Nr. 237. Plllnumer»lion»plei«: Im «omptol« ganzj. st. li, halbl N. 5-50. Yllr die Znfiellun» in« H«u« halbl. bo li. Mit b« Pvft ganzj, st, ib, haltj, fl. ?üi,. Dienstag, 16. Oktober. Inseitl°n«g«b«r: FUr »lein« Inserat, ll» zn 4 geilen »5 t,., höhere ptr g«ll< 6 tr., b«i »ft««n Vlekelhrlungen P«i Zille S tr. 1883. Amtlicher Theil. «.„ Se. k. und l. Apostolische Majestät haben mit "nächster Enjf^eßung vom 1. Oktober d. I. aller-f^^gsl zu gestatten geruht, dass dem außerordent-l>- . Professor der Staatsrechnungs-Wissenschaft an lä'llll' ^ Universität Wien Dr. Joseph Schrott an-di An ^'"" Verschnng in den bleibenden Ruhestand ^.allerhöchste Anerkennung filr seine vieljährige eifrige " ersprießliche Dienstleistung bekanntgegeben werde. w„ Se. l. und k. Apostolische Majestät haben mit ^"höchster Entschließung vom 11. Oktober o. I. dem ^ llsannerdirector bei dem Handels« und Sergerichte m .^Urst Ferdinand Sedmach aus Anlass seiner nun 6 in den dauernden Ruhestand in Anecken« Ifjs^ ^'"" vieljährigen treuen und belobten Dienst« an U, taxfrei den Titel eines kaiserlichen Rathes "uergnädigst zu verleihen geruht. «. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit "UMchsjer Entschließung vom 11. Oktober d. I. dem Hlllsamterdirector bei dem Landesgerichte in Trieft ^ynin Baptist Fonzari bei seiner Versetzung in ."' bleibenden Ruhestand in Anerkennung seiner viel-Ul'gen treuen und belobten Dienstleistung den Titel ^- kaiserlichen Rathes mit Nachsicht derTaxe aller-»"lldlgst zu verleihen geruht. Der Finanzminister hat den Steuereinnehmer Johann Koniöek zum Hauptsteuereinnehmer für den Verelch der Fmanz-Landesoirection in Graz ernannt. Nichtamtlicher Theil. Se. Majestät der Kaiser haben, wie die „Agra» ?" Zeitung" meldet, der griechisch«orientalischen Kir-^engemeinde in Gradiste zum Baue der Pfarrkirche ^ Betrag von 200 ft. zu spenden geruht. 5 Se. Majestät der Kaiser haben der Gemeinde >"udzheim im politischen Bezirke Brück a. d. Leitha " "leoerüsterreich zu Schulzwecken eine Unterstützung "°?..100 st. aus der Allerhöchsten Privatcasse aller-folgst zu bewilligen geruht. Der ungarische Etaatsvoranschlag für 1884. Im ungarischen Abgeordnetenhause legte am 13. d. M. der Finanzminister den Staats« Voranschlag für das Jahr 1884 vor. Die ordentlichen transitorischen, sodann Investitions« und außerordentliche gemeinsame Auslagen sind pro 1884 im ganzen mit 329 200 230 ft. präliminiert. Für 1883 wurden einschließlich der Nachtragscredite im ganzen 333 321156 Gulden bewilligt. Es zeigt sich daher für das Jahr 1884 ein Mindererfordernis von 4120 926 fl. Die gesammten Einnahmen wurden pro 1884 mit 308 864 180 fl. präliminiert. während dieselben pro 1883 mit 309 194 749 fl. festgestellt wurden. Pro 1884 wulde daher um 330 569 fl. weniger präliminiert. Die ordentlichen Ausgaben sind pro 1884 mit 298 200338 ft. veranschlagt', während pro 1883 289 844 661 ft. bewilligt wurden. Es zeigt sich daher ein Mehrerfordernis von 8355 677 fl. Von dieser Mehrausgabe entfallen 5 329 70 l st. auf folche Auslagen, welche mehr durchlaufender Natur sind und der Steigerung einzelner Gefälls - Einnahmszweige ent. sprechen, und zwar: beim Finanzetat 1545933 ft,, beim Post- und Telegraphenwesen 681160 ft., bei den Staatsbahnen 2 604 493 ft, bei den Staatsforsten und Gestütsanstalten 368364 si. und bei dem Iustizetat 129 751 fl. Die eigentliche Mehrausgabe, nach Abzug der bei einigen Titeln sich zeigenden Minderausgabe von 1106 521 fl., beträgt 3025976 ft. Das Plus von 8 355 677 ft., besteht aus folgenden Pusten: bei Reichs« tag 17 337 ft., bei gemeinfamen Ausgaben 951692 fl. mehr, bei Centralpensionen weniger 9320 fl., bei Eisenbahn - Zinsengarantie - Vorschüssen 105 683 fl. weniger. Das Mindererfordernis beträgt somit 1084 032 Gulden. Dem gegenüber steht das Mehlerfordernis bei der Cabinetskanzlei mit 1756 fl., bei Pensionen mit 21 189 fl., bei den Staatsschulden mit 10 804 302 Gulden. Bei dem Titel „Autonome Verwaltung Kroatiens, Slavoniens" beträgt das Plus 33 175 fl., bei Fiume 2000 fl,, bei dem Ministerium des Innern 958038 fl., wovon auf das ordentliche Erfordernis des V. und VI. Vendarmerie.Commandos 809 233 fl. entfallen, während der Rest von 148 805 fi. sich auf die Centralverwaltung und Comitatsoerwaltung im Sinne des Gesehartikels XV vom Jahre 1883 auf Vermehrung der Polizeiwache, Kranlenverpftegs- und Irrenanstalts'Auslagen vertheilt. Beim Finanzministerium beträgt das Mehrerfordernis 1 655 573 fl.. das wirkliche Mehrerfordernis jedoch nur 109 640 ft. infolge der Errichtung des Finanzgerichtshofes, der Vermehrung der Steuerämter, der VermetMng des Personales der Gebürenbemessungs-Aemter und der Tabak-Centraldirection. Der Rest von 1545933 ft. ist eher durchlaufender Natur und steht in Verbindung mit der Steigerung der Ein-nahmen der verschiedenen Gefällszweige. Beim Communications'Mmisterium beträgt das Mehrerfordernis 3 747373 ft. Hievon entfällt auf das Ministerium selbst 1142830 ft. Die Ausgabe bei der Centralverwaltung beträgt 22489 fl. weniger infolge der Auflassung des Eisenbahn-Centralinspecto-rates und dessen theilweifer Einverleibung in das Ministerium. Dagegen ist die Ausgabe bei den Bau-ämlern eine höhere um 46 390 fl. infolge Personal-Vermehrung, bei den Straßen« und Wasserbauten um 433819 fl. zur Forlfetzung und Beendigung der in den Vorjahren begonnenen Arbeiten; endlich mehr bei Post« und Telegraphenwefen um 681160 fl., weil die Entwicklung dieser Staatsanstalten unbedingt noth« wendig erscheint. Uebrigens findet dieser Mehraufwand Deckung in der anzuhossenden Mehreinnahme per 1071600 ft. Bei Eisenbahnen und Fabriken betragen die Betriebsauslagen, der anzuhossenden größeren Ein« nähme entsprechend, um 2 604493 ft. mehr. weil infolge des Ausbaues der Strecken Budapest.Semlin, Vudapest-Uj-Szöny und anderer kleiner Zweigbahnen sowie der Uebernahme der Strecke Uj'Szöny-Bruck das Eisenbahnnetz im Jahre 1884 um 388 690 Kilometer länger sein wird, als das heute im Betriebe befindliche. Beim Ministerium für Ackerbau, Handel und Gewerbe beträgt das Mehrerfordernis 426 514 fl., darunter wirkliche Mehrauslagen infolge Aufstellung der noch fehlenden vier Districts - Forstinfpectorate 19 650 fl. und infolge Aufnahme eines größeren Credites behufs Deckung der mit der Sammlung von Daten für Warenstatistik laufenden Kosten 38 500 fl. Die restierenden 368 364 fl. entfallen auf Staatsforste und Gestüte und finden Deckung in den bei diesen Titeln anzuhoffenden Mehreinnahmen. Bei Cultus und Unterricht beträgt da« Mehr« erfordernis 271851 fl., wovon auf die Centralverwal-tung und auf die Leitung der Unterrichts-Angelegen-heiten auf Grund des Gesetzartikels XXX vom Jahre 1833 41950 fl. entfallen. Das Erfordernis für Volks- JeMeton. Hart am Nande. Noman aus dem Thüringischen von F. Klinck. (8. Fortsetzung.) st..Der tiefe Ernst des jungen Mannes machte Elfe I,"M u„d sie nahm zögernd das überreichte Papier ü.j. laltete es auseinander. Verwundert las sie die b^ ' auch die Gratulation in Form einer Rand-^ertung. Hal. "^ch verstehe Sie nicht, Herr Normann. Was dj"'ch damit zu thun?" fragte sie, das Papier in ai vande des Verwalters zurücklegend, der fchon ge< W" hatte, dass ein furchtbarer Schreck das schöne pochen zu Boden schmettern würde. In ihrem Ge< y^.lnachte sich nicht die geringste Veränderung b^ Cdol, nur um ihren Mund zuckte es in leisem zu k"^°ulein Else, Sie stehen nicht in Beziehungen ^vein Schreiber dieses Briefes?" fragte der junge "nn indem er Elfe's Hand stürmisch ergriff. "ber sie entzog ihm dieselbe unwillig, tocl,. " glaubten, weil darin von einer Müllers, sj^r die Rede ist. so müsse ich da« sein?" fragte zu^'""" s" frostigen Tone, wie er ihn noch nie Vr°.