Eigentum für immer nnn doch vor dir gehe. Es mnß sein, denn unser Glück würde ihr das Leben kosten. Forsche mir nicht nach lind stoß mich nicht aus dein?m Herzen. Denke an mich wie an eine Tote, die ich ja ohne dich fortan auch sein werde. Um eines bitte ich dich bei unserer Liebe: Gehe nicht von hier fort! Wenig stens nicht fiir immer. Und nimm dich der Arm.'n ail, die ich verlassen muß, sie sollen ein Vermächt nis sein deiner Martha,." Diesen Brief, mit Wolfgangs Adresse versehen, schob Martha ill den Briefkasten am Eingangstor des Gartens, dann schritt sie langsam, gesenkten Hauptes, dem Tale, zu, wo die roten und gelben Lichter des Bahnhofes aus d Lmbacher Zeitung Nr. 211. 1959 _________ 15. September 1908. 5!olal- und Provinzial-Nachiichtcn. Die Ausstellung «Das Kind». Das Interesse für die geistige und körperliche Entwick-lung des Kindes ist wohl überall in stctem Steigen begriffen und zeitigt so manche Bestrebungen, die unter anderem auch in zahlreichen Ausstellungen ihren sichtbaren Ausdruck a r führt verschiedenartige Kindcranzüge in hochfeiner Ausführung vor. Die ganze Gruppe wird durch einen kleinen Touristen im Alpenkostüme wirksam gehoben. Dazu bildet die von Iostfinc Podlraj^cl, Schustergassc. ausgesicllte Gruppe ein reizendes Gegenstück. Sie trägt in ihrem Hcinptteilc ganz winterliches Gepräge. Man gewahrt da eine Rodelbahn, auf der soeben ein Paar lleincr Rodler bcrabgefahrcn kommt; vervollständigt wird dcr prächtige Eindruck durch zahlreiche Wintcrlostüme und Winterkleider, Im übrigen sind auch sonstige Kleidungsstücke in Hülle und Fülle vorhanden. Die Kollektion erregt mit Recht besondere Aufmerksamkeit. In der linken Ecke befindet sich eine schöne Auswahl von Kinder-Regen- und Sonnenschirmen (Aussteller Josef Vidmar, Domplatz), deren Farbcntontraste reizend zusammenstimmen und die als gediegene, elegante Erzeugnisse zu bezeichnen sind. Als eine Attraktion dcr Ausstellung sind die daneben aufgestellten herzigen Puppen in den verschiedensten slavischen Nationaltrachten zu bezeichnen, die von hiesigen Damen angefertigt wurden. Es ist schwer, unter diesen Figürchen die schönsten herauszufinden: indessen dürfte der Polin, der Russin, der Bojarin sowie den beiden Montenegrinerinnen dcr Vorrang gebühren. Im großen Saale haben noch zwei kleinere Pavillons Aufstellung gefunden. Der eine enthält eine Exposition von glitzernden und gleißenden Gold- und Silbcrgegenständcn (Firma Frcmz ^uben, Pre^rengassc). während im anderen Julie Stör (Pre^erengasse) eine Kollektion von zierlichen Kindcrschuhwaren aufgcstappclt hat. (Schluß folgt.) Die slavischen Journalisten in Obcrkrain. Dcr Ausflug war vom herrlichsten Wetter begünstigt. Nach Passierung der Station Podnart überraschte die Ausflügler hie herrliche Aussicht auf die Oberlraincr Alpen und namentlich aufs Triglavgebiet, wo das mächtige Drcihaupt unseres Alpcnricscn in schimmernder Weiße zum wollenlos blauen Firmamente emporragte — ein Anblick, der bei den Reisenden Rufe lauten Entzückens auslöste. Die Fahrt ging bis zur Staatsbahnstation Vcldes dcr neuen Wochciner Bahn. Hier empfing der Obmann des Veldeser Fremdcnverlehrsvereines. Hotelier Peiernel. in Nationaltracht die Ankömmlinge auf das herzlichste, worauf Graf Nobrinslij seinen Willlommcngruß im Namen dcr Journalisten mit Begeisterung erwiderte. Ein Kranz lieblicher Mädchen in Nationallostümcn mit Golbhaube und buntschimmernbem Seibengewanb begrüßte nun die Gäste und führic sie. sich an die Spitze des Zuges stellend, hinab zum flutenbctautcn Ufer des Veldescr Sees. Dort erwartete Bürgermeister Rus die Ankömmlinge und begrüßte sie im Namen dcr Gemeinde und der Kurtommission.. Auch hier hatten Mädchen und Burschen in Nationallostümen Ausstellung gcnommcn und begrüßten die Gäste mit cincm Blütcnrcgen und bcgeistertrn Nivio-Rufcn. Unter donnernden Salutschüssen schiffte sich die Gesell schaft auf den bereit gehaltenen, glänzend dekorierten Barken ein und mit einem Gesangschor in der Mitte fuhr die Flottille um die Inscltirchc und das Serufer entlang zum Hotel Luisenbad. Die Gäste besichtigten sohin das Hotel und das Villenviertel, das Kurhaus, die Kuranstalt Nilli. und ein-zclne erfrischten sich wohl auch in den lockenden Fluten des Veldeser Sees. In dem mit Flaggen, Blumen und Blattpflanzcn äußerst elegant dekorierten Seesalon des Hotels Luisenbao hatte die Hotclierin V a l l r i n y einen vorzüglichen Lunch vorbereitet. Die Unterhaltung war sehr animiert und wurde durch zahlreiche, von den Journalisten ausgebrachte Trinl-sprüchc gewürzt, worunter namentlich der Toast des Herrn Kasimir Pollal. Redakteurs des „Kurjcr Warszawsli". Erwähnung verdien!, welcher versicherte, in den polnischen Tagcsblättern und illustrierten Zeitungen mit Wärme für die herrlichen Gegenden Obertrains Propaganda machen 51» wollen. Bald mahnte die Zeit zum Aufbruche, da um 2 Uhr 30 Minuten die Weiterfahrt nach Wocheiner Feistritz angetreten werden muhte. Unter Tivio- und Slavarufen fuhr die Gesellschaft über den See zur Station zurück und der Anblick auf die beflaggten und dekorierten Schiffe und die Oberlrainer Mädchen in ihren pittoresken Trachten bot -in Bild von entzückender Farbenpracht, das bei den Journalisten Worte begeisterter Bewunderung erweckte. Am Bahn-Hofe faßten die Mädchen und die sie begleitenden Burschen den Entschluß, die Gäste nach Wocheiner Feistritz zu begleiten, und nach kurzer Fahri durch das romantische Scilx-ial langtc die durch