Bezugspreise für das ehemalige Hsterreich-Ung. ganzjährig K 10 — halbjährig K 5— Zür Amerika: ganzjährig D. 2 50 jjnr das übrige Ausland ganzjährig K 12 — Briefe ohne Unterschrift werden nichtberücksichtigt, Manuskripte nicht zurück-gesendet. Gllttslherr |nt Erscheint mit einer illustrierten Beilage „Wandermapps" am 1., 10. und 20. eines jeden Monates. Bestellungen übernimmt die Derivaltung des Hottscheer Noten in Gottschee Nt. 121. Berichte sind zu senden an die Schrtstteitung des Hottscheer Boten in Gottnoee. Anzeigen (Jisteräre) meiden nach Tarif berechnet und von der Ber. waltnug des Muttes übernommen. Du „Wandermappe" ist nur als Beilage desGott-icbecr Boten erhältlich. Bostsparkassen-Konto Nr. 842.285. Nr. 7. Kottschee, am 1. März 1919. Jahrgang XVI. Vergangenheitstmndig sollen wir sein, also von der Geschichte unseres Volkes und Länd-chens sollen wir etwas wissen. So schreibt der Verfasser des Leitartikels in der letzten Nummer des „Gottscheer Boten" vom 20. Feber d. I. Richtig! Wissen sollen wir von unserer Geschichte etwas; aber nicht nur wissen, sondern auch sehen. Vor mir liegen alte vergilbte Blätter, zermürbt, zerfressen; man sieht es ihnen an, daß sie einstmals wohl ein schönes Kleid — einen Folianten, in Leder gebunden, mit Beschlägen geziert — ihr eigen nannten: „Stadtrichterbuch der Stadt Gottschee, ab anno 1671—1699". Nach vielen Irrfahrten sind diese Bücher in feste Hände gelangt und harren eines besseren Platzes — in einem Museum. Leider aber besitzen wir in Gottschee noch keines. Wie wäre es nun, wenn man eines schaffen würde? Ich bin überzeugt, daß die Stadtgemeinde Gottschee für diesen Zweck gerne einen Raum zur Verfügung stellen würde, in dem alle jene alten und ehrwürdigen Sachen zur Aufstellung gelangen und der freien Besichtigung zugänglich gemacht werden könnten. Ja, nicht nur wissen sollen wir von unserem alten lieben Gottscheer Ländchen etwas, sondern auch sehen. In Tirol z. B. hat beinahe jeder kleine Ort seinen Raum, in dem zumindest die Fahne von anno 1809 aufbewahrt und gezeigt wird. Auch wir könnten bei gutem Willen vieles aufbringen. Da gibt es in so manchem Bauernhause noch alte Glasbilder, Spanleuchter, sogenannte „Nussengnügerl", alte Feucrsteingewehre, die so mancher „Alter" noch gegen den Türken abgefeuert haben mag, usw. Dies alles und vieles andere sollte gesammelt, geordnet und gezeigt werden. Daß für alles Geschichtliche des Gottscheerlandes selbst das schlichte Landvolk in erfreulichem Maße Anteil nimmt, beweist die rege Nachfrage nach den „Beiträgen zur Geschichte und Landeskunde von Gottschee". Ist dies geschehen, so bin ich überzeugt, daß die Liebe zur Heimat nicht nur bloßes Empfinden bleibt, sondern auch volleren Inhalt gewinnt. Allerdings müßte man bei diesem Beginnen auch der Mittätigkeit der hochw. Geistlichkeit und der geehrten Lehrerschaft des Gottscheerländchens sicher sein. „Warum wir einen solchen Wert auf die Kenntnis der Vergangenheit legen? Weil uns durch sie erst die Gegenwart, die in ihr wurzelt, voll und ganz verständlich wird und weil wir gerade in den jetzigen Tagen völkischer Heimsuchung von unseren Altvordern und ihrem Beispiele so manches lernen können." Ja, lieber Obergföll — denn in Dir sehe ich den Verfasser jenes Leitaufsatzes — lernen sollen wir an unserer Vorfahren Beispiele; lernen sollen wir auch aus ihrem einstigen Tun und Schaffen in Haus und Hof, am Herd, in Feld und Wald. Was einstmals jene Alten getan und geschaffen haben , in ihrem Denken und Glauben, das soll gesammelt werden in einem Museum, das gewissermaßen ein nationales Heiligtum der Gottscheer werden soll. Dann mögen dem Sänger unserer Goiifcheer Hymne immerhin die Augen altersmüde werden; wir Jüngeu werden sein Erbe antreten, wir werden sortfahren die Geschichte unseres Ländchens zu erforschen und zu erhellen. Das Werk, an dem er begonnen, er soll es fertig sehen in dem zu schaffenden Heimatsmuseum, dem Ländchen zur Ehre, der Stadt Gottschee zur Zierde, unseren Altvordern zur Erinnerung und zum Danke! Ein „Jnakamer". Aus Stadt und Land. Hsttschee. (Vom Eisenbahndienste.) Der Staatsbahnadjunkt Herr Eduard Rep o vš wurde zum Stationsvorstand in Gottschee ernannt. — (Notariat.) Herrn Josef Hiris, Notar in Schönstem, wurde das Notariat in Haslach (Oberösterreich) verliehen. — (Vom Finanzd ienste.) Herr Josef Jaklitsch, Offiziant in Gottschee, wurde tu den Dienst des deutschösterreichischeu Staates übernommen und der Finanzdirektion in Linz zur Dienstleistung zugewiesen. — (Vom Mittelschuldienste.) Herr Professor Gustav Naser erhielt eine Lehrstelle ander landwirtschaftlichen Lehranstalt in Laa a. d. Thaya. — (An der fünsklassigen slowenischen Volksschule) in Gottschee sind angestellt: als Leiter Herr Matthias Žitko; als Lehrerinnen die Fräulein A. Fink, Zora Iskra, von Lehmann und M. Rožni an. — (Die Zeitungen von auswärts) laufen hier zumeist mit solchen Verspätungen ein, so daß sie überhaupt jedes aktuelle Interesse verlieren. — (Dank der Fachschüler.) Anläßlich der Auflassung der Fachschule für Holzbearbeitung in Goltschee und des mit ihr verbundenen Handelskurses sprechen dem sehr geehrten Lehrkörper und insbesondere dem hochgeehrten Herrn Staatsgewerbeschuldirektor kaiserl. Rat Josef Knabl für die stets wohlwollende Behandlung, für die gütige Förderung im Unterrichte sowie für die an der Anstalt genossenen Unterstützungen den tiefstgefühlten Dank aus die Schüler und Schülerinnen der Lehranstalt. — (Erstochen.) In. der Nacht vom Sonntag den 23. auf Montag den 24. Februar geriet der Knappe des hiesigen Kohlenwerkes Franz Uboč mit dem konnationalen Knappen Hočevar in Streit. Es kam zu Tätlichkeiten und Franz Uboč erlag den ihm beigebrachten Messerstichen. Der Ermordete ist ledigen Standes, 19 Jahre alt und aus Kistern in Ungarn gebürtig. Er wohnte in Gnadendorf. Der Täter wurde sofort eruiert und verhaftet. — (Z n g s v erk ehr.) Seit 28. Februar verkehren nun wieder drei Züge nach Laibach und zurück. Es werden nämlich zwei Nachmittagszüge eingeschoben. Es verkehren nun Züge von Laibach nach Gottschee um 8 Uhr früh, um 2"36 nachmittags und um 7"04 abends; von Gottschee nach Laibach um 5‘50 früh, um 1*16 nachmittags und um 5'46 abends. Ab Laibach direkt nach Karlstadt um 8 Uhr früh, um 2'30 nachmittags und um 11 "40 abends. — (Aufhebung der Konfinierungen.) Am 19. Februar wurden um 8 Uhr abends sowohl in Graz als auch in Laibach alle Konfinierungen aufgehoben. — (S a a t k art o sfeln) für dieses Jahr von auswärts zu bekommen ist vollkommen ausgeschlossen. Die Landwirte mögen daher mit Kartoffeln sparsam umgehen, damit sie genug Saatkartoffeln haben. Ratsam wird es sein, Heuer möglichst viel Kukuruz anzubauen, da die Zufuhr von Mehl auch weiterhin eine beschränkte sein wird. Laibach ist gegenwärtig ohne Mehl. — (Vorfrühling.) Milde schien in den letztoergangenen Tagen die Sonne. Wir hatten