FMchelGMunll. ' Nr. 2>, h»lbj. L.»0. Nil» di« Z»ft«ll«n, in» Hau» halbj. »a l». Vl,l b« Post zanzj. sl. >6. halb!, st. ?..'«. Frcita»,, 2l. November 1872. Nichtamtliche Theil. Bom Tage. Die wiener Blätter beschäftigen sich vorwiegend mit ^l Adresse des österreichischen Abgeordneten» ^ustS. — In der liberalen Kronlandepressc begegnet ll^Hn fortwähren!) gediegenen Arlileln über die tirchen« t>°lilische st rage. So spricht dcr ..Mähr. Lorresp." "bei die Bedeutung der llichlichen Gesetzgebung für das ^laalsltben und t!0lltlt ihren lömftuß auf dasselbe, ge> ^uzen von dcm Wunjchc, daß di: freie Bewezung auf ^ligilljlm Gcbltte nunmehr m b>e richtige Bahn geleitet ^libc. damit dcr Staat und das Voll daraus wahren ^Uhcil ziehen lünnen. Im „Trclltino" erörtert ein wiener ^Oltlspondent die Nothwendigkeit einer liberalen Lösung "»!> wel?l nach. daß der Staat silj auf scinen ralioi'tUcn, < fernen Grundlagen aufrichten, das ihm gebührende ^hen wieder erobern und im Keime j de Reaction er« "^ln müsse. Die .Boh." erhält über die Stimmung, welche in "" Kreisen der Wähler der Dcclaranten herlschl. Agende sehr bezeichnende Meldung: „Es wird un« mit. ^>dc>lt. daß an 50 czechische Gemeinden eine mit circa 1000 Untllschrlften — auS der Gegend von Raton,y. bijcl. Prizbram u. s. w. vllsehcne Petition an Dr. herbst mit einem Privalschreiben eingesandt haben, in welcher derselbe eisuchl wiid, da jene czechische Bevoile-luiia bei etwa dcharllichem Fernbleiben der Declaranlen vom Rcichsralhl gänzlich unoeltreten ist, sich ihrer an. ^nehmen und ihre Interessen im Relchsralhe zu oer» tlttlN.« — Die Action dts Grasen Hohen wart erfahrt im "A- Fremdbl." nachslchende Kl,lit: „Genau dieselbe Phrase, welch« seinerzeit Orocholsl, ^Mischt ^lle. die leere Phrase von der ..Bestürzung ^ lfün>qre,cht und Bändel", bildet da« Um und Aus »n l>Vposi!iontUen «raumcnlalionen des ncucn politischen ^ssiizs. Und dannl die Betheiligung an der Adrehdcdallt ^cht llwa als «Ntllllmung gedeutet werde, erlläll er '" sich und seine P^ltlgenosscn, daß sie sich der Dlbille ""Hai,«,, und lediglich an dcr Abstimmung »heilnehme« würden. Welche Beljchlobcnheil der Anschauung? G'gen t»e Adresic stimmen? Ja l Hlgen sie sprechen? Neml ""d wohcr diese U.Uerscheidung von emer Subt'lilät. dcltn ein gesunde« Auge nicht mne zu werden vcrmaq? ^. da muß Oras Hinwart Aufschluß geben. Es ist. b'es"' W.dcrfpruch sestzu^llen, um lein H»°r schwerer ^ ienen zweiten, welcher darin bcstehl. daß man e!n ^lllbms aus Gesetze leistet, die man hintendrem sür '"e Nechtevlllehuna eillärt. daß man somit m>l Bewußt« ^,'" »c!obt. eine Nechlevrlehung zu schühln und zu be« °°«chlc„. Nun, diese eiste Probe staalsmännischcr Wels. ^''l ocimag uns feinen Respect tli'zilsiößcr,. Sle sich« ^^»lenlosem Dilettantismus so ähnlich, wie ein 6i dem .'^ern. Wer den Anspruch erhebt, eventuell m dcn Rath «l Krone noch einmal einzutreten, wie dieser Graf V'hcnwarl, wer immer noch nach dem Mmislerfauleull 5'lt. dll t>„^ lline Kleinl'nderpolilil deS Schmoliwin. /^ l»,d N'chlmilspitlenS lreibll,, der muß die Kra,l und ,'" '-vlulh haben. Krilil am bcschdelen Systeme zu üben. !^s'. schonungslose Kr,l>t, «r,l,l auf Veben und Tod. su sich für den Eckstein conseroallver Vcslredungen. '^ den Sch,ld ausgibt, der wlllsamer als jeder andere ^ ^nasllschc Idee beschirmt, dcr darf dem Glanzc der !^"e nicht in unwürdiger Weise nahelrelen, indem er sie ^ Mitschuld an einer ^NechlSverlürzung" zecht. Wer 2-" ^lllltislihltr sein n»U, der muß unter seiner 'uppe Disciplin und Ordnung zn erhallen wissen. Un» ."ltibar «ach der Hrllüiunz HohenioallS, seil,c Paitei zn/be sich „n der Dedalte nlch« belheiligen. trat schon ei» ^"»lild d.cser Partei auf, um den Führer durch eine ^lanie Rcdc zu desavouieren und damit vor alle« l/" als ll^chl. u.ld ei!,fiuhlos zu erllären. Und was ten '/"^ ^de l Sie war daS linz^e iirhcill'nde inm.l. ^, °cs vielfachen Hrnste«. eine Kapuzlnadl im besten z "''t des Wortes. Indem sich der «rm HohenwarlS dil,N^^ ""list, Ordnung zu llhallen in dem kleinen Ah! derjenigen, die sich seiner parlamentarische!' tz^""Y anvcilraut haben, snafl er die hochgespalinlen i!,^^""gen Vuge. die sich an seine tatlische Vegabung lio^ '"- Weder Staatsmann, nochTallil.r: wa« bleibt ^ Ubll^ ?"__ die ^er 0 sterreich < sch« Verhältnisse enthalt l°la.''"°^d. «llg. Hta." einen leitenden «rülel. der ""de Stellen enthüll: "Wast gleichzeitig mit unserem Landtage haben in Oesterreich die parlamentarischen Körper fich versammelt und dies unter Umstünden, welche der beginnenden Session der österreichischen Bolloverlrelung eine besondere «vldeutung verleihen. Denn zum erstenmale seit beinahe sünsundzwanzig Jahren tagt gegenwärtig in Wien em Abgeordnetenhaus, dessen M'lglleder direct von den Vollswühlern cnlscndct sind. H« war ein großartige«, in mancher Hinsicht vlelleichl sogar lühn zu nennendes Uüllrnehmcn dcs Mln,,lerlums Aucrspcr^, die Per-sassung durch Einführung direcler MtichSlalhewahlen auj eine breitere Hasis zu stellen. 