prSimmeralion, - Prcise Fiir Laibach Banzjahrig . . . k st. — kr. Halbjiihrrg . . . 3 „ , 8icrtelia»tig. . . 1 „ 50 „ «°»»tlich . . . _ „ so „ Mit der Post: »anzjahrig . . . 9 fi. — h. Halbjiihrig . . . 4 „ 50 „ »ierteljiihrig. . . 8 „ 26 „ ®lir Zustellung in« HauS viertel- iiihrig 25 Ir., monatli* 9 It. Einzelne iRummcrn 5 kr. Laibacher tttčaktion: Babnhofgasie Nr. 132. Nl. 156. Tagblatt. Anonime Mittheilungen roerben nicht beriicksichtigt; Manuskripte nicht zurUckgesendet. Dienstag, 13. Juli. — Morgen: Bonaventura. • Ekpcdition unč Znscralr« flnrtan: »ongrctzpla- 'Jir 81 ftanbe der Landtage, wenngleich die Motive dieseS WiderstandeS aus gcinz hetcrogenen GesichlSpunkten abgeleitet waren. Die Prapotenz eiiier sinsteren Verbindung von klerikalen auf der cinen Seite, das Drangcn nach groherein FreiheitSmahe andererseitS. Anstatt bes ^esctzes kam cine Ministerialoerordnung. Wen n Mr auch dem SchulaufsichlSgesetz nicht oppositionell gegenuberstehen, so mussen mir vom PerfassungS-standpunkle uberhaupt es bcbaucrn, bah in eincm ^erfaffungsstaate die Zeit ber Ministerialvcrorb-"ungen n od) nicht cin nberwunbcner Standpnnkt ist. Denn Ministcrialverorbnniig unb AdsvlntiSmuS sehen sich so zum verwechseln ahnlich, roie beilanfig cin Ei dem andcrcn. Die Entschnlbignng Ijiefiir l'e0t in beni Unistanbc, bah bie Sanktionirung bes SchulaussichtSgcsctzeS, roic es ba unb bort beschlossen *Durbe, unč, gelinbe gesggt, in die Zeiten bes MittelalterS zuriickversetzt hatte. Wenn rotr nun dkn politischcn Doktrinarismns bei Scite laffen unb dafiir nns mir auf den nuchterncn Boben ber Praxis slellcn roiirben, so miihten roir also bein Ministerium noch hiefur bankcn, bah cs uns vor dem Schulaufsichtsgesetzc, wie es unS angemeint war, gerettet Hat. Das Ministerium halt, wie eS scheint, nicht mit niirecht bic Bolker sur krank unb stellt sich aus ben Slandpunkt bee Arjtes, ber be m Patienteii etwas verorbncn will. (§>eitcrfeit unb Bravorufc.) Die schiinste Errungeuschast nnseres Verfassungslebens ist aber daS liberate B olkL-schulge setz. Das ist ber Gegeiistanb, auf roelchen ich mit der ganjen Wartne meineS GefiihlS ju sprechen fomme. Das ist ber wnnde Punkt in Oesterreich; unsere Schnlcn mussen gcpflcgt toerbett, auf bah in bas Herj bes Kinbcs schon bie Keime ber Sittlichkeit, bie Erjiehuug nicht dlos bes Geistes, sonbern auch des Gemiilhes gelegt werde. Eine gutc Bolksschule ist bas eitijige Uuter-psaub einer befferen Zukunst, solt es Tag werben i n O e st e r r e i ch, so m u h d as L i cht ni ch t a us die Zinne ber Universitat, sonbern auf bie K a t h ebe r b e S VolkSschultehrerS g c-steltt roerben. (©tunnischer Beifall.) Das Volksschnlgesetz roollen roir mit Vcrgnu-gen unter bic Errungcnschasteu unsercS politifchen Vcbetts einregistriren. Wir roollen nicht uiatetn a n deti Biangeln besselben, fein Kern ist gefunb, sciu Geist ist srisch. Wir roollen beti Wunsch auSsprechen, dah seine Durchsiihrung iibetall im ©ciste bcsselbeit ootljogen unb baSselbc frastig unb uollinhattlich jur That roerbe. A Is eineS besonbers roichtigcn EreignisieS, roelches eine hohe (ŠcroaHr fiir bie gortbauer ber Berfassung bilbet, muh bie Einfiihrung bes R e i ch s-gerichteS bejeichnet roevbcti. Eine Reihe anberer inehr ober roeniger michtiger Gesetze ftiuie noch ju be-sprechen, boch roiirbe uns tin betaitlirtcs (Šingehen fiir hcutc ju ničit fiihren. Mit dem biSher (Se- fagten haben Sie, mcinc Herrcn, in grohen Ziigen bie AverSseite nnserer BersassungSmiinjc. Jft sie auch nicht glatt unb rein schmimernbes Golb, so entbecken Sic boch trotz ber Flecken, die baran hasten, dah sie es mit cblem Mctalte ju thun haben, unb mit cin roenig Saubern uub Reinigen werben Sie ben vollen Glanj hergeftcllt schen. Anbcrs jeboch oerhalt cS sich mit ber Kehrseile ber Miinje. Sic ist fchroarj (Hcitcrkcit), sehr schwarj (ver-mehrte Heiterkeit), sie sieht fast aus roic eine Miinje aus beni Mittelalter (Heiterkeit). Sic eitennen unter ber ©chroarjung gar nicht, aus welchem Me-talle bicfelbc besteht. Soll ich atlcs, toas ntich bei ber Setradjtung bieser Dinge triibe stiinmt, in cinen Satz zusam-mensassen, so muh ich sagen: Das traurigftc an ber Kchrscite bes BilbcS ist ber Umstnnb, bah es noch immer Fe inbe ber Versa ssung gibt. Ich kann mir cinen freien ©taat ohne Opposition nicht bentcii, Opposition gegen bas cine oder bas anbere Gesetz, Opposition gegen bas eine ober bas an dere Ministerium, aber unerhiirt ist cs, bah cin Bolk eine Lcrsassnng iibcrhanpt perhorresjirt. Sclbst bie fehterhaftestc Vcrsassnng ist revisions- ist besser-ungssahig, aber bic Berfassung sclbst ist bas Pfanb ber Bolksrechte, bas Pfanb der Frcihcit. Dadurch unterfchcibeu sich bie Bolker Oester-reichs von ben politifch vorgefchrittenen Volkern BelgieuS unb Altenglanbs, bah es bort jroar Oppo-sitioiirllc gibt, aber kcinc Berfasfungsfeinbe. Denn im Rahmen ciner Berfassung laht sich atlcs erfampsen, roas mit bcm Begriffe Frcihcit unb Rccht vereinbar ist, freilich — Privilegicn gebeihen im Lichtc ber Frcihcit nicht, bie wuchcrn blos in finftern Raumcn. (Bravo.) Unter ben Berfassungsseinden stehen in erster Linic bie Cjechen, roelche bie Berfassung negiren, roelche bercits auf betu Stanbpunktc an* gefommen sinb, nicht blos bic Berfassung, sonbern roic cs scheint, auch Oesterreich sclbst ju negiren. Neben ben Cjechen sinb es bie Polen, roelche jroar gefommen sinb, um mit uns Hanb anjulegen an bcm