Redaction unb Expedition: Bahnhosgasie Nr. 1b. flf}r 9 lit1 teito*1:0®««"* fl! a'ioi SV)>n»trtrt R ^nntior 1 RRO Morgen: Hell, drei Konige. >u;l Pniiz'eilr » 4 k .'.b-i 1 9 Vlt. 0* 5ufte£lung in9 4mu6 ertlj. 2S!r. JL'lvIUUU. «J» AvUlllt L JLOOU. Mittwvch: Valentin. wiederholungen »Skr. 8n« J.O»-Svll) Tfit bcr$o6: @anjiS6t. 11.18. ° leiqcn bi« 6 Stilen SO ft. ^ 3n(«ttione?teife: (fin* _ Des h. DreikLnigsfestes wegen crschcint die uiichste Rummer am Mittwoch den 7. Jiinner. Die Jnngczechen uitb die Clerical-Fcudalen. Prager Telegramme melden den Riicktritt des jungczechlschen Abgeordneten Dr. Kutschera von der Ausiibung feineS Vertrauensmandats. Als Grund dieses Schrittes werden clericale Agi-totionen angegeben. Da Dr. Kutschera sich finer materiell unabhangiqen Stellung erfreut, so kon-nen damit selbstverstandlich nur solche Agitationen gemeint sein, welche es demselben in seiner Stellung als Volksvertreter unmoglich machen, seine parlamentarischen Pflichten nach bestem Ermessen unb nach eigeuer Ueberzeugung zu ersullen. Uni) an derlei Bemiihungen konnte es benn auch be-kannterrnatzen im czechischen Club umso weniger fehlen, als gerabe Dr. Kutschera schon zur Zeit der Wahlbewegung ben clerical-feudalen Bundes-genossen des Altczechenthums tin Dorn im Auge geworden war. Hatte boch Dr. Kutschera den Muth gehabt, often zu eiklaren, dass es nunmehr hoch an der Zeit sei, den angeblichen Liberalis-muS ber czechischen Vertreter auch burch bie That zu erharten unb vor allem zu verhinbern, bass die nationale Bewegung nicht in Abhangigkeit von eiuem Clam-Martinitz kame. — Wenige Wo-chkn nach bieser, wenn auch nicht diplomatisch-klugen, so boch ehrlichen unb mamieswiirdigeu Erklarung hatte Rieger sich in ber Adressbebatte bereits so schwer blamiert, dass Clam-Martinitz nicht nur ben ribi jgen Autonomistenfuhrern gegen-iiber, sonbern auch innerhalb ber czechischen Partei als ber an Talent unb Einfluss hervorragenbste Fuhrer ber biihrnischen Autonomisten gait, welcher den liberaleren czechischen Elementen ihre Existenz im Club nach MSglichkeit zu verbittern trachtete. Zwar hatten bie jungczechischen Abgeordneten vor Beginn der parlamentarischen Action bie Er- klarung abgegeben, bass fie in Sachen ber Nation gemeinsam mit ihren altczechischen Collegen vor-gehen roerben, ohne sich jeboch in Fragen bes Fortschntts schon im vorhinein burch Clubbeschlusse bitiben zu lassen. Rachbern aber nach ben bis-herigen Erfahrungen nicht nur die Wehrgesetz-vorlage zu einer Parteisrage gemacht, sondern selbst die Grundbesteuerungsangelegenheit von der feudal^clericalen Majoritat des Czechenclubs als eine solche hingestellt wurde, in welcher die po-litisch^nationalen Erwagungen betreffs des Wertes ber polnischen Blinbesgenossenschaft ausschlietzlich unb in erfter Linic zu berucksichtigen smb, kann es keinem Zweisel mehr unterliegen, dass bei deni Fortbestande ber gegentoartigen Parteiverhaltnisse bie liberaleren SDiitglicber bes Czechenclubs einer peinlichen Alternative ausgesetzt sinb. Es eriibrigt ihnen uichts, als entroeder mit dern Opser ihrer inbioibueUen Ueberzeugung sich ber Autoritat bes ©rasen Clam-Martinitz unb des von ihm gesiihrten Clubs zu unterorbnen, ober aber burch ihre Opposition gegen einzelne Clubbeschlusse ben Vorwurs wegen Verletzung ber Porteibisciplin auf sich’laben zu wollen. Unter solchen Umstiinden mnss nicht blotz ber Riicktritt Kutscheras com parlamentarischen Leben, sonbern muss uberhaupt auch jene Mel-bung leicht bvgreiflich erscheinen, welche eine gauze Reihe czechischer Manbatsniederlegungen in Aus-sicht fteUt. Sinn hatten jeboch biefe Schritie nur bann, wenn fie gewissermahen als ein Appell ber liberalen czechischen Slbgeorbneten an ihre Wah. lern letzteren ©elegenheit geben roiirben, sich iiber ein nationaMiberales Programm zn enlscheiben, welches ben darauf hin neuerdings ©ewahiten bie volle Freiheit ihrer Bewegung wieder gibt, ber fie sich burch ihren Qrintritt in ben von re* actionar en Einfliiffen beherrschten Club Riegers unb ber Feubalen verlustig gemacht haben. Dass man sich wenigstens theilweise mit solchen Plcinen triigt, welche ihre Spitze gegen ben immer liefer in Abhangigkeit von reactionary Elementen ge« rothenben Vertrauensmannerclub ber czechischen Lanbtags- unb Reichsrathsabgeorbneten tehrcn miissen, geht aus ber Rachricht heroor, bass ber Raudnitzer Bezirk, als ber Wahlbezirk Kutschera«, unter Zuriickweisung jeber von Prag aus empsoh-lenen Ganbibatur ben Jnngczechen Dr. Ebuarb Greger zur Uebernahme bes Manbats aufforbtrn will. Ob bieser Versuch eines energischen Wider-stan des ber liberalen Elemente im czechischen Volke auch Rachhaltigkeit unb Ausbauer genug befitzt, um zu einer geschloffenen Allianz ihrer Vertreter gegen bie feubal-clericale ©tromung zu siihren, roagm wir schon beshalb nicht zu behaupten, weil bie jungczechische Partei bisher ben versprochenen Beweis ihrer selbftanbigen Existenzkrast noch nicht zu liesern vermochte. Doch glauben wir, bass bie Theilnahme am parlamentarischen Leben weit eber (Selegenheit zur ©ibringung eines solchen Bewcises liefert, als bie troftlose Periobe ber Pasfivitats-politik. Zubem barf nicht oergeffen roerben, bass bie Art unb Weise, roie man bie Unterfchriften mehrerer Vertreter czechischer Wahlbezirke fiir bas bekannte Programm bes „Voterlanb" zu gewinnen wusste, sich uachtraglich als ein arger Schwinbel herausftellt. Einzelne ber Unterzeichner kannten bas feubale Organ nicht einmal bem Ramen nach. Sie roufsten nur, bass ber Abgeorbnete Baron Pseill ihnen erklart hatte, bas „S3aterIanb" sei ein Blatt, welches in erfter Linie gegen bie Grund-satze von 1789 ankampse. Anbere hatten gegluubt, es hanble sich bloh um eine Pranumerationseinlabung stir das „Va-terlanb" unb beeilten sich spater, ihre Unterschrift ruckgangig zu machen, was aber nur zum Theile gelang. Kurz unb gut: die Erwerbung bet Un* terfchriflen stir bas Programm bes „Vaterland" rourbe ganz mit jeiier Tartiifferie eingeftibelt unb burchgesuhrt, welche feit jeher bie Taktik bes UI» Iemsseton. Zur Charakteristik Anastasius GrUns. (Fortsepung.) Wenn Griin ber Friihling ein jugenblicher Siegesheld ist, ber ben Erzbespoten Winter aus bem Felbe schlagt, so klagt Lenau, bass bem Lenze nur tin furzes, fliichliges Sein beschieden ist. Wie ber Ratur, verhalten sich bie beiben Sanger auch ben Erscheinungen im mcnschlichen Leben gegenllber. Beide find Feinbe bes Geistes-druckes unb wiinfchen fehnlichft, bass bie Denk-freihcit ouch in Desierreich ihren Eiuzug halte: Griin mit feinem unzerstorbaren Jdealisinus halt ben Sieg ber Freiheit unb bes Rechtes auch fur Cefterreich ficher, Lenau verzweifelt baran fiir bie ganze Menfchheit. Nichts bezeichnenber hiefiir, als wie sich bie beiben Dichter iiber Amerika, bas gepriefene Lanb ber Freiheit — bamals noch Mehr gepriesen als jetzt — in ihren Werken iiutzern. Griin, ben kein Schiff zum roeftlichen Continent trug, feiert Amerika im..Cinciniiatus", bem britten Lieberkranze bas „@chiff“, als bas Lanb des rflftigften Schaffens, ber ungebrochenften Thatenlust, bes freieften Lebens, von woher auch einst iiber bas altersfchwache Europa ein ersri-schenber neuer Geist ber Energie unb Thatkrast sich ergiehen werde. Lenau, beffen siurmbewegtes, krankes Herz auch jenseits bes Oceans bie heitz-ersehnte Ruhe unb Heiluug nicht fanb, sieht auch in Ameriko nur bas Jrrlicht, nicht bas roahre Licht ber Freiheit leuchten. So beginnt bas Ge-dicht „Der Urroalb" (in ben Reisebltittern, II.): „Es ist cin Land voll triiumerischem Trug, »us das die Freiheit im Boruberflug Bezaubernd ihren Schatten fallen lasst." Unb im folgenben ist ihm Amerika nur das Land, toohin bos Ungliick unb Verbrechen sich siiichtet. So fiihrt uns Gruns lyrische Mufe aus einen hohen Berg unb zeigt uns ein sounenverklartes, griinenbes unb bliihenbes Lanb, in bem Lerchen-schlog erschallt unb Rosenbuft ausgegoffen ist; Lenous Dichtungen geleiten uns in einen diister-schattenden Wald, der ben Sonneustrahl bannt, bes Bliitenschmuckes entbehrt unb bem Wanberer jebe bas Gemiith befreienbe Aussicht raubt. Griin hat in ber Sommluug „Jn ber Ve-ronba" bem genialen Freunbe zroolf Sonette ge- roibmet; bas zweite in ber Reihe — fiir Griins Dichtung bezeichnenb — moge hier folgen: „Es lam der Herbst. Zu jedem Sonnenstrahle Sprach ich: Was lachst bu mir? Zieh' hin, vermiihle, Du Klarer, dich der kranken Freundesseele, Ihm keltre du den Heillrank in die Schale. Der Winter kam. Ich bat ihn: Mir nicht male Die Wangen roth, nicht mir die Sehnen stlihle! Den kranken Freund dir zur Verjungung wiihle, Hart ihm ben Leib der Riistung gleich Bom Stahle. Es kam ber Lenz. Ich sprach: Nicht mich umschmeichle l Die schwarzen Locken aus ben Augen streichle Dem kranken Freunb unb seine ©tirne kuhle! Das Schonste beincr Flur sollst bu erlesen, Ans Herz ihm legen Blumen ber Gesuhle, Unb kann ers, roitb an ihnen er genesen." Der Vergleich mit Lenau schien geeignet, an bem Gegensotze ben Sharakter der Griin'schen Dichtung im atlgemeinen um so klarer barzustellen, unb wir roerben uns im Folgenben ausfchlie&lich mit Griin befchaftigen. Ehe wir zu ben Ro-manzen uub ben grofeeren episch-lyrischen Dichtungen ubetgehen, mogen hier ein poor Worte eingeschaltet roerben uber bie in ber Sammlung ,Jn ber Veranba" entholtcnen Gebichtchen: „Spriiche unb Spruchartiges". Die meiften derselben dieten tramontanismuS brandmarkt. Zwar hat selbst Rieger insolge des Staunens, Welches die Erhe-bung des „Vaterland" zum Cenlrakorgane der Autonomisten herrorrief, sich veranlasSt gesehen, zu erklaren, dasS die Unterzeichnuug des feudal-clericalen Programme- eine blohe Privatfache ge-wesen sei. Aber dieser Beschwichtigungsversuch wird mchtS niitzeu, sobald man nur bei der Berathung der Grundsteuernovelle erkannt hat, dass die Jn-teressen. um -welche sich das Thun und Lassen der „Vaterlands"-Parteidreht, ganz andere als jene der 'Beviilkerung find. Jnkiirze wird kein Abgeord-neter eines Landgemeindenbezirkes mehr den Muth 'haben, sich fiir das Programm des Grafen Ho-henwart und Clam zu eutscheiden, welches den