Bartholomäus >

durch

ffvltes unil kies apostofischen Stuhles Quakte
VLfHtkff wsw LcvLL<vch).

Allen Gläultigen seiner Diöcese Heil und Segen!

9ie Schafe hören die Stimme ihres Hirten: er ruft seine Schafe mit Namen und führt sie heraus. Und
wenu er seine Schafe herausgeführt hat, geht er vor ihnen her und die Schafe folgen ihm nach, weil sie seine
Stimme kennen. Einem Fremden aber folgen sie nicht, sondern fliehen vor ihm; denn sie kennen die Stimme
der Fremden nicht. Dieses Gleichniß sagte Jesus zu den Inden, die es jedoch nicht verstehen wollten, daß
Jesus mit diesem Gleichnisse ihre Handlungsweise bezeichnete, die ihn als den von Gott gesandten Heiland
nicht anerkannten, seine Stimme nicht horten und daher auch zu seinen Schafen nicht zählten. Diese Juden
rühmten sich, die, Erkenntniß der Wahrheit zu besitzen, Lehrer und Führer der Unwissenden zu sein; allein sie
täuschten sich, weil sie voll Hochmuth und Selbstsucht nicht die Ehre Gottes, sondern nur ihre eigene Ehre
suchten. Diese Juden meinten recht hellsehend zu sein und als Führer der Blinden zu gelten. Christus aber,
welcher als Licht in die Welt gekommen war, nannte sie Blinde und daher Führer der Blinden; weil sie sich
aber für Sehende hielte» und den Worten Christi nicht glaubten und durch seine Werke nicht gerührt wurden,
darum waren sie ohne Entschuldigung, und der Herr sagte ihnen mit vollem Rechte: „Run ihr sprechet: Wir
sehen! Darum bleibet eure Sünde/ Es blieb wahrlich ihre Sünde und sie starben in ihren Sünden. Jesus
aber blieb der gute Hirt, ein Hirt, der anch sein Leben für seine Schafe gab. Sein himmlischer Vater kannte
und liebte ihn als seinen Eingeborenen, voll Gnade und Wahrheit; dies bezeugte ihm der Vater durch die
Stimme vom Himmel: „Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich mein Wohlgefallen habe, diesen sollt ihr
hören/ Dies bezeugte ihm der Vater durch die Werke, welche zu vollbringen ihm der Vater die Macht ge¬
geben hat, damit sie Zeugniß geben dem Sohne, daß ihn wirklich der Vater gesandt hat, und Alle, welche
den himmlischen Vater ehren, in gleicher Weise auch den Sohn ehren, ihn als ihren guten Hirten anerkennen,
seiner Stimme Gehör geben und seinem Rufe folgen, in seinen Schafstall eingchen und ausgehen und Weide
finden. Es ist eine gar köstliche Weide, welche der gute Hirt seinen Schafen bietet, er ist darum auf die
Welt gekommen, damit seine Schafe das Leben habe» und überflüssig haben.

Lasset uns genau Acht haben auf die Worte des göttlichen Meisters: „Ich bin die Thüre. Wenn
Jemand durch mich eingehet, der wird selig werden, er wird Leben haben und überflüssig haben, er wird ein¬
gehen nud ausgehen und Weide finden/ Jesus Christus nennt sich den guten Hirten und ist in Wahrheit
der gute Hirt, welcher seine Schafe auf die Weide führt, damit sie Leben haben, und auch sein Leben für sie
hingibt, damit sie Leben in Ueberfluß haben, ein höheres, seliges, unvergängliches Leben; Jesus Christus ist
aber in Wahrheit auch die Thüre, durch welche die unsterblichen Seelen in das Reich Gottes eingehen und
der ewigen Seligkeit theilhaft werden. Alle, die des guten Hirten Stimme hören und seinem Rufe folgen,
gehen schon im Erdenleben in das Reich Gottes, durch den Glauben, durch die Hoffnung und durch die Liebe;
ausgehend aber aus diesem Reiche, welches noch nicht die Vollendung, sondern nur der Beginn der Vollendung
genannt werden darf, gehen sie ein in das Reich der Herrlichkeit, wo sie den Ewigen von Angesicht zu An¬
gesicht schauen. Wenn die Schafe des guten Hirten eingehen, finden sie Weide, finden sie das Leben, und
wenn sie ausgehen, finden sie eine noch bessere Weide, finden sie ein noch vollkommeneres Leben. Treffend

schreibt der hl. Augustin zu den Worten des Heilandes: Menn Jemand durch mich eingehet, der wird ein¬
gehen und ausgehen und das Leben haben": Niemand kann durch die Thüre, welche ist Jesus Christus, ein-
gehen zum ewigen Leben, welches in der Anschauung Gottes besteht, wenn er nicht durch Jesum Christum
eingegangen ist in seine Kirche, welche ist sein Schafstall, um zu leben in dieser vorüberfliehenden Zeit das
Leben aus dem Glauben, welcher sich bethätiget in der Liebe. Durch den Glauben gehen die Schafe Christi
das ist, die unsterblichen Seelen in den Schafstall, damit sie das Leben erlangen, weil der Gerechte aus dem
Glauben lebt; sie erlangen das Leben in Ueberfluß, wenn sie treu verharren in diesem Schafstalle bis an's
Ende, ansgehen aus dem irdischen Leben durch die Thüre, welche ist Jesus Christus, nämlich sterben im
Glauben und dahin kommen zum Vater, wohin Jesus Christus, der gute Hirt, ihnen vorangegangen ist, wo
es keinen Tod mehr gibt.

Der Schafstall Christi auf Erden ist seine Kirche, welche der Heiland in seinen Aposteln mit Petrns
dem Felsen eingesetzt und anfgebaut hat, als die Säule und Grundfeste der Wahrheit, als das Haus des
lebendigen Gottes, erbauet auf die Grundfeste der Apostel und Propheten, während Jesus Christus selbst der
Haupteckstein ist, durch welchen das ganze Gebäude zusammengefügt ist und heranwächst zu einem heiligen
Tempel im Herrn. Moses, der von Gott berufene Führer des Volkes Israel und Vermittler zwischen Gott
und Israel, daher Verkünder des göttlichen Willens und hiemit Israels Gesetzgeber, baute nach dem Vorbilde
welches er in seinen Gesichten auf dem Berge Sinai schaute, eiu heiliges Gezelt, die Stiftshütte genannt,
worin dem israelitischen Volke ein Sinnbild der Gegenwart Gottes vor die Augen gestellt wurde, Salomon
hingegen den Prachttempel zu Jerusalem, bei dessen Einweihung der weise König also betete: „Herr, mein
Gott, höre das Lob und das Gebet, welches dein Knecht vor dir heute betet, damit deine Augen über dieses
Haus offen stehen Tag und Nacht, über das Haus, wovon du gesagt: Mein Name soll da sein. Wenn
Jemand die Plage seines Herzens erkennet und seine Hände ausbreitet in diesem Hause, das wollest du hören
im Himmel an dem Orte deiner Wohnung und wieder gnädig sein und thun und vergelten 'einem Jeglichen
nach seinen Wegen, wie du sein Herz erkennest. Wenn ein Fremder ans seinem Lande kommt um deines
Namens willen, und betet an diesem Orte: so wollest du ihn hören im Himmel, auf daß alle Völker der
Erde fürchten lernen deinen Namen und erfahren, daß dein Name angerissen sei über dies Haus."

