MbllcherWMtlmg. Nr. 253. Ptäniimrrlltionsprcis: Im Comptoir ganzj. fl. II, >,all>j. fl. 5..Ü«. Für d>« ZuslcNunss ins Haus halbj. .'<>, lr, Mit der Post ganzi. fi. >5. l^albj. si. ?.,'>l). Samstag, ä. November !»nstlte bereitwillige und aufopfernde Hilfeleistung bei diesem "tettungsacte eine Belobung ertheilt. Mit Bezug auf die Kundmachung vom ll. September d. I., nlit welcher fiir das Jahr 1870 die Prcisvertheilung für gute Zucht und Pflege von Stuten ausgeschritlien wurde, wird, nachdem diese Preisverthci' lu"8 in der einzigen Eoncursstation Adclsbcrg am Wen October 1870 durch die LandcScommission in Pferde-zuchtsangclegenhcitcn vollzogen worden ist, daS Ergebniß derselben hicmit zur öffentlichen Kenntniß gebracht: . Es sind sieben 4'/2jährige und ältere Mutterstuten Mit Sangfohlcn und sieben 3'/,jährigc oder voll 4jäh-l'Nc gedeckte Stuten zur Eoucurrcnz vorgeführt worden. Davon wurden fünf 4 '/2jährige oder ältere Mutter-Nuten „lit Saugfohlcn und fünf 3'/, jährige oder voll fahrige gedeckte Stuten prciswürdig befunden, und sind ^u Preis mit 4 Ducaten und ein Preis mit 3 Dncatcn ^cgcn Mangels preiswürdiger Thiere «„vertheilt ge-olleben. jl'üMllNl. Aus Pideroto ^cben. I. m» Als Giltht durch Schiller das noch ungcdruckte "»llscrivt eines Dialogs von Diderot. ..Ramcau's D?, /^ "l)iclt. da entschloß er sich sofort, fclbcr eS ins lr. a ^" übersetzen und herauszugeben; später über-tcle ^ "'^"ots Versuch über die Malerei und beglel« er '"" "lit Anmerkungen; kurz vor seinem Tode schrieb dulin. ^^" ' »Diderot isl Diderot, ein einzig Indlvi-Vkil s/ '"^' "" ihm oder seinen Sachen mäkelt, ist em M ,'/!"' ""b deren sind Legionen. Wissen doch die v°n 'k ""b" von Gott. noch von der Natur, noch bar i^/Ulcichcn dankbar zu empfangen. waS unschatz» um '' .^l"s jenem Dialog nahm Hegel die Farben, lulin«. - " ^hünomcnologic des Geistes eine Entwick. NcsÄi<^!'^ ^^ menschlichen Bewußtseins nnd der Welt-Wcl,w '- ^' Albern. Vcssing pries Diderot als einen den 3^"'' ^^ "'" Gängen voll Nacht zum glänze». Gäi,^. ^ ^^ Wahrheit führe, wenn Schullehrcr in t^er i'i ^°^ eingebildeten ^ichls zum düstern Throne Echs, . ^"^" ^uch Messing übersetzte Didcrot'schc ^hri, ". ""d bekannte, daß er ohne dessen Wissen und haben /s.""l^'^ ""dcrc Richtung würde bekommen lvcseil',««" 'chwcrlich ein.', mit ocr er zufriedener gc-sich ci„° "' Voltaire schrieb an Diderot: ..Man naht flir ^z„s Nrohcii Umwälzung im menschlichen Geist, und Mchtct" "'"" ^'""' U'ciu Herr. vorzüglich ver. Für 4'/»jährige und ältere Mutterstutrn mit Saug-fohlen wurden belheiN: Loreuz Zakavsek von Schweinbüchel. Steuerbezirk Oberlaibach, mit 10 Ducatcn; Stefan Pctkovsek von Beuke. Steuerbezirl Ober-laibach, mit 7 Ducaten; Georg Kraicar von Adelsberg, Steuerbezirl Adels» berg, mit 7 Ducaten; Johann Stare von Zcje. Steuerbeztrk laibach. mit 4 Ducaten; Matthäus Premrov von Ubelslo. Steuerbezirt Se-nosctsch, mit 4 Ducaten. Für 3'/2llihrige oder voU 4Mrige gedeckte Stnten wurden bcthetlt: Franz Robida von Planina, Steuerbezirl Planina, mit 8 Ducatcn; Joseph Dekleva von Meinmaicrhof. Steuerbezirt Adclsbcrg, mit l> Ducatcn; Georg Kraii? ar von Adelsberg. Steuerbezirt Adel«' bcrg. mit li Ducaten; Älcrandcr ^iian von ^elstriz, Steuerbezirk Feistriz. mit 3 Ducaten; Joseph Voul von Velben, Steucrbezirl Radmanns' dorf, mit 3 Ducaten. Laibach, am 24. October I870. Von der t. l. Landesregierung für Krain. Politische Uebersicht. Laibach, 4. November. Der von den Czcchen angclündigte und betriebene Slaoencongreß tommt nicht zu Stande. Er schei» terte an dem Widerstände der Polt«. Die zuerst im „Standard" aufgetauchte Nachricht von einem FreundschaftSbünbniß zwischen Oest er -reich und Preußen taucht nunmehr auch in deutschen Blättern auf. Die gewöhnlich gut unterrichtete ..Mägde» burger Zeitung" weiß als .durchaus zuverlässig" zu erzählen, daß Graf Bismarck auf eine vertrauliche An. frage in Wien, wie Oesterreich sein formelles Recht der Einsprache gegen eine neue Gestaltung Deutschlands zu üben gedenke, eine vollkommen befriedigende Antwort er» halten habe. Wahl einer Nation alvertrelung scheint jetzt der Wui'sch der neutralen Mächte, oes preußischen Haupt» quarlierS und derjenigen Franzosen zu sein, welche einsichtsvoll genug sind, um die Hoffnungslosigleit des Widerstandes zu begreifen. In der That soll auch nach französischen Glättern selbst, die Einberufung der Wäh' ler in der letzten Zeit wieder wahrscheinlicher geworden sein. Nachrichten zufolge, welche dem ..Courier des Diese Zeugnisse beweisen wohl hinlänglich, daß Diderot es verdient, sich eingehend mit ihm zu beschäftigen, daß die landläufigen Urtheile vom ungründlichen Schöngeist, vom frivolen Materialisten, vom geschwätzi» gen «llheismusprediger einer Revision bedürfen. „Voltaire »st der Dichter. Historiler und Philosoph der Rococo-Periode; Montesquieu ist der Politiler, der den Franzosen die Taufe der conslitutionellcn Mon» archie Englands gibt; Rousseau ist der Pädagoge der culturlranlcn Menschheit, der sie durch die Rückkehr zur Natur heilen will und damit die republicanische Gleich, heit vorbereitet; Turgot ist der Nationalölonom, der die Einsciligleilen des mercantllen und aqricolen Systems durch einen liefern Begriff des Staats und die Thei» lung der wirthfchaftlichcn Arbeit aufzuheben sucht; Vuf-fon schreibt die Geschichte der Revolutionen des Erd« balls; Diderot, eine echt französische sociale Natur, vcr« ewigt sich durch lein großes selbständiges Werk. sondern durch eine Collcctivarbcit (die Encyklopädie), das Vor' bild vieler folgender, und durch das AuSsprechcn der modernen Tendenzen." So faßt ihn Rosenkranz * im Kreise seiner Genossen. An einer andern Stelle sagt er weiter über Diderot« Streben: ..Die Menschen müssen über die Gesetze der physischen und moralischen Welt aufgeklärt werden. Dies in dem Umfange zu thun, den die Wissenschaft einstweilen erreicht hat. ist der Zweck der Encyklopädie als eines Diewmmuro 60« 5cionc«3, äeu :u-t^ «5 60« m6tivru. Nicht die Rückkehr aus der Civilisation zur rohen Natur, wie Rousseau wollte, kann die Lösung der socialen Frage sein, sondern die Erhc« ' Diderot« ürben und Nerle. 