^°" ihr gehttrt hatte. «Ich sage Ihnen, Else lrb^l^b mit ihrem Gelde nie ersehen, was ein °arml,cher Mensch im Leichtsinn verschleudert hat." Vetk '"^te dem Verwalter eine steife und förmliche NoH ^ung und eilte raschen Schrittes davon, ehe er hervn? 5 .s""d. ein Wort zu seiner Entschuldigung die N3""6°"' In wenigen Augenblicken halte sie sern^« 3 ""Hl und war hinter den Vorrathshäu. verschwunden. „Thor! Eifersüchtiger Thor, der ich war!" murmelte Normann. „Ich habe sie tief gekränkt." Missmuthig trat er den Rückweg nach dem Schlosse an. und doch enthielt der Gedanke, dass Else nicht die Braut des Barons sei. für ihn unendliche Beruhigung. Er wollte schon in den nächsten Tagen eine Aussöhnung herbeizuführen suchen und ihr den wahren Grund seiner Herzensangst mittheilen. Wenn sie ihn erhörte! Aber die Gelegenheit zu einer Aussöhnung wollte sich durchaus nicht bieten, obgleich Normann Else wie« derholt sah. Sie fand ihm gegenüber den alten, harmlosen Ton nicht wieder. Sie musste immer an den abscheulichen Brief denken, den Kurt von Esslingen geschrieben. Mit der Erinnerung aus ihren Kindertagen an den frischen, fröhlichen, lecken Hufarenlieutenant hatten sich seither immer freundliche Gedanken verknüpft, und es berührte sie peinigend, sein Bild nun so 'hässlich enlstellt zu sehen. Gegen den Verwalter aber fühlte sie etwas wie Zorn, dass er sie einen Blick in ein Herz werfen ließ, das sie seither für rein und unverdorben gehalten. Wenige Tage später war Else mit einem Körb. chen den Bcrgabhang hinangestiegen, die letzten Herbstblumen zu pflücken. Sie fand nicht viele mehr. Unten am Wege standen einige Königskerzen, die sie um ihres Duftes willen liebte. Weiter nach oben fanden sich noch einige Berguellen, auch Schafgarbe und einige blaue Glockenblumen. Es war nicht viel, was sie noch fand. und die Farbenpracht schwand auch längst dahin, aber sie halte dennoch mit vielem Ge-schick einen hübschen Strauß daraus gebunden und be« trachtete ihn mit Wohlgefallen. Sie stand jetzt auf der Höhe, dicht an dem unbegrenzten Parlrand von Schloss Rotenburg, und schaute über das im färbigen Herbstgewand strahlende Thal. durch welches die Saale, mit dem rothen Un-strutwasser vermischt, schäumend und brausend bahin-stürzte. Gewaltige Regengüsse im oberen Lande hatten das Wasser erhöht, stellenweise war die Saale aus ihren Ufern getreten und hatte einen Theil der Wiefen überschwemmt. Indem Else noch. in tiefe Betrachtungen verloren, dastand, hörte sie plötzlich einen festen Männer-schritt auf dem Kieswege des Parkes, und seitwärts blickend sah sie Baron von Esslingen daher kommen. Nun hemmte auch er den Schritt. Ihr erster Gedanke war Flucht, ihr zweiter, zu bleiben. Was bekümmerte sie dieser Mann? So blieb sie, aber die heißen Blulwellen stiegen ihr in die Wangen und überhauchten sie mit einem tieferen Roth. Nun näherten sich auch feine Schritte mehr. Schon feit einigen Tagen hatte er Schwarz-Elfe vergeblich gefucht, und nun war ihm der Zufall günstig. Als er sie fo plötzlich vor sich sah, unver-schleiert, das liebliche Gesicht mit den reinen, edlen Zügen ganz nahe vor sich, da musste er femen Fuß unwillkürlich anhalten. ^ ^ Aber Kurt von Esslingen war km, Knabe und den Frauen gegenüber lein Neuling. Nur emen Mo-ment halte er gezögert und dann war er entschlossen, diesen günstigen Moment nicht unbenutzt vorbeigehen zu lassen. Sie konnte es gewiss nicht übel deuten, wenn er sich ihrer erinnerte. „Fräulein Brand, mcht wahr, lch tausche mich nicht?" sprach er muthig Sie wandte chm lhr Gesicht zu, ganz ruhig und ernst, und sah ihn mit scheinbarer Verwun« derung an. (Fortsetzung solgt.) öaibacher Zcitnuss Nr. 237 2030 16. Oktober 1883. unterricht wurde um 60000 fl. erhöht. Der noch verbleibende Nest vertheilt sich auf die verschiedenen Unterrichtsanstalten infolge der fortwährenden Ent Wicklung derselben. Beim Justizministerium stellt sich das Mehrerfordernis mit 227 973 fl. heraus. Hievon entfallen auf den Landes-Institutsfond zur Unterstützung entlassener Sträflinge 129 751 fl., welche Mehrausgabe Deckung findet in der Mehreinnahme des genannten Fonds von 129 751 fl. Die erübrigenden 98 222 fl. rühren daher, dass der bisherige I l proc. Intercalar-Nbzug bei den Titeln Gerichtshof, Bezirksgerichte, auf 3 pCt. reduciert wurde. Das Mehrerfordernis beim Landesvertheidigungs-Ministerium von 289 937 fl. findet seinen Grund darin, dass die einzelnen Vudgetposten infolge Auflassung des bisherigen Pauschalsystems, respective des im großen Umfange benutzten Virements, durch Prä» liminierung des den thalsächlichen Verhältnissen ent-sprechenden Erfordernisses erhöht wurden. Die einzelnen Posten des Mehrerfmdernisses betragen daher lm ganzen 9 439 709 fl. Wird hievon das Minder-erfordernis von 1840032 fl. in Abzug gebracht, so zeigt sich im Ordinarium ein Plus von 8 355 677 st. Auf transitorische Auslagen werden pro 1884 präliminiert 2 157 590 fl.; für 1883 wurden bewilligt 6 728 946 fl., daher pro 1884 weniger um 4571356 st. Hievon entfallen auf das Ministerium des Innern 150211 fl., auf das Finanzministerium 3688370 fl., weil die zur theilweisen Deckung der Cassenscheine für 1883 bewilligten 4000000 fl. entfallen, andererfeits die Stadt Szegedin die nach dem aus dem Theiß-Nnlehensfonde enthaltenen Anlehen per 5 000000 fl. pro 1884 fällige Annuität nunmehr selbst zu bezahlen hat. Dagegen musste eine neue Post mit 450000 st. aufgenommen werden zur Deckung des im Jahre 1883 aufgenommenen Hypothekar-Anlehens von 6 764 800 st. — Beim Communications «-Ministerium beträgt das Mindererfordernis 942 000 ft., nachdem die Regierung über die Kosten der bei verschiedenen Flüssen aus-zuführenden Arbeiten eine separate Vorlage dem Reichstage unterbreiten wird. — Beim Cultus- und Unterrichtsministerium beträgt das Minus 27 775 fl. Die Gesammtsumme des Mindererfordernisses beträgt 4810356 fl. Dagegen wurde mehr