sN s^^^ Plänumirationspili«: gm «lomploil ganzj. 1/ll ^/l.^l ft !1. halbj. fi. 5 5N. Ylli die Zustellung in« Hau« "". ^^^/. h^hj s,y ^ Uzt dcr Post gan,l. si. 15, halbj. 7 50. Mittwoch, 39. Oktober. Inltlt» ,» ^ s»^^k « Zeilen 35 k., gl«ßne p« Zeile S ll.; bei öfteren 1 l» / ^ wieberholungcn pcr Zeile 3 tr. I. V, V. 3iichtamtlicher Theil. Die Zollgeschvorlagen der Regierung. Die von der Regierung gleichzeitig im österrcichi-schen Neichsrathe und im ungarischen Reichstage ein-gebrachten zollgesctzlichen Vorlagen betreffen die Einbeziehung Bosniens und der Herzegowina, ferner jene Dalmaziens in den allgemeinen Zollverband und die Aushebung der Zollansschlüsse und Freihäfen mit Aus> nähme von Trieft und Finme. Die Einfügung Dal-maziens in das allgemeine österreichisch-ungarische Zollgebiet bildet bekanntlich seit Jahren ein fortwäh« rend wiederholtes Petitum der Handels- und Gcwerbe-kammern, welches in dem Momente, wo man die occupierten Lander Bosnien und die Herzegowina in eine innige wirtschaftliche Verbindung mit den beiden Reichshälften zu bringe» sich entschlösfcn hatte, noth. wendig seine Erfüllung ftuden musste. Dalmazieu ist als eigenes Zollgebiet von dein Augenblicke nicht mehr hallbar, wo man sein Hinterland dem allgemeinen Zullverbande einverleibt. Nun bildet aber diese letztere Maßregel den ersten Schritt zur Ausführung jener im Berliner Vertrage aufgestellten Bestimmungen, durch welche die wirtfchaftlichen Interesseu Oesterreich-Ungarns auf der Balkan--Halbinsel gewahrt nnd unserer Industrie und unserem Handelsverkehre seine frühere Bedeutuug im Oriente wiedergegeben werden foll. Es haben deshalb nicht nur die Handels- uud Gewerbe« kammeru, sondern anch die zahlreichen industriellen und kaufmännischen Corporationen ihre Stimme für die baldigste wirtschaftliche Occupation der bisher bloß Militärisch besetzten und durch österreichisch-ungarische Orgaue administrierten Länder erhoben. Dass eine wirtlich engere ökonomische Verknüpfnng sich nicht anf die Hinausrückung der Zollgrenze beschränken kaun, entspricht der Natnr der Dinge. Gebiete, welche im Verkehre mit dem Auslaude'die nämlichen Zölle ein. Aeben und zu den angrenzenden Staaten in derselben Handelsbeziehung stehen, muffen auch analoge Bedingungen für die Production und den inneren Verkehr aufweisen, und deshalb war anch die Einführung der Monopole und der Verbrauchsabgaben eine natürliche ^useqnenz der zollpulitifchen Incorporation. .,.. Was die Aufhebung der Zollausschlüsse uud Frci-Mn anbelangt, so war dieselbe bekanntlich gleichfalls ^" seit langer Zeit eine stehende Forderung der di ä ichk" u„t) commerciellen Kreise. Es mag aller-All^ 'lü'hcr die Herstcl'nng und Erhaltung derartiger "ahiuen von der allgemeinen zollpolitischen Ae-— Handlung wirtschaftlich gerechtfertigt, ja sogar vorüber- > gehend von Vortheilen begleitet gewesen sein; heute lässt sich eine solche exceptionelle Stellung einzelner Grenzdistricte und Hafenplähe nicht mehr billigen, weil die Missstände, welche aus derfclben resultieren, den geringen, noch übrig gebliebenen Nutzen bciweitem überflügeln. Deshalb haben sich auch die Klagen über jcue Unzukömmlichkeiwl vou Jahr zu Jahr gehäuft und konnten selbst durch die eifrigste, vom 'Local-iutereffe dictierte Verfechtung des Fortbestandes der Zollausschlüsse