MbacherW Zeitung. Nr. 8. Vr«nunieiation«plti«. >. st ll, halbj, ft, 5'»o, FUr die Zustellung in« Hau« yalbj, zu li, Nlit b«r Post g»nzj, st, ,5, haldj, 7 ÜU, Samstag, 11. Jänner. Instllion«gel'iili Für Ncine Inserate bi» z» 4 Zeilen 25 lr., größne pcr Zeile s> ll,; bei öfteren lviebecholungcn pn Zeile 3 ll. 1ll?9. Alntlicher Tbeil. Der Minister für Cultus und Unterricht hat den hehrer an der Knabenvolksschule in Klagenfurt Karl -preschein zmn Bezirksfchulinspettor für die Ge-Msbcznte Umgebung Klagenfurt ulld Ferlach des Schulbezlrkes Magenfurt ernannt. Nichtamtlicher Theil. Oesterreichisch-itlllienische Beziehungen. ^ Wenn noch vor kurzem die Agitation der famosen ..^talia nredeuta" der Kultivierung der freuudschaft« Ilchcn Beziehungen zwischen Oesterreich-Ungarn und Italien kenien Vorschub leisten konnte und zu zel welligen, wenn auch kleinen Verstimmungen Anlas; gad, jo hat sich dies mm seit dem Regierungsantritte l5H -!!?. Ministeriums Depretiö wesentlich geändert. ^5 'N Thatsache, daß die Beziehungen zwischen beiden w2" "'.id bc.deu Regierungen jetzt 'gar nichts zn "I ' "bng lassen. I. diesen. Sinne äußert sich A^F, ^' ^"'chterstatter der „Pol. Korr." in sRS^" ^ Rom vom ..d.^. Indem- „Die offenen nnd loyalen Erklärungen, welche Veir Heftretls bei Uebernahme der Regierungsgewalt abgab, daß die Pflege der herzlichen Buchungen A'A>'-<^c^" "nd Oesterreich-Ungarn sozusagen an der Spitze semes Progvamms stehe und er daher auch alles auwenden werde, selbst den geringsten Schalten dessen zu beseitigen, lvas allenfalls zur Trübung dieser Beziehungen beitragen könnte, und noch mehr die womit er diesen seinen Motten ^ Thaten, durch ernstes Anftreten der .Italia irredenta" gegenüber Nachdruck und Be. Mlgnng zu geben wußte, haben selbst den kleinsten AlMen ullenfallsiger früherer Mißverständnisse ver-W"^ uiid dem Kabinet Depretis die Sympathien As. ^ ^."trauen des Auslandes und namentlich Oesterreich-Ungarns gewonnen ' "Veso„ders was Oesterreich-Ungarn betrifft, hat der Mnnsterpräsident. Minister des Innern und m-tennnstische Minister des Aeußern. offen erklärt, daß die Basis semer Politik die scrupulöscste Achtung der vejtehendeu Verträge sein werde. Nachdem Oester-relch-Ungarn - so erklärt Herr Deprclis - infolge emer e,gcnen Zusammensetzung aus verschiedenen Na-uonalltaten das Prinzip, welchem Italien seine Existenz ^ute das Natio..alitätsprinzip. unmöglich au-Bast 7ur ^"' <""b dieses Prinzip som.t nicht als Stt aten .^^'"^ ^"' Veziehnngen zwischen beiden ^""e" angenommen werden kann, so müsse eine andere Basis gefunden werden, nnd diese scheine ihm, die gewissenhafte Achtung der bestehenden Verträge. Insolange beide Staaten unve-ückt auf dirfer Basis stehen, könne eine ernste Störung der freundlichen Beziehungen zwischen denselben nicht eintreten. Diese loyale Erklärung des Chefs ker gegenwärtigen Regierung Italiens scheint i>, Wien sehr angenehm berührt zu haben, u»d thatsächlich lassen die Beziehungen zwischen beiden Regierungen an Freundlichkeit uud Herzlichkeit nichts zu wünschen übrig. „Allgemein fiel denn anch heim letzten Neujahrs-empfange im Quninal die überans gnädige Auszeichnung anf, welche dem österreichisch - ungarischen Botschafter, Freiherrn von Haymerle. vonseile der italienischen Majestäten zn thril wurde. Die beiden Majestäten unterhielten sich längere Zeit hindmch in der gnädigsten uud herzlichsten Weise mit Sr. Exeel-lenz dem Botschafter, erkundigten sich in der liebenswürdigsten Weise nach dem Befinden des ihnen vcr< wandte» österreichischeil Kaiserhauses, und baten deu Botschafter, Ihren Majestäten deu Ausdruck ihrer liebevollsten Zuneigimg auszudrücken. Der Köuig drückte Baron Haymerle die Hand, sprach ihm seine Freude über die herzlichen, zwischen oeiden Staaten bestehenden Beziehungen aus, n„d dankte ,hm wärmstens für deu Eiser und d^s Geschick, mit welchem der Bot-schafler zur Kultivierung dieser freundlichen Beziehungen beigetragen. „Die hiesige Negierung wird sofort nach Wieder aufnähme der Parlamentarischen Arbeiten den Kammern d^n nenrn Handelsvertrag mit Oesterreich-Ungarn vorlegen, uud da die Annahme oesselben nicht zu bezweifeln ist, so hofft man, daß der ucuc Handelsvertrag schon mit Ansang Februar in Wirksamkeit treten kann. Der Abschlnß des Handelsvertrages mit Oesterreich-Ungarn ist übrigens für Italien auch eiu guter Präcedenzfall audereu ^< aalen gegenüber, da derselbe o^l Abschlüsse ähnlicher Verträge zur Basis dienen kann. Wie wir hören, hat denn auch bereits die französische Regierung in vertraulicher Weise hie-her eröffnet, daß sie bereit sei. die bekanntlich gescheiterten Unterhandlungen wegen emee neuen Handels-Vertrages mit Italien wieder aufzunehmen." Die Situation in Frankreich. Bereits am Montag hat sich der Ministerrath unter Dusanre's Vorsitz versammelt, nm über die durch die Scnatswahlen geschaffene Sitnatwn und, wie es heißt, auch über die Erklärung zu berathen, mit welcher die Regiernng bei Begmn der neuen Session vor die Kammern treten will An demselben Tage sind auch die Vorstünde der drei Senalslinten zusammen« getreten, nm die neue Lage in Erwägung zu ziehe», wobei sie den Beschluß gesaßt haben sollen, sich über alle Frageu mit den Bureaux der drei Linken der Kammer zu verständigen. Ueber die Pläne der Re-gieruug und der Majorität veröffentlicht der „Temps" einige nicht uninteressante Mittheilungen. Es war in den letzten Tagen die Rede vou einer Unterredung zwischen Dufaure uud den Vorständen der Linken im Senate. Dufaure, erzählte man, habe versprochen, die noch schwebenden politischen Fragen betreffs der Amnestie, der Magistratur, der Beziehungen zwischen Staat und Kirche ganz nach dem Verlangen der republikanischen Partei entscheiden zu lassen. Der „Temps" berichtigt dieses Gerücht dahin, daß der Eonseilspräsideul erklärt habe, er müsse die Entscheidung dem Ministerconseil überlassen, werde aber selber die liberalste Lösung befürworten. Die Unterredung hat aber nicht, wie man sagte, am 2. Jänner stattgefunden, sondern schon vor 14 Tagen, und der Hauptzweck der Deputation war es, Dufaure für den wesentlichen Dienst zu daulen, den er der Republik geleistet habe, indem er am 14. Dezember 1877 die Leitung des Ministerinms übernahm uud seitdem in beständiger Eintracht mit der Mehrheit der Kammer regierte. Als unmittelbare Folgen der Senatorenwahlen werden jetzt schon der unausweichliche Rücktritt drs Kriegsministers Borel nnd die Wahl eines Republi taners - man nennt Leroyer oder Martel — an Stelle des Dur d'Andiffret-Pasquier zum Präsidenten des Senats bezeichnet. Das Ergebnis der Senatorenwahllt» wird selbstverständlich von der