Baue ber Regeneration Oestcrreichs, roelche aber im gegenroartigen Angenblickc fchmotlenb bei Seite stehen unb brohen, uns roieber im Stichc ju laffen. Die T ir o le r beschicken jroar ben Reichsrath, boch ist ihre Haltnng bafelbft unb im Lanbtage ju Innsbruck eine solche, roelche ber Entroicklung ber Berfassung bireft henuuenb entgegcnroirft. Man bcfchickt Jeuilleton. Gerlnanen uub Buschmiimrer. Die Satire Voltaire's sagt einmal, bic 6thi-^ologic fei cin c Wissenschast, bei mclchcr man auf ®lc Bokale gar kcinc unb auf bic Koufonanten sehr J®et1>g Riicksicht nehme. Ein solchcs Urtheil roar durch bic fruhprc Sprachsorschiiug, bei roelcher bie PBHte Willkiir herrschte, vollkomrnen gercchtscriigt. ®° fohte j. B. bas Domkapitel ju Pampcluna im j■ Jahrhunbert ben Bcschluh, dah Adam unb Eva fich ohne Zwcisel baSkisch untcrhalten hatten ; so oefd){o§ man in Mainj, bah das Deutsche bie Sprache tines Abraham, Moses unb Zaiathustra geroesen |e' i so suchkc man das Griechische aus dem Blami-ichen, bas Vatcinifdte aus bem Slavischeu abjulciten. "achdcm jeboch Franj Bopp unb seine Schiller bie gencalogische Bermanbtfdjaft ber europciischeu Spra-chen unb ihre Abslammung aus bcm Sanskrit un-Jtteifelhast nuctjgeroicfen, gehoren folche partikulari-jtifche Herrschcrgeiasic bes NationalsprachenstoljeS ln Rcich einer fchier oergcffenen Bergangenheit, ous roelcher sie nur fchattenhaft als furiofe Remi- : nisjenjen aufsteigen, rocnn ein engherjiges Spra-I chenbcrouhtscin ber Wissenschast in S Antlitz ju | fefelageu unb alien Ernste« ahnlichc komifchc Bc-i hciuptungcn ausjustcllen sich erkiitjnt. Ein solchcs Elaborat einer gcbankcnlofen Fantasie ist cs, roeim, roic roir a its junerlassigcr Quelle erfahren haben, von eincm ber nationalen Partei attgehorigen unb itn itvrigeit gebilbeten Mann behauptet rourbe, bah bie D eutfch en ihre n N amen „G e r-manen" nur ber s 1 ovcnischcn Sprache o erb a n t e n, inbem diesc Bcjeichnung von bem Worte germ, Busch, herkomme unb so m it nichts anberes b e b e u t c, a 1 s „Buschman ncr." Glitckliche Afrikaner, die ihr biefen Namen tragt, feib stolj auf bie neu entbeette Bcrroanbtfchaft, denn bie Weltgeschichte roirb euch ohne Zweifel gleiche Wege fiihren, unb ihr feib be-rufen, bas Kulturvolk Afrika's ju roerben! Wcnn roir dies Kuriosum mitthcilcn ju miiffen gfaubten, so fei es uns min auch gestattet, bie rich-ttgc Scbeutung des Wortcs folgen ju laffen. Die Germanen find gleich ben Slaven, roie das Verhaltnih ihrer Sprachen jum Sanskrit be-wcist, Siihne jenes Urvolkes, welches nach ber grohen Flnth in Jnbien fcine Wohnsitzc hatte unb ntlmalig in verfchiebenen Stcimmen ttach Westoi jog. Dort jwifchen dem pcrfifchen Golf unb bem ! Indus roar bie pcrfifche Provinj Kerniun, bic alte i Heimat ber Deutsche", aus roelcher sic iljreti Na-Imen Kcrnmmn ober Germa nen mitnahmen auf euro-paifchen Boben. Was ist nun aber bie Bebcutung ,dieses Namen«? Man ist in ber Grnnbsprachc ! inanu-s, ber Denkcr; ber sinnlichc Gmnbbegrisf bie-fes WortcS ist bie Wurjel mu, messen, tasten, welches in bieser sinnlichen Bebcutung im Lateinischen m anus, im FraujSsischeu main, bie Hanb, sich er-halten Hat. Das Denkcn aber rourbe als ein gci-stiges Messen unb Tasten aufgcfaht, unb man, bas benkenbe Wefen, ist ber Mcnfch, ber Mann. Das Wort Ker ober Ger kornint gleichfalls in ber beutfchen Sprache hcutc noch vor unb bebeutet: „Wu r f spec r." Wir finben bies Wort bei cini* gen beutfchen Eigcnnamen, roie Gcrbcrt, Gerharb, Gertrub; boch vielleicht plaibirt man auch Hier fiir bie slovenische Abstammung, unb a lic Tragerinncn letzteren Namens wiirben sich bei guter beutscher Uebersetzung besselben in bie gliickliche Lagc versetzt sehen, kiinstighin ..Bnschtrude" genannt ju roerben. So miiffen roir noch darauf hinroeifen, bah bas Wort Gi-r in ber Bebcutung „Spcer" auch allein zwar den Reichsrath, ist aber prinzipieller Gegner der Vcrfassung. Auch unser 8atvb hat burch seine Ver-tretung die Vcrfassung negiren rootlcit, erkennt sic aber gegenwartig an. Doch gcht das Streben aller der genannten widerstrebenden Elemente bahin, den Reichsrath in seiner Kompetenz so viel alS mSglich zu beschrankon und die Gesetzgebung so viel als moglich den Landtagen zn erkampfen. Darin liegt eben der Kernpnnkt der Frage, man will die Nationalitat in den Vordcrgrund stellen, man opsert der modernen Nationalitatsidcc die Freiheit. Gebt unS zuerst die Nationalitat und dann die Freiheit, so rusen die Verfafsungs-gegner. Die Bersassungsfreundc aber rusen, gebt uns zuerst die Freiheit, find wir srei, dann ist ja jedem das Mittel an die Hand gekommcn, seine Rechte zu erkampfen, seine Eigenart zu bewahren. ES ist dies aber der grohe Jrrthum der jetzigen Zcit, dah man glaubt, man miisse, uttt die Nationalitat zu retten, die Freiheit untergraben. Man denkt aber nicht an den naturlichen Lerlaus der Dinge, wenn es wirklich gelange, die Freiheit zu untergraben. Denn dann kehrt der Absolutis-mus wieder, im Bunde mit KlerikaliSinus und Feu-daliSmuS, und wir dachten, die Vorkampfer der MtionalitatSidee hatten in den Zeiten des Absolu-tiSmuS Gelegenheit gcnug, zu erfahren, wie es irn absoluten Staate mit der Nationalitat aussieht; tooher kamen denn die stereotipen Klagen, dah man in Oesterreich so sehr germanisirt Habe? Eben, weil eS der Vcrfassung an den Veil) gehen foil, und man bit „gute alte Zeit" zuriick-rusen will, eben darum hat fid) der Klerus iiber-all