aufgenommen: beim Ministerium für Handel und Gewerbe um 150000 fl. fur die im Jahre 1885 in Budapest ab< zuhaltende Ausstellung, beim Landesvertheidigungs-Ministerium 89000 fl. für Anschaffung von Infanteriegewehren zur Ergänzung der Kriegivorräthe. Aus Investitionen werden präliminiert für 1884 23 981607 st., für 1883 wurden bewilligt 30 791855 Vulden, daher für 1884 weniger 6810248 fl., wovon auf das Communications-Ministerium 11638438 Gulden entfallen, nachdem einerseits für den Bau der Eisenbahnstrecken Budapest - Semlin und Budapest-Uj'Szöny für 1884 weniger benöthigt wird (anstatt 15 500000 fl. nur 5 812 708 fl.). andererseits die zum Baue der Szegediner Theiß.Brücke, der Szegediner Brückenauffahrten, der neuen Szegediner Damm-arbeilen und des Fiumaner Prtroleumhafens für 1883 bewilligten Credite von 1947 275 fi. für 1884 ganz entfallen. Höher erscheint dagegen das Erfordernis beim Ministerpräsidium mit 5000 sl., beim Finanzministerium mit 2 716 206 st., wovon auf die Vergütung des Wertes der im Jahre 1884 zu übernehmenden Uj-Szöny-Brucker-Linie 2 611704 st. und auf den Bei-trog zum Baue der Göllnitzer Vicinalbahn 200 000 fl. entfallen. Mehr beträgt noch das Erfordernis bei den Staalsbahnen 2015320 fi. für den Ausbau des Bahnhofes in Budapest. Höher ist ferner die Ausgabe beim Ackerbau- und Handelsministerium mit 57364 fl. und beim Cultus- und Unterrichtsministerium mit 29 300 fl. Die Summe dieser Posten beträgt 4 Millionen 828 190 Gulden. Wird diese von dem Minder-erfordernisse von 11638 438 fi. in Abzug gebracht, so resultiert noch ein Mindererfordernis von 6 810248 st. Für gemeinsame außerordentliche Ausgaben werden für 1884 4 860695 st. in Anspruch genommen; für 1883 waren bewilligt 5 955 694 st., daher weniger um 1094 999 st. An ordentlichen Einnahmen werden für 1884 präliminiert 295519102 st.; für 1883 waren festgesetzt 281249625 fl., daher mehr 14 269477 fl. Von diesem Plus entfallen auf die Staatsschulden, den höheren Tilgungsquoten entsprechend, 435 813 fl.; auf das Ministerium des Innern 5651 fi. Beim Finanzministerium wurden den Schlussrechnungsergeb-nifsen sowie den neueren gesetzlichen Bestimmungen entsprechend im ganzen um 9 500 445 fl. mehr prall-miniert. Von diesem Mehr entfallen: auf directe Steuern 1205600 fl., auf Verzehrungs- und Confumsteuern 279 244 fl., auf Mineralölsteuern 2 444000 fl., auf Agiogewinn 127000 fl., auf Zoll 1600 fl., auf Stempel-gebüre» und Taxen 635 580 fi., auf Punzierung 1869 st., auf Tabalgefälle 1188036 fl., auf Salzgefälle 303 988 Gulden, auf Bergwesen 1699 870 fl., auf d,e Staats-druckerei 33 000 st., auf die Einnahmen der Budapester Brücken 16480 fl., auf Staatsbahnen und Fabriken 2169 350 fl., auf verschiedene Einnahmen 32 479 Gulden, zusammen 10138096 Gulden. Weniger betragen die Einnahmen: bei der Ver« zehrunMmer.ReswuNon 93 866 st., beim Lottogefälle 191468 fi., bei Staatsgütern 350000 si., zusammen 637 651 fi. Nach Abzug dieser Mindereinnahme beträgt sohin die anzuhoffende Mehreinnahme 9500455 ft. Beim Communicationsministerium beträgt das Plus 1098 546 ft., welches sich auf Post- und Telegraphen-Wesen vertheilt. Bei den Staatsbahnen und Fabriken sind die Einnahmen den höheren Betriebsausgaben entsprechend höher um 2 604 493 fl,, beim Ackerbau-und Handelsministerium höher um 445 627 fl., was auf Staatsforste und Gestüte entfällt. Bei Cultus und Unterricht sind die Einnahmen um 22103 fl., beim Justizministerium um 26 461 fl. höher. Hier wird be« merkt, dass in dem Plus von 130338 fl. die höhere Einnahme des Fondes zur Unterstützung entlassener Sträflinge mit 129 751 fl. enthalten ist. Die angeführten Posten betragen im ganzen 14269 477 fi, Auf transilorische Einnahmen werden pro 1884 13 345 078 fl. Präliminiert. Für 1883 Waren fest-gestellt 27 945124 fl., daher pro 1884 weniger um 14 600046 fl,, weil die im Credilw^ge pro 1883 be-jchaffle außerordentliche Bedeckung der Baukosten der Budapest - Semlincr Bahn, dann der von der öster-reichisch'UNgarischen StaatsvahngeseUschaft für die Wag-lhalbahn erlegte Wrrt vou 7 648013 fl., endlich die Bedeckung der theilweisen Einlösung der Cassescheine von 4 Millionen pro 1884 entfällt. Das Schluss result at ist folgendes: Die Summe der ordentlichen Ausgaben beträgt 298 200 338 Gulden, die der ordentlichen Einnahmen 295 519 102 ft., sohin beträgt der Abgang in der ordentlichen Gebarung 2 681236 ft. Für 1883 war derselbe mit 8595 036 fi. in Aussicht genommen, es ist somit der für 1884 in Aussicht genommene um 5 913 800 fl. geringer. Hier muss bemerkt werden, dass in dieser Gebarung das Zinsengarantie-Erfordernis mit 10664 780 Gulden enthalten ist. Zur Deckung dieses Abganges von 2 681 236 fi. ist jene Mehreinnahme von 3 Mil« lionen Gulden in Aussicht genommen, welche im Falle der Annahme der dem Reichsrathe vorzulegenden Gesetzesvorlage über die Abänderung der Grundsteuer, der Haus-, Capitalszinsen- und Rentensteuer sowie des allgemeinen Einkommensteuer-Zuschlages erwartet werden kann. Im ganzen beträgt der Abgang 20336 050 Gulden, der für 1883 betrug 24126407 fl., somit ist der Abgang für 1884 um 3 790357 fl. geringer, und wenn in Berücksichtigung gezogen wird, dass die transitorischen Einnahmen infolge des Wegbleibens der für Eifenbahnbaulen im Jahre 1883 im Creditwege beschafften außerordentlichen Bedeckung um 14600 046 Gulden geringer sind, während die transitorischen Ausgaben, Investitionen und gemeinsamen außerordentlichen Ausgaben nur um 12 476 603 st. geringer sind, so stellt sich die Bilanz des Jahres 1884 im ganzen um 5913 800 fl. günstiger heraus. Zur Deckung des Ab, ganges von 20336050 fl. dienen in erster Linie die oberwähnten 3000000 fl. Der Rest von 17 336 050 Gulden wird dagegen im Credltwege zu beschaffen sein. Diesen im Creditwege zu beschaffenden 17336050 fl. entgegen steht das Investitionserfordernis von 23 981607 Gulden, größtentheils nothwendig zur Fortsetzung und Beendigung begonnener Eisenbahnbauten. Zur Lage. Das Abstimmungsresultat über die kroatische Wappenfrage im ungarifchen Abgeordneten-hause bildet fortgesetzt den Gegenstand der jour« nalistischen Discussion. „Die Woche" äußert sich folgendermaßen über diese Angelegenheit: „Wenn irgend jemand, so verstehen die Ungarn den Nationalitäten-Rummel. Wenn irgend ein Volk Ursache hätte, sich in der ihm zugewiesenen Domaine stramm zu halten, so sind es die Magyaren. Sie sind verhältnismäßig klein an Zahl und haben in der ganzen weiten Welt keinen verwandten Stamm, wie es auch nirgends eine Sprache gibt, die der ihrigen nur einigermaßen ähnlich ist. Und dennoch reichen sie, denen die volle gesetzliche Macht zugebote steht und denen jedenfalls ein Schimpf angethan worden, den Slaven versöhnlich die Hand. Und nicht Tisza allein that es. Die Majorität von 82 Stimmen, die er ganz unerwartet