und Freihäfen nicht mehr zum Schweigen gebracht werden. Es ist leicht begreiflich, dass sich einzelne der begünstigten Plätze gegen die Auflassung ihrer commercicllen Ausnahmsstellung sträuben, und die Gesetze tragen auch mit Recht diesem Umstände durch Übergangsbestimmungen in entsprechender Weise Rechnuug; für das große Ganze liegt in der Vcseiti-gung der ZollaussctMse eiu auerkeuuenöwerter Fort« schritt. Dass den beiden Emporien Trieft und Fiume vorläufig noch ihr Freihafenprivilrgium belassen wurde, hat wohl seinen Grund darin, dass diese beiden Städte die einzigen sind, welche den Antheil Oesterreich-Ungarns am Welthandel zur See repräsentieren, uud dass die Hebung ihrer maritimcu Bedeutung für das ganze Reich von solcher Wichtigkeit ist, dass sie wenigstens fur emige Zelt uoch mancher Opfer weit bleibt. Anders liegt die Sache natürlich mbetreff jener kleineren Kustcuorte, welche dem Gebiete der ungarischen Klone angehören, da deren Seeverkehr doch nnr den Charakter der Küstenfahrt und des kurzen Transportes trügt und demgemäß auch die Mlsslichfciten einer separaten Zollbchandluua. nicht im mmoesten rechtfertigt. Was aber bezüglich der ökonomischen Verschmelzung Bosniens gesagt wurde, gilt selbstverständlich in demselben Maße von den cinzubczicheuden Zollausschlüssen und von Dalmazicn. Anch hier ist die Elnjührung der uämlichcn Verbrauchsabgaben, soweit sie nicht schon bestehen, durch die Gemeinsamkeil des Verkehrs geboten. Mag infolge dessen auch für manchen Ort und für manche Vcrussklassc die Ausdehnung der Zollinicn von Unbequemlichkeiten und Eilwußcn begleitet sein, sie alle werden früher oder später einen reichen Ersatz dafür in den Früchten finden, welche jede Vergrößerung eines gemeinsamen Verkehrsgcbictes bringen muss, und die daraus erwachsen, dass in dem ungehemmten binnculändischcn Austausche der mannigfachen Erzeugnisse verschiedenartig beschaffener Territorien die Anregung gegeben ist für eine allseitige Steigcruug der heimischen Production und Consumtlon. Die wirtschaftlichen Verhandlungen mit Deutschland. Am 23. d. M. hat die im k. k. Ministerium des Aeuhern stattgehabte Besprechung behuss Feststellung einer Basis für die handelspolitischen Vereinbarungen mit dem deutschen Reiche ihr Ende gesunden, und da inzwischen die formelle Einladung zu emer Vorconferenz aus Berlin in Wien eingetroffen ist, so werden sich die österreichisch-ungarischen Delegierten schon in den nächsten Tagen in die Hauptstadt des deutschen Reiches begeben. Diese Vorcoufereuz in Berlin ist erst als der eigentliche Abschluss der bisher einseitig m Wien gepflogenen Vorberathnngen zu betrachten, denn der Zweck derselben gilt der gemeinsamen principiellen Feststellung derjenigen Materie, über welche die später zu beginnenden essentiellen Verhandlungen gefühlt werden sollen. Die österreichisch-ungarischen Delegierten werden demnach baldigst nach Wien zurückkehren, um sich für die definitiven Abmachungen die entsprechenden Instruc-tionen zu holen. Da Fürst Bismarck der Proponent der Eonferenz gewesen ist, so versteht es sich von selbst, dass die Iultlaliue der Regierung des deutschen Reiches m der Hanptsache überlassen werden muss. Insbesondere gilt dies von dem Eisenbahnwesen, denn in dieser Angelegenheit find die gegebenen Voraussetzungen außerordentlich