Nr. 35. Molltag, 13. Februar 1888. 1U7. Jahrgang. Macher Zeitung. »'n»M"??,"?"p"i«: Ml P° fiver,«« bun,: «anMrlg fl, lb. halbjährig „ ganzlährig N, i. - I»l«tlo«««b»r l Für bl« ,u 4 .^eilln »5 tl.. «röh«e P«r ^t.lc « l»,; bei ö,teren w!eb«h°lun»en pr, Feil« 5 tr D>c „Laibach« Zeitung" erscheint tilglich m!t «lusliahme be,- Könn- »nb Feiertage, Die »b«i»lftra«o» befindet fich «ahnholgasie 15, dir «eboltio» lvieneiftlaße 15, — Unfrankierte Vritie werben uicht l>ngenomn,cu unb Ai^nulcllh!« nicht zurlisgestellt. Amtlicher Mil. Ok-ri^ ^ '"^ k- Apostolische Majestät haben dem E "7" """ "' D. Karl Hermann Uso Freiherr,, von tars" „"^lm zu Rodelsee die Kämmererswürde tlrel allergnädigst zn verleihen geruht. Uller^c/' ^'^ ^ Apostolische Majestät haben mit l^chster Entschließung vom 4. Frwuar d. I. dem das w'?/". ^"lmanne Leopold Schostal in Wien zu verl 'b ä ^^ Franz.Ioseph-Ordens allergnädigst Karl^ Handelsminister hat der Wiederwahl des bez n von Hillinqer zum Präsidenten und der k ^ Ritter von Moro zum Vicepräsidenten daz 3^ ^' ""d Gewerbekammer in Klagcnfurt für berzoann.^ ^'^ ^^ II. Stück des Landesa.cselMattes für das unter" lM" ausgegeben unb versendet. Dasselbe enthält das Gesetz vom 2«. Oltober 1««?, l'elleff.',,d die Theilung urmmlschaftlicher Gruxdstiicte unb die Regulierung der wall., "pichen gcmcinschaftlicheu Vcuühungs« und Ver-Ülr 3^"""asrechte; nas Ochl) vonl 26. Oltober 1887, betreffend die Znsam-d^r m""^. " ^"descoininission fill die Angelegenheiten «I?"""'»""» des Waldlmides von fremden Enclaven "no der Arrondierung der Waldgrenzen. Von der Redaction des Landesgeschblaltes y . für Krain. ^^"lbllch am 13. Februar 1888. Nichtamtlicher Weil. Die Nesorm der Zucker-, Spiritus- uud Bicrsteuer. unaar^ ^! lebte Serie der mit dem österreichisch, han "V? Ausgleiche in einem gewissen Zusammen« auf V^U "' Angelegenheiten befinden sich »unmchr lind dipl ^^ b" p^rlameutarischeu Erlediguug. Es den »,n ^ Gesetzentwürfe, betreffend die Zuckersteuer, die N ^°" Abrannten geistigen Flüssigkeiten uud «iniae Äl ^""3 bes Brautweiües. endlich betreffend dinaz ^"beruugen der Viersteuervorschriften. Aller-eigentli^ «, ^lese Vorlagen keinen Bestandtheil des la>mt?"'. gleiches ""t Ungarn, der ja. wie be-Äestel,p,7" ^'setzeskraft erlangt hat; allein da die des be i. "^"" Zucker. Vrautwein uud Bier im Siune ^^ 'lriieudcii ZM, ^„d Handelsbüudnisses in beiden Neichshälften nach gleichen Grundsätzen erfolgen muss. hat mau sich darau gewöhnt, die hierauf bezüglichen gesetzliche» Vorkehrungen als Folgewirkungcn des Ausgleiches zu betrachten und mit demselben in einen be-stimmten Zusammenhang zu bringen. Die Aufnahme, welche die erwähnten drei Vorlagen in der öffentlichen Meiuuug sowohl diesseits wie jenseit« der Leitha gefunden haben, mufs als eine sehr günstige bezeichnet werden. Allgemein wird anerkannt, dass es den beiderseitigen Regierungen gelungen ist, zwischen den zahlreichen einander oft entgegenstehenden Interessen, welche sich, wie an Steuerfragen überhaupt, insbefoudere an die bezeichneten drei Gesetzentwürfe knüpfen, den richtigen Mittelweg einzuschlagen und unter entsprechender Rücksichtnahme auf die Bedürfnisse des Staates auch alleu jenen Anforderungen Rechnung zu tragen, welche das Gedeihen der Landwirtschaft uud der laudwirtschaftlichen Industrie, die ja in erster Reihe an der Zucker-. Spiritus- uud Bierstener interessiert siud, bedingt. Einen besonders guten Eindruck hat in allen Zucker producicrenden Ländern der diesseitigen Reichshälfte der Gesetzentwurf über die Zuckersteuer hervor-gebracht, welcher, auf dem als gerecht und zweckmäßig anerkannten Grundsätze der Fabrilatsteuer beruhend, nicht bloß den Interessen der Staatsfinanzen, souderu in gleicher Weise auch den Existenzbedingungen der für Oesterreich so hochwichtigen Zuckerindustrie uud aller mit demselben im Zusammenhange stehenden Produc-tionszweigc Rechnung trägt. Wenn es hiefür noch eines Beweises bedurft hätte, dann hätte ihn der Umstand geliefert, dass im Verlaufe der Debatte über die Zucker, steuer sämmtliche Redner, darunter anch diejenigen, welche sich gegen die Vorlage hatten vormerken lassen, sich mit den Principien des Gesetzes einverstanden er. klärten und die großen Vorzüge anerkannten, welche dasselbe auszeichne,,. Nur inbctreff der Ausfuhrprämie gab es Meiuungsverschiedenheiten; in dieser Beziehuug hat jedoch der Herr Finanzminister mit so bewährter rhetorischer Meisterschaft und so überzeugender Logik den Standpunkt der Regierung vertheidigt, dass aus so manchem Saulus ciu Paulus wurde uud selbst die Auhäugcr des Plener'schen Minoritätsantrages der Einsicht sich nicht verschließen konnten, dass' Praxis uud Erfahrung zugunsten der Regierung sprechen. Die Vorlage, betreffeud die Spiritutsteuer. hat zwar zunächst die Aufgabe, den Finanzen der Staats. Verwaltung höhere Einnahmen zuzuführen, allein es gefchieht dies uuter so sorgfältiger Vedachtnahmc auf die Interessen der hievon berührten landwirtschaftlichen Produktionszweige, dass eine Schädigung derselben in keinem Falle zu besorgen steht. Allseitig wird heute anerkannt, dass insbesondere Brantwein einer jener Consumartikel ist, aus denen sich. ohne einen empfind» lichen Druck auf die Lebensverhältnisse der Bevölkerung und ohne Beeinträchtigung wichtiger wirtschaftlicher Interessen namhaft höhere Einnahmen für den Staatssäckel erzielen lassen, als dies bisher der Fall war. Die meisten größeren Staaten Europa's ziehen aus der Besteuerung des Brantweins doppelt und dreifach höhere Erttäguifse. als Oesterreich, ohne dass hiernnter die Production leiden würde. Es ist deshalb gewiss nur ein rationeller Vorgang, wenn auch unsere Finanz« Verwaltung diese Steuerquelle in höherem Maße in Anspruch nimmt, zumal hiebei auf die kleineren land» wirtschaftlichen Brennereien in vollem Maße Rücksicht genommen wird. Was schließlich die Aenderungen in der Bier-steuer betrifft, so sind dieselben zwar nicht einschneidender Natur, aber zweckmäßig und den Grundsätzen der Billigkeit entsprechend. Dies gilt besonders von den Bestimmungen über die Steuerrückvergütung bei der Aieransfnhr. Das Ausmaß derselben rief nämlich bei jenen Brau - Industriellen Klagen hervor, welche mit Rücksicht auf ihren inländischen Bierabsatz genöthigt sind, Bierwürze von verschiedenen Extract-gehalten zu erzeugen. Sie konnten nämlich bisher für Bier aus hochgradiger Würze nur die Rückvergütung desjenigen Steuerbetraa.es erlangen, welchen sie für die erzeugte schwächste Würze gezahlt haben. Dazu kommt noch. dass im bisherigen Ausmaße der Steuerrückvergütung die Schwendung nicht berücksichtigt erschien, welche die versteuerte Bierwürzmenge im weiteren Processe der Biererzengnng erleidet. Diesem doppelten Uebelstande wird mm durch die neue Gesehesvorlage, welche übrigens auch verschärfte Strafbestimmnngen gegeu BeuachtlMigungen des Staatsschatzes enthält, abgeholfen. In Anbetracht dieser Verhältnisse darf wohl mit Zuversicht erwartet werden, dass die Vorlagen sowohl dieöseits wie jenseits der Leitha die Zustimmung der parlamentarischen Vertretungskörper erlangen werden. Verhandlungen des Rcichsrathes. — Wien, 10. Februar. In der heutigen Sitzung des Abgeordnetenhauses interpellierte Abg, Dr. v. Plener die Negierung, ob sie das vom böhmischen Landtage beschlossene Samtätsgeseh zur Sanction vorlegen werde. In diesem Gesetze wird als Bedingung für die Anstellung von Gemeinde- unb AezirlS- Jeuilleton. Hygienisches Tanzen. E'N Capitel für Tänzerinnen uud Täuzer. erfüllt "cl,^?