erhielt, zeigt, dass ganz Ungarn mit dem Vorgänge einverstanden ist." — Das „Prager Abendblatt" sagt: „Die über alles Erwarten große Majorität, mit welcher im ungarischen Ubgeordnetenhause der Be-schlussantrag des Ministerpräsidenten v. Tisza in Angelegenheit der kroatischen Wappenschilder angenommen wurde, hat die Organe der deutsch-liberalen Opposition in hohem Grade consterniert. Ist doch damit dargethan, dass auch die große Majorität der unga-garischen Volksvertreter sich mit einer Politik nicht zu befreunden vermag, welche auf der Theorie vom Hammer und Ambos beruht, und dass sie gern geneigt ist, na» tionale Zugeständnisse zu machen, wenn damit der innere Frieden gefördert werden kann. Dies passt aber den Organen unserer „Unversöhnlichen" nicht in den Kram, und daher ihr Unmuth. — Die Olmützer „Neue Zeit" bemerkt: „Die wahrhaft staatsmän-nische Mäßigung und Friedensliebe, die Herr von Tisza an den Tag legte und durch die er sich neue und große Verdienste um Ungarn sowohl als um die ganze Monarchie erwarb, finden in allen patriotischen und gemäßigten Kreisen der beiden Reichshälften ein-wüthige und rückhaltlose Billigung." Die „Politik" antwortet auf die Forderung der „Narodni Listy", dass die Landtags-Wahl' reform in Böhmen über die Köpfe der Deutsche" hinweg durchgeführt werde, mit Folgendem: „^ versöhnliche Haltung unserer maßgebenden Politiker gegenüber unseren deutschen Landsleuten ist nicht allelN vom politischen, sondern auch, und zwar eminent, voin patriotischen Standpunkte aus eine Pflicht, deren Nichterfüllung für uns leicht verhängnisvoll sein könnte. Es lässt sich nun einmal nicht ungeschehen mache"' dass die Deutschen zwei Fünftel der Gesammlbevöl' ^ kerung unseres Vaterlandes repräsentieren, also eint gnvaltige Minorität bilden, dass mit ihnen unter allen Umständen gerechnet werden muss, und dass es heüel Wahnsinn wäre, über sie zur Tagesordnung übergehen ^ zu wollen, da dies ja im Hinblicke auf die cultures Bedeutung dieses Volkes und auf deffen realen Ves'h ! sowohl als auch im Hinblicke auf die nationalen un<> ^ politischen Verhältnisse des Staates ein Ding der U^ ! Möglichkeit ist. Allein selbst wenn die MajorisierM ^ des denlschen Volksstammes durchführbar wäre, könnten ^ und dürften sich unsere maßgebenden Kreise dazu N^ ! entschließen, weil es ihr Patriotismus, ihre Sorge fill das Wohl dieses Landes nicht zulassen würde. Unse" ^ deutschen Landsleute verhalten sich allerdings alle" unseren Annäherungsversuchen gegenüber schroff ab' lehnend, allein das darf unsere Politik nicht beirren, und es beirrt sie auch nicht. Wir sind von der felsel^ festen Ueberzeugung durchdrungen, dafs dieses Land nur dann gedeihen kann, wenn die beiden Volksstännne in Frieden neben einander wohnen, und da das Gedeihen des Landes auch das Gedeihen unserer Nalic»' nalität bedingt, so gebietet uns unser Patriotisms wie auch der gesunde nationale Egoismus, dass wir das Zustandekommen dieses Friedens anstreben UN" dass wir zu diesem Ende selbst große Opfer bringe"' Von einem Bunde spricht niemand, denn dazu sin" unsere Interessen doch zu widerstrebend, allein e>N mocws vivendi muss hergestellt werden. Es ist allel-dings schwer, die geeigneten Mittel und Wege ^ finden; diese Schwierigkeit darf aber unsere Politiker nicht abschrecken, sie nicht müde werden lassen, immel neue und neue Versuche zu machen, und wer ihnen diese schwere Aufgabe noch schwieriger macht, ja wel sich so weit versteigt, ihre Versöhnlichkeit als ein« Versündigung gegen die Interessen des Landes UN" ihres Volkes brandmarken zu wolleu, der ist kein Pa-triol, und mag er seinen Patriotismus mit noch!" tönenden Phrasen betheuern." Aus Prag wird unterm 12. Oktober gemeldet: In der Sihuns der Handelskammer verliest Präsident Dotzauel eine Zuschrift des Statthalters, wonach die nächst Kammer'Ergänzungswahl noch auf Grund der be^ stehenden Wahlordnung durchzuführen ist und die vor> einleitenden Schritte zur Neuwahl zu treffen sind, ^ die Wahlperiode erst mit Dezember 1883 zu Ende gehe> Hierauf beginnt die Debatte über den Wahlrefor^ entwurf. Von deutscher Seite liegt ein Majorität«' und von böhmischer Seite ein Minoritätsbericht vol-I>, demselben wird seitens der Minorität bekä'lNp!,' dass die Gruppe Bergbau fallengelassen und dafür ^ Gruppe landwirtschaftliche Industrie neu geschafl^ wnrde. Ferner bemerkt Minorilätsredner Otto, d^ die Vertretung der Czechen durch den Majorität» entwurf beeinträchtigt werde, dass unter 48 Kannne^ Mitgliedern dem Kleingewerbe bloß acht Stimmen e>n geräumt seien und der Entwurf überhaupt dahin a^ ziele, die bisherige Majorität aufrechtzuerhalten. ^ botka erwidert unter anderem, eine österreichische A, gierung könne nicht gestatten, dass, wie der Minorität enlwurf verlange, in der Prager Handelskammer bl0t> sechs, im günstigsten Falle zwölf Dsutsche Platz fände"' und dass sich kein Deutscher finden würde, der > einer solchen Kammer seinen Platz einnähme. ^^^ Gregr weist auf ein einfaches Rechenexempel und o gerechte Berechnung hin, auf deren Basis der MW" tätsentwurf zustande kam, während die Majorität"" von «geistigen Beziehungen" rede. Mit «ge'"'". Beziehungen" könne man nicht dividieren und add'ere ' Wir benutzten die einfache Arithmetik, wie wir ste ^ der Schule lernten, Ihr aber benutztet die Ar'th""' der Politik. (Vybornc-Rufe.) Wenn behauptet w"^ kein Deutscher könne in der Minorität seinen ^^ hier einnehmen, so fragt Redner, ob feine P^rtel ^ also nicht für eine Unehre halten folle, in einer so^ Minorität hier zu sitzen, während doch nach deM^ Hältnisse der Wähler die Majorität ihr gebilre. ^ die Regierung ihr Programm der Gerechtigkeit, nach die czechische Nationalität nicht bedrückt w" soll, consequent ausführen will, so wird sie den ^"' ritäisentwurf acceptieren und nicht den Mal^r» , entwurf, welcher die Hegemonie der Deutschen veor Nach dem Schlussworte deS Minorität«-Re'e"n Bondy und des Majoritäts-Referenten 3^^'^. wurde der Majoritälsentwurf mit 24 gegen N ^ men der Czechen angenommen. Die czechischen M" ^aibacher Zeitung Nr. 237 2031 16. Oktober 1883. «n glleder stimmten auch für den § 1 des Majorities, umrages, welcher die Zahl der Kammermitglieder auf ^ erhöht. Aus Lemberg AM man der „Pol. Corr." unterm 12. d. M: Das »Mern zu Ehren des Statthalters v. Zaleski ver-Maltete Bankett nahm einen glänzenden Verlauf. 