6,n Iaylzchtnt hindurch, halle der gewichtigste Borwurs der Beifassun,j«gegntr wider den zficichsialh cinmülhig dahin gelautet, dah c»as Abgeordnetenhaus des Feoruarp,ilenlS nicht eine Bertrctung de« Bollcs, sondern nur die Repräsentanz einer durch künstliche Mittel im Uebergcwicht erhaltenen ülilnorllül darstelle, und es hieß hlwissclmaßen die Probe auf diese:' Sah ziehen, indem man über dle Randlage hinweg an dieses Boll appellierte, das laut «Uelheueiung aller Feinde dcr bestellenden Anfassung in stlner großen Mehrheit nlchtS sehnlicher wünschte, al« dll Verfassung und alle Einrichtungen derjelven besei« ligl zu sehcn. Aber ble Probe «st glänzend ausalfallen und l„ mehrfacher Hinsicht zu emem Triumph sür da« Ministerium Auerspcrg geworden. Ueberall, auch in jenen Vlzlllcn, dcren Pettrcler von vornhercin e,klllrl halten, den Reichsralh unter allcn Umständen meiden zu wollen, hat die letihaflesle OclheMuuna an den Wah. len und damit eme, vilUelcht Nicht üoerall deabsichllgle, abcr darum nicht mlnber thaljüchllche «nellcnnung de« Keljassungeltchle« slalt«eful!dcn. Und doch stellt sich endllch heraus, daß unter 352 Oewähltcn 2ii3, also beinahe zwei Drills, der Vlisussungeparlei im engeren Smnc angthorcn; ein Resultat, das ,n der Thal alle Erwartungen üoerlr>fft. ttber noch in eimr anderen «Vezlthung sind d,e Project« und Voraußsehungen der Btllassungegegncr gründlich getäuscht worden: ,n der l?lni,at)mc »emlich, daß das dillcl gewühlle ^ haus wieder nur glwlsfcrmahen cii, Rli^ , , vildcn, daß bcmselbcn d«e aesammle Oppojllion »itutl-dln^« fern blcidln werde. D«e Gelvall der Thatsachen hat slch auch hier als Sieger uocr die Doclunc be-«vähll; nur dlc ^^ Slye der fo„. DeclaraullN au» «vilhmcn und Mährcn scheinen auch im neuen Abgeord» nellnhause leer vlliben zu wollcn, wülirend alle anderen Fracllonen der Opposition m,t ihrer Velhelligung an den Berathungen H^ugnis dafür ablegen, daß sie dem gewaltigen Zuge eines regen BelfassungSleven« trotz »hrer Abneigung gegen dasselbe mcht zu widerstehen vermochten. Damit ist der Rmg, der in Form der conslilullonellcn iölnrichtungen das Vultcraemijch Oestcr» ltichs zu einem haruionljchen Ganzen vcrdii'dll, ge» schlössen. AUc Kronlander Oesterreichs haben im «bge» ordnelenhause Berlltler u id dcn besondcilN Interessen dcr reichen Provinz Böhmen und Mähren wird e« darum nlchl an wllchjamcn Anwälten fehlen, weil die Vertrauensmänner eines Thcüs «hrer Geoöllerung in einem uulluchlbarcn Wldcr>lande verharren zu müssen glauben. Mit dcn dlreclen Wahlen hat die Verfassung OlstelltichS d«e Feuerlaufe bestanden und sie ist so zM». ^cnd aus dtlslldcn hcroorgegangen, daß »hre ^ebenS' fähigtclt nun nlcht mehr wiedsi zum Gegmflande von zwelselnden <ä,0llllungen gemacht werden türfle. Die brelltlt Oasis, welche das (iadinct Auersperg mit seiner mulhoollen Iniliailve im Auge halt,. i,l glückoch ge. wonnen und wenn auch im gsglnwärtigen Augenblicke und später ernste Fragen den politischen und palr>oli, schen Sinn der glslh^edenden Fatloren drmgender al« gewöhnlich in Unspluci) nehmen sollten, so ist doH laum daian zu zwcijeln. daß dieslldcn m unmillllbarer Füh. lung mil dim Bolt und b'.ssen Wünschen und iiiwui. tunken jederzeit den richtigen Weg zu einer gedeihlichen rosung zu fi"den w'sscn werden. Mlt dcr Vüiuschaft ocr Lonlinuliüt der m Innrn »st der mäch» l gsle Hlbel ciner .gesunden MachlliitVicklung, au« in Oeilerreich. und doil lann die in Hinblick auf die Ber» wandlschaft der Interessen und neue,» Zelt so häufig lu"dgeurchlaucht der Herr Mimstelprasident Fürft Adolf Nuer»perg, Ihre «f» celienzen t»e Herren Mmlfur: Fiellj. ». «asllr, Dr. Baiihan«, Dr. o. Slremayr, Dr. Vloser, dr. Unger, Riller v. shluwecly, Flecherr oo» Prell». Oberst Horst und Dr. Z,eMlallow»li. Der Plüsioenl bringt da» iirgcbni» der Conftllui«-rung der ^egillmalione-, Pelillvn»» und de« oollswlrltz-schaftlichcn Au»jchusse» zur Kennlni«. Von den Miniflerlen de« Il.nern und d«r Finanzen sind zwei Zuschrlslen eingelanat. Se. ltfc. her Herr Mmlsler de« Innern Freiherr o. Lasser legt mit llllcrh0chster Hrn,ilchllaung ell»e «e« gierungsoorlage betreffend die Re» je gebühren für d>e Mitglieder be« Abgeordnetenhauses zur verjllsfungs-mäßlgen Behandlung v»l. Se. <öfc. der Fmanzmimster Freiherr von Preti« überreicht einen Äljehentwurf betreffend dle Forlerhe» bung der Steuern und Abgaben, dann zur Ve» flltlluna der Slaalsausgaben vom 1. Jänner b»s G«h« März 1874 zur ocrlussungsmäßigen Behandlung Adl Helferflorfer übcrrelchl schriftlich emen mit zahlreichen Unlelschrislen versehenen Drlnglichletts-antrug, welcher lautet: Au« Anlaß des um ii. Dezember d. I. stllllfindendtn iidjahllgen Reg»erung«jub!läu«« Sr. Majestät de« Kaiser« wolle da« hone Hau« eine lhlfuichl«voUsit