republikanischen Presse Frankreichs mit großer Zustimmung begrüßt nnd in immnigfacher Welse gegen ihre politischen Gegner ausgebeutet. So schreibt die „Republique francaise": „Der Erfolg, welchen die Republik am 5. d. M. davongetragen, gehört zu denen, welche mau nur deutlich zu constatiereu braucht, uud dereu Wirkung durch zu viele Erläuterungen nur abgeschwächt würde. Die Majorität, welche die Vertheidiger unserer Staatsemrichtungeu im Senate erruugcu haben, übersteigt alle Hoffnungen, die wir uus erlaubt hatten, im Publikum wachzu-rufen: sie belauft sich anf mehr als 50 Stimmen. Wir brauchen nicht zu betonen, welche Umwandlung sich im Senate durch diese wahrhaft veruichtrnde Abstimmung vollziehen wird. Ohne Zweifel wird die conservative Gesinnung in der neuen Majorität des Senates wiederum vorherrschen; diese wird aber aus loyalen Repnblilanern bestehen, aus Mitgliedern der verschiedenen Gruppen, deren Einigkeit sich in den nnnmehr beendigten Prüfungen unseres Landes leinen Augenblick verleugnet hat; sie hängt nicht mehr von den Zufällen, von der Laune, von üblem Willen ab. Diefe neue Lage wird aber nicht nur im Senate fühl-, bar sein, sie legt der Regierung uud sogar auch der ! Majorität des Abgeordnetenhauses neue Pflichten auf. Feuilleton. Wiener Skizzen m^ n. .. 8. Iäiiner. uud lwt'.?^^ h'"e das neue Jahr bereits alt .!,? V. ^ "^ k"" cmz.gcs sensatwm'lles Ereignis gebracht, keinen parlamenta.ischcn Vorfall il lu S l,ö- Nn^!"" G""'mderath4skandal ^ lu Maudl, ke.ue D f audation u lir, Leeb oder Schindler, keinen Doppel-e ostnwrd, kcn.e Aufsehen erregende Genchtsvechmd-w"g ke.nen großen Einbruchediebstahl; das einzige habeu, stammt noch vom veif offenen Jahre und ist täglich im Eircus Re»z zn s'hen - der große Chinese. Der ist aber auch wirtlich cine Große, wie sie Wien noch nicht gesehen, denn er überragt den bekannten Rieseil Mnrphy «m gute >echs Zoll. Dem armen Ehinesen ist übrigens seine Große ziemlich lästig, er findet kein ihm' paffendes Bett, und im Hotel „Lamm", wo er wohnt, hat man Mer Betten nebeneinander stellen müssen, um dem „Originalchiuescn" — so wird er stets augrkündigt, wahrscheinlich um ihn von den hier vorkommenden falschen Chinesen unterscheiden zu können — eine passende Lagerstätte zu bieteu. Zudem hat er streugen Gasthufarrest; er darf sich lant Vertrag mit Renz mcht auf der Straße oder iu einem öffentlichen Lokale sehen lassen. Ansfahren kann er auch uicht, weil es keiue so hochgcbauten Fiaterwageu in Wien gibt, und einen Möbelwagen möchte er mich nicht nehmen, da dies seiner Wiirdc widerspräche. Es ist sonach mitunter sehr unbequem, ein „g>oßcr" Mann zn sein. In gesellschaftlicher Begehung hat mit Beginn dieser Woche ein neues K.»pitel im Wimer Lebe» begonnen : der F.ischii,^. Das Prognostikon, welches demsellirn für l>uer grst.llt wird. lautet sehr günstig, trotz der UwM.st drr Ve.lMlmsse. trotz der steten Uagen über die Noch der Z,i, ^, I^„„le h.ben bereits ihre Spezialtor.e,pli..de„teu fü, die ve.sch.e-denen Kl'cgsjchanplatze - wollt' ich sagen, Äallsalc, ernannt, und die diesbezüglich,», gtuboiVn: „Faschings-chrouik". ,.Ballla>ender" n. s. ,„., rrössmt. Die Zahl der Fasäiingsoellistiguiigeii wird heuer um eine interessante Nummer vermehrt, wähicnd ei„e andere ausfallt n»d durch eiue ueue ersetz! wird. Der Wiener Mü!lucrgesam!2vc>ein veranstaltet nämlich eine» Narreu-abend nnd yat da3 osfiz>elle Programm oer.itö bekannt-gegeben, das nichts Allßeroroenliiches enthält, letzteres erwartet mall von der Priuatnarrcthei. Hosoprrn-Soireen werden heuer nicht veranstallet, dafür wcrdeu musikalifchc Tanzabende im „Grand Hotel" geboten. Was den Narrrnabend betrifft, fo crsch.int mir die Motivierung fchun etwas närrisch zu sein. Weil die Zeiten so ernst waren, hat der Wiener Männergcsaugs-verein keinen Narrcnabcud gegcben. Ja, sind denn die Zl'iteu wirtlich besser geworden? Und waren die Faschingsliedertafeln des Vereins etwas anderes, als Narrenabende ohne Kostüme uud mit Dameu? Mir scheint, der plausiblere Grund für die siebenjährige Pnuse war der Mangel an Witz und Humor, der plötzlich eingrtrelen war. Auch das Narreuthum hat seine sieben fetten uud magereu Jahre; wir wcroen ja fehl», ob o,e Zeitrechnung stimmt, ob dieses Jahr schon zu den selten oder noch zu den mageren gehörl. Mit den Hofopern-Soireen hat es eine eigene Bewandtnis. Nach den Berichten der Journale, oder besser gesagt, uach deu denselben zugegangenen Mit« »Heilungen an«? dein Comite, hätten sie einen immensen Elfolg gehabt, v>ele Tuls''lide von Onlden wären eingegangen, dle Elite d'r Gesellschaft habe dir Soireen l>es»lcht, die U»lerhalt>ln>i wäre eine höchst animierte grwesen lc. Das scheint nun den Thatsachen nicht entsprochen zu haben, denn wie würde man sonst diese brillante Einnahmequelle aufgelassen habe»? Der wahre Grund ist. d.iß man heuer eiu Fiasco befürchtet hat. Im vorige» Iahie zog die Neuheit des Unternehmens meh> als d,escs selbst, denn das Arrange« inenl war nicht das glücklichste, und um die Leopuld-stadt und deu Franz-Iosefquai in größter Gala zu sehen, dafür hat das Publikum heuer nicht Lust, enorme Summen auszugeben. Die Unterhaltung war nichts weniger als amüsant, im Gegentheil, man langweilte sich mit Grandezza. Ein einziger Blick in den Saal, wo die Herren als eine schwarze Masse standen uud die Dameu auf schmalen Bänken diese Masse um« säumten, lieferte deu Beweis dafür. Es ist also eme Vorsicht vonscitr des Herrn Iauner, daß er die Hl)'" opern-Soirc-n aufgibt. Aber d^r PensioilSwiw, z" dessen Besten die Hufopern«Soireen waren, licdars oer «H Das Land hat niemandem ein Recht gegeben, an seiner Mäßigung zu zweifeln; es darf jetzt auch in feinen berechtigten Hoffnungen nicht betrogen werden, und ohne fü>- heute die nothwendigen Reformen und Maßregln näher zu untersuchen, wollen wir doch all« soglfu-v erklären, daß die unverbesserlichen Feinde uiisever Staatseinrichtungen nicht länger in den öffent« Uchen Verwaltungsstellen eine Duldung und eine Auf« mchmc finden dürfen, die ihnen von Frankreich abgeschlagen wird, in welcher Form man auch seinen Spruch einholen möge." Die conservative« französischen Organe trösten sich über die Niederlage, so gut sie können. Sie wiinscheu sich sogar Glück, daß sie nunmehr nach allen Seiten ihre volle „Handlnngs-freiheit" wieder gewonnen hätten, und warnen vor einer großen gesellschaftlichen Katastrophe. Einige von ihnen, wie „Soleil" und „Figaro", zeigen sich gefaßt und schlagen einen resignierten Ton an, der letztere deutet sogar schüchtern seine Bereitwilligkeit an, mit den gemäßigten Elementen des linken Centrums in Fühlung zu treten, was