die nationale Kortege bedeutend vermehrte Gesellschaft in der Station Feiftritz-Wocheiner See an. Dort wurden die Gäste durch den Obmann des Wochci-ncr Ficmbenvcrlehrsvereines, Oberlehrer Humcl, Pfarrer Pibcr und Bürgermeister Arh begrüßt und von Noch^i-ner Mädchen in Nationaltracht mit Blumensträußen überschüttet. Eine lange Wagcnreihe entführte die von den Freubcn» rufen der Bevölkerung umbraustcn Gäste direkt zum Woa>i-ner See. Nach der Rückkehr vom See versammelten sich die Tc>l-nchmer im Grand Hotel „Triglav", wo ihnen der lrainische Landesverband ebenfalls cin glänzendes Bankett veranstal^ tete. das untcr den lustigen Weiscn des Laibacher Orchestcr-Olteties seinen Anfang nahm und em vom bestrenommicr-ten Hotelier Seidl vorzüglich bereitetes Menü bot. Bemerkt sei, daß der Hotelier Seidl, der den großen Speiscsaal glänzend dekoriert und die Tafel mit NlulM!.-gewindcn in dcr reichsten Weise ausgeschmückt hatte, überdies eine reizende Menülarte mit der Silhouette des Grald Hotels „Triglav" in Winterlanbschaft. umgeben von Rodel-sportszencn in eleganter Ausstattung, anfertigen hatte lassen. Beim crsien Glase Champagner erhob sich in Vcr-tietung des Landes Kram der Landesausschußbeisitzer Dr. Eugen Lampe und schilderte in geistreicher Rebe die Naturschönhciten Krains sowie die Entwicklung des vorzüa-lich organisierten lrainischcn Fremdenverkehrswesens und ersuchte die anwesenden Journalisten, für dieses schöne Land Propaganda zu machen. Namens des Landesverbandes hieß Dr. Kr is per die Anwesenden herzlich willkommen und verwies auf das rege Interesse, das die intelligente Obcrlraincr Bevölkerung dem Fremdenverkehrswesen, diese,.', wichtigen Hebel für Kultur und Volkswohlstand, entgegenbringt. Er bat die Journalisten, das Land Krain nicht zu vergessen und in ihrer Heimat für dessen Schönheiten Reklame zu machen. Graf Vobrinslij. Professor Schmidt. Chefredakteur Hole 5 c l und Redakteur P a v l 0 v i <' versicherten den Landesverband ihrer Sympathien und versprachen, in herzlichen Werten für den glänzenden Empfang dankend, dem Lande Krain in ihren Journalen neue Freunde uno Besucher zu schaffen. Zum Schlüsse arrangierten die Mädchen und Burfchen in einem Teile des Saales einen Tanz, der durch die gold-schimmernden Hauben, die flatternden Bänder der jugendlichen und — nebenbei gesagt — sehr schönen Tänzerinnen und die malerischen Kostüme der Burschen, umgeben vom saftigen Grün des Pflanzenschmuckes und übergössen vom glänzenden Lichte dcr Azetylenlüsicr das Bild eines VallettcZ bot. In borgerückter Abendstunde mußten die Gäste, die tcüs nach Trieft, teils in ihre Heimat fuhren, an den Abschied denken. Noch einmal trat Hotelier Pet einel. umgeoen von allen Mädchen und Burschen, vor die Gesellschaft und nahm in ergreifenden Worten von den Gästen Abschied, worauf sich diese unter herzlichem Hänbedrücken und Slava-Rufen verabschiedeten. Der Ausflug muh als vollkommen gelungen bezeichnet werden und verlief in jeder Beziehung mustergültig, wofilr die besondere Anerkennung .Herrn Ianlo Ritter von Blei-weis gebührt, der das ganze Arrangement in der umsichtigsten Weise zur Durchführung brachte. Die Veranstaltung dürfte nicht nur auf den lrainischen, sondern auf den gesamten österreichischen Fremdenverkehr nachhaltigen ! üd w<'!!!>',^'-!,^!! Zinsfuß Üben. ^ ..- (P e r so n a l n a ch r i ch t,) Seine Exzellenz dcr Herr Feldmarschalleutnant Karl von Lang. Kommandani der 28. Infanterictruppendivision. hat einen vierwöchent-lichen Urlaub für Wien und Raab angetreten. * (Aus dem V ollsschu ldie n ste.) Der l. l Bezirksschulrat in Gottschce Hot die absolvierte Lehraml5-lcmdidatin Fräulein Erika von Vor beck zur provisorischen Lehrerin an der dreillassigen Volksschule in Nesseltc.l ernannt und die provisorische Lehrerin an der Volksschule in Lienfcld Fräulein Rosa Ermac 0 1 a in gleicher Eigenschaft an die Knabenvoltsschule in Gottschee versetzt. —?. * (Ernennung zum D i st r i l t 5 a r z t.) Der lrainische Lanbesausschuh hat im Einvernehmen mit der l. l. Landesregierung für Krain den t. und !. Regiment- Laibacher Zeitung Nr. 211. 1960 ,5. September 1908 arzt im Ruhestände. Herrn Dr. Janlo Venedil. zum Distriltsarzte in Veldes ernannt. —r. — (Von der Erwerb st euer-Landeslom-mission und der Personal-Einlommcn-steuer-^B^ru fu ng sl om m i ssi o n.) Seine Ex. zellenz der Herr Finanzminister hat den Hofrat und Finanz-direttor i, R. Karl Üubec von den Funktionen als Vorsitzender der Erwerbsteuer-Landeslommission und der Per-sonal-Eintommensteuer-Verufungstommission für Krain enl-hoben und an dessen Stelle den Hofrat und Finanzdirellor Alois Kliment zum Vorsitzenden dieser Kommissionen ernannt. — (Tagesordnung der heutigen Sitzung des Laibacher Gemeinderates.) 