GlückVUllschlldllsse an Se. Mai?nüt der. Kaiser abessen und zur Ueberreichung dieser Adresse tlne au« dem Plasid«um und Ili Mll^llldern d«» H»uj«« dlstlhenbt Deputation wühlen. (Wird angenomweo ) Mehrere M »^l'ebtr der ^orlichs,ll»p»rttl ,l>ln- ren Se. Herrn (iulluewmifter über Hellp^nll . i;ung der confllftolilllen iljer- la^en. »ba. Gürnfeind und Genossen interpellieren Ihre 6 beendet, referiert Dr. Herbst üder den Aoretzenlwurf. Berichterstatter Dr. Herbst: Die Adresse, nnl deren Derfussung b»« hohe Haus den Ausschuß betraut hat, »st bestimmt, eine Hlwidelurig der Meihüchslen Thronrede zu elityaNen. durch welche Bestimmung auch ihr Inhalt von selbst gegeben ist. Hlne Motivierung der einzelnen Sätze der «dxsse erscheint da,um übe,flüssig, um so moss?n die Erklälun^ abzu^ben, d^ß wir un« den Anordnungen der Gescl.üsl»vldnung gemäß an der «bslimmung über den vorliegenden »dreh-enlivurj bclh'lllgtn werden. Da w,r jedoch in der »rl und Weise, wie die WllhlllfoiMges.tze vom ^, Ap'il d. I. z» stände gebracht wurden, line Berl'tzul.g der Rett«« "r lmzelmn Königreiche und Münder eil.l>cken. »"«n «vir an dcr «blthoeballe. die möglicherweise °l« eine «n-ellennung de, Rechlebcisi, dieser Gesetze anflehen »erden lünnle, un« nicht belhliligen. Abg. Dr. Razlag: I« bMe mir zu aeslalltl,. h'«r den Standpunkt der Slooenen sl.rzu^eni '« """ «" lcho" »ltd« «"sichten Gr. »fc. de, «l«ft° 0>ckw°)ats ..edt e!n. 1664 verstanden erllsren, indem ich auch auf dem Voben des sesetzes fteh« und für Recht und Freiheit einstehe. (Vraoo! Vraoo l) E« möge mir aber gestattet werden anzugtben. warum wir nicht mit dem Adreßentwurfe übereinstimmen. Er ist eben hypercentraliftisch angehaucht und ich constatiere, daß in unserem Lande der Centra« li«mus leine Stütze findet. Wir sind auch dafür, daß eine starke Regierung nach außen und innen vorhanden sein müsse, in allen übrigen sind wir für eine ehrliche Lünderaulonomie. In dem Adreßentwurfe lammt auch die Gleich» berechtigung der Nationalitäten der Voller Oesterreichs nicht zu dem entsprechenden Ausdruckt' und w>r verlangen gerade vor allem nationale Gleichberechtigung im volts« wirchschafllichen. im indust'iellen Leben wie in jeglicher Veziehung des menschlichen Lebens. Ein weiteres Bedenken ist da« Hervorlehren der Staatshoheit geaenüder dem Verhältnisse zwischen Staat und Kirche. Auch ich gehöre zu denjenigen, welche lebhaft dafür einstehen, daß endlick einmal Ordnung »e«oe zwischen Kirche und Staat. Allein ich Nmnte die Staatshoheit im vorhinein nicht anerkennen, bevor sie sich nicht harmonisch ausemander zu setzen suchte mit der Kirche. In Unaarn »ar die Rechtscontinuität der Ver« fassung ein wichtiges Argument; bei uns würde «ine solche zu finden möalich gewesen sein. wenn man die Verfassung mit Rücksicht auf die Verfassung dcr Länder fortgebildet hätte. Man Hütte vielleicht auf Grund des Oltoberdiploms vorgehen lännen und ich möchte mir die Vemerlung erlauben, daß hier die Olleaenheit gewe« sen wäre, wo der hohe Reichsrath den Vühmcn hätte die Hand reichen können, vielleicht hätten letztere sich! veranlaßt gesehen, mltzuwnten an der Wiedergeburl des Reiches und das wäre gewesen, wenn in der Adresse als Programm der Thätigkeit des Reichsrathe« angegeben wäre die Revision der Reichs« und Landesverfassung. (Unruhe.) Nachdem es nun im Ausschusse nicht mög« lich »ar, diese Ansicht zur Geltung zu bringen, so wäre meine unmaßgebliche Ansicht die. daß der vorliegende Adreß« entivurf an den Ausschuh zur Umarbeitung zurückgewiesen werde. Ich stelle leinen darauf bezüglichen Antrag, weil ich leine Aussicht habe, mit demselben durchzudringen. Abg. Hermann: Man hat die Unabhängigkeit des Reichsralhe« von den Landtagen in dcm Widerstände begründet, welchen die Veschickung des Reichsrathes bei den Landlagen ge-fundeli hat. Statt diese Anschauung zu prüfen, statt den berechtigten Ansprüchen und Wünschen der Landtage entgegenzukommen, zoa man es vor. das kais. Diplom vom 20. Ollober 1860 und selbst die Februarvelfas. sung zu kassieren und die Unabhängigkeit der Reichs« rathsvertretung auf Kosten der Selbständigkeit der Län. der und Königreiche zu begründen, und das that gar «in Reichsrath, der in seiner RechtSbeständigleit be« stritten wurde, dessen Beschlußfähigkeit nur durch den unerhörtesten Terrorismus ermöglicht war, dessen Mit« glieder in großer Anzahl dagegen Einsprache erhoben, während außerhalb des Reichsrathe« die Voller da» gegen protestierten. lOho! linls) (is lann mir nicht o«r»ehrt sein. im Namen meiner Wähler die Gesetze vom April 1873, welche zwar faclifch bestehen, aber deren Rechtsbestand nicht anerkannt wird .... (Rufe: Oho!) Präsident (unterbrechend): Die Staalsgrundgesetze find die rechtliche Grundlage unsere« Veftandes; ich lann deren Rechtsbestand daher nicht in Frage stellen lassen. Abg. Hermann: Ich glaube, daß es mir als Mitglied dieses