als Zeichen der Zeit Beachtung verdient. Zur Orientsrage. In Konstant in opel errege» die seit einigen Tagen häufig stattfindenden Konferenzen zwifchen dem Großvezier Khereddin Pascha nnd dem Kriegsminister Osman Pascha die Aufmerksamkeit der politifchen Kreise. Bei der im allgemeinen sich friedlich ge» staltenden Sachlage neigt man, nach Berichten der „Pol. Korr.", allgemein der Auffassung zu, daß es sich bei diesen Konferenzen um nichts anderes und geringeres, als um die Eventualität einer ausgiebigen Reduction der türkischen Armee handle. Die Beschleunigung dieser Maßregel scheint durch die täglich für deu türkischen Staatsschatz sich fühlbarer machende Unmöglichkeit provociert zu sein, noch länger die Erhaltungstosten für den zur Zeit noch immer sehr bedeutenden Effectivstand der Armee bestreiten zu können. Der zum Mitgliede der türtisch - griechischen Grenzregulierungs-Kommissiou ernannte Vahan Efendi hat im letzten Augenblicke die ihm übertragene Mission abgelehnt. Ebenso hat Konstaut Pascha es verweigert, sich als Mitglied der Kommission für Montenegro dahin zu begeben. Dagegen sind Kiamil Pascha und Ali Bey am ?. d. nach Skutari abgereist und haben die Iustruction erhalten, die mnhainedanischen Elemente, welche der Anerkennung der Herrschaft Monte« negro's über die abzutretenden Gebictötheile von Albanien widerstreben sollten, zur Auswanderung nach den unter türkischer Herrschaft verbleibenden angreu-zenden Territorien aufzufordern. Wie aus Athen berichtet wird, haben die Einwohner von Ianina und des gleichnamigen Distrikts Petitionen an den König Georg um, Griechenland und den französischen Minister des Aeußem, Mr. Waddington, gelangen lassen, in welchen sie um Vereinigung mit Griechenland bitten. Die Unterhandlungen zwischen der Pforte uud Rußland über einen definitiven Friedensuertrag sind formell am l. Jänner 1879 eröffnet worden, Fürst Lobanoff wird von Herrn Ouou afsistiert, während dem Minister Karatheodory Pajcha der Staats« rathspräsideut Ali Pascha zur Seite steht. Die Ver Handlungen finden abwechselnd auf der Pforte und im russischen Botschaftshotel statt. Die Frage der Kriegsentschädigung lst bereits dahin geregelt, daß dieselbe in Papierrubeln gezahlt werden wird. Der Punkt, welcher die meisten Schwierigkeiten macht, ist das Recht, welches Rußland in Anspruch nimmt, die Ausführung des Berliner Vertrages durch die Pforte zu controllieren und aus der Nichtausführung irgend einer Bestimmung einen Vorwand zur Einmischung uud zu einem c^u« lisüi herzuleiten. Die Türkeu weisen diese Forderung zurück, und es konnte hierüber noch kein Einvernehmen erzielt werden. Dennoch läßt die außerordentlich friedliche Gesinnung, welche die Türken in der letzten Zeit kundgegeben haben, einen erfolgreichen Anschluß auch dieser Unterhandlungen erwarten. Man ist auf der Pforte davon abgekommeu. ein Gegenprojekt auszuarbeiten. Der Entwurf Lobauoffs war das letzte Wort der Russen, welche fagen, daß sie genug Concessionen gemacht haben, um fordern zu können, daß man nunmehr ihr Programm unveräii' dert annehme. Die Russen haben auch, einem Berichte der „Pol. Korr." zufolge, in mehreren wesentlichen Punkten nachgegeben, von welchen hier nnr zwei erwähnt werden mögen. Fürst Lobanoff halte eine beträchtliche Entschädigung für die der russischen Armee auf ihrem Rückzüge gefolgten griechischen und bulgarischen Flücht« linge verlangt; heute ist davon keine Rede mehr. Die Russen hatten auch erklärt, daß die Abtretung von Spu^ und Podgoriza an Montenegro der Unterzeichnung des Vertrages vorhergehen müsse; auch diese Forderuug wird nicht mehr mit derselben Strenge aufrechterhalten. Uebrigens hat die Pforte in dieser Beziehung den Russen anscheinend Genüge gethan, indem sie versprochen hat, die Zivil- nnd Militärbehörden aus den erwähnten Gebietstheilen zurückzuziehen und die muhamedanische Bevölkerung ihren neuen Herren zu überlassen, allerdings vielleicht mit dem geheimen Vorbehalte, die Widerstandsvelleitäten dieser Bevölkerung unter der Hand zu ermuthigeu. Mssesmuisskeiten. Die Rentabilität der österreichisch - ungarischen Anlagepapiere. Das finanzielle Fachblalt „Tresor" bringt, wie bisher nach Abschluß eines jeden Quartals, auch diesmal eine Tabelle über die Rentabilität der österreichisch-ungarischen Anlagepapiere nach dem Stande der Kurse vom 31. Dezember 1878. Wir entnehmen der übersichtlichen uud instructive^ Darstellung fol« geudes: Unter den Papier - Anlehen seff ecten haben die Neute nnd mehrere Grundcntlastungs»Obli< gationen leine oder nur fehr geringfügige Veränderungen erfahren. Bei den ungarischen Grundentlastungs-Obligationen haben sich erhebliche Kursdifferenzen ergeben. Ungarische Weinzehent - Obligationen notieren um volle zwei Pcrzent tiefer gegen den 30. September 1878. Von den Papier-Pfandbriefen haben die einen den Kurs vom vorigen Quartal beibehalten, andere weifeil eine Avance von '/, bis über 1 Perzent auf; die in 33 Jahren verloöbaren Pfandbriefe der österreichischen Aodenkreditaustalt notieren sogar um 19 Perzent, die der böhmischen Hypothekenbank um 1-05 Peazent höher; die Pfandbriefe des ungarischen Bodenkreditinstitutes haben sogar 2 Perz. und die der galizischen Rustical-Kreditanstalt 3 75 Perz. gewounen. Von den wenigeil Paftierprioritäten ragen die der Donaudampfschiffahrts-Gescllfchaft durch einen Knrs-furtschritt von 3 Perzent hervor. Auf dem Eisenbahn- Actienmarkte, der im letzten Quartal einen geringen Verkehr zeigte und auf dem sich eine rückgängige Be« weguug vollzog, sind ziemlich erhebliche KÜrsabf'älle zn verzeichnen. Wenn bei den in Silber verzinslichen Eisenbahnprioritäten eine im allgemeinen Mschsn '/, und 2 Perzent schwankende Miuoerbewerthung platzgegrifftn hat, so ist dies ausschließlich anf den durch das Sinken des Silbcrkurfes geringer geword? neu Werth der Verzinsung zurückzuführen. Einige Prioritätengattnngen haben die oben angegebenen Verlustgrenzen noch überschritteu; es sind dies die Prioritäten der Kaschau -- Oderberger Bahn, welche 2 5 Perzent, der Lemberg-Ezernowitzer Bahn, welche 2 25 Perzent, der Siebenbürger Bahn, welche 2 05 Perzent, und der ungarisch - galizischen Bahn, welche 2 5 Perzeut gegen die Notierungen am Schlüsse des dritten Quartals eingebüßt haben. Silberrente ist gegen die Kursnotierung in der vorletzten Tabelle um 0 55 Perzent zurückgegangen. Die österreichische Goldrente weist eine Kurs^ erhöhuug vou <) 05 Perzent auf. Die Rentabilität der ungarischen Schatzbuns zweiter Emission, die am lten August d. I. zur Einlöfuug gelangen, ist um dieser Einlösung willen augenblicklich eine beiweitem größere, als sie ans dem Kurse