2 Vänbl, Leipzig bei Vrockhau«. Alpes" in Chambeiy aus Tours zugehen. dürften die Wahlen etwa am l3. November stattfinden. Die Mehrzahl der ehemaligen Depulirten, die fich in Tours zu-sammengcfunden, um die Regierung zur Vornahme der Wahlen zu bestimmen, fei bereits wieder nach ihren Departements zurückgekehrt. Nach einem Telegramm der „Presse" au« Rom, 3. November, follen dem Papste folgende Proposilionen vorgelegt werden: Die päpstliche GrbielSsouvelünetät hat aufgehört; der Papst wird uls fremder Souverän ge« ehrt und erhält mit dem EflerritorilllilätSrecht den Va» tican, den Lateran, Maria Maggiore und wahrscheinlich auch den Quirinal, dann Castel Gandolfo. Die todte Hand der geistlichen Orden wird aufgehoben, die Or» denSgeneralate werden fortbestehen; die Regierung über« nimmt die Kosten. Cardinal Antonelli conferirt fortwährend mit den Gesandten. Daß die Hoffnungen auf eine Restauration Roms noch immer lebendig sind, bewies unter anderen die An» spräche des Erzbischofs in Tours beim Empfange des päpstlichen Nuntius in dee Kathedrale. Er wies auf das mysteriöse Zusammentreffen der Unglücksfälle Frankreichs und Roms hin; er sprach die Ueberzeugung auS, daß es der Arm Frankreichs sei. dessen sich die Vorsehung bedienen werde, um den Papst auf seinen Thron wieder einzusehen. Frankreich werde sich nur wieder aufrichten, wenn es seinem Gerufe treu bleibt, drr darin bestehe, die Rechte deS heiligen Stuhles zum Nutzen der reli-> givsen Freiheit der Katholiken des Weltall« aufrecht zu erhalten. Die „Opinione" registrirt ein Gerücht, dem zufolge sich Victor Emanuel Mitte November nach Nom be» geben würde. Aliegschronik. Aus Versailles, 2«. October, wird der ..K. Ztg." geschrieben.- D>e erste Nachricht von der E ap i tu lati 0 n G a» za ine'S war dem Könige gestern Moraen zugekommen. Froh erregt trat der Monarch auf den Balcon der Prä-fectur. um der Wache und einer gerade vorübergehenden Artillerie-Abtheilung die frohe Botschaft felbst zu über. mitteln. Kaum war der König aber wieder zuruckgetre-ten. als er die Depesche seines Neffen, des Prinzen Friedrich Karl, noch einmal durchlas und dabei aus den in der ersten Aufregung übersehenen Satz stieß: ..Ich werde voraussichtlich die Uebergabe morgen Nachmittag (27. October) unterzeichnen. DieseS eine Wort „voraussichtlich" war schlechterdings geeignet, die Authenticität der geschehenen Ucbergabe einigermaßen zu beeinträchtigen, besonder« da der Prinz erst noch angefragt, ob er den bung der Cultur zur wahren, von der Wissenschaft be« ariffenen, von den technischen Künsten für die hnmcmen Zwecke bearbeiteten Natur. Die Encyklopädie soll vom Standpunkt der Aufklärung eine kritische Revision der gesummten Errungenschaften des Menschengeschlechts fein, um die Wissenschaft durch eine gemeinfaßliche und geschmackvolle Sprache zum Gemeingut zu machen und durch selbstbewußte Bildung Wohlstand und Freiheit zu verbreiten, deren Gründung und Befestigung der poli» tische und hierarchische Despotismus und Obscuranli«» muS sich so oft heuchlerisch entgegenstellen." Als die modernen Tendenzen, welche Diderot au«-spricht, ergeben sich also die Popularisirung der Wissenschaft ohne Verseichtigung, die Herrschaft des Verstandes und der Vernunft neben der Anerkennung der Industrie und ihrer Technik. Man vergißt gewöhnlich, daß Di« derot nicht blos über Religion im Sinne der Aufklärung schrieb, sondern daß er auch die meisten technologischen Artikel der Encyklopädie verfaßte. Bischöfliche Hirtenbriefe hatten das gigantische Sammelwerk von An< fang an verfolgt; die Polizei hatte einzelne Bände mit Beschlag belcat, die Forlsetzung war verboten worden-d'sllembcrt hatte sich ermüdet zurückgezogen, aber Di' derot hielt aus. und unter Mühen und Gefahren wur-den insgeheim zehn Bände geschrieben, gedruckt da« Ganze auf einmal ausgegeben. Da wußten die Freunde der Sache an der Hoftafel das Gespräch des KöniaS und der Dubarry auf da« Pulver und die beste Po-made zu brmgen; man holte die Encyklopädie und la« diese Arl'kel; der Kßnig und seine Maitresse waren enl-zückt, das Wert ward zwar nicht erlaubt, aber «eduldet. Als Dichter glänzte Diderot in der Dorfgeschichte und 1814 gefangenen Officieren das Seitengewehr belassen dürfe, da Bazaine besonders darauf bestände»,. Mittlerweile hatte sich die Nachricht mit Blitzesschnelle in Versailles verbreitet, und obwohl die Franzosen sonst alle unsere Nachrichten, für eitel Lug und Trug erklären, fand man hellte doch wenigstens auf drei Franzosen einen, der die Möglichkeit der Ucbergabe zugestand und die Nachricht nicht ganz in Zweifel zog. Nachmittags um 4 Uhr fand bei Sr. Majestät ein Gala-Diner statt, bei welchem zum erftcn male seit Sedan wieder Champagner auf der königlichen Tafel erschien. Der König brachte selbst einen Toast aus auf den Prinzen Friedrich Karl und die brave Mctzer Armee. Abends durchzogen zwei Musilcorps die Stadt, den Zapfenstreich spielend. Unsere Vorposten in Vougival haben soeben einen glücklichen Fund gemacht. Ein immenses Wcinlager wurde in einem auögewölbtcn Hügel entdeckt, dessen Vorräthc hinreichen, ein ganges Armeekorps zwei Monate lang mit trefflichem Weine zu versehen. Unter den Gästen, welche der Kriegsschauplatz angezogen, befindet sich auch der bekannte Geistcrbeschworcr Home, der sich als Vertreter eines kalifornischen Journals gcrirt. Andere meinen, daß die Anwesenheit der verschiedenen Fürstlichkeiten diesen geschickten Taschenspieler angezogen, wie etwa ein brennendes Licht den schwebenden Falter anzieht. Kehl. 2. November. Der König hat aus Versailles unterm 28. October folgenden Armeebefehl erlassen: „Soldaten der verbündeten deutschen Armeen! Als Mr vor drei Monaten in daS Feld rückten gegc» einen Fciud, dcr uns zum Kampf herausgeforoert, sprach ich Euch die Zuversicht aus, daß Gott mit unserer gerechten Sache sein würde. Die Zuversicht hat sich erfüllt; seit dem Tage vou Weißenburg, wo Ihr zum ersten male dem Feinde culgegculratet, bis heule, wo ich die Meldung von der Eapitulaiiou von Metz erhalte, smd zahlreiche Namen von Schlachten und Gefechten in die Kriegsgeschichte unvergänglich eingetragen. Ich erinnere an die Tage von Wörth, Saarbrücken, au die blutigen Schlachten um Metz, an die Kämpfe bei Sedan und Beaumont, bei Straßburg und Paris. Jeder ist für uns eiu Sieg ge, wesen — wir dürfen mit dem stolzen Bewußtsein auf diese Zeit zurückblicken, daß noch nie eiu ruhmreicherer Krieg geführt wordeu, und ich spreche Euch gerne aus, daß Ihr Eures Ruhmes würdig seid. Ihr habt alle Tugenden bewährt, die Soldaten besonders zieren: höchsten Muth im Gefecht, Gehorsam und Ausdauer, Eelbswerleugnuug bei Krankheiten und Entbehrung. Mit der Capitulation von Metz ist nunmehr die letzte der feindlichen Armeen, welche uus beim Beginn des Feldzuges entgegenträte», vevnichtet. Diesen Augenblick benutze ich, Euch Allen und jedem Einzelnen, vom General bis zum Soldaten, meinen Dank und meine Anerkennung auszusprechen. Ich wünsche, Euch Alle auszuzeichnen uud zu ehren, indem ich heute meinen Sohn und den Prinzen Friedrich Karl, die in dieser Zeit Euch wiederholt zum Siege geführt, zu General - Feldmarschällen befördere. Was auch die Zukunft bringen möge, ich fehe dem ruhig entgegen. denn ich weiß, daß mit solchen Truppen der Sieg nicht fehlen kann, daß wir unsere bis Hieher so ruhmreich geführte Sache auch ebenso zu Ende führen werdeu." Ueber das Vorgehen der 22. preußischen Division bis zu ihrer F e st s c tz u n g in Chateau-dun gibt der „Staalts-Anzeigcr" die folgende!