1.) Berichte dcä Stadtmagistrates (Referent Dr. Zarnil): a) über Gesuche um Aufnahme in den Gemeindeverband; d) über Gesuche um Verleihung des Bürgerrechtes. — 2.) Berichte der Personal- und Rechtsseltion (Referent Dr. Triller): n) über den Entwurf eines Vertrages, der mit der Gemein»? Unter-5i5ka inbetreff der Nasserabgabe aus dem städtischen Wasserwerke abgeschlossen lverdcn soll; d) über den Entwurf eines Vertrages, der mit der t. t. Post- und Telegraphen-Verwaltung inbetreff der Legung von Telephonlabeln auf dem städtischen Territorium abzuschließen wäre; «) über den Bericht des Bürgermeisters, betreffend die Herabsehung der Dienstzeit bei der städtischen Sicherheitswache; ) über den Relurs der Firma Brüder Deghenghi. Malu^a u. .Komp. gegen den Auftrag des Stadtmagistrates, betreffend die Beseitigung einiger Mängel am Koliseumgebäude; «) über das Gesuch deZ Josef Oraxem um Aufteilung der Parzelle Nr. M/24 der Katastralgemeinde Karlstädter Vorstadt in fünf Baugründe. ._ 5.) Berichte der Schulsektion (Referent Dimnil): u) über die Verwendung der Dotationen pro 1907/1908 an den Laibacher Volksschulen; d) über den Antrag des Stadtschulrates, betreffend die Erhöhung der Dotation für die Vezirtslehrerbibliothel; ?) über die Zuschrift des Bürgermeisters, betreffend die Abänderung des Beschlusses vom 25. Februar 1908 in betreff der Unterrichtserteilung m der Geflügelzucht an der städtischen Volksschule am Karolinengrunde. — 6.) Berichte der Polizeiseltion (Referent Dr. Ritter von Vleiweis): n) über die Zuschrift des Stadt ^ magistrates, betreffend die Aenderung des Fialertarifs in Laibach; d) über den Jahresbericht des I. Magistratskom-missärs Albin Semen über dessen Tätigkeit als Marltkom-missär für das Jahr 1907; ): ») über den Rechnungsabschluß des städtischen Elektrizität^ wertes pro 1907 sowie über die Arbeitsführung und drn Materialienverbrauch in der Zentrale des städtischen Eleltrizitätswerles im Jahre 1907; !>) über den Rechnungsabschluß der elektrischen Straßenbahn in Laibach für das Betricbsjahr 1907. — Selbständiger Antrag des Gemeinderates Ivan Paddel, betreffend die Verlängerung dcö Strahenlanales in der Ienlogasse. — Hierauf geheim? Sitzung. — (Oberlandesgerichtspräsident Doktor Gertscher -f.) Ueber den verblichenen Oberlandesgerichts-präsidenten Dr. Adalbert Gert scher entnehmen wir der „Triester Zeitung" folgende Daten: Dr. Gertscher stand im 63. Lebensjahre. 1846 zu Neumarltl in Krain geboren, absolvierte er in Rudolfswert das Gymnasium und vollendete seine juridischen Studien an der Wiener Universität. Im Jahre 1867 trat er in Laibach in die Gerichtspraxis, war durch mehrere Jahre Gerichtsadjunlt in Adelsberg, später Staatsanwaltsubstitut in Cilli und Bezirtsrichter in Marburg, woselbst er im Jahre 1883 anläßlich der Anlegung der neuen Grundbücher durch Verleihung des Ritterkreuzes des Franz Josef-Ordens ausgezeichnet wurde. Dr. Gertscher fungierte sodann als Oberlandesgerichtsrat in Laibach. Kreisgerichtöpräsident in Cilli. Oberstaatsanwalt in Trieft, wurde, nachdem ihn Seine Majestät derKaiser im Jahre 1894 durch Verleihung der Eisernen Krone dritter Klasse aufzeichnet hatte, im Jahre 1896 vom Grafen Glelöpach als Ministerialrat in das Justizministerium k>e« rufen; auf diesem Posten wurde er 1897 durch Verleihung des Ritterkreuzes des Leopold-Ordens ausgezeichnet. Ianncir 1898 zum Generaladvotaten ernannt, wurde er noch im gleichen Jahre Oberlandesgerichtspräsident in Zara. Im Jahre 1900 wurde ihm die Geheimratswürde verliehen. Nach dcm Rücktritte des Oberlandesgerichtspräsidenien Dr. Ritter v. Kindinger wurde Dr. Gertscher dessen Nachfolger in Trieft. Er war auch Mitglied des Staatsgcrichtshofes, in den er vom Herrenhaus« entsendet worden war. — Der Tod Dr. Gertschers ist ein schwerer Verlust für den an ausgezeichneten Männern reichen österreichischen Richterstand. Ein eminent befähigter, mit dem vollen Rüstzeug seiner Wissenschaft ausgestatteter Jurist verband Dr. Gertscher ein hervorragendes organisatorisches Talent; trotz der verhältnismäßig kurzen Spanne Zeit, die ihm an der Spitze des Iustizwesens im Küstenlande zu Wirten vergönnt war, hinterläßt er ein großes Erbe umsichtiger, ersprießlicher Tätigkeit. Unter ihm wurde «ine vollständige Reorganisierung der tüstenländischen Gerichte durchgeführt, die mit starken Personalveränderungen verbunden war. Große Verdienste hat sich Dr. Gertscher durch seine besondere Fürsorge für die Kindheit erworben und seiner persönlichen Initiative ist die Schaffung der Institution der Waisenräte im Küstenlande zu verdanken, die zu einer segensreichen Wirksamkeit berufen sind. Als Jurist pflegte Dr. Gertscher vor-zugsweise das Handels- und das Seerecht und er war insbesondere auf letzterem Gebiete eine in den großen inter« nationalen Fachvereinigungen anerkannte Autorität. Er hat auch eine rege schriftstellerische Tätigkeit entfaltet. — Am Leichenbegängnis, das heute nachmittags stattfindet, wird sich auch Se. Exzellenz Iustizminister Dr. K l e i n beteiligen. — (Todesfälle.) Am 13. d. M. ist in Graz der l. k. Professor i. R. Herr Dr. Kajetan Dittl, ein gebürtiger Laibacher, 77 Jahre alt, gestorben. — Heute nachts starb in Laibach der Hausbesitzer Herr Karl Rom. — (V o l t 5 t r a ch te n fe st.) Wir erhalten folgenden Bericht: Der kaum vor Jahresfrist zu neuem Leben und Schaffen nunmehr als Musikverein sich kräftig entwickelnde Verein „Ljubljana" veranstaltete vorgestern, wie schon kurz erwähnt, ein äußerst gelungenes Vollstrachtenfest, das in den sinnig dekorierten Räumen des Hotels „Union" ?ine Anzahl von Teilnehmern zu fröhlichem Zusammensein ver-einigte. Bald nach 4 Uhr — der Anfang war auf 5 Uhr festgesetzt worden — begann sich auf der Millo^ii-straße ein bewegtes Straßenbilb zu entfalten; eine Menge von Zuschauern besetzte die Eingänge des Hotels und harrte n-.t Spannung der Dinge, die da kommen sollten. In kurzer Zeit wurde das Gedränge geradezu lebensgefährlich und die städtische Wachmannschaft muhte ein gutes Stück Arbeit leisten, um wenigstens den Haupteingang für die Festteilnehmer freizuhalten. Es dauerte nicht lange und die Fest-räume waren bis aufs letzte Plätzchen