des Effektes allein sich calcu-liert Die Reutabilität der einzelnen Papiere ist folgende. (Der Kurs befindet sich in der Klammer, die Reutabilitätszisser in Perzeuten nebenan.) Oesterreichisch ungarische Anlagepapiere in Noten verzinslich: Anlehen. Papierrente (01.05) 0 81, österreichische Schatzscheine: rückzahlbar I.Mai 1881(97.75)5 03, rückzahlbar I.Mai 1882 (97) 5-15, Grundentlastungs Obligationen: Niederösterrcichische (l04.50) 4 52, Böhmische (102) 4 03, Galizische (84) 5 02, Ungarische (79.25) 0-10, Siebenbnrgische (73.75) 0'02, Temeser Banat (75) 0 51; Vörsenban-Anlehen (74.50) 0 40. Ungarische Weinzehent- Ablösuilgsobligationen (81.50) 5 70, Anlchcn der Stadtgemcinde Wien (94.75) 5 27. Pfandbriefe. Allgemeine österreichische Bodenkredit anstalt 33 Jahre vcrl'. (94.50) 5>29, Böhmische Boden kreditgesellschaft 30jährige (92.50) 5'94, 33jährige (!00) 0, Böhmische Hypothekenbank (94.90) 5 27, Central - Bodenkreditbank 0 Jahre verl. (90) 5 73, Galizische Vodenkreditanstalt 18 Jahre verl. (91.25) 6 57, Galizische Bodenkrcditanstalt 20 Jahre verl, (95,50) 7-32, 30 Jahre Verl. (88) 0'82, Galizische Äctien Hypothekenbank < 90.75) 0-0 l, Galizische Rustical ^ Kreditanstalt 15 Jahre verl. (92.25) 0'50, Oesterrei. chisch ungarische Bank (vormals Oesterreichische Natio" nalbank) (99) 505, Oesterreichische Hyftochrtenbant ! 0jährige (W.7Ü) 5 57. erste öfter, eichische Sparkasse (101.40) 5-42, ungarische Audenkrchit-Institnt (94.50) 5 82. Priorität e^n. Doliau-Dainpfschiffahrtsgesell^ schaft (102)5 88, Ferdinands'Nordbahn: in Eon-ventionsmünze (l0l.30) 5 00, in österr. Währung (95-50) 4-7l, Theißbahn (82) 0 09. Eisenbahn-actien. Elisaliethbahn erste Emission fl. 200 Eonv.-M. (158.50) 0 02, Theißbahn fl, 200 ö. W. (184 50) 5'42. In Silber verzinslich: Anlehen. Silberrente (02.80) 0-08. Prioritäten. Albrechtbahn (07.50) 740, Alföld-Fiumaner Bahn erste Emission (07.50) 740, Donau-Drau.Eisenbahn (02) 800, Böhmische Westbahn (93) 484, (95.50) 5-23, Elisabethbahn (Hauptbahu) (92.40) 4'87, Elisabethbahn Linz-Audweis erste Emission (85.25) 580, Elisabethbahn Salzburg-Tirol (79.50) 0 29, Eperies-Tarnow (03.75) 7 84, Feldinanos-Nordbahn (Mä'hrisch'schlesische) (103.50) 4 83, Ferdinands>Nord-bahnanlehcn 1872 (104) 4-77, Franz-Iosefbahn Emis- außerordentlichen Einnahmen, nur unter Voraussetzung derselben ist nämlich die Subvention Vonseite des Hofes von 12.000 fl. auf 30.000 fl. erhöht worden. Was blieb also übrig, als auf einen Ersatz zu denken, uud so wurden denn die Künstlersoireen im „Grand Hotel" gegründet, welche, gleichartig mit den Künstlerabendeu der Gesellschaft der Musikfreunde, diesen Eoncurrenz machen werden. Anstatt der Hofopern-Soircen follen Mastenbälle in der Hofoper zum Besten dcr Theaterkasse stattfinden, das heißt, die Einnahmen sollen zur Deckung des Deficits der Hofoper verwendet werden. Möglich, daß dieselben sich als einträglich erweisen. Die Anguren der Lokalgcschichte verkündigen also einen lustigen Fasching, mithin die Wiederkehr einer besseren Zeit. Der Wiener Fasching hatte emmal eine gewisse Berühmtheit, und sein Ruf war ein verdienter, aber in den letzten Jahren war er fehr diskreditiert; es wurde recht viel getanzt, und es gab eine Unzahl von Unterhaltungen, aber es fehlte der ehemalige Schwung, die Ausgelassenheit, die echte Faschmgslust. Ob dieselbe sich heuer einstellen wird? Eins lmrd sich auch in diesem Fasching wiederholen: den Junggesellen werden eine Menge Fallen gestellt und Fußangeln gelegt werden. Die Zahl der unverheiratet gebliebenen Jungfrauen und Mägdlein hat in den letzten Jahren sehr zugenommen, und dieser Ueberproduction soll in diesem Fasching gründlich abgeholfen werden, fo ist im Rathe diverser Familienväter befchlofsen worden. Da bringt nun ein süddeutsches Blatt als Warnung zehn inhaltsschwere Fragen, die sich jeder junge Mann vorlegen soll, bevor er einen Eliteball oder ein Tanz- kränzchen besucht, besonders aber, bevor er in eine der ihm gestellten Fallen geht: 1.) Liebst du die Person deiner Braut, oder ihr Gemüth, oder ihre Barmittel? 2.) Hast du Charakter genug, um deine Ueberzeugung gegen die Bitten eines Weibes festhalten zu köunen, andererseits wieder, nm dein Weib den Acrger, den du außer dem Hause dir geholt, nicht beim Heimkommen empfinden zu lassen? 3.) Kannst du auf eine Mahlzeit warten? 4.) Kanust du beim Kinderschreien arbeiten? 5.) Kannst du eine Nacht wachen, ohne am anderen Tage mürrisch zu sein? 6.) Kannst du deinen lnstigen Brüdern auf immer „gute Nacht" sagen? 7.) Kannst du dich mit dem vorletzten Worte begnügen? 8.) Kannst du heiler bleiben, wenn Waschtag, kannst du lächeln, wenn die Suppe versalzen und der Braten verbrannt ist? 9.) Kannst du Widerspruch ertragen, wenn du weißt, daß du im Rechte bist? 10.) Kannst du ein Kind anf den Arm nehmen und ruhig bleiben, wenn es schreit? — Kannst du diese Frageu mit „Ja" beantworten, so gehe anf den Ball und — heirate. Das neue Jahr hat also noch nichts neues gebracht, außer in den Theatern, da gibt es jede Woche einige Novitäten. Im Stadttheater hat ein älteres Stück von Laube, das hier uoch nicht gegeben wurde: „Prinz Friedrich", großen Erfolg gehabt. Dasselbe behandelt den bekannten Conflict zwifchen Friedrich dem Großen uud seinem überstrengen Vater. Im Theater an der Wien wurde eine neue Operette von Zell und Gence: „Der letzte Mohikaner", aufgeführt, die fehr amüsant, reich an reizenden Liedern und Cou plets und prächtig ausgestattet ist. Ich habe lange Zeit keine so hübsche Operette gesehen. Im Josef städter Theater ist ein älteres Stück von Anzengrnber: „Ein Faustschlag", zur Aufführung gekommen. Es behandelt die fociale Frage, aber in etwas seltsamer Weise. Im Carltheater hat „Doktor Klans" von L' Arronge viel Glück geinacht. Die Hofbühncn brachten keine Novitäten; in der Hofoper trat nnr das neu engagierte Mitglied Fräulein Giossi anf. Fränlcin Charlotte Grossi, vulgu Lottchen Großmnck, ist an Stelle der Tagliana an nnsere Oper, und Fräulein Tagliana an Stelle, des Fräulein Grossi an die Äer liner Oper gekommen. Die Wiener sagen, der Tausch sei ein glücklicher, die Berliner sagen dasselbe. Eins dürste Fräulein Tagliana vor Fräulein Giossi voraus haben, nicht etwa die Stimme, denn die ist höchst unbedeutcud, sondern die Neigung zum Luxus. Sie soll sich iu Berlin mit fürstlicher Pracht eingerichtet haben. Nuu freilich, sie kann es, denn sie ist reich, sie hat in Wien drei Häuser und bezieht von einem ihrer Verehrer eine jährliche Pension, die nicht gering sein soll. Dieser Verehrer ist einer der Welt-Geldkönige, der, einem Familienbeschlusse folgend, vor zwei Iahreu heiratete und Fräuleiu Tagliana' zur „freuud> lichen Erinnernng" ein drcistöckiges'Haus „übersandte". Wenn man bedenkt, daß die Sängerin eine Gage vou 10.000 fl, bezog, daß sie also nicht nöthig hatte, sich „einen Frennd" zu halten, so muß man diesen „Luxus" als eine Erscheinung auffassen, die ich nicht mit ihrem richtigen Namen bezeichnen will. Lewis. 