Wärmegrade wie im Vorfrühling. Schneeglöckchen kamen bereits zum Vorschein. Das sind allerdings noch keine untrüglichen Beweise, daß alle Kälte vorüber ist. Wir werden voraussichtlich noch Kälterückfälle bekommen. Gegenwärtig ist das Gelände ganz schneefrei. Am 28. Februar schneite es wieder. — (Autonomie für Gottschee?) In dem „Pismo iz Kočevja“ des „Slovenec" vom 11. Februar wird u. a. behauptet, es sei den Gottscheern bereits einmal eine Selbständigkeit in ziemlich großem Ausmaße angetragen worden, man habe sie aber stolz ausgeschlagen. Demgegenüber sei hiemit fcstgestellt, daß ein solches Anbot von einer hiezu berufenen Persönlichkeit hiesigen kompetenten Kreisen gegenüber bisher tatsächlich nicht gemacht worden ist. Auch eine diesbezügliche Eingabe der Gottscheer Gemeinden an die Narodna vlada (November 1918) hat bisher keine Beantwortung gefunden. — (Die Errichtung einer italienischen Universität) in Triest steht bevor. — (Gottschee und die Laibacher Tagesblätter.) „Slovenski Natob" ist bekanntlich ein Blatt radikaler Richtung, „Slovenec" nennt sich ein christlichsoziales Organ. Uns Gottscheern gegenüber sind aber die Rollen dieser beiden Blätter wie vertauscht. Im „Slovenski Narod" bekamen wir bisher noch keine so gehässigen Schimpf- und Hetzartikel gegen Gottschee und die Gottscheer zu lesen, wie sie im „Slovenec" seit ein paar Monaten gang und gäbe sind. Einen Ausstuß christlicher Gesinnung können wir in dieser Haltung 'des „Slovenec" uns gegenüber wahrlich nicht finden. ■— (In die konstituierende Nationalversammlung) von Deutschösterreich wurden gewählt: 71 Sozialdemokraten, 70 Christlichsoziale und 28 Abgeordnete sonstiger Parteien. — Unser Landsmann Herr Josef Kollmann, Kaufmann in Baden, befindet sich unter den Gewählten. — (Postverkehr mit Deutschösterreich.) Seit 17. Februar sind nach Deutschösterreich im Briefpostverkehr nur gewöhnliche Briefe und Mustersendungen zulässig. Der Postanweisungsverkehr mit Deutschösterreich ist mit 20. Februar ganz eingestellt worden. — (Abbruch der diplomatischen Beziehungen mit Italien?) „Slovenski Narod" schreibt unter dem Titel: „Die diplomatischen Beziehungen zwischen Jugoslawien und Italien abgebrochen?", die Italiener hätten bei Loitsch Truppen angesammelt und die Brücken zwischen Italien und dem jugoslawischen Gebiete zerstört. Es sei immerhin möglich, daß der jugoslawisch-italienische Streit nun in ein entscheidendes Stadium getreten ist. — (Absichtliche Vernichtung von Südfrüchten.) Die italienische Militärbehörde in Fiume ließ große Mengen Südfrüchte ins Meer werfen, weil die Italiener nicht gewillt sind, den Transport nach Jugoslawien zu gestatten. ■— (Die Abstempelung der Kronennoten) in Tschechien wird voraussichtlich am 1. März beginnen. In Deutschösterreich wird die gleiche Maßregel ebenfalls sofort darauf ins Leben treten. — (Fort mit dem Pessimismusl) Pessimisten sind Schwarzseher und Schwarzmaler. Sie sind hoffnungsschwach oder hoffnungslos, sie wittern überall nur Unglück, Unheil und Verderben. Sie sind aber selbst Verderbenbringer, indem sie andere anstecken und ihnen die Stimmung verderben. Nur die Hoffnungsfreudigkeit, nur das Vertrauen auf eine bessere Zukunft, nur ein gewisser, nicht leichtsinniger, aber doch tatenfroher, auf den Erfolg vertrauender Optimismus kann uns gegenwärtig die sittliche Kraft verleihen, daß wir in schwerer Lage den Mut nicht verlieren, sondern unverzagt und unentmutigt die Hand ans Werk legen, um uns eine bessere Zukunft zu verschaffen. Wer durch ewige pessimistische Raunzereien unsere Tatkraft lähmt, wer unser vaterländisches Wirken und Arbeiten als vergeblich und aussichtslos hinstellt und dadurch beinahe lächerlich macht, der handelt unrecht und ist zu tadeln. Nicht das „Lasciate ogni speranza!“ darf jetzt unser Leitspruch sein, sondern das Dichterwort: „Tu ne cede malis, sed contra au-dentior itol“ Nicht sich beugen dem Unglück, sondern wagemutig ihm die Stirne bieten I Hätten stets und immer nur Pessimisten die Geschicke der Menschheit gelenkt, so stünde sie jetzt noch vielleicht auf der Kulturstufe der Steinzeit. Also fort mit dem entnervenden Pessimismus, er bedeutet für Geist und Gemüt das Gleiche wie die auszehrende Tuberkulose für den Körper! — (Ortsstreitigkeiten.) Jetzt ist nicht die Zeit, daß wir untereinander zanken und streiten, jetzt müssen wir unbedingt Zusammenhalten. Tun wir das nicht, so sind wir verloren. Ortsstreitigkeiten stehen vielleicht da und dort diesem festen Zusammenhalten im Wege. Es handelt sich dabei selbstverständlich nicht um politische Fragen, sondern um persönliche Dinge. Tratschereien werden hin- und hergetragen, man fühlt sich gekränkt und beleidigt und die Feindschaft und Zwietracht ist da. So kann es kommen, daß wegen Kleinigkeiten eine Ortschaft oder Gemeinde in mehrere sich gegenseitig befehdende Gruppen zerrissen wird. Solche Dinge müssen jetzt beigelegt werden und aufhören; mindestens muß ein Waffenstillstand geschlossen werden. In der großen nationalen Gefahr, in der wir uns gegenwärtig befinden, muß das öffentliche Interesse und das gemeinsame Wohl mehr gelten als persönliche Stänkereien und Zwistigkeiten. Für die Mitglieder des Volksrates auf dem Lande eröffnet sich da ein dankbares Tätigkeitsfeld. Sie sollten gewissermaßen auch Friedensgerichte darstellen, die durch kluge Schlichtung von Streitigkeiten den Ortszänkereien ein Ende machen. Gehässigkeiten müssen unter uns aufhören. Wer jetzt stänkert oder Zwistigkeiten und Feindschaften stiftet, belastet sich mit schwerer Verantwortung. — (Verkaufsverhandlungen der Trifailer Gesellschaft mit einem italienischen Konsortium.) Wie verlautet, verhandelt die Trifailer Kohlenwerksgesellschaft wegen des Verkaufes des ihr gehörigen Steinkohlenwerkes Carpano-Vines in Istrien mit einem italienischen Konsortium. Carpano ist gegenwärtig von Italienern besetzt, und daß Konsortium, welches sich für den Erwerb interessiert, scheint die Absicht zu haben, die dort gewonnene Kohle auch in Italien abzusetzen. Die Trifailer Kohlenwerksgesellschaft würde, falls der Verkauf zustande kommt, aus dem Erlöse auch die während der Kriegszeit rückständig gebliebenen Obligationsschulden in Frankreich tilgen können. — (Die Nationalisierung der Industrie inKrain.) Nach einer Mitteilung des „Slovenec" stehen die Agramer Handelsbank und die Laibacher Kreditbank mit der Krainischen Jndustrie-gesellschaft in Aßling-Hütte in Unterhandlungen, um deren Anlagen in Aßling und Jauerburg zu erwerben. Die Hochofenanlagen der Gesellschaft in Servola bei Triest beabsichtigt angeblich ein französisch-englisches Konsortium zu erwerben. — (Die Postsparkasse in Laibach) hat am 15. Februar ihren Betrieb eröffnet. — (Briefe nach Amerika.) Herr Albin Kunc in Basel (Schweiz), Zentralbahnhofstraße 21, ersucht folgendes bekanntzugeben : Zur Deckung des Portos für jeden nach Amerika bestimmten Brief müssen