Beftand einer Partei moglich machen will, in welcher einige menige uationale und staatsrecht-liche Phrasen die grotze Masse der BevSlkerung fiir alle Angrisse der clerical-seudaleu Buudes-genossenschaft auf das Selbstbestimmuugsrecht der Wahler, auf ihre intellectuelle Freihnt und die Wahrung ihrer materiellen Jnteressen entschadigen sollen. Eine Friedenspolitik tin fernen Westen. In einer der letzten Nummern des „Laibacher Tagblatt" wurde des Berichtes Elwahnung gethan, welchen Carl Schurz in seiner Eigenschaft als Minister des Jnnern der Bereinigten Staateu an den Prasidenten der Republik in Angelegenheiteu der Jndianer richtete. Wie nun die neueste uns zu-gegangene Rummer des „Herold" (Milwaukee, 11 ten Dezember) meldet, hat die vorgeschlagene Friedenspolitik des amerikanischen Ministers bereits einen glanzenden Sieg errungen. Was der Kriegspolitik der nordamerikanischen Generale nicht gelingen wollte, ist dem menschenfreundlichen Borgehen unseres deutschen Landsmannes gtluugen, welches die seit Monaten im Kampse mit der Vereinigten-Staaten - Regierung liegenden Ute-Jndianer bewog, die der Riedermetzelung weiher Ansiedler verdach-tizeu Mitglieder des Stammes zur Untersnchung und Urtheilssprechnng auszuliesern. Die einzige Bedingung, die man stcllte, war, dass die Unter-suchung nicht in Colorado vor sich gehen folic, too man den Jndianern gcgcniibcr gewiss an keine Bil-ligfeit, sondern nur an Rache gedacht hatte, soudern dass die Angeschuldigten in Washington verhSrt mid abgeurtheilt rocrdcit sollten. Der „Herold" schreibt daruber: ^Die sriedliche Jndianerpolitik von Carl Schurz hat etien in Los Pinos, dem Hauptquartier der Utc - Jndianercommission, einen Triumph gefeiert. Seit die Commission behuss friedlicher Beilegmig der Ute-Unruhen unter den dem Leser herrliche Gebaukeuperlen, z. B. „Dunkle Stunden", „Cuique suumK (dieses tin glanzen-des Beispiel seines echt humanen Sinnes); von letzterem lautet die zweite Strophe: „Lasst die Palme bent nicht rauben, Wem fciit Glaubcn ward ein Wissen; Lasst den Lorbeer den nicht missen, Wem das Wissen ward zum ®loubcn." Folgender Spruch ist seinem eigenen Wesen abgelauscht: „Die Scele warm, Das Auge klar, Die Lippe wahr, Bon Stahl der Arm; tiir's andre sorgen iein Hcut', dein Morgen." Writer mSgeit noch angesiihrt werden r „Dein „Ja" sei long bedacht, doch heilig, Dein „9iciu" sprich mild, doch nicht zu eilig, So wird das ya den Freund ersreuen, DaS Rein dich selber niemals rcucn." Dann: „©ci im Wiinschen nicht zu karg, Wunsche find der Weg zum Siege, Des Gcniigcns upp'ae Wiege Ist der Tyatkrast suiher Earg." Generalen Hatch und Adams ihre Thatigkeit be-gonncn, erklSrte General Sherman immer, dass die Commission ohne Erfolg bleiben werde, dass diese nichts Gutes schaffen kSnute und dass das Schwert allein die rebellischen Rothhaute zur Bernunst brin-gen werde. Da fant die Rachricht nach Washington, dass der Hauptling Ouray toohl geneigt sei, die am Massacre des Jndianeragenten Meeker be--theiligten Jndianer auszuliesern, aber die Bedingung stellt, dass das Kriegsgencht tiber dieselben nicht in Colorado, sondern in Washington abgehal-ten werde. Slugs toaren roieder die Haudegen zur Hand, unt das Misslingen der Plane Schurz' zu prophezeihen. Die Chicago - „ Times", ivelche die Blnt- und Eisenpolitik des Gen. Sherman vcr-tritt und die Bestrebungen von Herru Schurz ius Lacherliche zieht, sreute sich kindlich daruber, dass Schurz nun dutch die tangtoierigen Unterhandlun-gen die fiir ein Blutbad unter ben Jndianern giinstige Zeit Habe oorubergchen taffen. Die „Times" jchrieb: „Die Utes haben naturlichertoeise ein Vornrtheil gegen GerichtshSfe in Colorado. Sie find gescheidt gcnug, einzusehen, dass ein Process vor beufelben in it ihrer Verurtheilung endigett werde. Von SBafhingthoner Methoder., die sie in der Friedenscommission vor sich fahen, hatten fie aber einen Geschmack, so dass ihnen nach dcnfelben geliiftete. Sie find zweifellos ilberzeugt, dass die Regierung, toelche dem fiegreichen Vormarfch der Truppen Einhalt gebot und statt der Bataillone eine Friedenscommission schickte, eiues jeden Bliid-sinns zu Gunsten der Jndianer fahig sei." Ferner jchrieb die „Times": „Die Friedenscommissare toerdcn sroh sein, toeim sie mit ihren Scalps da-vonkommen werden." Das alles hat sich als windig Geschwcitz er-wiefen. Schurz hat gefiegt, und es war dies kein Sieg uberlegener Maffen iiber uncivilisierte Scharen, kein Blutbad mit den leicht erlaitgboren Lorbeercn, bei welchen die SButh der Jndianer nur noch mehr gefteigert Worden ware und fie in der Ansicht, dass fie nur mit Pulver und Blei ben Kamps fur ihr Dafein fiihren konnen, neuerdings bestarkt Worden maren, fondern ein friedlicher Triumph, der Weber Menschcnleben noch Geld kofiete. Schurz hat die Bedingung der Jndianer angenommen. Die Gere chtigkeit gebot es ihm, auf das Verlangen der Utes, vor einem Gerichte auherhalb Colorado pro-ceffiert zu werden, eitizugehen. Es ist das eine Rechtsgepflogenheit in alien civilifierten ©taaten, bafs Processe, dereu