besetzt. Die Zahl der Besucher kann auf weit über 2000 geschätzt werden, ohne daß man sich hiebei eine Ueberschähung zuschulden kommen licße. Die Dekorationen, größtenteils vom Herrn Vereins-obmanne Rado 6 türm ausgeführt, dem hiebei der unermüdliche Förderer des Landesverbandes für Fremdenverkehr Herr Dr. Valentin Krisper mit Rat und Tat zur Seite gestanden, zeigten in saftigem Grün den goldgehörnten Beherrscher unserer Gebirgswelt, den „Zlatorog"; die Bühne war zu einem üppigem Gewächshause verwandelt worden und die Seitengalerien prangten, in den Landesfarben, während der Vorsaal, danl der umsichtigen Mithilfe des Herrn Dr. Krisper. eine Galerie der slovenischen Nationaltrachten im Bilde darstellte. — Einen der Hauptanziehungspunkte des Festes bildete der Vollstrachtenfestzug. der sich, im Hofe zusammengestellt, durch die Fianzislanev-gasse um die Ecle des Hotels „Union" zum Haupteingange und von dort in den großen Festsaal bewegte und einen Anblick gewählte, von dem selbst das verwöhnteste Auge entzückt sein mußte. Voran zwei Herolde in der alten Weiß-liainer Tracht, denen drei Fanfarenbläser, unter ihnen ein Vertreter der Kärntner Slovenen in der uralten Rosen-toler Tracht, dann Ober- und Unterlrainer, Mädchen und Frauen in kostbaren Gewändern, golddurchstickten Hauben. Seidentüchern, weiters Krakauer und Tirnauer in ihren alten Trachten. Neihlrainer, Usloken usw. usw. Alles in allem ein prächtiges Bild, dem auch ungeteilter Beifall zuteil ward! — Das Fest selbst nahm seinen programmmäßigen Verlauf. Der veranstaltende Verein betrat mit sei. nem an 50 Mann starten Sängerchore unter Leitung des .heirn Marko Vajul. eines bekannten Sammlers -lnd Harmonisators der slovenischen Voltslieder, die Bühne >ind bewies durch seine Liedervorträge, daß er im Laufe eines Jahres tatsächlich Fortschritte gemacht, die ihn mit Stolz ei füllen können. Die Gesamtchöre sowie die Männer- und die gemischten Oltette wurden lebhaft altlamiert; so manches Lied mußte auch wiederholt werden. Reichen Beifall fanden weiters die Vorträge der Gesangsdereine „Kamnil" und „Kranj". besonders des letzteren, der um seine prachtvollen Tenorstimmen einfach zu beneiden ist. Dem Auftreten der Krakauer und Tirnauer mit ihren heimischen alten Weisen wurde rauschender Applaus gezollt, ebenso dem Lieblinge des slovenischen Theaterpublitums, Herrn Verov « el. der sich als „ttoltutu I'opo" einführte. Die Musikkapelle des Infanterieregiments Nr. 27 fand für ihre Konzertstücke all gemeines Lob und wurde auch später, nach Schluß dc-Programmes, da sie zum fröhlichen Tanze aufspielte, leb haft alllamiert. — Die tausendtöpfige Menge vergnügte sich in allen Lokalitäten aufs köstlichste. Wollte man ein gutes Glas Wein haben, so stieg man auf die Galerie, wo sich der „üniwtu 1'<^" als Gastwirt etabliert hatte, und man wurde von zarter Damenhand ganz nach seinem Äc-lieben bedient. Mochte man etwas „Süßes", so brauchte man auch nicht zu darben: fesche Oberlrainerinnen boten des Guten in Ueberfluß. Wollte man sein Glück im Glücks Hafen versuchen, wohlan, man trat herbei und streckte den Arm aus. um es zu erfassen. Man warf allerdings vielleicht enttäuscht die Nieten zu Boden, aber das Glück hatte einen nichtdestowcnig aus den Augen der niedlichen Ver-läuferin angelächelt, Jünger des hl. Hubertus brauchten sich nur zur Schießstätte zu bemühen; da gab es Beste die schwere Meng«! Diückte einen schwerer Sorgen Last, so ließ man sich eben bis in den Keller drücken, wo man bei den munteren Weisen der Vereinslapelle aller Sorgen los und ledig wurde. — Auf und ab wogte die Menge, von der Galerie gesehen, ein farbenprächtiges Bild. direkt zum Malen bietend. Und tauchte man hinab ins muntere Gewülil. so tat es niemand leid. denn Schritt auf Schritt begegnete man Bekannten aus allen Ecken und Enden der Heimat und der angrenzenden, Gebiete. Unter den Festteilnehmern bemerkten wir vor allem die Gräfinnen CholoniewZla und Potocka; aus Steiermarl war der Reichsratsabgeordnete Dr. Koro«ec mit mehreren Vertretern der „Kmeti^la Zveza", aus Trieft eine größere Anzahl Damen anwesend. Weiters sahen wir Monsignore Tomo Zu pan smvie Pfarrer Aljax. dcm das Publikum nach der Vorführung einer seiner Kompositionen eine herzliche Ovation bereitete; ehrenvoll vertreten war auch das Offizierskorps der hiesigen Garnison — mit einem Wort: das Fest nahm in allen seinen Teilen einen glänzenden Verlauf, auf den der Musilverein „Ljubljana" um so mehr mit Stolz zurückblicken, kann. als am gleichen Tage noch mehrere sonstige Veranstaltungen vergnüglichen Charakters stattfanden. — (Das Veteranenfest in I d r i a.) (Schluß.) Nun hielten die Veteranen einen F e st-umzug durch die Stadt unter klingendem Spiel des Musilklubs aus Idria und machten Halt vor der Wohnung des Herrn Franz Kos. Kommandanten der Idrianer Veteranen, um die VereinZfahne abzugeben. Hier wurde auch Hcrrn Franz Kos eine Ehrung zuteil; es erwarteten ihn drei festlich gekleidete MädckM. von diesen hielt Fräulein Mizi Pe5irel an ihn eine herzliche Ansprache, worin sie die Verdienste hervorhob, welche sich Herr Kos durch umsichtige Leitung des Veteranenbereines erworben; sodann überreichte sie ihm ein Irrlichts Vlumenbulett, während ihm die anderen zwei Mädchen einen goldenen Ring und eine silberne Tabatiere einhändigten — Geschenke des Idrianer Veteranenvereines. Mit bewegten Worten dankte .Herr Kos für die ihm bereitete Ehrung. Nachdem noch Herr Smole namens