Nur Eine Stiftshütte durfte sowohl in der Wüste bei dem Auszüge der Nachkomme» Abrahams aus
der Knechtschaft Aegyptens in das gelobte Land, als auch in diesem Lande selbst anfgerichtet werden, um das
ganze Volk Israel fortwährend zu erinnern, daß nur Ein Gott und Herr ist im Himmel und auf Erden, der
Schöpfer aller Wesen und der Vergelter Aller, die seinen Namen fürchten und seine Gebote mit treuem
Herzen erfüllen. Nur bei dieser Einen Stiftshntte sollten die Israeliten erscheinen, dem Herrn ihre Opfer
als Zeichen des Dankes für die empfangenen Gaben, der Reue über die begangenen Sünden, des Vertrauens
und der Bitte um Schutz und Heil für alle Zukunft, durch die zum heiligen Dienste bestellten Priester dar-
bringen. Aus demselben Grunde wurde auch nur Ein Tempel zu Jerusalem gebaut uud Jerusalem um sei¬
netwillen die heilige Stadt, die Stadt Gottes von den Propheten und vom Volke Israel genannt. Dieser
Tempel und diese Stadt wurden zerstört, als Israel fort und fort des Herrn vergaß, auf seine Gebote nicht
achtete, die Zurechtweisungen der göttlichen Gesandten verachtete und den Lüsten seines verkehrten Herzens
nachging. Gott verwarf das widerspänstige Volk und deshalb entzog er auch dessen Blicken die Sinnbilder
seiner gnädigen Gegenwart. Doch kehrt der Herr voll der Erbarmung wieder zu denjenigen zurück, welche
sich mit aufrichtigem Herzen zu Ihm bekehren, und erweiset sich denen gnädig, welche um seine Gnade flehen.

Ewig währt des Herrn Barmherzigkeit. Wie der Regen und Schnee vom Himmel fällt und nicht
mehr dahin zurückkehrt, spricht der Herr, sondern die Erde tränket und fruchtbar macht, daß sie Samen gibt
zum Säen und Brod zum Essen; so wird es mit meinem Worte sein, das aus meinem Munde geht; es wird

nicht leer zu mir zurückkehren, sondern Alles ausrichten, was ich will, und Gelingen haben in dem, wozu ich

es sende. — Sehet, Gott der Herr kommt mit Macht und sein Arm wird herrschen; sehet, sein Lohn ist bei

ihm und sein Werk geht vor ihm her. Wie ein Hirt wird er seine Herde weiden, auf seinen Schooß die

Lämmer heben. Ein ewiger Gott ist der Herr, er nimmt nicht ab, ermüdet nicht und seine Weisheit ist un-
erforschlich. Er gibt dem Müden Kraft, dem Kraftlosen Kraft und Stärke in Menge. — „Ich will Berge
und Hügel verwüsten, spricht der Herr, und all ihr Gras verdorren machen, will Flüsse zu Inseln machen

und Seen anstrockneu. Dann führe ich die Blinden ans einen Weg, den sie nicht kennen, auf Steigen, die
ihnen unbekannt, und mache sie gehen: ich wandle die Finsterniß vor ihnen in Licht, und das Krumme in
Gerades: solches thue ich ihnen und verlasse sie nicht/

Der Tempel zu Jerusalem uud die heilige Stadt mit ihm wurden in Trümmer gelegt, aber nach
dem Rathschlusse des Ewigen sollte ein herrlicherer Tempel aufgeführt werden, in welchem der Herr wohnen
und bleiben wolle bis an der Zeiten Ende. Deshalb kam die Hand des Herrn über den Propheten Ezechiel
und er wurde geführt im göttlichen Gesichte in's Land Israel, hingestellt auf einen sehr hohen Berg, wo er
sah ein Gebäude gleich einer Stadt, und er sah einen Mann, dessen Gestalt glänzte, wie geschliffenes Erz.
Dieser Mann hielt in seiner Hand eine leinene Schnur und eine Meßruthe, und dieser Mann sprach zum
Propheten: „Menschensohn, schaue mit deinen Augen und höre mit deinen Ohren, und habe Acht auf Alles,
was ich dir zeige: denn du warst hierher geführt, damit man dir zeige: verkünde Alles, was du siehst." Es
wird darauf eiu prachtvoller Tempel nach allen seinen Theilen bemessen und beschrieben, und am Schlüsse
dieser Beschreibung fügt der Prophet hinzu: „Und siehe, die Herrlichkeit des Gottes Israel zog herein an der
Morgenseite und brauste, wie ein großes Wasser brauset: und die Erde erglänzte vor seiner Herrlichkeit und
das Haus ward erfüllt von der Herrlichkeit des Herrn. Es erscholl eine Stimme dem Propheten: Menschen¬
sohn, das ist der Ort meines Thrones, der Ort, worauf meine Füße ruhen, wo ich wohne in der Mitte der
Söhne Israels ewiglich: und das Hans Israel wird hinfüro meinen heiligen Namen nicht entweihen." Was
Ezechiel in diesen Gesichten sah, bedeutete die Erfüllung jener Verheißungen, welche im Paradiese ihren An¬
fang nahmen, den Patriarchen fortgesetzt und erweitert, durch die Propheten glänzender ausgemalt und durch
die Erscheinung und das Leben Jesu Christi auf Erden erfüllt wurden. Der beschriebene Tempel war ein
Bild des geistigen Tempels in Christo Jesu.

Als Salomon den von ihm unternommenen Tempelban vollendet hatte, die Nettesten Israels mit
den Fürsten der Stämme und den Obersten der Geschlechter zu Jerusalem sich versammelten und die Priester
und Leviten die Lade des Herrn und das Zelt des Bundes hinauftrugen an ihren Ort; da begab es sich,
als die Priester herausgegangen aus dem Heiligthum, erfüllte eine Wolke das Haus des Herrn und es
konnten die Priester nicht stehen und dienen wegen der Wolke; denn die Herrlichkeit des Herrn hatte erfüllt
das Haus des Herrn. Eine Wolke führte die Israeliten auf ihrer Wanderung ans Aegypten nach Kanaan;
diese Wolke war bei der Nacht hell, beim Tage dunkel, sie war ein sichtbares Zeichen von der Fürsorge und
der Gegenwart Gottes; eine Wolke war demnach auch dem Könige Salomon und den versammelten Fürsten
Israels ein Zeugniß des göttlichen Wohlgefallens an dem neuerbauten Tempel, welcher durch seinen Bestand
und durch die mit ihm in Verbindung stehenden gottesdienstlichen Verrichtungen Israel an Gott, seinen Herrn
und Heiligmacher, ohne Unterlaß erinnern und zur Haltung des Gebotes: „Seid heilig, wie ich euer Gott
heilig bin," aneifern sollte. Wenn also die Stiftshütte und der Tempel, welche durch sichtbare Gnadeu-
erweisungen Gottes verherrlicht wurden, nur als Vorbilder und Sinnbilder derjenigen Offenbarung Gottes
zu betrachten sind, durch welche uns in der Menschwerdung des Sohnes Gottes, in seinem Leben, Wirken *
und Leiden die Berufung, die Kraft und der Beistand zur Heiligkeit als Antheil gegeben wurden: müssen wir
die Bezeichnung der christlichen Kirche, als eines heiligen Tempels nicht ganz angemessen finden? Der Grund-
und Schlußstein dieses Tempels ist Jesus Christus. Einen andern Grund kann Niemand legen, als der
gelegt ist Jesus Christus. Auf diesen Grundstein wird seit den Tagen, in welchen Jesus Christus auf Erden
wandelte, fort und fort weiter gebaut, die Erkenntniß Jesu Christi, der Glaube an ihn, als den göttlichen
Erlöser, ist die Grundfeste dieses heiligen Gebäudes. Diese Erkenntniß des den Menschen angebotenen Heils
wurde zuerst durch die vom Heilande unmittelbar erwählten Apostel und Jünger in weitere Kreise getragen,
wobei diese Verkünder des Heils nicht ihrer angebornen, natürlichen Schwäche überlassen wurden, sondern
erleuchtet und gestärkt durch den Geist Gottes, welcher auch ist der Geist Christi, haben sie an dem Baue
der Wohnung Gottes gearbeitet: sie sprachen und handelten als Mitarbeiter Gottes, als Werkzeuge Gottes,
sie waren Bauleute am heiligen Tempel Gottes und zugleich lebendige Steine dieses heiligen Tempels. Alle,
welche im Verlaufe der Zeiten das von den Aposteln, die erfüllt vom Geiste Gottes, auch seine Dolmetscher
oder Propheten waren, verkündete göttliche Wort vernahmen und glaubend aufnahmen, erwiesen sich als Bau¬
leute und als Bausteine und bestätigten das Wort vom Heranwachsen zu einem heiligen Tempel des Herrn,

der wohl zusammengefiigt war in Jesus Christus, dem Grund- und zugleich Schlußsteine des ganzen Ge¬
bäudes, als einer sichtbaren Wohnung Gottes im heiligen Geiste, welcher diesen göttlichen Tempel erfüllt,
erleuchtet und zur Vollendung fortführt.