Hause« nicht verwehrt sein lann, den Ursprung der Gesetze zu prüfen und Kritil zu üben. Da« Gesetz vom 2. April 1873 und die auf Grund diese« Gefetzt« erfolgte Zu. sammensetzung diese« hohen Hauses ist ein Sieg und die Vefestlaung der Stellung einer Partei, eine« Standes, einer Race. (Heiterkeit links.) Durch dieses Gesetz ist den Völkern und den König« reichen und Ländern neuer Grund zu Fehde gegeben (Oho! links), ist ein Zustand geschaffen worden, in welchem die einzelnen Theile deS Reiches ihre besten Kräfte im wechselseiligen Kampfe aufreiben werden. Die österreichischen Völker ertragen wohl den monarchischen Absolutismus, jedoch den Despotismus einer Partei ertragen sie nicht. (Gcliichler. links) Daß es überdies nicht allen möglich ist, ihre Ansprüche und Wünsche hier zur Gellung zu bringen, das beweist unsere Mi« norität und das Leerstehln so manchen Sitzes auf dieser Seite des hohen Hauses. Redner bespricht nun die Gründe, welche die Ezechen vom Eintritt« in den Reichs« ralh abgehalten haben, und geht bann auf die Erörterung der Nothwendigkeit der Regulierung dcS Verhältnisses zwischen Kirche und Staat über. Er lönne eine solche Dringende Nothwendigkeit nicht anerkennen. Ueberdies herrscht, sagt Redner, überall in Oesterreich ein Zustand der Corruption. Man glaubt nicht mehr, man hofft nicht mehr. Man glaubt nicht an Gerechtigkeit der Regierung. (Rufe: Oho!). Diese liberale Regierung erzeugt Zustände, welche man Chaos und gelinde Anarchie nennen lann. (Lebhafte Ohorufe.) Nlemand weiß mehr, was er will und was er soll. (Heiterkeit.) Es ist dies die vcilchrte Welt. (Vermehrte Heiterkeit.) Die Völker sind conseroatio und Regierung und Reichsralh sind liberal; und das Oberhau« noch liberaler al« das Unterhaus (Gelächter). Die Regierung ist bereits bei der äußersten Lmlen angelangt. (Andauernde« Gelächter). Die Reaierung ist eine Partei« regierung. Alle öffentlichen Angelegenheiten, jn mitunter felbst jene der Justiz werden vom Parliislandpunlte be» handelt. (Lebhafter Widerspruch und Ohorufe). Der Staat ist monarchisch und die Regierungsblätter plaidieren für die Republik und verhöhnen das Legitimationsprinz'p (lebhafter Widerspruch) und hetzen da« Voll gegen Pfaffen und Klrche. Die l. l. Geamlen liberalisteren da« Voll (Heitelleit) und der Kriegsm!« nister liberalisiert die Armee (vermehrte Heiterkeit). So, meine Herren, verlottern nach und nach alle Schichten der Glsellschnjt! (Gelächter). Die Zustände sind derart, daß man nach und nach den Glauben an Oesterreich Nlhr und mehr aufgibt. (Lebhafter Widerspruch.) Es ist für Oesterreich lein Heil, bevor nicht das System geändert und die Regieruug in die Hand von Männern gelegt wird, welche sich mehr durch staats» männische Vegabung auszeichnen. Abg. Dr. Foregger entwickelt gegenüber dem Vorredner, welcher da« Recht in Anspruch genommen, die Slovenen zu verlreten, die Anschauungen seiner eigenen Wählerschaft und die Gründe, von denen sie bei seiner Wahl geleitet worden seien. Die Wähler haben mir ein Mandat übergeben, im Vertrauen auf die deutsche Kultur, welcher die Slooenen auch huldigen. Die Slooenen, die mich gesendet haben, haben nicht den Ehrgeiz nach einem slooenlschcn König« reiche oder einem slooenischen Ministerium; sie erlennen an, daß sie sich noch an der Mutterbrust der deutschen Kultur großziehen müssen. Dcr Herr Vorredner fordert, daß die Staatshoheit gegenüber der Kirche mcht von vornherein in Anspruch genommen werden dürse und daß man nicht blos mit den Czechen und Slooenen, sondern auch mit der Klrche zu parlieren versucht. Nun, meine Herren, wer mit den Synoden erst panieren will, tann nlcht den Anspruch erheben, Vollämvfer der Kultur zu sein. Der Herr Vorredner hat die Zustünde Oesterreich« in einem eben nicht schmeichelhaften Lichte gesch'l' belt und ich constaliere nur, daß, wenn es mit den Zu« ständen wirtlich so stände, wie er sie geschildert hat, tias ich jedoch negiere, daß diese Zustände sich eben nur untlt der Herrschaft der Klrche entwickelt haben. (Gravo! lmle.) kbg. Graf C or on i n i: Die von dem Herrn Abgeordneten aus Inner-llrain abgegebene Elllürung zwingt mich zu einec lurzcn El» widerung. Die Slovtlien meines Wahlbeziitc« habeu mich sV wühlt, obgleich ich nicht ihrem Stamme angehöre, ov< gleich sie wissen, daß ich für die Wahlresorm gestimnil habe. Ich habe allerdings für dieselbe gestimmt, um bei-zutragen, daß der Goden geschaffen werde, aus wllchelN die Einigung aller Vollsstämme dls Reiches gesunde» werden lönne. Und diese Erwartung ist nicht a.t<äusl worden. Allerdings vermisse ich heule leider einj»ll>l Vertreter eines wackeren Vollsstammes, aber wäre nicht die Wahlreform gewesen, so halten wir den Hetin N^ ner selbst und seine politischen Freunde nicht unter ul>< begrüßen tonnen. Wenn die Gelegenheit lommen wird, bercälligl und begründete Wünsche des VollostammeS. den ich oel» trete, vor da« hohe Haus zu btingen, welche mit bll Verfassung mchl in Widerspruch stehen, so hoffe ich, daß das hohe Haus emgedent sein wird des Saycs, daß um so sicherer dem Gebote der Gerechtigkeit emjprochtll werden kann. welche« erheischt, daß da« Inleresfe lei^ der Vollsslämme außer Ächt »classen werden dürfe. 