Jnhalt die BevSlkerung er-regt und zu leidenschastlichcr Parteilichkeit verleitet, vor den GerichtshSsen anderer Gcgenden aus-getrageu werden. Dass Schurz auf Ouroys Wiinsche cingieng, wird die Utes in jeder Beziehnng iiber* Ferner: ,Was du dankst der milden Gottergunst, Driickt dein Haupt zu Boden nicdtr; Wat du dankst der eig'nen Muh und Kunst, Hcbt es zu den Gottern wieder." Endlich: „Konnen wollen, Wolle kSnnen! GStter zollen, Menschen gonncn Dann dem Wollen Luch das Konnen." Wohl kSnnten noch andere Sprilche hervor-gehoben werden, die obigen dtirftcn jedoch geniigen. Es wurden mehrere Spruch^edichte citiert, weil sie — titellos — nicht auderS angesiihrt werden konnten und Weil der Leser an den kleinen Ge-dichtchen zu leicht schnell veriibereilt, ohne sich den vollen poetischen Gehalt derselben klar zum Be-wusstsem zu bringen. Mehrere derselben stehen wohl wiirdig neben den Spriichen unseres grohten Spruchdichters — Goethes. (Fortsetzung solgt.) zeugen, bafs der „grotze Bater" in Washingt»»r gerecht ist. dass er die Rothhaute nicht der WillkLr der nach dem Utegebiet liifttrnen Coloradoer fiber* taffen mochte, aber auch die MSrder nicht strafloS ausgehen lassen will. Schurzs sriedliche Jndianerpolitik hat sich bisher noch besser betoahrt, alS ©Hermans Sabeltoeisheit." Oesterreich-Ungarn. Wie aus Prag tele-graphiert wird, soll von Seite des Ministerpra-sibenteit Grafen Taaffe cine Einladung an scimmt-liche Minifterien crgangeit sein, Dclegierte zu einer (inneinfameu Commission zu entfenbeii, welche unter Vvrsitz des Ministers Dr. Prazak die einzelneft Puitfte des czechischkn Memoranbums einer Prii-fung unterziehen foil. Dass man iiber das czechijche Memorandum nicht geradezu zur Tagesordnung ubergehen wird, halten wir nach der bisherigeit Regierungstaktik fiir sehr natiirlich. Wiirde sich aber die Melduug bestatigeu, dass Minister Prazak das Presidium in der betreffendeii Commission ubernimmt, dann ware daS ein wohl zu beriick-sichtigeudes Signal fiir die Verfassuugspartei, vor allem aber fiir die Deutschen in Bohmen, Mahren und Schlesien, die ministeriellen Garantieu gegen ein „An-die-Wand-drucken" auch sur ihre Sache zu sordern. Deutschland. In Berliner Regierungskreisen werden die Versuche Oer russischeu Regierung, die Polen durch die Euthullung augeblicher AnuexiouS-absichten Bismarcks den panslavistischen Jdeen zu-ganglich zu machen, mit grotzer Aufmerkfamkeit verfolgt. Was das befagte Anuexionsproject selbst anbelangt, ist es sehr erheiternd, von der „Nordd. Allg. Ztg." zu erfahren, dass Russlaud selbst es war, welches wiederholt die Abtretung des linkeit Weichfelufers an Deutschland angeregt Habe, ohne dass man jedoch in Berlin baron dachte, vou die-fem Slnerbieten Gebrauch zu machen. AllerdingS war bas schou zur Zeit des Kaisers Nikolaus ge= fchehen, welcher gerne einen Theil des polnischen Besitzes sammt den boron sich kiliipfenden Schwie-rigkeileu auf die Schultern Deutschlauds iiberwalzt hatte, wahrend das heutige Russlaud, Dank des Ueberwucherus der pauflavistifcheu Richtung, trotz seiuer Ohumacht und seiner iniiereu Wir mi doch noch immer liisternen Slides uber die Greuzen fchielt. Dem oben erwahnten Dementi der „Nordd. Allg. Ztg." gegenuber hat eine diesertage er-fchieneue Schrift wohl uur ein bedingungsmeises Jnterefse, welche, die Aussichten eines KriegeS zwischen Deutschland und Russlaud befprecheud, hervorhebt, dafs in diefem Falle die beutfche Krlegs-fiihruug zuuachst den Besitz Rolens a s einer Operationsbafis sur den weiteren Vorstotz gegen Norden anstretien miisse. Oder sollte vielletcht dec Jnhalt dieser ubrigeuS ohne Angabe emes Ver-. sassernamens verossenilichten Schrift ein indirect«: Hinweis auf die einzige Boraussetzung sein. unter welcher Russland m die Lage kommen kounte, seinen polnischen Besitz zu verlieren? Frankreich. Das ueue sranzosische Mini-sterium gibt sich alle Muhe, die an seine Ent-stehung geknupsten Bedeuken so rasch als moglich zu eutkrasten. So musSte es fchon einen un-bedingt giinstigen Eindruck hervorbringen, dasS der erwartete Botschasterwechsel nicht stattgesunden hat, so zwar, dass es wirklich den Anschein ge-winnt, als sei der Rucktritt Saint-Valliers bon seinem Berliner Posten nur als eine Folge deS persoulichen Frenndschastsverhaltnisses zwischen dem genmmten Diplomaten und dem sritherm Minister Waddington zu betrachten. Wie der .Kolnischen Zeituug" aus Berlin geschriebeu wird. hat man sich auch dort nach der fruheren Aus-regung roieder einigermatzen beruhigt, wahrend der beutfche Botschaster in Paris bei dem Neu-jahrsempfange im Elysee dem neuen franzosischen Ministerprasidenten die Versichernug gab. dass deutfche Regierung gegenwcirtig von benfciben friedlichen und sympathischen Gesinnungen erfullt jet, welche fie bent fruheren Cabinete gegeniiber hegte. Freycinet sprach seine lebhafte Beftiedi-gung iibet biefe Mittheilung aus unb erklarte, dass Frankreich seinerseits nichts vernachlassigen toerbe, um bie von feinem Vorganger so gliicklich hergestellten Beziehungen