der Laibacher Veteranen für den herzlichen Empfang seinen Danl ausgesprochen, suchten die Festgäste den Gasthausgarten des .Herrn Franz Didi<" auf. um dorten eine kameradschaftliche Zusammenkunft abzuhal-ten. Herr Franz Kos verlas ein Beglüßungstelegramm der l, l. Veziikshauptmannschaft in Loitsch. Herr Jakob Cmole hielt eine begeistert aufgenommene Ansprache, worin er im Namen des Laibacher Veteranenocreines die brüderlichen Grüße überbrachte. Es wurden auch zwei Tele^ gramme abgeschickt: ein Huldigungstelegramm an Seine Majestät den Kaiser und ein Vegrüßungstelegramm an Herrn Johann Novak, k. l. Hofrat in Prag, dessen Gemahlin bei der Fahnenweihe des Idrianer Veterancnverein« die Patin. Ihre Majestät die Kaiserin Elisabeth, vertrat. — Um 1 Uhr nachmittags fand in der Nierhalle des Hotels „Zum schwarzen Adler" ein gemeinschaftliches Festessen statt, bei welchem der Idrianer Musilllub konzertierte. Es wurden hier auch lernige, mit Enthusiasmus aufgenommene Toaste ausgewechselt. .Herr Franz K o s toastierte auf Seine Majestät den Kaiser; Herr Jakob Smole erhob sein Glas auf das Wohlergehen aller Veteranenvereine. vor allem jenes in Idria, und vries die schöne Institution und Organisation der Veteranen. — Herr Franz Kos dankte allen Teil nchmern für ihr Erscheinen, namentlich jenen Mitkämpfern, die aus Unter-Idria, Sairach und Schwarzenberg zur heutigen Feier herbeigeeilt waren. — Herr Kajetan Ritter von Premer stein schilderte in rührender Weise die Erinnerung an die Okkupation Bosniens. — .Herr Franz Dru5kovi6 pries in beredten Worten die alten Mitkämpfer aus den Jahren 1848, 1849. 1859. 1864 und 1866 und leerte sein Glas auf ihre Gesundheit, — .Herr Alois Malovec aus Brje im Küstenlande feierte in einer begeisterten Ansprache, die aller Anwesenden Gemüter rührte, den oft so eklatant bewiesenen Patriotismus des slovenischen Volkes. — Und wie bei allen ähnlichen Veranstal tungen. so zog man in Scharen auch am Nachmittage des 8. September nach dem herrlich gelegenen, mit schlanken Kastanienbäumen bewachsenen Garten auf der Zemlja, der mit Lampions und Reisig gar nett dekoriert war. Das dort stattgehabte Vollsfest verlief in der besten Stimmuna wo,u Laibacher Zeitung Nr. 211. '1961 15. September 1908. die vom Musilllub auü Idria mit Geschick vorgetragenen Tan^stiickc wesentlich beitru^n; abends fand die Vollsnntcr-Haltung in der Vicrhallc des Hotels „Zum schwarzen Adler" in einem gut besuchten Tanz ihren Abschluß. —^. — (T r a u u n g.) In Su,^ak fand gestcrn d« Trauung des Herrn Nil» Novakovi 6 aus Laibach mit Fräulein Tinla Ve^.erina statt. — (Ein reicher Traubenscgc n.) Herr Mar Zinn an er, Verwalter des Vierdcpots „Ncininghaue' in Unter-l>i^la, hat an der Außenseite seines Wohnhaus^ eine Weinrebe, die ihm im vorigen Jahre schwarze Trauben in großer Menge lieferte. Ueber die sehr ergiebige Fcchsung crfrcut, ließ er im heurigen Frühjahre einige im Schatten befindliche Aestc der Nebe auf die dem Sonnenscheine au5-gesetztc Seite des Hauses leiten. Diese Verbesserung haue einen bedeutenden Erfolg, denn an dieser einzigen Nebe hängen derzeit nicht weniger als 1,150 schöne Trauben, oie lleincn nicht mitgerechnet. — Es ist ein wahres Vergnügen, die derart frnchtbchangcnc Nebe zu sehen; sie bleibt noch durch wenige Tage in diesem Zustande, dann werden die bcrcits reifen Trauben abgenommen werben. (i. " (Industrielles.) Ueber Ansuchen der Ni>'r-brauercifabril in Seno5c<"e nm die Bewilligung zur Vr richtung eines Maschinenhauscs bei ihrer Bierbrauerei .ind Malzfabrik findet am 2«. d. M. um halb 10 Uhr vormittags die Lolalvcrhandlung an Ort und Stelle statt. Hiebci wird auch ein Maschinentcchniler d^r l. l. Landes regierung intervenieren. —r. " (E f fc lt e n to m b o la,) Das l. l. Finanzmini, sterium hat im Einvernehmen mit dem l, l. Ministerium des Innern der freiwilligen Feuerwehr in Karner VeNach die Newillignng erteilt, im Jahre 1!)08 zugunsten der An schaffung von Löschgeräten eine Effeltentombola mit ?0i) karten zum Preise von je 20 Ii bei Ausschluß von Gewinsten in Geld, Geldeffelten und Monopolsgegenständcn zu veranstalten. —i. — (A ufhcbnng der H undclont n m a z.) Die l. l. Vczirlshauptmannschaft Laibach hat die Hun??> lontumaz für die Gemeinden Ie/ica, Moste, St. Veit, Hm-julj, Villichgraz. Oberlaibach, Tomi^elj, Presser, Igglacl, Nudnil, Dobrunjc und Mariafcld außer .^raft gesetzt. Hin gegen gilt für die Gemeinden Nrezovica, Dobrova, Loz, Ober-Ki^la, Unter-^i^la und Waitsch die Hundelontumaz bis auf weiteres. — (Ein moderner Diogenes.) Acußerst schlicht, einfach und bescheiden fristet sein Dasein der 57jäh-rigc beschäftigungslose Arbeiter Ferdinand Göel. Ganz bc schäftigungülos ist er eigentlich nicht, denn er hält sich gc. wohnlich auf dein Trödlermarltc auf und verficht mit großer Pünktlichkeit etwaige Dienste eines ehrlichen Laufburschen. Natürlich werden die so erworbenen kleinen Trinkgelder auch redlich in der nächsten Vranntweinschcnlc vertrunken, denn dem Vranntweingcnufse frönt er mit Leib und Seele. Originell ist Göcls Nachtlager. Eine gutmütige Trödlerin über ließ ihm nämlich einen alten, stark verwitterten Kleider-lasten, der schon Jahre und Jahre auf dem Trödlermarltc vergebens eines .Nänfers harrte. Ohne viel Umstände wurde das Anerbieten der gutmütigen Frau angenommen und der halbmorschc Kasten als Lagerstätte beniiht. Des Abends, wcnn sich die Bewohner Laibachs langsam in ihre Quartiere zurückziehen. bemüht sich auch Göck zu W»em «asten, öffnet ihn behutsam, damit er nicht c.wa von Kindern erspäht werde, und verkriecht sich emem ^gel ^,^ -^ ^ schmalen Naum, Ebenso vorsichtig "mint er des Morgens heraus, worauf wieder das alltägliche ^lden im Zeiche», des Branntweines beginnt. Wohl recht bescheidene Ansprüche, die da ans Leben gestellt werden. k.