Zum MutM und VergnüM. Freytag, den 2c>. April 1621. H i st 0 r i s ch c s T a g e b u ch für K r a l n. ^. April. Wu.de in der Laibacher Domlirchc der, dem Bischof daselbst ^hörige, tür^ brn de>. <^'.-.^runa von Neul)äusel wa>- acfanaen worden . gerauft und ihm der Nahme N;co1aus gegedett ( 636) - 2 D?e e^en sH U suunerimn» kamen von Görz in Laibach (ö" Wasscr) an, wurden in Hcrr-schaH^gen adichohtt und'stiegen im Hause ihres Stifters, des Hn. von ^^bu.g a ^^^^ Ende der vergeblichen Fnedc.lsuutcrdandlmia.rn zu V.astadt (799)^ -ä- K- ^a s ^. ^ Kram (127«). - 27. S. M. i?- Franz 2. siegt übcr die Franzosen be» Landrecy s^)>_________________> Die W 0 ä) ei n. V 0 n Pr 0 f. N i ch t e r.' ^s war der 21. ?litgnst 1L20, als ick m Gesellschaft tbler, für glaturschmcheiten empfänglicher Frcuiide in die Wochein rcisete. Die Monathe Iuly, August, Und die ersten Tage des Septembers sind hiezu in der ^egel die beste Zeit. Doch wenn ich Jemanden eine Instruction für die Bereifung,der Wochri» zu geben hätte, so würde ich ihm sagen, er solle wo möglich hie» iu den zweyten, Dritten heiteren Tag nach einem slar« ^n Negen wählen. Den., da laßt der liebe Gott gewöhnlich alle seine Wasserkünste in dem herrlichen Tha-^ loi, h^g heißt/ die Wasserfalle sind da «m schon-^'^ ^ ulid die Natur gleicht dann einer frisch man, geschmückten Braut. Über Wocheiner V olla ch gelangc b"' Alten - Weibe ^zahn (3N i<: lob) zur Lin-ken, a,l die Stiegen, eine enge Bergschlucht, (v. ^tengah) durch welche sich die Wocheiuer-Saue hinaus dränge, und welche eben darum das Thor der ^ochein zu nennen ist. Einst führte nur ein mühsa. wer Saumweg in die Wochem; ab^r gegenwartig, da w Oberlrain alle Pe^rtbconimissare wetteifern, gute ^eMssiraßen herMellen, ist der Fahrweg von Vcl« des nach Fcistritz nicht nur sehr bequem, sonden» gleicht on manchen Stellen der schönsten Commercialstrasie. Um die Bergschlucht v. Stengah herum wirb es ziem, lich cinsain und ernst; das einzige Gereut Oberne, das zur Pfarr Vellach gehört, hat ^Bewohner, aber wie man gegen ^ lnl ^n (Naiming) hinum kommt, da öffnet sich das Thal und biechet recht freundliche Partiell dar^ Die rech-e, di< nordwestliche, oder Sonnen »Seite hat kühn gerhürmte Kalkfelsen und ist hin und wie» der wahrhaft lnohlcrisch; die Südostseile hingegen Htigt den schönstell Hochwald. Das ganze Thal ist, übrigens ein verlassenes und angeschwemmtes Betr der Save, Fast überall in den Wocheiner Ortschaften lst Ordnung und Reinlichkeit sichtbar; charakteristisch aber schien mir die Blumenlieddaberey in dieser für die Blumen nicht sonderlich günstigen G>fz?nd. Auf dem breterne^ Giebel fast eines jeden Hauses gibt es ein, Playche)» für einige Blumentöpfe mit Nelken, ja wohl Rosen (jm ?lnfange des Herbstes!) mit Rosmarin, Muscat il. d. gl. Nach ein^cn starken Regen«soU der Wassersüll bey Naiming vorzüglich schön, seyn. Wir langtcn nach etwa 4 SwMn von VUeee »n Fei- stritz an, wo das untere Thal so ziemlich am breitesten seyn dürfie. Denn die ganze Wochein bcsteht ei« grmlich aus 2 Haupt Thälern , dem Obern und dem Nn lern, welche beyde durch die drey Vorgebirge 15,w1» D>^, Vis-l»v^i^si und Z,^n^i z^l'l-i von einander geschieden sind, a?'o , daß daz obere Thal Nordwest, das untere Südost hat, beyVe gleichsam am Fusie des Triglavs liege:'., den man füglich für den Hauptknoten der Kalkgebirge von ganz Oberkram ansehen kann. Der Orr Feistritz trägt seinen Nahmen von dem vorbeyfließenden Wasser Feiirritz, und scheint ehemahls, als noch dec Eisenhandel blühend, und die