jetzt statt früher 3 K 5 K entrichtet werden, und zwar vom mittelst Postanweisung an die Laibacher Kreditbank für Rechnung Albin Kunc in Basel. Die Briese selber mögen im gewöhnlichen Wege unter der oben angegebenen Adresse und unter Beilage des Aufgabsscheines über die 5 K abgesendet werden. — (Nicht in Kronen, sondern in Franken.) Frankreich hat vom jugoslawischen Staat 10.000 Waggons Holz bestellt und zur Bezahlung Kronen angeboten. Der jugoslawische Staat hat die Bezahlung in Kronen zurückgewiesen und eine solche in Franken verlangt. — (Verstaatlichung der großen Waldkomplexe.) „Slovenski Narod" berichtet, daß dieser Tage eine Verordnung des Belgrader Gesamtministeriums über die Agrarreformen erscheinen wird. Diese Verordnung wird auch Bestimmungen über den lieber* gang der privaten großen Waldbesitze in das Eigentum des Staates enthalten. Die Verordnung wird vorläufig provisorischen Charakter haben, weil über radikale Agrarreformen erst die Volksvertretung entscheiden wird^ — (Dr. Šuster sie) soll nach einer Meldung der „Arbeiter-Zeitung" die tschecho-slowakische Regierung gebeten haben, sich in Brünn niederlassen zu dürfen. — (Anregungen.) Wir erhalten folgende Zuschrift: „Rosegger erzählt, ein Bauer, dem sein Gehöft in Flammen ging, habe sich eine Pfeife gestopft, sich die Trümmer betrachtet, einen Span genommen, an der Glut seines einstigen Besitzes angezündet und sich damit den Tabak angebrannt, um ruhig vor dem Schutthaufen zu überlegen, was nun zu beginnen sei. So geht es jetzt uns. Auch wir müssen kalten Blutes Nachdenken, wie wir den Rest unserer Habe verwerten können. In erster Reihe kämen Jn-dustriewerke, technische Anlagen in Betracht, wozu das Wichtigste, die Kohle, vorhanden ist. Eine Töpferei z. B.; die Reifniger und Niederdorfer benützen dazu seit Menschengedenken unseren Lehm vom Tratten und machen damit gute Geschäfte. Ziegeleien haben sich ebenfalls bewährt und für die kommende Zeit größerer Bautätigkeit wie auch für Reparaturen erhalten sie erhöhte Bedeutung. Holz und Holzwaren, Bretter, Pfosten, Schindeln versprechen sicheren Gewinn. Dabei mag nicht außeracht gelassen werden, daß selbst das einfache Zerkleinern des Brennholzes heute ein sehr lohnendes Geschäft ist. Wunder nimmt es, daß sich zu dem Zwecke noch niemand eine Kreissäge mit elektrischem Betrieb anschaffte, wie vielfach in anderen kleinen Orten. Sicher würde die städtische Sparkasse in Gottschee ein solches Unternehmen fördern und unbemittelten Bewerbern an die Hand gehen. Was man jetzt für das Holzschneiden zahlen muß, übersteigt alles Zulässige. Wiederholt schon wurde die Aufmerksamkeit auf die Wurzeln der Teichrose gelenkt, die mehrfache Verwendung zuläßt: als Futtermittel für Schweine, da sie genauen Untersuchungen zufolge gleichwertig ist mit Futterkartoffeln und bloß albernes Vorurteil ihren Gebrauch verhindert, dann zur Branntweinerzeugung, ein bei den hohen Spirituspreisen reichlich lohnender Erwerb; endlich zur Stärke, woran es ebenfalls mangelt. Die Verwendung wäre mithin eine dreifache, in allen Fällen gewinnbringende; nur schade, daß man in dieser Hinsicht tauben Ohren predigt oder einem ungläubigen Kopfschütteln begegnet. Der Nutzen dieser Pflanze wird auch in einem Werke festgestellt, das sich betitelt: 250 häufig vorkommende, zur Nahrung und landwirtschaftlichen, technischen und medizinischen Anwendung geeignete wildwachsende Pflanzen von I. Troost. Verlag von Th. Thomas, Leipzig. Das empfehlenswerte Buch bietet reiche Anleitung zum nutzbringenden Gebrauch verschiedener heimischer Gewächse, die sich ohne Kosten sammeln lassen. Es sei auch auf Beeren hingewiesen, als Brombeeren, Himbeeren, Heidelbeeren, Schlehen, Sauerdorn und manch? andere, die sich vorzüglich zu Beerenweinen und sehr guten Schnäpsen eignen. Daß die genannten Beeren noch jemals solche Preise erzielen, wie in den Kriegsjahren, kann als ausgeschlossen gelten. Das Schwammklauben und Dörren liefert ebenfalls gute Erträge; einer der edelsten Pilze, die Morchel, wird bald — im Frühjahr, zu haben fein. Ihre warzigen Hüte eignen sich trefflich zum Dörren. Nur möge man bei der Pilzlese nicht gewissenlos alles durcheinander mengen, da Bergiftungsfälle häufig auftreten. Ein guter, leider vernachlässigter Pilz ist auch der Edelreizker, der obendrein nicht mit ändern verwechselt werden kann. Mögen diese Anregungen fruchtbaren Boden finden und nicht jener Gleichgültigkeit begegnen, die zu den Eigenschaften unseres Landvolkes zählt, das gern leicht und mühelos verdient. So bitterböse Zeiten wie die vergangenen dürften so bald nicht wiederkommen; man wird sich mit bescheideneren Anforderungen begnügen müssen, um den gedrückten Mittelstand auf-atmen zu lassen von all den Härten, die ihn schlimmer als jeden anderen Stand trafen. Wer dazu die Hand bietet, sei ein willkommener Mitarbeiter." . — (Das Bahnprojekl Gottschee — Brod-Moravice.) V. Lvajgar bespricht im „Slovenski Narod" (25. Februar) die Bahnprojekte Gottschee-Fiumanerstrecke und berührt dabei die einzelnen Varianten: Gottschee-Mösel-Kulpa-Plemenitasch-Kameral-Mo-ravice, Gottschee-Altemnarkt-Kulpa-Kameral-Moravice und Gottschee-Stalzern-Kulpa-Brod-Moravice. Diese letztere Strecke sei unbedingt das wichtigste Projekt, weil es die rascheste und mit den geringsten Kosten herzustellende Bahnverbindung darstelle. Durch die Bahnlinie Gottschee — Brod-Moravice würde sowohl die Verbindung nach Fiume als auch nach Spalato genügend berücksichtigt werden. Eben deshalb habe dieses Projekt die aussichtsreichste Zukunft. Es werde ihm in kürzester Zeit eine wichtige Aufgabe in der Volkswirtschaft zufallen. Es handelt sich darum, daß Gottschee auf günstigstem Terrain mit der Bahn Agram-Fiume verbunden werde, wobei diese Verbindung auch nicht zu weit abseits liegen dürfe von der Eisenbahn gegen Kniu-Spalato. Hier eine richtige Entscheidung zu treffen, sei nicht leicht. Und doch muß zwischen den vorliegenden Varianten bald die Entscheidung getroffen werden. Falls man sich für das Projekt Gottschee — Brod-Moravice wegen der geringeren Länge und geringeren Baukosten entscheidet, dann fällt das Projekt Gottschee — Ogulin ins Wasser, da dieses Projekt nur für Spalato von Bedeutung ist. Wenn man berücksichtige, daß die Berkehrsgravitation unserer Gegenden und auch der lokale Verkehr dies erheischt, so müsse man sich ungeachtet ein paar technischer Schwierigkeiten für die Strecke Gottschee — Brod-Moravice entschließen. Diese Strecke soll die Stadt Gottschee in einem großen Bogen verlassen und sich sodann an den Abhang des Friedrichsteiner Waldes anlehnen bis ungefähr zwei Kilometer vor Stalzern. Von Stalzern würde sie sodann neben dem Dorfe Hornberg gegen Süden abschwenken. Die Kulpa müßte mittelst einer großen Brücke zwischen Žlebčenc und der Lobitsch-Mühle überschritten werden. Südlich der Kulpa würde Podstene in Kroatien erreicht werden und von