Gott offenbart sich in seinen Werken, die Geschöpfe verkünden die ewige Kraft des Unsichtbaren
und eben auch nur den Geschöpfen; denn sich selbst ist der Ewige von Ewigkeit klar und offenbar. Unter
den Geschöpfen sind aber nur jene Geschöpfe die Offenbarung des Unsichtbaren in seinen Werken zu erkennen
fähig, welche nach dem Ebeubilde des Schöpfers geschaffen sind und dieses Ebenbild durch die eigene Schuld
nicht verdunkelt haben. In dem auf Erden durch den Geist Gottes erbauten lebendigen Tempel, in der Ge¬
meinde der Gläubigen, in der christlichen Kirche ist Gott für alle jene Geschöpfe erkennbar, welche eine Em¬
pfänglichkeit, einen Sinn für das Göttliche haben. Zuerst weiset der Zusammenhang zwischen Vorbereitung
und Ausführung, zwischen Vorhersagung und Erfüllung aus einen erkennenden Ordner hin, der den Fluß
aller Zeiten überschaut und beherrscht, der die Fäden aller Weltereignisse in seiner Hand hält und auch die
widerstrebenden Mächte zu dem von ihm festgesetzten Ziele leitet. Der Herr verkündet voraus seine Thateu,
damit die Menschen sehen und erkennen und überlegen und verstehen zumal, daß die Hand des Herrn dies
gethan, und der Heilige Israels es gewirkt hat; so spricht der Prophet Jesaias: „Kommt herzu mit euerm
Rechtsstreit, ruft der Herr zu allen seinen Widersachern: bringt herbei, was ihr etwa habt. Sie mögen kom¬
men und verkünden, was geschehen wird. Was kommen wird in der Zukunft, zeiget au." Von den An¬
fängen der Menscheugeschichte bis auf die spätesten Zeiten ist die Weissagung vorhanden und bezeuget das
Wirken eines weisen und allmächtigen Herrn, der nur das Heil seiner Geschöpfe beabsichtiget.

Seid heilig, wie ich heilig bin, spricht der Herr. Die Heiligkeit, zn welcher die Gemeinde Christi
berufen ist, welche sich in ihrem Anfänger und Vollender Jesus Christus kuud gibt, welche der Gruudton
aller christlichen Lehren, der Zweck aller christlichen Geheimnisse und Gnadenmiltel ist, welche im Worte und
in der That der ächten Christen wunderschön leuchtet und erwärmt, erbaut und auzieht, diese Heiligkeit ist
das unverwerflichste Zeugniß, womit sich die christliche Kirche als den von Gott erbauten Tempel für jeden
Geist erweiset, welcher das Heilige zn erkennen und zn schätzen irgend eine Befähigung besitzt. Aus den
Früchten wird der Baum erkannt. Um jedoch den Werth irgend einer Frucht schätze» zu können, bedarf es
gesunder Sinne, namentlich des Geschmacksinnes und wohl auch des Gesichtes. Führet einen Blinden in eine
reiche Sammlung der herrlichsten Kunstwerke, breitet vor ihm aus aller Erdzonen Blumenpracht, er wird keinen
Eindruck empfangen, er wird über alle diese Schönheiten kein Urtheil abgeben können. Es gibt auch eine
geistige Bliudheit, die um so nachtheiliger wirkt, weil sie sich denjenigen, die daran leiden, nicht in der Art
fühlbar macht, wie die leibliche Blindheit. Die geistige Blindheit ist aber unter den Menschenkindern viel
mehr verbreitet, als die leibliche, beide hingegen gleich schwer zu heilen. Es darf uns daher nicht befremden,
wenn Christus und seine Kirche von ihrem ersten Beginne an Gegner ohne Zahl erfahren haben und noch
fortwährend erfahren.

In welcher Gestalt erschien Christus seinen Zeitgenossen? Wir wissen es Alle. Er war ein Mensch
und ist in Allem andern Menschen gleich geworden, mit Ausnahme der Sünde. Aber er nennt sich den Sohn
Gottes. Läßt sich dieser Vorzug mit leiblichen Augen sehen, vermag der menschliche Verstand die Tiefen der
Gottheit zu ergründen? Doch Christus fragt öffentlich: Wer aus euch kann mich einer Sünde beschuldigen?
Es sind hochgestellte, gelehrte, dünkelhafte Männer, an welche diese Frage gestellt wird; sie sind offenbare
Feinde des Fragenden und gehen darauf aus, ihu irgend eines Vergehens anklagen zu können. Wenn nnn
diese Menschen auf jene Frage keine Antwort finden, haben wir irgend einen haltbaren Grund Christum für
einen frevelhaften Lügner zu halten? Was sagt aber Christus von seiner eigenen Person? Was berichten
uns diejenigen, welche den Meister vom Anfänge an gehört, mit eigenen Augen gesehen, mit ihren Händen
betastet haben? die Zeugniß geben von dem, was ihnen offenbar wurde? Christus redet von seiner eigenen
Person in Ausdrücken, die unsern vollen Glauben an sein Wort verlangen oder ihn als den bösesten Men-
schenverführer der Verachtung preis geben. Christus spricht: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.
Niemand kommt zum Vater, denn durch mich. Ich biu die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt,
wird leben, ob er gleich stürbe; und wer da lebt im Glauben au mich, der wird nimmermehr sterben. Ich
bin gekommen, daß sie das Leben und in Fülle haben. Ebe Abraham war, bin ich. Gleichwie der Vater

das Leben in sich selbst hat, so hat er auch dem Sohne gegeben, das Leben in sich selbst zn haben. Ich und
der Vater sind Eins. Mir ist alle Gewalt gegeben im Himmel und aus Erden. Der Vater richtet Nie¬
manden, sondern hat das ganze Gericht dem Sohne übergeben, damit alle den Sohn ehren, wie sie den
Vater ehren. Wer den Sohn nicht ehret, der ehret auch den Vater nicht, der ihn gesandt hat. Wahrlich,
wahrlich sage ich euch, wer mein Wort hört und glaubt, der hat das ewige Leben/

Wer kann es denkbar finden, daß ein bloßer Mensch im Ernste, vor seinen Feinden und zu wie¬
derholten Malen in Worten, wie die eben angeführten, von sich sprechen wird? Wie ist es denkbar, daß
einfache Leute, wie es die Jünger Jesu waren, solchen Ansprüchen Glauben beimessen, Alles, Haus und
Angehörige verlassen und mit Preisgebung ihres Lebens eine solche Verherrlichung eines gebrechlichen Men¬
schen den Völkern als eine göttliche Heilswahrheit verkünden, wenn ihnen die Wahrheit dieses Selbstzengniffes
nicht durch unbestreitbare und unzweideutige Thaten bekräftiget wordeu wäre? Wer kaun es denkbar finden,
daß die Schüler Jesu, in dem Glauben an Einen Gott von Jugend auf erzogen und gefestigt, sich so weit
in ihrer Einbildung hätten versteigen können, um einen gekreuzigten, ins Grab gelegten Mann als Gott zu
preisen und dem Einen unsichtbaren Gott gleich zu setzen? Nein, die Jünger Jesu wußten, was sie glaubten,
und darum predigten sie, was sie glaubten, und starben für das, was sie predigten. Der Christ darf auf
den Apostel Petrus voll Zuversicht sich berufen, der da schreibt: „Wir folgten nicht gelehrten Fabeln, als
wir euch mit der Kraft und Gegenwart unseres Herrn Jesu Christi bekannt machten, sondern wir waren
Augenzeugen seiner Herrlichkeit, denn er empfing von Gott dem Vater Ehre und Herrlichkeit, als aus hoch¬
herrlichem Glanze diese Stimme auf ihn heraberscholl: Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohl¬
gefallen habe, diesen höret! Und diese Stimme, welche vom Himmel erscholl, haben wir gehört, da wir mit
ihm auf dem heiligen Berge waren."