Woll" spin!,erey für die Moro'sche Tuchfabrik im Schwünge war, ziemlich wohlhabend gewesen zu seyn. Wir stiegen bey Herrn Koller, diesem ehrenfesten alten Ver« Nieser oer Baron Zoi'ljchen Besitzung in FeistriL,ad, bethen dann den kalt gewordenen Hochofen, Walalch-Hammer, die Wascherey des sogclianliten 'Bohnen-ßrzes, davon ziemliche Verrathe da lagen. Ein Centner derley gewaschener und für den Hochofen zuberei» teter Eisendohnen soll auf i fi. ,c» kr. 5?l. M kommen. Nachmittag machten wir bey recht günstiger Zeit einen Ausffug auf den, nächst Feistntz gelegenen, Hügel, den die Bewohner des daran liegenden Dorfes Bunach (MNn^.ok), Gra ^ e j, oder ^iäou^Ki 6 ^. L7. (den Heiden-Berg nennen, den ich aber lieber R ömei,Berg taufen mochte. Er beherrscht so zu sagen das ganze untere 36ocheiner Thal , und liegt gleichsam in der Mit» te desselben, al,'o daß, wer immer m alcen Zciten Herr von der Wochein war, diesen wahrhaft mililari» schen Punct nicht unbenutzt lassen konnte. Ich werd« mich nicht sehr irren, wenn ich behaupte, tiefer Punct sey weiland ein römischer Wachtposten gewesen und in der Völkerwanderung von den nordlschen Barbarin in einen Schutthaufen umgewandelt worden.-Man darf, obwohl der Hügel über und über mit Gras und Gesträuch bewachsen, nicht tief einstechen, so komme man auf Spuren oon Mauern, au^ Ziegel-Trümmer, geHaue« ne Steine; die wohl schwerlich die Reste einer Burg des Mittelalters seyn dürften, weil die Ruinen dann mehr Km Taqe wären. Dazu kommi, wie Hr. Bezüks-Wundarzt, Iobann Koller, aussagt, baß in Höhlen der Babna 0)ora schon viele komische Mün^n, za tleme LchmelMgcl, von g«nz besonderer Form, Zefu". ben Worten, «öchrellcr ce^e« besitzt selbst emize iu der Wochein gefundene rämische Kupfermünzen, di? ziem, lich gut tlhalten^ild. Bedenkt man liun, d.iß-die Verbindung zwischen Krain aus Tolmein in alier Zeit lebhafter möchte gewesen seyn, so unterliegt es gar keinem Zweifel, daß icner Hü^el mir e'üiem ro« mischen Thurme und römischer Besatziing den Verseht 'sicherte, wsnn nichl g^r römiscle Bergicute dort ihr W?sen lricben. 2U6 die Wochein Brirnerifch.geworden, möchte das Edelgeschlecht derer von Rittersperg da> selbst Zehauset und Briren dafür die ^ehnöpsiicht ge-le^iet haben. Von Fei>Iritz aus geschehen vi)n rust^en Naturforschern-gewöhnlich die Wanderungen: zum Uc« spr,:nge der Save, die Besteigung der Zherna Psr st/ von wo man die herrlichste Ausstchr nach dem Küsten^ l-^nde haben soll, uno 0cZ Triglav. Den Weg ron Feistritz bi > an den Wocheiner See und längs dcöselbcn bis zum ^.Irsprllnge der ^ap , macht man wohl aiu be^ stcu zu Pferde. Die Gegend um Pole und Walfch" gereut hat vonreffiiHe Vichweidc», uiid ist so jugendlich frisch, als we^ul sie erst gestern aus der Hand dts Schöpftrö gekommen wäre. Der menschliche Gei>^ kräftigt sich so zu sagen durch den Anblick emer so traf? tlgen ülatur. Hier wo ein reiner Äther Um Götterhain« fiießt, Aurorens Licht sich röther Auf hellreö Grün ergießt, Wo (Friede) in den Hütten Vey frommer Einfalt wohnte Und Kraftgcfühl die Sitten Des golo'nen Alters loynt. Hier wo die Heerde lautend Im Nwmellgrase geht, Und Wohlgeruch vtrbreitcttd Die Bcrgluft milder weht. Wo voa 0er Enziaa« Und Anemon umblüht, Aus scid'liem Nas^üplane Die Alpenrose glüht. Hier wo die Seele stärker Des Fittigs Hülle dehnt, Hoch über Ero und Kerccr W' Geläuterter und freyer » Der Sinneliwelt enstieht Wß Und schon im Atherschleyer W A« Lethes Ufer k,net. , W Matthlsson. (Die Fortsetzung folgt). ^ D i e G l ü h t u g e l;! ^ ein Gegenstück zur Davischen Glühlampe. ^^Hinulich hat Davy vor kurzem die Beobach-^'Ng gemacht, oaß Ptanndrath, wenn el-g!nhe,!!