da würde die Trasse weiter nach Brod-Moravice führen, wo eine neue Station von genügender Größe gebaut werden müßte. Die Länge der Strecke Gottschee — Brod-Moravice beträgt 25 Kilometer, von Laibach aus 95 Kilometer. Von Brod-Moravice sind nach Ogulin 28 Kilometer, so daß die Gesamtlänge von Gottschee nach Ogulin 53 Kilometer betrüge, bis Fiume 112 Kilometer, die Bahnlänge von Laibach aber 95 Z- 28 km — 123 Kilometer bis Ogulin, 95 —(— 87 km — 182 Kilometer aber nach Fiume. Die Strecke Laibach — Fiume über Gottschee wäre also um 50 Kilometer länger als die von Laibach über St. Peter am Karste nach Fiume auf der Südbahn. Für die Ortschaften südlich von Laibach, besonders für Unterkrain, wäre die Linie Gottschee — Fiume offensichtlich eine viel nähere Verbindung als die über Laibach nach Fiume. Technische Schwierigkeiten beim Baue der Strecke Gottschee—Brod-Moravice wäre der 1100 m lange Tunnel unter dem „Erpag" (Stalzerberg?) und die große Brücke über die Kulpa, ferner die Bauherstellungen bei Podstene in Kroatien. Wenn man den Voranschlag nach den früher üblichen Ansätzen macht, ist der Kilometer auf 850.000 Kronen zu rechnen, was für die ganze Strecke einen Kostenaufwand von ungefähr 22 Millionen Kronen bedeuten würde. Die Kosten wären jedenfalls viel geringer als die des Projekts Gottschee — Ogulin. — (Besorgnisse wegen der Kriegsanleihe.) Äu- Herungen des tschechischen Finanzmininisters Dr. Rasin, die Nichteinlösung der Zinsscheine im j.-.^'slawischen Königreiche und manches andere Hai in den Kreisen der Besitzer der Kriegsanleihe große Aufregung hervorgerufen. Schwindler benützen nun diese Angststimmung der Bevölkerung, um ihr Kriegsanleihepapiere um billiges Geld abzuschwatzen und beim Wiederverkauf glänzende Geschäfte zu machen. In Slowenien ift bekanntlich seinerzeit viel Kriegsanleihe gezeichnet worden. Die Zeichnungen der Sparkassen und der Spar- und Darlehensknff^nvereine werden allein ungefähr 50 Millionen Kronen betragen. Wegen des Treibens unlauterer Elemente, die Kriegsanleihestück-; zu 40 bis 50 Prozent des Nennwertes an sich zu bringen suchen, sieht sich nun auch die slowenische Presse veranlaßt, vor übereilten Verkäufen der Kriegsanleihe zu warnen. Dr. Franz Černe kommt in einem diesbezüglichen Aufsatz im „Slovenec" zum Schluß, daß der jugoslawische Staat zur Vermeidung der Erschütterung seiner Volkswirtschaft den auf ihn entfallenden Teil der Kriegsanleihe ebenso übernehmen müsse wie den entsprechenden Teil des Papiergeldes. — (Verschärfung des Verbotes der Lebensmitt e l-ansfuhr aus dem südslawischen Königreiche.) Wie „Slo-venec" meldet, hat der Ministerrat in Belgrad eine Verordnung herausgegebeu, womit jede Ausfuhr von lebendem Vieh sowie überhaupt Lebens- und Futtermitteln aller Art verboten wird. Von Fall zu Fall wird die Ausfuhr in befreundete Länder bewilligt. Es ist auch den Reisenden, die das Gebiet des Königreiches verlassen, nicht gestattet, mehr als für drei Tage Nahrungsmittel mitzunehmen. t — (Bolschewismus und Friede.) Je länger der Friede auf sich warten läßt, je härter die Friedensbedingungen werden, je länger die Aushungerung dauert, desto größer wird die Gefahr des Bolschewismus. Diese geistige Epidemie wird an den Grenzen Deutschlands nicht halt machen, sie wird auch nach Westen über-greifen und der Mordanschlag auf Clemenceau ist das Wetterleuchten des Gewitters, das auch über Frankreich und England Hereinbrechen wird, wenn nicht bald die Vernunft an die Stelle des Siegesrausches tritt. Macht also bald ein Ende, ihr Herren in Paris. — (Amt für Übergangswirtschaft in Laibach.) Die Landesregierung für Slowieuen hat ein Amt für Übergangs-Wirtschaft in Laibach ins Leben gerufen als Organ zur Regulierung der Produktion, der Ein- und Ausfuhr sowie auch der Preise im Interesse des Staates und des allgemeinen Nutzens. Dieses Amt hat die Ein- und Ausfuhr aller Art von Waren, einschließlich der Lebensmittel und des Viehes zu regeln und zwar im Rahmen der bezüglichen Leitsätze der Verwaltnngskommiffion. Einzig und allein das Amt für Übergangswirtschaft'ift zur Ausgabe von Durchfuhr^-, Emfuhrs-und Ausfuhrsbewilligung berechtigt und kann aussprechen, welche Waren von einer Einschränkung frei sind. Es kann dieses Recht für einzelne Fälle und für Geschäfte von geringerem Umfange den politischen oder Militärbehörden abtreten. Die Bewilligung zur Ans- und Durchfuhr von Siedelgut erteilen die politischen Behörden erster Instanz, zur Durchfuhr von Vieh im^Bereiche der Landesregierung die Viehverwertungsanstalt (vnovčevalnica za živino) und für Lebensmittel aller Art das Ernährungsamt, bezw. das von diesen bevollmächtigte Amt. — (Approvisionierung Sloweniens.) In der Sitzung der Landesregierung für Slowenien am 14. Februar wurde die Frage der Lebensmittelversorgung Sloweniens besprochen. Am 3. Februar kam der Vertreter der amerikanischen Gesandtschaft in Belgrad Fox nach Laibach, um sich über Auftrag des Chefs der amerikanischen Miffion über die Approvisionierung des slowenischen Gebietes zu informieren. Der Leiter des Approvifionierungsamtes Bezirkshauptmann Dr. Senekovič gab ihm auf Grundlage der statistischen Daten eine Darstellung Über die schlechten Ernährungsverhältnisfe in Kram, besonders in den Städten und Jndustrieorten und verwies auch aus Marburg und Cilli, wo die Verhältnisse noch ungünstiger sind. Von dem Getreide, welches das Ernährungsministerium in Novi Sad angewiesen, ist nichts angekommen. Ebenso auch nichts von den 400 Waggons Mais, die man aus Agram bekommen |VU1V. An den Ernährungsminister in Belgrad wurde eine Denkschrift mit konkreten Vorschlägen abgesendet, wie man die Ernährung in Slowenien durchführen könnte. Diese Vorschläge verlangen, daß für das Gebiet von Slowenien wenigstens 3000 Waggons Getreide bestimmt werden sollen. Die Getreideanstalt in Laibach solle dieses Getreide in der Backa und im Banat durch eigene Abgesandte ohne Vermittlung irgendeiner Zentrale ankaufen, damit das Getreide nicht verteuert werde. Ebenso möge der Viehverwertungs- und Fettstelle bewilligt werden, daß sie durch ihre eigenen Organe Fett, Speck und Schweine in der Backa und im Banat einkaufen dürfe. Eine Abschrift dieser Denkschrift wurde auch den Ministern Dr. Korošec und Dr. Kramer eingehändigt mit der Bitte, sich um die Sache annehmen zu wollen. — (Eine Todesfahrt von Nabrefina nachTriest.) Am 15. v. um 11 Uhr nachts ereignete sich auf dein Südbahnhof in Triest ein schwerer Eisenbahmmfall. Auf dem Bahnhofe von Nabresina stieß der Zug Nt. 840 aus eine Anzahl leerer Waggons, die gegen sieben von italienischen Soldaten besetzte Waggons geschleudert wurden. Infolge des Stoßes kamen die sieben Waggons ins Rollen und bewegten sich mit stets steigender Geschwindigkeit gegen Triest hinab. Mit rasender Geschwindigkeit kamen die Waggons auf dem Triester Bahnhof an und stießen hier mit einem teeren Zuge zusammen. Sämtliche