zwischen bttt beibett Lan-bcnt zu erhalten. Im Einklange bamit bezeichnet auch bie „Rč-publique Fran^aise" bie autzere Politik bes tieuett CabiiietS als eine conservative. Dasselbe toerbe bestrebt feitt, bie ittt Berliner Vertrage angedeu-teten Matzregeln zur Pacification bes Orients durchznfuhren, bie kleinen Nationalitaten baselbst sowie Griechenland zu vertheibigen, bie bisherige egyptische Politik fortzusetzen unb bie eigeneit Rechte ohnc Verletzung frcmber Rechte zu wahren. Allerbings lassen sich biefe ganz allgeniein ongcbeuteten Enbziele sehr verschiebenartig ans-legen. Abcr es liegt in ber Natur bet Sache, dass bie Durchsuhrung jener groheu ittttereit Reformen, welche jebeitfdUs bie Hauptaufgabe bes Ministeriums Freycinet bilben mussen, nur baun moglich ist, roettti Frankreich jebent Conflicte nach autzen hin sorgsam aus bem 2Bege geht. Russian-. Berichte aus Warschau unb Petersburg bringen sehr interessante Details uber bie nihilistische Bewegung, welche nun auch nach Polen hinuberzugreisen beginnt. In Petersburg selbst greist ber Auslosungsprocess immer tieser. Kaiser Alexander, welcher seine kranke Gemahliu in Cannes zu befitchett gebachte, wagte bie Reise nicht, angeblich, weil bie beutfche Regierung sich ge-auhert hatte, bass fie fur bie Sicherheit ber Person bes Kaisers nicht einstehen konnte, roenn ber* felbe uber beutsches Gebtet gehen sollte. — Neu unb in ihrer Neuheit doppelt intercssant find bie Enthiillungen, welche ber „Czas" uber die Fri-volitat bes russischen Hoslebens britigt. Die Furstin Dolgoruki, die Maitresse bes Zaren, bebient sich etncr militarischen Escorte, wie fie nur ber wirk-licheu Kaisenn znkommt. Dem Beispiele bes Zaren solgenb, halten auch bie Grohsursten sich erklarte Favoritiltnen, so zwar, bass in bieser Bcziehung der russische Hof ganz bas Leben am Hofe Ludwig XV. copiert zu haben scheint. Selbstverstandlich bieten solche Verhaltnisse ebenso viele Anhaltspunkte fur bie Anfeinbung bes Re* flieruiigsfiftems. Doch wirb in biefem Punfte dem Grobsursten-Thronfolger bas Lob grohter Einfach-heit unb Sittenreinheit ertheilt, was aber wieber nur beitragt, bie Kluft zwischeu bent Zaren unb feinem diachsolger zu erweitern. — WaS das Umsichgreifen ber revolutionaren Bewegung an* belangt, so verbient bas Auftauchen eines neuen ultra-revolutionaren Blattes Beachtung, welches, unter bent Titel „Narobnaja Wola" („Der Na« tionalwille") erfcheinenb, trotz ber Polizei-Aussicht an alien Strahenecken Petersburgs angefchlagen wirb. Auch ber Kaiser erhielt ein Exemplar bieses Blattes zugeschickt! Auherbem wirb aus Petersburg gentelbet, bass bie Regierung auf bie Spur einer anti-bynastischen Verschwomng in ber Armee gekommen set. Es sollen mehr als zwanzig Re-gintenter, barunter bret ber Garbe, in bie Con-fpiration verwickelt feitt. Zwols Generale sittb mit der einfchlagigen Untcrfuchung betraut wnrben. Vermischtes. — AuS verschmahter fiicbe. Ein Tele-gramm aus Brunn, 3. Jaiiner, melbet: Der Lehrer Geihler aus Brunn, welcher seit langeter Zeit bie Tochter Emma bes Kaufmanns Gerhardt in See-!owitz mit LiebesantrSgen versolgte, bie unetwibett “Jieben, schoss gestern in ber Wohnung Gerharbts in ^eelowitz nuS einent Revolver auf bas Mabchen J'b bann auf sich felbst. Das Mabchen hielt ben vor ihren Kopf, gegen tvelchen ber Schuss ge-war, utib erlitt bloh eine leichte Armwunve. burchbohrte mit bent zweiten Schusse seine unb wirb an feinem Auskommen gezweiselt. — Ermorbung eines WuchererS. Aus Szerencs (Zempliner Comitat) wirb geschrieben: Diesertage wurbe in ber Gemeinbe KSrSm in einem der Strcihenbrunneil ein bort wohnenber Wiicherer Namens Auer mit zusammengebunsenen Hanben unb zerbrochenen Rippm tobt ausgefunben. Obwohl Auer 15- bis 16,000 fl., meist in Obligationen, besnh, hatte er doch teine fiaubige Wohnung im Orte. Der Thater ist ein luohlhnbenber Bauer, ber mit einem seiner Neffen ben Wucherer ermorbet hat." — Kampf zwischen Raubern und 2 tup pen. Aus Kostajnica wirb gentelbet, basS zur Ergreifmig ber Leiben bosnischen Rauber Kojo ©tanic unb Bib Crljeniea zwei Seressaner mit acht Solbaten bes 78. Jnfanterieregiments ©ofcevid nach Krcevv im Dubicaer Kreise ansgesanbt wnrben, in welcher Gegenb die Ranker ihte letzten Morbthaten veriibt hatten. Die Banbiten wnrben im House eines gewissen Ciro (Srnojevid entdeckt, entfamen aber ins Freie unb konnten erst nach einstiinbiger Ver-folgung unb hestigster Gegenwehr. roahrenb welcher biefelben verwnnbet wnrben. zu Gesangenen gemacht werben. Dieselben waren mit Wanzl-Hinterlabern, Stntzen unb Hanbschars bewaffnet. — AttentateinerWahnsinnigen. AuS Miinchen wirb vom 2. b. M. berichtet: „Gestern frith wnrben ber KS»igin-Mn>ter in ber Metro-politankirche von einer Franensperfon mehrete Schlcige versetzt; gliicklicherweise hatte bie Kbnigin hieburch keinerlei Verletzung, ja nicht einmal ein Schnierz* gefiihl zu erleibeit, ba fie burch ben Pelzmantel ge-schiitzt roar. Sie btieb auch in bet Kitche, um ihte Anbacht zu verrichteii. Die Fran heifet Anna Rahm, ist 50 Jahre