tMchrOM««,
Nr. 101.
pll»»««t«<io»«p»ll«: I« «owptott «an», st. ll. h»n»j> z.zn. »Ü» die .^»stlllun^ i'<« <>,!!!!' halbj.bo ll. ««it bn Post,»»,!- fi. >». halbj. «,. ..>>.
Dinstag, 5. Mai
»«. «b., »».ll.,.«! so»^p^.^lss   i»,,o lt.. «».»»»,, »«. l» »t. N. ». ».    ^«,rti»,ft><«,«l   ,<>»t,». »0 »l.
1874.
Amtlicher Theil.
1,^ ^ ""l» l. «po,!olische Majestät habcn mil Aller-^'tcr Entschließung vom 27. April d. I. dem «rchi. .""Dr. Gottfried Semper in Wien den Titel eine« l> Oberbauralhes mil Nachficht der Taren allergnä-°'2'l zu verleihen geruht.
Nichtamtlicher Theil.
Vom Tage.
^er Wonnemonat bllltcl heuer an Stelle sonst ge-
oyitter freundschastlicher Erschtlnunaen seine Fittige in
"'leren Farben   über   un«   aus.    (Yraue Himmelsdccke
Im'I, "^ °^" ""*'   l^walze. gewilterschwanaere Wol.
n beschwern dic Gemüther der Bewohner Oestclleich-
''garn«;   ,in   ^^j,   ^^   öffentlichen   Glätter   stimmt
^ticißendt Klagelltder an liber tie frostige Tempera-
^. '  "b" die  gedrückte   oollsNirthschaftliche
li«l> >^'"  anderer Theil der öffentlichen Stimmen  stellt ^ dle wichtige und nothwendige Ailfgabe, diesem Pessi« ""«wu« entgegenzuwirken.
w ..Presse" schreibt au leitender Stelle:
Gtll,«?"   ""^" Blätter   zur Hand nimmt,  wer den
Gi ck l      ^ unseren Salons,   den Klagen  in unseren
s^?°'lslocalen. den düsterm Schilderungen  deS wirlh'
^M'chtn^olhstandc« in unstlln öffentlichen Vclsamm-
ti^" 'lluscht. der sollte glauben, daß wir, steueilos aus
t^ ^lbztrschtlllen Wrack, von wilder Brandung un»
^ ^'"i   ln den   nächsten Stunden   auf   ein   drohendes
^ ^trieben Vülden.   Mll dem innigen Wohlbehagen.
^ "M Kinder grustlerltgendt. Gespenstergeschichten über
^, s^tn lassen, betrachtet ein hochverehrungswürdi^es
l!«s,   "" diese Schreckeusbilder   und colportiert sie  eif.
^''vtlter. Ojnt neue Mißernte, vollständiger Ruin der
"ll«w "' "^stmeine Stockung in Handel und Wandel.
lerotl I'" 6nitrcrthung dcs Bcsitzel»,  unlvitseller Ban.
"«n '»,      ^"d l° die bescheidenen Schlagwortt. mit de«
^l  ?!   ""^"   einmal   zur   Abwechslung Sensation
"ln « j    ^ Erscheinung ist bei un« m Oesterreich nicht
^lltt   ».  ^'" sanguinischen Temperament unserer bands'
ttillo'lli » , ^'chlerregdartn Phantasie und dcr steten Bl-
t>s^    "ltil. dieselbe zu publiciftischen und pailamenla-
^plllll     ""   auszunutzen,   im Parlelkampfe   daraus
llllli «  ^  plagen   und   dem   unklaren Dränge  nach
h«^°">°lidlerung unserer Verhältnisse damit Luft zu
jllill R    ^""   ^"^ Spleenal'lrandlungen  mil periodic
li"lNl>l        ^^lell "llder. Wir Oesterreich« sind nun
bl»,d   °"^ linem weichen Stoffe gelnelel. Rasch bei der
Ta««'»,," überschwenglich zu bege,stern für goldene
^lu„l.. Wohlfahrt und de« Glück«, welche die nächste
"»tllilch. ^"stn werde, für gewaltige polilljche und blo<
tt!„ ?' ^lfolge. die mit dem nächsten Mondwechsel be.
lim lt?"^lteUt in unseren Archiven und Kassen real,.
^lklits   ^ sich ebenso schnell ein vtill'ger Umschlag
^Zut>.« ""b «rill   an Stelle  der Hoffnungsieligleit
"" Ho., ^"dujelei Klemmulh und d,e Such«, den lic«
'lnzelyt  w" ^" "se Well  im allgemeinen und   jedes
"lllllle w" """   halbwegs   oerantwolllichen Stellung
!">« t»«r ^"l<l,tnlind inebesondere anzullagen. E« slhll
^ Htil d!   ^°^"'   '"'l bcm alidlte Stämme in dö<
^tt, ^ Schläge des Sch,ckjals hinnehmen und ab«
^unbtl»      ^ljaralterelastic.läl. mit der bei uns seil
», ""»ndln ü. ^"   schlimmilen He.msuchungen   glücklich
3^'stt ^ s."^"' ^" ""^ Ersatz bieten muh ,ür die
^er ich ,    A" ln Sturm und Ungemach, sie lomml
"lchllull l»i! ^tltung. nachdem der plfsilmsllsche ssie<
bi   Hürden   " ""schlasen lst.
^^ühlt'^ ^est Iammergtschichten innerhalb d,r
du ^n offen     i^" lmb nicht   hinausgeliagen »erben
ö "'a« lilnn'!   « "^ und übcr die Grenzen de« ^an»
^''Üt <iin. ' .   " l"'t Gle.chmuli, hinnehmen al« eine
tz ""'blichen ^^ltres ^olls'hums.   al« eine  der un-
>,lii. " üe°tn?)?"llnslittn neben den vielen richlsl'len.
^'sst llbtt .  x'"" ^ftalluna unserer pollischcn Ber-
^Ü^lnt b.« o " "" überlauten Oessenllichleil und
^»l ^u^..f7^l°«et>lriahstns wird e« denn doct, nach-
^ttki^pMcht. mit Unlschisdlnheil der Schwarz.
V ^ drin«.«   l'"   entgegenzuarbeittn   und
Vt>trtttn u«. '  "'l tuhifit'tm «lute an die Dm^e
"> zu bellaH.    ^^" "'^' ""'^ lül'stlich gefärbt«
^''^"r^^               der   Verfassung«,
^tnvllllig re,i<ltndln Partei ln Oefttr-
reich, wenn sie nicht eines der fruchtbringendsten Jahre ihrer Annalen mit einer mulhwlllig hcraufveschwornen Vtlb.lterung abschließen und die Gegner, die bereits an. gefangen, ihre Flinte in das Korn zu werfen und ihre Heuhaufen a«fzul0sen. zu neuem Widerstände ermulhi' gen und bei ihnen neue Slegeshossnungen beleben will. Heute begnügen sich dic Organe der Berfassungsfeinbe damit, in typographisch auffälligster Weise die Klagen zu replvducieren, morgen werden s:e au« densllben eine neue Umschreibung des Mütchens vom Hans im Glücke fchmie» den und aus demselben die Moral solgcrn, daß die Vcr-fassungspartll einem bloßen Frühttif gegenüber rath- und lhallos sei und das Reich emcr rettenden Hand bedürfe, wenn eS nicht an Süfleverlust und Blutleere dahinsic» chcn soll. Und haben die feudalen Organe mit ihrem „ralhlos und thallos" nicht lhcilweise Recht, wenn man nicht vage Vefchuldigungcn fül eine Th^t, nicht unbestimmte «nllagen für einen Rath nehmen foll. Nil ha-beu aus den Heremiaoen, die m jüngster Zeit wieder an allen (tcken und linden laut geworden, vergeblich nach .„cm positiven Vorjchlage, einem nur halbwegs llal sor» mulicrten Hellversahren gefolschl. das nicht bereits von hiezu berufenen Aerzten seit Honalcn in Anwendung wäre. Alles, was da vorgebracht wurde, gleicht den Beschwerden der Reconvalescenten, Hie, wenn ihre Genesung durch die unvermeidlichen votübcrgehenden Schwüchean-wandlungen sich zu verzögern scheint, Doctor und Npo-thller verfluchen, um m der nächsten Stunde wieder auf beide zu schwören.