verschieden. Wahrend Deutsch« land (Preußen) im Äesige der allermeisten an dle österreichischen Eisenbahnen anschließenden Limen lst und demnach bestimmte Zusagen machen kann, gehören die in Betracht kommenden österreichischen Schienenwege ausnahmslos Privatgesellschaften; die österreichische Rcglrrnng kann darüber Nicht nur mcht disponieren, sondern sie ist auch gezwungen, die concej« sionsmäßigcn Rechte derselben zu respectieren. Diese iu Berlin brtannte Thatsache lässt die Ver-treter der österreichischen Rrgieruug mit großer Spannung den deutschen Proposillonen entgegensehen. Was speciell das Tarifwcscn betrifft, so ist es bekannt, dass die Schwierigkeiten, welche sich einer vertragsmäßigen Regelung desselben entgegenstellen, geradezu unüberwindlich sind. Gelten doch die zwischen den autonomen Gesellschaften vereinbarten Verbundtarife meist nur auf etliche Monate, und niemals länger als em Jahr! Einigermaßen klarer liegt die Frage in Bezug auf oie Zölle. Hier dürfte es sich, wie die „MontagS-Revue" meint, wohl um einen Tarifvertrag handeln. Die Vereinbarung eines solchen mit Deutschland unterliegt wcitcr keinem ernsten Anstande, wenn die in Bezug auf eiuzcluc Artikel herrschenden grellen Differenzen in Feuilleton. Vag die Liebe vermag. ""an, frei nach dem Englischen bearbeitet vo» Ed. W ag u c r (Verfasser der „Alexa"). (Fortschuna.) War ^ ""ä'he Tochter des Hauses, Emmy Reynold, Eck" s " ^ ^^ zarten Kindheit von wunderbarer Eor s l aewesen. Man halte sie mit der größten gero?si, s " Ferien gerade ein berühmter italienischer auch ^'" in London auf, und Mrs. Reynold, wie bei di l ^"' hatten bereitwillig Emmys Verlangen, gestin..?" ^ b" Musik sich zn vervollkommnen, zn-"alie, f^ " hatte mich wirklich Stunden bei dem schun ''V^"r genommen; aber lange vorher worden """ ^"b Oscar umstrickt und gewonnen cine ^f '"hreren Wochen empfand Mrs. Reynold als dr, un "'"sucht nach ihrem Liebling. Seit mehr gchiirt Monaten l^ttc sie nichts von ihrer Tochter 6"MW f ^ängstigende Gedanken bcnnrnh'gten sie. cow i,.""^ "'Hl erkrankt sein, da Madame Von-vorg^^iesrm Falle geschrieben hätte. Was mochte leines A ^")"old gieng die Treppe hinauf in ein ' ""er der Wohnstube belegencs Zimmer. Es war eiu freundliches Gemach; hellfarbige Tapeten be» kleideten die Wände, den Fußboden bedeckte ein dnntel-grauer Teppich, während die Stühle uud das Sofa mit blauem Stoffe überzogen waren. Die zurückgeschlagenen Vorhänge eines Alkovens machten em schneeweißes Bett sichtbar. Auf einem Blumeutische standen mehrere Töpfe mit hübschen Zimmerpflanzen, und aus einem am offenen Fenster hängenden Käfig schmetterte ein muuterer Kanarienvogel seine lieblichen Weisen in die milde Mailnft hinein. Dieses kleine reizende Zimmer, erst kürzlich neu allsgestaltet, gehörte Emmy. Ihre Mutter stand sinnend am Fenster und ihre Gedanken schweiften nach London; sie dachte an ihre Tochter, die ihr in den Bildern, die vor ihrer Seele vorübcrschwebten. in einem Glänze erschien, dass Freude und Stolz ihr Herz erfüllten. Gedankenvoll blickte sie vor sich hin, während ein rascher Enlschluss in ,hr reifte und feste Ent» schlosscnhcit sich in ihren Mienen wiederspiegelte. In diesem Augenblick betrat Anna Reynold, ihre Schwil'gerlochtl'r, das Gemach nnd gewahrte mit Verwunderung die alte Dame. Die junge