3" dieser Zuversicht werde ich für die Adresse stimmen. Abg. Dr. Schaffer: Ich muß mich gegen die Vemcrlung eine« l)^-redner« wenden, er tonne für die »tnessc weqen dlllN hypercentraüstischer Färbung nichl stimmen. Namentlich muß ich rückslchtlich des Lande« Krain. das m ch h"^ gesendet hat, velonen, daß von den 10 Verlrelern dltses Landes tt für die Adresse stimmen werden und sich ^ dieser Aostimmung im volllommenslen Einklang mil <^ Wühlern zu befinden überzeugt sind. Abg. Vosnjal: Ich lann leider nicht die Hoffnung eines HtllN Vorredner« so ganz theilen, daß durch die jetzige Vclllt» tung Krains in diesem h. Hause den Interessen der Ma» jorilät der Bevölkerung Rechnung getragen werden wird. Wir Slooenen haben bisher von den Segnungen der Verfassung nicht viel profillrl, als größere Steuern und Lasten. Dafür ist d,e Tendenz dcs RegierungSsystemls auf straffe Centralisation und Germanisalion yerlchtel. Da« beweist auf die Alt und Weife der Gesnnnnu"« der Wahlbezille in Kram. Insbesondere aber muß ^ gegen den Minister für Cultus und Unterricht bernnten, daß es ihm mehr als um Befolgung des All. Il> "l Slaatsgrundgesetze, der bestimmt, daß an üffintlich^ Unterrichlsanstallen jedem Vollsilammc die eifolderlich^ Mitiel zur Ausbildung in selner Sprache geboten lr^ den. darum zu thun ist, die slooemsche Jugend zu gll^ nisieren. Ich lann dies» Maßregeln der Regierung ^ billigen uud werde daher gegen die Adresse st,mmer>. ____________________________^^-> .lemlletlm. Der Kamps ums Dasein.* Roman von Franz Ewald. (Fortstynng.) Nachdem Herr Stromderg den Brief gelesen, klingelte er. und befahl dem eintretenden Diener, dem Buch« Halter Paulfen zu ihm zu holen. Seit undenklich langer Zeit halle Herr Stromverg sich nicht fo froh und leicht gefühlt wie in diesem Augenblick. Noch glänzten Freudenthränen in seinen Augen, al« Paulsen b«l »hm eintrat. »Da lies', alter Freund — ich habe kein Geheim« »« vor dir," sagte Herr Stromberg, seinem Buchhalter den eben empfangenen Brief darreichend. Paulsen nahm den Grief und las denselben, indem er sich mit der Hand über die nassen Augen fuhr. Dann reichte er ihn wieder seinem Herrn. »Und wa« haben S,e beschlossen?" fragte Paulsen. «Du kannst noch fragen?" Natürlich werde ich seinen Wunsch «füllen und zwar sofort. Deshalb ließ ich dich kommen. Wir müssen sehen, daß wir diesen Ludwig Burner sogleich bekommen, damit Paul ihn schon an Ort und Sttll« findet, wenn er kommt." „Aber wie? Da« wird nicht so leicht angehen." „Doch, sehr leicht. Geh' zu Pastor Sleverling uno ersuche ihn um seme Hilf«. Er wird mir g«rne gtfüllig fein." „Da« ist ein guter Gedanke, H«ir Stromberg, so vlrd's am ersten gehen. Zwar thue ich'« ungern, denn » ««,l. Nr. 26« d. »l. ich traue dem Pastor nichl und wenn ich einen anderen Ausweg wüßte —" «Ich habe auch ungern etwa« mit dem Pastor z«, thun, Paulsen, aber in diesem Falle müssen wir doch um unseres eigenen Vortheils willen, denke ich, eine Ausnahme machen." ..Er ist aber ein Heuchler." grollte Paulsen. ,Das brauchst du mir nicht erst zu sagen, mein lieber Freund." versetzte Herr Stromberg lächelnd. „Ich glaube, du kennst Sleoerling nicht so gut, wie ich ihn kenne. Uebcrwinde deine Abneigung und geh'." «Ich lolll es thun, Herr Stromderg, es ist ja um des jungen Herrn willen," sagte Paulsen entschlossen. Wenige Augenblicke später verließ er schon das Haus, um Pastor Sieoerling aufzusuchen. Al« er sich der Wohnung desselben näherte, verkleinerte er unwill» türtich seine Schrllle. Der Pastor empfing Paulsen, al« er den Vuch-Halter Kaufmanns Slromberg erkannt hatte, mit großer Zuvorkommenheit. Er lud ihn höflich ein, sich zu setzen und fragte dann nach seinem Begehr. „Herr Slromberg sendet mich zu Ihnen, Herr Pa« stör. Er läßt Sie freundlich büten, ihm die Gesälligleil zu erzeigen und ihm einen Knaben aus dem „Grauen Hause" anzuvertrauen." „Einen Knaben au« dem „Grauen Hause?" fragte Pastor Sieoerling lächelnd. „Wünfcht Herr Stromberg denfelben zu beschäftigen?" „Er möchte ,hn als Lehrling in seinem Geschäfte aufnehmen," lautete die Antwort. „Als Lehrling?" fragte Sieoerling gedehnt, indem seine Augen forschend aus Paulsen ruhten, denn er war gewohnt, allen Menschen zu mislrauen. «Das wird lch»" halten. Die Kinder eignen sich nichl alle !