mit den Rationale« verbunden, und darum machen die Tiroler, welche keine Nationalitatefrage in unferem Sinne haben, gemeinsame Sache mit der slavischen Opposition. Jch will eS zugeben, dah der edel denkende Theil unter den Rationalen zwar die Nationalitat aber auch die Freiheit will, und datz derfelbe mil dem Klerus sich nur a u S m o m e n t a n e r O p P or -t unit at verbunden hat, allein dies ist eben der Jrrthum des Traumenden, wenn er glaubt, noch mitsprechen zu dnrsen, wenn seine hohen Aliirten durch seine Unterstutzung zum Siege gelangen sollten. Dann wird den Traumern das kalte, HSHnende Wort entgegenschallen: Der Mohr hat seine Schuldigkeit gethan, der Mohr kann gehcn. (Bravo und Heiterkeit.) Bemerkenswerth hiebei erscheint der Umstand, dah die Opposition, welche die Vcrfassung bekiimpst und stellenweisc ncgirt, gcrade zu den Freiheiten, welche sie gewahrt, greist, urn sclbe zu bekampsen. Man negirt die Versassung, und bedient sich gebraucht wird, und dah man heutzusage befonders die beim Turnen iibtiche holzerne Wursstange dar-unter versteht. Ohne Zweifel hcingt mit diesem Worte das franzSsifche gurm-, Krieg. zufammen, welches nicht der romischen, sondern der den Gal-liern cigcnen und der germanischen nahe verwandten alien Sprachc entstammt. GmiiHricn bedeutet also „Speermannen," oder Kricgsmannen, und als ein kriegerisches Volk gait von jeher das deutsche, so dah der Name mit allem Rechte angewandt wurde. Valvasor, welcher die Gallier zu Ersindern dieses Namens macht, den er ubrigens auch mit „Kriegs-manner" iibersetzt, stellt zugleich die Behauptung auf, dah Ger ans bettt hebraischen gt'vah stamme, Welches nach griechischen Auslegern nwanltiv nokenor „btn Krieg anorbnen, Schlachtorbnung machen," ober nach Hieronimus „ein Treffen thun" bedeute; allriu, wenn auch die auhere Aehnltchkeit bieser Worte sich nicht leugnen lLht, so hat bie vergleichcnbe Sprachwissenschast beziiglich bes Verhaltnisses der jafetischen zu ben semitischen Sprachen selbst bis jetzt zu wenig positive Ergebnisse ausgestellt, als bah diese Behauptung mit Sicherheit vertreten werben kiinnte. gleichzeitig ber Errungenschaften berfdbett. Wer die Versassung negirt, muh, soll er halbmegs kon-eqitent sein, auch ihre Errungenschaften negiren. So aber fehen wir das VereinSrecht, das Ver-iammluuqSrecht geradezu zu dem Zwecke beniitzt, uin die Vcrfassung selbst zu bekampsen. (Lchluh fotgt.) Die Taktik ber Linken des franzofischen gesctzgcbenden Korpcrs wird nach einer Milthcilung der „Fr. Ztg." darin bcstehen, die Regierung wegen ihrer Beziehnnqen zn den auswartigen Machten zu interpelliren. Thiers signa-lisirte in einer Parteiversammlui'g die AuflSsung, welche sich in den Reihen ber Majoritiit tunbgibt. Er ertheilte ben Rath, sich etwas reservirt zu Hal-ten, um biesen Zersetzungsprozeh nicht zu stSren. Er wunscht, dah die 8i»ke sich vvrerst daraus be-schranke, ihre Grunbsatze zu vetonen, bah sie die Initiative stir die inneren Fragen der Mittel-partei uberlasic unb bie Regierung daher nur iiber die auswartigen Fragen inlerpeUirc. Herr Thiers sah sich bei dieser Gelegenheit zu einer wichtigen Erklarung veranlaht. Er gab zu, dah er friiher immer Anhanger eineS KriegeS gegen Preuhen war, in der Absicht, den svrtwahrenden Uebergriffen dieser Macht Schranken zu setzen. Seine Ansicht in dieser Beziehung Habe sich aber vvllstandig gt« andert: der Charakter der Wahlen sei tin dnrch-auS friedlicher, und er halte es fiir seine Pflicht, sich vvr dem Volkswillen zu beugen. Die Interpellation der 8 infen wirb also ben Zwcck haben, von dec Regierung die bcstimmtcstcn FriedenS-vcrsicherungen zu verlangen ober ihr dicselben anszu-zwingen. Ein zweites Burgos. In der kleinen Stadt Santa Cruz be Cam-pezu (Navarra) ^at sich das blutige Drama von BurgoS wiederholt. Der Gemeinderath halte be-schlossen, den Eld auf die Versassung zu leisten; aber die Drohungen des Klerus bewogen ihn, von der AuSftihrung seines BeschlusseS Abstand zu itch-men. 9iur der Alkalde, der Oberst a. D. Durana, erfullte mil einigen seiner Beamten die Formlichkeit der Eidesleistung. Am 28. Abends larmten nun die Karlisten durch die Strahen mit ben Rusen: „Es lebe Karl VII.! Es tebe Cabrera! Es lebe die Religion!" Der Alkalde bewassnete sich mit cittern Revolver und trat mit bent Alguazil auf die Strahe, um Ruhr zu schaffen; er wurdc fofort ubcrfallcn und trotz tapfcrer Gegeuwehr niebergeschlagen; auch ber Alguazil wurde ermordet. Die liberate Partci vcrfuchtc dicscn Doppetmord zu rachen; es fain zu cincttt Strahcnkampf, in welchcm es 30 Verwundete gab, von bcttett mehrere bcrcits gestvrbcn find. Der Pfarrer von Santa Cruz und sein Binder, welche ftnchteten, find zu Pampetona verhastet Worden. — Auch iu Vittoria durchzogen die Karlisten am ‘28. die Strahen mit dem Rufe: „Es lebe die Religion! Es lebe Karl VII.!" sie trugen Stocke, welche mit Blei ausgegossen waren. Der Aufforderung, sich zu zerstreuen, teisteten sie Widerstattd und erklarten, dah sie in volt ex Ausubung der durch die Verfas-sung geleistcten Grundrechte _ begriffeu waren. Wie lange wird der Vorwand, die Religion stehe in Ge-fahr, den Anlah zu Kampf und Meuchelmord geben? Russische Propaganda. Eine am 30. Mai unter dem Vorsitz Pogo-bin's abgehaltene Versammlung bes Slaven-Komi-teeS in MoSkau, iiber welche die russischen Blatter ausfiihrliche Berichte bringen, wirst ein neues Licht auf die propagandistifche