Mrs. Reynold besaß zwar viele gnlc Eigenschaften, aber sie war eifersüchtig auf Emmy, welche ganz der Mntter Herz b.saß nnd anch den größten Platz im Herzen chles eigenen Mannes einnahm. „Das Zimmer ist fertig ausgestattet. Mutter/' erklärte sie. „Emmy wird entzückt davon sein, aber wann wird sie znrücklehren? Weshalb hat sie binnen drei Monaten nicht an Sie geschrieben?" setzte slV fragend hinzu. „Sie muss krank sein," entgegnete Mrs. Reynold; „und sie wird nicht zugeben, dass Madame Boncourt an mich schreibt, da sie jeden Tag besser zu werden hofft und mir nicht unnöthige Sorgen machen will. Ich habe soeben darüber nachgesonnen und habe den Entschluss gefasst, noch heute nach London zu reisen, um mein Kino wiederzusehen." „Sie, Mutter?" nes ihre Schwiegertochter erstaunt. „Sie haben seit vielen Jahren Reynold Farm nicht verlassen! Und ich meinte, Sie wünschten, dass Emmys vornehme Freundinnen Sie und Robert nicht sehen sollten. Madame Boncourt nimmt nur die Töchter von Edelleuten in ihre Anstalt auf, und wären Sie nicht eine Lady von Geburt gewrsen, würde sie Ihre Tochter nicht aufgenommen haben. Und Emmy — ich glaube, dass sie chre einfuche Mutter nnd ihren Bruder nicht gern s«hrn wird." „Mrine Tochter wird sich ihrer alten Mutter niemals schämen, Anna, dessen magst du sicher sein," erwiderte Mrs. Reynold in strengem Tone. „Das Zimmer ist bereit, und schon morgen wird Emmy hier sein. Sie soll uns auf einige Tage besuchen. Nach einem oder zwei Monaten werden wir sie immer bel uns haben." .... Ein schwerer Tritt auf der Treppe l.eß s'r verstummen nnd gleich darauf schaule Robert R'ynold "^ Äas"de.,tst du, Robert?" rief ihm se.ne Frau entgegen. „D,e Mutter w.ll nach London - und wide» <> )i«ln'it I.Y bin Em.nys wegen be,orgt und "h"^ ""m. " "r recht ist, wollen w.r noch l^nte "ach London reisen. Ich will du Vlrrdr an!>nllN'll lassen." Ja /aß' uns gleich aufbrechen," sprach Mrs. Rey» „old entschieden. ..Icy tanu dleje NngenMheit mcht iiulger ertragen." 2130 den beiderseitigen autonomen Zolltarifen vorher durch eine Erhöhung österreichischer- oder eine Ermäßigung deutscherseits ausgeglichen, oder wenn diese Artikel von dem Vertrage ausgeschlossen werden. Dass seitens der österreichischen und der ungarischen Regierung die entschiedenste Tendenz obwaltet, je eher zu einer möglichst umfassenden handelspolitischen Verständigung mit Deutschland zu gelangen, braucht nach dem bisher Gesagten wohl nicht erst ausdrücklich betont zu werden. Arlbergbahn. Die niederösterreichische Handelskammer war aufgefordert worden, die Zuschriften der Handelskammer in Klagenfurt und eine Petition der Handelskammer in Innsbruck, welche Schriftstücke insgesammt die beschleunigte Inangriffnahme des Baues der Arlbergbahn besprechen, zu begutachten, und Herr Kammerrath Wilhelm Naschauer war mit der Berichterstattung betraut worden. Derselbe hat sein Referat bereits beendet, welches mit folgenden Anträgen schließt: 1.) Die mederösterreichische Handels- und Gewerbetammer wolle der Regierung die baldigste Vorlage des Gesetzentwurfes über die Arlbergbahn an die gesetzgebenden Körper« schaften mit Rücksicht auf ihre Wichtigkeit für Land und Staat, für die Förderung unseres wirtschaftlichen Verkehrs im allgemeinen und speciell für die Hebung anderer inländischer Bahnen und im Hinblicke auf die ölonomifche Unabhängigkeit des Reiches empfehlen; 2.) den Vorschlag der Klagenfurter Kammer, die Arlbergbahn als gemeinsame Angelegenheit zwischen Cis-und Transleithanien zu behandeln, so wie den der Kammer in Innsbruck, den Arlbergtunnel k lomi« peräu herzustellen, nicht befürworten. Anstatt dessen ^ beseitigen?" 