Niemandem, der uliscrc gcgemuältigcn Zustände lennl und unsere wirlhschaflllchcn Schmerzen empfindet, wirb lS btilommen zu beftreilen. daß unsere Situation noch immer eine ernste sei, und uns am allerwenigsten. Ader in Abrede stellen muß man. daß in unserem wirlh« fchaflllchen Gesundungoprozessc irgend ein hochbcbenllicher Zwischltifall lingllltlcn, daß «lgend ein bedenkliches Symp» ton» fich bemerkbar gemacht, welchcs nicht bereits vor dlli^Vierleljahren oorgeflhen werden tonnte und V07ge» sehen wurde; daß irgend ein Zw'schllisall fich ereignet, welcher den normalen Verlauf der Krisis gestört u»t> den natürlichen Heilungsprozeh unlcr^cchcn hol. Wer in dieser ganzen langcn und schweren Zeit sich mit einer blos negallvcn Krilil der getroffenen Pvilehrungen begnügte und heule wiederum nichl über die bloße Diagnose hinauslommt. der muß es sich gefallen lassen, von dem .Vaterland" al« Belastungszeuge wider das gegenwällig versassungmäßige NegierungsMem cilicil, von dcn lall» blutigeren Genossen in der VersassungSpartei aber mit Befremden angehört zu werden, mit jenem gemischten Gefühle, mit dem in der jüngsten Zeit der plötzliche vulcanifche Äusbruch alarmierender Kla^el: aufgenommen wurde. Ein ander Ding wäre es, wcnn man uns die rechlln Milttl und Wege zeigen wollte, wie die halb feiernden Fabriken wieder m volle Thätigkeit verfehl, wie zahlungsbereile Käufer in die stockenden Geschäfte gelockt, wie die nothleidendcn Saaten zu segenvelsprechen der Ueppigkeit entfallet, wie dll ^ffcclcnlnarll belebt und das allgemeine Beltrauen wieder mit einem Schlage her-gcst<Ul werden lönnle. Aber der Kunde von diesem Wun-delmillel harrten wir bisher vergebens, man begnügt sich damit, grau in grau zu malen und der mihralhcnen ^enzlsstimmung m bitterbösen Klageliedern beredten Aus-druck zu geben." —
Die »Tage spiesse" betont, daß man es im otrscslungsflinblichtn^llgermilwonnttruuleliemNu^lwahr-nlhmcn wültx. wcnn der im ooljghrigcn i'enze tingelre< ttne Krach" im heurigen Lenze auch die Bclfassuug und ihre Anhänger für ewige Zeilen verschlingen möchte. Da« genannte Blatt sagt:
Die günstigeren Nachrichten, welche über den Gland der Saaten au« allen Theilen des ReichcS und nauunllich auch ans Ungain eingelangt sind. haben da« düstere V<ld. m dem une die nächste Zukunft llschien, jür einen Augelblick wieder verfcheuchl. In den geäng/ slialln Glmülhttn steigen wieder schüchlltl.t Hoffnungen aus und die Pess'misten von Profession zichen Mlt ihlcn Wllhtiagungen von Hul'gllsnolh. Pestilenz und Slüal«. bankerott ct»as mlldcll Seilen auf. Die oer f a f f u n gs. ieindlichc M«ule der feudalen uud Ultramonlancn llülle e« gar nicht ungern« gchhen, wenn sich zu den üalamilül'l, der willhschafllichen Klise auch noch da« n^ulück line« allgemtlncn M'swachfe« gesellt hätte Diese sonderbaren ..Pnlrioten" gäbcn den Wvhljland dc« Reiche« mit grMm Ber^l ügen plci«. wenn sie damit nur den Sturz de» verfassungelleuen Regimentes tilau« sen könnten. 2« mag alle« zufammenflülzm, wenn fie nur hoffen lönnln, auf den Tlümmern be« modernen «echl«staatl«  den   Th'»n    ihrer   zugrunde   gegangenen
Herilichleil wieder aufrichten zu können. Mit schlecht verhehltem Behagen registrierten sie in diesen Tagen »lle Hiobsposten und Uilglücksprophezechungen, und nun. da jich die Vefülchtungtll als grundlos oder doch al« über. trieben herausstellen, ziehen sie ein schiefe« Gesicht. Lei, der können wir trotzdem auch mit dem besten Willen nicht behaupten, daß unsere politischen Widersacher keinen Glunb mehr zur Schadenfreude hätte». Nur wer gedankenlos in den Tag hineinlebt, kann fich der optimistischen Anschauung hingeben, daß nunmehr da« Reich au« allen Nöthen gerettet sei, weil der Hl oft h^ Saaten oer-fchonl hat.
Wir unle>fchätz:n debhalb die Tragweite günfti, ger ErnleauSsichltl! l.ichl, welche m liiem Ngricultur. staute wie e« Oesterreich-Ungarn ist, einen li-feingreifen-den Hinfluß auf alle Kreise ausüben, »der die reichste Ernte wird d»e immer weiter greifenden Holgen der willhschasllichen ssalaftlophe in ihrem Fortschreiten nicht aushallen, wenn wir nichl Mittel und Wege finden, dem Uebel Einhalt zu thun. Wir haben constaliert, daß nicht das Bölsenfpiel. sondern Industrie und Handel es sind, welcle unter dem allgemeinen Misliauen dahinsiechen. Immer lauter ertönen von allen Seilen die Klagen, immer stalker und empfindlicher wild der Druck, welchen die Bevölkerung dadurch erleidet, daß s>ch das Kapital vtllriccht, die Production gehemmt wi,b und der Absatz stockt. Die Ueberzeugung, daß es so nicht sortgehen könne, wenn nicht eine »eitere, in ihren Folgen noch oerderb-llcherc Katastrophe übtr kurz oder lang eintreten und neue, unübcrsehbare Aelheiiungcn anrichtln soll, blicht sich immer mehr Bahn, der Nolhschrei um Hilfe enl-ringt sich endlich auch der Brust desjenigen, welche bi« m die letzte Zeit in der allgemeinen Deroute nur ein gerechtes Strafgericht U,r d»n Schwindel dn Börse er» blickten."
ilicichsrath.
.55. Hitzung d,S 2lbss,«»rdnetenbause«.
Wien,  l. Mai.
Präsident Dr. Rech bau er ei öffnet um I I Uhr 20 Min. die Sitzung.
Auf dcr Mlnisterbanl befinden fich i Ihre sfcellen-zen die Herren Minister: Freiherr v. Lasser, Frech, o. Prell«, Dr. Van Hans. Dr. Glafer, Dr. v. Stremayr, Dr. U »> ger, Ritter o. (5 hlumecly, Oberst Horst und Dr. Z »cmiallowsl i.
Ee. Oxc. der Herr Finanzminister bringt folgende Regierungsvorlagen ein: einen Gefetzenlwurf be. treffend einige ?l-nderungen der bestehenden gesetzlichen Bestimmungen üblr den Feingehalt der Gold« und Sil. bclwaren und dessen Ueberwachung; einen Gesetzentwurf betreffend die Berjählung des aus Staaleschulrvelscdrel» bungen, welche dem Staalsglüubiger leine Kapilalslück» sorderung gewähren, gegen den Staatsschatz zustehenden Verzinsui'uSanssiruchs; ferner wlld von Sr. <5fc. deui Herrn Handelsminifter ein Gesetzentwurf betreffend die Vlicmigung der österreichischen Nordweslbahn mit den Unternehmungen dcr sud-nolddculschen Vttbindung«. bahn, dcr mährischen Grcnzbahn und der lundenbulg» grußbacher Bahn eingebracht.
Ndg. Fre.herr r. Apfaltrern referiert für den konfessionellen Ausschuß über die vom Herrenhause be-schlosslüln Aenderungen im Gesetze, betreffend die Rege« lung der Beitrüge zum Religlonsfonde.
Hiclauf folgt die Debatte, ln der die Abg. Dr. Ruß. ^llihcir v. Waller slirchen, Dr. Heil«, berg und Se. (5fc. der Eullusmimsttr Dr. v. Stre-Mllyr fprachen.
Das «lostergefetz wurde schließlich in dritter Lesung angenommen.
Hiernach gelang dll Gesetzentwurf betreffend die hclstcUul.g eillll Eisenbahn von Spa lato nach Give rich mit einer Abzweigung nach Sebenico (Bewilligung von einer Million für die Einleitungen zum Bau der Bahnstrecke auf Staatskosten) zur Ver. Handlung.
In der Generaldebatte sprechen die »bgg. Klaic. Keller und Bürgermeister Deschmann. Letztge» nal'.nler fagt.
..Im Jahre 1873 wurde die EonceffionSerlhlilun» beliefs? der dalmatinischen Bahnen an die Vebin^ung einer Beltinbarung mit der ungarischen Regielung wegen des Alschlusses der Bahn an das llngarisch.lroatifche Eisenbahnnetz geknüpft; dcr vorliegende «usschußbericht spricht den Wunsch au«, daß die Regierung die Ver-Handlungen mit der ungarischen wegen de« Anschlusses an Dalmaliln  »iedlt   aufnehme»,   mvge.   Wir  lbnmn
?!5
uns dtr Erwägung nicht verschließen, daß durch di? Vt< w'lliallng der in dem vo.lügcnden Gijeh: vcila..,tcn Summe van ciner Million der Grundslein für dcn wetteren Ausbau der dalmatinischen Gahncn gelegt ift. W nn also von dieser Reichshälfte eine so bldeutende Iiaciipi'uchnahMl voiaus^ls ht wird, so lönnen wir diese Summen doch nur in der Boraussetzunq bewilligen, daß die dalmatinischen Bahien a!s ein Zugehör, als ein Unnsf des Eisendahlinctz'.S oiescr Rcichshälfte angefchiii und nicht etwa düm>t nur em Abschluß an di< unga« risch-llvatische E'senvahn beadstitigt wirde. Es ist unsere Aufgabe, die sazusa^cn insulare La^e Dalmatilüs zu be-fettigen und cs an unsere Re,chshälfti zu ltllen. Ich wünsche daher, daß bei den Verhandlungen. wellt! von» seit« unseier Regierung mit Ungarn gepflogen weiden, diese Rücksichten auch zum Ausdruck gelangen, daß nicht einzig una allein der Anschluß an die ungarisch-kroati« sch«n Eisenbahnen in Verhaudlung genommen werden möge. sondern aucd die Anlnüp'ung der dalmatinischen Bahnen an die Länder dieser ReichsMe." Redder be» tont schließlich d«e Nathwen^iglcit eiuer dalmatinischen V^lhn mil dkM Zielpunkte in Laibach.