^ ^ "'^ ""r ein Vergnügen, sondern ""! unk ,.^? , "' """" auch niemals ausgesproche-Nie rnan^ - beabsichtigte,, Zweck der Leibcsübuug. Gelegeni? ^unge Dame freut sich in, Winter, wo die e« dM. m> Spaz'eraMgen nicht so günstig ist, wenn herrlich.' /^rgen gehen wir zu Bail!» — «O. wie ^fr uns m«? mcht selten die Antwort, «da wollen ^lt> dann i "'^l ordentlich austanzen!» Und das Die c>la °"6, redlich besorgt. ^Meinen A' ^" lommt das Tauzen zu eiuer so hln zu h!" ^l.ebthklt? 'st gewiss iu erster Liuic da-^ Freude ""'' bass die Lust an Geselligkeit und Mülle» zu ^ °". "»em Spiele, welches Männer und ^> kehre" 5„ - !"samem, heiteren, und ungezwungenem Mect de«l,lk '??' die erste Ursache und der letzte M auch ^°"' )"'d Allein die Stimmung der Zeit ^gemischt .."«wen Tanzlust eine Art Culturmissiou Funkens' m?"^" nur von wenigen, ganz von des , ^sein ^?'se Angekränkelten mit deutlichem Be-u" °ls in?; ^ '"ird. die Mehrzahl der Täuzer aber ^genwi^"Unctwe Ueberzeuguug von der heilsamen und ßVi^" das stockende Leben von uns Stu-^tadtebewohnern beseelt. Kein Wunder also, dass in den Städten, wo der krankhaften Vergnügungssucht ja so mancherlei Gelegenheit geboten wird, das Tanzen den ersten Platz'behauptet. Denn das Bcwegungsbedürfuis nach der Woche Last uud Hitze ist ein viel größeres, als auf dem Laude. Freilich darf man nicht vergessen, dass auch der Bauer und das Bauerumädchen, die im Felde genug körperliche Austrcngung finden, am Sonntag dennoch nicht verschmähe,,, sich' stundenlang anf dem Tanzboden zu wirbclu. Hier trifft unsere hygieuische Reflexion nicht zu. Vielmehr machen sich hier die Ueberlraft uud das Ueberbehagen geltend, weshalb cs denn auch bei Vaucrutäuzcn gewöhnlich mehr wie fröhlich hergeht. Für diejenigen aber. die mehr geistig thätig sind oder Stubcnarbeit zu verrichten haben, ist das Tanzen unzweifelhaft eine der besten Leibesübungen, weil es Bcwlgungeu veranlasst, die gleichzeitig der Gesundheit dienlich siud und des Menschen Herz erfreuen. Eine heitere Stimmuug ist immer vou großem Einfluss ouf das Wohlbehagen des Körpers. Allein nicht minder eine taltmäßige Bewegung. Die verzerrten Glieder scheinen in ihre natürliche Lage zurückzukehren, und ein Gefühl von Leichtigkeit uud Freiheit erwacht im Körper. Zudem ist jede andauernde Bewegung des ganzen Leibes eine hcilfame Beförderung des Stoffumfahcs. Das Blut. die Zellen. Muslelu uud Nerven erhalten neue Nahrung. Ein von geistiger Arbeit übcranstrengtcs Gehirn findet die nöthige Muße, die vom Sitzen steif-gewordencn Glieder werden wieder geschmeidig durch die wechselnde und schnelle Bewegung. Es ist also auch aus diesem Grunde leicht erklärlich, warum die Jugend so gern tanzt, und warum die Alten es noch immer nicht lassen können. Zu ihrer Eulschnldigung oder auch Ermunterung mag daran erinnert werden, dass Sokratcs noch im hohen Alter nicht unterließ, sich im Turuen uud Tanzen zu üben. Es ist Thatsache, dass Tanzübungen, die täglich und mit Vorsicht angestellt werden, wie wenn es sich um eine Schularbeit handle, bei jungen und alten Mädchen von schwacher Gesundheit zum großen Theile die Gymnastik ersetzen können. Und sicherlich gewähren solche Uebungen neben ihrem Nutzen auch stets ein ganz besonderes Vergnügen. Soll aber der Tanz ein wirksames Heilmittel sein, so ist es nöthig, ihn in richtigem Maß uud Takt auszuführen, weil andernfalls üble Folgen unausbleiblich siud. Bei keiner körperlichen Bewegung ist größere Vorsicht geboten, als beim Tanze. Die Uebelstände, die daraus hervorgehen können, sind zahllos: Athmnngs-beschwerden, Herzklopfen, zu starke Trans p,rat,on. Verdauuugsstöruugen, Steifheit und Schlaffheit der Gliedmaßen, Bronchitis, Lungenentzündung, Fieber u. dergl. m. Die Ursachen aller dieser Uebel sind folgende: Man tanzt gewöhnlich in einem Saale, worin die Luft zn warm ist. weil entweder die Ventilation ungenügend oder die Aeleuchtuug zu stark. Solche Luft ist sehr schädlich für die Lungen uud die Gesundheit überhaupt. Bei den Damen kommt hinzu, dass sie sich häufig zu Laibacher Zeitung Nr. 85. 300 13. Februar 1888. ärzten die Kenntnis beider Landessprachen verlangt. Abg. Varon Dumreicher und Genossen interpellierten den Handelsminister, weshalb er die Zusage wegen Gewährung einer Staatsgarantie für den Eisenbahnbau Wolfsberg-Zrltweg nachträglich zurückgezogen und bloß die Uebernahme von Stammactien im Betrage von 50.000 bis 60.000 Gulden in Ausficht gestellt habe, dadurch sei das Zustandekommen der Vahn vereitelt. Die Interpellanten frage»> was der Handelsminister zu thun gedenke, um das Bahchroject Wolfsberg«Zeltweg auf der Grundlage einer thalsäMich möglichen Finanzierung zu verwirklichen? Dann letzte das Haus die Debatte über den Handelsvertrag mit Deutsch.and fort. Abg. Freiherr von Schwegel begründete als Referent in seinem Schlusswort« die Nothwendigkeit, das Uebereinkommen mit dem Deutschen Reiche wegen Verlängerung des Handelsvertrages vom 23. Mai 1881 anzunehmen, und ent« lräftete die von verschiedenen Rednern im Laufe der Debatte vorgebrachten Bemerkungen. Insbesondere hob er die Wichtigkeit hervor, zu einem Tarifvertrage mit Deutschland zu gelangen, wozu es freilich auch des Entgegenkommens des anderen Contrahenten bedürfe. Was aber eine Zollunion von Oesterreich-Ungarn mit dem Deutschen Reiche betreffe, so widerstreite dieselbe schon den Bestimmungen des Frankfurter Friebensvertrages. Redner empfahl die ungeänderte Annahme der Vorlage. (Beifall.) — Pas Uebereinkommen wurde hierauf mit großer Majorität beschlossen. — Das Haus wählte dann den aus 36 Mitgliedern bestehenden Ausschuss für die Brantwein« und Biersteuer. Abg. Freiherr von Schwegel referierte über die Declaration der Signatarmächte vom 1. Dezem« ber 1866 hinsichtlich des unterseeischen Telegraphen-Kabels. Das Haus ertheilte ohne Debatte seine Zustimmung. Nbg, Lienbacher berichtete über das Gesetz, womit strafrechtliche Bestimmungen inbetreff der Siche' rung der Unterseekabel getroffen werden. Wurde ohne Debatte in zweiter und dritter Lesung angenommen. Es begann hierauf die Besprechung der Neantwor« tung der Interpellation, betreffend die Kohlentarife. Abg. Dr. Derschatta beruft sich, was die Richtigkeit der von den Interpellanten