65 swn 1^7 ^4.25) 5 93, Gulizische Karl-Ludwigbahn erste Emission (100) 5, Kaschuu Odrrberger Bahn (09) ^ ^, Lemberg.Czernowitzer Äahu erste Emission (76) o-i^, Oesterreichische Nordwestbahn lit. ä (84.40) 5 92, Kudolsbahn erster Emijsiou (74.40) 6 72, Siebenbürger Umbahn ((i^.7^ 7.84. Ungarisch-galizische Eisenbahn ?r c )^^' Ungarische Nordostbahn (00.20) 7 5,4. Eisenbahnactien. Alföld - Fmmaner Bahn zu ft. 200 ö. W. (115.75) 8 03, Elisabethbahu (Salz-« I'^'^"' Eisenbahn 1873 zu fl. 200 ö. W. (120) 8 6^ Franz-Iusefblchn zu fl. 200 ö. W. (1^i7) 7 87, Ka chau-Oderberger Bahn zu fl. 200 ii. W. (99.75) /'"?' ""'lberg-Czernowitz-Iassy-Bahn zu fl. 200 ö. W. ^V^ ?^.3'^', ^rowestliühn M. ^ zu ft. 200 ö. W. M '^ ^dolfbahn zu ft- 200 ö.W. (115.75) ^0^^???"'^ Eisenbahn zu fl. 200 ö. W. N "^ ' m"'. Ungarisch - galizische Eisenbahn zu N ^ ^ ^' l^") l2 5, Ungarische Nordostbahu u ft. 200 ö. W. (115.50) 8 05. ' ^ o . I" Gold verzinslich: Aule hen. Oesterrei-Mcu^"'^^ lb) 0 38, ungarische Goldrente i,^^ «/. Staalsdomäncn.Pfandbriefe zu fl. 120 < ><äÄ ' ungarische Eisenbahnanlehen zu fl. 120 ^ ^ ^'.^' ""garljche Staatsobligationen (Ostbahn) l5^s) ^'"K. ungarische Schatzauweijungen zweiter ^Ä^V" ??l°'. rückzahlbar 1. August 1879 (115.30) 5 08. Pfandbriefe. Allgemeine öitcrreichische Boden M^^w. 'r^ ^'^/'" Eislaufplatze ciu Kostnmeich st^t. z verl^ ^?"" ^lanz u.id möglichste Pracht gttroff ^ ^ ^". ^rwaltu..gSansschuß Vorsorge trlicüen 9iM^ ^""M'ch ft.netionierendeu zwe. elet-aft veÄ >!? "'"' """' "°n gleicher Leucht-aft verstär t lind ihnen überdies «och durch continuier-ucy bannende rauch- und geruchlose, farbige, bengalische Lichter eine erhöhte Wirtung verliehen werde. Auch hat !?. ^" ^erwaltungsansschusj zur Anfgabe gestellt, die-^'1 ^'stc wlc dem vorjährigen einen bestimmten (5ha. raktcr aufzuprägen. Als solcher wurde „ein österreichisches Nationalfest auf dem Eise" gewählt bei welchem alle Volker Oesterreichs in ihre/ma ische Nationalkostumen vertreten sein sollen. Als spe Ue Gruppen wurden bestimmt: l.) Ober. uud Nieder u d"2 ".l' ^"^urg; 2.) Steiermark, Mruteu T^r i und Vorarlberg, ij.) Nähmen, Mähreu und Schlesien; 5.) Pole., Galizieu und ^ulowna, 0.) Ungarn und Siebenbürgen; 7.) Kroazicn I ew and "''^^ ^"Uen und Herzegowina ; 9.) Fra'nz-^lefslmid, 10.) Deputationen verschiedener Länder Iageranzuge welche leiueu »atio.ialen Charakter tragen, «ndet d^?5 ^'!^ ausgeschlossen. Um halb 8 Uh ftndet der Festzug statt. Vor Begiuu desselbeli wird a a?bon""'u ^"!"p"enstoß das Zeichen zur Rangierung ?w C.till ." '^" "^ ^^uß des Festzuges wird werden 3^""^ "°" ^ Elit.'läufern abgehalten werden. Die Eisbahn darf uur im Kostüme betreten i" Serajewo.) Vor der k°u vön ^.^/' ""'^en Bestimmungen über den Ver-reichisch u° 5 "" ^batfabritateu wurden die üster-jed^n eurovä.s^^^^'" Zigarren in Serajewo vou vor >.f " 7H " ^"'"" in jedem Kaffeehause frei nach den Nes i 5 ^ formen Preisen. Dies muhte hälfteu geNu 3 . ^^""«'" ^ deiden Reiche oecnpat^^ ^dars .r wirddVr^^^^^/'^"^^), 31. Dezember. P öl l.^ ^ ^ ^lchneben: „Vorgestern abend/würd 3°b 1 -7 ^7'^ l«r eine Oka Brod der geringsten en st nd^Kraw"^ '.' ^"" '""^' "" "" ^°'läd N ibre Ä^ ^'""^' Flossen zum grüßten "'" allen Gegenden der Stadt NaA e?^".m).^" "^ ^""" ^ der amt.ichen «amrel zusammen, u,n von dort ihren Beöarf zn e^.t- Uuen. ^asch waren die nnr auf den wohnlichen A satz berechneten Vorräthe ausverlauft. u3d Ta ^ muht,, h,,g ^^^^ y^ waren die K ff e Häuser überall zum Erdrücken besetzt, es wurden heft ge Iteden laut und die öffentliche Stimmuna war eine der-""'6 verzweifelte, daß begründete Befürchtungen vor ^uhestörungen durch die bis aufs äußerste gereizte nothleidende Bevölkerung gehegt werden muhte«. Noch m derselbe» Nacht vereinigten sich Minister und Mit. gUedcr des Staatsrathes zur Beschlußfassung über Mit« !,'^" ^ '^ ^''" Kommission uä Iwc trat an, nchsten Ntorgen zusumn.en. und gestern mittags bereits "Mundigten große Anschlagzettel an den Moschee'Ein- gängen und offizielle Proclamationen. dah der Preis für ein Ota Brod auf 6'/, Piaster festgefeht fei. Alle Brodläden waren geöffnet. Zaptiehs hielten die Ordnung aufrecht, und im Innern der Bäckerläden fah man Beamte mit Aufzeichnungen beschäftigt. Genauere Erkundigungen ergaben, daß die Kommission, um alle Ruhestörungen im Keime zu ersticken, den Plan gefaßt hat, das Brod unter allen Umständen an das Publikum für 0'/, Piaster abzulassen, so zwar, daß der Staat den Bäckern den Mehrbetrag zahlt, welchen diefe über den genannten Prritz, hinaus fordern. Zu diesem Zwecke sind Beamte in die Bäckereien gefchickt, welche die Zahl der gebackenen und verkauften Brode notieren und ihre Register der Stadtverwaltung abliefern. Hier wird dann berechnet, was die einzelnen Bäcker vom Staate zu fordern haben; nächsten morgen erhalten die Bäcker ihre Zahlungsanweisungen und holen sich Geld auf der Präfectur ab. Das Mittel der Kommission hat seinen Zweck für den nächsten Augenblick erreicht; die Ruhe im Volke, und mehr noch als die Ruhe, eine sehr zufriedene Stimmnng war mit Einem Schlage Hergestellt. Die Verhältnisse liegen eben leider für die Mehrzahl des Volles so, daß die Brodfrage ohne Zweifel in allererster Linie steht und tausendmal wichtiger ist als alles übrige. In allen anderen Beziehinigen ist der ein« geschlagene Wrg. dem Elend zu steuern, so verfehlt als nnr immer möglich. Abgesehen davon, dah die Regierung gezwuugenerweise jetzt auch den Broduerzehr aller Fremden in Konstantinopel zur Hälfte mitbezahlt, sind die aufgewendeten Summen so beträchtlich, daß das Finanzministerium bei feinen jetzigen Mitteln deren Ausgabe nur kurze Zeit bcstreiten kann. Was dann? Dann sind gewaltige Summen verausgabt, ohne daß man der Erledigung der brennendsten Tagcsfrage. der Hebung der Kaimes. anch nnr um einei, Schritt näher gekommen ist. Nach den Erkundigungen, die ich heute einzuziehen bemüht war. ist der Brodvcrzehr in der Hauptstadt täglich auf eine Million Oka — eher mehr als weniger - zu veranschlagen, deren Preis sich aus 11 Millionen Piaster schlechtes Geld stellt, von welchen' das Publikum (Osmaneu und Fremde) 0'/« Millionen zahlt. Den Rest, 4'/, Millionen Piaster schlechtes Geld oder täglich 80.50 Lire Gold, zahlt der Staat. Die Kommission hat also. um für kurze Zeit den