Hieran reihen sich die Reden deS Berichterstatters Freiherrn M. Lübeck und des Herrn Handelsmusters Dr. Bar. hane.
In der Specialdcbalte ergreifen das Wort die Abgg. Klaic, Dr. Herbst. Eonte V eg n a«Pofse d a ri a . Monti und Lauen na; Dr. Keller beantragt fol« zende Nesolutiol,:
^Die Regierung wird aufgefordert, das Zustande» kommen der im Gcsetze vom 30. April 1873 über die dalmatinische E senbahn geforderte Verembarung mt der ungarische:! Regierung, an die die Ausführung derselben gebunden wurde, ^u beschleunigen ui^b überhaupt jene Hindernisse zu beheben, welche der vollständigen Realisierung dieses Ocs tzes der Herstellung des dalma-tinisch-n Elstnkahnnltzes im Weg< stehen. (Die Rcsolu» lion wird angenommen.
Präsident Dr. Rechbauer beantragt Schluß der Sitzung und ermähnt das hohe Haus, sich bei den Ve< ratyunqen lurz zu fass^, nachdem die Vertagung des Rcichsralhis an der Thüre sleht und noch mehrere absolut dringende Gesltzvorlagen zu erledigen sind.
Nachdem noch zwci Iilerp llationen vorgetragen, »urde die S'hung geschlossen.
Parlamentarisches aus Preußen.
Das Gesetz inbltreff der Verwaltung erledigter V , « thümer in Pieuhm beabsichtigt: l. die Emsttllung dcs am'l'Hen Ptlllhrs der tlrchllchen Be« Horden und dcr Geistlichkeit mit dem entlassenen Bischof hürbeizusühren; dlt dem Ztaale zustellenden Rechte bei der ti'-ftlveiligen V<rwallung der D'öcese zu wab/cn und die Garantie zu gewinnen, daß diese Verwaltung in Uedereinftiu-.mung mit d?n Gesetzen und Interessen des Slaatcs und seinen Vng'höcigen gefühlt werde, und im Falle der beharrlichen Weigerung der Capitel zur Anstellung eims Oislhumsoerwesels die nattheiligen Folgen etnes solchen Zustandes für das gesammt: lirch-liche Lcben dcr liöcesen, für die kirchlichen Institute, die KlrctengemeindlN und die einzelnen Diöcefanen ab< zuwenden.
Die wichtigsten Paragraphe hab^n folgende Fassung: Z 9. Die Peswaltuna«v«fu^n»sse d?s V'fcdofs gehen auf den Eommissa'ius über. Die Kosten der Verwalluna werden aus dem Ve> mögen vorweg entnommen. Der Eomm ssarius oerlillt  den  bischöflichen Stuhl oder den
Bischof als solchen in aU:n ollmögensrechllichm Beziehungen nach außen. Er fühlt t»ie dem Bischof zustehende ödere Verwaltung und Aufsicht über daS krchllchc Vermögen in dem bischöflichen Sprengel, einschließlich d:s Pfarr», Vicarie«, Eaplanii« und SliftungSvermügens, sowie über das zu kirchlichen Zwecken bestimmte Vermögen aller Art. Der Eommifsaims wild drillen ge< genüber durch die mit Siegel U7,d Unterschrift versehene Ernennungsurkunde auch in den Hüllen legitimiert, in welchen die Gesetze eine Specialvollmacht oder eine gc» rlchtlicke, notarielle oder anderweitig beglaubigte Vollmacht eifordern.
8 13, Kommt in den Fallen der §8 ü und ? nicht innerhalb der gesetzten Inst die Wahl c!ms den Erfordernissen des tz 2 entsprechenden Vlslhumsoerwesers zustande, so verfügt der Minister der geistlichen Angelegen« heilen die vorläufige Einbehaltung der zum Unterhalt der Mitglieder des wahlberechtigten Domcapitel« bestimmten Staatsmittel, bis ein Visthumsoerweser nach den Vorschriften dicses Gesetzes giltig bestellt oder ein staatlich anerkannter neuer Vischof eingesetzt ist. Der Mini» ster ist jedoch befugt, einzelnen Mitgliedern des Dom« capilels den Staategehalt fortzahlcn zu lassen.
§ 16. Wenn der Berechtigte innerhalb zweier Mo» nate von der dazu eröffneten rechtlichen Möglichkeit an «erechnet für ein: Stello-rllltung nicht sorgt oder inner« halb Jahresfrist die Slelle nicht wieder besetzt, so glht selne Befugnis auf die Pfarr- (Filial-, Eaplllen- :c.) Gemeinde über. Die Gemeinde hat die im H I I bezeichneten Gefugnisse in allen Fällen, in welchen ein Präsm» lationsberechtigter nicht vorhanden ist.
8 20. Wenn vor dem Tage, an welchem dieses Ochtz v.llündet wird, die Stelle eines Bischofs infolge gerichtlichen Urtheils erledigt worden ist, so fiadm die Vorschriften dieses Glsetze« ebenfalls, jedoch mil der Maßgabe Nnwendung, daß der Obelpräsidenl nach ein» getretener Gesetzeskraft die im § <i vorgeschriebene Aufforderung an das Domcapitel erläßt._______________
Ueber die ^age in Frankreich
bringt „Soleil". das Organ d?r Orleamsten, nach» stehende Schilderung:
»Die Lage ift, wie man sich nicht verhehlen darf, eine gespannte. Die Polemik der Blätter, welche fämmt-lich der großen Partei der gesellschaftllchen Erhaltung angehören, aber über einige unlergtordnelc Punkte der Tagespolitik verschiedenen Ansichten huldigen, hat in den Geistern elne Art von moralischer Klise erzeugt. Bisher hatte es eigentlich mit dieser Polemil, an der das ärger« lichste war, daß st: die öffentliche Meinung überreizte, wenig auf sich; denn wcnn stc einerseits die Ideen ver» wirrte, indem sie Spaltungen in der consüvalioen Partei über Detailsraqen aufdeckte, so bot stc andererseits den Vortheil, im voraus auf die Klippen aufmerksam zu macken. denen gleich bei dem Wiederzufammentritt der Kammer aus dem Wege zu gehen »eise und patriotisch ware. Heute muß jeder Zwiespalt zwischen allen con« servatioen Blättern aufhören. Die S<unde naht, da die parlamentarischen Debatten aufs neue beginnen werden, und es ift für das Heil des Bandes von höchster Wich. tigleit. daß alle conservative!, Fractlonen der Persamm« lung fest zufammenhalten. Sonst wurde der Ieind die in Unordnung gerathenen Reihen durchbrechen.
Der Feind ist die Linke, welcher die definitive Einsetzung der Republik anstrebt. Man weiß heule, welche« die Fragen confervatioer Politik und gesellschaftlichen Heils sind, für die man auf die Übereinstimmung der Majorität  zählen  darf.   Man wird wohl daran thun,
am Anfang der Sommersefsion nur  diese oorzunlhn^ zu e» örlern und nochmals durckzuberalhen.
Die Umgestaltung des Wahlsystems und die ^ sltzung einis Odtlhauses scheinen, lrenigstens bis j^ noch, die allseitige Zustimmung der ganzen Rechten ^ deS rechten Eenlrume erlangen zu sollen. E« wird «lh' sam sein. erst diese beiden, die Grundlage bildl^t" Fragen zu entscheiden, ehe man zu alidern übergeht, h'"' sichtlich deren oiclleicht da« gute Einvernehmen lvlch^ leicht zu wahren sein wird. Das Wahlgesetz sclbst w"° nicht ohne heftige Deballen und große SchwimM," zustanüelommen. Die bonaparlistischeli AbgeordnetenD' nen entschlossen zu sein, einige seiner hauptsächliM Bestimmungen zurückzuweisen, und »erden wöMl' weise nur der Reform, betreffend das für die lVM rechtiguna erfoiderliche Alter, beipflichten.
Da« projectirle Oberhaus stößt auf geringe«» Widerstand, jedoch our unter dem Vorbehalt, baß do« bl' zügllche Gefetz leine Bestimmung enthalte, welche "» unheilvolle Spaltung in dm Reihen der Majo.ilüt ^ zeugen könnte. Matt wird daher von diesem G^« alles fern hallen müssen, was nicht unumgänglich n^ »endig ist. all,s. was irgendwie dem Ernennungs^ und der V'lduna. den Befugnissen und dcr geM^. den Rolle eine« Oberhauses fremd fcheinen kann. ^, dieflm Falle wird es wahrscheinlich ein« ftarle M°" tät sür sich habcl!.                                                       .