angeführten Quantitäten von Kohle betrifft, auf den im steiermärkischen Landtag erstatteten Bericht und auf die Mittheilungen in der Grazer Han« delskammer. Die Interpellanten seien also gerechtfertigt, wenn auch die Regierung in der Lage gewesen sei, aus Grund späterer Erhebungen andere Ziffern aufzustellen. Redner betont, dass durch die Herabdrückung der Kohlenpreise zweifellos das in Bergwerken bestehende Nationalvermögen der Steiermark vermindert werde und dass dadurch auch zahlreiche Familien im Lande in ihrer Existenz bedroht seien. Die Köflacher Werke seien genöthigt, die Kohlen fast unter den eigenen Gestehungskosten zu verkaufen. Redner erörtert die rechtliche Frage der von der Nordbahn bewilligten Refactie und bezieht sich speciell auf die vorgeschriebene Veröffentlichung, die erst am 26. Jänner 1888 erfolgte, während die Interpellationen am 25. Jänner stattfanden. Das Streben der Nordbahn, die Refactie geheimzuhalten, beweise, dass sie nicht den Muth hatte, dieselbe offen zu vertreten. Redner sei überzeugt, dass der Handelsminister vom besten Willen beseelt sei, das hindere aber nicht, dass die Vortheile aller Abmachungen in die Taschen der großen Monopolbesitzer, Rothschild und Gutmann, fallen, und dass der Minister nur mit bedeutenden Schwierigkeiten imstande sei, die Interessen der alpinen Bergwerke zu schützen. Dies verdanke man aber nur jenen, welche der Verlän< gerung des Nordbahn-Privilegiums zugestimmt haben. (Lebhafter Beifall links.) Abg. Dr. Pattai leitet ebenfalls die gesammteu Uebelstände von dem Nordbahn-Uebereinkommen ab. Uebri-gens stehe die ertheilte Refactie mit dem Artikel 8 des Uebereinkommens im positiven Widersprüche, und bedauert es der Redner, dass man einer großen, mächtigen Firma solche Begünstigungen zugestehe. Die verspätete Veröffentlichung der Refactie sei ein Unrecht. Es sei betrübend, dass der Minister erst durch Verhandlungen in den Stand gesetzt werde, den alpinen Bergwerken zu helfen, statt dass er die Macht hätte, es direct anzuordnen. Dieser Umstand sei neuerdings ein triftiges Argument dafür, dass die großen Transportmittel verstaatlicht werden. Redner bemerkt, dass die Wiener Bevölkerung empört sein müsse darüber, dass die Nordbahn ihr die Kohlen theuerer liefere, als der Südbahn. Redner vermuthet, dass das Haus Rothschild die Absicht habe. die steierischen Kohlenwerke nur bis zu einem gewissen Grade zu entwerten, um sie dann billig zu erwerben. Redner klagt insbesondere über den Adel, welcher den Aspirationen der Juden nicht kräftig entgegentrete. (Beifall auf der äußersten Linken.) Präsident Dr. Smoll a ertheilte dem Abgeordneten Dr. Pattai, welcher über die dem Baron Albert Rothschild ertheilte Hoffähigkeit eine Bemerkung machte, den Ordnungsruf. — Abg. Dr. Heilsberg erklärt, dass er und seine Gesinnungsgenossen eifrig darüber wachen wollen, dass die heimische Industrie nicht geschädigt und die sociale Frage nicht etwa nach dem Spruche gelöst werde, dass die Großen die Kleinen fressen. (Beifall links.) Regierungsvertreter Sectionschef Ritter v. Wittek hebt hervor, dass die Zugförderungskosten fast den dritten Theil aller Eisenbahn-Betriebskosten verschlingen, und dass daher die Bahnen, besonders die ärmeren, bestrebt sein müssen, die Kosten zu verringern. Die ungünstige finanzielle Lage der Südbahn sei nun allgemein bekannt, und man begreife, dass sie bestrebt sei, gute Kohle billig zu erhalten. Die Ostrauer Kohle stellte sich in ihrem Brennwerte bedeutend höher als die steirische, und es liege daher im Interesse der Südbahn und des Publicums, wenn sie selbe zu verhältnismäßig reducierten Preisen erhalten können. Ob es gerade empfehlenswert war, mit dem Frachtpreise so tief herabzugehen, als es wirklich geschehen sei, überlasse er der Beurtheilung des Hauses. Jedenfalls aber sei die Nordbahn gemäß der Concessions-Urkunde berechtigt gewesen, eine solche Nefactie innerhalb des Maximaltarifes zu bewilligen. Es liege auf den Refactien überhaupt ein Odium, Redner müsse aber aufmerksam machen, dass das Quantum Kohle, auf welche sich die Refactie beziehe, eine keineswegs ungewöhnliche sei, ja hinter anderen Kohlen-Refactien zurückstehe. Die Köflacher Kohle genieße selbst eine ähnliche Refactie. Redner hebt ferner hervor, dass die Verwaltung bei der Zulassung von Begünstigungen sich nur von sachlichen Motiven leiten lassen könne, keineswegs aber von Rücksichten auf Personen, ob dieselben beliebt oder nicht beliebt seien. Eine wirkliche Gefahr für die alpinen Kohlenwerke liege nicht vor, wie die ziffermäßige Darstellung in der Antwort auf die Interpellation beweise, welche in keiner Weise entkräftet worden sei. Die Entlassung von Arbei» tern, so betrübend sie sei, finde doch nur in sehr geringem Grade statt, und die Behörden haben bereits Maßregeln getroffen, diesen Arbeitern Beschäftigung zuzuweisen. (Beifall.) Abg. Matsche ko polemisiert zunächst gegen den Abg. Pattai, welcher mit Unrecht die Abgeordneten der Stadt Wien verdächtigt habe. Was die großen Tarif-ermähigungen betreffe, so seien sie nur die Eonseauenz des Nordbahn-Privilegiums, hätten aber doch wenigstens das Gute, dass man jetzt hoffen dürfe, Wien werde H ligere Kohlen erhalten, nachdem die Refactie veröffentuy werden musste. . Abg. Dr. Steinwender polemisiert gegen oe Abg, Auspitz, der es nicht begreifen könne, wie denn t» Ste'irer sich gegen eine billigere Kohle auflehnen lönl,"' obwohl ihre heimische Industrie dadurch zugrunde g^ (Unruhe und lmmende Zwischenrufe.) Redner wendet M hierauf gegen die Ausführungen des Regierungsverttt ters und behauptet, dass die Regierung berechtigt ^ Wesen wäre, die betreffende Nefactie zu verbieten. «^ die Südbahn betreffe, so hätte dieselbe wohl andere M«'' sich finanziell brsser zu stellen, als durch den Bezug v" Oslrauer Kohle. Um halb 5 Uhr schloss der Präsident die S'M' und beraumte die nächste für Donnerstag, den 16. u bruar, an. Tagesordnung: Erste Lesung des UniverW» Erlasses. Politische Vlelierllcht. (Parlamentarisches.) Der BudgelauM hielt Freitag unter Vorsitz seines Obmannes, G^s Claui'Martillic, eine Sitzung, welcher Finanzmun! Ritter v. Dunajewski und noch einige Regierung^, treter beiwohnten. In Fortsetzung der Berathung ". Budgets wurde zunächst das Capitel «Oberster i»^ nuugshof» berathen. Die Creierung der Stelle el"' Mi'ten Sectionschefs bei dem Obersten RechmmM wurde mit der großen Vermehrung der Agenden dieser Controlstelle begründet, und wurden die für" selbe von der Regierung aufgestellten ZiffernanM 9 nehinigt. Sodann gieng der Ansschuss in Verhand)", des Capitels «Tabak» ein. Bemerkenswert ist hl^ dass die Einnahmen aus dem Tabak eine naB! Steigerung erfahren haben. Auf die letzten zehn ^^ vertheilt sich diese Steigerung derart, dass die eN^ neun Jahre zusammen eine Steigerung von 29 ^ lionen ausweisen, während sich im letzten Jahre a" eine solche von drei Millionen ergibt. ,^ (Gewerbestatistik.) Das Handelsministe"" hat im Wege der Landesregierung an die 2a»b<^ Handels- und Gewerbekammer die Aufforderung.