« Details: Der General Wittich hatte am lli. October mit seinen Truppen Orleans verlassen und war über St. Pcravy, auf der Straße nach Paris und St. Sigismond vorgegangen. Nachdem hier die Vereinigung mit der Cavallcric> Division Sr. königliche» Hoheit des Prinzen Albrecht von Preußen stattgefunden hatte, begann der Marsch auf Chateauduu. An dem historisch denkwürdigen Tage dcs Ü-ltcn October, Mittags halb I Uhr, näherte man sich der Stadt. Während die Truppen bisher vom Feinde un-belästigt geblieben waren, erhielten die Vorposten aus den Dörfern in der Umgegend Chateauduns, aus Häusern und Gehöften, Kleingcwehrfeuer. Die erstell Salven trafen Hußaren der 4. Division, sie wußten sich jedoch zu dcckcu, und nachdem Infanterie und Artillerie vorgezogen, gelang es, den Feind aus seinen Stellungen gegen Chatcauduu zu werfen, (äs waren hier meist Mo-bilgardcn, Nationalgarden und Franctireurs der verschiedensten Departements, besonders des Südens, und nur wenig Linicutruppcn im Gefecht. Von der diesseitigen Avantgarde, welche inzwischen bis unter die Mauern der Stadt eingerückt war, ging die Meldung ein, daß alle Ausgängc von Chatcaudun stark verbarricadirt seien, so daß an der Absicht der Besatzung, sich energisch zu vertheidigen, nicht gezweifelt werden konnte. General v. Wittich traf sogleich, 2 Uhr Mittags, die Disposition so, daß die Stadt von beiden Seiten, Osten und Westen, durch Infanterie flankirt wurde. Gegen die Südfront, au der ein hoher Eiscn-bahndamm, die Stadt beherrschend, hinläuft, mußtc Artillerie aufgefahren werden. Dicsc hatte sich hiutcr dem Damm zu postircn und über dcnselbc» hinweg die Stadt zu beschießen. Von Wichtigkeit war die Besetzung des Bahnhofes, der auf der Ostseite den Schlüssel der Stadt bildet. Das Gebäude wurde unter Mitwirkung der Feld' geschütze von der Brigade Konsky gestürmt. Das 32. Regiment, unter Oberst Fürster, hatte sich inzwischen auf der Westseite in Beweguug gesetzt. Es erhielt beim Aufmarsch eiu außerordentlich heftiges Gewehrfcuer von den Mauern und Häusern der Stadt, und ergab sich nun-mehr, daß die Einwohner auf cinc förmliche Belagerung vorbereitet waren. Sie hatten an dcu Gicbclu der Dächer Schießscharten gebohrt, Lücken in die Ziegel gerissen, um hier ihre Gewehre aufzulegen, die ganze Stadtmauer zum gleichen Zweck crenelirt. Bei dieser Lage der Dinge, erhielt die baierische Batterie Ollivier Ordre, die Stadt zu beschießen. Sie placirtc, vom Feinde heftig mit Chassc-potfener beschossen, ihre Geschütze auf K00 Schritt Entfernung. Nach eiuem wirksamen Bombardement konnte nunmehr daS 32. Infauteric-Ncgiment vorgehen u»d eiu auf dieser Front gelegenes Schloß stürmend nehmen, wobei es durch ein Bataillon dcö '.»4. Infanterie-Regiments verstärkt wurde, während auf dem rechten Flügel die Brigade Kouöty seit 3 Uhr das Bahnhofsgebäude besetzt hatte. Nachdem u.an sich fast der Stadt genähert, übcr-sah man den schwierigsten Theil der Aufgabe, Sammt' liche Straßen und Querstraßen waren durch Barricade«, gehemmt. Die Bauart derselben war so, daß au eine Einschicßung selbst durch Artillerie nicht gedacht werden kounte; auf der Außcuseitc (dem Feinde zu) Faschinen, dann eine Sandlage von 3-4 Fuß Dicke, die allein das Crcpiren der Kugeln bewirken mußte, dahinter Feldsteine und endlich, um den Steinen Festigkeit zu geben, Baumstämme so geordnet, daß auf den Barrica- de« eine vollständige Vrusinxbr entstand. E.< half jcdoä', daß die Artillerie auf dcr Südfn'i'l uns ji'mf ^aüc-ricn, dreißig Geschützen, bis zu»! ^imlclmcroc» hcflig bombaroirtc, Die Stadt bräunte au verschiedene!' Stcl> lc», was dcn Widerstand des Feindes allmälig schlrächcr werden ließ. Um ii Uhr Abends gab Gci'cral Witüä, Befehl, Tambour battanl die Stadt zu stürme». Dcü' noch konnte das Vordringen der Infanterie beim Kc»»'pi in den Straßen nur schr langsam geschehen. Der Fciud vertheidigte sich von Haus zu Haus. Piouuicre mußte» die Wände einschlagen, um auf dicsc Weise unsere« Tirailleurs Bahn zu machen. Iu viele» Fällcu lricl) erst das um sich greifende Fcucr dcn Fcind auS dcn Häusern. Dieser anstrengende Kampf dauerte bis MorgcnS 3 Uhr, wo unsere Truppen die lctzteu Häuser einnahmen, dic Mairie besetzten, sich auf dem Marktplatz sammelten. Zwei Drittheilc dcr Stadt sind durch dcn zu-letzt doch nutzlosen Widerstand dcr 3000 bis 4000 Mam>, welche die Besatzung bildeten, vernichtet. Das Äcispiel ist aber nicht ohne Einfluß geblieben. Auch in Charlrcö hatte man sich auf die Vertheidigung vorbereitet, als ma» jedoch die näheren Umstände von dcm Fall Chatcaudlü^ erfuhr, bot dcr Mairc die Schlüssel an, gcwiß nicht zu»'-Nachtheile dcr Stadt. Ein wahrhaft grauenuMS Bild entwirft dic rall> folgende officiösc Darstellung der Einnahme von Cha-tcaudun: Als die Truppen am 1!». Morgens um 3 Uhr, nach Bezwingung der von französischen Truppen uuo AiN-gern geleisteten Gegenwehr, den Marktplatz von Chateau-dun besetzten, trafen ihre Blicke auf ein Bild dcr M' nichtung, das kaum zu beschreiben ist. Eingestürztes Mauerwcrk, verkohlte Balken, herabgefallen«: Dächer mach' tcu die Straßen unwegsam. Auch die Kirche war durch Granatschüsse fast völlig zerstört, große Fclsblöckc u"d Quadersteine, aus dcn äußeren Wänden auSgerisscu, dic Ziegel zertrümmert. Eine Granate war in der Uhr gc' platzt. Ganze Straßen standen noch in voller Feuers gluth; dcr großc Umfang drs AraudcS, dcr die a,aü,;c Stadt erfaßt hatte, eiu Hcrbslstu'M, dcr an diesem T«ye brauste uud die Flamme» überallhin vertheilte, u-achtt» jede« Gedanken an Rcllungsucrsuchl: unmöglich, Nur mit Mühe lonntcu die Räumlichkeiten für den Priiizcn Albrecht und das Ober-Comma»do dcr Division beschafft werden. Die Pferde mußtc man noch am Abend des 1l). auS dcu Scheunen am Ende dcr Sladt, i» dein-ü sie untergebracht, herausführe», da die Flammc» sich bis hieher auszudehnen begannen. Die Officicre bivouakirlc» mit dcn Truppen. Während des nächtlichen Kampfes Hal' ten sich die Franzosen jeder Sorge für ihre Vcrw»»^' ten