12.) Die Frage der Krakauer Gesellschaft -„Wäre es nicht zweckmäßig, die Vertretung der landwirtschaftlichen Interessen,' besonders gegenüber den gesetzgebenden Körpern uud den öffentlichen Behörden, eigenen, durch die Landwirte der betreffenden Vezu freigewählten landwirtschaftlichen Kammern anzuve trauen? 13.) Die Frage der Krainer GeseN schaft: „Wie ist das Forstgesetz vom ^ Def''w" 1K52 zu ändern, dass die infolge der Uebergrlfse " Waldwirtschaft einer rationellen Alpenwirtschaft elUg^ genstehenden Hindernisse beseitigt und die Viehzucht .^ den Alpen in die ihr qebürend'en Rechte, wie dtt». der Schweiz der Fall ist, eingesetzt werde?" 14.) .^. Frage der Wiener Gesellschaft: „Welche Hf"N /e stehen dem Tabakbane in der diesseitigen NeläM",^ entgegen, und welche Schritte wären zu macheu, diese Erwerbsquelle den österreichischen Oekonvmel' " eröffnen?" 15.) Die Frage der Grazer GeseM^ ^ „Würde es sich empfehlen, zur Berathnng der 3"" .^ samen Angelegenheiten der österreichischen ^ano ^ von Zeit zu Zeit wiederkehrende Versammlungen ^ Vertretern der Landwirtschafts-Gcsellschafteu nacy ^ der feit einigen Jahren bestehenden Forstcongre^ zuhalten?" . ^„g Nach Erledigung dieses Punktes der Tagesoron ^ beschloss das Dnrchführungscomitc, diese Frag«.» ^, alle bisher zur Betheiligung an dem Agrartage 2131 gemeldeten Gesellschaften, deren es 27 sind, zu Versen- l den, sowie andere bisher nicht angemeldete einzuladen mit der Aufforderung, falls emzubringen hätten,'dieses binnen vierzehn TmM unter Nennung der Referenten zu thnn. Schließlich emigte sich das Durchführungscoluiie, den Agrartag M den 10. Dezember V.J.. mithin fiir den letzten von der Vorconfereuz genannten Termin einzuberufen. Damit schloss die Sitzung. Der griechisch-türkische Grenzconflict. Die Couferenzverhaudluuczen, welche behufs der Feststellung einer ueucn türkisch-griechischen Grenzlinie sich schon srit geraumer Zeit in Constanlinopel fort-spinnen, ohne dass sie eine begründete Aussicht auf baldige Lösung dargeboten hätten, stehen nun auf dem funkte, eine längere Unterbrechung zu erleidcu oder gar vollständig zn scheitern. Die türkischen Commis-säre wollen, bei aller principiellen Anerkennung der in dem 13. Protokolle des Berliner Congresses augedeuteten Grenzregulierung, weniger zugestehen, als die Congressmächle der Pforte anempfohlen hatten. Die griechischen Commissäre dagegen greifen auf Kosten des ottomauischcn Territoriums weit über diePencus-Kalamaz-Üinie nach Norden hinaus. Wie es allen Allschein hat, ist die hellenische Forderung derart, dass sie der Mäßigung und Billigkeit, welche die Großmächte dem athenischen Cabinet so dringend anempfohlen hatten, auch nicht im entferntesten entspricht und deshalb auch schwerlich auf eine Uutcr-stützimg oou Seite Europas wird rechnen können. Näheres über den Verlauf und den Ausgaug der siebenten Conferenz theilt die „Pol. Corr." mit. Der Meldnng dieser Currespondenz zufolge wies das zu Beginn derselben verlesene