sieben Waggons wurden vollständig zertrümmert und die Soldaten unter den Trümmern begraben. Man zählt beiläufig 150 Tote und Verletzte. — (Das umworbene Fiume.) Am 15. Februar war eine italienische Abordnung aus Fiume bei Wilson. Präsident Wilson hörte die Ausführungen der italienischen Delegierten sehr aufmerksam an, gab jedoch keinen definitiven Bescheid. — Die rumänische kaufmännische Vereinigung hat in einer besonderen Denkschrift die rumänische Regierung auf die Wichtigkeit Fiumes aufmerksam gemacht und verlangt, daß Fiume für Rumänien als Ein- und Ausfuhrhafen sichergestellt werde. — „Slovenski Narod" schreibt: Ziemlich lange haben die Italiener in Fiume gerufen: ltalia o morte! Jetzt haben sie sich ergeben und verlangen nur noch die Internationalisier»^ des Fiumaner Hafens unter der Oberhoheit Italiens. Ein vergeblicher Wunsch! — In der „Temps" verlangt das Mitglied der Fiumaner Delegation Antoni mit großem Eifer, daß Fiume an Italien angegliedert werden solle. — Die „Deutsche Allgemeine Zeitung" meldet ans Paris (17. Februar): Auf Grund zuverlässiger Meldungen aus Italien kann versichert werden, daß Italien wegen Fiume keinen Schiedsspruch annehmen werde. Fiume habe sich auf Grund eines Beschlusses des städtischen Nationalrates mit Italien vereinigt. — An Stelle des von den Tschechen gewünschten Korridors nach dem jugoslawischen Staate soll, wie es heißt, von der Entente nur die Jnteraationalisierung der' Eisenbahnlinie Preßburg-Fiume und die Jnternationalisterung der Donau zugestanden werden. Tittoni ist bezüglich Fiumes sür ein Kondominium zwischen den Jugoslawen, Deutschösterreichern ung Magyaren, nämlich für ein Kondominium unter der Kontrolle des Völkerbundes. — (Der krainisch-küstenländische Forst vere in) hielt am 20. Februar im Hotel Union in Laibach eine Versammlung ab, von der die Änderung seines Namens beschlossen wurde. Es heißt von nun an Forstverein für den Bereich von ganz Slowenien („Društvo za območje cele Slovenije“). Es wurde auch ein neuer Ausschuß gewählt, der die Interessen der Forstbesttzer vertreten wird. , — (Wichtig für die Angehörigen von Kriegsgefangenen.) Vor ein paar Tagen ist die Nummer 25 der Mitteilungen der Auskunftsstelle für Kriegsgefangene (3. Jahrgang) Wien I, Fischhof 3, erschienen. Aus dem Inhalt entnehmen wir außer den offiziellen Berichten Über die Lage unserer Kriegsgefangenen in Rußland, Serbien usw., die Bestimmungen über den Postverkehr mit Rußland und Meldungen aus Italien; Nachrichten über die Heimkehrbewegung, ferner die gesammelten Mitteilungen lett ti!« ng aß ide ses )tie cht tile >eck 16« seč che st-) hof ion us, ge« ins keit ms ren big ien. var ient ehr ru-mk-mf-als ob1' en: nur der ps" zem Die ir): hert men chen den rate nng ung für ;ern :olle hielt ab, >eißt nien ein verig e-Rit-ang) wir egs-ben hten ngen und Verlautbarungen der Staatsämter für Heerwesen und des Äußern, der deutschösterreichischen Zentralstelle für Kriegsgefangenenfürsorge und des Verbandes der Hilfsgruppen Kriegsgefangener rc. Abonnement vierteljährig 90 h, halbjährig K 1'80 und Einzelner« fand gegen Voreinsendung von 20 h in Briefmarken, Wien, I. Fischhof 3. — (Niedrige Spareinlagenverzinsung.) In Deutsch-öfterreich drängte dieser Tage wegen der Notenabstempelung alles zu ben Sparkassen. Im Hinblick auf den außerordentlichen Umfang dieser neuen Einlagen Hat die Erste Österreichische Sparkasse beschlossen, bis aus weiters Einlagen von mehr als 50.000 Kronen nur mehr mit ein Prozent zu verzinsen. Auch die Laibacher Banken haben den Zinsfuß für Einlagen auf 2 Prozent herabgesetzt. — (Kompensationsverträge zwischen Jugoslawien und Deutschösterreich.) In der „Reichspost" (2. Febr.) lesen wir: Das Österreichische Warenverkehrsbureau teilt mit: Nach« dem eine Abmachung des Ernährungsamtes, betreffend den Austausch von 30 Waggons Salz gegen Mehl und Fisolen, vorausgegangen, sind nunmehr die ersten zwei Kompensationsverträge mit Jugoslawien zum Abschlüsse gelangt. In den beiden Verträgen kommen vor allem die alten durch den Umsturz unterbrochenen industriellen Wechselbeziehungen zwischen den beiden Gebieten zur Be« rückstchtigung, indem gegenseitig die notwendigen Maleralien zur Verfügung gestellt werden. Bon Waren, die von Slowenien geliefert werden, seien G er b st offextr akt e sowie kalzinierte Tonerde erwähnt, dagegen auf deutschösterreichischer Seite Kupfervitriol, Schwefelsäure, Karbid. Obwohl die Kohlenbeförderungsverhältnisse auch in Jugoslawien sehr ungünstig sind, ist es gelungen, die Kohlenzufuhr aus dem Süden, wenn auch in beschränktem Maße, zu verbessern und sicherzustellen, indem außer 200 Waggons Kohle, welche bis Ende Februar angebient werden, täglich 10 Waggons Kohle aus dem Trifailer Revier geliefert werden. Hinsichtlich der Überlassung von Lebensmitteln konnten nur beschränkte Zusagen erreicht werden, doch wurden Käse und Bohnen zuge-gefagt, ferner nach Tunlichkeit 500 Stück Schlachtvieh. Die Slowenen erhalten insgesammt u. a. 110 Waggons Speise- und 10 Waggons Viehsalz, womit ihr dringendster Bedarf gedeckt ist. Da die Verhandlungen, die die freie Durchfuhr durch Deutschösterreich. Tschechien und Südslawien betroffen, wegen gewisser Bedenken der Prager Regierung ins Stocken geraten sind, wurde den Südslawen dentschösterreichischerseits bereitwilligst für Petroleumprodukte, Jn-dnftriefett, Kaolinerde, Ostrauer Kohle usw. die Durchfuhr durch deutschösterreichisches Gebiet zugestanden. — (Die Bereinigung der Jugoslawen anerkannt.) Wie „Temps" mitteilt, habe Lansing Dr. Trumbic wissen lassen, daß die Vereinigung der Jugoslawen mit den Serben und Kroaten offiziell anerkannt werde, daß aber die Frage der endgültigen Grenzregelung der Friedenskonferenz überlassen bleiben müsse. " Witterdorf. (Kirchliches.) Herr Kaplan Johann Semič Wurde von hier in gleicher Eigenschaft nach Fara bei Kostel versetzt und Herr Karl Žužek, bisher Kaplan in Adelsberg, für Mitterdorf bestimmt. — (Ein seltenes Dieustjubiläum.) Der Bahnrichter Johann Jamnik, der seit dem Jahre 1892 hier angestellt ist, vollendet am 20. März das 50. Jahr im Dienste der Staatsbahn. Wenn er jetzt ausspannen und die letzten Jahre in Ruhe verbringen will, gönnen wir ihm die Ruhe gerne, denn nach der Arbeit so vieler Jahre ist die Ruhe wohlverdient. — (Die Bodenständigkeit der Slowenen in Mitter-dorf) datiert von gestern, da der älteste hier geborene Slowene erst 32 Jahre zählt. Slowenische Namen sind um so seltener, je weiter man in der Geschichte der Pfarre zurückgeht. Zur Zeit der Gründung der Pfarre im Jahre 1789 kommt sogar in Wmdisch-dors nur der einzige slawische Name Krobath vor und selbst der dürfte eher einem Kroaten als einen Slowenen gehört haben. — (Die erste vernünftige Stimme.) Die Laibacher Blätter sind zumeist ganz aus dem Häuschen. Wenn's nach ihnen ginge, müßte alles Deutsche mit Rumpf und Stiel ausgerottet werden. Das