Dics!  beiden Gesetze   also:   das  Gcsetz,  betM «ine Wahlr<form, und  das  aller Bestimmungen, »^ einen Theil  der Rechten   stutzig   machen  lönlil'N, ° Gesetz  über   die  Einführung   eines Oberhauses ^ die politische  Vilarn der  nächsten KammersitMg ° ^ Wir glauben, daß die Majorität und das M'N>M" sich übereinstimmend  auf  diesen Boden  stellen w^' Wir hoffen, daß infolge dessen alle Befürchtungen.""" in der letzten Zeit hinsichtlich eines Bruche« lM «" stehen lönnen, sich bei dem hellen Vicht   der Di""'!' bald zerstreuen und daß  schon in den ersten T^t" Linken alle Hoffnungen, der Rechten  etwas alM" ' benommen werden."
Politische Uebersicht.
Laibach, 4 Mai.
In der »m 2. b. ftattgefundenen Sitzung des " garischen  Abgeordnetenhauses   wurde   der  lön.    ^ «Tommunicalionsmlnister interpelliert:   ^ den Ausbau der Linie Wien«Nooi  verhindern" ^ bis der ungarische Anschluß   an  das  lürllsche «a? ^ an  den   serbischen   und   bosnischen Grenzen  lll^' ^ gesichert ist. — Vel der Verhandlung der Pellt'?.^ unterstützt   Solymossy   ein   Gesuch   um   Saculal'!^ der   Kirchengüler   und   Verwendung   des ^    z, zur   Dotierung   einer   ungarischen   National"   ^ Die äußerste Linke unterstützt den Antrag.   Pe.°l^< Tlsza  weisen  unter lebhafter Zustimmung <»"< >^. Urgeheuerlichleit zurück,   durch  d,e das von «uen    <. strebte  Ziel  auf  Herstellung   eines  selbständige"   ^ wesens gefährdet würde.        Bezüglich  der  is""  > Schulfonds. Angelegenheil wird naü °e   ^ trage   des  Cullusministers   Treforl   beschlossen,^,,/ Bericht   des Ministers   abzuwarten.    Der 5""«^ der vom Pelitlonsausschusse empfohlenen Resolm'"^ Cullusminifter möze angewiesen werden. v>« ^^^ lere Verfügungen in der Seminarangelegenheil z^M lassen, wird abgelehnt,  nachdem Trefort eint u> ^«» Zufage  hierüber   ertheilte   und dieselbe zu P"!" nommen wurde.
Die  Schauspieler.*
Eine srzähluna. von Wilhel« Marsano. lFoltsetzung.)
Wiesel  aber  zog Flitzen wieder   zur   Slubenlhure herein und besänftigte den Eszülnlen.
„So »erden die bcsten M lnungen verkannt", sprach Wiesel, „der Director hat gewiß da« Seine m,t eigener Aufopferung aethan. um dich zufriedenzustellen, und was ist siln Danl? Du sagst ihm etwelche Eottisen. und Tausendsctön balgt sich mit ihm um s:in Recht. Du aber weißt den ehrenvollen Antrag nicht gebührend zu schützen. Wer bei uns ewig Z^itel ttaaen löinle. würde gar lline Gage oeilangen für diese l^H^ <1'2miti,5 des Directors. Dieser zeitweilige Zllleltta^r. der, wie ge« w'sse Würden, nur auf lurze Zl,t araduilt wird, ist der einzige MensH, der aus den b:tsessenden Stationen von unserer ganzen Gesellschaft ohne Schulden abzieht, ja zuweilen sogar M't etwas Geld und mehreren Kl?'km,g? stücken. E>n solcher Glücklicher lebt wie die italxmschen Domestiken von ten Gästen selbst. Wer bei uns Zettel träat. wühlt seine Zcit schon passend dazu. Er geht von Fluh an in die Häuser, findet die Familien beim Fiuh-ftück. und so w'ld manche Schale Kaffee in ihn gleitet sammt Zuqehör. In der Zw»sH:nzeit bis zum M-lla,,« mahl geht er in die unintercssanlen  Häuser,  wo  harte
' vergl, «r 97 d «l.
Gemüther wohnen und harte Brocken. Zu Mittag speist er dann wenigstens dreimal, auch mehrfach, wenn es feine Eonstilution zuläßt. Das Dessert wird dann beim Bürger« meister eingenommen, oder wo fönst eines zu wittern. Alle Leute, am meisten die Reichen, wollen gerne jül Mäzen« gelten, besonders wenn es nicht viel lostet, und sie schlürfen behaglich das Lob ein, was wir ihnen spenden, wenn wir ihren Wein schlürfen. Zieht dann die Gesellschaft ab, so »erden bewegliche Abschiedsgedichle ausgetheilt, und die Trennung erweicht etwa« die Herzen. Da wird denn durch die Thränen, die man weint, hie und da ein Stück Geld abgelöst und fällt in die Tasche des Weinenden. Auch schwemmen diese Thränen hie und da aus Kisten und Schlanken einige Otlränder Heraue, die ihrer Wunden wegen nicht mehr wasserdicht sind. So wird der Zlttelträger ein Gegenstand des Neide«, und die ganz« Gesellschaft möchte viel lieber au« lauter Zetlellrägern bestehen, statt aus Schauspielern. So gibt der Director auch selten eine Zulage an O«ld, sondern blos an Tagen. Stall fünf Gulden z. V. erhält einer drei zettelträgerische Tage. Auch wild zwischen uns aus diese Weise mancher Handel abgeschlossen, und wir haben gewiss»! Taren im allgemeinen und zahlen mit l, 2, .'»mal Zetteltragen, wo aber wieder Modifications der Zeit und der Häuser selbst diesen Tagen einen gewissen sour« und Agio geben. Die letzten Tage z. V. werden sür Zahlung in Gold angenommen. Der Tag aber. wo von den Weinenden, die zugleich al« die Klageweiber oder Trauerpferde der verstorbenen Vorstellungen zu be trachten, die Abschiets^bichte sammt dem letzten ober gleichsam dem Partezettel der Schauspiellelche ausge« tragen werben, ist eine (.'»rta bianc», auf jed« beliebig«
Tumme zahlbar,  auf  die Rüdrung  und be"    „B de« Publicum«. Ich z. V. habe meine siechte '" ^ e,n mögliches Menschenleben hinaus vcrlaufl, °  ^ Tag aber nur halb. we»l ich da gewöhnlich ^^M gehenden   Lelchenansager   als   lr0,llnee   Delw ^,L oder lachender Erbe nachlaufe  und  lurzweMS    „ l>" herumschleppe,   die   den   fremden Schmerz w'  ^M dadurch auch den eigenen.   So trage ich ^^^1^ .z gleichsam als Bon« aus. womit ich meine ^"^el» ^ zahle, und die die Leute doch noch lieber an"    ^ gar nichts.   Wenn   die  Tour   de« Ze"cU"s ^M' Damen kommt,  so   ift da«   für sie  "04^^».. weil zu dem Mitleid sich   hier noch  die ^    „<"" seilt.   Du  aber  haft  dein Glück m,t 3"^"  ^et"', la öffnete ftch die Thüre und «urora HUP,   ^ ..«
..Unten ift ein entsetzlicher Lärm", lp"     l« « dem Zwtilampfe   ift ein allgemeiner «<«"   ,a l^jil mich hierher geflüchtet, du wirst die arme »« ^foll,^z denn weil ich deme Part,e nenommen ya",^ ße "^ auch micd. was   habe   ich Lamm  selha"'   ^t^ <z würgen?"   Fritz bedauerte  sehr.  daß s" ' .c H"3F Verlegenheit gekommen, und Wiesel me'Ni,   ^ ^ von allen Verpflichtungen und allem G« ^la"!'^ durch sein Verz.chten auf die Zeltelfra^    ^ V
Da trat ein Knabe  herem und l"»    , Lenz   <5r übergab ihm ein Billet und "',
Fritz enlfalllle da« Billet und la»»               ^t'
..Mein Fielgelippter!                 M ^ ^
O wie  haben Sie   gestern  l°.'" ' Oie^o/ Oh! Ich habe fiele Drehnen gewalnl, °   ^ ^,<» Dalch Ihren Pußen durch gestochen, ^   A.sil' Auch mein Herz hat dabei  gepludet. ^
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In berliner Vlüttern lesen »ir: „Wührend der letzten Anwesenheit Sr. Maiestät be« delltschen ll ai. <er« in St. Pttllsblllss jmd vom ^llljlen Vismarck "> t b-!, llctrefienden Organen der russischen Regierung Verhandlungen angeknüpft worden, welche mehrere we» lmtliche Aenderungen in den für die russisch'preuhische Grenze bestehenden Zolloorschtiflen zuaunften Deutsch, ^nds bezweckten. Jetzt ill die bestimmteste Aussicht vorhanden, daß die seitdem fortgeführten Verhandlungen WHHrend der Anwesenheit Sr. Majestät des Kaisers von Nußland in Verlin zu einem sür beide Theile befried^ «tnden Abschlüsse gelangen werden." — Im preußischen Kriegsmtnifterium beschäftigt man sich ^cglnwcirlig mit dcr Militär st rafprozeßordnung und es ist Aussicht vorhanden, daß der Entwurf gleichzeitig mit ben übrigen Reichsjuslizgesehen an den Vundesralh und den Reichstag gelangen dürfte. Inbezug auf die ge» lchüftlichc GeHandlung tieser Materien seitens de« Reich«, lages wird die Hrage über Einsetzung einer ständigen Commission zum «ustrage gebracht werben, die zwischen ber ti,»en und der anbelln Session des Reichstage« die umfassenden Entwürfe zur Veralhung für da« Plenum vorbereiten soll.