Der christliche Glaube ist nicht eine Beschränktheit des Geistes, er ist keine Unterdrückung der Ver¬
nunft, er ist. kein sinnloses Versumpfen in der Unwissenheit, er ist ein Licht aus der höchsten Höhe, eine Beseli-
gung vom Allgütigen, ein Ausruhen in der erhabensten Weisheit, ein Hellsehen beim Glanze einer himm¬
lischen Sonne. Christen, die ihr diesen Glauben habet, freuet euch eueres köstlichen Besitzes, bewahret ihn
als einen unvergänglichen unschätzbaren Schatz, einen Schatz von höherem Werthe, als Silber, Gold und
Edelgestein. Sagt mit Petrus: Hier ist gut sein, o Herr Jesu Christ, wir wollen bei dir bleiben, du nur
hast Worte des ewigen Lebens, bei dir ist Licht, ohne dich nur Finsterniß, du bist die wahre Seeleustärke,
ohne dich nur Schwäche und Kraftlosigkeit. Halte unsere Hand, daß wir nicht sinken im Meere des Zwei¬
fels und Jrrthums!

Die Kirche Jesu Christi ist ein Haus Gottes, ein Tempel des heiligen Geistes, die Bausteine dieses
heiligen Gebäudes sind die Gläubigen selbst, die zugleich auch als Bauleute an der Aufrichtung und Vollen¬
dung desselben arbeiten, aber sie arbeiten nicht allein, sondern der heilige Geist arbeitet mit ihnen, erleuch¬
tend, tröstend, stärkend, ihre Schwachheit unterstützend. Der Augenschein lehrt uns, daß von Anfang an Viele,
sobald sie die Predigt von Jesus dem Gekreuzigten vernahmen, sich als edle Theile diesem göttlichen Tempel
anschloßen, dagegen aber wieder Viele als Feinde desselben sich erwiesen und an seiner Zerstörung nach Thun-
lichkeit sich abmüheten. Woher kommt dieser Unterschied? Warum bewährt sich das prophetische Wort des
greisen Simeon ununterbrochen, welches er über den Knaben Jesus anssprach: „Dieser ist gesetzt zum Falle
und zur Auferstehung Vieler?" Christus ruft noch immer durch seine Abgesandten allen Menschen zu: „Kommet
alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid, und ich will ench erquicken." Weshalb kommen Unzählige nicht
zu dem Heilande? Das Evangelium erzählt uus eine Wunderheilung an einem von Geburt Blinden. Jesus
heilte den Blinden, welcher Jesum nicht kannte, aber nun wohl vermöge des ihm geschenkten Gesichts¬
sinnes die Größe der empfangenen Wohlthat erkannte. Die Schriftgelehrten durch diesen Erweis göttlicher
Macht betroffen, stellten mit dem Geheilten und mit dessen Aeltern eine Untersuchung an, nm eine Veran¬
lassung zu finden, die Wunderheilnng in Abrede zu stellen. Der Geheilte ließ sich nicht irre machen, und
blieb bei der Aussage, daß Jesus nach seinem Dafürhalten ein Prophet sein müsse. Die Schriftgelehrten
über diese Kühnheit erbittert sprachen zum Geheilten: Du bist ganz in Sünden geboren und stießen ihn hinaus
aus ihrer Gemeinschaft. Jesus hörte es, daß sie ihn ausgestoßen haben, und suchte mit ihm zusammen zu
treffen, wie auch der Geheilte das Verlangen hatte, seinen Wohlthäter kennen zn lernen. Als beide zusammen

kamen, fragte Jesus den Mann: Glaubst du au den Sohn Gottes? Er antwortete und sprach: Herr,
welcher ist es, daß ich an ihn glaube? Jesus sprach zu ihm: Du hast ihn gesehen; der mit dir redet, der ist
es. Er aber sprach: Herr, ich glaube. Und er fiel nieder und betete ihn an.

Diese Erzählung lehret uns den Weg, welcher zu Jesus führt. Der erste Schritt zu Jesus besteht
darin, daß wir mit der Welt zerfallen, das heißt, daß wir auf das Beispiel, die Sitten, die Lehren, den
Spott und auch auf die Verfolgung von Seite derjenigen nicht achten, welche das irdische Gut, den Sinnen¬
genuß und das Menschenlob als das allein Begehrungswürdige betrachten. Der Blindgeborne wußte, daß er
aus der Synagoge ausgestoßen werden wird, wenn er Jesum als einen Propheten bekennt; er achtet jedoch
dessen nicht. Er gibt der Stimme seines Gewissens den Vorzug vor dem Ansehen der Machthaber.

Menschen, welche nur sich selbst suchen, deren Gott der Bauch oder die Eitelkeit oder die Ruhmsucht
oder die irdische Macht ist, fassen das Wort Gottes nicht, weil sie nicht aus Gott sind. Wer demnach für das
Wort Gottes sich empfänglich machen will, verlasse jene Mitmenschen, so daß ihre Ansichten und Beispiele
nicht seine Ansichten und Lebensgesetze werden; er zerfalle mit der Welt, lasse sich von ihr ausstoßen, und er
wird Jesum finden.

Durch das Scheiden von der Welt, durch das Hinwegwenden von ihren Grundsätzen und Lockungen,
erstarkt der Geist des Menschen, die Nebel schwinden von seinen Augen, der Schleier wird von seinem Ange¬
sichte hinweggenommen, der Strahl der Heilswahrheit erglänzt in wunderbarer Lieblichkeit, das Herz erweitert
sich, Jesus wird dem Geheilten, dem Sehendgewordenen entgegen kommen, sich ihm als den Sohn Gottes
zu erkennen geben. Der Beglückte fällt vor ihm auf die Kniee, betet ihn als seinen göttlichen Heiland an
und fügt sich als lebendigen Stein in den Bau des göttlichen Tempels ein, er fügt sich ein für Zeit und
für Ewigkeit. Ach, Christen, möchten doch Alle diesem Blindgebornen und Geheilten gleichen, möchten Alle
nicht im Vergänglichen ihr höchstes Glück suchen, möchten Alle nach jenen Gütern trachten, die den Menschen
zu einem Kinde Gottes, zum Erben des ewigen Lebens umwandeln, möchte die heilige Fastenzeit uns Alle
von der Welt abtrennen und in die liebevollen Arme unseres Seligmachers Jesus Christus führen und für
immer darin ruhen machen! 

Um mit unserer Schwäche Nachsicht zu zeigen, hat mir der heilige Vater in Rom die Vollmacht
gegeben, nachstehende Erleichterungen hinsichtlich des Fastengebotes zur Kenntniß der Gläubigen meiner Diö-
cese zu bringen:

Das eigentliche Fasten bleibt geboten und nur einmalige Sättigung des Tages ist gestattet:

1. Au allen Tagen der vierzigtägigen Fastenzeit mit Ausnahme der Sonntage;

2. an allen Mittwochen und Freitagen des Adventes;

3. an den vier Quatembermittwochen, Freitagen und Samstagen:

4. am Samstage vor Pfingsten und an den Vortagen der Feste: der heil. Apostel Peter und Panl, Maria
Himmelfahrt, Allerheiligen, Maria Empfängniß und der Geburt des Herrn.

v. Das Gebot des Fleischessens sich zu enthalten, besteht:

k. Für alle Freitage des Jahres;

2. für alle Quatembertage;

3. für die Aschermittwoche, die letzten drei Tage der Charwoche, für alle Samstage der vierzigtägigen
Fastenzeit und für den Samstag vor Pfingsten jammt den Vortagen der Feste: der heil. Peter und
Paul, Maria Himmelfahrt, Allerheiligen, Maria Empfängniß, und der Geburt des Herrn.