Wirksamkeit dieses Konii-tees unb seiner in Petersburg zu gleichem Zwccke bestehenden Filiale. Das Komitee beschrankt seine die Propaganbirung panslavistischer Jdeen unter den Ssterreichischen und den tiirkischen Slaven bezweckende Wirksamkeit nicht mehr ans die Unterstutzung her« vorragenber unb burch Simpathien fur Ruhlanb sich auszeichnenber flavischer Publizisten unb Schriftsteller burch Gelbsnmmen unb auf die Verbreitung russi-scher Volksschiisten, sonbern es hat in letzter Zeit angefangen, auch fQr bie kirchlichen unb Unterrichts-Bediirfnisse namentlich der dem tiirkischen Szepter nntergebenen slavischen Stamnie nmfassende Sorge zu tragen. Zu letzterem Zweck vermittett daS Komitee Anstellungen stir junge slavische Geistliche in Rnhland und stir russisch-orthodoxe Geistliche in Bulgarien, Serbien und BoSnien, macht an grie-chisch slavische Kitchen retche Gcschenke an heiligen Gerathschasten und heiligen Getvandern, und hat zur Errichtung von VolkSschnlen in Bosnien zu-nachst die Summe von 3000 S.-R. bestimmt. Die durch Verniittlung des KvmiteeS in der Tiirkei an< gestellten rnsfifch-oithodoxen Geistlichen wirken zu-gleich als Agenten deSfelben fiir die panslavistische Propaganda. In Bezng auf die mit Rom nnirten gricchischcn Ruthenen in der Diozese Chelm und in Galizien hat das Slaven-Kotnitee in MoSkau sich die ossen ausgesprochene Anfgabe gestellt, ihncn zur „Reinigung" ihreS ursprunglich orientalischen Ritus von alien katholischen Beisatzen dadnrch behilflich zu sein, dah eS miter den Geistlichen Schriften ortho-doxen Jnhalts verbreitet unb bie armeren Kirchen mit ben nothigen Kirchm-Gerathfchaften und geistlichen Gewanbern versorgt. Gleichen Schritt mit ber erweiterten Wirksamkeit bes KvmiteeS haben auch seine Einnahmen gehalten, die sich in letzter Zeit bedentend vermehrt haben. DaS Petersburger Ft” lial-Komitee hat in der kurzen Zeit seines zweijah' rigcn Bestehens bcrcits ein Stawmkapital von 15.000 Silberrubeln angesammelt. Politische Rundschau. Laibach, 13. Juli. Der „Mcihrische Korresponbent" nictbct, ber RcichSkanzler Habe am 29. ober 30. Jnni eine Depesche an den Grasen Trauttmansdorff nach Rom gefendet, in welcher er im Hinblicke auf die Haltung des Bifchofs Rndigier unb die neueste papsttiche Allokntion bie Praiogative ber StaatS-gcwatt gcgctiitber ben Slnmahungcn ber Kirche energifd) w ahrt unb der Kuric nuiititehr staatlicherfeitS ein entfchiedeneS: Non possumus zuruft. Diefe Depesche soll in dem zur Vortage fiir die Delegationen beftimmten Rothbuch Nr. 3 cnthalten sein. In ber Sitznng bes nngarischen Unter« ha useS vvm 9. Inti wurbe bie Interpellation bes Abgeordneten VukovitS iiber den Stand der Fiuma-ner Angelegenheit vom Mitiisterprasibentcn bahin beantroortet, bah cine giinstige Costing berselben in AttSsicht stchc. Der Berfass nngSkonflikt in Prcu-hcn broht itntner akutcr zu werdcn. OffiziLse Berliner Korresponbenten behauplen, bah bie prenhische Regierung der Eventualilat einer Landtagsauflvsung naher getreten sei, seitdem sich hcrauSstclle, bah bie Majoritiit ben Borschlagen zur Deckung des Desi-zitS kaum Rechnung tragen reerbc. Die Berliner Organe weissagen jedoch der Rcgiening aits einem sctchen ©chritte keinen Ersolg, denn selbst die kon-servalivsten Kreise wiirden im FaUe der Neuwahlen ihre Stimmen gewih ben Gegncrn ber Steuer-erhbhung geben. Dem prenhischen Lanbtage werden namtich zur Deckung des Defizits von Seiten der Regierung teine anberen Mittel vvrgeschlagen werdcn, als Znschlagc zu ben bestehenden Stcnern, unb zwar ein bOperzcntiger Zuschlag zu ber Ein-tommenfteucr, ber Klassensteuer unb ber Schlacht-und Mahlsteuer. Die theolvgische unb juristische Faknltat ber Universitat Miinchcn soll ein bent Konzil sehr se inbseliges Gntachtcn an bas bairischc Mini-stcrium abgegeben haben. Die Faknltaten schliehen sich nach Munchener Berichten vollstattbig ben An-sichten an, welche Fiirst Hohenlohe in seinem Runbscdreiben niebergelegt. Die beiben FakultSten sinb katholisch. Die Geruchte in Betreff einer Mi n iste r-krise in It a lien vervielfaltigen fid), je mehr bte Untersuchung der BestechungSangelegenheit ihrem Ende entgcgenreift. Sclbst in Florenz, bekanntlich den vornehmsten Sitz der Konforterie, gewinnt diese Ansicht immer festeren Boden, und Graf Conte Digny steht nun selbst von dcnjenigen verlassen, die °us ihm einen Halbgott hatten machen wollen. Die Kammer wird vermuthlich fiir 15. l. M. einbernfen werden; sie wird sich mit dem Berichte, der Unter-suchnngskommission und mil den gegen die Mahl-steuer eiugelausenen Pelitionen zn beschaftigen haben. rllf Grund der letzteren soll dann die Kabinets-frage erhoben werden. Die „Jtalienische Korr." bestatigt in Bricfen Rom die guten Beziehnngen, die jetzt zwischen Rom und' Berlin obwalten. Sie sollen das Werk des Erzbischofs von Posen, Grafen Ledochowski, sein. Die Kurie verlcingt die Abberufung des ihr unhliebigen Baron Arnim ans Rom, und die preutzische Regicrung soll diesem Wnnsche zu will-fahren gesonnen sein. Wie man weih, hat der Papst die Eltern jener christlichen Kinder, welche das ko n se ss i o nslo sc f r a n z g s j s ch x Institut in Konstantinopel desuchen, mit der Exkommunikation bedroht. ES ist >ur die Pforte kein Geheimnih geblieben, dah der ^apst zu dieser Mahregel durch den Direktor eines unter der Leitung der Jesuiten stehenden LizcumS Konstantinopel bewogen wnrde, welch letztcrem Konkurrenz des