Der deutsche Vundesrath wird seine Sihun Yen noch bis zum Juli fortsehen müssen, um die aus oer Reichstagssession übrig gebliebenen und die noch ausstehenden laufenden Arbeiten zu erledigen. Den ersten Alatz nehmen ohne Zweifel die Berathungen der Iust, z -«eformgesetze ein, mit denen sich der Iustizaueschuß be« Vunoesralhcs beschäftigt. Die Berathung des Ge° lichts-OrganisalionSnesehes wurde im großcn und gan. M beendigt, vorbehaltlich der Beschlußfassung über einzelne Materien, welche einer nochmaligen Bearbeitung unter» l'egen. Die weitcie Berathung dcr (^ioilproz-ß Ordnung und des umgearbeiteten Entwurfes dcr Strafprozcß.Ord. "ung mit Rücksicht aus die Beschlüsse zu dem Organisationsgesetz, wird den Ausschuß ,n nächster Zeit beschäf. l'gel,. so haß hjt Abreise der ^um Bundesralhe bevoll» Nächtigten Minister dcr süddeutschen Staaten erst gegen Ende dieser Woche erfolgen lann.
D,s ..Journal Ofi^el" bestüligt. daß auf das lehle französische Änlchcn n^r mehr 2ii Millionen kinzuz^hl«n find. — Die ..Rtpubliquc fran<.zife" be, l^'ligt fjch ^jl der Absicht der llericalen Partei ln ftrantseich. den HSHer^n Unterricht an sich zu re'her,. und ll.lhtrti .. l>,e h-tsia.cn Const, oal'ven. unw'sscnd. Ulcht geachtet, taub qeg<-n d,e ^lhie,, ft«i Oeschich'c, glaub' lm ln dcr mächtigen Hieililchil der ^»rch,e eine Macht zu fiiben. Dle Ho.'sliva, ocn un» die Kirche haben sich zusammen comp^omMierl. die erst ren, indem si? zu t'nes Drohung der jshiaen Oessllschaft wurden, die ^nder^. ,nd»m ftt sich zu einer politischen ssractio:, er> "ldl<^le. S« v'sfola/n elne Ehimüre. Au« ftriinsseich lu'rl» man l:inen t!etica!en Sta2l machen. Wir fürchtln °ber. daß diese «llianz eir.e neul Ulsacht von Ve,wir. ^ung u.id Schwüle zu den vielen an^e^en uns schon blhchenden hlnlufüat. »m Tage. an welch-m die llcri. "le Pallei ,n »^anlreich ih^e Unioerfitlllcn t>siht. wild, ""ftatl d!e«!llllnlsU!,a dtls^ltien zu bsfolbern, der Bruch Zischln Küche uno Sl^al ooUll,b:l werden. Für die ""'heil w,rd e« lein Triumph, vielleicht aber der Unter, ^^detsclhen sein."____________^_^»_________
Gegen die Rinderpest.
Die rtichsralhliche H> qllelecoiumiss'o!, über die Rin-^"P ft und zur Linführuig von Mahlegeln, um die ^'nschleppung der Seuche zu verhindern, laßt fortan Spelten vernehmen, sehr wichtig und von großer Trag.
weile für die Äppror'fionierun« von Wien lst die ?»-. ai,l,oortu"g d^i nach. .- d n ^ll^ü: 1. Ist es thu,', llch und durkllihrbal, luß tie Grenze gegen Rußland, wenn die Rinderpest dort au«geblochen ist, durch längere Zeit oder permanent bis zum ?ünzlichen Erlöschen der Seuche a^lsp , t wer^l? 2. Welch: Maßle^c!" sind zu trefsen für den j^all, als ein Einfuhrverbot erlassen »erden follle. um die Menge der bisherigen Einfuhr zu er» setztn. und welche Maßregeln sin die Uebergangsperirde? A. Sind Schlachthliusec au der Grenze auf Staatskosten zu erachten oder die von Privaten angestrebte Errichtung solcher zu untersnchn?. um das fleisch sllbstverstündllch lnil:l slienssls ^onlloll zu importieren? 4. In welcher Weise wälc zur Verminderung oder zur Verhinderung des Import« die einheimische Viehpioduction zu oe». mehren oder die Vermehrung derselben anzuordnen?
Die bisher darüber vernommenen Experten sprachcn sich hauptsächlich für Maßregeln zur Vermehrung der einheimischen Viehproduction aus, die leider nicht nur vlrnachlüssigt. fondern durch den riesigen Cor>sum von Kälbern geradezu verhiidett werde. Es wurden Thl,t< satten angeführt, daß ilülber zu Marlte ^bracht wcrden, dir t.um a^t Tagt all si.ld. deren Illisct, daher blos Gallerte, sogar unaelund ist für den menschlichen Genuß. Vor allem mo> daher o>> Verwüstung des Kül. be?stc>ndt« hintangshaltcn »erden. Um die Einfchleppung dcr Rinderpch durch den Viehtrieb zu verhindern, so wnlde V2N den bishtr verl'ommlnen Efpcrlen auf die Errichtung von Schlachthäusern ari der Grenze aui Staalsloften befürwortet, jedoch auf die Einführung einer strengen Eonlrolle aufmt'lsam gemacht bei t»«r Vlfchau ! der Thiere und des Fleischls.
Der Hafenbau in Fiumc.
In Ä'l'stlacht 5er laulßlwo'denlii Besorgnisse, -,or, nach man l'.i dem siumaner Hafenbau die gleichen un-ftiinsligen Vodsnocrhältnisse »ie in dcr lricfter Rh?te zu vefülchlm glaubt, hat, wie der ,.P. ^Iliy)" bcrichlct, l,c ur^ar III»? slli^iirlmz einer Efpcllisc. bestehsnb aus den Herren Karl Herlch. Ministerialralh und Sc,tione clef für Wasserbauten im Eommunilalionsministerium, Oberingenieur hajnaI und Ingenieur Wilhelm Zsia, mondy, mit der «ufgabe entsendet, die Hajelldaulen in Trieft und Fiume ^enau zu untersuchen und über die gemachten Resultate und Vergleiche V'richl zu erstatten.
In Trieft ha^en diese Henen in den jünqften Tassen dic Arbeiten dcs neuen Hasen« in der eingrhlndsten Weise untcrsuHl. Die du:ch Bohrungen coi'stalicrtt Mllcbtiqleit des Eltlammbodens. die Tieseüvtrhällnisst ^ce Mccrcs vor dem Vau und ihre Nlttrierung durch die Anlage der neuln Bassins, die durch die E,fahrun aen slir nothwendig ellannlen Modificationen des fran zosischen Syiüm«, das Verhall::, der Gauolijscle m den oesschledene« Perioden ihrer Enlwicklunq, der Vorgang für die Rscoustrucl'^ del aus seni «liql-ment gedrüna,' ten Quailinien, dil Qualität d?r zur Verwendung lom-mendcn Vallmaterilllicn. endllch die Wlederfteldinnunss der in den Bassins verlorenen Wasserliefen mittelst Taucher» und Vergapparate — alle diese Fragen bildeten den Gegenstand eine« gründlichen Studiums vonse le der gedachten Herren nicht nur in den Bureaus der Bauleitung, sondern auch auf dm Boupätzen fclbft. wo die in den oerfchirbenen Stadien des ssorlschrill'.s defind» lichen Obj/cte der genauesten Besichtigung unterzogen wurden.
Auf Owmd   der m Trieft   gemachten Erfahrurqen und der angestellten Vergleiche beim fiumaner Hafenbau,
^ulen »ollen, so gehen Se Abend«, wenn der silperne "iomfchain jchaint. auf die Vromenate. wo Sie mich °" e'nem weisen Glanz. tlN ich in den Vo^cn trage, 'l'mntn wellhln. Obwohl ich teme Spanigerin bin. so "'" >ch doch r.,.t si:ll!üe )iadur, die das Gude I'pvl, '"b dle «ii^stl. Nm T'ilj« »ocrdcn S« mich «then ^kn. wie dll i'ati Wlll fort in der Knalle und Vlppc. "°" will ,ch sitzen, uid  ein Ve.licsmeinnicht  für Sie
^   l'- .^.