3!" hervorragenden Abgeordneten und überhaupt drei Wertet von deren Gesammtzahl nahmen an der Ova-l'on theil. Den ersten Toast brachte der Landmarschall A- ZYbliklewicz aus. indem er in herzlichen Mten betont^ dass der Statthalter, welcher aus dem ?,Hoße des Landtages auf feinen Posten gelangt »', ""^ weiterhin im Landtage verbleibe. Gleich feinem 3"er, dem unvergeßlichen ehemaligen Statthalter von ^allzien, erfreue sich der derzeitige Statthalter in ^enso hohem als verdientem Maße fowohl der Gunst 2^ Krone als der Sympathie des ganzen Landes. ^Statthalter v. Zalefki erwiderte mit einem AWe. auf Landmarschall Zyblikiewicz, ..den unvcr-°^lichen Veteranen im politischen Leben, den un-^lNlldlichen nnd erfolgreichen Förderer aller vitalen andezinleressen", welcher seinen ganzen jugendlichen l,, bum Heile der Landesangelegenheiten unversehrt ^lvahre. Abgeordneter Podlewski feierte das An« ^n des Vaters des Statthalters. Abgeordneter Dr. N^rocholski trank auf die Gesundheit des Grafen Kr? ^ Po tocki, welchen das ganze Land mit größter A., rüstig und thätig in seiner Vertretung mit-öl« . lkhe, seine Theilnahme am öffentlichen Leben .^"ne der besten Bürgschaften für die Zukunft be« Mend. Abgeordneter Graf Potocki erwiderte mit ^nem Toaste auf Dr. v. Grocholski, den „bewähr« d»z n?^" ullkn gepriesenen und bewunderten Führer ^Polenclubs im Reichsrathe." Aus Budapest ^lld unterm 13. Oktober berichtet: Der „P e ste r y,loyt>" veröffentlicht ein Schreiben des gewesenen "anus Ladislaus Grafen Pejacsevich, in welchem ^ljelbe die Behauptungen des Finanzministers im "vgeordnetenhause mbetreff der Anbringung der doppel« Machigen Wappenschilder als den Thatsachen nicht Msprechend erklärt. Der ..Lloyd" knüpft hieran die ^emerkung, es müsfe die Antwort des Finanzministers gewartet werden, ehe diese Affaire einer eingehen- ^n Besprechung zu unterwerfen wäre. do,. Abglich dieses Schreibens des gewesenen Banus ,'' «roatien, Grafen Pejacfevich, wurde nun die ""Nqar. Post" von competenter Seite zu folgender . lwlderung ermächtigt: Der Finanzminister habe sich d Flner Nede vom 6. d. M. auf die Constatierung ^stn beschränkt, dass Graf Pejacfevich fowohl im Ule 1880 als auch seither, und zwar zuletzt am lOten sch? ^ ^' l^ ^^'" äußerte, dass er die kroati. sch,^ ""^ ungarischen Aufschriften an den Amts« tvitd " "'^ für ungesetzlich halte. Diese Aeußerung j^t auch heute in der Erklärung des Grafen Pe, Tb-., ^ nicht in Abrede gestellt. Was den zweiten lein Q^ Erklärung betrifft, dass Graf Pejacsevich h!. Kenntnis davon hatte, dass dieselben Wappen ou^ei Ausschriften seit Juni 1882 in Essegg und Nebtn^l" an fünf anderen Aemtern in Kroatien an-dM ?^ waren, wurde der „Ungar. Post" mitgetheilt, 12 <3 Zuschrift der kroatischen Landesregierung vom W ^Member 1882 an die Agramer Finanzdirection, ^tilf,^ ^ ber Finanzminister beruft, keinen Zweifel ^ssea ^^'9 lässt, das» die Angelegenheit der in ^ti^« ""gebrachten Wappenschilder sowohl bei der lry^Akgierung, deren Chef der Banus war. als in bie !> " Abgeordnetenkreisen zur Sprache kam und l»n xz ^esregierung die oben erwähnte Zuschrift kv^/ Finanzdirection deshalb richtete, um auf eine ^Nnen ^" stellende Interpellation antworten zu h. Aus Paris dff^unterm 13. d. M. gemeldet: Das „Journal Etöff,, veröffentlicht die Ansprachen anlässlich der lull«' 6 ^ Handelsvertrags.VerHand. ^Nns. ^ zwischen Frankreich und Oesterreich-^clc^"- Der Minister des Aeußern, Challemel-^lea,/^ bewilllommte die österreichisch-ungarischen ^bde 3^«"- ^'^ auf die für beide Nationen resultie-^rovisi) ^'^keit hin, an die Stelle des gegenwärtigen iu sk<,^"'us dauerhaftere und liberalere Verhältnisse ^U ei„ "^ betonte, dass die französische Regierung G^f 5 l" aufrichtigen, versöhnlichen Geiste beseelt sei. !chen ^ ,^^ erwiderte, dass die österreichisch-ungari. Mts -werten von demselben versöhnlichen Geiste Agiern,, ""d entsprechend den Instructionen ihrer Bauers,"s^ lllelchfalls den lebhaften Wunsch hegen, ein ^lchez "es und liberaleres Verhältnis zu schaffen, Hunnen ^-. ^stMng der gegenseitigen guten Ve-Punsch, ..bettragt. Graf Kuefstein gab sodann dem ^ Berb^s ^" Hoffming auf einen guten Abschluss ^ ^ Länder lM" Ausdruck, denn die Interessen bei« ^^^ erheischen die Beendigung einer provisori- schen Situation, welche den jüngst im Zollsysteme der meisten Großmächte vorgenommenen Aenderungen nicht entspreche. Turgenjews Begräbnis. Man schreibt der .,Pol. Corr." aus St. Petersburg unterm 9. Oktober: Das Leichenbegängnis Turgenjews fand unter größter Theilnahme der Bevölke« rung statt, und mit Befriedigung lässt sich constatie-ren,' dass alles in bester Ordnung verlief. Nicht nur die hauptstädtische Bevölkerung füllte in imponierender Menge die Straßen, sondern aus allen Gegenden Rufs« lands, selbst von den weitest entfernten, hatten sich De-putationeu eingefunden, um sich dem Trauerzuge an« zuschließen. Von den ungefähr 400 Deputationen, welche sich anc;emeld3t hatten, ließ der Minister mehr als die Hälfte aus den Listen streichen, so dass im ganzen nur 179 Deputationen mit ihren Kränzen Zu« tritt zur Trauerfeier erhielten. Den Officieren, den Schülern der Militärfchulen, den Regierungsingenieuren, den Friedensrichtern, vcreideten Nechtsanwälten u. s. w. war bedeutet worden, dass ihre Theilnahme an der Trauerfeier nicht erwünscht wäre. Trotzdem war der Zug. der von dem herrlichsten Herbstwetter begünstigt wurde, in jeder Beziehung imponierend. Um 10 Uhr 30 Minuten traf der Eifenbahnzug mit den irdischen Ueberresten Turgenjews hier ein. Der einfache aber schöne Sarg wurde auf dem mit fechs Pferden bespannten Leichenwagen placiert, und um 11 Uhr setzte sich der Zug nach dem Wolkowo-Friedhofe in Bewegung. eine Strecke von ungefähr zehn Kilometer, welche in genau drei Stunden zurückgelegt wurde. In der Kirche auf dem Friedhofe wurde eine Messe gelesen, worauf der Sarg hinausgetragen wurde, um in das Grab gesenkt zu werden. Hier wurden nach einer kurzen Rede des Priesters Solo« lew noch drei andere Reden gehalten: vom Rector Beketow im Namen der Universität, von den Herren Grigorowitsch und Pleschtschejew im Namen der Literatur. Von den zahllosen schönen und geschmack« vollen Kränzen, welche vor dem Leichenwagen getragen wurden, verdienen einige besonders erwähnt zu werden , so z. B. der Kranz aus Tiflis aus gigantischen Palmenzweigen; die Polizei hatte die Deputierten ge-nöthigt, die symbolischen gesprengten Fesseln, welche ursprünglich diesen Kranz geschmückt hatten, zu entfernen. Der Kranz der medicinischen Frauencurse trug oben einen Anker als Symbol des Hoffens, die Polizei forderte aber, dass derselbe mit Blumen zugedeckt werde. Tagesneuigleiteu. — (Personalnach richt) Se. Excellenz der Herr Finanzminister Dr. Ritter von Dunajewsli ist aus Krakau in Wien eingetroffen. — (Internationale elektrische Ausstellung) Am 13. d.M. nachmittags besuchte Seine k. und k. Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog Rainer die zweite Section der technisch-wissenschaftlichen Commission und besichtigte eingehend alle von dieser Section zur Messung und Untersuchung von Motoren und Kesseln vorbereiteten Einrichtungen. In seiner Gegenwart wurden hierauf Indicatorversuche an der Dampfmaschine der ersten Brünner Maschinenfabrik, welche die motorische Kraft fiir die Anlage der ..International Elcktric Light Cie." liefert, und an der dazu gehörigen Kesselpartie Analysen der Essengase und DampfmessungL-versuche vorgenommen, denen der hohe Gast mit gespannter Aufmerksamkeit folgte. — Bei dem Präsidenten der elektrischen Ausstellung. Herrn Baron Victor Er« langer, versammelten sich am 13. d.M. abends die Mitglieder der Nuöstellungs- und wissenschaftlichen Com» mission, die Delegierten der fremden Negierungen und die Functionäre des Directiunscomites zu einer Soiree, die um 9 Uhr ihren Anfang nahm. Außer den der großen Commission angehörenden officiellen Persönlichkeiten hatten sich auch Ihre Excellenzen die Herren: Minister des kaiserl. Hauses und des Aeußern Graf Külnoky. Ministerpräsident Graf Taaffe. Reichs-Finanzminister von Källay. Iustizminlster Dr. Freiherr von Prazük, der Ehrenpräsident Graf Hans Wilczek eingefunden, Flir das Amusement feiner Gäste hatte Herr Baron Erlanger durch ein auserlesenes Programm gesorgt, für dessen Ausführung er die Künstlerinnen Frau Kuftfer-Berger und Fräulein Meißlinger sowie die Herren Walter. Wiegand, Rose und das Kärntner-Quintett gewonnen hatte. Die animierteste Conversation, deren Hauptthema selbverständlich die elektrische Ausstellung bildete, belebte noch in später Nachtstunde die internationale Gesellschaft, der dieses schöne Fest sicher eine der angenehmsten Erinnerungen an die Wiener elektrische Ausstellung und an die lie-benswürdige Gastfreundlichleit ihres Präsidenten bilden wird. — (Bertha Fürstin Lobkowitz f.) In Salz. t»,rg ist am 12. d. M. um 11 Uhr vormittags Ihre Durchlaucht die Frau Bertha Fürstin Lobkowitz nach mehrniöchentlicher schwerer Krankheit verschieden. Die Verblichene, eine durch die edelsten Eigenschaften des Herzens und Geistes ausgezeichnete Dame, war eine Tochter des am 19. September 1833 gestorbenen Fürsten Josef Fürsten von Schwarzenberg, sie war geboren den 2. September 1807. mit dem Fürsten August Longin Lobkowitz am 10. November 1627 vermählt und feit dem 17. März 1842 Witwe. Die Verewigte ist bekanntlich die Mutter Sr. Durchlaucht des Herrn Oberstlandmarschalls u»d Vicefträsidenten des Abgeordnetenhauses Georg Fürsten Loblowitz und eine Schwester Sr. Eminenz deß Herrn Cardinals Fürst.Erzbischofs Schwarzenberg. — (Ehrenabt.) Papst Leo XI11. hat den eifrigen mährischen Geschichtsforscher und Benedictiner des llralten Stiftes Naigern bei Brunn. Bed a Dudik. wegen seiner hervorragenden wissenschaftlichen Leistungen ;um Ehrenabte ernannt. Dudik. welcher in zwei Jahren oas siebzigste Lebensjahr erreicht, hat sich auch um die Ordnung des Archives des Deutschen Ritterordens wesentliche Verdienste erworben. — (Das „Luther - Fesispiel") in Jena. welches der Verfasser Herr Otto Devrient als „historisches Charakterbild in sieben Abtheilungen" bezeichnet, wird am 20, 21.. 27., 28. Oktober und am 3., 4,. 10. und 11, November in den Nachmittagsstunden in der genannten Stadt zur Ausführung gelangen. Das Werk, zu welchem Herr L Machts die Musik comftoniert hat, zerfällt in folgende Abtheilungen: 1.) Erfurt (Universität und Kloster), 1505 und 1508; 2.) Wittenberg (Anschlagen der Thesen). 1517; 3.) Reichstag zu Worms. 1521; 4.) Junker Jörg auf der Wartburg. 1522; 5.) Käthe von Bora im Nimbscher Kloster. 1523; 0.) Luther in Wittenberg (Der Verspruch). 1525; 7.) Der greise Luther am Christabend. 1545. Mehr als hundert Mitwirkende treten auf. (Luther, Otto Devrient; Käthe, Fräulein Kuhlmann.) — (Ein ft f e i fend er T en o ri st) In einem Irrenasyl ist diesertage der Tenorist Morüre verstorben, welcher früher ein geschätztes Mitglied der Großen Oper war, hauptsächlich aber durch eine Sfte« cialität bekannt geworden ist — das Pfeifen. Moröre War ein Pseifvirtuose und verstand namentlich die schrillen Locomotivenftfiffe mit Meisterschaft nachzuahmen. Vor dem Künstler-Rendezvous, Cafe de Su^de. stieß er häufig diese Locomotivenftfiffe aus, so dass die friedlichen Fiakergäule auf den Boulevards eutseht zusammenfuhren. Als einst das Publicum in einer Vorstellung der Oper zu ftfeifen begann, trat Morüre an die Rampe vor und sagte: „Meine Herren! Sie verstehen ja nicht zu ftfeifen, gestatten Sie mir, Ihnen eine Lection zu geben!" und er stieß einen seiner gellendsten Pfiffe au3. zum größten Gaudium des Publicums. welches diesen Einfall mit Applaus belohnte. Im Irrenhaus wurde Morüre vou der fixen Idee verfolgt, dass er die Thürme der Notre«Dame-Kirche umblasen müsse. Locales. Kraimscher Landtag. 11. Sitzung. Laib ach, 13. Oktober. (Schluss.) Abg. Svetec erstattet namens des Verwaltung«-ausschusses mündlichen Bericht über den selbständigen Antrag des Abg. Dr. Vosnjak wegen Verbesserung der materiellen Verhältnisse des Bauernstandes. Der Aus-schuss stellt den Antrag, dieser selbständige Antrag des Abg. Dr. Vosnjak sei an den Landesausschuss zur Prüfung der Verhältnisse zu leiten. und dieser folle in der nächsten Session darüber dem Landtage Bericht erstatten. — Der Antrag wird ohne Debatte einstimmig angenommen. Abg. Svetec erstattet namens des Verwaltungsausschusses mündlichen Bericht tiber die Petition der Gemeinde Krainburg und anderer Gemeinden wegen Erhöhung der Viehpasstaxen. Der Ausfchuss beantragt, diese Petition sei an den Landesausschuss zu leiten, damit sich dieser mit der h. Regierung diesbezüglich ins Einvernehmen setze und in der nächsten Session darüber dem Landtaae Bericht erstatte. Dieser Antrag wird ohne Debatte angenommen. Abg. Dr. Papez erstattet namens des Verwaltungsausschusses mündlichen Bericht über die Petition der Gemeinde VrMe wegen Verwendung der Kriegs-prästationsforderung per 407 st. Der Ausschuss beantragt die Genehmigung, und wird, nachdem Abg. Lavreniliö die Petition eindringlich und wärmstens befürwortet hatte, dieser Antrag angenommen. Abg. Detela erstattet namens des Verwaltungs-ausschusses mündlichen Bericht über die Petltwn der Gemeinde Obeilaibach u. a. wegen Errichtung der neuen Straße von Sairach über Smrehe nach Pudlipa. Der Ausschuss stellt unter Hervorhebung des Umstan-des, dass diesbezüglich mehrere stch kreuzende Ansuchen vorliegen (Unterloilsch und Salrach bttten namllch, dass sie nach Üoitsch geführt würde) den Antrag, diese Petition sei an den Landesausschuss zu leiten, damit dieser die Ungelegenheit technisch prüfen lasse und dem Landtage in der nächsten Session einen Vorschlag unterbreite, in welcher Art die Straße am besten zu errichten wäre. Nach einigen unterstützenden Bemerkungen des Abg. Lavrentik wird dieser Antrag genommen. L.llbacher Zcitnna Nr. 237_________ 2N32 16. Oktober 1883. Damit schloss die öffentliche Sitzung und es begann die veltranliche Verhandlung wea.cn Besetzung vuu landschaftlichen Dienstposten, deren Ergebnis wir bereils in der gestrigen Nummer