viel bcsser organisirten sranzo-Mchm Jnstitnts unangenehm wird. Der tiirkische Evtschasker in Wien nahm Anlah, diesen Gegeu-Itand dem Msgr. Falcinelli gcgcniiber zur Sprache ru bringen und verhehlte nicht, dah der Sultan in jener Drohung der Kurie einen unberechtigten Cin-8r,'ff in den Grundsatz der Freiheit der Kulte er-^>cke, an welchem die Pforte festhalte. Bisher hat is der Papst nur bei der Drohung mit dem Kir« chenbanne bewenden laffai; solite er jedoch Miene I Aachen, der Drohung die AuSfnhrung folgen zu laffen, so totrb der Sultan, wie man von hier der 'i®1- Z." fchreilit, unzweifelhaft mit der AuSweisnng ”cr Jesuiten antworten. AuS Cuba wird berichtet: Caballero, cine ^rsohnliche Politik besolgend, entlieh mehrere politische ®efongcne, bercitct aber cine krastige Uuterdruckung Ausstandes vor.____________________________________ Zur Tagesgeschichte. — Die „Wiener Zeitung" bringt eiit kaiserliches H^ndschreiben, durch welches der General Furst ^ ie ch t c it ft c i n in bleibcnden Jinhestand versetzt wird. — Der Stand der MiUtar-Pensioniften nach dem Staatsvoranschlag fiir 1870 folgender: E°nerale der Kavallerie und Feldzeugmeister 24, »eldmarschall-Lieutenants 137, Generalmajore 178, ^berste 403, Oberlieutenants 411, Majore 1410, Hauptleute und Rittmeister 3907, Oberlieutenants 3l9, Lieutenants 1134, in Snmme 8973. — Vor einigen Tagen wurden auf der Semme-!?3et Heide in Gegenwart des Reichskriegsministers «chrehversuche mit den Montigny-Mitraillen- und ben Gatlingkanonen angestellt. Es tellte fjch t,as Refultat dieser Bersuche in Betresf ewer neuen Geschiitzgaltungen als ein wenig verheihen-es bar und laht fich‘ so lange dieselben nicht einer ^rvollkommung unterzogeu, eiue niitzliche Anwendung °°rselben nur in ausnahmsweisen Fallen gewartigen. — Eine DepntationderStabtOlmntz 5? fich seit einigen Tagen in Wien auf. Dieselbe erreichte dem gemeinsamen Ministerium eine Peti-0"' welche dahin geht, die inneren Feftungswerke auf« ° a11en und durch Uebergabe dieser Area an bie Ge-*etnde Olmutz die unnmganglich nothwendig geworbene abterweiterung zu ermoglichen. . ; Deutsche Turner in B r it nn wurden ul einent Ausslug in Bystir von czechischen Bauern "»g-sallen. Beiderseits Verwnndete. :r, Wie den barmherzigen Schwestern zu Stein, den e'ner Mittheilnnz der „Prager Ztg.," auch barmherzigen Schwestern zu Mtirau gekiindigt worben. Diefe gehoren zur Congregation des heiligen Karl Borromaus, welche in Prag das Mutterhans hat. In Anbetracht, bah fie auf vieles Dringen des Justizministeriums hener den Ban einer Zellenabtheilung ausfuhren, und bah sie bedeutende Landereien in Pacht genommen hatten, urn fiir viele der Detinirten Beschastigimg zu haben, ist diefe Uebet-nahme von Seiten der Staatsverwaltung auf den 30. Juni 1870 verfchoben worben. — Man melbet aus S t. Petersburg: Ko-miffarom, welcher ben Kaiser Alexander dadurch ge-rcttet hatte, dah cr ben Arm des Attentaters K a r a-k u f o >v afncendete, und ben der Gerettete zum Ober-sten seines Garderegiments ernamit nnd in den Adels-stand erhoben hatte, ist in einent Zimmer seines Pa-lastes erheuft gefunben wvrden. Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten. Original-Korrespon-euz. Aus dem oberen Savethale. (Rationale Znstande im Kronaner Bezirke.) Die flo-venifchen Zeitnngsblatter haben von einer zahlreichen Bertretnng des oberkrainifchen Banernstandes beini flo-venischen Tabor in Wischmarje bei Laibach gefprochen. Um der Wahrheit Rechnung zu tragen, glauben wir berichten zu sollen, dah aus dent ganzcn oberkrainifchen Bezirke Kronan blos zwei Jndividuen, namlich ein Schneidermeifter und ein Mautheiuuchmer, welche zwei Jndividuen zum anfaffigen Bauernstande von Ober-traiit gar nicht gehoren, und selbst diese zwei aus blotzer 9Zeugierbe beint sloveuischen Tabor erschienen tvaren; uud anch die Reugierde hatte bie genannten zwei nicht zum Tabor gefiihrt, roenn sie nicht in der Rahe von Wischmarje ein Privatgefchaft abznmachen gehabt hatten. Der oberkrainische Bauer fieht wohl ein, datz ihm neben der fraittifchen Mntlersprache auch die Kenntnijj der beutschen fast so nothwendig ist, wie das alltagliche Brot, cr kennt die Fruchie des Rationalitatenhaffes nnd weitz, dah fich bei den in der Umgcbung Laibachs in letzter Zcit ftattgehabten Rationalexzessen nur ganz rohe, bei den Ktihcn aufgcwachscue juuge Raufbolde bctheiliget haben, welche fich in ihrer Unbildung zn einer zrohcn Ehre schatzen, den bescheidenen, friedlichen StLdter in die Flncht zu treibeu. Jch war ant 15. Mai d. I. zufallig in der k. k. Gerichtskanzlei zu Kronan erschienen, als zwei Jnsassen aus bent Kronaner Thale vom Hcrrn Bezirksrichter befragt wurden, ob fie in ber flovenifchen ober in bet beutschen Sprache verhiirt werben wollen, unb ob es ihneit tiebcr ist, ben abzulegenben (Sib in flovenifcher als in bcutfcher Sprache zu leiften, woraus diefe zwei Bauern sodaun den Wunfch ausgefprochen haben, nur in bcutfcher Sprache beeidet unb verhort zn werben, indent sic angaben, dah ihnen diefe viel Ueber unb vcrstandlicher fei, als die neu erfundene flovenische Aintsfprachc, dereit fie nicht funbig feieit. Jm Bezirke Kronan — man taitn mit Bcstimmtheit fagcn — fpricht ein Biertel ber Bewohner blos die beutfche Sprache, namlich in der Marftgemeinde Wcihcnfels mit fecit dazu gehorigett Crtfchaften Eichcltcn, SJZeffeU that und Hintcrfchloh, biefe find ber fraittifchen Sprache gar nicht