Für die Samstage während des Jahres, also mit Ausnahme der vierzigtägigen Fastenzeit, ist der
Genuß der Fleischspeisen gestattet; während der vierzigtägigen Fastenzeit ist der Genuß der Fleischspeisen,
jedoch ohne Vermengung mit Fischspeisen, an allen Tagen gestattet, mit Ausnahme der Ascher- und Quatem¬
bermittwoche, der Freitage und Samstage und der letzten drei Tage der Charwoche. An den dispenstrten
Tagen in der vierzigtägigen Fastenzeit ist auch Abends der Genuß von Fleischspeisen nicht verboten.

Alle, welche während der vierziqtäqiqen Fastenzeit von der Dispens Gebrauch machen,
sind verpflichtet an den dispensirten Tagen drei Vater unser und drei Ave Maria zu beten oder
anstatt dieses Gebetes ein ihrem Vermögen entsprechendes Almosen zu geben.

Wenn Jemand einer weitern Dispens bedarf, der wende sich an seinen Beichtvater oder an seinen
Pfarrer, welche zur Ertheilung derselben hiemit ermächtiget werden.

Laibach an meinem bischöflichen Wohnsitze am 28. Jänner 1868.

Verlag des fnrstbischöflichcn Ordinariates. — Gedruckt bei Josef BlaSnik in Laibach.

tumKit,

po Božjim usmiljenji in po milosti apostoljskiga sedeža

škof ljubljanski,

vsim vernim ljubljanske škofije zveličanje in blagoslov v Gospodu!

|}vce poslušajo glas svojiga pastirja: on kliče svoje ovce po imenu in jih vodi na
dobro pašo. In kadar svoje ovce izpusti, gre pred njimi, in ovce gredo za njim, ker poznajo
njegov glas. Za ptujim pa ne gredo, temuč beže od njega, ker ne poznajo glasu ptujih pa¬
stirjev. To priliko je pravil Jezus Judam, ki pa niso umeli, de je Gospod s to priliko popisal
njih obnašanje, ki niso hotli spoznati, de je on od Boga poslani Odrešenik, in niso hotli po¬
slušati njegoviga glasu, in zato tudi niso bili zmed njegovih ovdc. Ti Judje so se hvalili s tem,
de resnico spoznajo, de so nevednim učeniki in vodniki; pa so se grozno motili, ker v svojim
napuhu in v svoji sebičnosti ali samopridnosti niso iskali časti Božje, ampak le svoje lastne
hvale. Ti Judje so mislili, de vse prav dobro vidijo, in de nevedne modro vodijo. Kristus pa,
kteri je prišel kakor luč na svžt, je rekel, de so slepi in slepe vodijo; ker so pa mislili, de
vidijo, in niso verovali ne besedam ne delam Jezusovim, zato niso imeli izgovora, in Gospod
jim je po vsi pravici rekel: „Zdaj pa pravite: Vidimo, — torej vaš greh ostane . 44  Njih greh je
res ostal in umerli so v svojih grehih. Jezus pa je ostal dobri Pastir, pastir, ki je tudi življenje
dal za svoje ovce. Nebeški Oče ga je spoznal in ljubil kakor svojiga Edinorojeniga, ki je poln
milosti in resnice. To mu je spričeval Oče, ker je dal slišati glas z nebes: „Ta je moj ljubi

Sin, nad kterim imam dopadajenje; njega poslušajte ! 44  To mu je spričeval Oče, ker mu je dal
oblast delati dela, ki pričujejo od Sina, de ga je Oče res poslal, in de vsi, kteri časte nebe-
škiga Očeta, ravno tako tudi Sina častč, ga spoznajo svojiga dobriga Pastirja, njegov glas
poslušajo, in gredo za njim, kamor jih kliče, in v ovčji hlev noter in ven hodijo in pašo naj¬
dejo. Paša pa, ki jo ponuja dobri Pastir svojim ovcam, je kaj dobra; prišel je namreč zato
na svet, de imajo njegove ovce življenje in obilniši imajo.

Dobro premislimo besede Gospodove: „Jez sim vrata. Ako kdo skozi me noter gre,

bo zveličan, in bo noter in ven hodil, in bo pašo našel . 44  Jezus Kristus se imenuje dobriga
Pastirja, in je v resnici dobri Pastir, kteri vodi svoje ovce na pašo, de imajo življenje, in tudi
svoje življenje da za svoje ovce, de obilniši življenje imajo, viši, zveličano, neminljivo življenje;
Jezus Kristus je pa v resnici tudi vrata, skozi ktere hodijo neumerjoče duše v Božje kraljestvo
in se vdeležujejo večniga zveličanja. Kterikoli poslušajo glas dobriga Pastirja, gredo že tukaj
na zemlji v Božje kraljestvo skozi vero, upanje in ljubezen; grede pa iz tega kraljestva, ki se
še ne more imenovati dopolnitev, ampak le začetek dopolnitve, se sprejmejo v kraljestvo več¬
niga veličastva, kjer Boga z obličja v obličje gledajo in vživajo. Kadar ovce dobriga Pastirja
noter gredo, najdejo pašo, najdejo življenje, in kadar ven gredo, najdejo še bolji pašo, najdejo
še popolniši življenje. Prav lepo razlaga sveti Avguštin te besede Gospodove: „Ako kdo skozi
me noter gre, bo noter in ven hodil in imel življenje , 44  ker piše: Nobeden ne more skozi vrata,
ki so Jezus Kristus, iti v večno življenje in gledati Boga, ako ni šel skozi Jezusa Kristusa v
njegovo Cerkev, ki je njegov ovčji hlev, de v tem minljivim času živi iz vere, ki se razodeva

v ljubezni. Skozi vero gredo ovce Kristusove, to je, neumerjoče duše, v ovčji hlev, de najdejo
življenje, ker pravični iz vere živi; dobe pa življenje v obilnosti, ako zveste ostanejo v tem
ovčjim hlevu do konca, in gredo iz tega pozemeljskiga življenja skozi vrata, ki so Jezus Kristus,
ako namreč umerjo v veri in pridejo k Očetu tje, kamor je pred njimi šel Jezus Kristus, dobri
Pastir, kjer ni več smerti.

Ovčji hlev Kristusov na zemlji je njegova Cerkev, ktero je Gospod v svojih aposteljnih
s Petram, ki je skala, postavil in sozidal, ktera je steber in terdnost resnice, hiša živiga Boga,
vzidana na stalo aposteljnov in prerokov, poglavitni vogelni kamen pa je sam Kristus Jezus,
na kterim je vse zidovje sostavljeno in raste v svet tempelj v Gospodu.