alt, verheiratet, in Lohhof gebiirtig unb nach anitsarztlichem Gntachten geiftestrant; fie wurbe in bie Jttenanstalt gebracht." — Dutch ein Meteor getSbtet. Aus Kansas in Amerika wirb ber seltene Fall gemelbet, basS bort ein Viehtreiber, ber sich gerabe auf bem SBcge befanb, von einem nieDerfaOenben Meteor ge-tSdtet wurbe. Der gauze KSrper beS Mannes soll fntchtbar verftiimmelt rootbeit fetn. Local- unb provinzial-^ngelegenheiteu. — (Welche Einbilbungl) In einer seiner letzten Nummetn tritisiert „©(ouenfti Natob" bie Ptannmetationseinlabung bes „2aibacher Tag' blatt", indent er evfiart, bass luir ihm unb ber Regierung ben Kamps bis anfs Messer angeboten hatten. So vie! wit wissen, ist in bet Pranumera-tionsanzeige nur von einem Kainpf bis aufs Messer gegen jene Richtung bie Rebe, welche bie be-gabte slovenische Ration unter bem Schlagrootte ber ffiertheibigung itationaler Rechte zum Piebestal persSnlichen Ehrgeizes unb zum Werkzeuge fur herrschsuchtige Pfaffen unb fenbale „Baterlanbs"» Ritter herabroiirbigt. Wenn „Slovenski Rarob" sich unter biefe Berbetbet ber Ration rechnet, so tonnen wit bagegen nichts einwenben, Weil both jebetmann sich selbst am besten kennen muss. Aber brollig ist es, wenn ber nRarob" auch bie Regierung ins Mitleib zieht. Sollte eine Regierung Pfabe waubeln, welche wit allerbings einem Mi-nifterium Hohenwart Clam, aber nicht bem Mini* sterium Taaffe zutranen, fo werben wir auch vvr ber hattnackigsten Opposition nicht zuruckschrecken. Vor-lausig ist aber bie Denunciation brs „Rarob" noch etwas oerfriiht unb macht bie Einbilbung, mit welcher er bas Cabinet Taaffe zu feinem Gesiiinmtgsgenvssen stempelt, ganz ben gleichen komischen Einbruck, wie jener befannte alte Univerfitatspebell, welcher alle feine Berichte iibet Vorgange im Univerfitatsleben mit bet stehenben Phrase cinleitete: „Jch unb bas ganze Prosessorencolleginm." — (Hanbelsball.) Wie wir vor kurzem berichtet haben, wirb berselbc hcuer wieber in ben Salen bet fruheren Schiehstatte am 7. Februar 1. I. abgehalten werben. Das Somite, Welches auS ben Herren Carl Karinger, Joh. Kosler jun., Leskovic (Dbmantt), Richarb Mayer, Schantel, Victor Schis- fer, Ernst StSckl unb Till besteht, trifft bereitS die nBthigen Anstalten zum Arrangement beS BallfesteS, unb verspricht bieseS seinen VorgSngern in ftLheten Jahten an Glanz nicht nachzustehen. — (HoftathMutiuSRitterv. ToMa» fini). Prasibent bet k. k. LanbwirtschaftSgesellschast in Ttiest unb beS bortigen natutwissenschastlichett Sereins „Society adriatica", ist baselbst am 31 ten v. M. im 85. LebenSjahte nach kurzem Ktanken-(ajier gestorben. Det Berstotbene war unter bett absoluten Regime burch langere Zeit BLtgetmeister Don Ttiest. Grofje Betbienste erwarb er sich 6!annsgrohe born beutschen Botaniker Koch Tornrnasinia verticillata benannt. — (Artistisches.) In ber Such- unb Kunfthanblung von Jg. v. Kleinmayr & Bamberg ist ein in fchwarzer Kreibe auSgefiihrtes lebens* grohes Portrat (Kniestiick) zur offentlichen Besich-tigung anSgestellt, auf Welches toir alle Kunstfreunve schon beshalb aufmerkfam machen, Weil unseres Er-achtenS bie von ben Amerikanern zuerst in Anwen» bung gebrachte Beniitzung ber Kreibemanier fur baS Portratfach im grohcn Stile einer schSnen Zukuust entgegenzugehen beftimmt ist. Seit bem Auftauchen ber Photographie haben sich bie Anforberungen be-treffs ber Potttatahnlichkeit berartig gefteigert, bafe von ben alien Farnilienportrats wohl nur sehr wenige benfelben gerecht zu werben vermSgen, wcih-renb anberjeits ber Preis eines guten DelbilbeS ein so hoher ist, bass sich nur sehr wenige Familien ben Luxns berartiger Portrats geftatten kSnnen. Der praktische Amerikaner hat alien hierauS ent-fpringenbett Bebenken ein Enbe gemacht, inbem er bie Kteibezeichnnng fiir bas PortrStsach einer Be-niitzung entgegenfiihrte, fiber beren Wert baS ebtn erwahnte Kostiimbilb einen herrlichen Beleg liefert Lebenbigteit bes GesichtsausbtuckeS, Weichheit bee Zeichnnng unb eine ganz unbergleichliche Zattheit ber Ansfiihrung lassen baS Portrat bieser im Ko-stiim bes 17. Jahrhunberts obgebilbeten Dame ge-rabezu als ein Meifterroerk bezeichnen. Der junge Kiinstler, Herr Joses Smuttty, welcher sich gegen-triartig in Graz aufhalt, ist ein ®ruber bes in hie* sigen Kteisen wohlbekannten ZeichnerS Herat Johann Smutny. — (Reichsrathswahl.) Die „Laibacher Zeitnng" registriert bie vorgestern im Lanbwahl-bezirke Gottschee-Ratschach- Treffen Vvrgenommene eiiiflimmige Wahl bes national«clericalen Canbibaten giirften Ernst Winbisch-Gratz, vergisst aber an* zugeben, bass bie Berfaffungspartei sich bei ber Wahl gar nicht betheiligte. Wir halten eS fiir libthig, aus letztere Thatsache hinznweisen, bamit es nicht ben Anschein gewinne, als ob schon alle Wahler be» genannten Bezirkes auf baS Commanbo Hohenwart-BleiweiS HSren. — (Pferdelicitation.) SamStag, den 10. d.. um 10 Uhr vormittags werden am Kaiser-Josessplatze in Laibach brci Pferde, und zwar cin Tigerhengst Pinzgauer Rasse, tin dunkclbrauner Wallach Lipizaner Rasse und ein