funbig, bann zwei Biertel ber Bewohner, welche fowohl dcutfch als trainerifch fprechen unb schrei-ben nnd blos ein Biertel ber Bewohner bes unteren Kronauerthates, namlich in bet Ortsgemeinbe Karner-vellach, welche blos der frainischen Sprache funbig find. Die Bewohner des oberen Savethales sittb fartnerifche Aitgrenjer unb fehen ein, wie vortheilhaft fur sie ber Tanfch ber Schulfinber ist, inbent bie frainischen Kna-ben in Billach die beutfche unb umgefehrt die farnt-uerifchen Schulfinber in Ktonau bie frainifche Sprache fchreiben unb 'fprechen lenten. Hier existirt fein Ra-tionalhah, die frainischen Bewohner Dertrageit sich mit ihren -dentschen Rachbarsbewohnern von Karnten ganz freundUch uud brilderlich uub ttic ist von einent Streile zwischen ihnen zn Horen, fie haben feit jeher frieblich mit einanber vcrfehrt. Dem oberfrainischen Bauer wird nie bet Gedaufe einsatten, den Wunfch zn auhern, nmsoweuiger aber je zn verlangen, dah in der Schule uud im Amte blos die flovenische Sprache eingefuhrt werden mochte, tveil ihm zu gut die Riitzlichkeit, Bortheilhaftigfeit und Rothwendigkeit der Kenntnih ber beutschen Sprache be-faunt ist, vielmehr wird cr an die neuen Schulorganc die Bittc stelleu, in ber Schule neben bet Ausbilduug ber fraiuifchen Mutterfprache auch das Lcrncn ber bent ober= fraittifchen Bauer unentbehrtichen beutschen Sprache etnjufiihren. Einer i m Rame it Biclcr. Lokal-Chromk. — (G e sch w o r n e n - L i st e) fiir das Prctzgericht iit Laibach fiir das Jahr 1869: Dr. Ahacic Karl, Achtschin Karl, Achtschin Kasper, Ambrosch Franz, Auer Paul, Auersperg Jvsef Graf, Bauiilgartuor Johann sen., Bernard Joh., Bernard Josef, Billina Ferdinand, Billina Hipolit, Bir schilsch Erasmus, Blasnik Josef, Dr. Blciweis Karl Biirger Leopold, Cantoni Alois,.Codelli Anton Freiherr, Dr. Costa E. §., Czerni Anton, (Seme Florian, Ženic Josef, Dachs Georg, Debeuz Franz. Dedeuz Josef, Defchinann Karl, Do berlet Franz, Doberlet Kasper, Domenig Andreas, Draschler Franz, Drco Alexander, Dr. Eisl Adolf, Fabian Jobami, Filibrnn Vinzenz, Finf Franz, Fischer Gustav, Frolich Anton, Dr. Fuchs Franz, Galle Karl, Garber Mathias. Gestrin Johann, Gionlini Johann, Gnesda Anton, Giitzl Augustin, Goltsch Franz, Gozzani Ferdinand, Dkarqnis, Gregorilsch Josef, Gregorilsch Mathias, Gregorz Anton, Gnttman Johann, Guaiz Anton, Hansel Vinzenz, Hartman Johann, Hanfen Josef, Heinrich Anton, Hofbauer Adolf, Holzer Karl, Horak Job., Hudabluuigg Josef, Hiidovernig Primns, Jamschek Joh., Ianesch Joh., Janeschitz Richard, Jentl Anton, Jeranlschitfch Anton, Jeras Matthaus,Jenniker Anton, Kaiser Heinrich, Tallin Josef, Kanz Johann, Kastner Michael, Kaučič Karl, Dr. Keesbacher Friedrich, Komar Joh., Konschek Valentin, Kordm Joses, Korn Heinrich, Kosjek Joh.,KoSler Johann, Kosler Joses, Kosak Ferdinand, Kotnik Anton, Kotlek Eduard, Dr. Kovazh Wilbelm, Kranp Moriz, Kretsch Mathias, Krisper Josef, Knschar Joses, Lakner Anton, Lastnik Peter, Lercher Georg, Leskovic Karl, Lorenci Josef, Lukmaun Franz, Dr. Madtr Johann, Mahr Ferdinand, Mali Franz, Malitsch Andreas, Marschalek August, Martinčič Ferdinand, Maleusche Josef, Mathian Johann, Matsciiek Ferdinand, Maurer Florian, Mayer Jakob. Mayer Wilhelm, Mikusch Lorenz, Millitz Rudolf, Moro Ludwig, Mllller Johann, Naglas Jakob, Dtičman Heinrich, Novak Johann, Paifier Franz, Pafič Michael, Pauer Josef, Pauliu Josef, Pauschin Alois, Perdan Johann, Perletz Franz, Perletz Johann, Perme Anton, Petziak Valentin, Peterza Franz, Pelričic Paso, Dr. Pfesserer Anton, Pirker Franz, Pirker Leopold, Pirker Raimuud, Plauz Johaun, Počivaunik Jakob, Pvlzl Franz, Dr. Poklukar Josef, Pole-geg Paul, Pollak Adolf, Dr. Pongratz OSkar, Ramm Albert, Ranch Mathias, Ratschitsch Joses, Dr. Nebitsch Jnlins, Dr. Recher Nikolaus, Regorschek Frauz, Reich Joses, Remschag Johann, »Jtester Simon, Rofiman Franz, Rudesch Franz, Atudholzer Viikolaus, Dr. Rudolf Anton, Dr. Sajovic Jo bann, Samassa Albert, Schantel Franz jun., Schemerl Sii kolans, Schmidt Leopold, Schober Jakob, Dr. Schrei Robert v., Schreiner Matthaus, Schrey Thomas, Schreyer Andreas, Schnschek Stesan, Schnstersič Franz, Schwentner Joses, Skale Paul, Skodler H.inrich, Skodler Binzenz, Smole Michael, Smolej Jakob, Sonvan Franz sen., Souvan Franz $. jun., Spoljarič Jakob, Stedry Gnstao, Dr Slbckl Emil Ritter v., Slbckl Kasper, Slrecker Johann, Stroy Michael, Strzelba Joses, Snpan 35. (£., Dr. Suppan Joses, Dr. Suppaittschitsch Franz, Suppantschitsch Jakob, Dr. Snppauz Barthelma, Tambornino Karl, Tantscher Karl, Tantscher Lukas, Tantscher Stesati, Terdina Joses, Terpin Edmund, Terpinz Fidelis, Thomau Jgnaz, Tbnnies Gustav, Treo Anton, Tremi Matthiins, Trinker Albert, Ullmann Emannel, Dr. tlranilsch Anton, Urbas Karl, Verhouz BlaS, Verhouz Johaun, Betz Franz, Waldherr Alois, Weruik Thomas, Welsch Johauu, Winkler August, Winkler Johann, Wouk Franz, Dr. Wnrzbach Julius v., Dr. Wurzbach Karl v., Wulscher Biktor, Zeschko Valentin, Ziakovsky Emil, Jitterer Johann, Zois Michael Freiherr v., Zois Sigmund Freih. v., Dr. Zwayer Johann, Zwayer Karl. — (Exzeh.) Sonutag den 11. Juli Rachts wurden die von einent im Laibachfluffe genommciien Bade rlickfehrenden Knechte des Hertn Urbas bei der Ncischerbriickc von 2 Burschcu, welche aus der Polana« Borstadt lartttenb iiber die Briickc auf fie zufamen, attafirt, wobci ber Pferdefnecht Jakob Dollinet dutch 3 Mefferflichc ant Anne erheblich