^ gehen lassen, die Einsenduug der Daten betreffs Gewerbe- und Indnstriestatistik seit 1880 zu bew' nigeu. Eine analoge Aufforderung ist auch der 6>"' Kammer zugekommen. ^, (Marlenzwang für die SenseN'3"^ st r i e.) Aus Klagenfurt wird telegraphiert: Uebels suchen der Senseufabrikanten in Wolfsberg uni ^^ ihres Sensenexportes nach Russland gegen betrüge^ Coucurreuz petitioniert die Kärntner Handestaw ^, bei dem Herrn Haudelsminister Marquis Bac^ . um beschleunigte Einführung des MarlenschlchH uuter Festsetzung strenger Strafen gegen MarlenfaW^ oder Schaffung eines Specialgesehe«, betreffend Markenzwaug für die Sensen-Industrie. se) (Im ungarischenAbgeordnetenhü^, wurde Samstag die Debatte über den Etat des ^ nauzmiuisteriums beendet und sodann zum ^"„^ Ministeriums für Cultus und Unterricht übergegang"^,, Der Finauzausschuss des ungarischen Abgeordnete"^ hat die Zuckerstcuer-Vorlage im allgemeinen und I .^ nach kurzer Discussion mit einigen unwesew Aenderungen auch im Detail angenommen. ^l.) (Ans dem englischen ParlaMe'^ Lord Salisbury gab bei der Adressdebatte im e^ '^ Oberhause beachtenswerte Erklärungen über d«e^ fest schnüren und so die Einathmung der nothwendigen Luft verhindern. Die meisten Ohnmachten bei Bällen haben schlechterdings keinen anderen Grund. Ferner ist der Zug, welcher beim unvorsichtigen Oeffnen der Fenster entsteht, schon oft die Ursache der Lungenschwindsucht und eines schnellen Todes gewesen. So kommt es denn, dass man vor Uebermüdung auch zu einer Zeit noch nicht einmal einschlafen kann, wo es bereits Zeit zum Aufstehen wäre. Das Uebermaß an Wärme, welches die heftige Bewegung erzeugt, wird durch starke Transspirationen ausgeglichen; es kann daher von größtem Nachtheile sein, wenn die letztere durch den Genuss eiskalter Getränke gehemmt wird. Pas Tanzen gleich nach dem Essen ist schädlich, man sollte mindestens eine Stunde warten. Das lange Sitzen bei Tafel hat also einen sehr guten Zweck, wenn leidenschaftliche Tänzer und Tänzerinnen es auch gewöhnlich für fehr überflüssig halten. Gänzlich verboten ist jedoch der Tanz allen, deren Nthmimgsorgane leidend sind, weil in der erhöhten Temperatur und.durch die gewaltsame Bewegung ein Blutsturz die Folge sein kann; ebenso ist allen, die an Herzklopfen leiden, das Tanzen auf das dringendste abzurathen. Unsere Rundtänze haben vielerlei gegen sich. Die Bewegung ist meist zu rasch, und die unzähligen Drehungen erzeugen Schwindel und Uebelkeit. Aber die mittelalterlichen Reigentänze sind leider allsgestorben. Wir haben nur noch die aus Frankreich importierten Kunstblumen «Eontre» und «Quadrille», zwei Erzeugnisse, die außerdem fast ausschließlich Eigen- thum des Salons siud. Am meisten beliebt ist gerade der gefährlichste aller Rundtänze, der Walzer. Ur< sprünglich war der Walzer ein ganz gewöhnlicher Vauerntanz, wie sein Name «Schleifer» schon andeutet. Er ist der eigentliche deutsche Tanz, den wir gern alle als den schönsten bezeichnen. Aber nur in dem richtigen Tempo! Gegenwärtig ist er geradezn in einen drei» taktigen Galopp entstellt. Aerztliche Beobachtungen an jungen Mädchen von 22 bis 24 Jahren, die sich einer quten Gesundheit erfreuten, haben ergeben, dass der Puls nach einem Walzer 132 Schläge gegen 80 vor dem Walzer that, und dass die Körperwärme während des Tanzes von 34 auf 39 Grad gestiegen war. und zwar nach einem einzigen Walzer in einem geräumigen Saal, worin die Temperatur 15 Grad betrug l Man kann sich also einen Begriff davon machen, welche Wirkung ein Tanzen während der ganzen Nacht und in einem heißen, oft stauberfüllten Raume haben muss: Ein großer Kraftverlust ist unansbleiblich. Es wäre in der That eine sehr lobenswerte Aufgabe für Tanzlehrer, das ursprüngliche Tempo des Walzers wieder einzuführen, den Galopp ganz zn beseitigen und die alten Reigentänze wieder zu beleben, damit das Tanzen allen Classen des Volkes eine durchaus nn-gefährliche Lustbarkeit und — Erholung böte. _______l>. —r. («ach«««! v" Stolze Kerzen. Noman aus dem Englischen. Von Max von Welßenthurn. (81. Fortsetzung.) ^ Trotz Madame von Verdiers Oeplauder "" ^ Mühe, welche Sidonie sich gab, sich zn bey" >^i schlich der Abeud langsam und bleiern dahl". 'M das Mädchen Madame« Vorschlag, sich zeitig s"' zu begeben, freudig begrüßte. c^ie^ «Schlafen Sie wohl, mein Engel!» rief ^F des Hauses, das junqe Mädchen mit Wärme »""" F «Das heißt, wenn die Freude des ÄewuMe'" ^ wir in zwei Tagen vielleicht schon nach P°" Sie schlafen lassen wird.» «^ hF" «Wie?, wiederholte Sidonie befremdet. «^ dass Geschäfte Sie hindern - ?. . „z HH «Ja. ja. Geschäfte brachten mich alleldl"" sM her.» versicherte die Dame ellig, «doch diese' nahezu zum Abschlüsse gebracht.» ..^ie" «Ich bin davon entzückt,» entaeqnete Sl" leichtem Lächeln. .^ h< Als das junge Mädchen ihr Zimmer ""'HH setzte sie sich. viel zn sehr beunruhigt "nd " b''^ um schlafen zu können, am offenen Fenster""" ^, hinab nach dem Strande und fragte M M° Herzen«, wo Karl jetzt wohl weilen möge- l war er ihr näher, als sie ahnte. ß Luibachcr Zeitung Nr. 35. 301 13. Februar 1888, Artige Lage und die Stellung Englands zu derselben. ^ yov inter anderm hervor, dass Großbritannien im ^MNlltze zu dem, was Fürst Bismarck über die ^ nemstn Deutschlands im Oriente gesagt, an seinen f,rn !?' ^" Generationen gepflegten Traditionen auch ck.n c" f^alte; er fürchte aber nicht, dass den briti-llp. s^^"ssen daselbst durch eine abenteuerliche oder "Mle Mio« Russlands zu nahe getreten werde, "'gland besttze hiefür das Wort des Kaisers Alexander, "j ^'^ Salisbury, baue ebenso wie Fürst Bismarck ^ n? Wort und glaube, dass Kaiser Alexander D^ .fuchste thun werde, den Frieden zn erhalten. W"'b theüe er auch vollstäudig den Glauben des n"lmn Vismarck in die Erhaltung des Friedens. Ms/ ^ ? " äö' sische Heeresr'efor m.) Der fran-i''^ «rtegsminister beantragte im Armec-Ausschusse ,,' "^"tlerteukammer die Austellung uou fünf Ge-s^°"Wectoren. welche die Truppen uuter ihrer Auf-nm^ " ^^^"' bie ihnen im Falle einer Mobil- "cynng übergeben werden. Der Ausschuss nahm die den k !?<. "^ ^''" ^"trag des Kriegsministers an. Nnr.^- ^"'? rechtfertigte, dass der Autrag den mit '/ ^' die küuftigen Befehlshaber der Armee ^y?"u Truppen in nähere Berühruug zu bringen. ^,""s chusse des Senates für die Milita'rgesctze wurde l,?.,« ^' ?'^ ^uer des Kriegsdieustes bis zum 45. Le< densiahre festznschen. lickl ^"^laud.) Londoner Blätter enthalten Nach. !m, i"/'^ P^ersburg, welchen zufolge Russland nnter M U"sländen die beschlossenen militärischen Dis-don v m" ^^g^'g'g machen werde. Denselben Lon-«berichten zufolge soll bezüglich des Trausports-djz^lpflegsweseus der rllssischcrseits gegen den Westen > heir? Kuppel, große Verwirrung und Unordnung he,,'A"-.Auch anderweitige Berichte' wollen von gro-Tr>,?