mitgetheilt haben. (Die Tagesordnung der 12. Sitzung) heute 16. Oktober um 10 Uhr vormittags lautet: 1.) Lesung des Protokolls der 11. Landtagssihunq vom 13. Oktober 1883. — 2.) Mittheilungen des Land-tagsumsidiums. — 3.) Bericht des Wahlreform-Aus, schusses über die Aenderung der Landtagswahlordnung. — 4.) Mündlicher Bericht des Finanzausschusses über die Petition des Alois Malenöet um Unterstützung. — 5.) Mündlicher Bericht des Verwaltungsausschusses über den §5 des Rechenschaftsberichtes. — (Ernennung.) Se. k, und k. Apostolische Ma< jestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom lOten Oktober l, I. den Bezirtshauvtmann August Wurzbach Edlen von Tannenberg zum Negierungsrathe bei der Landesregierung in Laibach allergnädigst zu ernen« nen geruht. — (Das Leichenbegängnis des Reichsgrafen Josef von Auersperg) hat gestern vormittags 11 Uhr in Nrunndorf in solenner Weise stattgefunden. Die Einfegnnng der Leiche erfolgte in der Kirche daselbst durch den hochw. Herrn Canoiucns Ritter v. Premerstein unter zahlreicher geistlicher Assistenz. Unter den Leidtragenden befanden sich außer den nächsten Angehörigen Se. Excellenz der Herr Statthalter m Steiermark Freiherr v. Kübeck, l. k. Linienschiffs» Lieutenant Graf Alphons Auersperg, Gräfin Sophie Auersperg, Regierungsrath Graf Chor in sky sammt Gemahlin und Regierungsrath Varon Pasco-tini. Ferner waren anwesend : der Herr Landespräsident Freiherr v. Winkler, Landeshauptmann Graf Thurn, die Grafen Aichclburg und Ledcbur, die Land^ tagsabgeordneten Baron Apfaltrern und Baron Zois. Reichsraths- und Landtagsabgeordneter Baron Taufferer, Baron Wurzt> ach, Baron Egon Zois, Baron Liechtenberg, Regierungsrath von Wurzbach, Oberlandesgerichtsrath Kapretz mit den Landes-gerichtsräthen Baron Rechbach, von Zhub er und Sajc. Landesausschuss-Beisitzer und Landtagsabgeord« neter E. Deschmann, LandtagSabgeordneter Dr. von Schrey, Herr Dr. Adolf Schaffer u. f. w. u. f. w. Nach beendigter Einsegnung wurde der Leichnam zur Beisetzung in der Familiengruft nach Stammschloss Auersfterg überführt. — (Verein zur Förderung des Fremdenverkehrs in Krain.) Wie man uns mittheilt, hat die h. k. k, Landesregierung die Statuten des hier in Bildung begriffenen Vereins zur Förderung des Fremdenverkehrs in Krain genehmigt. — (Die Section Krain des deutschen und österreichischen Alpenvereins) macht ihre Mit. glieder. welche noch in diesem Jahre von den Abonnementstarten der Staatsbahnen Gebrauch machen wollen, darauf aufmerksam, sich mit denselben noch vor dem 15. November d. I, bei Herrn I. Witt zu versehen, da mit obigem Termine der Umtansch der Karten er« folgt und zugleich die Ausgabe derfelben pro 1883 Wert wird. — (Gemeindewahl.) Beider am 21. Sep. tember d, I, stattgehabten Neuwahl des Gemeindevorstandes der Ottsgemeinde Unterbetg, Bezirk Tscher« nemdl, wurden Michael Schütte von Unterwald zum Ge< meiudeuorsteher, Petec Mau».,« von Oberberg und Martin Waidetitsch von Unterberg zu Gemeinderüthen gewählt. ^-".(DerSchroetl'scheiVergnUgungszug nachWlen) zur l.coßcn inten'ationc> stehung als Curort. Die Nitur hat hier für die beste Luft geforgt, für herrliche Reize, die Südbahn kommt ihr zuHilfe und nützt damit sich und den hcilungsuchen-den Gästen mit derselben glücklichen Hand, die in Toblach und am Semmering so gut gewaltet hat. — (Landschaftliches Theater.) Ge« stern wurde wieder einmal Offeuliachs „Schöne Helena" gegeben. Die alte aber immi'r beliebte Operette versammelte ein ziemlich zahlreiches Publicum. das auch mit seinem Beifalle keineswegs kargt?. Die Aufführung War im ganzen eine leidliche. Frl, M. Palme in der Titelpartie sang nett, spielte mit Laune und sah recht gut aus. Sehr brav war Herr M. Martini als Paris. Herr Ander gab den Menelaus. für den er ein? prächtige Maske gewählt hatte, mit all der ihm zu Gebote stehenden reichlichen Komik. Herr Nomani war dagegen als Kalchas nicht in seinem Elemente. Superb sahen Frl, Fleischmann und Frl, v. Kanih aus. erstere als Orestes, letztere als Pylaoes, und sie spielten auch recht degagiert. Die sonst so drastischen Figuren der beiden „Ajaxe" fielen aber diesmal gänzlich ab und der „Achilles" war völlig vergriffen. Dafür war wieder der „Agamemnon" des Herrn Schwab! eine bessere Leistung, als wir sie in den Vorjahren hier fanden und die „Klytemnestra" der Frau Po d horsky »Ke l l e r eine gelungene. — Der Kapellmeister Herr Krzyza« »ousky bewies ein redliches Bemühen, das Orchester zusammenzuhalten. — (Literarisches.) Der rühmlichst bekannte dänische Dichter Staatsrath Dr. Molbech in Kopen» Hagen beabsichtigt die Novelle: „Das Fräulein von Langeland", welche in dem Memoirenwerke Anna Löhn-Siegels: „Wie ich Schauspielerin wind?", enthalten ist, zu einem Romane zu benutzen, worin die Mutter der Langeland, die dänische Dichterin Friederike von Laugeland, ausgezeichnet durch hohe Begabung und tragische Schicksale, die Hauptperson werden soll. Staatsrath Molbech hat sich zu diesem Zwecke mit der Ver» fasserin jener au erschütternden Thatsachen so reichen, nach dem Leben geschriebenen Novelle in Verbindung gesetzt und ihre Genehmigung eingeholt. Das Ergebnis eingehender Nachforschungen iu den Archiven Kopen« hagens über Friedcrike von Langeland, zu denen die Lecture der Novelle ihn angeregt hatte, bewog ihn zu dem Entschlüsse, dies merkwürdige Frauenleben zum Gegenstande poetischer Darstellung zu mache». Neueste Post. Original-Telegramme der „Laib. Zeitung." Szegedin, 16. Oktober. Der Bürgermeister über-reichte hmte mittags Sr. Majestät dem Kaiser die große goldene Erinnerungsmedaille Szegedins in reich vergoldetem, mit Diamanten besetztem Etui, welche Se. Majestät dankend entgegennahm. Auch der Ministerpräsident Tisza und der königliche Commissär Tlsza empfiengtn eine Medaille, welche auch dem Krun-prlnze.1 übersendet wird. Se. Majestät der Kaiser be-sjchl.gte nachmiilNgs die Alsovarojer Mädchenschule, sodann dl'? Geböudr auf dem Colvarienberg, und b» gob sich hieicuf zum Volksfeste nach Neu-Szegedin, welches c»uhe>ol0eutlich qelungcn War und an welchem e»ne riesige Menge lheil'whm. Dcr Plak war in eine Fischercolonie verwandelt, c>us zwölf Fischerhtttten bestehend, vor welchen Fische.' 