türkische Memorandum hauptsächlich darauf hin, dass bei Annahme der von den Cungressmächten angedeuteten Peueus-Klüamas-Lmie die bei der Türkei verbleibenden Theile dun Thessalien und Epirus ohne Küsten nno ohne Verkehr bleiben würden. Dies müssle früher oder später zur Abtretung vou ganz Thessalien und im Epirus zu Aufstäuben führen. Die in Berlin vorgezeichnete Gleuzliute müsse weseutliche Aenderungen erfahren, um zwischen der Türkei und Griechenland eine gegenseitige und dauerhafte Sicherheit zu be-grüudeu. Nach Verlesung dcs türkischen Memorandums erhuben sich die griechische» Commissäre, um nuu ihrerseits zur Ueberraschung der türkischen Commissäre ein Memorandum zu vcrleseu. In dem griechischen Memorandum wird eine uou der im Berliner Cmlgressprototoll angedeuteten vollständig abweichende Grenzlinie vorgeschlagen. Dieselbe umfasst einen großen Theil des Epirus und fast ganz Thessalien. Die türkischen Commissure waren von diesem Vorschlage um so überraschter, als die griechischen Commissure ill dell früheren Conserenzcn ertlärt hatten, ?ass die Berliner Congresslinie als das Maximum Hrer Forderungen anzusehen sei. Die Uebcrraschung ^ar auf türkischer Seite so groß, dass in eine Dis« Hussion nicht weiter eingegangen und ohne Festsetzung brö Datums für die nächste Conferruz die Sitzung aufhoben wurde. Die Pforte hat ihre diplomatischen c.^Mer bei den Großmächten von dem neuen Zwi-'^Mli telegraphisch verständigt. Mgesneuiglieiten. den yT' (Duell.) Am 25. d. M. hat in Pest zwischen in >, ^ordneten Carl Eütvüs und Julius Vcrhovay »ef> ! ^"^ b"' „Schönen Schäferin" cin Duell statt-Sä!?!l, ^ Secunoanten Verhovays wollten einen entssl ^ ^ z"l Erschöpfung forcieren, aber endlich H 'Md man sich für Pistolen, Das Duell soll die ^e eines politischen Wortwechsels gewesen sein. «5 ^'2futar" meldet noch folgende Details: Die Gegner ' "wen auf einer Distanz von 30 Schritten und schösse» Elltt '^' ^ kche Auge! Vcrhovays sauste in einer die '?""g. von 1—1'/, Schritten an Eotvüs vorüber, wu ^/^^ Eütvös' versagte; dllrch den zweiten Schuss rde ebenfalls niemand verwundet. Darauf erklärten ^ccundllnten die Affaire filr erledigt. Off, '^^'^ Ueberschw c mmttng in Spanien.) mciellen Berichten zufolge sind bei den Uebcrschwem-lebe " '" ^" Pruvinz Murcia über 1200 Menschcn-^"^"loren gegangen; der materielle Schaden wird Al, Billionen Frcs. berechnet. In den Provinzen Ums n,""d Alicante find je über 250 Menschen der 5 ^'" gekommen; der materielle Gesamnitvcrlnst äeschäkt'^" ^viuzeu ""d auf 25 Millionen Francs nrokp^^deUna ^z^^z ^„ Paris. In dem Don« ^""^ des Trocadcro-Palastcs fand vorigen Kräs?"?^ uuter Mitwirkung der ersten theatralischen fran^s^ Matinee znm Besten des Pensionsfonds der die »V^" Bühnenkünstler statt, in welcher die Pariser Una «; '"Mast "ut ihrem langjährigen Liebling Ade-letzten n>/ erneuern sollten. Der Saal war bis aus den weni, ^ b Nch'llt und die Einnahme betrug uicht Jubel s ^^ ^^'^" Francs. Mit nicht enden wollendem diese. «5 ?l"bt, sang die berühmte Primadonna, welche Clumpy sichtlich in eine weihevolle Stimmung versetzt hatte, unter der glänzendsten Entfaltung ihrer reichen Mittel eine Arie aus „Semiramis" von Rossini, die große Ane ans „Ernani" von Verdi und eines ihn-r dankbarsten Salonstücke, die Romanze: „8i vou« u'uvli/ i'icu ü. uw