^"l"'?keiten wissen, mit welchen die dislocierten unk??, füglich der Unterkunft zu kämpfen hätten, der N, l-'" ""Ue" Mangelhaftigktit der letzteren und bildp.. >! 'll^^eit der Baracken schwer unter den Un> "°el der Witterung zu leiden hätten. Curt?« ^"e. ^eoe Caste lars) in den spanischen landsV?" ^"^be die Eroberinigspolitit Dentsch-Mtw^ ""behagliche Gesammtlage Europa's ver-Wisp 5 / '"^^ ""b die Herausgabe des «unbilligem f°rd rt ^lialtenen Elsaß-Lothringens an Frankreich der „.' ?' "atürlich in Paris den entzückten Beifall weint "<3' V"'W Blätter hervor. Der «Temps. Kr<^.. . "^ ^"beil über unsere Zeitepoche ist ge-chimA ' '"em, wir sagen, dass diese Rede eine ebenso mansche als beredte und hochherzige ist.. gel«^l «Paris) spricht man nach von dort cin-Welck c ^düngen ziemlich viel von Verhandlungen. zusische^N^l! V°"'Nen Abschluss eines russisch.frau-ilber.,^^^"'ls^ "^'elen sollen. Gewisses ist hier, ^achr?,! ^ "'^ ä" erfahren, doch begegnet die tauben "' ""Errichteten Kreisen meist großem Uu- Tagesneuigleiten. Gastn^ri^Ä^ der Kaiser haben dem Comit^ dcs ^aale , ml- ' ^lcher am 17. v. M. im Sophien-^00 tt '...,«" abgehalten wllrde, einen Actrag von ^Kllen z.. lassen geruht. , ^ituw^ n 5"?" ^"Uer haben, wie die «Linzcr' l^ltzhofen " ^ ^" Feuerwehren in Haag nnd Ga-'^«m»,,,,« > >" spenden geruht. — (Operation au dem deutschen Kronprinzen,) Der durch so lange Zeit hinausgeschobene Luflröhrcnschnitt wurde am !). d. M. um 4 Uhr nachmittags durch Dr. Bra mann in Anwesenheit aller Aerzte glücklich vollzogen. Der Kronprinz fühlt sich besser. Die Operation lieh leinen weiteren Aufschub zu, die Ankunft des Professors Bergmann tonnte nicht mehr abgewartet werden, der Kronprinz wäre inzwischen erstickt. Obgleich der Kronprinz und Dr. Mackc nzi e einer Nar-cosc widerstrebten, verlangte der Operateur Dr. Vramann im Interesse des sicheren Schnittes die Chloroformierung. Dieselbe erfolgte um 7,4 Uhr, wobei der Kronprinz auf einem einfachen Nuhebelle lag. Zuerst wurde die Halshaut bis auf die Knorpelröhrc durchschnitten. Hierbei fand ein geringer Blutverlust statt, ungefähr ein kleiner Löffel voll. Sodann machte Dr. Vramann den eigentlichen Schnitt durch die knorpelige Luftröhre, sofort dabei die Canülc einführend. Die gauze Operation währte kaum zehn Minuten. Gleich nach derselben konnte der Patient wieder tief athmen, während vormittags schwerste Athem-noth eingetreten war und Ersticknnassälle drohten. Dir Aerzte sind mit dem Verlaufe der'Operation sehr zufrieden. Der Kronprinz selbst hatte vorher der Operation mit den Worten zugestimmt, dass er einverstanden sei, da das Mittel nothwendig wäre. Vald nach der Operation verfiel der Patient in einen kräftigen Schlaf. Der Operation wohnte in unmittelbarer Nähe kein Mitglied der kronprinzlichen Familie bei. Die Kronprinzessin wartete, schmerzlich bewegt, im Zimmer nebenan, während die Töchter ans die Veranda im Erdgeschosse geschickt wurden. — (Die Vezirkshauptmannschaft Cilli) hat die Gemeinde Aemter aufgefordert, jeden etwa vorkommenden Fall einer Blattern. Erkrankung sofort a». zuzeigen und mittlerweile die nöthigen Maßregeln zu treffen. Den Nnlass hiezu gab der Umstand. dasK im Lanfe des Monates Jänner im Bereiche des politischen Bezirkes Cilli schon zwei Personen, welche blaltcrnlrankc Verwandte in Laibach besucht hatten, an Blattern erkrankt sind. — (Ein Dicnstfrauen. Instilu t.) Ein origineller Einsall war es sicherlich, dass ein «Unternehmer» sich an den Wiener Magistrat wendete und um die Voncessw-nicrung eines Dienstfrauen-Instituts ansuchte. Der Gesuchsteller motivierte sein Project damit, dass es eine große Anzahl von Dienstleistungen im Hause und außer demselben gebe, für welche die Mäuner nicht die Eignung besitzen. Der Magistrat theilte jedoch diese Anschauung nicht und lehnte das Ansuchen rundweg ab. — (Eine jugendliche Großmutter) ist die in Delaware, Ohio, wohnhafte Negerin Clarissa Iack-s o n. Wie man berichtet, heiratete die Frau, welche heute 25 Jahre alt ist. im Alter von 11 Jahren, und gebar in ihrem 12. Jahre eine Tochter. Die letztere ahmte das von ihrer Mutter gegebene Beispiel nach nnd ehelichte, ehe sie das 12. Jahr erreicht, einen gewissen Hawkins. Anfangs dieser Woche, nach zehnuwnatlichcr Ehe. gab Frau Hawkins, welche jetzt im 18. Lebensjahre steht, einem Kinde das Leben. — (Sehr wählerische Raucher) müssen es gewesen sein, die kürzlich nachts in einem Eigarren-geschäft in Berlin einen Einbrnch verübten. Nach den vorgefundenen Spuren haben die Diebe vorerst etwa 30 verschiedene Cigarrensorlen probiert, ehc sie sich entschlossen, von den ihnen zusagenden Sorten 10.000 Cigarren zu stehlen. — (Selbstmord eines Sch iffscapitäns.) Capitän Njemec, Befehlshaber dcs Dampfers «Bosna», °ber vlM-^"'""^ "ach einer Weile leise ein. wurde geweckt. ^ ^ "n Geräusch unten in der Vothalle ^n,^ "^ ^ lein? Sie wusste, dass der ge-^ horMp m s'ch längst zur Ruhe begeben hatte. . Sid,ni° " ^ nicht Männerschritte? 'hrer H "? w" nicht feige und fo griff sie denn nach ^rridor.n^v'^e die Thür. fchlich hinaus in den . "iiu horchte. 2""t haben'^ ^'^ und Dunkelheit; sie mufste sich Die ^ ^'"en Blick i«V c^'"""techuschend. "arf Sidouic ""ch hier Vorhalle. Lautlose Stille herrschte ""ss Äett^ "°H ihrem Zimmer zurück, warf sich > Der M)„. " "ich bald fest eingeschlafen, ^te; im "f" Wg zu granen an. als sie er->" "'cht ressi! Moment vermochte sie ihre Gcdan-. "s zu m.l^^"''"eln; sie wusste nur. dass irgend ?M. 2'hen habe und fühlte sich nervös be-^'"lgen Ta^p« "" einemmale entsaun sie sich drs U?"9 vom « "'" °U seinen Einzelheiten, uud sie U"> haben ^."l. fechtend, l" kmme sich v'r< Me sie sich geräuschlos ankleidete. 3 Grräi,c<5 . umllester Aufmerksamkeit, ob sie auch " Man ib.. ?^me. das darauf hinweisen konnte, s!« .