Mojzes, od Boga poklicani vojvoda izraelskega ljudstva in srednik med Bogam in Iz-
raelam, ki je tedaj Božjo voljo oznanoval in zato Izraelu postave dajal, je naredil po tisti po¬
dobi, ki mu je bila pokazana na sinajski gori, sveti šotor ali snidnico, kjer se je Izraelcam
pred oči postavljala podoba Božje pričujočnosti; Salomon pak je sozidal veličastni tempelj v Je¬
ruzalemu, ki je pri njegovim posvečevanji modri kralj takole molil: „Gospod, moj Bog! sliši

hvalo in molitev,  ki jo tvoj hlapec moli dans pred teboj: Naj bodo tvoje oči odperte nad

to hišo po noči in po dnevu, nad hišo, zastran ktere si rekel: Ondi bo moje ime. Če kdo

spozna nadlogo svojiga serca, in razprostre svoje roke v ti hiši, ti poslušaj v nebesih, na mestu
svojiga stanovanja, in bodi zopet milostljiv ter stori in poverni vsakterimu po vsili njegovih
potih, kakor vidiš njegovo serce. Če pride ptujic iz daljne dežele zavolj tvojiga imena in moli
na tem kraji, ti poslušaj v nebesih, de se uče vse ljudstva po zemlji bati se tvojiga imena, in
se prepričajo, de je tvoje ime poklicano  na  to  hišo.“

Le en sveti šotor so smeli Izraelci postaviti tako v pušavi, ko so šli iz egiptovske
sužnosti, kakor tudi v obljubljeni deželi vsimu izraelskimi! ljudstvu v vedni spomin, de je le
en Gospod in Bog v nebesih in na zemlji, stvarnik vsiga sveta in povračevavec vsim, ki se
boje njegoviga imena in njegove zapovedi z zvestim sercam spolnujejo. Samo pri ti edini snid-
nici naj bi se Izraelci shajali in po duhovnih, ki so bili v sveto službo posvečeni, Gospodu
darove prinašali v znamnje hvaležnosti za prejete dobrote, kesanja zavolj storjenih grehov, za¬
upanja in prošnje za varstvo in pomoč v vsih prihodnjih potrebah. Ravno zato je bil tudi en
sam tempelj v Jeruzalemu zidan, in Jeruzalem je bil zavolj njega imenovan sveto mesto, mesto
Božje pri prerokih in izraelskim ljudstvu. Ta tempelj in to mesto sta bila razdjana, ko se Iz¬
rael ni hotel Gospoda spominjati in ni maral za njegove zapovedi in je zaničeval svarjenje Božjih
poslancov in je živel po nagnjenji svojiga popačeniga serca. Bog je zavergel terdovratno ljud¬
stvo in zato je tudi vzel spred njegovih oči podobe svoje milostljive pričujočnosti. Vender se
pa Gospod poln usmiljenja zopet verne k njim, kteri se resnično k njemu spreobernejo, in se
milostljiviga skaže tistim, kteri ga milosti prosijo.

Vekoma terpl Gospodovo usmiljenje. Kakor pada dež in sneg z neba in se gori ne
vrača več, pravi Gospod, ampak napaja zemljo in jo namaka, ter jo dela rodovitno, de seme
daje sejavcu in kruh vživavcu; taka bo moja beseda, ki pride iz mojih ust; ona se ne bo ver-
nila k meni prazna, ampak opravila bo, karkoli hočem, in srečna bo v tem, za kar jo pošljem.
— Glejte, Gospod Bog pride z močjo, in njegova roka bo gospodovala; glejte, njegovo plačilo
je ž njim, in njegovo delo je pred njim. Kakor pastir bo svojo čedo pasel, v svoje roke bo
zbiral jagnjeta in v svoje naročje vzdigoval. — Večni Bog je Gospod; on ne opeša in se ne
utrudi, njegove modrosti pa nihče ne pretuhta. On daje terdnim moč, in nezmožnim množi
terdnost in krepkost. — Puste bom naredil gore in griče, pravi Gospod, in vso njih travo bom
posušil, in reke bom napravil v otoke, in jezera bom posušil. In popeljem slepe na pot, ki ga
ne znajo, in po stezah, ki so jim neznane, jim bom dal hoditi: temo bom pred njimi napravil
v svetlobo, in krivo v ravno; te reči jim bom storil in jih ne bom zapustil.

Jeruzalemski tempelj in sveto mesto ž njim sta bila poderta, ali po sklepu večniga,
Boga naj bi se postavil veličastnimi tempelj, v kterim bo Gospod prebival in ostal do konca
sveta. Zato je prišla roka Gospodova nad preroka Ezehiela in je bil v Božji prikazni
pripeljan v deželo Izraelovo in je bil spušen na silno visoko goro, na kteri je vidil po¬
slopje enako mestu, in je vidil moža, kteriga podoba se je svetila kakor ulikani bron, in v
njegovi roki je bila verviea iz prediva in mdrjevska palica, in ta človek je govoril preroku:
„Sin človekov, glej s svojimi očmi in poslušaj s svojimi ušesi, in vzemi si v serce vse, kar ti
bom pokazal; ker zato si pripeljan sem, de se ti pokaže; oznani vse, kar boš vidil.“ Potem
mož veličasten tempelj premeri po vsih njegovi! 1 delili in ga vsiga popiše, in konec tega popisa
pristavlja prerok: „In glej, veličastvo Izraeloviga Boga je šlo po potu od jutra, in njegovo šu¬
menje je bilo kakor šumenje veliko voda, in zemlja se je svetila od njegove svetlosti, in hiša
je bila napolnjena z Gospodovim veličastvam.“ — In prerok je slišal glas: „Sin človekov, to
je mesto mojiga prestola, in mesto stopinj mojih nog, kjer bom prebival v sredi Izraelovih
otrok na vekoma; in Izraelova hiša ne bode več skrunila mojiga svetiga imena.“ Kar je vidil
Ezehiel v ti prikazni, je pomenilo spolnitev tistih obljub, ki jih je Bog dal pervim staršem v
raji in potem očakam in poslednjič prerokam in ki so se dopolnile v prihodu in v življenji Je¬
zusa Kristusa. Popisani tempelj je bil podoba duliovniga tempeljna v Jezusu Kristusu ali po¬
doba svete Cerkve. —

Ko je bil Salomon dokončal vse delo v hiši Gospodovi in so se zbrali vsi starašini
Izraelovi s poglavarji rodov in vojvodi družin v Jeruzalemu in so prenesli duhovni in leviti
skrinjo Gospodovo in šotor zaveze v tempelj; se je zgodilo, ko so bili duhovni odšli iz svetiša,
je oblak napolnil hišo Gospodovo, in duhovni niso mogli stati in streči zavolj oblaka; veličastvo
Gospodovo je bilo namreč napolnilo hišo Gospodovo. Oblak je vodil Izraelce, ko so šli iz
Egipta v Kanaan; ta oblak je bil svetel po noči, po dnevu pa temen; bil je Izraelcam vidno
znamnje Božje pričujočnosti in previdnosti; oblak je bil tedaj tudi kralju Salomonu in zbranim
Izraelovim poglavarjem vidno znamnje Božjiga dopadajenja nad dozidanim tempeljnam, kteri
naj bi z bogočastnimi opravili vred Izraelce vedno spominjal Boga, njih Gospoda in Posvečevavca,
in naj bi jih spodbadal k zvestimu spolnovanju Gospodove zapovedi: ,,Bodite sveti, kakor sim jez
vaš Bog svet.“ Oe sta bila tedaj sveti šotor in tempelj, ktera je Gospod z vidnimi milostmi poveličal,
le predpodoba in pomen tistiga Božjiga razodenja, po kterim smo prejeli poklic, moč in pomoč k sve¬
tosti, to pa zavolj včlovečenja Sinu Božjiga, zavolj njegoviga življenja, djanja in terpljenja: ali ni
prav primerno, de se keršanska Cerkev imenuje svet tempelj ? Pervi in poslednji kamen tega tem¬
peljna je Jezus Kristus. Druziga dna ne more nihče vložiti, zunaj tega, kije  vloženo, ktero je Jezus
Kristus. Na ta vkladni kamen se neprenehama naprej zida, odkar je bil Jezus Kristus na zemlji, —
spoznanje Jezusa Kristusa, vera v Božjiga Odrešenika je terdna podlaga te svete hiše. Ta nauk
od našiga zveličanja so nar pervo po svetu oznanovali aposteljni in učenci Gospodovi, ki pa niso
bili prepušeni svoji prirojeni slabosti, ampak razsvetljeni in poterjeni po Duhu Božjim, kteri je
tudi Duh Kristusov, so zidali v hiši Božji: govorili in delali so ko sodelavci Božji, ko orodja
Božje, oni so bili zidarji v svetim tempeljnu Gospodovim in ob enim živi kamni tega svetiga
tempeljna. Kterikoli so slišali in verovali besedo Božjo, ki so jo aposteljni, napolnjeni s svetim
Duham, oznanovali, so bili tudi zidarji in kamni in so poterdili resnico, de vse zidovje raste v
svet tempelj v Gospodu, ki je sostavljen na Jezusu Kristusu, pervim in poslednjim kamnu
vsiga zidovja, vidne hiše Božje v svetim Duhu, ki ta Božji tempelj napolnuje, razsvetljuje in
spopolnuje.

