Der Ifenz und die Laybach I D Y L L E von ]oh. Nepomuck, Graf von Edling. He that loves dearly, chides feverely. si Augsburg, gedruckt bey Johann Jacob Lotter. i 7 8 x. fchaft verfammelt , aus rnlcher A a a) Eigentlich Lifonzo, Jiehe Bufchings Erd~ befchreibung. 3 ter Theil. 1. Slbtheilmg , 453. mancli heiters und froliches Lied entfprofsen, in welcher mancti an- genehmes , wohlthatiges und nuzli - ches lUerk feinen Urfprung erhal- ten und fich dadurch beij ihren Nachbarn und Freunden in guten Ruf gcfezt hat. Und unter der ficlmzenden Aufficht fo mancher war¬ mer und an der Freude andrer Theil nehmender Kenner hat fich diefie Ge- fellfichaft b) bis auf den heutigen b) gfezt blllht diefe Gefellfcliaft unter dem JNamen der Arkadier, worilber fie 1780. die formliche Erlaubnis und das Sigill als eine Colonie der Arkadier erhielt. 5 Tag in ihrem Glanz erhalten , der ihr auch in dem Ausland zur Ehre gereicht. Unter vielen rechtfchaf- fenen und einjichtsvollm Mdnnern , die diefer Gefellfchaft als Mitglieder zur Zierde dienen , z'dhlt Jiejezt einen Cobenzl c), defsen Silberhaar Urn felbfl den Mufen chrwiirdig macht. Der Flufs , an dem diefc Ge¬ fellfchaft geftiftet warden , ftolz auf den bey Him ertonenden Harfenklang A 3 c) Kaifurlich Kiiniglicher Cammerer und Fre- Jident der Akademie der Arkadier. * 6 der Mufen , erhebt fein Hctupt mit barliche Schwefier , die Laybach, d) an welcher ehemals auch eine folche Mufengefellfchaft bluhte , die aber unthiitigen Schlmimer lag , well kein freundfchafflicker Miicen fie d) Siehe B'l/ching am angef'lhrten Ort, Sei- le 424. und 433. fg. vorzliglich aber die Briefe Tiber das Herzogthum Krain von Gruber , diefent vortreflicken Nlanne, der fo viel geleijlet hat. In Laybach wurde bereits 1693. eine Academia Ope- roforum errichtet, die aber dem Schwalt der Forurtheile unterliegen rnu/ste, bis fe am 5. Merz 17 %i. dutch eine feyerliche Verfammlung wieder erneuert wurde. tanzenden in emem 7 fchuzte. Diefe Ehre war dem er- habenen Mufenfohn Guflich e) vor- behalten , der mit thatiger Kraft mid innerm Selbjigefuhl fie am ih- rem tr'dgen Schlummer erweckte und ihr neues Leben und mm Mmiter- keit einflofste. Daruber fchuttelt die Laybach ihr nafses Haupt voll Freude , dafs fie nun nicht mehr die krankenden Vorwurfe Hires nach- bariichen Bruders , des Ifenz, wiir- A 4 e) LSblich Standifcher Prefident, Kajerlich Koniglicker Gubernialrath und Prefident der Akademie zu Laybach. 8 de horen diirfen , der ofters alfo zu ihr gefprochen: „ Mit dem Raufchen meiner IVelUn raufcht manchmal ein Lied - gen herab von der ergiebigen Quelle Arkadiens. Da kommen die Scha¬ fer , gereizt durch den fanften und fiifsen Ton meiner Floten , vergefsen die Liedtr der Luftfanger und hor- chen auf das Raufchen meines Freu- de duftenden Stroms. Aber , laue Schwefter , wird von deinen Ufern dann menials ein melodifches Echo tonen , niemals ein wonniglicher Sang auf dent Gefieder eines letch-, ten Zephyrs die Auen meiner Ufer beleben ? “ Laybach. ffch liege nicht ganz in todtem Schlum- mer hinge/enkt , ganz Kraft und Nerven lofsMit dem fanften Riefeln meines Stroms fchlich fell fo manchmal ein Liedgen durch die fruchtbaren IKiefen hinunter , oder tout ’ im Schattengewolb ’ erhabener b Eichen; da fdufelt's manchmal im \ K L t Schilf fo fanft hin , dcifs ich in harmlofer Ruhe meinen Strom vcr- gafs. Den Alien , & ftch gieich einem ElijJium um mich her lagern und deren himmlifche Seize nur ein Goez f) mit feinem charakterififchen Pinfel zu zeichnen vermag , verkun - digten mcmchmcil meine Lieder me~ lodifchen fflederhali: denn fchon lange hah' ich einen empfindfamen und thatigen Mufenfohn , den mir f) ifofeph , Freiherr von Goez, Verfaffer des Melodrams : Lenardo und Blandine, ein eben fo geflihlvoller Schriftjleller, ah vortreflicher Maler, Minerva mit rniitterlicher Hand in meinem Guffich zufiuhrt' und dem fie diefies Heiligthum der Mufien wie -> der zu erneuern befiahl. Ifenz. Stolz bin ich aufi den Mufienfiohn Cobenzl, fichon tout mir fiein Nam im horchenden Bufich , ja fichoner ah das Sdufieln des Ze- phirs und der IVollufi athmende Sang der NachtigalL Laybach. Auch ich hab' ihn , den Mufienfiohn , den Freund deines Mufenfohns , meinen Guffich. Schon glanzt am Monde fern Silherhaar. und der Eichenkranz grunet frifcher an dem ehrwiirdigm Grau feiner, Schldfe. Er ijl der Freund der Mufen , der Freund deines Cobenzl, Da war er betroffen , der ban- kende Bruder , da wars Him , ah gieng ein himmlifcher Nam , ein Liederwecker von Ufer zu Ufer; da fchallt's in griinen Auen , im Ge- wolb' erhabener Eichen. Lieder drangten Jich abwdrts md um zu I 13 horchen , blieb der Flufs Jiehen in fei - mm Strom. Fin IViederhatl gieng von Berg zu Berg und trug die Lieder zu den Auen der Abend - fonne.