><,zu." «Ist nicht ein gewisser Ludwig Börner in "s „Grauen Hause" ? ..Ludwig Burner, allerdings." Die Slimme Silverlmgs llang lmmer verwundllw' ..Nun. Herr Pastor. Herr Slromberg möchle d'tsl" Knaben gerne haben." ..Ich glaube nicht, daß derselbe für den Kaufmans stand sich eignet," sagle Sieverling, welcher überall <>"< Hinlerhilt witterte. .Da« läme auf einen Versuch an," sagte Pau^ trocken, in der Meinung, daß der Pastor doch »m OlU" wohl nichl über derarl'ae Fähi^lclllil urtheilen tön" „Herr Slromberq möchte nur gerne den Vcrsnch nia< — haben Sie etwas dagegen einzuwenden?' ^ „Ich? nichl da« Mindeste, mein Vester — ,^ lommen Sie dazu? Nem, ich habe ganz gewiß "'"^ dagegen einzuwenden, aber Sie wissen «oh!, daß '". ^ dieser Beziehung nicht maßgebend bin und da» ^'.^ viel von anderen Pelsönlichleiten abhängt, ob ich V< Strombergs Wunsch erfüllen lann." ,.^ „Wann tonnen wir Vescheld haben. Herr V"> — die Sache eilt nemlich." ,Gu? Ist vielleicht ein Lehrling erlranlt?" .^ ..Nein, das gerade nicht, aber wir möchten «ern .. Knaben bis zur Rückkehr unseres jungen Herren ha° - Der Pastor wurde immer unruhiger und "" '^ entschlossen, den Zusammenhang unter allen Um!'« zu «forschen. ^ .Wollen Sie nicht ein Gläschen Kem " ^ Herr Paulsen." sagte erschmeichelnd. .. ^artige ^ ^, lassen sich bei einem guten Glase W in am ve,, machen. Ist Ihnen auch eine Zigarre acfi.llia.l' (Fortsetzung sol««,) 1865_____ Der StaatSvoranschlag fUr 1674. TtaatSauSstaben ordentliche außerordentliche Snmme Gulden in österreichischer Währung «lltlhöchslcr Hofstaat..... 4.650.000 — 4.65^)000 äabinelSlanzlcl Sr. Majestül . . . 74.095 — 74^095 ^'ch«ralh......... 71U.K73 500.000 1.2l6^73 «eichsgerichl........ 24 «00 — 24 li(X) lUimist.rralh........ 624 325, — li24.-;25 ^»nisterium des Innern .... 16.650M8 4059.752 20.7,0640 Ministerium für ^andesoertheidigulig . 7.000 200 l.408.000 l».0l4 200 Ministerium für Eullus und Unterricht 1.!046 3^8 3 2(itt 409 10 314 7tl Finanzen . . . . 320078.099 3.194 142 323 272 24! Handelsministerium...... 20.121.!9ii 100000 20221 '92 .'lcterbaumimslcrium...... 10.219.810 12.230 10.232.040 Ministerium der Justiz..... 357.557 — 357.557 Oberster Rechnungshof..... — — — Pension«.Etat........ 36.329 — 36 329 Subventionen und Dotationen ... — 7,529 7.Ü23 Staatsschuld........ - 4.432,500 ^. .....' ><) Verwaltung der Staatsschuld . . . 344 4(X) __ /) Einnahmen aus der Veräußerung vom Stlllltsciycnthum...... — 2.500.000 2.500.000 Zaolunq der Donau.DampffchiffahrtS» "Gesellschaft........ __ 1.228,534 l.223,534 »u« den am Schlüsse des Jahres 1873 verbliebenen Kasscresten . . . . — 21000 000 21000000 Gesammlsun.mc der Vedeckung . . 357.350,751 32.480^71 339.831^722 im sflra-Ordinarium ein Deficit von 18, Millionen, im Vefammtlilel daher ein Politische Uebersicht. Laibach, 20. November. Dem Vernehmen nach jollcn behufs Vereinfachung ber Ndministralion Uenderungen in dir Organisation der ungarischen Minlsterien beschlossen werden. So soll das Minljlerprüsidlum mit dem Minislcriull, des Innern und das Handelsministerium mil bcm Eom. mumcalions.Ministellum vereinigt. da« Ministerium um die Perso., Sr. Mnjtsla?. solvic das lroalifchc Mi. nisterium aufgehoben, dagegen ein «clcibaumlnislerium ßcschassen werden. Unter dln Vorlagen für den preußischen ? andlag wird sich, wie berliner Bliilllr melden, ein Walblulluraeslh bcsinden zur Erhaltung von oesleo/ndll, forsten und Anscholim'.a. von Baumln in der MH: von Dünen und Sandictollen, elienso das Fischeitigesey, dcsscn Annahme in den beidcl, Häusern dcs rundlaaes °urch den Schluß der vorigen Sejsion verhindert wurde. Die neue Botschaft des P r üs, dt n l e „ der fran. Nsischen Ml pub lit. welche in der Slyung der "ational.Versammlung vom 17. d. M. oerlesln wu.de. lnutcl: „In dem Augenblick, da die Vcihant>lulia über öl« Lrslilckung Mliner Gewalten beginnen soll, glaube ich Ihnen die Garantien bezeichnen zu sollen, welche mir lur die »nnahm« dlcser surchlbaren Aufgabe unerläßlich scheinen. Meme Minister sind beausllagt. vor ihnen lNlin: Polil^l zu veitlllen; aber mcnn meine Uulorilät, tUtine peljö„llH. Bcranlworllichlcil in Fla^c kommt, latin ich ^jch ^^ ^^^^ nlHi enlzilhen, ihnen selbst lncinc ganze Ansicht auszusprechen. Frankreich, welche« "ach Dauerbarleil ocrlanßt, würde eine Regierung,, icht blgrciscn, welche Vvlbehalten und Vedingu»gen unter-lrvls^n wilre. Die Vcihandluug lll'er die Proiogalion °>s j,um Gcschlusse über die conflitulionellen Gesctzl ver« l'8tn oder diesem VesHlusse u,,lcloidnen, daß hlehe in ^>>n T^cn wieder in Hra.,e stellen, was man jehl ^lo,','.^ ^,,.. Ich muß mehr als jeder andere die ""jblmung wünlchtnj ad« würbe ulchl meine Gewalt bu'ck soiHe Unterordnung uner lilnjlige Gesetzt zu '^ec ungewissen? Wenn ich nur meine Neigunge» be. 'l»yl hclllc. so halle ich sie um gar leine lörstreckung bliüer Gewallln yebllcn. Ich halte nur dem Wui sche liner grlchcn Unzahl von Mitgliedern diefer Vtljamm. 'unq lialt^e^chc!'