>. * (Vom Dachboden gestürzt.) Sonntag nachmittags stieg die M jährige Besitzerin nnd Witwe Johanna Nebolj in Iluvica auf den Dachboden, stürzte aber infolge cmes Fehltrittes herab und blieb mit mehreren gebrochenen Nippen liegen. Sie wurde mit dem Nettnngswagen ins .Nranlenhaus überführt. "(Beim Kegelspiele verletzt,) Vorgestern entstand im Gasthausc „Zum Löwen" an der Maria Theresia-Straße beim Kegelspiel ein Streit, der damit endete, daß ein Maurer aus Istricn dem 23jährigen Anton Kopula querst einen Porzellanzündhölzchcnständcr an den Kopf warf u»d ihm dann hinler dem rechten Ohr eine 8 Zentimeter lange Messcrschnittwundc beibrachte, worauf er die Flucht ergriff. Der Schwerverletzte wurde mit dem Ncttungswagcn lns Krankenhaus gebracht. (In eine Grube geworfen.) Der beim -Nirchenbau in Kroiscncck beschäftigte Arbeiter Franz Nogclj warf dicsertage aus purer Bosheit die Arbeiterin Maria Gartner in eine ein Meter tiefe Grube. Sie erlitt mehrere lachte Verletzungen. Telegramme des k. k. Telegraphen-Korrespondenz-Bureauo. Ostcrrcich-llua.aru und Rußland. Nicn, 14. September. Die „Politische Korrespon dcnz" schreibt: Die politischen Kreise Oesterreich Ungarns werden dir neuerliche Zusammenlnnft Aehrenthals mit I^ voli'lij, die den Abschluß der Besprechungen Achrenthale mit den leitenden Persönlichkeiten der Großmächte bildet und dcrcn Neihe heuer durch den Frühjahrsbcsuch des deutschen Reichskanzlers in Wien eröffnet wurde, als ein willkommenes und wichtiges Ereignis würdigen. Sie bildet vor allem die sichtbare nnd endgültige Widerlegung der Ansicht, daß an die Stelle der früher bestandenen österreichisch-russische,! Entente ein Gegensatz getreten wäre. Dieses Bild ist von Kreisen entworfen worden, deren Bestreben dauernder Zwie-spalt oder mindestens ein äußerst kühles Verhalten zwischen Oesterreich-Ungarn und Nußland entsprechen würde. Die wirklichen gegenseitigen Beziehungen der beiden Mächte tragen keineswegs dieses Gepräge. Für Ocstcrrcich-Ungain nnb Nuftland als Nachbarn der Türkei ist die Pflege freund schastlichrr Fühlung und einvernrhmliches Zusammcnwirlen in der Behandlung der dieses Gebiet betreffenden Fragcn das Ergebnis der politischen Logik. Die jetzige Zusammen lunft läßt mit voller Deutlichkeit erkennen, daß von beiden Seiten der Wunsch nach Erhaltung dieser Harmonie, der auch vom gesamteuropäischen Standpunkt nicht geringer M'rt ^'.nl^n ist, fortdauernd bestehe. Dic (sholera. Wien, 14, September. Der Gcncralinspcltor der österreichischen Eisenbahnen hat den Sanitätsreferenten der Gcncralinspcltion auf die galizischen Linien entsendet, um die Durchführung der prophylaktischen Maßregeln gegen die Einschleppungsgcfahr der Cholera ans Nußlanb in Aug'n schein zu nehmen. Lemberg, 14. September. Die im hiesigen balteriu logischen Institute heute begonnene Untersuchung der De jeltc des in Tarnopol erkrankten Vobnar hatte vorlänfig ein negatives, den Eholcraverdacht nicht bekräftigendes Ergebnis. Der Patient hatte sich bloß den Magen verdorben. Petersburg, 14. September. Im Laufe des gestrigen Tages erkrankten 118 Personen an Eholcra. !!4 Personen sind gestorben. Die Gesamtzahl der Erkrankungen beträgt 250. Französische Journalisten in Trieft. Trieft, 14. September. Die über Einladung des Eisl'nbahnministeriums auf einer Fahrt durch Oesterreich 1,,c griffencn französischen Journalisten waren gestern Gäste des österreichischen Lloyd. Die Direktion des Lloyd haitt den Journalisten den Dampfer „Graz" zur Verfügung gestellt, der bei herrlichem Wetter eine Rundfahrt im Golf von Trieft machte. Beim Dejeuner sprach der Nebalteur des „Journal", Thomas Stcinhcrz, namens der Gäste der Ti reltion des Lloyd für den liebenswürdigen Empfang den Dank aus und zollte dem Dampfer „Graz". der mit ftincn modernen Einrichtungen ein Prachtwcrl der österreichischen Schiffsbaulunst darstelle, warme Worte der Anerkennung. Verantwortlicher Redakteur: Anton Funtel. Nmlsnliln« bclM Nohitscher „Styria-!! il U l Us quelle" (Medizmalwassor). Zu muuumu» Wcm, Kognal :c. ist „ Tempel-Hu^uUm quelle" vorzuziehen. (34«!1) b-3 Meteorologische Beobachtungen in Laibach. Seehöhc :i0« 2 m, Mittl. Luftdruck 73l! <> mm. 5 ß ZW ^Z ^ß Z A W" ßZ W.ud ^s,i^,5 W H N"U « ^ ^ ____________2_. ,. 2 u i«. ^44 i ! 1^3 windstill heiter I 9 U, Ab. 744 3, 112 SO. schwach teilw. bew. j s^ N.^"'?43-8j >i 4j NO. schwach l heiter ^0 0 Das Tagesmittel der gestrigen Temperatur 10-9", Nor< male 15 0°. Wettervoraussage für den 15. September für Tteicr» mark, Käruten und Krnin: Schönes Wetter, meist heiter, iiiäsiige Winde, lühl, unbestimmt, schönes Wetter; für Trieft: Schönes Wetter, meist heiter, mäßige Winde, mäftiss warm, gleichmäßig anhaltend, schönes Wetter. Seismische Berichte und Beobachtungen der Laibacher Erdbebenwarte lOrl: (ijrl'linde der l. l. Slaals.Obsl'l'ralschnlr.) U.^,e: ^örd!.Breite 4«°<»:r: Östl. Lmigr von Greenwich l^":jl'. Vodcnuuruhc* am 15, September am 12-Sftmiden< Pendel nnd ? Selnndrnpendcl «sehr schwach», am 4'Sctmiden» Pendel «sehr schwach, bis «schwach». * Die