Bog se razodeva v svojih delih, stvari oznanujejo moč Božjo in pa le tudi samo stva¬
rem, ker Bog sam sebe od vekoma popolnama pozna. Med stvarmi pa morejo le tiste spoznati
razodenje Božje v njegovih delih, ktere so po Božji podobi vstvarjene in te podobe z lastnim
zadolženjem niso otemnile, to je, Čisti duhovi ali angeli. V živim tempeljnu, ki je na zemlji

po Božjim Duhu sozidan, v družbi vernih kristjanov, v keršanski Cerkvi, morejo Boga spoznati,
kterikoli kaj marajo za to, kar je Božjiga. Zveza med pripravo in izpeljavo, med prerokbo in
dopolnitevjo nar pervo kaže razumniga vladarja, ki pregleduje vse čase in nad njimi gospoduje
ki ima vse prigodbe na svetu v svoji oblasti in tudi to, kar se mu upira in nasprotva, tako vodi,
de svoj namen doseže. Gospod že naprej oznanuje, kaj bo storil, de ljudje vidijo in vedo in
premislijo, in ob enim razumejo, de je Gospodova roka to storila in Izraelov Sveti to naredil.
Tako govori prerok Izaija: „Pristopite s svojo pravdo, pravi Gospod vsim svojim nasprotnikam;
prinesite, če kje kaj imate. Naj pridejo in nam naznanijo, kar se bo zgodilo. Oznanite, kaj se
bo zgodilo . 41  Odkar je človeški rod na zemlji in do poslednjiga časa imamo prerokovanje, ki nam
spričuje, de neskončno moder in vsigamogočen Gospod na svetu vlada, kteri druziga ne želi,
kakor de bi mi, ki smo njegove stvari, k zveličanju prišli.

Bodite sveti, kakor sim jez svet, pravi Gospod. Svetost, k kteri je keršanska družba
poklican^, ktera se razodeva v njenim začetniku in dokončavcu Jezusu Kristusu, ktera je zapo-
padek vsih keršanskih naukov, in namen vsih keršanskih skrivnost in vsih zakramentov, ktera
v govorjenji in djanji pravih kristjanov prelepo sveti in greje, spodbuja in nagiba, ta svetost
je nar terdnejši spričevanje, de je keršanska Cerkev od Boga postavljen tempelj, in to spri-
čevanje je razvidno vsakimu, kteri le nekoliko more spoznati in ceniti, kar je svetiga. Po sadu
se drevo spozna. De se pa more sad prav spoznati, je treba zdravih počutkov, zlasti okusa
in vida. Pelji slepiga v hišo, kjer se hranijo nar lepši in z nar veči umetnostjo narejene reči,
razgerni pred njim nar krasnejši cvetlice vsih krajev na zemlji, — nič ga ne bo ginilo, od vsih
teh lepotij ne bo mogel besedice spregovoriti in povedati, kakošne so. Je pa tudi dušna sle¬
pota, ki je tolikanj hujši, ker je tisti, ki jo imajo, tako ne čutijo, kakor telesno slepoto. Dušna
slepota se pa med ljudmi veliko večkrat nahaja, kakor telesna, ozdravi se pa težko ta in una.
Ni se nam tedaj čuditi, de sta imela Kristus in njegova Cerkev od perviga začetka veliko na¬
sprotnikov in jih še zdaj imata.

V kakošni podobi se je Kristus ljudem prikazal? To vsi vemo. Bil je Človek in drugim
ljudem v vsim enak zunaj greha. Ali on se imenuje Sinu Božjiga. Morejo li telesne očf to
viditi, more li človeški um preiskati globočine Božjiga bitja? Vender Kristus očitno vpraša:
Kdo zmed vas me bo greha prepričal? Tako vpraša Jezus može, ki so bili imenitni, učeni
in napuhnjeni; može, ki so bili njegovi očitni sovražniki in so še iskali nad Jezusam kak pre-
grešek dobiti. Če tedaj taki možje ne morejo Jezusu na uno vprašanje odgovora dati, ali bi
ne bila nar veči prederznost, nar veči hudobija, ko bi kdo ne veroval, de je Kristus resnico
govoril? Kaj pa pravi Jezus sam od sebe? Kaj nam pripovedujejo tisti, kteri so Gospoda od
začetka slišali, s svojimi očmi vidili in s svojimi rokami tipali? ki nam oznanujejo, kar so vidili
in slišali? Kristus pravi sam od sebe: „Jez sim pot, resnica in življenje. Nihče ne pride k Očetu
drugači, kakor po meni. Jez sim vstajenje in življenje; kdor v me veruje, bo živel, akoravno
umerje; in kdorkoli živi in v me veruje, ne bo umeri vekoma. Jez sim prišel, de imajo živ¬
ljenje in de ga v obilnosti imajo. Preden je Abraham bil, sim jez. Kakor ima Oče življenje sam
v sebi, tako je tudi Sinu dal imeti življenje v samim sebi. Jez in Oče sva eno. Meni je dana
vsa oblast v nebesih in na zemlji. Oče nikogar ne sodi, temuč je vso sodbo Sinu dal, de vsi
častč Sind, kakor častč Očeta. Kdor Sina ne časti, ne Časti Očeta, kteri ga je poslal. Resnično,
resnično vam povem, kdor mojo besedo posluša in veruje, ima večno življenje . 44

Kdo si more misliti, de bi zgolj človek zares, pred svojimi sovražniki in tolikokrat od
sebe govoril s takimi besedami, kakoršne ste ravno kar slišali? Kdo si more misliti, de bi
priprosti možje, kakoršni so bili Jezusovi učenci, takim besedam verjeli, hišo in vse svoje za¬
pustili in z nevarnostjo svojiga življenja tako poveličevanje slabiga človeka vsim ljudstvam.
oznanovali za Božjo in zveličavno resnico, ko bi jim Gospod ne bil poterdil resnice tega spri-
čevanja, ki ga je sam sebi dajal, s takimi deli, ki se ne morejo ne tajiti ne zavreči? Kdo si

more misliti, de bi bili Jezusovi učenci, ki so bili v veri v eniga samiga Boga z mladiga zre¬
jeni in poterjeni, tako daleč zašli v svoji domišljii, de bi križaniga, v grob položeniga človeka
kakor Boga častili in njemu samimu nevidnimu Bogu enaciga delali? Nikakor ne, učenci Je¬
zusovi so dobro vedili, kaj so verovali, so dobro vedili, zakaj so verovali, in zato so oznano-
vali, kar so verovali, in so umerli za to, kar so oznanovali. Kristjan se sme z vsim zaupanjem
sklicovati na svetiga aposteljna Petra, kteri piše: „Nismo se deržali izmišljenih povest, ko smo
vam oznanovali moč in pričujočnost Gospoda našiga Jezusa Kristusa; temuč smo bili priče
njegoviga veličastva. Zakaj prejel je od Boga Očeta čast in slavo, ko je prišel takošen glas
nadenj iz prečastitiga veličastva: Ta je moj ljubi Sin, nad kterim imam dopadajenje; njega po¬
slušajte. In ta glas, ki je z neba prišel, smo mi slišali, ko smo bili ž njim na sveti gori . 44

Keršanska vera ne dela Človeka slaboumniga, ne zatira njegove pameti, ne podpira
lene nevednosti, ampak je luč, ki nam sveti z nebeških višav, je dar, ki nam prihaja od pre-
dobrotljiviga Boga, je počivanje v nar višji modrosti, je gledanje v svetlobi nebeškiga Solnca.
Kristjani, veselite se te svoje vere, hranite jo kakor neminljiv, neprecenljiv zaklad, zaklad, ki
je dražji kakor srebro in zlato in dragi kamni. Govorite s svetim Petram: Dobro nam je tukaj
biti, o Gospod Jezus Kristus; pri tebi hočemo biti, samo ti imaš besede večniga življenja; pri
tebi je luč, brez tebe je le tema; ti si našim dušam prava moč, brez tebe je le slabost in ne¬
zmožnost. Derži nas za roko, de se ne potopimo v morji zmot in dvomov!