. llidem iH lilie T'.stttckung uus zehn "°l,re unlerjlll^te; nach reiflicher Ucberlegung halle ich °bll line ftllst von sieden Jahren für genügend. Wenn ^'t ')laalmlsamli,Iung glalibt, daß ich m der Slel ^"'ß. aus welche sie m'lt, berufen hat. noch einige Dienste "Um lann. so werde ich die mir übertragenen Oewal. l'" zum Stbutze der conservative», Inleilssen gebrauchen, Elchen nach meiner Ueberzeugung die Meh»he,l der "«"on innig ergeben ift." ^llstesneuiffkeiten. . ^- («jon der wiener slu «st ell UN s) Die gahl « »««gtftelllen Gegenstände velrug 70.UW. jene del ll. yten «u,ze»chnunqen 56.0(X). Von den Preisen lamen 1<',,/ °"l Oestelttlch, 5066 Deutschland. 3142 Zlanlleich, land ^'^""' l?04 Ungarn, IIb7Epanien, 1156 ,l. 2«t Holland, 217I,P°n, ^ «lasiNen. Ittlt Gliechenl^nd. 1,8 hie 1872: 512.487 Zlr. Eisen, und Slahl. waren. 442.000 Sensen. Sicheln und Snohmesser und elpoilielle vom eigenen Roheisen 900.000 glr. nach S>c,t7mall. Niedelösterreich und Tirol. Dlejc L.zeuamsse replüfenlieien einen Werlh von 12 450.000 fl. D>e P,o. duction von Vlsseme.stahlfchienen Überstieg in Vuchfchelden dle Eumme von l(X).()0() Zll. <,s , ^ lTabalmangel in Ungarn.) Der .Pester Uovt)' schieb: ..Mit der Tabafsadlical.on hat die unga, i» che Regierung ihre liebe N„h Eie vermag belw besten Wlllen den Unfoidclungen dcs Bedarfes mch: ^, genUgen und zu jeder Zeit w»tt> es in den velen hlehellenden. D^rl sollen n»chl nur jederzeit alle Sorten, fädeln diese auch in viel vessel» Qualllal als hl», zu brlommcn sein. Im ZlUhjali" r.st werben, wie un, mi.gelbe.lt wird, zwei neue Tabalfablilen »lichtet weiden. -^ (Der Eonsun, von Tabaf in Enqland) n.mmt Uberlaschtnd zu. Während im Iihre 1872 i»oh. labalc lm Werlh: von 1.264,883 l.'. und fat>lic»ellc Tc.dc.le flir 817,511 ^. impollierl wulden, bel'äat der Weich tnescr r:»den Importe in diesem Jahre 2 392 569 il und resp. 1.182,299 '.'. ' ! — (Peilehr.) D°« PostDampf'chiff ,bammonia", Papuan B. Voß. welche« am Id. M. von Himvu^g ad, gegangen, ift am 14. d. wohlbehc>l«n »n Newyoil ange. lommen. ^oca les. — l«u« dem Sanitlilsberichte deslaibll. chcr Sladlphysllate«) fur dle Wliche vo« 9. bi» inclusive 15. November d. I. entnehmen wll folgende«»: I. iiufllcmperatnl: Dem No,male enjp^echend ober unter demsclden, plötzliche« Slulen der Tempelalur aul <1 Grade. II. Morvilital im Steigen, der entzündlich, lalalthalljche Eharaller vorherrschend, Blallern, Typholde und Millilllia zlemllch hiiusig zur Beobacdlung gelungend. vereinzelt Dlphlherllls, ^un^'en. und i« pps,.f^UenlzUn>un^ gen, «nginen, Elysipele und Uerfchllmmerungcn der Tu-berculoie. M. Morlalitiil geringer als in der Vorwölbe, da in blefer Woche blos I I Personen (gegen 13 »n der Vorwoche) starben, und zwar im C'vlllpllale 4 (in der Volwoche auch 4). in der Elabl und den Voiftadlen 7 (ln der Vorwoche 9). Männer starben 10, Welder I, glelt auszelchnel u»d a» Gicht, Wllsicllucht und »»lhwc» Meldenden wejenll,cde D»enfte leisten wird. Dlefer ^uhjchämel besteht an« zwel 50 ltenli-wenler langen und 38 iienllmcter brellen Brettern, welche mu einander 1^-förmlg verbunden su»d, so doß dadurch zwei gleildlongjchenlllge rechle Wmlel gebllbel werbe«. D»e Un-lerichenlel öqullibrleren, das Brett jcbmlegl sich an die Walenftächen an. unt> es schauleln sich «t,ofe unleiftehenden Geilchlshljfe elfter Instanz der Stand der Gefangenen 976, und zwar: 655 männliche und 121 weibliche Individuen. He,unter , ware» H50 Unleifuchung«zefangene uuo 6^6 Kelle»Nlafl,nge im oUgewemen. Von lehleier Kalegorle waien b61 Kei, lelftläfilnge mil einer Snaszell b^s z» elne» Iohie »nd 65 Keilelstläftlnge m»l mehr als emiahllger Sliafbauer' von welchen lctzieien 4? dem «ännllchen und I« blm we,b-lichen Hefchltchl angehölen. Zul Ellofnueftehung an d« einzelnen l. l. Be^ltl»ge,lchle wurden im ganzen 29 «He» tlll'gene abgelleferl, wahieüb nuch auegeftandtner Sl'O'b'it j86 Hellinge in Flelhett gefeyl wulden. Der Ge>uncl/' ie, zustand war lm ganzen im Monaie lllober eln gunsllger, lndem am 31. Olwber nul nul 39 Klonte a/zuhn wui-den. Grsloll>,n stnb »m Dl hucke, und dem Kranz Pel,li m Sarsto, Kö«ner, kem-lllchn, Leinwand und Hwlrn. — (Steclbr,e»lich verfolg, werben)- ««-drea« N., Holzarbeiter. 38 bl, 40 Jahre all, be» vernehmen nach em Kramer oder Mndljcher. wec,,n ««-b-moldi »eorg Beigant au« St. zhomas, Bez«rl ^<5. lb Jahre all. Hulererlehrlmg, wegen Dttdflahl; »««««l »'«-gorz au« Aalla«. V ziil «ralnbu^ b,e ol,, »e,« ^chubentwnchnng- Bergknappe ^, au« "l>z«"je, Vezill Umgebung Malbuch, 26 Jahr, °tt, w^en und »nton Violent (,u« Freuhof, laaldhnel. ' alt, wegen Dlei — l«»n ^^«oeufe.er) brach a« 6. d nach W Uhr nach,, i« Haufe be« »lO", Kloz« Prosaftellen nicht recht velvant. Frau Krosel (Brigitte) und Herr Fahr (Florian) waren tösMch. Da« Publicum spendete «lchen Beifall uno oslmallge Hervorrufe. — ( seylich zur fruchtbringenden Anlegung von Pupillargel« dern verwendet werden dülfen, sodann aegen Verpfan» dung von Realitäten oder hierauf einverleibten Forderungen, endlich zur Ertheilung von Vorschüssen yegen Vüraschast dritter Personen. In der Aberidsitzung des oollswirthschaftlichen Ausschusses wurde die beantragte Eredltoperatlon und der Artikel betreffs der Forderung des Eisenbahnbaues. desgleichen die Resolution angenommen : die Negierung habe sofort für die Veftlllung von Schienen, Maschinen und Waggon« für die ^tlu-chov'Tarnower und die istrlaner Vahn zu sorgen. Pest, 19. November. Der Finanzausschuß des Abgeordnetenhaus!