  • l!'q>ad<'!! slnüisizi,!! ?no l,i« zu 1 Willi»,!'!«'»' «l>!>r !ch!uach., lw» l bi» « Milli,,»'!,'! »schwach», »m, 2 l'ie < Millim»'»',» '»»isi'n s!n,l», uu» < l>,e ? Mi»i»»'!»>» »s!a>I», l'l>,> 7 l','6 >« Mill!!!!!'!,!» «s>l)r swll. >,„d !il>C!' IU MilliMslll »!,,>!!>'< nrdniuich swil», — ^'Illiiriüsi»»'!lll'»!>l>''»l>''> l»'ds!,>s! 9lsic!>z>'i!i^ a,!!,'!>>'<' Angekommene fremde. Hotel Elefant. Nm 13. September 1908. Adensamer, Fabrikant, s. (Gemahlin; .^ohn, Kesjlcr, Semen, Wcis;. Pollal, Pctermaun, Eisenhammer, .Noppel, Tamcl, KlUlsleiiir, Wie», - Imighii»!?, Gutsbesitzer, Lustthal. — jloroschin, Marinclommissär; Olivo, Aeamtrr, Trieft. — Mnllcj, Ncsiyrr, Oberlaibach. — Maly, Vnrsserlncistcr, Ncnmarltl. — Fillip, Buchhalter, München. — v, Gugcntbal. Privat, Pouigl. — Petzl, Vreillard, Me., Neu» hlitel. — Nothschild, Ksm., Ncmschrid. - Rcinisch, Deu, Ura-nitsch, lttstte., Graz. — sscraane, Kfm,, Venedig. — Wagner, ttfm. Linz. Verstorbene. Am 12. September. Theresia Klopiar, Taglöhners» tochter, 1 Mon,, Schießstättgasse 1b, Lllßtru «utdriti». ^^^^^^ ^^^f^A Erste Autoritäten be« I»> n«d ^M^^M^^^^f^^^^^^ Aüllanbrs empfehlen ,Kufele"» ^ ^^M^^M^^l^M^^^^^Mziindermfl,! als beste Nahrung bel iH ^^Wl^^^^^^^^l^^Vrechdurchsall, viallhije, Venn» ^ U M H llllarrh lt. ^ M^^^^f^D^^M Für „?«r Säugling", lehrreiche ^ ^^^^^^^^^ Kinder und Vioschüie, gr«N» erhältlich in ^ Wlll ßtlttn, lilltz m tml AmW! /3V^ Teilten Sie nur, ich hatte nnch total verstiegen; über »Ä^ mir Fclssnjchlosscn. unter mir ein Abgrund von hun- D/^^ dert Metern und leine Möglichkeit, vor oder rückwärts /ß^l zu lommcu, Zwanzig Stunden hab' ich so aushalten ^^? müssen und e? war nur ein Glück, daß ich eine Schachtel N hatte, ohuc dir ich lciue Tour unternehme. Die haben «IvAW mich nicht nur vor Durst bewahrt, denen danke ich's vor M^D allriu. das; ich ohue schwere Erkältung davongekommen Dankeskundgebung. Die gefertigte Gemeindevorstehung spricht hiemit sämtlichen Damen und Herren des Hilfs- und Festkomitees in Veldes für ihr aufopferndes Wirken zugunsten der Abbrändler in Veldes den wohlverdientesten Dank aus. Veldes am 8. September 1908. (3745) Der Gemeindevorsteher: M^B^smnx Ras. Statt jeder besonderen Anzeige. ! Schmrrzrrfüllt geben die Nnterzrichiieteu allrn > ! Verwandten, Frcuudrn und Bekannten die traurige > Nachricht, dnh ihr innigftgcliebtcr Gatte und Nr«. > > der, der wohlgeborrue Herr > Aclrl^ Mom ! Hansbrscher i« nach lurzem Leidcu Montag den 14, d M, u»' > "/,l) Uhr abmbS in seinem l!8. ^ebensjnhrc, tier. « seycu mit dcu Tröstungeil der heil. Religion, sellg » im Herrn entschlafni ist. > Das Lricheubrgälignis findet Mittwoch de» » 1«. Septeinder um 4 Uhr uachlliittng vom Trauer< » ! hause Polnuadamm Nr. I^ aus auf den Friedhos » zum Heil. Meuz statt. > Die heil. Seelenmessen weiden m mehreren » Kircheu gelssen werde«. > Der teure Vcrblicheue sei dem frommen Ge- » bete empfohlen. » Laibach, am 15. September 1908. > Maric Mon» verwitwete «lostala geb Tschamer» > ,,il, Gattiu. - Joses Vdler von Rom. Major > i.N,. Bruder. > Laibacher Zeitung Nr. 211. 1962 15. September 190«. Kurse an der Wiener Börse (nach dem offiziellen Kurslilattej vom 14. September 1908. Die notierten Kurie vorstehen sich in Kronenwähruna,. Die Notierung sämtlicher Altien und der „Diversen Lose" versteht sich per Stuck. Geld Ware Allgemeine Staatsschuld. Einheitliche Rente: »".', lonver. steuerfrei, Kronen (Mai-Nov.) per Ku,se . . 3« 3b 9655 detto (Iänn.-Iuli) per Kasse 96 35 96 55 ^2"/„ ü. W. «ölen (Febr.-Nug. per Kasse......99 20 99 i" » 2",. ö, W, Silber (April Olt.' per «lasse......Z9 20 3« 40 1860er Swatslofe 500 fl. 4" „152 25,5625 1860er ,. 100 fl. 4"/„2l7-25 22! 25 !8S4er ,, lOO fl. . , 2^0-5«^«4 5« l»S4er ,, 50 fl. , . 260 5,^ 2,'.4-5« rom.-Pfandbr. ^ 120 fl. b"/„«92 - 2»4 - Vtaatsschuld d. i. Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder. Östrrr. Goldrentc fteuerfr., G old per Kasse .... 4"/, 115 85 ll6 05 Österr. Rente in Kronenw, stfr., per Kasse.....4"/,, »«'40 96-60 detto per Ultimo . . . 4"/<, 96 40 96-«,' dst, Investition«. Rente, stfr., Kr. per «assc . . 3Vi"/< «7'15 8? sb GSl»at,schnli> «lschrlibMlgtN. ^lisabcth-Vahn i. G., steuerfr,, zu 10.000 ft.....4"/„ —'— —'- Franz Iosepli-Vahn in Silber (div. St.) . . . . 5'/.",, N» 4>1 !19'40 Naliz. Karl Ludwig-Vahn ///„ . . . .«'-434'-detto Salzburg-Tirol 200 sl ». W. S. 5"/„ , . . 422 - 424'-»tremetlll-Vahn »00 u, 2000 Kr. 4"/„........18A—194 Keld Ware Vom Staate zur Zahlung üb«» nommenl ßilcubllhN'Piillritllt» l>blig»tioul». Bühm. Wcstbahn, Em, 1895, l00, 2000 n. 10.000 Kr, 4"/„ 96'10 97 10 Elisabeth Bahn «<)« u. 3000 Ni. 4 ab 10"/„......114-55 1i5'3t, Elijabeth-Vahn 400 u. 2000 M. 4"/.,........11315 !14'15 sscrbinandS-Norobahn Cm. 188N 98 75 99 72 dctto Em. 1904 98'60 9» 6« ?ranz Ioseph-Bahn Em 18»4 ,div. Et.) Eilb. 4"/„ . . . 96 50 97 5< ^lllizischl^ Kail Ludwig - Bahn ldiv, St,) Silb. 4'7„ . . . 95 «1 96 8t Ung.-gali,, Äahn 200 fl. L. 5"/,. 1N3 2,', 104 2k dl>!io 400 u, !'»ooo Kr. 3'/l"/< «6 80 »7 8c Vorarlberger Bahn Em. 1884 (div. St.) Silb. 4°/« . , ft5'90 96 9t Staatsschuld der Länder der ungarischen Krone. l"n img. Goldrcnte per Kasse Hl 20»11'4( 4"/„ detto pi>r Ultimo ill-2l ill 4( p'/n lüissar, Rente in ilroucn- währ. stfr, per Kasse . . !»2'5n 93-«! 4"/n delto per Ultimo 92 «s> 93 «.' 5»'/l"/„ dettu per Nasse 82-40 8« 6< Ungar. Prämien.Anl. k 100 fl. ,8b t0i8»'5< detto il 50 sl i«k 501895» TheitzReg.-liosc 4"/„ . . . .144 50!48b< 4"/n un«ar. Gruüdri tl.-Oblig. 92-Ü0 9«'!1< !"/„ lroat. ». llav. Grdentl.