äii-6", von Frau v. Rothschild. Die Theaterfreunde fanden die Diva in ihrem Acnhern allerdings etwas gealtert, aber künstlerisch jetzt erst eigentlich recht im Zenith ihres Talents stehend, daher mau nunmehr mit doppelter Ungeduld ihrem Gastspiele im Galtö'Thcater entgegensieht, Die Matinee war auct? sonst eine umgemein gelungene. Im Publicum bemerkte man uuter anoereu deu Großfürsten Alexis Von Russland, Frau und Fräulein Grcoy, die Herzogin von Madrid, die Minister Leon Say und Jules Ferry und die Spitzen der diplomatischen Welt. — (Die bulgarische Amtszeitung.) Aus Sofia liegt die erste Nummer der bulgarischen aint-lichen Zcitnng vor. D,eselbe führt den Titel: vsr-^vni^ V^68tnik („Regicrungsbotc") und ist nur mit Ukasen des Fürsten, Ministcrialcrlässen und sonstigen amtlichen Knndmachnngcn ansgcfüllt, A» der Spitze der Dccrete befindet sich der vom Minister dcS Innern, Burmow. ronttasignicrtc Ulas des Fürsten Alexander, womit die erste vcrfassnngSmäßige bulgarische Stuvschtma auf deu 27. Oktober alten Stils zur Session einberufen wird. Als Eingangsfurmcl der fürstlichen Utase ist der Satz: „Wir von Gottes Gnaden und durch den Willen des Volkes Fürst von Bulgarien :c." angenommen wurden. Die Minister zeichnen sich auf ihren Berichten und Erlässen als: „tiefergebene Diener und treue Uuter-thaue«." — (Alhambra.) Vor kurzem gieng durch die Zeituugcu die jeden Freuud des Schönen beunruhigende Kunde, oafs die Stadt Granada vielleicht bald fchon ihr strahlendes Diadem, oaS Schloss Alhamars, die Alhambra. durch die Verheerungen des Darro zerstört sehen würde. Infolge dessen hat Dr. Johann Fastenrath in Köln nähere Erkundigungen bei dem Redacteur des granadischcn Blattes „El Universal" eingezogen und veröffentlicht jetzt in der „K. V..Z." folgende ihm zugegangene Antwort: „Es ist uicht das erstemal, dass Befürchtungen laut wurden wegen eines nahen Einsturzes ans dcm rothen Hügel, dessc» Farbe der Alhambra deu Namen g.acbc». Die Alhambra ist aber uicht bloß e>n Palast, anf dem Gipfel eines Hügels erbaut, sondern ein Bezirk von 1700 Mctcr im Umkreise, innerhalb dessen sich mehr als 24 alte Festungswerke und eine zahlreiche Bevölkerung befinden. Am Fuße des nördlichen Abhanges des rotheu Hügels, des sogenannten Crrro de Sail Pedro, fließen nun die Wasser des Darru und schwemmen die Erde fort in einer Ausdehnung von 75 spanischen Ellen. Diese Ablösung ist aber ganz un-bedeutcud und kann durchaus nicht die Besorgnis errege», das Maurcuschluss lönute in, Laufe weuiger Jahrhunderte zusammensiulen. Zu fürchten ist nur. dass ein» Thurm. La Torre del Homcnnje. der 200 Meter vom Eingänge des maurischen Palastes cutfernt liegt, einstürze; aber auch dies erst im Laufe eiucs halben Iahrtaufends. Man kann dies daraus entnehmen, dass die von Carl V. errichtete schwache Maner, die oen nördlichen Theil des Waldes der Alhambra begrenzt, bis hcnle nur ciu unbedeutendes Stück verloren hat. und man sieht daraus, dass die Zerstörungen nicht über acht bis zehn Ellen Hinansgehen, Man kann daher berechnen, dass der Fluss in fünf bis sechs Jahrhunderten den Grund der Torre del Homenaje aushöhlen wird. aber nicht den des Manrenschlusses, Ehe das geschieht, sind seine Marmorsäulen. seine AzulcgoS und seine Stuck-Filigraue längst zu Staub geworden." — (Entdeckte Nuinenstädte.) In