^ar «, , "ll'chtabsichten errathen habe. 2 Karl 5>'" "^ glücklich dem Haufe entschlüpft. "°sie sH"^°ve 'h, z,„ ^ite. dann. fühlte sie. Zum U,^r N'chts mehr fürchten. """Her hlnansblickcnd, sah sie, dass der Tag schön sei; der Himmel war klar uud wolkenlos, ruhig und spiegelglatt die See. Nichts Menschliches regte sich. auch die Seemöven hielten noch den Morgcnschlaf. Als sie die Toilette beendet hatte, blieb sie einen Augenblick horchend stehen, um das uervöse Zittern zn belmisteru, welches sie erfasste, dann. leise die Thür öffnend, spähte sie hiuaus iu den Corridor. Nichts regte sich, und lautlos glitt sie weiter. Ihr Muth slieg; uubcaustäudet erreichte sic die Treppe uud schlich dieselbe hiuab. stets fürchtend, dass eine der Thüren sich öffnen und noch im letzten Moment Madame von Vcroier oder Juliette ihre Flucht vereiteln könue. Doch uichts derartiges ereignete sich, und vor der Thür von Pamela's Zimmer, das im Erdgeschoß lag. eine Secunde stehen bleibend, flüsterte Sidonie leise : «Wir werden uus wiederseheu!» An allen Gliedern zitternd, schob sie endlich d(N Riegel der einzigen Thür zurück, welche sie noch von der Freiheit trennte, welche noch scheidend zwischen ihr und dem Glücke, zwischen ihr nnd Karl Hargrav^ stand. Der Riegel wich leicht selbst ihreu schwachen Kräften, uud hochausathmcnd stand sie draußen iu der belebenden Morgenluft. Sorgsam schloss sie die Thür hinttr sich uud eilte vorwärts, dem Strande zu, uud da sah sie deuu auch plötzlich ein Boot knapp am Ufcr liegcn. gewahrte sic Karl Hargravc. welcher ihrer hartte. (Fortsetzung folgt.) hat sich am 10. d. M. an Bord seines Schisfes bei Mi-trowitz erschossen. Die Ursachen dieses Selbstmordes sind bis jetzt unbekannt. — (Der Geiz.) «Ja, wenn Ihnen dieser Zahn fo fürchterliche Schmerzen verursacht, warum lassen Sie ihn nicht einfach ausziehen?» — «Was? Ich soll einen Zahn. der mich im Lause der Zeit bare 69 fl. an Reparaturen gelostet hat, ausziehen lassen? Nein!» ^ocal- und Provinzial-Nachlichten. Zur Lrage der Nothimpfllng. Der Verein der Aerzte in Krain hielt am 3. Februar in Anwesenheit von 14 Mitgliedern eine Versammlung ab. als deren wichtigster Punlt die Frage der Nothimpfung auf der Tagesordnung stand. Nachdem Obmann Regierungsrath Dr. Va lent a als neu eingetretenes Mitglied Herrn Dr. Alois Homann der Versammlung vorgestellt und mitgetheilt hatte, dass Herr Äamberg der Löfchner-Stiftnng 10 fl. gewidmet habe (Bravo!), serner der Vereinssecretär Dr. Prossina gg den Bericht des Salzburger ärztlichen Vereines über das 12, bis 18. Vereinsjahr, die Monographie von Dr. Kerl in Graz über den Wert der Impfung und Valenta's Beitrag zur Durchführung der Revaccination in den Schulen vorgelegt hatte, eröffnete Professor Dr. Va lent a mit einem vom l. l. Bezirlsarzte Dr. Razpet in Rudolfswert eingelaufenen Schreiben, in welchen: sich derselbe auf Grund seiner in 6« (!) Blattern Epidemien gewonnenen Ersahrungen mit Entschiedenheit für die Vornahme der Nothimpfung während des Bestehens von Blattern-Epidemien aussprach, die Discussiou. Ebenso wurde ein vom Schlossarzte Mayer in Planina an Regierungsrath Dr. Kecsba cher gerichtetes Schreiben von diesem vorgelesen und aus diesem Schriftstücke insbesondere nachgewiesen, dass selbst bei der Landbevölkerung die segenvolle Wirkung einer rationell und consequent durchgesührlen Impfung immer mehr und mehr anerkannt und dnrch freiwilliges Zustimmen der Bevölkerung zur Impfung während der Epidemie handgreiflich documenticrt wurde. Hierauf beleuchtete Regie rungsrath Dr. Keesbacher in einem ausführlichen Vortrage die historische Genesis der Lehre von der Schutz-wirlung der Impsung und kam zu den, Schlüsse, dass nicht nur die Impsung. sondern auch rine allgemeine Revaluation zur Zeit einer Epidemie als unerlüsslich zur Tilgung der Seuche bezeichnet werden müsse. (In Anbetracht der Wichtigkeit einer schleunigen Aufklärnna, dcs Publicums in dieser Frage wurde der Vortrug in populärer Form in den Nummern 29. 30 und 31 der «Laibacher Zeitung» bereits vollinhaltlich veröffentlicht.) Nunmehr verlas Dr. Prossinagg nachstehende schriftlich eingebrachte und allseitig unterstützte Anträge: In Erwägung des Umstandcs. dass es eine der edelsten Pflichten jedes gewissenhaften Arztes sowie jeder ärztlichen Corporation ist, nicht nnr Krankheiten zu heilen, sondern auch der Entstehung und Ausbreitung von Krankheiten entgegenzuarbeiten; in Erwägung, dass gerade bei der Blatternkranlheit durch ein verständiges und gewissenhaftes Zusammenwirken von Aerzten und Laien, insbesondere durch rasche und rationelle Durchführung der allgemeinen Impfung ein baldiges Erlöschen der Epidemie in sichere Aussicht gestellt werben kann; in Erwägung, dass dieses sichere, bei sachverständiger Ausführung vollkommen gefahrlose Schutzmittel, die Impsuug und Wiederimpfung (Nevaccination), in Laibach, nach dcn vorhandenen statistischen Daten sowie nach dem Charakter der gegenwärtigen Blattern-Epidemie zu schließen, in viel zu geringem Umfange in Anwendung gebracht, wurde; in Erwägung, dass selbst in den gebildeten Kreisen der Landeshauptstadt noch ganz unbegreifliche Vorurtheile gegen die Vornahme der Impfung während des Hcrrschens der Epidemie verbreitet werden; in Erwägung, dass diefe gemeinschädliche Irrlehre unter Berufung auf die Aussprache einzelner renommierter Aerzte der Stadt verbreitet Niird, trotzdem einige derselben ausdrücklich dagegen protestierten ; in Erwägung, dass nur durch eine einheitliche, von allen Aerzten der Stadt, beziehungsweise des Vereines der Aerzte in Kram ausgehendr, auf streng wissenschaftliche Erörtcruug der Impffrage gestützte und an alle Kreise der Bevölkerung appellierende Kundgebung, dnrch vollständige Klarlegung deS Standpunktes, welchen Wissenschaft und Erfahrung heute als den einzig richtigen erscheinen lassen, das Endziel, die baldige Vertilgung der ge. genwärtigen, in humanitärer wie in volkswirtschaftlicher Beziehung schon so schwer empfundenen Blattern-Epidemie erreicht werden kann — stellen d,e Gefertigten nachstehende Anträge: 1.) Der Verein der Aerzte in Krain erklärt auf Grund einer emgehmben Erörterung aller auf die gegenwärtige Blattet n-Eplde,nle bezüglichen Fragen, dafs die Nolhimpfung wahrend des Bestehens der Epidemie nicht ,",c gefahrlos vorgenommen werden kann. sondern sogar im Interesse der Bevölkerung vorgenommen werden muss. 2.) Ueber den vorstehenden Antrag ist namentlich abzustimmen. 3.) Alle bci der Sitzung nicht anwesenden Laibacher Vereinsmitglieder sind unter Mittheilung dcs Abstimmungsergebnisses aufzufordern, ihr Votum mit «Ja» oder «Nein» oder «enthalte mich der Abstimmung» längstens innerhalb dreier Tage an die Vereins- Laibacher Zeitung Nr. 35. 302 13 Februar 1883. leitung abzugeben, wobei eine Nichtbeantwortung als Enthaltung von der Stimmabgabe aufgefasst wird. 4.) Die Vereinsleitung ist verpflichtet, sämmtliche Vota unter voller Namensnennung aller Votanten nicht nur in der «Aerztlichen Vereinszeitung», sondern auch in der «Laibacher Zeitung» zu publicieren, beziehungsweise deren Redactionen zur Verfügung zu stellen. 