<)tr Knape. welch:r dießen »r>ss   bringt, ist schon °n m,r h^^,^ ^^  brauchen Sie ihm also le,n Drin ""^ zu «ebln.
r. «.
loll»    /"" "" Knap« Sie mit dem «risse nictl sinlcn "'^. l° lasen Sie mir es sagen
«arl,^'" '^ "°<l, nicht an be» Teige sitzen sollte, so «en °6" auf mlch. wcnn ich aber schon ft»e. so brau. ^     ^'t "<cht zu warten.
>'" grefttr Eule." —
blick», - "'^^ lachend den Brief Wi'seln hin. Aurora Sebr l,". ^"l Schultern hinein und rief: ..Die Wosenl c ^' " '^ °°" blr dicken Posthallerin. lolnwe ^" °"^ l'nmal einen Brief von ihr bl' ^tn. . ^ll lomml aber zu fpäl. nicht wahr. liebe, durch °i?°^ s'<h diel« schlänge, wie ich weis. »crne tt)lht ».' " ^^'" ""d babe, neigte sich die Morgen« zu F^" °ber schon hoher Mlllaz aeworden. zärtlich «l« Ul, ? herüber und wa,f eine., schmachtenden Blick Kitz d«°,.  bei. dem ein Händedruck al« »sstftenz solgle
"""« G,lt, ^^ Vllsel »il im Ziwmer »ar.
„Du wirst doch hingehen. Len;". fasste Wiesel, ,.e« wirb sich gut auSnehmcn, w.'nn du mit der Dame am Teige sitzet und sie dich m>t Vergißmeinnicht lränzt, dcrls« jede? dir eine ewige Verglssenhlil zuruft." —
Bei ssrih aber reifte der Vorsatz. d»r seit gestern 3lhc»t> schol, ln ibnl ous^e^üminert, ^um fcften Erl-schluffe. So war er dann mit einem male der ganzen OescUichasl, der Nothwendig,!, aus den Gcbilden der ssurisl Zerrbilder zu schassen, Auroreis Sctiutz, Neigung und Hündedrücken. sowie dem traurigen Rendezvous und der Eorrespondeliz mit der interessanten Bricfsl llerin, die früher slus^t und dann zischt, mit einem male ent. hoben. Er hing hinab, um die Direction und die Mit» glieder zu p^sohner», was ihm auch yelanq. weil er bei dem Vcrsohl!ungsftste eine Batterie au« des Wirthes iltllcr auffahren l,eß. um die nilthia.eri Sa'ven zu geben. Nur Wieseln theilte er seinen Porsatz mit. der ihn zwar! bedauerte, aber dennoch gut hüh. Und so schnulle er/ als die Klinftlerwelt in liefem Schlafe lag. fein Bündel, ergriff seinen Wanderftab und zog, seinem Innern und seinem guten Sterne vertrauend, rüstig hinau« in die weilen Schatten der schweigenden Nacht. Wiesel, der ihn eine Stücke we l begleitete, nahm Herrchen Al schied von ihm. und stritz sah in dem tiefgcsurchlen Antlitze de«. selben, in dem stet« eine lall-, bittere Ironie des Bebens schwamm, bei dem plötzlich auftauchenden Mondlichle e,nc Thräne glänzen, welche aber W,esel. sich heftig von ,l,m lehrend, zu verberge,, bemüht war. Sie schieden mit einer stummen Umaimung, und in beiden Seelen tlhob sich die Hoffnung eine« mvglich<n Wiedersehen«. lF°rt<ltzn»« folgt.)
Haber» l^e t^               ? N-berzeuguri!, gewonnen, daß dle
Beso.^«"ssc.                   t e Blöelloerhültlosse de« letzleren
Has?, s jcdl! Begründuna entbehren und über alle Maßen oorihellhaller als in Trieft find, wie denn auch die Orundmimern des fiumaner Hafen« von größerer Müch-li^leit und Oute eischeinen.
^aqesneuiqkeiten.
- <P arla»entarische«) Die 19. Sitzung be« Herrenhauses finde« heute Dienstag, den b. Mal d. I., um  ll  Uhr vormill^s stall.
—    (Anellennungsablel.se.)    A«   I.   Wai, als am Iahie«laze oei Hrbssnung der Wella««ftell»ng, hat eine   Deputation Cr.  Erc. de«   g-wesenen Generoldirector Varon SchwarzSenborn eine drn nahe l»l>X) österreichischen Au«!l-ll«n unl-lfertigte Anerlennungsabresse Ubn< reicht.
—    (Weltausstellung« platz.)   vo»   3. Mai angefangen wird an Sonnlagen und Mittwochen der Vin, tntt in   d'.n Wellaulftellun,splatz   g^en Entrichtung   eine« Einlrittijgelbe? von 20 Kreuzern per Person in ben Stun»
'i0 bis « Uhr geftatlel. Der Eintritt findet bei» ile (hauptallee) und   bei   de» Weftporlale <"n5chfi del p?l<ener Vielhalle) durch lie daselbst c,usgeftell<en Tom-nique!« ftall, an welchen das  entsprechende Elntritl«g-lt> zu erlegen, eil.e Geldoelwcchslul'g aber  nicht lhunlich ift.
—   <V'. erlillwall in kinz,) Am  I. b. la» e« lnfolge   der   srhöhun^   be«   Vierplllfee   zu   eine»   groß-» Vierlrawall. lvei 10.000 Menschen zogen gegen da« Vrau-Hans der Oc^lüder Halschel; alle Möbel, Maschinen. Vier' fässer :c, wn^l"" in d»- Dl'nyu ^-wc»^-n m»d 5»- ^-^ft-s' ftöckc heraue^risien.    Nuch der Zipf-r-Minzensellel, Gigsn-lhum dc« Reichsllllhsllda.eorbn-ten Schaup, w?! bedroht.
(Fund.) In der Stadt Preion m Mähren wurden Mefte von eine« Mammulh gefu: den und an da» glo!c>Z<sche Museum der wiener Universllät eing-send-l.
—   (Zuw    G lllnisonswechsel    in   Trieft) Am 2. d. ssing   das   nfte Valaillon des l. l. Infanterie» tegimenls Erzherzog <5rnft von Tlieft  »itlelft Gifenbahn nach Waraedin ab. Gleichzeitig ttaf in Trieft aus Warn«, din   da«   zweite   Bataillon   de«   l. l,   Infanterieregiment« Varon Wehlar ein
—  f^eichenverblennung j    In einer der letz» ten Eladttlllh«sihuna.en in Trieft   stellte Gemeindeiath om, Äillmeyer den Antrag,  die Delegation solle zu erheben suchen, ob und wie weit es mvglich wäre,   nach de« V-l. spiele andeler Städte auch dort die ^elchcnoeil ilnnuna. ein» zustthren.   Diesel Anttag wurde von Va»on Pascolin, unlerstlltz!, welche» zugleich vorschlug, es solle der In^ welchen man zum Studlum des F-uerlöschwesens nach ^><a>' land gesendet hate,   b«»sllu^l weiden,   c»uch über das da» fslbft s,ll»lnds       ^
brennung  ltrl,                                                                    „,
geno«»cn.)
—   (Vine ^ehra»l« ca n dida tin   a««   de« «eiche   der Millionen.)   Vcnoneff/ «olhfchild, die reizende Tochte,    dls  Varou« Klphonfe in  Pati«,   hat soeben aus da« glänzendfte   ihre Prüfungen   al« ^ehramls-canbibatin i« „Hotel de ville" abgelegt.
Locales.
Hnr  Aufbesserung   der Vlilitarpensionen
Die in Gllz domicilierenden l. und l, pensionierten Osfiziere richteten im vorige« Monat nachstehende Pe» tilion an da« Abgeordnetenhaus des österreichischen Äeichs-ralhe«:
. Die durch zunehmende Theuerung all« Lebensbedürfnisse hcrttiqefUhrte d?l?nnle Nolhlage, in welcher sich der qiößle Theil der pensionielten l, l, Stäbe» und Oberossi» ziere defindet, hat dieselben genöthigt, um eine Aufbesserung ihrer Pensiousbcjlige i» gesetzlichen Wege zu bitten. Die zu diefe« Zwecke nnlerno»menen bchritle halten jedoch lclder nicht den gewünschten Glfolss, und das Veftleben, eine humcine und geleckte Mckwiilung der Wohlthaten de« neuen Pensions^sches auch aus die vor dem Jahre 1870 in den Ruhestand ubelno»»enen Offiziere zu erzielen, Hal sich al« j z achtlos ei wiesen.
D,c pensionierten l. l. Slab«, und vberofsiziele lönnen nohl nicht die Absicht haben, da« Mitleid o,s hohen Nbgeoibnelenhauses anregen zu wollen, und sehen sich dop» pell gelne der Nc>ll)wend»glcil überhoben, in eine niiheie SchNdcrung emzugehen jener uneisleullchen ltlfcheinnngen. welche iw Gefolge der unzulänglichen Prnsionsgebuhren zu. tage lllten. Ebenso wollen sie es vermeiden, unlei au«» fühilicl'cr hinweisung auf langjährige und aufops-lnv-Dit„ftle,stung i» Frieden wie «« Kliege ihren Unsptüchen ein glößere« Gewicht z« verleihen. Sie Überlassen e« abn dem GerechliaMesinne be« hohen Abgeordnetenhauses, «de« sie bitten, diese Ansprüche einer eingehenden Prüfung z» unterziehen und in Erwägung zu nehmen, ob e« »n der Thal unve»me»blich ist, vollständig über dieselben hinweg zu gehen.