vcrwundct wurdc, so bah er in das Zivilspital abgegeben werden muhte, wahrenb der Hauskuecht Josef einen Stich unter dem Anne erhielt. Die Thater find 2 bekannte Exzedenten, welche in gmchtliche Untersuchung gezogen wurden. — (Die blutro th e Sonnenscheibe) wahrend des Hohennebels in ben letzten Tagen bet vorigen Woche gibt bent Laubvolke zu allerhanb Pro« fcjeiungen Beranlasfung. Einige wollen feurtge Ruthen, als Borzeichen des bevotstehenben Strafgerichtes des Himmels iiber bie fiinbige Welt, vom Sonnenrande ans Strahleu gefehen haben, andern fchtcn es, als ob aus der Scheibe feurtge Kugeln, die Vorboten des KriegeS, geftfjleubert wiirden. In jenen Ortschaften, welche Zeugen der letzten Banernexzesse waren, kolpor-tirte man die Deutung, der Himmcl trauere iiber die unschuldiq eingesperrten Bauern, welche die ©linden der Nemškutarji abbuhen miltzten. Besonders frucht-bar an Erklarungen envies sich die Fantasie der Bctschwcstcrn, diese zogen die sogenannten sibillini-schen Bucher — cm aus dent Deutschen eincs rhcini-schen Kapuziners ins Slovenische libertrageues Sam-nielsurium alberner Profczciuugen, auf die das Laud-volk viel halt, uud von dem man hie und da cin Manuskript vorfindet — zu Rathe, und wollen darin gefunden haben, bay am Portinnkulatage, d. i. den 2. August der Stadt Vaibach grohcs Uugluck drohe. Mancher Gemiithcr bemcichtigte sich grofje Angst; so wollten in einent Dorse nicht meit von Laibach die Hir-tenfnaben das Bieh gar nicht mehr auf die Weide treilien. — (Noch e i it Pelikan.) Aus Kraiuburg wird unS unterm 11. Juli berichtet, datz in der Ncihe der Papierfabrik zu Gortschach am 9. Juli etn grotzer Pelikan (Pelecanus Onocrotalus) geschossen wurde, welcher sich gegenwartig in dem Besitze des Herrn Steinmetz in Krainburg befindet. Derselbe ist ein Weibchen und hat 0 ‘/a Schuh Flugweite, miht vom Schnabelhaken bis zu ben Zehen 5 Schuh 2 Zoll und hat ein Gewicht von 10'/, Wiener Pfund. Die Er-bentung eines derlei Vogels kann filr unfcrer Gegend allerdings zn ben ornithologischen ©eltenheiten gezahlt werdcn. Der gcnannte Pelikan bllrfte wahrscheinlich von jeneni Schwarme, der zu An fang bei Fortschach aus 10 Stuck Pelikanen bestand, sein. Es find so-hin von 10 Stlick Pelikanen bereits 5 Stuck erlegt wordeu. — (Das „anstandige auhere Bench-mcn.") In der • 9iacht von Sonntag auf Montag wurde in der Gregorits^schen Muhle an der Save an das Fenstcr des Muhlcuverwalters gcklopft uud derselbe gebeten, herauszukommen. Der Bcrwaltcr folgte arglos dem Rufe, doch taunt roar er vor das Haus getreteit, tmirde er durch einen Stcinwurs am Antic so verletzt, dah er ben Arm fchwer beroegeit komite. Er lief dem flieheitden Angreifer ttach, doch fielen nun von alien Seitcn Steiue auf ihtt, berett eiuer ihn aitch am Kopfe traf. Ein nebenicohttettdcr Kenfchler, der durch deit nachtlichcit Sarm aufgefchrerft herbeieitte, erhielt ebenfallS cine Portion Steinc. Es wird intmer ge-miithlicher bei uns. — (Roheit.) Vorige Woche ftthr ein Bauer mit feincin Wcibe vom ['aibacher Marktc nach Haufc. Als cr eben die Anhohe bei Gortschach hinauf ftthr, horte cr hinter sich rafch einen Wagcn daher fahreit, welchem cr so answich, datz das Pferd ben Zaun bc-ruhrte. Richts desto wenigcr verfingcn sich die Rader der beibeit Wagcn, und als der Bauer beinerktc, dah die auf bent daher stiirmenden Wagcn sitzeitden zroei Bauern anch leicht hatten aitsweichcn konuen, fprangctt biefe vom ©eftihrtc und fchlugen mit ihreu Pcitfchcn--stielcn auf ihtt los. Das Weil', wclchcS ihrctu Mannc hclfcit wollte, wurde in ben Zaun gefchleubert, und als es dem Angegrisfencu gclang, cittern der Bauern die Peitfche zu entrcifjeu, vcrsctzte ihttt lctztcrer einen fuvchtbaren Mesfcrstich in ben Rlicken, der bis an die Lunge draug. Znm Glucke icurden die Strolche cr-kannt und dem Landcsgerichte eingclicfcrt. — (Ueberfall.) Sonntag ben 11. d. M. tint Mitternacht wurde Franz -^agar, Grundbcfitzcr und Muller in Wcsniz Nr. 1 von einent beint Hanse vorbcifahrcuden Bauern geweckt mit bent Bemcrkeu, bah cut Motfch in Mitle ber Strahe vor bent Haufe liege und er ihn balb Uberfahren hatte. 5agar stand auf und faud den Neffen seiner Frau, Nantens Franz, 20 Jahre alt, der kurz frither aus dem Haufe gegan-gen war und da wahrscheinlich tneuchlittgs ilberfalleu und so mihhandclt wurde, bah er die Sprache verlor uub an feittcm Aufkommen gezweifclt wird. — (Gin Trciger des nrdeutschen Nani ens Mtiller) war vom Schicksale vcrurtheilt, in einer untersteirifchen slovcnischcn Landgcmeinde geborcn zu rocrben, und dahin auch zustandig zu fcitt. An standsloS wurde ihnt bishcr von seiner Heimatgenieinde der Heimatfchein ansgefolgt, doch erst in jUngster Zcit folltc der aus flocettifcher Erdc gebotcne Miitlcr bc-lehrt werdcn, roie mtgeziemenb es fei, in Slovenien einen deutschen Namen zti fiihrctt. Da die Zeit seines Heirnatschcines urn nxir, wendetc cr sich im iffiege eiuer krainifchen Behorde an die Gemeindc seines Gebnrts-ortes. Bor furzem laugte bie Antroort bcs Geuteittbe-arntcs zn Tltchern in bent jetzigen Aufenthaltsorte bcs beutfchen ^Natnenstragers an, bahin lautenb: „Tlichcrn Habe crflart eitte slovenische Gemeindc zu fcin, und cine Person Namens Muller tonne unittogUch eitter slovcnischcn Gemeinde angehoren, ba fte einen beutfchen Namen tragt." Witterung. Laibach, 13. Juli. NachtS better. Morgens betoiiltt. Bonuittag Ausheiteriing. Souniger Tcig. Marine: Morgens ti Uhr -s- 13.2, Rachm. Uhr + 20.6" (1868 + 22.6, 1867 + 17.6"). Barometer: 327.29'"', im fallen. Das geflrige Tagesmittel der Warme + 16.7", urn 1.5“ iiber tem Normale. Der heutige Tag gilt nach ber Bauernprofezeiuug als eutfcheidcud fltr das Gerathcu der Niisse: riiegent es an St. Margareth, Die Nutz fchlecht gerath. An Wiargarethen Regen Briugt den Msim keinen Segen.