5.) Zur Austra» gung aller auf die gegenwärtige Epidemie sowie überhaupt aller auf das öffentliche Gesundheitswohl sich erstreckender Fragen ist die Vereinsleitung durch ein sofort zu wählendes, eventuell durch Option zu vergrößerndes siebengliedriges Comiti zu verstärken. Nach längerer Debatte, an welcher sich insbesondere die Herren Doctoren Keesbacher, Eisl, Jux, Dornig, Valenta und Thurnwald betheiligten, wurden sämmtliche Anträge einstimmig angenommen und in das hygienische Comite, dessen Charakter als den eines lediglich berathenden Organes Herr Regierungsrath Dr. Keesbacher ausgesprochen wissen will, außer den Mitgliedern der Vereinsleitung noch die Herren Doctoren Dornig, Eisl, Haus er, Homann, Illner, Keesbacher und Thurn« wald gewählt, wobei laiserl. Rath Dr. Fux eine auf ihn gefallene Wahl ablehnte, jedoch den Wunsch aussprach, dass sich das Comite während der Dauer der gegen« wärtigen Epidemie in Permanenz erkläre. Nach eingehender Besprechung der bisherigen Erfahrungen wich« rend der jetzigen Epidemie, deren Details mit Rücksicht aus das Amtsgeheimnis der behandelnden Aerzte sich einer Reproduction in den öffentlichen Blättern entziehen, sprach Regierungsrath Dr Valenta sein Bedauern darüber aus, dass etwaige Impfyegner — wenn solche überhaupt unter den Mitgliedern des Vereines der Aerzte in Krain vorkommen sollten — der heutigen Sitzung fern geblieben, da hier der Ort gewesen wäre, ihre von der Ueberzeugung aller anderen Collegen abweichende Auffassung einer objectiven, fachmännischen Eontrole zu unterziehen, zu vertheidigen oder — besser belehrt — zu widerrufen. Schließlich wurde, anknüpfend an dieses Protokoll, constatiert, dass, dem oben mitgetheilten A"trage 3 ent» sprechend, von der Vereinsleitung sämmtliche in der Sitzung nicht erschienene Laibacher Vereinsmitglieder durch ein Circulare aufgefordert wurden, ihre Vota über die Nothwendigkeit der Impfung und Revaccination während des Bestehens einer Blattern-Epidemie mit «Ja» oder «Nein» abzugeben, wobei sich nachfolgendes Endresultat ergab: Der Abstimmung enthielten sich die Herren: Thierarzt Perdan, Augenarzt Dr. Iento, pensionierter Stadtwundarzt Gregoric, Primararzt Dr. Ritter v.Bleiweis-Trstenisti (letzterer wohl motiviert); mit Ja stimmten die Herren Doctoren: Ambrozic, Bahner, Bock sen,, Bock jun., Dereani, Dornig, Ehrwerth, Eisl, Finz, Fux, Hauser, Homann, Illner, Kapler, Keesbacher, Mader, Mager, Paichel, Prossinagg, Raab, Schuster, Spanyol, Stangl, Thomitz, Thurnwald, Tonner, Uriel, Valenta, Vosnjak, Wagner und Zupanc; mit Nein stimmte Herr Dr. Gregoric jun. — (Handelsball.) Auch der Hanbelsball, gleich seinen Vorgängern dieser Saison, litt sichtlich unter dem Einflüsse der momentanen Gesundheitsverhältnifse unserer Stadt, indem der Besuch desselben gegen den früherer Handelsbällc nicht unerheblich zurückstand. Abgesehen von der Zahl der Besucher jedoch war er so glänzend, als irgend eiu anderes Vallfest ausgefallen; schöne Frauen, blühende Mädchenerscheinungen, beide in schönen und ge» schmackvollen Toiletten die Bewunderung der Herrenwelt hervorrufend; animiertes Tanzen, wie dies bei schwächer besuchten Bällen meistens der Fall ist, erinnerten an die Glanztage dieses beliebten Balles. Auch die officielle Welt hat sich zahlreich eingefunden; wir bemerkten unter den Erschienenen den Landespräsidenten Baron Winkler, den Landesgerichtspräsidenten Kocevar, den Bürgermeister Grasselli, den Sparcassepräsidenten Alexander Dreo, viele höhere Beamte aller Kategorien. Eine ungewöhn» liche Erscheinung des Abends war, dass der schwarze Frack über die schmucken Uniformen das Uebergcwicht hatte. Das Erträgnis des Balles dürfte trotz des verhältnismäßig schwachen Besuches ein recht erfreuliches sein. — (Veteranen'Eorps.) Unter zahlreicher Betheiligung der Mitglieder fand gestern vormittags im städtischen Magistratssaale die Generalversammlung des krainischen Militärveteranen-Corps statt. Der Corpscommandant Herr Georg Mihalic gebachte in seiner Ansprache des im laufenden Jahre zu feiernden 40jährigen Regierungsjubilaums Sr. Majestät des Kaisers; die Versammlung beschloss unter Hivio- und Slava.Rufen, zur Erinnerung an diesen Gedenktag eine Invalidenstistung aus freiwilligen Beiträgen der Mitglieder und ihrer Freunde zu errichten, deren Interessen alljährlich am Jahrestage der Thronbesteigung Sr. Majestät am 2. Dezember vertheilt werden follen. Die Ergänzung der Blessierten - Transportscolonnen und der Kranlenpfleger-abtheilung wurde im Sinne der eingelangten Zufchrift der Bundesleitung des «rothen Kreuzes» beschlossen. Der Rechnungsabschluss pro 1887, vorgetragen vom Cassier und Rechnungsführer Johann Skube, zeigt an Einnahmen 2255 ft. 10 kr., an Ausgaben 2213 fl. 21 kr., somit einen Cassarest von 41 fl. 89 kr. Für Kranken-unterstühungen der Mitglieder wurden 68« fl. 10 kr., für Begräbniskosten 190 fl. 80 kr., für Witwen und Waisen der Mitglieder 60 fl. verausgabt. Der Vermögensstand beläuft sich auf 5734 fl. 27 kr., die Zahl der Mitglieder 382. Dem Rechnungsführer Skube wurde gleichwie dem Ausschusse für die ausgezeichnete Gebarung mit dem Vereinsvermögen einstimmig der Dank ausgesprochen und hierauf die Versammlung nach Aenderung einiger Paragraphe der Vereinsstatuten mit einem dreifachen Slava auf den Vereinsprotector Se. Majestät den Kaiser geschlossen. — (Maskerade.) Ein zahlreiches und wirtlich tanzlustiges Publicum versammelte sich gestern in den Räumen der Citalnica-Restauration, um bis zum frühen Morgen Terpsichore» zu huldigen. Es war der große Kreis der Mitglieder und Gäste des hiesigen Arbeiter-Gesangsvereines «Slavec», welcher in den Schichten seiner Slandesgenossen als auch in der Bevölkerung unserer Stadt überhaupt sich großer Sympathien zu erfreuen hat, wie dies auch der gestrige Abend bewiesen. Muntere, mitunter recht hübsche Masten trugen zur allgemeinen Belustigung wesentlich bei. — (Blattern-Epidemie in Laibach.) Stand der Blatternkranken am 10. Februar: 43 Männer, 56 Weiber und 89 Kinder, zusammen 188 Kranke. Bis inclusive 11. Februar sind zugewachsen: 1 Mann, 1 Weib und 5 Kinder, zusammen 7 Kranke. In Abgang sind gekommen, und zwar durch Genesung: 2 Mänmr, ein Weib und 3 Kinder, durch den Tod: 1 Weib und 1 Kind, zusammen 8 Personen. Es verblieben daher in Behandlung: 42 Männer, 55 Weiber und 90 Kinder, zusammen 187 Personen, und ist der Zuwachs somit gegen den Vortag gleich verblieben, während der Ge-sammtkrantenstand um 1 Person abgenommen hat. — («Laibacher Schulzeitung».) Die dritte diesjährige Nummer der «Laibachrr Schulzeilung» ist soeben erschienen und weist folgenden Inhalt auf: «Sie kommen angeritten.» — «Der metrische Scheibchen-Re-chenapparat» von Oberlehrer Benda. — «Stationen meiner Lebenspilgerfahrt» (Fortsetzung), mitgetheilt von Hans Ecke, Ferner die Rubriken: Rundschau, aus Krain und der Nachbarschaft, unmittelbare Berichte, Mannig' faltiges, Bücher- und Zeittmgsschau, erledigte Lehrstellen. —(Vinculierung von Staatspapieren bei der Post spa rcasse.) Bezüglich des Vorganges bei der Vinculierung von aus dem Guthaben der Einleger (Conto-Inhaber) angekauften Staatsftapieren wird Nachfolgendes verlautbart: Die Vinculierung solcher Papiere kann über Ansuchen der Einleger entweder sofort nach Anlauf der betreffenden Obligationen gefchehen, in welchem Falle die Vinculierungs-Gebüren zusammen mit den Ankaufskosten verrechnet werden, oder es kann um die Vinculierung von Staatspapieren angesucht werden, welche laut Rentenbüchel beim Postsparcassenamte bereits in Auf-bewahrung sich befinden. In letzterem Falle sind die Ge-büren, welche (einschließlich der