> über ec,uas Weingeist befestigt wird, so lange fortgeht, bis der Weingeist verzehrt ist, und hierauf die Ein. richtung einer eigenen Lampe, welche als Zündma« schrie dienen kaml, gegründer. Es fcheiltt diese Eigenschaft des Weingeistes schon den Alchymisten, bekannt gewesen ^: seyn, wenig'lens sindct sich in einem alten Buche ein Fel,e^eu^ beschrieben, bey dem offenbar bas Feiler durch Wem.geistoanwf unterhalten "lrd. In dgx ,702 in Hamburg eischientnen 5ien Allfl^e der „Neueröffneten Kunst, und Schatzkam» "'^" heißt es nähmlich S. 355: Sonderbarer ueuerzeug. Nimm in dem Mayen Kühekoth, und ^ache das zu Pulver, und thue darunter guten fri, schen gebrannten Wein (BrattNlwein), und mache ei- ^ ^ugel daraus, einer Welschen Nuß groß oder grö-6", und nimm darnach Kalt und Eyerklar, Hanf "ud Ä5rihra«,ch, und schlüge es um die Kugel, und weim d,l es brauchen willst, sobohreem Löch'ein mit ^ .em Psriemcn darein, und thue Feuer darein, es elbl^em Monath, und wann du e2 willst anzünden, b"lte einen Schwefelnden daran, so zündet es an. . ^ n . Wenn man eine glühende Kohle m Wach- "'''Hol;« oder Beerasche vergrabt, so bleibt es ""se Zeit gut.« , H>" ist das Wesentliche der Davyschen Glüh- ^"ve vereinigt. Der Kühkoch ist mit Weingeist ge-^ l, her Weingeist kann nichl verdunsten, da er mit mem ^>^ ^ Eyweiß und Kalt umgeben ist. Eine ,. ^ -ffnung wird gemacht, eine glühende Kohle ' k"' ssebracht, welche, indem sie nach und nach den itm"^"''^ verzehrt, geraume Zeit forsglüben kann, ^ sondere da der Zutritt der cmfsern Luft hier nilr '"^ ^ön ka„n. S. ööa desselben Werks ist die nähmliche Vorschrift genauer gegeben. Ei? lautet all?: „Eine Feuerkugel zu m a a e n , d ara l'. man dreyßig Tage Licht anzünden 5.'.!lil. Nimm Kühetoth, von dem ersten Map-G^as, d^rre ihil und mache ihn zu feinem Pulver, kners ibn an mit Branmiuein, m>iche einen Kuchen daraus, i/^ dörre wieder sehr wohl und mache ihn w^der, zu Pillvcr, ülip^ffir^ es abermahls mit dem besten 8z,ini.u vin , mache Küglein daraus einer Nuß gr'os? ; diese trockne wohl, alödann mische gelöschten Kalk mit Eyw?iß, uinwlckele die Kiiglein mit Hanf, wirf stein d^n Kalk, und schwem ne sie >»ohl darinnen, hernach laß sie tro-cken werden, so werden sie' auswendig wie ein Stein; In jedwede Kugel mache mit einem Böhrlein ein Loch, thue eine glühende Kohle darein, uno mache das 3och mit einem eisern Zwecken zu. Wenn du nun Feuer haben lMst, so nimm die eiserne Zweck heraus, und stoß emen Schwefelfaden hinein, fo zündet er sich alsbald an. Man m.ig dieft Kugel ohne Schaden bey slch tragen, wie man will; jedoch ist es beff«r in einem vlechernen Büchslein." Von dcr Aufbewahrung dcs Hopfens ^). Der Hopfen wird sogleich nach der Ernte gut getrocknet, und ist dann keiner Fäulnisi unterworfen, wohl ader einer Verschlechterung durch Entwlichung seiner gewürzhasten Theile. Diese zu verhindern, be-lvahrr man chn an kühlen, festv erschlossenen O r< ten, odergepreßt, auf. (An verichlossenenOrlen). Man1»estimmtgewoht,-lich eine eigens Kammer ;ur Jinbewahrung des Ho-pfens, verschließt diese überall limoichr (vertitt^l dis Fenster), sorgr, daß rein Licht ^inMr ^dinch Läden lc.),, und öffnet sie so selten alö möglich. Hter halt er sich gut; der Zugwind einfuhrt ihm ^cine seiner flüchtigen Theile, er ist stets von einer mit seinem Gerüche äuge» füllten Luft umgeben, und wird nicht vom Lichte gebleicht. Hat man keine