entschlagen, was von ihne» niederfiel, war in deu Häusern geblieben uud hier zum großen Theil oerlnaunl. Als Commandeur dcr französischcn Besatzung haltc ci» Pole, Lipowsly, suua.ir<. Am 20., Morgens 5 Uhr, sctztc» sich die Diuisic" neu zum Weitcrmarsch i» Bewcgimg. Die Feurr, ^e aus den Aschcnhaufc» aufschlugt», waren noch so inä^' tig. daß fast Tagcehcllc herrschtc. Pri»; Albrecht """ Preußen uud Gcucral uou Wittich bcfandc» sich a» t^ Spitze der Truppcu. Vom Kriegsschauplatz i u d e u Vogese"-— In Lyou siuo die Dclrg'rtcu dcr Nalioiialgardc w>c-bcr zurück, welche Gambella cinc Adresse übcrbracht h>u-te». Dcr Minister rcs Iimcr» m>d dcs KiicgcS hat versprochen, nach Lyon zu kommen, sobald cö die Umstäudc gestatten. Die Franctircui-S der Loire, die vlrle Lcutc i» sbcialen Novelle und in dem Familkndrama. daS seine Stoffe im Leben der Gegenwart sucht; die Folgezeit ist auf dieser Bahn fortgegangen. Als Aesthetiker drang er auf Mturwahrheit. hob Genre» und Landschaftsbilder hervor und kämpfte gegen die akademische Classicität. Aber er war hier nicht einseitig. Er sagt vielmehr: ..Wer die Antike für die Natur verschmäht, läuft Ge< fahr. in Zeichnung, Charakter, Ausdruck und Draperie immer nur klein, schwach und gewöhnlich zu bleiben; wer die Natur für die Antike vernachlässigt, wird Ge< fahr laufen, kalt, leblos, ohne jene verborgenen und ge« hcimnitzvollen Wahrheiten zu bleiben, die man nur in der Natur selbst wahrnimmt. Es scheint mir, daß mau die Autlke studiren muß. um die Natur sehen zu lernen." So predigt Diderot das Evangelium der Naturwahr« deit gegen die innere Leblosigkeit uud Langweile dcr con-venlionellcn Formen, aber er sagt ausdrücklich, daß das Ideal, welches den Künstler begeistern müsse, dem Geist augehöre; denn iu der Natur wird das Vollkommene nicht gefunden. Diderot fpiegelt uns die damalige französische Na« t'on, di« aus dem Verfall der Sitten sich durch den hcldcnhaiten Kampf ihrer hervorragenden Geister gegen IlrchUche und wellliche Tyrannei, gegen Verfinsterung uud fanansche VersolgungSsucht der Andersdenkenden °"'p^"cltete. Er ist ein leidenschaftlicher Vertheidiger des Matenallbmus und doch zugleich in seinem Fühlen und Handeln em Gemüthsidealist, in seinen Schriften em unermu l.cher ia ^ ermüdender Moralprediger. 3io,en ranz sagt auch .n d.eser Hinsicht treffend: ..Di-deiot ist sclber der Widerspruch von Materie und Geist von Natur und Cultur, von Eymsmus und Sentiment lalität, von Unglauben und Bedürfniß einer Religion, von sich bescheiocndcr Rtsiguation und von revolutio« narcr Kühuheit. von Corruption und Sittlichkeit; allein er ist nicht nur der Widerspruch, soudern auch die in tausend Versuchen, in tausend Formen unaufhörlich mit Tapferkeit, mit Aufrichtigkeit, zuweilen auch m>t Leicht' fertigleit arbeitende Kraft, ihn aufzulösen." Der Widerspruch tritt vornehmlich im Familienleben hervor. Diderot heiratet früh ein Mädchen das ihm geistig nicht ebenbürtig ist; er sorgt stets für seine Familie in unverdrossener Arbeitsamkeit; er erzieht seine Tochter gut und strebt, sie glücklich zu verheiraten; aber er folgt daneben finnlichen Leidenschaften und lebt dann jahrelang in innigstem Seclenbunde mil Fräulein Sophie Voland, die nicht schön ist. und deren zärtliche Hingebung ihm doch die höchlle Wonne bereitet. Er und seine Genossen sahen eine besondere Sittlichkeit darin, bei ihrer ehelichen Treulosigkeit doch wieder der Geliebten treu zu sein, sowie die geistreichen Frauen ihrerseits zwar dem Gatten einen Liebhaber vorzuziehen pflegten, aber diesem allein sich hingaben. Diderot lebte in zwei Familien, im eigenen und im Volauo'schen Haus, ohne daß zwischen beiden irgend ein Verkehr war; er lebte so ganz offen. Ich glaube, wir erfassen den Kernpunkt seines We-senS am besten, wenn wir ihn als eine gesellige Natur, als das Genie der Geselligkeit betrachten. Polyhistor und Schöngeist zugleich, geistreich, sprudelnd, voll Drang sich mitzutheilen, voll Äereilwilligtcit, zu geben und zu helfen mit Rath und That, Sentimentalität und cyni« sche Derbheit humoristisch verschmelzend, so fand er s«ine Lust und Stärke darin, andere und sich im Ver- lchr mit ihnen zu unlcrhaltci,, uud dicsc» Ton h.il^" auch seine Schriften; stall systematischer Strenge, dic einen Gegenstand erschöpft, ein behagliches Gcplaudcr. das sich gehen läßt. die Dinge mit Empfindung u"d Witz umspinnt, statt sie zu ergründe», abcr in gclcgci'l-licheu Aeußerungen gar oft das Rechte trifft uud »"t Glanzlichtrrn aushellt. Er schafft in dcr Kunst lci" neues Ideal, er findet in der Wissenschaft lein McV' dort ist er UntcrhaltungSoichtcr, hier rcpioducirclidcr Verbreiter der neuen Ideen; classisch ist er, w° Stoss und Form seinem geselligen Talent gemäß sind, also w der kleinen Erzählung, in Dialogen, wie „Ramcau s Neffe" und ..d'AlembcrtS Traum." wo die lebendige Charakteristik dcr Personen mit dcr bewegliche» F'illc dcr Gedantcnspiele wetteifert; endlich in seinen Bric,c" an Sophie Voland, au de» Bildhauer Falconet, od^ i» den Ergüssen über die Gcmälde'AuSstcllmige», die c für jcue Corrcspondeuzcn schricb, mittelst welcher se" Freund Grimm die auswärtigen Höfe über das Pariser Leben unterrichtete. Iu Didcrots'Romanen spielen geschlechtliche Ausschweifungen und Verirru»gen cinc »'^ derwärligc Rolle; doch entschädigt in der „1<«c:,0w hätte er selber gern wieder ausge-tilgt. Dagegen nun sind seine Dramen Rührstücke del, Familienlebens voll moralisircudcr Tendenz. Er ha ^ die richtige Einsicht, daß die Bühne das eigene Von, die Ideen dcr eignen Zeit darstellen soll; abcr ,»dc>i er die asiatischen Fürsten oder die gepuderten römische" 1815 ben Vogesen verloren haben, sind nach Lyon gekommen, u<" sich dort ncu zn organisircn. Sie hatten cine», Auf» luf z»m Eiütritt in dic Compagnie erlassen und diese war wieder vollMig und sollte zu Garibaldi abgehen. "- Der bekannte Löwcnjäger Gombonnll, der in der letzten Zeit an der Spitze eincr Äande von l5i0 Franc» tircnis in den Vo^cscn scin Weser» trieb, isl n.ich D'jon z»>ück^tl)!lunc>!. De,scN'e will dcn Deutschen drei höhere Officielc gelobtet haben. Er verlieh die Vo^'en. weil die Aaucrn ihn dazu zwangen. Dieselben verweigerten 'h»en jeden Acist^nd, sogcir das Essen, weil sic b^fürch telen, von dcn Dculschcn zur Ncchcnschaft «czogli, zn lve,dcn. Bäuerinnen vcrrictl)'.'n sie sogar, als sic gerade die drei Officierc umgebrachi und einem baierischc» Corps, l>aö ganz unbesorgt herangezogen lam, «nilciucltcn. Die gewarnten Baicrn schlngen sofort Ällarm u»d die Franc« tireurs entgingen nur m«l genauer Noth der Gcsangcnschasl. Tour ^, W. October. Die tclcgrnfthisch clwähnlc Proclamation (^ambclta's wegen des F >ll.i< von M^tz laulct: „Ein General, uns welchen Frank, eich, selbst nach den Begebenheiten von Mexiko, zählle, l,al dcin gefährdeten Vaterlandc mehr al^< hm'dcrtauscnd Vertheidiger t»tzosi!