Alanketgebür) 40 kr. für je eine Vinculierung betragen (in Briefmarken), dem Ansuchen beizuschließen und das Rentenbüchel mit einzusenden. Das Ansuchen muss in jedem Falle das genaue Vinculmn und ferner die Angabe enthalten, wo der Bezugsberechtigte die Zinsen zu beheben wünscht, widrigenfalls angenommen wird, dass. die Zinsen bei der Staatsschuldencasse in Wien behoben werden sollen. Nach geschehener Vinculierung, welche in der Regel innerhalb drei bis vier Wochen erfolgt, übersendet das Postsparcassenamt die vin-culierte Obligation an die vor Einleitung der Vinculierung dem Amte bekanntzugebende Adresse. Insoferne ein Zinsenzahlungsbogen auszustellen ist. wird derselbe dem Bezugsberechtigten durch die Staalsschuldencasse übermittelt. Die Sammelstellen werden angewiesen, Vorkommendenfalls die Einleger mit dem Inhalte der vorstehenden Verordnung belanntzumachen. — (Familien-Abend.) Das Reinerträgnis des morgen abends stattfindenden Familien-Abends des Laibacher deutschen Turnvereines wird den durch die Blattern-Epidemie Nothleidenden zugeführt werden. Angesichts des humanen Zweckes ist ein zahlreicher Besuch wünschenswert. — (Hochverrathsprocess.)Die Untersuchung gegen den Herausgeber des «Parlamentär», Dr. Karl Zivny, ist bereits abgeschlossen. Die Staatsanwaltschaft hat die Anklage auf Hochverrath erhoben. Die Verhandlung findet am 24. und 25. d. M. vor dem Schwurgerichte statt. — (Panik in einer Fabrik.) In der Floret-seidenspinnerei von Sbrausina bei Gradiska ereignete sich Freitag ein großes Unglück. Ein Rohr war infolge zu großen Dampfdruckes geplatzt, und ein daselbst beschäftigtes Mädchen gab das Alarmzeichen, worauf über 200 Arbeiterinnen panikartig der Treppe zueilten. Hiebei brach das Geländer der Treppe, und 14 Personen stürzten herab, von denen 4 schwer, 10 leicht verwundet wurden. — (Stritars Werke.) Von den im Verlage der Firma Kleinmayr Nutter pr. Kilo . . 1 — ^ "" Korn » 4 6 5 6(> Eier pr. Stück . . — 2 - ^ Gerste . 3 74 4 75 Milch pr. Liter . . - 8 ^ " Hafer . 8 44 3 10 Rindfleisch pr. Kilo — 56 ^ ^ Halbfruch» .-------5 7b Kalbfleisch . — 52^" Heiden » 4 22 5 10 Schweinefleisch » — 50^^ Hirse . ^ 74 4 85 Schöpsenfleisch . — 32^^ Kukuruz , 5 35 b 40 Händel pr. Stück . — 60 ^ "" Erdäpfel 100 Kilo 2 67-------Tauben » — 24 ^ ^ Linsen pr. Heltolit, 12-----------Heu pr. M..Etr. . 2 6? ^ ^ Erbsen » 13-----------Stroh . . . 2 32 ^ Fisoleu » 11-----------Holz, hartes, pr. _ Rinbsschmalz Kilo 1----------- Klafter 7!40-"^ Schweineschmalz» —66-------—weiches, » 430-^ Speck, frisch. . - 52-------Wein,roth..100Lit. - ^ A^. — geräuchert » —60-------— weißer, » ^ ^"^-- Verstorbene. Den 10. Februar. Maria Zenlo, ZimmerM»""' Tochter. 2'/, Mon,. Ziegelstrahe 15. Frmsrn. ^ .„, Den ! 1. Februar. Rosalia llerue, Arbeiters-To^' 12 I.. Ziegelstrahe 8, Tubcrculosc. . «, Deu 11. Februar. Maria Osuz, Arbeiterin, 2< " Petli^straße 49, Vlutzersehung. ^ <<«, Den 1 2. ssebruar. Hugo Freiherr MacNevin 0»" pens. Hosconcipist, 89 I., Herreugasse 3, Hirnblutung. Im Spilale: <, Deu 9. Februar. Franz Ianchc, Arbeiter, 2b ^' Tuberculose. <,«,, Deu 10, ssebruar. Theresia Trobec, Arbeiterin, "^, Typhus. - Johann Äevc, Arbeiter, 40 I., Herzbeutel""'" suchl. ^ „in, Den 11. Februar. Agnes Vehar, Tischlers - ^" g„ 44 I., und Francisca Suhadolnil, Arbeiterin, 16 I., b"" Tuberculose. Lottozichuila.cn vom 11. Februar. Trieft: 24 30 51 22 34. Linz: 53 23 14 62 ^^ Meteorologische Beobachtungen in ^mbaH^ 11. 2 » N. 732-7 20 NW. ichwach bewölkt __9^» Ab. 733 3 3 0 SW. schwach bewöllt^.^-^ 7Ü7Mg. "733'4 52 windstill 'Nebel ^ 12.2 » N. 733-9 5 4 W. schwach bewöllt 0 » A. 734-2 3-4 windstill bewölkt ^l' Den II. bewölkt, mittags etwas Sonnenschein, N „vctt^ Leu 12. morgens biinncr Nebel, tagsüber trübe, ^A,Z"»" Das Tagesmittel der Temperatur an beiden Tagw „ „,gic ^ -I- 3 3°, beziehungsweise um 0 2° und 37" über den» ^^ Verantwortlicher Redacteur: I. Naglic-^^ Beamte, Lehrer, Schuhmacher, Sch"^Aa^ überhaupt alle diejenigen, welche eine sitzende ^ebcnsw"> ^^ llagc» in den meisten Fällen über Hämorrhoidal-«", M Die Verdauung ist gestört, Verstopfung mit Kopssch""?.,, M' andrang. Schwindel :c. lc. ist vorhanden. In all dm ^h," schassen die Apotheker R. Brandts Schweizerpillen "Ute j^,, indem sie die Ursache des Leidens beseitigen. Auch '^po>l'^i welcher durch seine Beschäftigung zu den obigen Leiden ^«se! .. durch vorübergehende» Gebrauch der SchweizerPlUe> ^ M vorbeugen. Dieselben sind 5 Schachtel 70 Kreuzer " (" t Helen erhältlich. 303 Course an der Wiener Dorse oom 11. Februar 1888. M« dm, 0^^ CurM«^ Sllbeiitnte'...... ^^ ^ ^'- '»«on l,"," n.^s "'"" .. lss» 2c. >.1I! 75 l»«4er "'"l«>°'e . iuo .. 1^,^,, ,«<, ^ " - ' KU „ l«5'75 «««'25 " Z°Virnentc A' ^ ' ^ »«°° »«''« „ ""l. (llng^slb) l2I!"?5. ,24'25 ^° b«b!!!!sche Oelb Ware 5»/,, Temeser Nanat , , , . i«3 — lu<-' b"/,, ungarischc......l?4- >c<5'— Andere öffcntl. Anlrhcn. Donau-Nlcg. ^'ose 5"/n !U0 fl- . l!« 25 l17'3ü dlo, Änlcihc I«7U, stcuci^lei 104'7l» l'75, Änlehe» b, etadtgrmemde Wien lo< 20 ion-- Anlehc» d, Slndtgemciiidc Wien z? ^« i «-— btO, IN 5>N „ „ <>/i"/n l00's>N >s,I'20 dto, in s><» „ „ 4<7u . 97 25 z<7'7li d»°, Plämien Schuldvcrschr,«"/« ll» — i Osst,hypoanl inj. 5'/,"/, K>^<— lui'— Oeft -ung. v »nl verl <>/,"/„, , 102 — ,«z <<» bto. „ <"/„ , . z»»'«o,on-> bm N, 1»!»!' vcll, .>>'/,«/,. -^ ^ —'— Prioiitiits-Oblinationtn (flir l<»u sl,) «tlisal'eth.Wcsil'ah!! I, (imission ^'— —'— stclbinanbi^Violdliah!, in Silb« »!» — !»» »«,'>« Sicbenbllrgcr ...... —-— —-— ^^^^^^^°^ " Geld Ware Stnalsbahn I. Emission , . ip«'2c< i',»«'<:» Südbahn l^ »«/„ . . . ,l>)'?0sc 40 sl..... 4»-«« f>« kalM'l'osc «> fl, , , s.» — no- Et, ^cnl'i«.l'ose 40 fl. , . s.8 75 5«^>U Wnldflein l^sc 2N sl, , , , .i»'25> »»'75 Windischgratz-t!osc 2« sl, , ^ 47 üu 4«'5,> Bllnl-Actien (per Eliicl), N»gl0'Ocs<>rr, Vans 200 sl l'^l 2" 101-5« Banlverein. Wic,,cr, n»o si . «2'50 ^» — Vdncr,-Xnst,, öst,Lanfl,S,'!!!p«c G., Nicderösl,5<»usl. s.lß — b«5— Hvpc>thcle»l',,l's!.20asl,25"/— !!»N 25. «erlebr«b,nl. «Uj>.. nu fi, , i i^-o,, i<«.50 Geld Ware Actml von Transport-Unternehmunssen. lpcr Elilck), «lbrcchl-Vahn 20,, sl, Silber . —— -^ — Alfi'Id ^iiiniAahn 200 ll, Sill, , l?2'— 17»' — ?Iufsig-TcPl, «tisenl'. i!0c>fl, «iM. — — —'— Vl,'h«i, Nordbahn >5U fl, . . . I«» - '70'— „ weslbabn 2UN fl, . . . —— -'— »uschlichrabcr zl',.Tir,^II,fl,S. —-— — — Ücrbinando-Nordb, K»«N sl HVl, «4»7 »472 ss>li!l,«i'scs Aah» i<«» si, Silber --— —'- 4>!nft!lchcn-Varcscic»fl,liVt, 19, »zu ll,2 — Gra, ,ssi>s!acherl» sl, ö, W, »o»' - 20» »0 i/lovd, ös»,-unss,,Trieft5!»»fl,, 0sl. Gilb, 17 bO Il> — Nüdols-Äah» !i<><> fl, Silber . 17? 5 , I7»l»0 Sicbcnblivgcr , 2U« fl -— — - Slaalsciscnbahn 2,,!, sl r A> ^,l, ,'!< ^,5,«» ' " Ge'b wa,e Südbahn 200 fl, Eilber , , . «0-25 ««-no Süd.«ordd.°Verb,-V.20Ufl7.—157.01 Ung, Nordoftbahn 200 fl, Silber 10« — 15z »b Ung,N,'cstb,