« empfiehlt die Annahme des Anlehens-Gesetzentwurfes und wird gleichzeitig die Lrmachlianna. verlangen, de einzelnen Posten de« Vudgets für 1874 neuerding« durchzuberathen. Versailles. 20. November. In der Nachmittags- und Nachtesihung der Assembly wurde der Gesetz' enlwurf von Depeyre, wonach die Glwalten Mac Mahons auf sieben Jahre verlängert werden, mit 383 gegen A17 Stimmen angenommen- Telegraphischer Wechlellur» »om 20. November. Pllviei-Utlltt 68 30. - Sllbcr,«ente 72 90. — I8S0e« Sta«t«-»nlehen 102 >. - Vanl.«ctien 353, — «rebil-Nctie» 22"'-. — London 118 70. ^ Silber 10« 90. — «. l. Nlln^Dn» caln». — N»vol«n«d'oi 9-09'/,. Wien. 20. November 2 Uhr. Schlußcurse: Credil 222> «lnglo 144. Union 125. Flllncobanl 41'/,, Handelsbank 67, Vereinebant 2«. Hypothetarrenlenbanl 20, allgemeine Vauqlstll» lchllfl ö«'.. wiener Vaubanl 95',. Umonbaubanl b!i'/.. Wechsler« baubant 1«'/., Vr,giltenauer W' Staat«bahn 3^9'/., i!oM« bllioeu 163' ., Fest Angekommene Fremde. »m 20. November. »<»«>t HV>«n, Vogel, Fabrilanl, Walbberg. — Sttaßer, steifender, Wien. — Teuber, l, l. Veamler, Idiia. — Ieqger, Neislndei, Deutschland. — Prettenbofei, Oraz. — Varatty, »gent, Wien. Iujel. Sagor. - Weidsteiner. Direcwr, Eraz. ' »«»»«»> «««.»«-«»nt. Petscke, »ltenmarlt. - Uliar, Pfarrei, ^ Pleschih. l. l. Heuerw.. geyer. - Spitzer. Wien. - Dangt, Waidhofen. Slauoacher, ^ der langen Krankheit, sowie txr zahlirichen Veglellunc, M ^ zum Vrabe des nun in Gott ruhenden Herrn W > Stefan Ggrisek > W sa^en biemit allen verehrten Tbeilnebmern, ssre», ^» W ^ und Velannten, insbesondere dem Herrn Prima,,>! W M Dr. lt. Vleiweis. sllt dessen rücksichtsvolle ^ebandlllnq W ^ des geliebten Verstorbenen lind dessen »ngehörigen deii W ^ tiefgefühlten nmiqslen Daul ' ' W W die trauernde Witwe und Tochter. ^ W ?aibach, am 21 November 1X7.'l. ^ »l 5»-s,l!o*i<4,s «vle«, 19. November. Die Vorsc ermangelte jeder Anregung und verlehrte b« »m gan,en nicht ungllnsliqsr Stimmung und geringen Umsähen «rbitraatpaplere be' Vlsl^^. haupleten sich in Verücksichllgung auswärtiger Nolierung, «ahnen und Rente blieben fest, locale SpeculaOonspapiere etwa« schwächer. Geld Na« tzebrnar-) """ (.....^"> 68 4« Iänn«-) ... . ( . . . ?^ W 7325 »pril. ) Siberrentl ^ 7^.^ ^ ^ l«l«. 18»9.......28b — 288 — . 1»b4.......9450 9b - . I860.......101 50 101 7ft - I860 ,n 100 st. ... 108 2a l0« 75 . l864.......,3350 13450 Dom»nen.Pfant,britf« . . . . 115 b<' 11650 Vohmen . ^ , . . 33«) "4- S.ebenbürgen ^ ^ ^ < . 73.__ 73.50 Ungarn , " l . . 75'50 76'- 3)onau-«esullerun8«.k«l« . . . ^7._ 97 50 U»g. Elsenbahn-«nl..... 94_ ^50 Unz. Prämlen-Nnl...... 7375 742b Vliener Communal.Nnlehen . . kb — H5 «^b «etie« »»» »«»ke«. T«ll> ««, «n«l«-«anl.......l43?ü 1442b V««tver«w..... ^' ^^ «'«dnlcrtbitanft»!, .7^?^ ?,<»"; «redit»nfi»lt ^^'13?^ <»rld««,st»lt, »2g«r 1^6 50 1^?^ «eld ««re Depositenbank......bü — bß - ««compteauftall......850 - ««0 — Franco-Vanl......40 - 41- Hanbelsbllnl..... . 66— 66 50 k»ndn5anln,vtrei,.....39— 101 — «alioualbanl......955— 957 — Oefterr. allg. Vanl .... 3950 40 — Oefterr. Vanlgesellschaft . . . 200— 201 — Unionbanl.......124 50 125 - «nein«baul.......2b - 2550 «lrlehlsbanl.......118 l^) 119H0 »etl,n »»» Ir«»4p»»t Unt«»etz, «eld ««re »lslttd-«at,n.......14»-- 144- ««rl.isnd»ig-«ahn . . . .211— 21150 D°n«n-Dampfschiff..»lsellsch«ft 518- 520- «lisllbeth.«eabahn.....217 — 217 50 «l,s«b«lh»Vahu (Lulz'Vndwtiser «tr«l«).......184 50 185- H««b,n«,d«.«°r^bahn . . 2015 2020 — «,»n,.I,,,yh.Vahn . . . 2l9- 210 -knnd.^ltln.-Iassy-Vahn . 138 5<» !»9 - lDcherr. »iordwlftb^n ,94 195-- »eld »are »nb«ls«,V»h»......15S— 157 — Sla«t«bahn.......327 328 — «tldbahu........16^ - 16Z 50 Thnß-Vahn.......20l 5/> 20250 Ungansche «orbostbahn . . .IX,50Il150 Ungarisch« Ostbahn .... 5750 5850 Iramwup.Vtstllsch.. ... 170-. 174 — »austesellschafte». «llg. Ufierr. VauGesellschaft . . 67- - «8 — Wiener Vaugesellschast.... 92 50 93 - Vfandbrlefe. «llgew. «sterr. Vobmcrebit . . 97 — 9s — dl«. m 33 Jahren 84 »5 «att«nalb«l ». «..... 9175 »«' Un«. ««bencrldlt..... 81— 8150 Vriorltsten. «lisabtth-V I. «m. - - 95" — - Ftrb..«°rdb. «...... 104 50,04 75 tzran,-I°seph.«...... ^l" 25 102 7l> Gal b ^ »rar-lfurt.......95 50 ^/ , h»".bnrg . . , .5570 '-'., <»«t««>n . 113 40 ' ^" pan«.......' '. 44ft0 "" «Heldsorte». i)m«tw . . b st " tl « ^ «1 - 'l»pole°u«t,'ol . . 9 » ?i m ? " 7t), ^ zjreuh. ««ssmscheinl 1 ^ ?0 . ' - ^ , 5il»« ... !« . 7b - IN - »r.inischk «nn>d,n«l°ft,mn«.c>^»«"«n^