-n. Aazaine hat Vcrralh beganqcn, hc>t sich zum Welkzcngc des Vianncs von Sedan und znm Milschuldi» «cn des Eroberers gemacht, in Mißachtung dcr Ehre der Arnuc, die ih>n anvertraut war. Er hat, ohne nur eine letzte Anstrengung ^u ucrsnchcl,, hnndertlausrnd Camdattantcn, zwanzigtanscnd Verwundete, Gewehre, Kanonen Fahnen und die stärtste Eitadellc Frankreichs uber^cdcn. Ein solches Verbrechen übei steigt selbst nlle Stufen der Ge-lechti^teit. Es ist an der Z^it, uns zu sammeln und unter der Ul^idc del Republik zu eillilren, duß wir rnt» schlössen sind, wcdcr im Iiuiein noch »ach Axf^n zu ca> piluliren und ans ui'serem äußcrslcn Elende selbst dil Verjüngung nt'llcr Moralität und unserer politischen Und socialen Manneskraft zn schöpfen, Wl ergeben, so lange uns ein Zollbreit dcS gehc,ligten Badens dre Vaterlandes unter den Sohlcn bleibt; liallc»» wir die glo, reiche Fahne der Revolution hoch, unsere Sache ist die der Gerechtigkeit und des Rechtes. Lassen wir uns nicht verweichlichen noch entkräften, beweisen wir dnrch Handlungen, daß wir durch uns selbst die Ehre, die Un« Abhängigkeit, die Integrität nnd AlleS, was daS Vater« land frei und stolz macht, hallen können und wollen. Es lebe die einige und untrennbare Republik! Gam-betta." . Die Kosten deS Kriege«. Der bekannte StaalSötonom Leone Levi veröffentlicht im „Daily Telegraph" eine ausführliche Auseiiian« dersetzung der Kosten, welche dieser Krieg für Deutschland im Gefolge hat, und nach deren Abschätzung die Iriedcnsbcdingungen berechnet werden sollten. Der ganze Betrug ^ so sagt genannte Autorität — den beide Mächte in diesem Kriege verausgabt haben, ist wohl lanm bekannt. Man sagt wohl zwei Millionen Sterling; Wenn wir aber die Kosten früherer Kriege ins Auge i'chcn, ist dies gar niedrig gegriffen. Wahrschcinlch wer. den 50.000.000 Pfund Slcrl. die dirccten militärifchen Ausgaben nicht decken, während andererseits der Verlust ?n Eigenthum nicht groß sein kann, da die Franzosen la kaum deutsches Gcbict betreten haben. Demnach bestehen die dircclcn Kosten nur aus einem Posten. Die indircclcn Verlnste hingegen sind sehr bedeutend. Wenn wir die Zahl der Verwundeten und Todten "us 100,000 Mann annehmen, können wir nicht weit Hcldm verschmähte, hielt er sich an das Ordinäre und ^llläglicht., statt an das Große und Geschichtliche; dcn V'iusvalcr, die Nausmntler. wie sie sein sollen, wollte " dm Parisern 'zeigen, um sie zu belehren und zu "Mn, während er sie ergötzte. Sein gutcs Herz und ^'" scharfer Verstand machte» vereint ihn zum Manne °°l Gesellschaft; er lritisirle mit schneidiger Kampflust, "°" er wollte Niemandem wehe thun. Er bildet sich >?ust anf sei«? Briefe über die Kunstausstellungen etwas 5".'.' «der wenn er erwägt, daß die Pfuscher, welche er ^'Uclt. Fran und Kinder haben, so will er den Nnhm ""d Gewinn opfern, dcn er von der Veröffentlichung ^bcn würde. . Diderot war der Sohn eine« Messerschmieds aus ,^ Champagne, uud mau denkt dabei gern, wie er pril-^"° süßen Schaumwein des Geistes credenzt und dlc «lwgen schlcifl und spitzt, welche die alte Zeit zerlegt "no der „cue,, Zeit Lust gemacht haben. Er studirte in "«lls. versuchte sich durch juristische Praxis, dann als " "hehrer zu ernähren, und ergab sich hieranf einem 'fundenen Leben; er beschäftigte sich mit Sprachen >o ^tlllhcmalil. mit Theologie. Philosophie und Natur-^ mi!'^ >^' trieb, was ihn gerade reizte, und suchte sich st.l, ^'""lunterricht, Ucbersctzungcn und eigener Schrift-luna durchzuschlagen, oder lrng sich mit den Vorfiel, i^^"'zum Theater zu gehen. Seine geistvollen Briefe w ,s °'t «linden, die Taubstummen lenken >ie Aufhaft ,," °"^ 'h"' pichen ihm aber zugleich eine Ver-tnalil^ ^' ^° l°"'"'t «hm der Vuchhändlcrantrag, eine französisch zu bearbeiten, und er ""'vet stch „,il ^^, Mathematiker d'Membcrt und irren; sehen wir ferner ihr durchschnittliches IahreSein« kommen auf 30 Pfd. St., ihr Alter auf durchschnittlich 35, und ihre voraussichtliche Lebensdauer auf durchschnittlich 30 Jahre an, und nehmen wir den CapitalwMh einer Rente von 1 P,d. St. bei einem Alter von 35 Jahren, so würde der capitalisirle Geldwerlh jedes Mcn» schenlcbens ul-gcfuhr ttOO Pfd. St. oder für 100.(^^0 Mann 60,000.500 Pf. St. belr^en. Wcnn wir a»?cr bedenken, daß das jährliche Verdienst deS Arbcitc S höchstens ein Drittel vom Werth der von ihm producirtcn Gügcnstä'ldc replusentilt, dann fi.idcn wir, daß der Verlust von 60,000.00^) Pfd. ^t. durch Todte und Verwundet ,ur die gesamm'e Nation eiicinlich einen Verlust von 180,030.(.3) Pf. It. ergibt. Hi'zu kömmt die uollsländiqe Ablenkung dir Natio.1 von jedweder nutzbriü> gcnden Gcschä^igunst. Man schätzt die Production Preußens auf 18 Pfd. Sterling per Kopf und Jahr. Nimmt man nun für das gesammte Deutschland nur 15 Pfd. Sterling an. so würde die Gesammtprodl'ttion von 30 Millionen Menschen 450,00^.000 Pfd. Sterling ergeben. Halten wir uns aber in dc., c.lqste., Grenzen urd sagen wir nur. 750.000 Mann mit je 10) Pfd. Sterling Verdienst, haben dcn vierten Theil ihres jährlichen Einkommens verloren, so haben wir einc.i Verlust von etwa 20 Millionen Pfd. Sterling. Ferner kommt dazu der Verlust, deu der Ha, oel erlitten, zumal Hamburg, welches nur hinter London und ^uerpool zurüästeht. Auch diesen müssen wir auf mindestens 20 Millionen Pfund Sterling veranschlagen. Sonach kommen wir zu dein Ergebniß, daß Deutschland berechtigt ist, von Frankreich nahezu 300,(^.0^) Pfd. Sterling zu fordern, wenn es Nichts aus dem Kampfe gewinnen, sondern nur wieder ungefähr in die nämliche ^agc versetzt werden will, in welcher es ohne diesen Krieg gewesen wäre. Der capitalisirte Werth von Elsaß und Lothringen läßt sich anderseits auf W Mill. Pfd. Sterling veranschlagen. Berlin. 