Jezusova Cerkev je hiša Božja, tempelj svetiga Duha. Kamni tega svetiga zidovja so
sami verni, ki ob enim tudi kakor zidarji to zidovje sostavljajo in dokončujejo ah v Gospodu
živč in delajo; pa verni ne delajo sami, ampak sveti Duh dela ž njimi, ker jih razsvetljuje, to¬
laži, poterjuje, njih slabost podpira. Skušnja nas uči, de jih je bilo od začetka sem veliko,
kteri so se kakor dobri deli pridružili temu Božjimu tempeljnu, kakor hitro so slišali oznano-
vati Jezusa križaniga; bilo jih je pa tudi veliko, kteri so sovražili ta sveti tempelj in so si z
vso močjo prizadevali ga podreti. Od kod je pač ta razloček? Zakaj se neprenehama spolnuje
prerokovanje starčika Simeona: „Ta je postavljen v padec in vstajenje mnogih v Izraelu“?

Kristus še zmiram vabi k sebi vse ljudi: ,,Pridite k meni vsi, kteri se trudite in ste obteženi,

in jez vas bom poživil . 41  Zakaj jih vender toliko ne pride k Jezusu? Sveti evangeli nam pri¬
poveduje od sleporojeniga, ki je čudovito spregledal. Jezus je ozdravil slepiga, kteri Jezusa
ni poznal, zdaj pa je spoznal, koliko dobroto mu je bil storil, ker mu je očf odperl. Pismarji
so ostermeli nad tem čudežem ter so izpraševali ozdravljeniga in njegove starše, de bi kaj do¬
bili in tako Čudež tajili. Sleporojeni se pa ne da premotiti in stanovitno terdi, de mora Jezus
prerok biti. Pismarji so zavolj tolike serčnosti razkačeni ter reko sleporojenimu: „V grehih si ves
rojen, in ti nas učiš?“ in pahnili so ga iz svoje družbe. Jezus je slišal, de so ga venkej pahnili,
in ko ga je bil našel, mu je rekel: Včruješ ti v Sinu Božjiga? On je odgovoril in rekel: Go¬
spod! kdo je, de verujem vanj? In Jezus mu je rekel: Vidil si ga, in kteri s teboj govori, on

je. On pa je rekel: Gospod! verujem. In je predenj padel in ga molil.

Ta zgodba nas učf, po kterim potu se pride k Jezusu. Perva stopnja k Jezusu je ta,

de se ločimo od sveta, to je, de ne gledamo na zglede, obnašanje, nauke, in se ne bojimo ne

zasramovanja ne preganjanja tistih, kterim ni druziga mar kakor pozemeljsko blago, telesna
slast in hvala pri ljudeh. Sleporojeni je vedil, de ga bodo pismarji iz svoje družbe pahnili, ako
Jezusa preroka spozna, ali on za to ne mara. On posluša glas svoje vestf, in ne gleda na
veljavo oblastnikov.

Kteri le sami sebe išejo, kterili Bog je trebuh ali nečimurnost ali častilakomnost ah
pozemeljska oblast, ne rnnejo besede Božje, ker niso iz Boga. Kdor hoče tedaj besedo Božjo
umeti, mora zapustiti une posvetnjake, de se ne bo ravnal po njih naukih in zgledih; on se
mora ločiti od sveta in ga zapustiti, in bo našel Jezusa.

Ako se človek od sveta loči in zaničuje njegove nauke in zapeljivosti, dobf njegova
duša moč, megla zgine z njegovih oči, zagrinjalo se vzame z njegoviga obličja, žarek večne
resnice se mu zasveti v prečudni lepoti, serce se mu razširi, on spregleda, in Jezus mu pride
naproti in se mu da spoznati kakor Sinu Božjiga. Ves srečen pade predenj na kolena, ga moli
kakor svojiga Gospoda in Zveličarja in se vloži kakor živi kamen v zidovje tempeljna Božjiga,
vloži se pa za zdaj in za večne čase. Kristjani! o de bi vender vsi enaki bili temu sleporoje-
nimu, ki je spregledal, o de bi nobeden svoje nar veči sreče ne iskal v minljivim blagu, temuč
de bi vsi hrepeneli po tistih dobrotah, ki človeka store otroka Božjiga in dediča večniga živ¬
ljenja, o de bi sveti postni čas nas vse ločil od sveta in nas pripeljal v milostljivo naročje na-
šiga Zveličarja Jezusa Kristusa, pri kterim hočemo počivati vekoma! Amen.

De bi sveti oče rimski papež pokazali poterpljenje z našo slabostjo, so mi oblast dali
to-le polajšanje zastran postne zapovedi vernim svoje škofije oznaniti:

A. Zapovedani postni dnevi, ob kterih se smč le enkrat do sitiga jesti, so ti:

1. Vsi dnevi štirdesetdanskiga posta zunaj nedelj.

2. Srede in petki v adventu.

3. Srede, petki in sabote v kvatemih tednih.

4. Sabota pred binkoštno nedeljo, dnevi pred praznikam šv. Petra in Pavla, vnebovzetja Ma¬
rije Device, vsih svetnikov, čistiga spočetja Marije Device in Gospodoviga rojstva ali pred
svetim dnevam.

B. Dnevi, ob kterih mesne jedi niso pripušene, so ti:

1. Vsi petki v letu.

2. Vsi kvaterni dnevi.

3. Pepelnična sreda, včliki četertik, vse sabote štirdesetdanskiga posta, sabota pred binkoštno
nedeljo, dnevi pred praznikam sv. Petra in Pavla, vnebovzetja Marije Device, vsih svet¬
nikov, čistiga spočetja Marije Device in Gospodoviga rojstva ali pred svetim dnevam.

Ob sabotah v letu, tedaj zunaj sabot v štirdesetdanskim postu, je vživanje mesnih jedi
pripušeno; v štirdesetdanskim postu je vživanje mesnih jedi, ki se jim pa ribe ne smejo pride-
vati, vse dni pripušeno, zunaj pepelnične in kvaterne srede, petkov in sabot in poslednjih treh
dni veliciga tedna. Polajšane dni štirdesetdanskiga posta vživanje mesnih jedi tudi zvečer ni
prepovedano.

Kdorkoli se v štirdesetdanskim postu polajšanja poprijema, je dolžan take polajšane
dni tri očenaše in tri češenamarije moliti, ali pa po svojim premoženji vbogajme dajati.

Ce kdo še večiga polajšanja potrebuje, naj poprosi svojiga spovednika ali svojiga faj-
moštra, ktere s tem pooblastim, de smejo tako polajšanje dajati.

V Ljubljani 28. Prosenca 1868.

Založilo Skofijstvo. — Natisnil Jožef Blaznik v Ljubljani.

NARODNA IN UNIVERZITETNA
KNJIŽNICA

30000523713