Immerhin wild das l. l. Ueich«lneg«minlftel»u» seine ernsten Beweggründe haben, um die hlirl« einer <v e»n. schnelderidcn Verfügung, wie du Ausschließung sämmtliche» älte,en ^enswmslli,, eintreten zu lassen. Allein be, all« siesignat'on vermögen die pensionierten l. l. blab«, und Ooerossiziere ein billetes Gesühl erlittenen Unrechte« »lcht zu Ubetwältigen, und ouhelde», genö.hlgl dnlch lluhete Vebrllngnih, «öge  e« ihnen  nicht  ovlenlhaUen  sem, »b.
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hilf« zu suchen, selbst noch in der letzten Stunde. Wie man' vernimmt, hat allerdings der zur Äeurlhlllung des ncuen Pcnsionsges.tzi« gewählte Ausschuß in dl« wohlwollenden Veftleven, d»e Härte der Nusschlletzung abzuschwüchen, den Nm>az gemacht, mindestens jenen Oifizieren, welche nur »tt ger.ngen Pensionsb.'zU;?« betheilt sind, durch Subven« lionen Äbhllfe  zu schiffen.
Aä<in abgesehen oavon, ditz es «ine sehr sch«i«ize und zweifelhaft« Sache ist, die Grenzen der Hllfsbedlllflig-leit genau bestimmen zu wollen, wurde eine deilei Abhilfe weniger den Werth einer ersreulichen Anerkennung besitzen, als vielmehr das Gepräge eines demüthigenden Almosens an sich tragen und häufig mehr oder weniger von dem Gutdünken und den Ansichten einer Persönlichkeit abhängig dleiben. Eine solche Abhilfe würde bei ehrliebenden Ossi«, zieren dem schmerzlichen Gefühle der Ausschließung noch jenes der beschämenden Erniedrigung hinzufügen.
Für den Fall nun, daß die Uu«schl<eßung der älteren MMlärpensionisten zur Annahme gelangt, bitten die pen« fionierlen t. l. Etabs- und O^ero'siziere das hohe Abge« oronelenhaus, allen jenen, auf welche das neue Gesetz zur Neqelun^ der PensionsgebUhrcn für das t. l. Heer leine Rückwirkung hat, einen Theuerungsznschuß im Perzenlual-ausuwße bewill'gen zu wollen, und zwar mit billiger Ne-achlung der erworbenen Stellung und Verdienste, mit Ve« rückfichllgung der durch die ungewöhnliche Theuerung her, belgejührten mißliche« EMenzbetüngungen und mindestens i» annähernden Verhältnisse zu den namhaften Nusbesse» rungen, welche den Personen des activen Heeres zulheil geworden find. Sicherlich ist der zu diefem Zwecke erfor> derllche Gelbbetrag «in verhältnismäßig geringer und ver« «ag wohl mcht die pfllchtmätzlgen Bedenken des hohen Hause« m dem Maße zu erregen, als daß man dessen wohlwollende Zustimmung in Zweifel ziehen sollte, bei einer Maßregel, we!che bestimmt ist, einer fast unwürdigen Nolhlage etn Ende zu machen und zu deren definitiven Besem^ung di« hohe Regierung eben jetzt ein Gesctz zur Bvllage br«»gt.
Beinahe unvereinbar scheint es dabei, «inelsiit« die absolute Nochw«ndigleit einer Abhilfe anzuerkennen und andtlsett« ras Uebel ruhig fort wirken zu lassen auf die gr^ße Mehrzahl der Hllfsbedürftigen. deren Bedrängnis von I^hr zu Jahr zunimmt und deren Ansprüche auf theNnahme und Abhilfe gewiß leine geringeren si«d. Endlich lann es ja auch der B>.dachtnahme des hohen Abgeordnetenhauses nicht entgehen, daß der zur Abhilfe erfor° derllche, gew'ß Nicht erhebl'ch: Mehraufwand auf dem naturgemäßen Wege in zxmltch raschcr Progressioa ab« nimmt und bmnen einer sehr gelingen Reihe von Jahren aujhürt, ein Gegenstand des Bedenkens und der Steuer» belaftung zu sem."
—   (Auslosung von Geschworenen.) Gel dem   hierorngen  l. l. ^ndesgerichte fand gestern vormmags in ijffcnl^icbcr  Sitzung unter   dem Vorsitze   de^   l. l. ^n< desgeilchl« PlilNoenien Dr. Retter v. Raschln die Auslosung der Geschworenen   für   die zwette diesjährige   am 26. Mal beginnende Schwurgelichttverlode Natt. Nls Hauptgeschoorne Vuiten durch das Los bestimmt dl« Herren:    Milauc An» dreas,   Homan   Friedrich,   M^har   Blas,   Achllchm   K^ll. Zols A^ons   Flltherr v..   I^borneg Elanislaus.   Souvan Flidlnand, H^otelj Johann, Ial>s, Simon, Ielouschel Mar. tu« Iznaz,   Plrnal   Thomas,    ) leznitar   Anto». Gor^cnk yranz. Peidan Johann, Kremeisal Johan»,  Hörman Va< l«nlm,  Maurer Heinrich,  Doberlet i^ranz, Dolinar Andreas, Horal Johann, Bins Josef. Radc Malb/as, Mllauc M2. lhla«, Dlaschler   Franz,   Supan Valentin,   Schuber   B«n« ja»«,   Lupan Muihäus,   Gwaiz A"»on,   AmbrcH c Ma« lyia«,   Zlllere« Johann, Reichmann   Joses,   ^aorerc ö  An« dtlll«.   Vit>n»ar  Andreas,   Pour   Ludwig,   Vlagay   ^udwiq Vias,   lte>s c Josef;   als Orqanzunasqeschwarne:   Kobllca Georg,   Wenzel   ^udwiq.   Mllesch   M^'hias.   ^^l   Georg. R ck>»r Jakob. Dolch«! Johann. Pul« Josef, Voroosly Io. haun und Pohl Jolef.
—   ^Banl .Sloven i ja.") Der neuangestellle Di, rector h«r« Vlaschle lr,ffl nächster Tage in ^'albach «in »nd »ud josorl d« Leiluna. d«r Geschäji« übelnehmen.
—    (Perloren.)   Eme   Frau   verlor   gestern   ein Po»«tn>ona,e »il 9 st   Bar!chaft.
—    (Gefunden.)   Zu  Ende des  vorigen Monats wurde i« Rosenbacher Walde eine silberne tzilinderuhr ge» funden und sofort bclm hiesigen Stadtmagistrate deponiert.
—   (Maimarkt.) Der Besuch des gestrigen Jahr« marltes  verlief infolge eingetrctener  regnerischer Witterung sehr flau.   Pferde waren in großer Anzihl am Platze, je« doch von   ordinärer Qualität,   hohe Preise,   wenig Käufer. Der Rinderanftrieb erschien nur mlllelmäßiz, l/doch schöne, gulgenährte Stücke, theure Ware, wenig Anläufe für Krain, Abtrieb der besten Thiere nach Trieft und Eill!.
—   (Unglücksfall.)    Nestern kam unter anderen auch die hammerschmiedsgaltin Josefa Kregar aus Stein mit Waaren zum laibacher Markte gefahren. Während der Fahrt auf eigenem zweispännigen Wagen  vom Urbas'scheu Gasthause   bis   zur IleischhauerbrUcke   wurden   die   Pferde scheu und Frau Kregar beim Abspringen vom Wagen derart schwer verletzt, daß sie, in das Civilspital transportiert, noch gestern nach kurzem schweren Leiden verschied.
—   (Liebig, Denkmal.)   Ein Eo«il6, bestehend aus den Herren Hofrath Schrötter, Graf Seilern, Hofrath Hamm. Sectionsrath Freiherr v. hchenbruck und Professor Dr. Rochleder,   hat   die  ehrenvolle   Ausgabe   übernommen, Beiträge für das in München zu errichtend« Denkmal  für den   großen Oelonomen Justus V. Liebig   zu erzielen. Verehrer Lievigs sind in Oesterreich in nicht unbedeutender Zahl vorhanden; auch jene in Krain werden eingeladen, dl«   Errichtung   des   Liebig«Denkmals   fördern   und   ihre Spenden  an  Herrn   Franz Schollmayr,   Ausschußralh der l. l. lrainischen   öandwirlhschaftsgesellschasl   in Laibach, welcher mit der Sammlung von Beiträgen betraut   wurde, gelangen zu lassen.