3. November. (Ofsiciell.j Geueral Beyer fand am 30. October in Dijou einen hartnäckigen Widerstand. Nachdem der Prinz Wilhelm von Baden die Höhen von Appolinari und die Vorstädte eingenommen, zog der Feind ab. Am 31. October früh ergab sich die Stadt. Der Verlust der Preußen beträgt 5 Officiere und 240 Mann. Der Verlust des Feindes ist sehr bedeutend. Hagesnenigkeikn. — (Brust, und Kopsstimme.) Herr Dr. i,'ud> wig Mandl, den die Über Fraulreich hereingebrochenen Ereignisse genöthigt haben. Pari« zu verlassen und sich in Wien niederzulassen, hat in der letzten Sitzung der mathe-malhisch - naturwissenschaftlichen Classe der lais. Akademie der Wissenschaften eine Abhandlung „iiber Vrust« und Kopfstimme" überreicht, welche, das Resultat vieljähriger Studien des berühmten Arztes, dessen Hilfe in Paris fast alle Notabilitäten des Theaters schon aufgesucht haben, von ganz allgemeinem Interesse ist. Die Stimme entsteht be« tanntlich durch die Schwingungen der die Stimmritze begrenzenden Stimmbänder und die dadurch bedingten Schwingungen der Luft. Den laryngoslopischen Untersuchungen des Dr. Mandl zufolge sieht man während der Erzeugung eines der Vruststimmc angehörenden Tone« die Stimmritze, ein bewegliches, vorn und rückwärts zugespitztes Ellipsoid vorstellend, ihrer ganzen Länge nach geöffnet und die Stimmbänder ihrer ganzen Länge nach schwingend. Die Stimmritze wird um so enger, je höher der Ton. In der übernimmt die Leitung eines neuen umfassenden WerteS, daS die Summe der menschlichen Kenntnisse ziehen und sie zugleich gemeinnützig machen soll, das die besten schriftstellerischen Kriislc der Nation vereinigt und die neuen Gedanken der Aufklärung über alle Gebiete und unter alle Gebildeten ausbreitet. Diderot, das Genie der Geselligkeit, der viellundige und schlagfertige, war hier nicht blos der rechte Mann als hauptsächlicher Autor, sondern attch als Redacteur, der es versteht, durch Muth. Klugheit, Gewissenhaftigkeit und Liebenswürdigkeit jetzt das Unternehmen in Gang zu bringen und durch die drohenden Gefahren gewandt hindurchzu« steuern, jetzt die Mitarbeiter zu gewinnen, bei guter Laune zu erhalten, zu rechtzeitiger Lieferung ihrer Ar-beiten zu treiben. Im Jahr 1750 erschien der Prospect 1765 wurden die letzten Bände gedruckt, die Kupfer-taseln erst 1773 alle fertig. Die Encyklopädie kostete die Verleger mehr als eine Million Francs; aber sie vrachte ihnen die doppelte Summe als Reingewinn. Die Encyklopädie war das Arsenal und Schlachtfeld zugleich im Kampfe für die Herrfchaft deS Gesetzes in der Natur wle im Staat, und gegen dcn Wundcrglau-bcn. GewissenSzwana. und Despotismus. Diderot hielt es für eine Ehrensache, diesen Kampf in Frankreich auS-zufechtcn; Voltaire wollte die Uebersiedlung des Unter-nehmenS nach Vcrlin oder St. Petersburg vermitteln; aber Diderot trotzte den Gefahren. ..Heißt man Philo« soph für nicht«? Die Lüge follte ihre Märtyrer haben, und die Wahrheit sollte nur von Feigen gepredigt werden? Man soll uns nicht sowohl durch den Haß und die Verachtung dessen, was Sie daS Infame nennen, Kopfstimme hingegen ist der hintere Abschnitt der Stim«. ritze, die sogenannte Krorpelg/?..'^, gänzlich geschlossen, wodurch die Etimml indcr lätzer, dcr Ton folglich höh« wird. Diese Verschließung wird bewirl. durch daS Anein« anderdrängen der ^.e'nen, sogenannten ^ie^lannenlaorpel. Hat der Emrger nicht Uebung gen 'g, diese Annäherung unbemerkt l m Zuhörer zu vousUhren, fo entsteht, wie man zu sagen pflegt, ein Loch in d»r S lmme. Sind die Ge< lentsflächen a'terut otcc die Fasern, von welchen diese Bewegung abhängt, ermüdet od:r ent'ündet, so wird die Kopfstimme l.anthas: verändert, schu ich, falsch, schrillend «. — (CleruS und Volksschule in Vorarlberg.) Der Landesschulrath von Vorarlberg hat sich durch zahlreiche Fälle der Wcigc^urg von Ka'eche en, die Neli-gionSpräsurgen in . l Vorschulen abzuhalten, sowie der C'.-ulnselig^it bei der E. h.i^ g d^« Rellgionsunteicichles gcni. higt gesehen, in Wi^.l um besondere VerhallungS-maßregeln zu bi..en. Wie wir vernehmen, schließt sich das Minis rium für Cnl ^s und Un'ecncht bei Beantwortung der Vorstel ung dcc 5. age Übcr die roch bestehenden be» dau:rliä,:n p.üciviil .« Gegensatz: an und e^H^rlet den Ausa/eich ur^ die ^ ill: z vorläufig r ch von einer besseren Eia^ich^ au^ kirchliche Sei^e, r He die Regierung der Nc h::..!dic, eil r ' l^n n ^", s)r Vorarlberg auf ver-fassu.'gs.i »ji<^n N.'ge die s i ^'.rh^ll.lisscn entsprechende Alihi'fe ^u ...,fen. Ii wisch:.., 'c. icisl dcs Ministerium auf die durch die ''» »'id Ur- crrichtsordnung fur die c>l'gen nr.l, Bo'l schukn geb». «. ,en Mi cl, um Unregel» n?ßig"ei n bei E. Heilung dej 3e'igior(ulrerrich*eS hintan» ^,uha en; auf die sich »och Z 65 t rselben gegen ein de< monstcativ.'ü Vorgehen der Geistlichkeit empfehlende Auf» hebln g der bff..'!liä,,n Sch^yr^furg n; auf die bei jedem concre en Aulasse zu wiederholl.e Mcchiung an die Kirchen» behör^e, sich die genare i" o gewissenhaft Erfüllung einer Pflicht bezüglich dcs is'eligi^r ^'», rrich-s gegenu^irtig zu haften. Das Ministerium bcn'cr. fer.-r, taß dort, wo eine besondere En lohnung für Vrlheilurg des Religions-un'ercichles besteht, diese unbedingt ach^lgig ist von einer genouen Erfüllurg dcc Ub-tnomn:. ^» Verpflichtung, also verwirkt wür.^e durch Widerstcnd gege., die sic a'lichen Schul» behörden oder die Gesetze. An diese Nr deu m gen knüpft sich die allgemeine be^eu ungsvolle Erinr erurg, daß die staatlichen Schulbehör ^.n ihre Pflicht hun, wenn sie die Gesetze hochhalten, der Religion d«.n im G?seh? begründeten großen Wer'h fär die Ir»gerdbild^sg bei al^en geeigl clen Anlässen öffentlich beilegen und hierüber die Bevölkerung in einer Weise aufuären, welche über die Absichten des Ge» seheS und der Organe zur Ausführung desselben leinen Zweifel au'^mmen lasse, wenn sie so für die StaalSrecjie-rung die Hoffnung erhalten, weiterer ernster Schritte ent-rathen zu können. — (Der Orkan) vom 27. October hat, wie die „Prag. Ztg." meldet, in den gräflich Harrach'fchen Forsten allein an 12.000 Klafter Holz umgeworfen. Ueberhaupt ist der in den Obstgärten und Wälbnn Böhmens angerich^ tele Schaben unermeßlich. — (Vorsorge für den Winter.) Aus Stralonih meldet man der ..Prager Ztg.," daß dieser Tage baierische und preußische Agenten alle Schafwollstrümpfe und Fuß-socken bei den dortige.! Strumpfwirkern angekauft und groß» artige Bestellungen für die deutsche Arm« hinterlassen haben. — (Ermordung eines Geographen.) Sir Roderick Murchison, der Präsident der geographischen Gesellschaft, macht die Anzeige, daß der bekannte Geograph > George Hayward Anfangs August von dem Gefolge de« Häuptlings Meer Wate Khan von Aassim geplündert und Ermordet worden ist. Der Ermordete, welcher sich auf dem Wege nach der Pamir»Steppe befand, u« dieselbe zu er» oerelnigl sehen, als durch die Liebe zur Wahrheit, den Trieb zum Wohlthun und dcn Geschmack des Guten Wahren un!) Schönen; eS ist nicht genug, mehr zu wissen, als die feinde, man muß ihnen auch zeigen, daß wir besser sind c>lS