'hre Fische kochten und brieten; überaß spieltm Nutionolkc^llen. Se. Majestät der Kaiser wurde enthusiastisch begrüßt, kostete vom Paprikafisch, besichtigte die Fischllhülten und deren Ausrüstung und verweilte e'ne Viertelstunde, bei Seinem Entfer.ien von stürmischen Eljen»Rufen begleitet. Um 6 Uhr fa 'd ein Hofdiner statt, zu welchem mehrere Vertreter dcs Bürgerstandes und des Stadtrathes geladen waren. Se. Majestät dec Kaiser hielt sodann einstündig Cercle und zeichnete mehrere Anwesende durch huldvolle Ansprachen aus, in welchen Se. Majestät Ihre Ueberraschung und Freude über den Empfang und das Gesehene ausdrückten. Abends Wiederholung der Illumination, die Straßen von der Menschenmenge überfüllt. Um halb 8 Uhr brannte Stuwer auf dem jenfeitigen Theißufer ein überaus gelungenes Feuerwerk ob; Se. Majestät der Kaiser besichtigte dasselbe vom Quai aus und lehrte sodann unter fortwährenden enthusiastischen Zurufen der begeisterten Menge in die Residenz zurück. Lembcrg, 16. Oktober. In den Landesausschuss wurden alle bisherigen Mitglieder, darunter Smolla, wiedergewählt; unter den neugewählten Landesaus-schuss-Stellvertretern befindet sich auch der Ruthene Siengalewicz. Görz, 15. Oktober. Vorgestern fand die Ueber-relchung des Palliums an den Fürst Erzbifchof von Gorz Dr. Zorn durch den Bischof von Trieft Msgr. Glavina statt. Abends veranstaltete die städtische Musikkapelle eine Serenade. Gestern erfolgte nach eincr durch den Domproftst celebrierten stillen Messe die feierliche Inthronisation des Fürst ° Erzbischofes. Um 9 Uhr bewegte sich die Procession, an welcher außer der zahlreichen Geistlichkeit aus der Kirchenp'omni auch die Domherren von Trieft und Laibach, der we meinderath mit dem PodeM, die Schuljugend ul>" fromme Körperschaften theilnahmen, zur Domllttye. Vor der letzteren waren die Behörden, eine ^M' lung Veteranen, Feuerwehr und eine ungeheure Voll«^ menge aus Gikz und Umgebung versammelt. >M Excellenzen der Statthalter Varon Pret is und oer Llmocbhauptmann Graf Coronini mit dem Lande»' ausschusse erwarteten den Fürst-Erzbischof in der K>rG.' Bischof Glavina und die Mitglieder der Aristolran wohnten der Feier vom Chore aus bei. Die kirch''^ Ceremonie begann mit Verlesung des tais. EllM nungsdecretes und der päpstlichen Bulle; hierauf ^! der bisherige Capitelvicar Domprost Valussi in la 53 I., rechtsseit. plcuritischcs Exsudat. ^. Theater. Heute (ungerader Tag): Der glückliche Familie" Vater. Lustspiel in drei Auszügen von C. A. Görnel- Meteorologische Beobachtungen in LaibaH> 7U,Mg 739.15 > 10.3 NO. schwach bewölkt _^y 15. 2 „ N, 739.52 ^13.4 NO. schwach bewölkt "'"^ 9 ., Ab, 740.95 ^11.6 windstill bewüllt < Bewölkt, fein Sonncnblick. Das Tagesmittel der M ^- 11,8°, um 0,2« über dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: P. v. ^ Aon tiescin Schmerz erfüllt. gibt die ^amilic M M Piichler allen Verwandten, Freunden und Bekannte" » M Nachricht von dem Ableben ihres innigst geliebte" » ^ Sohnes, resp, Bruders, des Herrn W M welcher am 16. Juli in Suez im 48. Jahre sei"^ > M Lebens der Cholera«Epidemie erlegen ist. > M Der Verstorbene wird dem frommen Andenlen « ^ empfohlen. W (17)______________________^^ —^^^U^M^ ll68t681,80l,- UNll ^izolmNgZgStl-gl"' vl-sisollt del »u«tvn, »»lslls»nlll,«lt°n,«»««»'""" ^'"°" ll»tl»ss>>. P^L's'Il.l.^!^ (Vssoauungs-sltobs")-^ Nsmrick Uattoiij. XarlIbaä MM^ 2033 Course an der Wiener sörse vom 15. Oktober 1N83. (M« b.m 0^^ Com«««««.) «eld <0a« StaatS-Nnlehe«. lN°uU .......7«.5o ,««, ^« «°/° Vtaattlo'lc ^ 250 st. ii8 50 119 5c. ^n Vtoatilosl .,100, 167 00 168 - tvMü.M. . ' , ' «l , 166 75 167 »5 «°>°-«entnlschelue . per Et, »7- 3l- 0^^^°lbrente, steuerfrei . ,99-20 99-40 °""r «otenrente. steuerfrei . « ho 9805 "^'^»Idrent« «°/, . . . .113,7011»!,« , ««»,5 ^° .... »7-15 8720 ' x°p»nrente 5°/o . . . . 85 K5 ««- ' «taat«°Obl. («n«. Oftb.) 112-75 113 25 », » .« vom I. 187« 37 — »7 b« ' "lg..i!ole 4°/, 100 fi. . . 109 uo 110 10 ^««dentl.. Obligationen l° ««li<^ ^' "^^« °°/, ft°'H"elchischl . . . . 104-eo los eo l°!nl°l>^' "" slavonische ' ,»-100- Gelb W«e 5°/o T«me«var76 dto. «nllihe 1«?«. steuerfrei . 10»'L0 103 bc Nnlehen b. Stadtgemeinbe Wien 10ü'— 103 — Nnleyen b. Stabtqemeiude Wien (SUber oder Void) ....-------—-— Plämin,»«nl.b.Etadtgem.wi«n i^l L0 iz» ?c Pfandbriefe /,»/,Volb 119- ill, bl> bto. in 50 „ , 4'/, »/<, 95 l5 95 ?b dto. in 50 . » <°/o . 91 80 9l'3O bto. Piämien^Schulbverlchl.3«/» 9?'7Ü W'25> Oeft. Hyprtbclenbaul loj. 5'/»°/° 10c — ico bv Oeft..ul!g. Vaul verl. b°/, . . 10090 10110 bto. , <'/,"/<,. - 98'iL 98 L5 bto. . 4°/, . . 9« — 92 «» Nng. allg.Vobencredit°Nctienaes. in Pest in 34 I. verl. 5'/,°/» . 1b0 5a 101 b0 Priorität«. Obligationen (für 1U0 fl.>. «Mabeth.weNbahn 1. «misfton 103 — 103 ül, fferdinalibs-Nordbahli in Eilb. iol» — ic>5'25 Fran'-Iosef-Äahn.....102 90 1<>4'20 x>)>,lirische Karl. Ludwig»Nahn <3m, >«X1 300fi. S. 4>^'/„ . . 98 «5 98 üo Ocfterr. «orbweftbahn .... ic»i »0 idli ia Viebentürger......91 ?l»! 9X'1ü Velb Ware Vtl,»t«bahn 1. Emlsfion . . . 15150 lS2-Lc Sildbllhn k ««/°......1»? — 187 LO , «^^°......1,1 —izz — N»g.'«»llz, Hah» . . . . 85— ,^.^g Diverse Lose (per StA«). Lredlllose 100 fi...... 168 7b 183 2k El«h»L»se 40 fi....... zß 7z g7 zii 4«/» Donau.Dampfsch. 100fi. , 108 70 Hü- kaibacher Prämlen.Nnlehen 80 fi. zz-— 23 ?l Ofener Lose 40 st...... „._ ^^ Palfft.kost4ofi...... 25^ ,5.7^ «othen Nrcuz, oft. Oes. v. 10 fi. 11 90 1, zc Rubolf<üos« 10 fl. ..... 19 lio z» __ Salm.Lose 40 N...... 5i-__ ^ - St.««enoi««L°se 4« ss..... ^gg ^^^ Waldffein-Losc 2» fi..... 25,75 z^ Winbilchgräh'ilose »0 fl. . . . 3950 40 l° Vanl - Actieu (per Stück). «nglo.Oeftirl. Vanl za, st. . . ias — 108 5l Vanl'TesellsAaft, Wlcner «ay st. —>—____ Vanlvereiu, Wiener, 100 st. . . 104 — 104 0c Vbncr.-Nnfi., Oeft.iioost. S.<0°/^ 207 — «Nl»--Eibt.'«nft. s-Hand u. G. iua st. zg? 40 !»»? ?c «lrbt.'Nnft., «llg. Nn„. »00 fl. . «85-75 «KC ^5 Depofitenl,,, Nüa. 2ü0 st. ... z,,l'-. z-ci! -«tacomPte-Gcs., Nicbcröst. 5«) ,1. 8b5 — 860 -Hyp°tbelcnb.,°ft. Ä»0fi. 25"/„«. s,o<— «2--Länderbaut öst. i-uo fl. O. 50«/,«. 105-60 106 - Oefterr.-Ung. Nanl.....83» — 8;i - Uuionbanl 10« fi......110 — Hu 21 VerlchrSdllnl Alli,. 140 il. . i<« 25 146 ?i «eld Ware Uctlen von Lrai,spo:t> Nnteruehmnngcu (per Gtk,>ijahn»aafl.Silb. I»? 50 1«8 — N»sfig..TePl. ^00 fi. . —— — — Donau » Damusschissahrt . Gef. Oefterr. 500 >l. 2M.....5«< — 56k'— Drau.!cmb«g ««izrnow.» Iassu Lifeu« bahn-Velell. H0U fi,«,W. . . 166 50 16ss-?l. Allvb, öft.-ung,. Tliest 500ft.HM «55 — 637 — Qcfterr. Nordiuestb. «an ft. SIlb.M-— 19^ - bto. (Ut. U) 200 st. Silber ,!203-«5!2u»-7c Pran»2>urer Hiscnb. i5U ff.S>lo, 53 eu, so — ittubolf» «ahn »00 ?l. Gllber , i«8 50 1»? — Siebcnburger Hisenb. 200 fl. O. i«»-—!i«z-5u Staatseiscubadn ^!00 ll. ö. W. . 51620,31» 50 Filbbahn L00 st. «ileer . 15« — 150-25 «Ud.Norbd. iNcrl,,«». 20<»fi.n «. «, «ü. . , 249 — 250 — Trcimwlly.Gts.,wr. 170 fi. s.W. ««< — «Üi'25 , wr.< neue 100 st. . . 80 bll »1-5« Tlan«vnrt«Gtiillschast 100 ?!. , —'— —' — Turnan.ssrclluv 205 st. S. llli. . —'»» -—--^ Nng-aall». «isenb. 200 st. Gilbn 1L1-— 1»i5ü Ung. Uorboäbahn 200 fi. Silber 1«'— !48-5c Nng.Weftb.(«aad.Vra,)2«aft.O. 1«z — IS» 50 Indnftrie-Actien (per «tiick). «kghbl und Hlnbbera, Visen« unb Stahl.Inb. in wlen 100 fi. . — — — — «lsenbabnw.^'eihg. I.8N fi. 40 953 Silber........ —— — — Deutsche Reichlbanlnote» . . 58 8c 68 90