Arbeiterblatt „Naša moč“ ist das einzige, welches gegen dieses blindwütige Treiben in einer der letzten Nummern äufzutreten den Mut gefunden hat und es für ungerecht erklärt, daß man Beamte, die ihre Pflicht jederzeit treu getan, die in Slowenien schon heimatsberechtigt geworden sind und für die nicht einmal vollwertiger Ersatz gefunden werden kann, nur deswegen absetzt, weil sie Deutsche sind. Altkag. (Die Spar- und Darlehenskasse) in Altlag verzinst vom 1. März 1919 an die Einlagen zu 2%. Die Darlehenszinsen werden dementsprechend herabgesetzt. Uchermoschmtz. („Traurige Erscheinungen der gegenwärtigen Zeit.") Unter dieser Aufschrift erzählen die „Dolenjske Novice" in Nummer 7, vom 13. Februar, ihren Lesern folgende Begebenheit: „Ich fuhr an einem Sonntage mit dem Abendzuge von Laibach nach Unterkrain. In den Wagenabteil, den ich benützte, stiegen auch ungefähr 16 stark angeheiterte Burschen ein, die lärmten und schrien wie die Wilden. Ein Furcht- und Schamgefühl überkam mich und meine Mitreisenden. Diese Burschen, im Alter von ungefähr 18 bis 24 Jahren, größtenteils Bauernsöhne und gewesene Soldaten, bekundeten ihre südslawische Bildung aus eine ungemein rohe Art und Weise. Sie sangen die schamlosesten. Lieder und belästigten ganz gemein die anwesenden Frauen und Mädchen. Un-zähligemale lästerten sie Gott und die seligste Jungfrau Maria, verfluchten Jugoslawien, die neue Regierung usw. Armes Jugoslawien, dachte ich mir, wenn du solch nichtswürdige Staatsbürger, solche Burschen und Soldaten hast! — Förmlich aufgeatmet haben wir, als die wilde Rotte endlich in St. Marein ausgestiegen war." — (Eine demokratische Bauernpartei) hat man vor kurzem in Oberfeld bei Töplitz gegründet. Beitrelen können Landwirte männlichen und weiblichen Geschlechtes und überhaupt alle, denen der Wahlspruch dieser Partei zusagt, der da lautet: Jedem sein Recht, das Recht überall! Wenn die dermaligen Machthaber doch auch unser Ländchen nach diesem Wahlspruch behandeln würden. Aber leider! Wo bleibt unser Recht? — (Ein honetter Mann) — versteht sich in seiner Art und Weise — ist ein gewisser Herr hier, der vor Jahren bald seinen Posten verloren hätte, wenn sich seiner nicht die Gemeindeinsassen angenommen hätten. Zum Danke dafür — na, wir schweigen vorläufig noch und werden das Geheimnis gelegentlich später einmal lüften. Kommt Zeit, kommt Rat und auch die Tat. — (Nationale Bedrängung.) Auch im Tschermoschnitzer Tale, wo man bisher von den politischen Umwälzungen wenig verspürte, bekommt man nun die nationale Bedrängung immer mehr zu spüren. Mit 31. Jänner wurden alle drei definitiven Lehrpersonen in Tschermoschnitz ans dem Schuldienste entlassen. Der Schulleiter wurde sofort mit Sack und Pack auf die Straße gesetzt. Außerdem werden die Gottscheer auf offener Straße beim Kirchgang nicht selten aus nationaler Voreingenommenheit belästigt. Daß die Stimmung der Gottscheer wegen solcher Vorfälle eine erregte ist, kann man sich vorstellen. — In unserer deutschen Schule wird jetzt an fünf Tagen in der Woche nur Slowenisch unterrichtet I Lienfeld. (Münzenfund.) Bei den Feldarbeiten wurden hier im Vorjahre zwei kleine Silbermünzen gefunden, die der bekannte Münzenkenner Herr Linhart in Gottschee als „Olmützer" bezeichnet. Die Umschrift lautet. A) D. G. Carolus Epus. Olo-mucensis (Bon Gottes Gnaden Karl, Bischof von Olmütz); B) Dux Lothar, (schlecht lesbar) etc. etc. (Herzog von Lothringen). Herzog Karl von Lothringen war Fürstbischof von Olmütz von 1692 (?) bis 1707 (?) und münzberechtigt. Die Münzen wurden an verschiedenen Stellen gefunden; wie sie hieher kamen, ist rätselhaft. Wahrscheinlich durch Gottscheer. die auswärts Handel trieben. — (Von der Ruine Friedrichstein.) Der Einsender obiger Notiz kam vor kurzem auch in den Besitz eines vor mehr als 60 Jahren auf der Ruine Friedlichstem beim Eingangstore im Schutt gefundenen Siegelstöckels, das uns ein interessantes Wappen zeigt: einen fliegenden und einen schwimmenden Schwan, ein Pferd und darauf einen Baum, einen Kopf mit einer Krone. X. (?) (Nicht gut leserlich) L. Welches Geschlecht führte ein derartiges Wappen? — (Deutscher Schulverein.) Unsere Schulvereinsorts-gruppe zählte im abgelaufenen Jahre 64 Mitglieder. An Mitgliedsbeiträgen wurden 128 Kronen geleistet, welcher Betrag der Hauptleitung in Wien übermittelt wurde. — (Von unseren Gymnasiasten.) Nach der Auflösung des Obergymnasiums in Gottschee mußten auch die zwei Septimaner aus dem hiesigen Schulsprengel in die Fremde wandern. Der eine zog nach Wels, der andere nach Horn; 5 Schüler traten aus dem Gymnasium aus. — (Das Schicksal unserer Ortschaststafeln.) Die Ortschaftstafeln von Lienfeld und Grafenfeld sind vor kurzem verschwunden, nachdem die deutsche Aufschrift von frecher Hand überpinselt und unleserlich gemacht worden war. Staszern. (Auch Kulturträger.) An einem Tage um die Mitte des Monates Februar kam aus der Richtung von Brod ein nobler Schlitten, in dem drei Herren und eine Dame saßen. An der Slraßenabzweignng Rieg — Brod machten sie vor dem Feuerwehrrüsthause halt und betrachteten die große schwarze Glastafel über dem Tore mit der deutschen Aufschrift: Gott zur Ehr', dem Nächsten zur Wehr'. Freiwillige Feuerwehr der Gemeinde Hinterberg. Die deutsche Aufschrift muß den Herren nicht gepaßt haben, denn sie fingen an mit der Peitsche nach der Tafel zu schlagen, offenbar mit der Absicht, die Tafel zu zerschlagen. Als ihnen das aus diese Weise nicht gelingen wollte, zog einer der Herren einen Revolver und feuerte gegen die Tafel, die aber von dem Geschosse nur durchlöchert wurde. Dann fuhren sie weiter. Gegen Abend kamen sie wieder zurück. Wiederum machten sie vor dem Rüsthause halt. Dieses mal holten sie jedoch aus dem nächsten Hause eine Leiter es war nur die Frau zu Hause — nahmen mit Hilfe derselben die Tafel herab, warfen sie zu Boden und schlugen sie in Stücke. Nachdem so das Heldenstück getan war, fuhren sie weiter gegen Brod. Wie wir erfahren, waren die Dame und die Herren aus Delnice und gehörten den besten dortigen Gesellschaftskreisen an. Wenn man glaubt, auf diese Weise Kultur zu verbreiten, so möge man uns Deutsche entschuldigen, wenn wir anderer Meinung sind. Für derartige Kulturtaten haben wir im Deutschen einen recht passenden Ausdruck. Er heißt: Büberei. Mieg. (Von der Schule.) Seit 16. Februar haben wir eine slowenische Klasse, die von etwa 17 Kindern besucht wird, während die deutsche Klasse über hundert Kinder zählt. Die deutschen Kinder haben notwendigerweise Halbtagsunterricht. Auch die slowenischen Kinder haben Halbtagsunterricht, vormittag die Hälfte und nachmittag die Hälfte und diese Hälfte ist wieder in zwei Abteilungen geteilt, fu daß auf jede derselben nur vier Kinder kommen. Zwergabteilungen. Der Lehrer in der slowenischen Klasse langweilt sich bei den vier Kindern in einer Abteilung, der Lehrer in der deutschen Klasse