Ausbruch einer socialen Revolution zn verhindern, dem Staat eine monatliche Ausgabe vou 259,590 Lire Gold aufgeladen, eine für den erschöpften osmanischrn Staatssäckel fast nnerschwingbare Summe, deren Opferung gleichwol den» Uebel der NaimcS nicht abhilft, ebenfo-wrnig wie sie dem allgemeinen Elend zn steuern vermag. Absichtlich habe ich bei der vorstehenden Berechnung nur denjenigen Betrag ausgeführt, den der Sta.it nach Maßgabe des wirtlichen Ärodvcrzehrs zu zahlen hätte. In Wirllichtcit jedoch wird mindesteno um ein Viertel mehr bezahlt werden, da die mit der Coutrolle betrauten Beamte« schlecht und unregel-! mähig bezahlte arme Teufel - die Gelegenheit sicher! nicht unbenutzt verstreichen lassen, um sich für alle Unbill, die ihnen „der Racker von Staat" in den letzten Jahren zugefügt hat. ungestraft zu entschädigen. Bezeichnend in dieser Beziehung ist. daß m der kaiserlichen Bekanntmachung, die der Bevölkerung das Inkrafttreten der erwähnten Maßregel anzeigt, gleich die Strafen mit vermerkt standen, welche solche Beamte treffen sollten, die Noth und Elend benutzen würden, um sich auf unrechtmäßige Weise zu bereichern; ein Beweis, daß der Regierung der Gedanke an die Möglichkeit solcher Vor' kommnissc nicht fern lag." fokales. — (Adresse an Ihre Majestäten.) Die lraimsche Handels« und Gewerbekammer hat sich dem Antrage der Wiener Schwrsterlammer, aus Anlaß der am 24. April d. I. ftattfilidenden Feier der silbernen Hochzeit des Allerhöchsten Kaiserpaares eine gemem-schnstliche, fuoswoll ausgeführte Glückwnnschadrrsse aller «'s erschlich«.,, Handelsla.nmern zu iwerreicheu, >n ihrer l/7. n^"2 ""?""mig angeschlossen. Die Adresse amv.i '^^''^^ "uter Mitw'rtunq der m W.en a.we.eu.en und h.ezu speziell bevollmächtigte» Vertreter .er Kammern im Re'chSlalhe ^f^ „nd in der Form ausgefertigt werden, daß jede einzelxe Kammer ei» eigenes Pergamcntblatt mit dem Name» ihres Sitzes erhält, aus welchem sich alle ihre Mitglieder eigenhändig imtcrzcichne». Die Blätter würden dann. nach de» Sitzen der Kammern alphabetisch geordnet, dem Texte angeschlossen und zu einer künstlerisch ausgestatteten A resse vereinigt werden, deren Ueberrcichung an Ihre Majestäten durch mehrere hiezu delegierte Kammerpräsidenten zn geschehen hätte Bezüglich der weiter beantragten Errichtung von Stiftungen aus diesem Anlasse behielt sich die Laibacher Handelskammer ihre Entschließung vor. — (Ordensverleihung.) Die gestrige „Wiener Zeitung" publiciert in ihrem amtlichen Theile die mit Allerhöchster Entschließnng vom 25. v. M. er-folgte Verleihung des Großtrruzcs des Ordens der eisernen Krone an den Sectionschef in, Ministerium des Aeußern Josef Freiherrn v. Schwegel „in Anerkennung der befonderen, anläßlich der Verhandlungen des Berliner Kongresses erworbenen Verdienste." — (Neuer Advokat.) Herr Dr Ialob Pnnat hat ftch in Stein als Advokat niedergelassen. — (Laibacher Geburts- und Tode»-statistit 1878.) In der Dompfarre St. Nilolau» wurden im letztverflossenen Jahre, einer statistischen Zusammenstellung der „Danica" zufolge, 54 Kinder geboren (gegen 51 im Iuhre 1877), gestorben sind 01 Personen (gegen 05 im Vorjahre), getraut wurden 13 Ehepaare (1877 23); — in der Franzistanerpfarre Mariä'Vertündigung wurden 228 Kinder geboren (224 im Jahre 1877). gestorben sind 175 Personen (14? im Jahre 1877), getraut wurden 48 Ehepaare (gegen 72 im Vorjahre); — in der St. Iatobspfarre gab es 150 Geburten und 175 Todesfälle; — in der Tirnauer Pfarre kamen auf 98 Geburten 84 Todesfälle; — in der St. Peterspfarre wurden 300 Kinder gebore», und zwar: in der Stadt 187. auf dem Lcmoe 113, gestorben sind 281 Personen, hiebon 180 in der Stadt, 95 auf dem Lande. Im LandeSspitale sind im Jahre l878 302 Todesfälle vorgekommen. Selbstverständlich beziehen sich die vorstehenden Ziffern blos auf den tatho-lischen Theil der Bevölkerung. — („Admiral" Tom Pouce. f) Der zu Beginn der 50er Jahre auch im Laibacher Theater wiederholt aufgetretene Zwerg — genannt „Admiral Tom Pouce", — der sich, wie wol noch manchem erinnerlich, in den Zwischcnacten durch seinen Bedienten in den einzelnen Logen auf der stachen Hand prüfen-tieren ließ und hiebe, seine Miniatur - Visitlarte» vertheilte, ist diescrtage in seinem Heimatsocte Bergam, in der holländischen Provinz Westfriesland, gestorben. Der durch seine Gastspielreisen in ganz Europa berühmt gewordene kleine Mann, der seine ganze Reputation der Kürze seiner Person, seinen hohen Rang seiner Unbrauchliarleit für das gesellige Leben verdankte, hieß mit seinem wirklichen Namen Hannema und icheiut eill ganz respektables Alter erreicht zu haben. Er erlag — bezeichnend genug für seinen usurpierten Admiralstitel — der Wassersucht. Ob es ihm ver« gönnt war, noch kleinere Tom Pouce als er in die Welt zu setzen, darüber verlautet uichts — (Aus dem ärztlichen Vereine) Die am 14. v. M. abgehaltene Generalversammlung des Vereins der Aerzte >n Krain war von 23 Mitgliedern be-sucht. Nach Verlesung und Gcnchmignng oeS letzten SltzungSprotololls wurde zur statutenmäßigen Tagesordnung geschritten, 1.) Der oom Schriftführer Dr. Valeilta vorgetragene 18. Jahresbericht constatiert eine Mitgliederzahl von 93, nämlich 8 Ehren-, l!-! auswärtigen uud 07 wirklichen Mitgliedern. Es wurden im vcrflosfenen Jahre in füiif Vereinssitzungen von fünf Mitgliedern und einem Gaste (Herrn von RadicS) elf Vortrage und Demonstrationen abgehalten. Der Verein hielt 2'^ Fachzeitungen; dessen Bibliothek umfaßt dermalen 1007 Werle mit 3294 Bänden und dessen pathologisch-anatomisches Museum enthält 4l» Präparate, darunter einige Unica. Der Verein petitionierte an den Laibacher Gemeinderath bezüglich Abschaffung mehrerer greller sanitärer Uebclstände. und als das wichtigste und weittragendste Moment wird der Beitritt des hiesigen Vereins zuni österreichischen Aerztevcreinsverbande hervorgehoben. 2.) Der Iahresrechnungsabschluß wurde einem Comite, bestehend aus den Herren Dr. Bleiweis. Dr. Kovac und Bahnarzt Thomih, zur Prüfung über« geben und der Voranschlag zur Kenntnis genommen, 3.) Die Löschnerstiftung wurde heuer auf 2000 fi er» höht und besitzt cin Fünftel 1800er Loscmtheil unt> ein Barvermügen von 200 st. in der Sparkasse zur weiteren Vermehrung des StiftuilgslapitalS. — Bereits vier Parteien bewerben sich um die Betheilung mit dieser wohlthätigen Stiftung, und wurde der Antrag des Dr. von Stöckl angeuommen, eine weitere Erhöhung bei Stiftungblapitals zu erzielen, und zwar durch freiwillige Beiträge uonseite der Mitglieder und dadurch, dah !die Vereinslrituna, wieder an die Großherzigkeit der löblichen lrainischen Sparkasse appellieren möge. Dr. von Stöckl sprach der Vereinslcitung für ihre bisherige, da5 Interesse des Vereins in jeder Richtung wahrende Thätigkeit de» Dank aus und beantragte per Acclamation c>ie Wiederwahl der jrhigr» Fuiictioüäre. Der Antrag wurde «»genommen, u»d si»d somit Dr. Schiffer zum Ol,'i»a»», Dr, Va!s»ta zum Schriftführer und Zah»ar^t Pmchel zum Kassier pro 1879 gewählt. 