-Vbl. 9350 945« Andere öffentliche Anlehen. Bl,«n, Landes-Anl. (dlv.) 4"/„ üo-« »1 6l Voeil.-Hcrceg, liiscub. -Landes- Änlche» ldiv.'» !'/,"/« - - 38-— 99'-5"/„ Nmiau Rcn,-Anleihe 187« 103-- - -Wiener Vcrlrhrs-Anl, . , -<"/,. 96 15 9'.''ll drlto 1900 4"„ 9« 15 9? 1,' «»Il'hcn der Stadt Wien . . icxi ?» «01 7< dclto (S. ober O.) 1874 ,2»- - >21 - detto (1894).....93 «5 94 6! dcttu (Vlls) v. I. I8!)8 . 96-' v','- dctlo (Eleltr,) v, I, IWo 95-95> ««9! detto (Inv.-N,)v I.1N02 95 90 9« », Nörscbau-Nnlchcn vrrlosb. 4"/„ 95 5> 9« 5l Russische Staatsanl, v. I. 1!M« f. 100 Kr. p, K. . . 5"/« —-- —'- belto per Ullimo , . 5"/i> 96 35 96'8I Äulg. Staats - Hypothekar )>nl. 1892......!!"/» 120-55 121 5! Veld Äiarc Vulg, LlaatL - Goldanleihe 190? f. 100 Kr. . , 4>/,"/„ 87 35 «8 35 Pfandbriefe usw. Vudcnlr,,alla.öst.l,5uI.vl.4"/<> 95' 96-— Böhm, Hupotheleiib. verl, 4"/„ 97 30 l»?-3« ttcittral-Auft.-Kied.-Vi,, üslerr., 45 I. verl.....4'/,°,« l02'- —'- detto t>5 I. verl. . . . 4«/» »7 2b 9t"25 .Nlcd.-Inst., österr., f.Verl.-Unt, n. öffcntl,Är!i. Kat, ä.4"/„ 9560 9S-«o llandcsb, d. ltö,i. Oalizion und Lodom. 57'/, I, rüclz. 4"/„ 93 75 94'75 Mähr. Hnpothclcnb. derl, i"/.. 96 75 97 75 «.-österr. i!andes-Ht!p.-A»st.4"/, 97- 98-- dclto inll. 2"/„ Pr. Verl. »V^/n 8«'5o «9 50 betioK.-TchnIdsch,veil,3'/,"/75 Clary-Lose 40 fl. KM. . . . 147>- 1b?'- Ofener Lofe 40 sl...... 200'- '-'-> Palffy-Loic 40 fl. KM. . . . -'- —' illntcn Krenz, äst. Ges. v, l« fl, 49'2< 5ü 2N Roten Kreuz, unq. Ges. v, 5 fl. 26-75 28-75, Rndulf-Lose l« fl...... 68-- 72-- Salm Lose 40 fl. KM . . . 280- 240 — Türt. V.-B.-Anl, Präm.-Obliss. ^«00 Fr, per Kossc , . . 186-50 18750 detto per Medio , . 185-85 186>85 Geld Ware Wiener Komm.-Lolc u. I, 1874 490 - 5N0-— Vew. Sch. d. 3"/„ Präm,.Schuld d. Äode»lr.-«!lst. Lm. 188!» 72-— 76'— Nltien. G«n»P»it'ZlnttNlthmnngtn. AussinTepliyer Eisenb. 500 fl. 2422-- 2431'- Vühmücho Nurdbah» 150 fl. , 40 l- - 405 50 Vüschtirhrabrr Eilb, 500 fl, KM, 28»o — 2!»> 0- ^ detto (lit, l«! 200 fl. per Ult. 106 >'— 1070 — Tuna» - Tampsschiffahrls-Wcs., 1., l. l, priu., 50« fl, KM, 1015'— :08<,'« Tux Vudenbachcr E.-Ä. 40N,«r. 558-— 5«s>'- ^eidinands-Nordb. l««N fl,KM. 5140-- 5150'-Kalchaii -vderbersser Eisenbahn 200 fl. N....... 36« — 3«6 50 Lemb. -Czein.' Iassh-Cisenbahn- Gesellschaft. 200 fl. S. , . 55850 559-- ','lolid, üs.„ Trieft, 500 fl., KM. 4!1— 4,»'- Österr, ^t^rdwestbahi! 200 sl, S. 452 454'- bet!u(!it. Il)LU«fl, S, P, UK. 45I-75 452 75 ^rlla,'T»x.crEilcnb, 100fl,abäst, 2^N-- 2-^4- Llaalöeisenb, !i!00 fl, E, per Ult. e<>5 — >!««' Tudbahn 200 fl, Silber per Ult. l2l 25 122 25 Südüorddeutsche Verbinbungsb. 200 fl. KM...... 401 — 40» 75 Traüsport-Oes,, intern., N.-E, 200 Kr........ 1>0- 112 — Unssar. Westbahn (Naab - Nraz) 200 fl. L....... 406' - 40,",' Nr. Lolalb.-Altleu.Ges. 200 fl, 205- 206'— Banlen. «Nsslo.Österr, Banl, 120 fl. . 29850 29s'ü« «anlvercin, Wiener per Kasse 517-10 518,0 detto per Ultimo 5>7 50 51850 Nllbenlr-Aüst. öst., 300 Kr, , i0».ü' - ,070'- ^c»tr,-Vod.-Nrcdbl. «st. 2N0fl. 530- 534-KrcdÜllnstal! sür Handel und Gewerbe, 160 s!., per Kasse -'— —'- detlo per Ultimo «43-- 644- Kreditbank, uuss. allg,, 200 fl. 747'— 748 — Tepositenbanl, all«., 200 fl. , 453'- 455'-Ealumple - Ocscllschaft, nieder- üsterr,, 400 Kr..... 586'— 59N — Giro- u. kasscuociciii, Wiener, 200 sl........ 455' - 457'^ Hlipulhelenbanl, vst. 200Kr. 5"/„ 287'— L89'-Lailderbaiil, üstcrr., 200 sl., per Kasse....... —'- —'- detlo per Ultimo 43SN0 440-50 „Merlur". Wechselstub.-Nltien- Gesellschaft, 200 fl. . . . 596'- 600 - Osterr. >n!.n,llr. Banl 1400 Kr. 1752'- 1762-— <«elt> 3var<> Unionbanl 200 fl...... 545'— K4ß — Unionlianl, böhmische 100 fl. . 84H-- 24«-— Herlehrsbaul, allg., 140 fl, . . 33?'— 34l-— ?n>nftll»»BntlMl!>mnnzen. Vanneselllch,, all«, üst„ '.00 fl. 135 — 143-— BruderKohllubrrnb-Ges, 100fl. 72!'- 725'-Eise»balmuerlchr«.Anstalt, öst., 100 sl........ 4,12- 40450 Eisenbahnw-Leihss.,erste, 100fl, 2i>'— 2l!l-— ,,Ell>cii!iihl", Papiers, n. V, V, 100 fl........ l!»?50 lN9 - Vlellr, Gel, all« üsterr., 200 fl. 898— 400-- Vlettr.-Wrlelllch.. intern. 200 fl. 5?«' 575-— Elclt,. Vcsrlllch., Wr. in Liqu. 22!'60 ?30 «0 Hirtenberqer Patr-, Zündh. n, Met,-Fabrik 400 Kr. , , 94«'- 950 — Liesinner Brauerei l00 fl, . . 239 — 24:-.. Montan-lÄes., i!st. alpine 100 sl. K68- «S9- — ,,Puldi-Hntte", Tienelnusistahl- ss.-A,-O, 200 sl..... 430'. 434'- Praa.klEi!en-Ind!istrie-Gesellsch, 200 sl........ l6?a'- ^680-50 iliima- Muranv - Ealgo-Tarjaner Eisenw, 100 fl..... 5!>ö 25 559 50 Talgu-Iarj. Steinlulilen 100 sl. 596-- 60« . - „Schlüsslmühl", Papiers.,200sl, 3oU'— —'--..Schudnica", »>.-!». f. Petrul.- Industrie, 500 Kr. , . . ««»'- 474--- ,.L4- 558 Wr. Äaunescllschaft. lvo sl. . . 147 50 14» 50 Wienerberge Ziegelf.-AN.»Ves. ?l?— 720 — Devisen. Anrze Zichten und 3l<><». Amsterdam....... 198-60 >S8 — Tenlsche Nanlplähe , . . , il?-40 ll?-eu Italienische Hianlplätze . . . 95'32'> 95 5'^ LunbUl!........ 239-47' 23l»'82^ Pari«......... »ft 32 9552' St, Pctcrsbura,...... 252 — 252 5<» ^iirich n»d Äasel..... 95-20 95-40 Valuten. Dulaten........ li-37 li-41 20 ssrauleu-EIücle..... 1» 10 1912 20Marl Stücke...... 23-50 23 54 Teutsche ilieichsbanlnuteu , , 117 40 <17S>) Italienische Va»i»ole» . . . W 25 95 45 Nubel-Äloten....... 2-51'" 2ü2'' |vo„ Ke„,en,^-M,^re,TpH«H^e„, A«ui«n, ,1 •*- €% Mlay«»» PrivaM>epota (Safe-üepoB.t«) Loiten et«., DeviNen und Valntvn. | Bank- "U-üd. T^7"e clislexgre SCll.ä