reibt sich auf. Für den Bestand der slowenischen Klasse fehlen eigentlich die gesetzlichen Voraussetzungen, während die Deutschen nahezu den Anspruch auf eine dreiklassige Schule haben. Welches wird der voraussichtliche Unterrichtserfolg fein ? Daß die deutschen Kinder Zurückbleiben werden, ist selbstverständlich. Aber auch bei den slowenischen Kindern wird trotz der Anstrengungen des Lehrers kein rechter Fortschritt zu verzeichnen sein, denn bei ihnen fehlt die erste Vorbedingung, die Sprachkenntnis. Ein Teil dieser Kinder versteht das Slowenische zur Hälfte, ein Teil von ihnen versteht aber keine Silbe. Untereinander reden sie in der Schule und außerhalb derselben ausschließlich Gvtrscheerisch. Wann sollen sie nun das Slowenische lernen? Vielleicht in der einen Stunde in der Schule? Unmöglich. Wir fürchten, daß sie aus der Schule austreten und weder deutsch noch slowenisch richtig können werden. Noch etwas! Wir haben gesagt, daß die „slowenischen" Kinder das Slowenische zur Hälfte oder gar nicht verstehen. Wie wird es nun sein in Betreff des Religionsunterrichtes? In welcher Sprache wird der Religionsunterricht erteilt werden müssen? In der Sprache, die die Kinder verstehen oder in jener, die sie nicht verstehen? Das ist aber eine Gewissensfrage. Die Verantwortung würde jene Kreise treffen, die einen fruchtbaren Religionsunterricht unmöglich machen. Köenlak. (Spar-und Darlehenskassenverein.) Da die am 23. Februar l. I. stattgehabte Generalversammlung wegen zu geringer Zahl der versammelten Mitglieder nicht beschlußfähig war, wird hiemit eine zweite Generalversammlung ans den 16. März I. I. zur selben Zeit, in demselben Lokale und mit derselben Tagesordnung wie die erste einberufen, bei welcher dann mit drei Viertel der Stimmen ohne Rücksicht auf die Anzahl der Teilnehmer Beschlüsse gefaßt werden. Der Vorstand. HraMnden. (Eine Anfrage.) In der einstigen Windifcherr Mark, dem heutigen Weißkrain, findet man dermalen noch eine Menge schönklingender deutscher Familiennamen, deren wir vorläufig zwei Dutzend, in Vers und Reim gekleidet, hiemit veröffentlichen. Man lese und staune: Weibl, Schmalz und Obermann, Sturm, dann Fuchs und Ostermanu, Doller, Weiß und Müller, Spreitzer, Rauch und Schiller; Leutgeb, Schuß und Matzele, Ruppe, Kunz und Maierle, Gelter, Wolf und Schweiger, Bartl, Klein und Geiger. Sind die Namensträger mit ihren urdentschen Schreibnamendeutscher oder slawischer Abstammung? Eine Antwort ans diese Frage erbitten wir uns vom großen Namenforscher Klemenčič. flu$ dem Amtsblatt* der nalionalregiermid $R$ in Caibacb. Verordnung Betreffend die Slaatsöeamte» deutscher AMszngehörigkeit und die Beiträge für die Iiamikien jener Sta«lsöeamten, die zeitweilig von ihren Aamilien getrennt leöen müssen. Amtsblatt Nr. XXV vom 19. Dezember 1918, Zahl 202. Mit Rücksicht auf die Beschlüsse des Kabinettsrates von Deutschöster-reich vom 23. November 1918, die die zeitweilige Regelung einiger Angele-genheiten der Staatsbeamten vorsehen, wird bis zur internationalen Regelung dieser Angelegenheiten folgendes angeordnet: 1. Die Angestellten des früheren österreichischen Staates, die Deutsche sind und im Machtbereiche der Nationalregierung SHS in Laibach ihres Amtes gewaltet haben, werden enthoben. Die Enthebung wird mit einem besonderen Dekret ausgesprochen. Die Bezüge werden ihnen eingestellt. 2. Unter der Bedingung, daß sie nichts gegen den Staat SHS oder etwas sür einen fremden Staat unternehmen und daß sie auf dem Gebiete der Natioualregierung SHS wohnen, erhalten die Enthobenen gegen eine semerzeltige Abrechnung bis zur internationalen Regelung, längstens jedoch bis Ende Februar 1919 Unterstützungen bis zum Betrage ihrer derzeitigen systemmäßlgen Bezüge mitsamt der Teuerungszulage. 3. Wenn die unter 1 genannten Angestellten um die Übernahme in den dauernden Ruhestand einkommen, wird die Eingabe den internationalen Verhandlungen überlassen; die Betreffenden werden enthoben und es wird ihnen die Unterstützung im Betrage der Ruhegebühr bis Ende Februar 1919 nach den Bedingungen unter 2 ausbezahlt. Diese Frist darf nur in besonderen, berücksichtigungswürdigeu Fällen verlängert werden. 4- Die unter 1 genannten Angestellten dürfen in jedem einzelnen »alle besonders aus wichtigen Gründen sei es vertragsmäßig, sei es pragmatisch in den Dienst des Staates SHS ausgenommen werden. Über jeden solchen Fall muß die gesamte Nationalregierung SHS in Laibach beschließen. Als ein so wichtiger Grund ist auch der Umstand zu berücksichtigen, daß der Betreffende aus einer heimischen Familie stammt. C. Den Staatsbediensteten, die an einen anderen Dienstort in der Heimat versetzt oder in den Dienst der Heimat übernommen wurden, aber wegen der bestehenden Verhältnisse mit ihrer Familie (mit allen im gemeinsamen Haushalte lebenden Familienmitgliedern- nicht sogleich übersiedeln können, wird bis zur möglichen Übersiedlung, doch längstens für die Zeit von drei Monaten, angefangen vom Tage, an dem der Angestellte den Dienst in der Heimat angetreten hat, ein monatlicher Beitrag in nachstehender Höhe ausbezahlt: a) beim Beamten: für die Frau 150 K, für das erste Kind 100 K, für jedes weitere Kind 50 K, doch im Gesamtbeträge nicht mehr als 450 K; b) beim Unterbeamteu und Diener: für die Frau 100 K, für das erste Kind 80 K und für jed s weitere Kind 40 K, doch im Gesamtbeträge nicht mehr als 340 K. Die angeführte Zeit von drei Monaten kann in berücksichtigungswür-digen Fällen verlängert werden. Verordnung der gesamten Landesregierung für Slowenien in der gleichen Angelegenheit. Amtsblatt Nr. XLV vom 1. Februar 1919, Zahl 396. Staatsbedienstele, abgesetzt nach Punkt A/1 der Verordnung der Nationalregierung SHS in Laibach vom 19. Dezember 1918, Zahl 202 «Amtsblatt Nr. XXV), erhalten als Unterstützung außer dem Betrage, festgesetzt im Punkte A/2, einen einmaligen Anschaffungsbeitrag in jener Höhe, wie er im Monate November 1918 ausbezahlt wurde. Verordnung üöer die Zuständigkeit Sei einigen Merwaltnngsangelegen- Heiten. Amtsblatt Nr. XLIII vom 28. Jänner 1919, Zahl 308. § 1. Bei Verwaltungsangelegenheiten, die unter den österreichischen Gesetzen eine Bestätigung oder Genehmigung durch die Landesausschüsse erforderten, geht dieses Recht der Bestätigung oder Genehmigung auf die tatsächlich zuständige Abteilung der Nationalregierung EHE in Laibach über. (Verordnung über die Ubergangsverwaltunq vom 14. November 1918, Zahl 111 Amtsblatt Nr. 11], Punkt III, Absatz 3.) § 2. Bei Verwaltungsangelegenheiten, bei denen unter den österreichischen Gesetzen eine Bestätigung oder Genehmigung durch die Landtage, ferner bei jenen, bei denen außer diesem noch die kaiserliche Sanktion notwendig war, geht dieses Recht der Sanktionierung, Genehmigung oder Bestätigung auf die Gesamtregierung SHS in Laibach über. Verordnung, Setreffeud die Vorschüsse, für welche im Laufe des Monates Zänner 1919 ein