___________________ Ailgekommene Fremde. Am 12. Jnli. Stadt Wien. Arko, Stndirender, Wien. — Gabriel, k. k. Ober-Staatsanwalt, Graz. — Tren, Ban-nnternehmer, Nillach. — Pnchar, Handelsmann, Klagen-furt. — Schwarzel, t. k. SDiajer, Graz. — Baton Griin-schitz, Kraiuburg. Elel'ant. Lenček, Rob. — Lavtar, Filosof, Eisnern. — Krantz, Wien. — Mesar, Ober-Bansiihrer, jtrainburg, — Goiter, Bannnternehmer, Kraiuburg. — Faramitti, Bammternehuter, OberSsterreich. — Foraboski, Ban-nnternehmer, Oberosterreich. — Globocnig, Gewcrksbesitzer, Eisnern. Lerstorbenc. Den 12. Juli. Josef Klender, qnicszirter Staatsbuch^ haltungS Offizial, alt 53 Jahre, im Zwiljpital, an Er-schiipfnng der Kraste. Dein Herrn Jgnaz Jausche, gewese-ner Mirth, sein Jtinb Panla, alt 3'/, Monate, in der Kra-kanvorstadt Nr. 62 a in Durchfalle. Dem Primus Zehrer, Schuhinacher, feine Tochter Maria, alt 13 Jahre, in der St. Petersvorstadt Nr. 67 an der Luugentuberknlvse. Dem Herrn Jakab Skozia. gewcsencr Bankbeamter, sein Kind Arthur, alt 3 Monate, in Hlihnerdors Nr. 37 am Zelir-fieber. Maria Hofmann, Jnstitntsarine, alt 64 Jahre, tin Bersorgnngshanje sJtr. 4 an der Lungeulahmnng.____________ Telegramme. Linz, 12. Juli. Bischof Rudigicr wurde wegen vcrsuchten LerbrcchenS der Nuhcstorung iiber daS eiuhellige Verditl der Geschworncn zu vierzehu-tagigcm Kctker verurthcilt. Die Staatsanwaltschaft hat cine scchsmvnallichc Kerkcrstrasc bcantragt. Wiener BSrse vom 12. Juli. Staatsfonda. (»eld | Ware 5perc. ofterr. Wahr. . — dto. Rente, ost. Pav. i$3.i0 «3.20 dto. dto. ost.in Silb., 7l.'jdi 71.30 Lose von 1854 . . .| S3.— 94. Lote von i860, ganze lu4.—l('4.20 Lose von I860, Fiinft. 105.75 106.25 Pramiensch. v. 1864 . 122.30 12Z.50 Orundentl.-Obl. Steierrnark )u5p(£t.| 92.75 Karnten, Stvam u. Kitstenland 5 H Ungarn. . z»5 „ Kroat.u. Slav. 5 „ Siebenbitrg. „ 5 m Aotlen. Nationalbank . . . Creditanstalt . . . N. o. EScompte-Ges. Analo-osterr. Bank . Deft. Bodencred.-'A. . Ocft Hypoth.-Bank . Steier. EScompt.^Bk. Kais. Ferd.-Nordb. . Siidbahn-Gesellsch. . Kais. Elisabetb-Bahn. Carl-Lndwig-Bahn Siebenb. Eisenbahn . Kais. Franz-IosefSb. . Knnfk.-Barcser E.-B. 4llfold-Finm. Bahn . 86.— 82.— 83.—. 79.25 760.— 286.90 925.— 362.— 293.— 108.— *35.— 2287 262.40 197.50 *33.50 173.75 188.75 187.—' 173.50 93.50 94.— 82.20 83.50 79.75 761.— 287.10 930.— 362.50 295.— 110.— 240.— 2292 262.60 198.- 234.- 174.25 189.— 187.50 174.- Pfandbriefe. ! Nation. o.W. verloS'b.! 95.35! 95.50 llitg. Bod.-Creditanft. 92.— 92.50 Allq.ost.Bod.-Credit. 109.50 no.— dto. m 33 2. ritrkz. .| 91.60 91.80 Geld Ware Ocft. Hypoth.-Bank . 98.50 99.50 Prlorit&ts-Obllg:. \ Sitdb.-Ges. zu 500 Fr. 118.75 119.25 dto. BonS 6 p^t. 245.— 246.— Nordb. (100 fl. CM.) 93.- 93.50 Sieb.-B.(200fl.o.W.) 89.90 90.20 NudolfSb.(300fl.o.W.) 93.25 93.50 Franz-Ios. (200 fi.S.) 93.20 93.40 Lose. » Credit 100 fl. o. W. . Don.-Dampssch.-Ges. zu 100 fl. CM. . . Triester 100 fl. CM. . dto. 50 fl. o.W. . Osener . 40 fl. o.W. Salm . „ 40 „ Palffy . „ 40 „ Clary . „ 40 * St. GenoiS„ 40 „ "Dindischgratz 20 w Waldstern . 20 „ Keglevich . 10 „ NudolfSstift. 10L.W. Weohael (3 Mon.) AugSb. 100fl. siidd.W. 101.10 104.25 Franks. 100fl. „ „ |i04.10 104.30 London 10 Ps. Sterl. 125.20 125.3^ Paris 100 Francs . 49.80 49.8» Mtinzen. Kais. Miinz-Ducaten. j 5.92 20-FrancSstitck . . .'lO.Oi Bereinsthaler . . .1.83 Silver . . . .| 122.25 163.— 163.50 97.— 98.— 125.— 130.— 59.— 60.-35.— 35.5° 43.— 43.50 35.—, 36.- 37.50 38 — 33.25 33.50 22.50 23.- 24.50 25.50 14.50 15.-15. - 15.50 5.93 10.03 1.88 122.^ (^EOcuttafel iiber die am 15. Juli l8ti(J stattfindeiidcn Lizitationen. 3. ffeilb., Gorenc'sche Real., Mittcrlacknih, ‘JGOO fl., Bi8. Nassensutz. Tclegraphischcr Wechselkours Dorn 13. Jnli. 5perz. Rente Lsterr. Papier 62.95. — 5perz. Rente iiflerr. Silber 71 35. — IStiOer Staatsanlehen 104.75. Bankaktien 7U0. — Kreditaktien 287.90. — London 125.25. — Silber 122.35. — St. k. Dnkaten 5.91'/,. Morgen P zur Anmeldnng -es Bezugsrechtes cmf die flfitien her III. Scrie der k. k. prili. SrottFiiy-BttMflial)!! fur beit Bciu der Strecke Rottenmann - Weyer. Fiir den Lan der Linie Rottcmitanii - Weyer hat die Kronprinz - Rudolfbahn - Gefellfchaft 20.300.000 ft ?,nr Halfte in Mien, zur Hcilfte in Prioritats - Obligationen zn emiltiren. Die 10.150.000 ft. (5075 Stiick) Aktien werdcn unit den alten Aktionareii zum Preise von 162 fl. fiir die Attic von 200 fl., dercn Riickzahlnng und 5perzeittige Verzinfniig in Silber voni Staate ga-rantirt ist, aiigeboten. Jede alte Attic hat das Bezngsrecht auf clll Drittel nene Stttic, auf welche eitte erfte Einzahlnng von tiO fl. Papier zn leisten ist. Die mciteren Einzahlnngen werdcn im Verhaltnih znm fortschreitenden Ban eingefordert und bis zur Bollzahluug mit (5 Perzent verzinst wcrden. Die Anmeldiing znm Bezngsrechte nnd die Besorgnng der ersten Einzahlnng tibernimmt in Laibach bis 14. Juli StittagS fuftenfrri L. C. Luckmann. 193-2) Verteger und fiir bie Medallion oerantwortlich: Ollomar Bamberg. Drnck von Jgn. v. Kleinmayr & Fed. Bamberg in Laibach.