kastanienbrauner Hengst Corsicaner Rasse, vom Commando dcs Staats-Hengstendcpot Filialposten Selo Lffentlich verftcigcrt. — (Theater.) Die vorgeftrige Borstellung hat gehalten, was sich das zahlreiche Publicum von ihr versprochen. Rechnet man die Schwierigkeiten hinweg, welche das Recitieren der Verse gerade dem routiniertesten Schauspieler unserer Buhne zu be-reiten scheint, so kann uber die Aussuhrung von Doczis Preislustspiel „Der Kuss" nur Gunstiges berichtet werden. Herr Frederigk hatte als Regissenr daS MSglichste geleistet, um die Reihe der Bencfiz-Borstellungen mil einer rithmlichcn Gesammtleistung zu erSffnen, und die Darsteller selbst waren mit Ersolg bemiiht, dem Publicum den Beweis zu er-bringen, dass ein guteS und gut aufgefShrtes fiust-spiel schliehlich ebenso viel der Unterhaltung und deS Vergniigens bietet, alS eine Operette. Vvr-zLgliches leistete Frau Andreae»KLHn in der Rolle der „KSnigin" und Frl. Bellan als „Ma-ritta", neben deren tresflichen Leistungen anch das Spiel des Herrn Frederigk und die Gesammt-darstellung derHerren Balajthy und Bernthal riihmend hervorgehoben werden niiissen. Witterung. Laibach, 5. Janner. Morgens dichter Nebcl, dann theilwcisc Aushciierung, schwacher NW. Temperatur: morgens 7 Uhr — 112“ nachmittags 2 Uhr — 10 0° C. (1879 + 2 8°, 1878 — 2 6* C.) Barometer im Fallen, 744 47 Millimeter. Das vorgeftrige Tagesmittel der Temperatur — 5 5°, bus gestrige — 6 9°, beziehuiigsweise um 2 6° und 41° unter dem Normale. Lebensmittel-Preise in Laibach am 3. Janner. Weizen 10 fl. 56 kr., Korn 6 fl. 66 kr., Kerste 4 fl. 87 kr., Hafer 3 fl 25 kr., Buchweizen 5 fl. 36 kr., Hirse 5 fl. 4 tr., ihitunij 6 fl. 60 kr. per Hektoliter; Erddpfel 2 fl. 85 kr. per 100 Kilogramm ; Fisolen 9 fl. — kr. per Hektoliter: Rindfchmalz 90 tr., ©dnocinjctt 70 tr., Speck, frifcher 52 tr., geselchter 60 tr., Butter 70 tr. per Kilo- qramm: Eier 4 tr. per Stiick; Milch 8 tr. per Liter; Rindfleifch 58 tr., Kaldfleisch 54 tr., Schweinfleisch 46 kr., Schopsenfleisch 36 kr. per Kilogramm; Heu 1 fl. 87 tr., Ltroh 1 fl. 69 tr. per 100 Kilogramm; Hanes Holz 8 fl. — tr., weiches Holz 5 fl. — tr. per vier C.-Meter; Wein, rother 20 fl., weiher 16 fl. per 100 Liter___________________ Angekommene Fremde am 4. Janner. Agtcf Dtadt Wien. Ritier v. Vefel s. Frau. — Grachin, Reis.; Blafchka, Arnftein und Zimmer, »ausleute, Wien. Hotel Elephant. Laurinschek, Gurkseld. — Pecher, k. I Oberstlieut., Graz. — Cohen, Reis., PaiiS. Boitrisdjer Hof. Znidersii, LaaS. — Jvanik, Selce. Wiener Biirse vom 3. Janner. Hfigtraiin« 8leel»- f*nia. vapierrente........... ©ilberrcnte........... Goldrenre............. Staat-lose. 1854. . . 1860. . . „ 1860 zu 100 fl. , 1864. . . •rnsd«ella|lang»- •UigelieafB. eelljien.............. eitbenburgen . . . Itrntitt «anal . . . Ungats ............... And«« čH«nlIi<6« Ant«l«a. S«natt»8ttgul.»8e|c . ling, i'tatmcnanlcben Wiener Lnlehen . . . e. £«nl«n. gttCitanllalt Witionalbont.......... o. irasiporl Heltmtlmini««. *lf»lb.8a6n........... Sonau. Damplschiff. EUIadelh-Westbahn . Rnbieanbl.niotbb. . «ranj.Oo|ep^.iBa6n . Katij. 8arl.tubtt>igb. icmbtrg - tijcrnoroiy Geld War. 69*76 69-85 71 — 71-10 817«' 8180 124 — 124 50 130 60 130 75 134*50 135'- 166*75 167*25 95 75 85 7.-. 87 15 112 50 108— US — i9i 50 841 — 146-7.6 614— ,84 — »340 8G-2: 8« 25 88 75 88 71 US'-108 :0 118 ro 292 75 84S'— 147 — 616 — l84'f 0 2345 1.0 164-254 ».‘. 264 50 149 — 14» tO 648 -1644 - /lotbtteflbabn . . . >Rubolfe-8abn . . . 6laat«babn .... Siibbabn............. Ung. Utorfcoftba^n . PfondBriefe. Sobtnctcbitanflalt in @olb............ in often. Wahr. . Vlotlonalbanl .... Ungar. BobenIr«b,l> Priorilol»-®6Iig. $Ii|abetbbo6n, l. (tm ~ erb.-giorbb. i. 6iUe< ranz.Josepb-Badn >ali|.*.eubmigb, 1.6 Deft. ’Jlorbroeft.iBabi Sicbcnbilrgci Badn Slaatebabn, 1. .— 137-- 118 — lOi 8S 10i 65 100.50 Dufatcn........... *o Francs . . . . uiO d. Reichsmark Stiver............ it? arc 155 — 149 f O 873 — 8 . 60 137 60 100 fO 101 8(1 100 tO 96 50 106*30 9ti\50 102 75 97*75 75 80 168 >18 50 103*25 174-18 25 11« 70 97 -106 60 t#6 75 103.25 S-8-2.S 76*80 169 — 119 174 50 18*60 116 80 5*52 5 53 U 31 9 31« v 57*70 >57-75 Telegraphischer Cursbericht am 5. Janner. Papier-Rente 7015. — Silber-Rente 7140. — Gold-Rente 81 95. — 1860ct Staats-Anlehen 131—. — Bank-ncticn 846. — Creditactien 292 50. — London 116 65. — Silbcr — . — St. k. Miinzducaten 5 53.