solche Kammer, fo hänft ,yar» ihn in einem Winkel (am 5esu>,! eingepackt) auf, und bedeckt ihn mir Bretern, Tüchern tc. *) Aus I. C- LeuöS Lehre der Aufbewahrung und Erhaltung aller Körper, gr. 8-Nürnberg 1^2«. Die Art den Hopsen, vi)»e Verlust' fcwer Güte, zu trocknen, ist in demsctt't'l, Wnke iss der Abtheilung über das Troclnen angegeben. (Durch Passen). Noch besser erhalt er sich, wenn man ihn fest in Fässer, Sacke ven dichter Leinwand *) :c. preßt. Durch ganz festes Pressen wird er mit der Zeit beynahe stemhart, sein Ohl verwandelt sich nach einigen Jahren in ein braunes Pech, und n ist sehr gut zum Bicrbrauen. Man verfahrt bey diesem Pressen also ' Man läßt «us Eichenbohlen einen Kasten ohne Bo^en verfertigen, dessen Umfang ;wcy TNen ins Gevierlc betragt und welcher eme Elle hoch ist. Seine vier Wände sind durch Riegel verbunden, welche man nach der Anfüllr.ng des Sackes wieder los machen kann. In diesem Kasten wird ein aus starker Lein^ wand festgemachter (und wie der Kasten) viereckiger Tack eingepackt und mit Nägeln an'seinem Ober-ende an den Kaste« befestiget. Nun stelle man den Kasten nntereine Presse und füllt den Tack mit Hopfen an. Nach dieser Füllung wird ein? eichene Bbhlenplatte auf diesem Hovfen eingepaßt und der Hopfen vermittelst der Presse so fest als möglich niedergepreßt. Dieses Einfüllen und Niederpressen wird bis zur ganzlichen Anfüllung fortgesetzt. Der nun angefüllteSack (der etwa 2 Berliner Wisvel Hopfen enthalt) wird auf das festeste zugeschnürt , auf einen trockenen Bo» den gebracht und gegen die Mäuse wohl verwahrt. E r sa h ru n g. Von der Jugend heiterm Glanz umflogen. Nahten sich Gestalten, schön und mild; Freundlich ward der Jüngling angezogen Und ergab sich gern dein hohen Vild; Da umrauschtcn ihn des Lebens Wogen, Wie des Meeres Brandung sinkt u»d schwillt. Und geworfen in die dunkeln Fernen, Gchaut er uni nach sichern Leitungssterneu. ') Etz verdiente eine Untersuchung, ob der Mehraufwand des Einpackers in gute Wachsleinwand (Wachstuch) ^ nicht durch die bessere Erhaltung des Hopfens bezahlt würde. Durch das Wachstuch können die qewürchaft«! flüchtigen Theile nicht entweichen, und der Hüpfen erhielt sich gut, wäre er nun M e)er nicht fest zusammengepreßt. Denn im Sturme, welcher lyn unttonet, Fchlt der Heini.nh MeZ, sanftes Glück, Was die erste Lebenszeit verschönet Fordert sehnsuchtsvoll das Herz zurück; Ist dcnu uichts, das diesen Streit versöhnet, 5/rägt d freundliche Vertrauen bricht: Statt der Üicbe holden Offenbarung Naht ihm ernst und reizlos die Erfahrung, Und der Jugend wogende Gestalten Führt sie lalt hinweg aus ödem Naum; Anmuth darf nicht mehr im Leben walten z Sehnsucht ist ein wesenloser Schaum; Ruhe soll nun ihren Einzug halten. Schnell verscheucht sey der bewegte Traum, Und das Herz, das gebend nur gcuossen, Bleibe traurig in sich selbst verschlossen. Armes Herz, daö kannst du nicht ertragcu « Zwar ist alles ruhig wie das Grab; Doch die Ruhe füllet sich mit Klagen Und ihr Gifthauch streift dic Vlüthen ab; Selbst zu jenen sturmdurchrauschte» Tagen Schweifet die Griiuicrung hinab. Frcye Liebe soll im Buscu weilen, Müßte sie ihn mit dem Schmerze theikn. Holde Blume, wolle wiederkehren! Komm 1 besieg der Selbstsucht rauhen Ton ° Möge sie der Menschheit Vild cutehren, Möge sie das höchste Gut bedrohn. Dir bleibt Macht das Leben zu verklären, Nenn auch alles Reihende entfiohn, Es gehört der Welt, und uur den Glauben, Nur die Liebe soll sie nimmer rauben. Schnabel' Gedruckt bey IZnaz Alo.yß Ellleu U. Kleiumayr.