sie, und daß die Philosophie gute Menschen macht." So antwortete er Voltairen, „dem Freund der Menschen, dem Paler der Waisen, dem Vclihe'digcr der Untersücklen;" und wie dieser selbst einmal außerle: ,,<1'g,i j'kit. uu psu cls kisu, c'vlit man lus'lltwr ouvrsze," so wollte auch Diderot lieber das Änderten von ColaS gerettet als Voltaire's Tragödien geschrieben h^ben. Diderot, ein leide»ischa,llicher Bücherfreund, wollte doch seine Bibliothek verlaufen, nm feine Tochter auszustatten; da trat die Kaiserin Katharina von Rußland ins Mittel; sie lauste die Vuchcr und ernannte Diderot mit einem Iahrgehalt zu ihrem Bibliothekar. Er reiste nach St. Petersburg, um ihr zu danken. Nährend eines fünfmonatlichen Aufencholtes hatte er in den Nachmil-tagsstunden freien Zutritt bei der Czarin; er unterhielt sich aufs Freimüthigste mit ihr über die Gesetzgebung und Civilisation Rußland«; sie nahm e« nicht Übel wenn er ihr in der Lebhaftigkeit dtS Gesprächs aus die Knie klopfte; er schwur, daß sie die Seele eine« Vru-tus in der Gestalt einer Kleopatra besitze. Er machte ihr einen Plan zur Organisation deS öffentlichen Unter-richlS und rielh ihr. die deutsche Einrichtung und Glie-derung ,n Volksschule. Gymnasium, Uuiversilät zum Muster zu nehmen, ja « ahnte unsere Realschulen. 1816 forschen und zu beschreiben, erhielt wegen seiner hervorra. genden Leistungen auf der letzten Jahresversammlung der geographischen Gesellschaft die goldene Preismedaille. — (Zur Tagesge schichte.) Aus Straßburg ist gemeldet worden, daß dort ein Iustitium in vollem Um» fange eingetreten sei, da die dortigen richterlichen Behörden sich weigern. Recht zu sprechen. Von Seiten der deutschen Civilvenvallung wecken daher Vorlehrungen getroffen werden müssen, um eine Regelung der Rechtsverhältnisse her» deizufi'chren, und zu diesem Zwecke ist aus dem preußischen Justizministerium ein Commissär nach Straßburg abgesendet worden. — Eme MUnchhausiade veröffentlicht der „Posener Dzienn. Pozn.," nur schade, daß er selber sie nicht als solche ansieht. Vin Brief eines polnischen Soldaten vom 6. Armeecorps, voller stylistischer und orthographischer Fehler, erzählt nämlich, daß bei einem Ausfalle vor Paris das gegenseitige Bombardement ein so fürchterliches war, daß die feindlichen Kugeln sich in der Luft trafen und daß demselben erst deshalb Einhalt gethan werden mußte — weil die Kanonenrohre fchon glühend roth waren! — Unter den zuletzt in Posen eingetrosfenen Gefangenen defindet sich auch, wie die „Vresl. Ztg." mittheilt, ein Ackerbürger einer Vorstadt von Paris, der, wic cS scheint, von einem diensteifrige», Vorposten festgenommen worden ist. Er schwört hoch und theuer, daß er nie einc Waffe zur Hand genommen und lediglich nach feinen Kartoffeln fehen wollle, als man ihn ergriff. Er meint, es fei d.ch schon eine sehr harte Strafe, ihn für die Revision seines schon halb vernichteten Kartoffelfeldes von Paris bis Pose» trans' ponirt zu haben, und bittet, ihn zu entlassen, was, dcm Vernehmen nach. auch wohl bald geschehen wird. — Das Leben vieler unserer Landsleute, schreibt die „Stuttgarter Mrgerztg.", hat ein sonst in Stuttgart lebender Preuße dadurch gerettet, daß er eine bei Nogent a. d. Marne von den Franzosen angelegte Erdöl-Mine entdeckte. Bclmmtlich liegen unsere würtlemberg'schen Truppen gerade in dorliger Gegend auf Borposten, und beim Uedergang derselben liber die Marne wäre ohne rechtzeitiges Entdecken dieser Mine eine große Erplosion erfolgt. — (Feuerwe h rlneip e) heute Abend im Hotel Elephant. — (Theater.) Die vorgestern gegebene Operette „Die Schwätzern, von Saragossa" rechnen wir zu Offen» bachö hervorragender» Arbeiten, Sie enthält einige ganz reizende Melodien und in den Gestalten des Nlkaldcn und seines Schreibers zwei Figuren, die in Erscheinung und Gesang drastisch wirken. Die Aufführung war leine ganz fertige, aber immerhin in einzelnen Theilen ergötzlich genug. DerAlkalde undsein Schreiber fanden in denHerren Rüdin-ger und Stainl recht wirksame Vertreter, die nach Kräften für die Heiterkeit sorgte«. Frl. Fontaine (Roland) war ihrer Aufgabe stimmlich nicht ganz gewachsen, überdies auch etwas unsicher. Herr Raster (Tarmiento) störte nicht, doch hätten wir die Partie lieber von Herrn Rudinger gehört. Frl, Vingat (Beatrix) und Stoy 'd der Veredlnng des trefflichen Vieh-standes in England wesentlich beigetragen. Dic Malz leime enthalten durchschnittlich 30 PA (5iwcWoff, wogegen daö trockene Wicsenhen durchschnittlich mn' 7'2 uCt. Eiwnsisloff enthält. Die Malzleime müssen vor dcm Vnfüttcru mit hliszem Wasser ndgc-b üht oder gedämpft werden Die ausländischen, sächsischen nnd preußischen Viehzucht laufen die Malzlcime in giof^n Qnailli: täten in den böhmischen und mähnscheu Brauereien nnd M»l;> sabriteu, ein Belcg dec Vurlrcfflichleit dieseö ViehilahrnnaMoffeo, welcher per Wiener Centner mil 3 fl bis 3 fl. 50 lr. in Buhnnll verkauft wird. s^rissillal'Tcleqramme der „Laibachcr Leitung.") TourS, 3. Vluvcmber. In Paris fand am 3l. October gegen den abzusl^ließeudcn Hvaffellstillstand eine bewaffnete Kllndgebuuss vor dem )»>otel de Villestatt, lvu die ^legierungs-mitsslieder gefangell gehalte,, wurden. «Vü wurden ein Hftulilfalirtscu»»it<» u,,d (s«immune»» gebildet. Die Negierunssö'Mitsslieder wurden erst Nachts von unter Ferry's ssührunss her beigerilteu Ätationalssarde Vataillonen befreit Alm l. November herrschte wilder vollkom mene Nuhe. (fin Derret der Pariser Negie rung verordnet für den lt. November eine Abstimmn««, dl'r Pariser Bevölkerung über die Frage, ob sie die Regierung der nationalen Vertheidigung aufrecht erhalten oder nicht? London, :5. Nod ember. Es wird versichert, der Waffenstillstand sei gestern abgeschlossen worden. Paris wird sich während des Waffenstillstandes verproviantire« dürfen. Die constituirendc Versammlung wird auf den 15. November einberufeil. Madrid, 3. November. Prim schlägt den Cortes die Throncandidatur des Herzogs von Aosta vor. Ter Cortespräfident setzt die Königswahl auf deu 16. November fest. Die ..Curr. War»." fch,c,l)l: Weder anö Anlaß 5er römischen Fiayr, noch aus ii^end einem aiidcrn Anlasse hat littst Cabinet sich bcmo^cü ^cfllndcit, den Znsclin-illcitttitt eincs europäischen Congresses dcn aildcrc» cliro-päischen Hlächtcll vorzuschlagen. In sänlmtlichcn deutschen ^ai:dbe^irken Böhmclls louidcn die Bclf^ssim^-Eai'didalcl, »ahezn ci!,sllmlnig iil oc,i Ncichsrath gewählt. Die slällslc Minorität lie< lrug 57 Stimmen. Dic czcchischcn Brziile wühlten sämmtlich Dcclaranleli. Da« Su Minium isl noch nicht beendet. Nach der „Berliner Prov. Corr." wird noch wäh» rend dcS Krieges voraussichtlich der ocntsche Reichstag berufen sein, über den Beitritt der süddeutschen Slaalcn zu dem nationale» Gemeinwesen Beschluß zu fasse» und lurze Zeit darauf, nachdem die Einigung allseitig bestätigt ist, wird zum crstcn male ei» alle Staaten umfassender deutscher Reichstag zusammentreten. Nach einem Berliner Telegramm vom 3. Nov. des ,.N. W. TM." sind die Auösichtcn für den Abschluß eines Waffenstillstandes zwisch n Aismarck und Thiers sehr gering. ..Daily NcwS" meldet: Wir etfahren aus glaub, würdiger Quelle, baß die Deutschen in den Magazinen und AlscnalsN vou Mey Mumtion xnd Votialhe uoo fanden, welche für die Garnison bis März hmgeleicht l'ättoi. Handel und Golkswirthschastliches. MonatSausweis der iistrrr. ?lationalba»r pr° October. A^-tlua Metallschc,^ !l5.10i».21? fl, 5>5 lr., in Metall zahldarc Wrchs^l ^:j,'!!»