— 20-FrancS- ©liidc 9 30. — 100 Reichsmark 57 70. Theater. Heute (lmgcraber Tag): AschenbrLdl. Echauspiel in 4 Ausziigcn von Roderich Benedix. Marie Doru v. Marwalt geb. Walter, Dr. Alexander Ritter Dorn v. Marwalt und Paula Dorn u. Marwalt geb. Hertschka geben Rachricht von dem fie ties crfchiitternden Tode ihres innigstgeliebten Gatten, respective Waters und Schwiegei voters, deS Herrn Josef Bitter Born v. Marwalt, jubil. k. f. Obeisinanzrathes, Ritters des Ordens der cisernen itvoiic 111. Klasse, Jnhaber dcs gol-denen Lerdienslkreiizes mil der Krone, welcher heute morgens, vcrsehen mit den hei-ligen Sterbcsacramentcn, nach kiirzcm Leiden im achtzigstcn Jahre seines Alters aus dem Leben geschieden ist. Das Leichenbegangnis findet Montag, dcn 5. Jiinncr, nachmittags um Halb 4 Uhr vom Trauerhause: Fraiiz.Josesftrahe Nr. 5, auf den Frieohof zu St Chrifioph ftatt. Die heiligen Scelenmcfsen werden in meh-rercn Kirchcn gelesen werden. Der theure Veiblichcnc wird dem srom-men Andenken empsohlen. Laibach, den 3. Janner 1880. Ein Clavier, iiberspielt, gut erhaltcn, ist billig zu verkausen: Alter Markt Nr. I neu. l8) 2—1 Iur ^SaH'faifon erlaube ich mir allcn meinen hochgeschatztcn P. T. Kundcn^ die mich in mcincr sriihercn Wohnniij^Thealergaffc 6, namentlich in Kockzeits- unb "^affBritmen rcichlich beschaftigten, hiemit den hcrzlichstcn Dank aus-zufprechen und gleichzeitig hoflichst anznzcigen, dass ich irt mcincr jcxigcn Wohnung: $pita[ga|j[e 9, Sdireijfc’fdies Uaus, 1. Stoift, das Blumcngeschast wesentlich vergrbbert Habe und ich dutch cine bestens assorticrtc Auswahl der feinsten Panser und Wiener Blumen in der angeiicbmcn Lage bin, dcn vcrchrtcn Damcn das Ncueste und Modcrnste zu bieten, wie auch das mir ge-schcnktc Zutraucn stcts dutch solidc, billige Bedienung zu rechtsertigen. Achtungsvoll Gerti Nekrep, (4) 3—2 Spilalgassc Nr. 9, erstcn Stock. UTea! Neu I Kein falsches Geld mehr! Steiner’”1” Probiersteine fur Gold, Silber, Sclmmcksachen etc. in Westentaachen-Format, unentbelirlich fiir jedon Ge-schiiftsmann, Kassenbeamten, Goldarboiter, Privatleute, & Etui 85 kr. (5) 2-2 Alleinvevkauf f ur Krain bei To S. Q-©ToEL, Uhrmacher in Laibach. VlllllkWAlt ? jeder und hoftigster Art ■ w ClI • beseitigt dauornd daa be-riihmte Pariser Iilton, wenn koin andores Mittel hilft! Flacon a 50 kr. bei Herrn Apotboker liirschitz. (610) 10—1 Spitzwegerich-Saft. Dieser unschatzbarc ©aft bicnt als Sjcilmittcl fiir Brust- unb Lungciilcidcn, Brond>ial-Bcr-schlcimung, Hustcn, Hciscrkcit k. Einc grofje Flasche sammt Anwcisung foftet 80 tr., cine Heine Flaschc fammt Anrocifung 60 kr. Depot fiir Krain bei Victor v. Trnkdczy, Apothcker „zum goldcncn Einhorn" in Lai back,, Rathausplatz Nr. 4. (572-15—13 Verstorbene. Dcn 3. Janner. Anna Breskvar, Hausbcsitzetsgal-tin, 55 I., Kolesiagafl'c Nr. 24, organischer He>zfehler. -Joses Dorn Diiticv v. Mar-valt, Pens Obcifinanziath, 79 I.. Franz-Josissftrabe Nr. 25., Lungenciitziindim.,. — Motet Jofcfa StruS. Obcrin dcs Uifuliimcncon ■ vcntcs, 74 I, Coiifttcfsplap Nr. 17, Lungcnentziindung — Andreas Paplcr, Sitmftcr« gescllens Sohn, 13 Monate, Krakaugaffc Nr 5, Lungcn-entjiinbung —JohaimCutn, Pfriindnct, 64 I, Katl-stadterstrahe Nr. 9, Darm-gcsdjrour. I m Civilfpitale: Den 1.Janner. Anna Zustetsik, Jnwohnetin,73J., Marasmus senilis. Ausverkauf Don (7) TuchHalbschuhen per Paar Don I ft. aufwarts bei Carl IBZa,r123.g-er. ♦♦*♦♦♦♦»♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦ ♦ ♦ ♦ ♦ ♦ ♦ ♦ r ♦ ♦ ŽUriif nuc jeckem IcaiiRen, nein, auch alien & c (u n b e n, befonders aber.allen sorgsamen Familienviitern kann die schl tu* it i g ft e Bestellung der i'rofdjure: Gratis-Au s zua ans Dr. Airy's Hlaturheil-metpobc nicht bringenb geimg empfohlcn wet-dm. Ridftcrs B rlagsanstalt in Leipzig vcrsendet dies fur a lie Leidenden sehr wichtige und u ii K l i ch e IBuch gratis unb franco nach alien Orten. (617) 3—3 FRANZ JOSEF' B1TTERQIIELLE Das onerkonnt roirk-samste nlltr Bitter-masser. ,,Dieses Wasser nimnit dutch die Zuvetliissigkeit seiner Witkung in fleinen Dosen auch bei longer dauerndem Gcbtauche cinen hervottagenden Rang unter ben Bittet-maffern cin." Prol'. Or. ItrelNky, k. k Rcgictungstath, Prag. — „Bci Magen-unb Darmkatarrh, hab. Stuhlvcrstopfung, Appetitlosigkeit. Blutanschoppnng, Hamonhoi-bcn, Lcbcrlciden unb Frauenkrankheiten rouiben vorziigliche Ersolge erjieit." V. med. Slbtheilung des k. k allgem. Krankenhauses zu Wien u. L. D. Herr Dr. Urnwrlie. — „Die bereits oft erwahnten Vorziige bicses Wasjers haben sich auch bei dessen An-wen dung aus den tibtheilungen bcwahrt." K k. Gariiisansspiial Laibadi, 7. April 1879. Dr. F. ilttiirlwrn, Obcrstabsarzt. — Vvrrcithig bci Feter Lassnik in Laibach foroic in allcn Apothckcn unb Miuetalwaffet-Depots. (432 a) 3—3 Trostlos ifl eleni, jerriittct an Leib unb Seele, so fiechen viclc tanjen d Jiinglingc unb Manner dahin. Gesallcn als Opfetder schmachvollsten Leidenschaft: der Selbst-befleckung (Onanie) und Anssd>weifung, friften fie ein bebournisroertts Da-(ein, gepciniot von man-nigfadjen Lciden. In roatjthaft einbtiiiglidjer Weise fchilbert dicsc Fol-gen des Lastets das be-riihmte Wetk: Dr. Retaus Selbstbewahrung, 77. Aufl., mit 27 Ab-bild. PreiS 2 fl. Es fchitbert die geisti-gen unb leiblichen Dualen jener ungliicflichen Opser, doch zeigt eS auch ben nllein richtigen Weg $»/ Rettung undsicherrnHk'' lung, feint einbtingli** Warnungen retten W* lich Xaufenbe vo» >'“)c ren Tode. 3- 6eA^c,n dutch a. PCnickea Schul= buchhandlung 111 "kipzig, fomie dutch jebe Buch-banblung in Laibach. (1) 10-1 Druck von Jg. v. Kleinmayr & Feb. Bamberg. SJcrleger: Ottomat Bamberg, Fiir die Redaction vcrantwortlich: Dr. HanS K r a n s.