4.) Wurde beschlossen, pro l879 aus Koste» des Vcreius vierzehn Fachzeitschriften zu halten. 5.) Nach eingehender Debatte wurde ferner beschlossen, dir Vereinsbeiträge nicht herabzumindern, sonder» unter jeder Bedingung die Lescfilialen probeweise pro 1879 ins Lrbr» zu rufen. Es werden somit vier Filialen gegründet nnd jeder fünf Fachzeitschriften, und zwar je ein Exemplar von den „Memorabilien". „Memzinischen Neuigkeiten", der Medizinisch-chirurgischen Rundschau", des „Medizinisch-chirurgischen Ventralblattes" und der „Oesterreichische» ärztlichen Vereinszeitung", auf Vereinslosten zugesendet werde». Der Antragsteller Dr. Keesbacher wurde ersucht, mit der Vereinsleitung alsbald diese Leseftlislen praktisch durchzuführen. — (Personal-Veränderungen im lra,-nifchen Lehrstande) Die „Laib. Schulztg." tyei" nachstehende Personalveränderunge» im srllimschen "yr» stände mit: Fräulein Amalie Marout. absolvierte >,eyr- 66 amtstandioatin, wurde als Lehrerin in Arch angestellt. Herr Victor Schetina erhielt eine provisorische Lehrer-stelle zu Gottschee. Herr Bernhard Weißenbach aus Tirol, zuletzt in Gottschee in Verwendung stehend, wurde aus dem Schuldienste entlassen. Fräulein Auguste Suppan, absolvierte Lehramtskandidaten, erhielt eine Lehrstelle zu Fohnsdorf in Obersteiermarl, und Fräulein Anna Podrekar. ebenfalls absolvierte Lehramtskandidatin, eine solche zu Thörl in Kärnten. — (Laibacher Turnverein.) Heute um acht Uhr abends findet im Gasthauslulale „zur alten Schnalle" die diesjährige ordentliche Generalversammlung des Laibacher Turnvereins statt. Nach Erledigung der Tagesordnung folgt eine gesellige Unterhaltung. — (Vom Schnecberg) Das am Schneeberg in Innerlrain errichtete Touristenhaus wurde im Laufe des letztverstosseneu Jahres von circa 50 Touristen besucht und befindet sich noch im wohlerhaltenen Zustande. — (Tod in den Flammen.) Am jüngstverflossenen Weihnachtiabende ist der Besitzer eines tleinen Berghäuschens in Sela bei Otawiz, im Gerichtsbezirke Tschernembl, sammt dem Hause, in dem er wohnte, verbrannt. Der Verunglückte, Namens Josef Butalla, war ein dem Trunle ergebener (18jähriger Mann und Vater dreier großjähriger versorgter Kinder. Aus den Aussagen seiner Nachbarn geht hervor, daß er am 24. v. M. gegen 10 Uhr vormittags im stark berauschten Zustande nach Hause gekommen war und seither nicht mehr gesehen wurde. Alö gegen 9 Uhr abends sein isoliert stehendes Haus in Brand gerieth, versuchten die zur Hilfeleistung herbeigeeilten Leute, da sie wußten, daß sich Butalla noch im Hause befinde, ihn zu retten. Als sie auf ihr Lärmen keine Antwort erhielten, brachen sie die Mauer ein und drangen ins Haus, fanden den Besitzer jedoch nur mehr als Leiche vor. Das Unglück war vermuthlich dadurch entstanden, daß der Trunkene den von innen heizbaren Ofen überheizt hatte und später eingeschlafen und vom Feuer und Rauch überrascht wordeil war. — (Eingegangene Zeitschriften.) Die slovenische Monatsschrift „Besednik". das „Pettauer Wochenblatt" und die in Villach erschienene „Kärntner Wochenpost" haben mit 1. Jänner d. I. zu erscheinen aufgehürt. — („Heimat,") Die Nummer 15 des illustrierten Familienblattes „DieHeimat" enthält: Ritter vom Gelde. Roman in zwei Büchern. Von Theodor Schiff. (Fort-sehung.) — Das Blatt im Buche. Gedicht von Ana-stasius Grün; illustriert von I. Dolleschal. - Um den Preis eines Lebens. Eine Erzählung aus den Tiroler Bergen. Von Graf Erich K..... - Sünden gegen das Auge. Von Professor Eduard v. Jaeger. (Schluß.) — Türtische Erlebnisse und russische Schicksale. Geschichte eines Mitgenommenen. Von Dr. Adrian Schücking. I. — Ein Brillanten-Abenteuer. (Aus den Erinnerungen eines Juweliers.) Von Dr. Carl Köhler. — Römische Villa. Von F. Knab. — Durch Nebraska. Reisestizzen von der Paciftcdahn. Von Ernst v. Hesse-Wartegg. I. Von Omaha nach Iulesburg. — Aus aller Welt. ____________ Neueste Post. (Original-Telegramme der „Laib.Zeituug.") Ägram, l0. Jänner. Der Landtag nahm den Homitebericht an, wonach der Landtag die in Credi« tiven kroatischer Mitglieder des ungarischen Reichstags gebrauchte Bezeichnung als gesetzlich erklärt. Paris, 10. Jänner. Privatnachrichten zufolge verlangt die Pforte eine dreimonatliche Verlängerung des Mandates der rumelischen Kommission; Rußland opponiere nicht, reserviere sich jedoch die Verwaltung Ru-lneliens bis zur Promulgierung der rumelischen Verfassung. Paris, 10. Jänner. (Offiziell.) Der Bey von Tunis gewahrte die von Frankreich geforderte Genugthuung. Die Eventualität eines Conflictes ist beseitigt. Calcutta, 9. Jänner. Robetts griff mit drei kleinen Truppenabtheilungen den Feind an, welcher bedeutende Streitlräfte zusammengezogen hatte- derselbe wurde unter bedeutenden Verlusten vollständig geschlagen; die Verluste der Briten sind unbedeutend. Wien, 9. Jänner. Der „Pester Korrespondenz" zufolge sind die Verhandlungen betreffs der ungarischen Kreditoperation zur Beschaffung eines Hypothe-karanlehens in der Höhe von 150 Millionen so weit vorgeschritten, daß deren Finalisiemng morgen vormittags erfolgen dürfte. Graz. 9. Jänner. Die Grazer „Tagespost" wird authentisch informiert, daß die Meldung der Wiener Blätter. Rechbauers Ernennung zum Justiz-minister sei als bevorstehend zu betrachten, jeder thatsächlichen Grundlage entbehre. Rag us a, 9'. Jänner. (Frdbl.) Nachrichten, die über Skutari aus Podgoriza und Spuz hier eingetroffen sind und bis zum 6. d. M. reichen, schildern den Eindruck, den die neuesten Befehle des Sultans, der Abtretung weiter keinen Widerstand zu leisten, ausgeübt haben, als sehr deprimierend; indessen gewinnt cs immer mehr den Anschein, als ob es zu keinen ernsten Widersetzlichkeiten kommen werde. Viele Familien bereiten sich schon darauf vor, mit den türkischen Truppen das Land zu verlassen. Berlin, 9. Jänner. (N. fr. Pr.) Der Gesetzentwurf über die Disciplin im Reichstage richtet sich nach den Motiven vornehmlich gegen die Socialisten. Hasselmmms Rede soll denselben veranlaßt haben. Der Änndl'srath überwies hente den Bericht der Ta-bak-Enqnötekomtnission an die zuständigen Ausschüsse, welche nächstens, unabhängig von der Tarif'Nevisions-kommission, über die Tabakfrage beschließen werden. Berlin, 9. Jänner. (Presse.) Der Gesetz-entwnrf, betreffend die Strafgewalt des Reichstags