—   (Die slovenische Bühne) bracht« am 3. d. da«   vom   slovenischen   Schauspieler  Herrn   Kocelj   recht gut übersetzte Birch.Pfelffer'sche Schauspiel ,Der Golbbauer" zur Aufführung.   Herr Kocelj  wurde vo« ausverkauften Hanse mit  stürmischem Beifall   empfangen   und  durch  die Spende von drei in slooenischen Farben prangenden Kränzen ausgezeichnet.   Die Aufführung ging ziemlich klappend vor sich. hilr Kocelj und die Damen Pod travel, Odi und   To man   erjülllen   ihre Ausgabe  voll'cmmcn;   Herr Schmied! that des Guten zu viel und  sselangte in das Gebiet der Uebertreibung;   Herr Nolli  lolellierle auffal« lend «it — dem Souffleurkasten. Herr Kocelj lann den Erfolg  des   vorgestrigen   Abends   seinem  Ehrenbuch«   einverleiben.
—  (Landschaftliches Theater.) Herr Wan er verschafft« durch   die gestern   in Szene geführte Kindervor» stellung dem kleinen Publicnm einen recht vergnügten Abend. Maria Gruber («osenjnlerlj, Karoline Perus chel (die Königin)   und Nikolaus   Melchior (Georg)   bewältigten ihre großen Part« »il   vielem Flliß   recht wirksam;   auch Amalta Schaffer (Fee Fladrusie) und Gustav Bill in a erfüllten ihre Ausgaben recht gut.    Die Kostüms verdienen belobende Erwähnung,   überhaupt klappte   da« ganze.    Die junge Welt wurde des Beifallklatschen« nicht mllde.
—   (Au«   derThealerwelt.)    Herr Aus im, Mitglied   der „Komischen vper"   in Wien,   steigt   täglich mehr in der Gunst des wiener Publicnms. — h«rr Pol» lak, Mitglied der genannten Bühne, ercellierle in Anber's „Fra Diavolo". Die Kritik bezeichnet den jungen Bassls« len als „vorzüglichen Gauner." — Herr Stoll in Graz erfährt herbe Kritik: „Seine Stimme ist gewöhnlich ange« griffen,   wird zu viel in Anspruch genommen,   befindet sich am Rande des Abgrunde« ; er ist «in Tenor für alle Fälle, für Regen und Sonnenschein."
UtNtjle Post.
(Tnainal'Ttlegramm der „Laibacker Zeitung.")
Httien, 4 Vtai. Abgeordnetenhaus. Im Verlaufe der Debatte über die kaiserliche Ver. ordnung vom Jahre >H?3 betreffs Auftosung der ActiengeseUschaften erklärte der Finanz-minister, er »erde nie zugeben, daft der Steuer-sactel für Deckung von Verlusten einzelner und gewisser (Geschäftskreise in Anspruch genon,» men »erde, auch könne eS nicht Sache deS Hi» nanzministers sein,   Fusionen   und Liquidatlo«
nen selbst in die Hand zu nehmen, »eil dies Privatrechte tangiere. (Veifall.) Die kaiser liche Verordnung wird sodann genehmigt. ^ Auf eine Interpellation KopvS wegen Vor läge der Strafprozeßordnung für das öfter reichische H»err antwortet der Iustizminister, daß die Vorarbeiten vorgeschritten seien unb die Vorlage in nicht allzuferner Heit erfolgen werde. — Seidl und tyenoffen beantragen ein« Aufforderung an die Negierung zur Gesetzes Vorlage über Bewilligung von Tteuernach lassen bei Unglütksfällen.
Celegrapytschel Wechselcul»
oom 4. Mai
Pllpier.Ntnt, «9 20. - sllber.Rtut, 74-. - iSs«« sl»««-«nlehtn 10450. — Vanl.Actien 976 — «rebit.Attl« 217 25 lotion 11170. - Vilber KW . — «. l. Vttw,'D°' c»ttn. — Nal>ollon«d'or «W,
Vitn. 4. Via«. 2 llhr 30 Min (Schluß.) Credilactie" 217 25. I«60er Lost 1,)4-5s». l>^64tr i!°se 133 ^. Oest.ll, V«-pirrrenle 69 20. St<>°t«b»hn 32<» -. Nordbahn 206-50. ^l«p°' Icc>n«6'»6, Ungar. (lrtdi!act,en l>il , Franco iiftlrr. Vanl31'l", Nnglll-österr. Vanl 134 5»). i?o»baroeu 141- . Unionbanl 10s"-, Nnftio. orimt Van! — -. Ocsterr. ^'lo,)d 4l8—, Nustro-oltolN, Vanl üb 50. Illrlenlose 47. Hommunalloje 100.   sttst.
Handel und "Bolkswiitljschastliches
schwebende Schuld. Zu «inde April l»74 besanb" sich laut Kundmachung der Lommijsion zur Controle dcr Slaa>' schuld im Umlauft: an Partialhypolhelaranlvlisungrn M..^I.7l"''' 50 lr.; an aus der Milsperre der beiden <ontt°lcomm>ssi°"° ersolgtm Staatsnoteu 31:^.407,540 ft., im ganzen 411.993.278 5 50 lr.                                                                                          ,j
Wochenaubweis der Nationalbank. (Nach ß^. der Statute», dann aus Grund l»e« Vtsetzt« vom 25. «ug"si ^ und derllllsVeroldnunst v. l^.Mai IU73,» Vtrtlnderungen !<»< ^ Wocheuausweist vom 22. Äpiil 1>j74: Vanlnolen'llmla"'' 323.007.4N0 ft. V e d e ll u n g: Metallschah 144.5,46/)?» >' 10 tr. In Metall ,at,ld°rt Wechsel 4.^2.330 ft, tt« lr., Sla°t«>'^"' welche  der Vanl gthüren. I                          <i«compte:  >^7 »^
45,5.5«6 ft. «1 lr.   Darlehen ',                > fl.   <l<nzel, «loupon« '
Erundenllaftlma.«:Obliglltioneu ^.^'^ st. 31 lr.;   st-^0.86^^ clnqelüste und bürjenmüßig angelaufle Psandbries? » 66', Pl" 6ft4l.«66 ft. 66 lr.   Zusammen 346.113.4l7 N. 76 lr^^^.
Angekommene Fremde.
Nm 4. Mai                                 ., ^.s
»»»«?> »A»«»s ««»>».  Han^ftein und Gtrmger, llaN'le" ' Wien. -     Stöcklni^r. Pomcbla. ^     Han^t, Bezirlsarzl. 0 presto.  - Malli. '/icnmalttl.       Minoh. Dobiovit. ^"^« Probasla, Fiumr. — Pelsche, Privatier, LeeS. — Elmer,/>^ — wraj  »uerepeic,,  Äath,  Graz.   —   Ulrich,   «0mcrba°-Oblal, l. l. Veamlc, «gram.                                                 ^
>«»««?> «>»»s»»,t. Slmoneti sammt Familie, VologN«' ^ Kl.,,, und Prosdocimo. «auslenlc; Pollat und Orel, ^"'..Ha. Schmihdausen,   l. l. Neultnant,   Stein. —   ^ftl'ev.   Kaw,"^
SH'vlnger,  l. l. Beamte, ^.'aas. — Noval, Dalmat'cn-Mal,to^. Ieistriz. — Strihaid, «lagenfurl. - ^cvsi nnl" ^, «ralnbuiss. -    «omatar, Pettau. — Iuvan. i,'fhicr, ^^l, Capudcr   ,^    ^       -.   i,'eoben. -   Pfefferer,   Imist.  »»^ ^ ^flsendcr.                     Hetzer, Wien. —   Tlacher, Unlernev^
«valzburq. — ^rsiherr u. Vtolbschllh, Piijeudorl, ^g ^ Taussr,r. Wenelvurg, - Vreznilei. Fabrllan», ^°no^,. Den und Malw. 3ieumarltl, — Piller. Schwarz und^^ berg. Stausieute. wraz, ^ Widil), Viudolftwerlh. ^ ^ ^ Innrrlram. - vlastani, Udme. — «iordani, I«"" ^ Vie<,iizza, Ireviso. - itubinato. Padu. — Nuz,i, K'"l" O.as Pace. Ponovii.                                                     ..nsblll«-
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Morgen« Regen.   Wefiwmd.   Ubertag« trllbe, ^.,,B>^ Regen, Wollenzug au« Westen, absnd« winstlll   Das "» der Wllrme ^ 7 4'. um 4 3^ unter dem «ttormale.
«es»nlwo«lich« «ebactlnr:  I«n«z »   Kle'N^«^^.
^?       .    .            .           <lVicn, 2  Ma,     Lic Vuis, oerl,l,rle in qiinstiger Haltung,   jedoch ohne größere Umsilhe     Vauwenhe waren ,„mlich sch.   «anlpapiere lheilweise beliebt.^«" ^"gebe^'
<^^l st'i'l slllil.    stueacllen lcbliast begehr»,    Auch Rente, Hjahnpapiele und »mzelne Sorten der Grundentlastungzobligalioinn begegneten guter Stimmung, N>a« einerseit« durch   l> >      ^ ten «rnteau«sicht«n.  anderelsnt« durch den «imlim de« Houponlermin« sem^Lrllilrung findet.                                                                                                                                                  . ., ^V«ll
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