neues Ansuchen eingereicht wurde. § 1. Personen, deren Versorgung dadurch, daß mit 15. Jänner 1919 alle Unterstützungen zeitweilig eingestellt wurden, schwer gefährdet erscheint, muß durch Gewährung von Vorschüssen geholfen werden. Dies aber nur unter folgenden Bedingungen: § 2. Diese Personen müßten schon im Genüsse einer Unterstützung, sei es der Flüchtlings-, der amerikanischen-, der Unterhalts- oder der Invaliden» Unterstützung, der Unterstützung für Angehörige von Invaliden oder von gefallenen und vermißten Soldaten sein. Außerdem muß ihr Ansuchen um neuerliche Zuwendung dieser Unterstützungen schon eingereicht sein. § 3. Das Vormögen und die Einnahmen dieser Personen dürfen die nachstehenden höchsten Maße nicht übersteigen: 1. ihr Besitz darf nicht über 6 Joch umfassen, 2. ihr Barvermögen darf nicht mehr als 500 K betragen, 3. der Tagesverdienst aller Familienmitglieder, die mit ihnen im gemeinsamen Haushalte leben, darf zusammen 10 K oder aber 5 K für die Person nicht übersteigen, 4. die Bittsteller dürfen nicht das Recht zur vollständigen Verpflegung mit Lebensmitteln haben. § 4. Diese Personen dürfen nicht vermögendere Eltern oder Kinder haben, die ihnen in Zukunft mit Vorschüssen aushelfen könnten. § 5. Die Gemeinden sind verpflichtet, Vorauszahlungen auf die Art zu leisten, wie sie für den Unterhaltsbeitrag § 5 des Gesetzes vom 27. Juli 1917 und die Ausführungsverordnung vom 10. August 1917 regeln. Für alle Unterstützungen sind jene Drucksorten zu benützen, die in der Vollzugsverordnung vom 10. August 1917, R. G. Bl. Nr. 337, vorgeschrieben sind. Bei den Flüchtlings- und amerikanischen Unterstützungen ist auf dem Formular die Auf-schrift „Unterhaltsbeitrag" zu streichen und durch „Flüchtlings- oder ameri-ianifchc Unterstützung", wenn darum angesucht wurde, zu ersetzen. § 6. Das Verfahren. 1. Die Partei, deren Unterhalt gefährdet erscheint, hat sich bei der Gemeinde ihres Wohnortes zu melden. Diese muß ihr die Unterstützung, die sie nach dem 15. Jänner erhalten müßte, wenn die Unterstützungen nicht zeitweilig eingestellt worden wären, sogleich auszahlen. Beim Empfang muß die Partei über den Erhalt des Vorschusses eine Quittung ausstellen. 2. Die Gemeinde sendet diese Quittungen durch das Steueramt der Kommission, die das Ansuchen um eine neuerliche Verleihung der Unter-stützung in Empfang genommen hat. Unter einem hat sie über die ausbezahlten Vorschüsse ein Kassaverzeichnis zu führen. 3. Die Unterstützung ist für alle jene Personen des gemeinsamen Haushaltes, die vor dem 15. Jänner Unterstützungen erhalten haben, anzuweisen. Die Höhe der Unterstützung hat sich nach den neuen Ansätzen der Verordnung vom 18. Dezember 1918, Zahl 219 (Amtsblatt Nr. XXVIII), und der Verordnung vom 9. Jänner 1919, Z. 260 (Amtsblatt Nr. XXXV), zu richten. 4. Die Kommissionen, die solche Quittungen entgegennehmen, sollen die Bittgesuche, insofern sie berücksichtigungswürdig sind, schnell erledigen. 5. Die Steuerämter müssen den Gemeinden bei Bedarf die benötigten Summen auf Rechnung dieser Vorschüsse anweisen. § 7. Auf diese Verfügung hat die Gemeinde die Bevölkerung auf ortsübliche Weise aufmerksam zu machen. § 8. Diese Verordnung bleibt bis 15. März 1919 in Wirksamkeit. t Kamille Wick gibt im eigenen wie im Namen sämtlicher Verwandten allen lieben Freunden Und Bekannten Nachricht von dem Hinscheiden ihres lieben, herzensguten Gatten, Sohnes und Bruders, des Herrn Kans Wck Markscheiders der Kustria-Inviläurnsrverke Sei Villen welcher Freitag den 14. Februar um 10 Uhr vormittags nach langem schweren Leiden sanft im Herrn entschlafen ist. Die heilige Seelenmesse für den teuren Heimgegangenen wird Montag den 3. März in der Stadtpfarrkirche in Gottschee gelesen werden. Nürschan-Gottschee, den 14. Februar 1919. Gin Sprungeöer steht den Landwirten jederzeit zur Verfügung bei Zosef Streue in Schalken-darf Wr. 19. Zwei Zimmer unmöbliert, geeignet zur Einrichtung einer Kanzlei, sind sofort zu vermieten. Anzufragen im Kaffeehause „Friedl". Kaffeehaus-Eröffnung. Teilen der geehrten Bevölkerung von Stadt und Land Gottschee höflichst mit, daß wir das altbekannte Kaffeehaus „Friedl" in Gottschee, Hauptplatz, übernommen und am 1. März eröffnet haben. Aufmerksame Bedienung und gute Getränke sichern wir schon in vorhinein zu und bitten um zahlreichen Zuspruch Wiktor und Aanny Wressnig. Bei einmaliger Einschaltung kostet die viergespaltene Xleindruckzeile oder eren Raum *0 Heller, bei mehrmaliger Einschaltung 8 Heller. Bei Einschaltungen durch ein Kalbes )ahr wird eine zehnprozer tige, bei solchen durch das ganze )al» eine zwanzigprozentige Ermäßigung gewähr:. Die Anzeigengebühr ist bei einmaliger Einschaltung gleich bei Bestellung, bei mehrmaliger vor der zweiten Ein* schaltung zu erlegen. — Es wird höflichst ersucht, bei Bestei.. lungen von den in unserem Blatte angezeigten Zirmen sich stet» auf den »Gottscheer Boten" zu beziehen. Verein Her Deutschen s. üomcbee — in Wien. == Ätz: I., Himmelpfortgasse Nr. 3 wohin alle Zuschriften zu richten find und Landsleute ihren Beitritt anmelden können. Zusammenkunft: Jeden Donnerstag im Wereinsheim Wank Deierks Hastwirtschaft, I., Maöenöergerstraße Wr. 5 a. IMF- Staunend billig! "Mg Vorzügliche Waschseife ebenso Toilette- und Rasierseife empfiehlt, solange der Vorrat reicht, Matthias Jtom b. J. in Hottschee. — Sollte jemandem die Ware nicht entsprechen, wird sie zurückgenommen und das Geld zurückerstattet. 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Da diese Gerüchte mit den Tatsachen tm krassen Widerspruche stehen und der Wahrheit nicht entsprechen, so warne ich im Aufträge meines Klienten jedermann, die Gerüchte weiterzuverbreiten, da mein'Klient sonst genötigt wäre, sowohl die Urheber als auch die Verbreiter des Gerüchtes strasgericht-lich zu belangen. Gottschee, am 27. Februar 1919. Dr. Kirrs Arko Rechtsanwalt in Gottschee. Sehr schöne überschütte fünfjährige Kichtenpffanzen das Tausend zu 14 K, liefert, so lange der Vorrat reicht Aranz Höherer? Kaufmann in Hottschee. Alle Einrichtungsstücke wie: Betten, Kasten, Tische und Stühle, werden zu kaufen gesucht. Anbote nimmt entgegen die Verwaltung des Blattes. Aug. Venchiarutti Steinmetzmeister in Stalzern empfiehlt sich zur Anfertigung von Grabsteinen und Kriegerdenkmälern 9-5 in künstlerischer Ausführung. — Preise niedrig. I Sparkasse der Stadt Gottschee Einlagenstand Ende Dezember 1918: K 11,272.732-27. Zinsfuß für Einlagen (ohne Abzug der Rentensteuer) SV^/o. Zinsfuß für Hypotheken im Bezirke Gottschee 5Va, in anderen 5sA°/o. Das Amtslokal der Sparkasse ber Stadt Gottschee Be« Amtstage jeden Montag und Donnerstag von 8 bis 11 Uhr und an findet sich im Schloßgebäude am Auerspergplatz. allen Jahrmarkttagen von 9 bis 11 Uhr vormittags. Verantwortlicher Schriftleiter C. (Stier. — Herausgeber und Verleger Josef (Sptncti. — Buchdruckerei Josef Pavlicek in Gottschee.