über die Reichstagsmitglieder, macht ungeheueres Aufsehen. Die Liberalen insgesammt sowie ein starker Brnchtheil der Conservative» find darüber einig, daß die Verwerfung des Gefctzes im Reichstage zweifellos sein müsse. Berli n, 9. Jänner. Einem Leitartikel der „Nat> Ztg." gegenüber führt die „Nordd. Allg. Ztg." alitz, daß die Reichsregiernng von vornherein entschlossen war, den deutsch-österreichischen Handelsvertrag baldmöglichst dem Reichstage zur Genehmigung vorznleqen und die Indemnität für die bereits erfolgte Wirksamkeit desselben zu beanspruchen. Die Berufung des Reichstages dürfte namentlich deswegen möglichst früh. zeitig stattfinden. Konstantinupel, 9. Jänner. (Pol. Korr.) In offiziellen Kreisen dauern die Besorgnisse fort, daß nian bei der Uebergabe der im Berliner Vertrage zur Abtretung an Montenegro designierten albanesischen Gebietstheile anf ernstlichen, bewaffneten Widerstand seitens der Zweigcomitcs der albanesischen Liga stoßen dürfte. Bei der in maßgebenden türkischen Kreisen herrschenden Abneigung, es ans eine von Blutvergießen aefolgte Collision mit den Albanesen ankommen zu lassen, wird ein von Danish Efendi vorgelegtes Projekt in Erwägung gezogen, welches daranf abzielt, einem eventuellen Zusammenstoße zwischen türkischem Militär und den Albanesen vorzubeugen. Telegrafischer Wechselkurs. vom 10. Jänner. Papier-Rente 02 w. — Silber ^ Rente 63 30. — Oold-Reute 73 95. 1860er Staats-Anlchen 11« 75. — Vant-Nctien 789. — Kredit Actien 225—. — London 116 65. — Silber 100—. K. l MünzDutaten 5 51. — 20 - Franken - Stücke !)!«. 100'Reichsmart 5755. Wien. 10. Jänner, 2'/, Uhr nachmittags. (Schlnfzturse. > K'reditactien 224'80. 1860er Lose 11« 50, 1864er Lose 141 75, österreichische Rente in Papier 62 07. Staatsbcchn 250 25. Nordbahn 209—, 20.Franlenstücke 9 33',. ungar. Kreditactici, 218-75. österreichische Francobank — —, österreichische Analolianl 99 60. Lombarden 67 50. i.!nionl,ant 68—, Llmidacticn 593—, türkische Lose 20 50. Eommnnal'«nlehen 90 20. Eguptischc —. Goldrcntc 73 90. ungarische Goldrcnte — —. Fest. Kandel und WolksmMchastliches. Convertierung der Staatsschuld. Von den auf Grund des Gesetzes vom 20. Juni 1868 zu convertierenden Wetten drr allgemeinen Staatsschuld wurden (aus Schuldtitel der einheitlichen Schuld umgerechnet) in den Monaten Ottober bis incl, Dezember 1878 couvertiert und als solche verbucht: in Noten verzinslich ... 15,774 ft. 62 tr. und in Silber verzinslich ... 14.210 „ — „ zusammen 29,984 fl. «3 lr. Zu convertieren sind noch in Noten verzinslich ... 2.874,059 fl. 85 tr. in Silber verzinslich .... 422.28? „ 72 ., zusammen 2.796.347 st. b? lr. Verlosung. Lose der Stadt Salzburg. Nei der am 7. d. M vor genommeuen Verlosung fiel der Haupttreffer per A1.000 st auf Nr. 25.274; der zweite Treffer per 1000 fl. auf Nr 84933 ferner gewannen je 500 sl. Nr. 24381 und 59503; je 100 sl' Nr. 1« 256 20296 2849« 68740 und 72954- je 30 fl Nr 749 17A) 221« 23ti2 2415 4047 «6«4 23802 244«« 24680 24925 25404 2556« 25620 27166 29686 .'jiimi ^568 31846 32511 35427 36995 3«5l« 40192 40266 404Z9 4055, 43863 442«! 44519 45454 46234 46730 47633 49894 502>4 51020 51335 5l9«8 5202« 52103 52259 52507 52522 55383 56393 5«?75 59275 60131 61617 63343 64058 64446 U445« 67050 67627 6766« «7«01 69871 70571 70«11 7129« 72344 74153 74409 75069 77«3« 78345 7910:: «1l>9? und «5383 Die Aufzahlung der Treffer <>rsolg! vom 1, Juli 1879 an gefangen bei der städtischen Kasse zu Salzburg. Verstorbene. Den 9. Jänner Martin Pncelj, 4? I., Sträfling Kastell ftrashaus Nr. 12, Lungenschwindsucht. — Maria Tursii Taq löhnerstind, l l Mvn., Rcilschulgasse Nr. 1. Äuszrhrmig/ Augekommene Fremde. Ä!l! 10. Jänner. Hlltel Stadt Wien. Friedrich. Fritsche. Part. Giescubier, Inst . «chllopfes und der Athmungsorganc überhaupt, und sie sollten in lcmcm Haule fehlen. — Tagcstostcn der Kur 5—10 tr — Preis einer Blechdose famml Gebrauchsanweisung 50 lr Hauptdeput für Laib ach bei Herrn Apothctcr H. Svoboda M^»'s^„^.^l^t- W""' 9. Jänner. (1 tihr.) Sehr fest in ihrer Gcsammthaltuna, entwickelte die Spccnlation eine nur mäßig zu nennende Thätigkeit. Der Anlagcverlehr nahm Ol)lst.lll^1lU/l. ruhigen, aber constanten Fortgang. «eld U«« Papierrente........6215 62 20 Silberrente........^^l) 63 40 Goidrtm«........74 10 74 15 Lost. !Äi>........316- 318 - 185l.....108 75 109 25 " '.8'i(,........N5 75 116 50 . 1860 (zu 100 ft.) ... 125 50 125 75 1864........14175 142 — Una. Prämien-Änl.....80— 80 25 Kredit-L..........16125 161 75 Studolss-L.........1550 16 - Prämienanl. der Stadt Wien 90 25 90 50 DonaU'Regulierungs.Lose , . 104 75 105 — Domänen »Pfandbriefe . . . 143 25 144'— Oesterr. Schahschcine 1881 rückzahlbar .........98-- 9850 Oesterr. Schahschcine 1882 rückz. 97' 97 50 Ungarische Goldrcnte , . , 84 55 84 65 Ungarische Eisenbahn.AnIcihe . I'll 10125 Ungarische Eisenbahn ^'lnlcihc. (5umulalwslüclc......9980 100 - Ungarische Schayanw. vom I, 1874..........116 50 117- Uillehen dcr Stadtgemeindc ^üien in Ä. V......9575 9690 Grundentlaftungs Dbllaatlone» Böhmen......... 101 — 102 — Niederösterreich...... 10425 104 75 Äalizien......... 8430 8430 Siebenbüraen....... 7375 7525 Temeser Nanat...... 7525 76 Unaarn.......... 79 25 80 2b «lctien v»» Vnnlen. «elb War, Anglv'österr. Nanl..... 100' - 100 25 Kreditanstalt ....... 225 50 225 75 Depositenbank...... iW 162 . Kreditanstalt, ungar..... 21? - 21725 Nationalbant....... 789- 791 Unionbant ........ «850 6875 Vertehrsbanl....... 105-- 10550 Wiener Nankverein..... 108 50 108 75 Actien von Transport llnterneh mungen. Gelb «llale Alföld'Bahn .......118 50 119' - Donau-Dan!psschifs..Gesellschllft 502 — 504 — Elisabeth-Westbahn.....160— 160 25 «eld ware Ferdinands. Nordbahn . . 2085 -2090 — Franz.Il,seph.!Üahn .... 129 15 13025 Galizische Karl»Ludwig. Äahu 2:^15.0 2:l2 - Kaschau'Odcrberner Bahn . . 10250 l03 Lemberg-Czernowi^er Bahn . 123 75 »24 — Lloud ' wesellschast..... 593 - 595 - Ocsterr. Nordwestbahn . . . 112 50 112 75 Nudolfs'Aahn....... 117 - 11? 50 Staatsbahn........ 25^)75 ^5125 Südbahn......... 6775 68 - Theiß'Bahn........ 186— 18650 Unaar.'galiz. Verbindungsbahn 82 50 83 - Ungarische Nurdoslbahn . . . 116 50 117 — Wiener Tramwau-Gesellsch. . 165 25 165 75 Pfandbriefe. Mg.öst. Bobentrcditanst.(i.Gd.) 111 11150 „ „ « (i.Ä.V.) 96 - 96 25 Nationalbanl.......9925 Ä!1'50 Ung. Bodenkredit-Inst. (A.-V.) 95 ^ 95 50 PrlsritätS Vbligalioneu. Elisabeth-Ä. 1. Em.....!>2 50 93 Fcrd.-Nordb. in Silber . . . 103 50 104 — XrllNt-Zoseoh-Bahtl .... 85' 8525 Gal, Knrl°L!idwiaV. 1, Em, 100- - 100 25 Oesterr. Nordwr,l.Vnhn . , 8480 ^' Niclienbiirgrr Vahn .... 84— 6425 Staatsbahl, 1.