^,5)^,', fl. l»0 lr. cscomptirte Wrchftl ulld Eff^tcn zahldcii,' illWicu 03.2I4 . tttt lr., bdrseiiiliahissaugelallflc Pfuii^bricfc der Nalioiinll'anl 9.274,470 fl. 15. lr., Effi-clel, dci! RcsrrUifundß. ucich t'em Euur^ werthe vom 30. Inili I«70. l,',^^.) 746 st. 52 lr. Offerten des Pensioiiöfonds, »ach dem Eom'Swerlhe vom 30. Juni ltt?^ 1,8^4.180 fl 30 lr., Schlllbucrschreibli!ic>e!i der l, l. priuil. qali» il!»ln!<-t!!!< 3,162.446 fl. 10 lr zusaüimc» 480,4^4,877 fl. -,, Passiva. Vanlfond 90.000.000 fl.. M-seruefond 15).3t!).7l'l fl. 29.. tr, Äaülilolcililmlaus 306,131.^20 f>,. mibcholieue Eapltalo^Nllclzahllliigrli 233.010 fl.. rin^llüsende Ali»!-amlieislmge» 1,5)08.935fl. 15,., lr,. Girogulhalicii 75>843 fl. 75 l>., Mlbehobeile Divioruoen 141.883 fl. 85> lr.. Pfandbriefe »n Umlaufe 58.933.985) fl., unbehobcuc Pfnudbricfziuscu 5,4.991 fl. 23.» l>'-, Pcusiousfoud 1,884.235) ft. 9U lr , Saldi laufender Rechnung!'» 6.110.820 si. «2 lr.. zusammen 480.424.877 fl. - ., lr. Verstorbene. Den 29. October. Dem Andreas Schwirl. Taglljhucr, seine Tochter Maria, alt 6 Jahre, in Ellsabeth-Kindeispital m der P»> lanauorstadt 9ir. 67 am Zrlnfiebrr. Den 31, October. Josef Breml, Knecht, alt 28 Jahre, im Hivilsftital an der ^!il!c,e,itubcrculosc, ^ Johann Wacet, I»' wohuer. alt 32 Jahre, im Civilspital an der Oehirnlähmung. -^ Katharina Zennil, Inwohnerin, alt 6, Marciutsch-Gattiusser. Iugeuieul. von Leobcu. .- Smetaua, Wirthschajls-ralh. vou Wien. Kursteiu. Kaufm.. vou Wieu. - Faleö-chiiii, voll lidiue. — Hnndl, Iuqeuirur, vou Nlltt-umauu, Wallaiid. von (^»nouitz, - Ncilhoscr, von Gmiouitz. — K>. 329^^ »3,, wiildNill trilbr 4,2 ., N. 329 W 4-5)a wiudilill trilbr 0u, >10„ Ab. 329.30 ! 4,i windstill lrilbc Tagllbcr anhaltend liemöllt. Ruhiqe l'uft. Das Tagesmii«'! der Wiirme l' 4-1°, um 10" unter dem Nonnale. ____Vcsaüül'mlliäü'l Msdall,,,, .- '^»cn v. it l e i » m ,i »I r Il^^l^nll^^i^t Wie», 3. November. Die Börse war gllnstig. SpeciilationSpapicre stieben, uuter ihnen iu erster Reihe Lombard,u (1?3.l>0). Anglo <2ü. - Mchr noch al« bei deu Specillallonspapierru, fllr de eu Stcigeu verschiedene mehr oder minder haltbare Griii'dc any»--führt worden, ^-igte sich dlc günstigere Haltung de« Marltcs au« den höhere« Notinmgeu eiuzelnrr Nula^wcrthe und der sehr festen Behauptung der Preise bei den übrigen. Devise» waren anch beute wieder reicülicd ofierirt und setzten ihren Ruclaana fort. __.. /5. ?illstem«ine HitaatHschuld. ssUr 100 fl. <3iuheitliche Staatsschuld zu 5 p«lt.: iu Noten verzinöl. Mai-November 57.6li 57.70 .. „ „ Februar-Augnsl 5760 5)7.70 „ Silber « Iänner-Iull . 6?,5.<> 67.60 .. „ ,. Apr,1-Octovcr. 67.20 fl. . . 10350 104.50 « -. 18«4 ,u 1lX) fl. . . 116,75 11/.— «>laats-Domänen-Pfaudl>r!tfe zu »20 st. o N. z„ Sl.,v„ . . 119,25 119.75 ». wrunde,.tlastuna«-0bliaatiol,c».. Filr 100 st. ^. «eld Wal,« Böhmen . . . . zuüpLt 92-____ 6°l'ä'"^n' ,<.' ' "^« 7325 73^75 Nicder-Oesterrelch . . „ 5 , 95 .. ____ Ober-Oellerreich . . « b ,. 9350 9450 SiM'illiurgcn ... « l» « 75.75 ?6 25 Sl.'.ttmat, ... «b. 9250 93- ^.ar. ..-. -b. 79.50 8050, «. Actie» von Vankinstituten. Geld Waare Auglo-Ustcrr. Vanl aligesl, . . 2«'4 50 205,-. Analo-ungar. Vanl .... 83.— 84.— Banlverein.......222. 223.^ Boden-Crcditanstalt . . . .246- 248,— Creditauslalt f Handel u. (Äcw. . 254 60 254,90 Ercditanslalt, allgem. ungar. . , 78.75 79 25 EScompte-Gesellschaft, n ö. . . 875. 880. Franco-osterr. Vanl . . , . 101.2t) 101.75 Gencialbanl...... . 76.50 77 — Handel«!bllnl...... . 90. 91.-. Natioualbanl.......718—720 — Niedcrländischt Bank . . . .22680 227.20 Veremsbanl.......95.25 95.75 PerlehrSbane.......153.50 134.50 «D. Actien von TranSportunterneh- munge»«. Geld Waare Nlföld-Fiumanrr Vahn . . . 169,50 170.— Vühm. Westbahn.....246.5.0 247,— Carl-Ludwig-Vahn.....247.50 248. - Donan-Dampfschifff. Gesellsch. . 55.7.— 559. - Llisabeth-Wcstbahu.....220.-220 50 Elisabeth.Westbahn (Linz - Vul>- wtlscr Drecke).....184.50 185.— Ferdn^nd«-?tordl,ahn . . . .2t15 12«).-8üuil'cchtn-V»rcs«,V»hn . 163.— 164.— «öel» Wliar'l ffrll,l',<^oset,bs<«abn , . 188.— 188 50 Lember«-«l,eru.°IassyerlVahu . 19.^75 196 25) Lloyd. österr........328,— 330 - Omnibus........—.-—.— NudolfS-Bahli......163.50 164.— Sicbcubllrger Bc.!)u . , . .166— l66.5»0 Slaal^bahii.......38?.— 388.- Sildbahil.......174.50 175.-! Süd.norbd, Verbiud. Vahn , . 169.50 170.50 Theiß-Vahu.......235.25 235 75 Tramway........151 80 152.20 ! «. «vfaudbriefe (filr 100 fl.) > Nll^. üst Vodln- zu 5 pTt........93.30 93,50 Oest.Hyftb.zu5V. pLt. rl!ck,.1878 "-7 17/" ting. B°d.-Cred.-Ansl. zu 5 V. M. 89 75 90.— lV. Vrioritätsobliaatione». i> 100 fl. ü. W. Geld Waare ' Elis.-Wcstb. in S. verz. (>. Cmiss.) 93 - «»3 5>0 ffcrdiuands.Nordb. iu Silb ver,. 104..>0 105 — , ssranz-IosephS'Vahn .... 94.90 9510 ««a^u^wO.i.G.ftlrz.l.Vm. 10175 10225 Otftrrr. «°rb»lftbahl, . . ' «3.90 94.20 ^ Geld W,< >t Sirbrub. Vahu in Silber verz. . 88.50 8!>.--Staatöb, G. 3"/., ^5'00Fr .,!.<3m. 134,50 >35. Slldb.G, 3", « 5>00 F,c. « , . 1 l0 75. l 11 -" SOdb.-G. « 200fl.z. 5"/« f'lr 100 ft. 90.- 9>'"' Glldb.-ÄouS 6"/„ (187',' 74) i.500Frcß......231 ..- 233.--- Una, Ostbah»..... 86,40 8<> 50 «. «ftrivatlose tprr Slilcl.) Kreditanstalt f. Hn»del u. Oe,u, Ocld Wau" zu 100 fl. ij W......15.8 158..^ Äudolf-Stiftuug zu 10 fl. . . 14 - tt'-^ Wechsel (3 Mo» ) Geld Waa^« Augsburg sill 100 fl sildd. W. 101. - I0l ^' Franlfnrl a,M. 100 ft. delta I0l.20 K'1 ^' Haulbur^, ftjr 100 Marl Bai-cu -.— — ..' ^'ouduu. für 10 Pfuud Sterlin« 12«.— <ül.2.' Pari?, jür 100 Francs . . . --.- "- ' Oflb Wo°'s «. Muuz-Ducatel. . 5 fl. 75 tr. 5 fl. 7^ vatnotilung: - ,- Geld, Waare