Amerika machen in der letzten Zeit die merkwürdigen Entdeckungen vieles uud berechtigtes Aufsehen, welche in den letzten Jahren im Südwcstcn der Vereinigten Staaten gcmacht wurden sind. Namentlich in Nciimexilo nur' Arizona sowie ix den angrenzenden Gebieten von Utah nnd Colorado hat man uicht nnr vereinzelte Reste von Baulichkeiten, sondern ganze Nnincnstädte gefunden, die von einer unbekannten Urbevölkerung herrühren müssen. Steinerne Gebäude vo» oft riesiger Ausdehnung sind an den unzugänglichsten Felswänden, in Höhlen und Klüften aufgeführt. Reste von Gcräthschafte» hat man in ihnen gesunde», aber merkwürdigerweise bis jetzt noch keine Ucberrestc der Bewohner, welchen man deu Namen der FelStliftpenbewohner (l^Iijf-1)>Vtt1I«r«) gegeben hat. Vielleicht waren dieselben Feueranbeter, die ihre Todten verbrannten, so dass sich daraus daS Fehlen aller Knochen-rcste ertlärt. Einzelne ihrer Behausunge» haben eine Länge voll über 500 Fuß und sind im Innern in zahlreiche Gemächer getheilt. Am bedeutendsten ist wühl daS „Casa dcl Eco" genannte Gebäude. Dasselbe steht im Innern einer mehr als 200 Fuß hohen Höhle und soll einen ungewöhnlich imposanten Eindruck machen. An anderen Stellen wieder befinden sich. wie Schwalben? »ester an die Felswände geklebt, ganze Reihen kleinerer Häuschen. Interessant ist die Thatsache, dass schon zur Zeit der spanischen Eroberung über das Vorhandensein dieser räthselhaften Ruinen unbestimmte Nachrichten verbreitet waren, aber für Fabeleien gehalten und vergessen worden waren, bis sie durch die Entdeckungen der amerikanischen LanocsvermessuugS-Commissiun wieder zu Ehreu gebracht wurden. Locales. — (Uebersehungen.) Per Commandant des krainischen Laudwehr-SchützenbataillonS Laibach Nr. 25, Herr Major Franz Hcrzmann von Sanuwerd, wurde in gleicher Eigenschaft zum Bulowinaer Landwehr-In-fantericbataillun Radautz Nr, 75 und der Hauptmann erster Klasse Herr Franz Palic vom steierischen Landwehr-Schntzenbataillon Cilli Nr, 20 zum krainischcn Land-Wchr-Schühenbataillon Nudolfswert Nr. 24 überseht. — (Beförderungen in der krainischen Landwehr) Mit 1. November d. I. wurden in der kraiuischen Landwehr befördert: H.. Vom Activstande: zum Major der Hauptmann erster Klasse und Commandant dcS Landwchr-SchützciibatllillonS Rudolfswert Nr. 24, Franz Seuer, beim Landwehr-Schützenbataillon Laibach Nr. 25; — zum Hanptmann zweiter Klasse der Oberlieuteuant Carl Van de Castcl und zum Lieutenant der Cadct-Osficiersstellvertreter Franz Ostermann, beide deS Nudolfswerter Bataillons; — 1>. vom nicht activen Stande: zum Oberlieutenant der Lieutenant Dr. Rudolf Griss des Ruoolfswcrter Bataillons und zum Bataillonsarzte mit dem Range eines NcgimcntSarzteS erster Klasse und Hauptmannscharatter der Bataillunsarzt (Negiments-arzt zweiter Klasse) T)r, Johann Murath des Laibacher Bataillons. — Ferner wurde der Lieutenant Victor Rizzi uom nicht activen Stande des küstenländischcn Landwehr« InfantericbatllillonS Trieft Nr. 72 zum Oberlieutenant befördert. — (For st Prüfungen) Die Prüfungen für den selbständigen Forstuerwaltungsdienst und für das Forft-schuh- und technische Hilfspersonale haben den 27. l. M. im Rathssaale der t. t. Landesregierung iu Laibach unter dem Vorsitze des t. t. Landesforstinspectors Herrn Wenzel Poll und i» Aüweseohrit der Herren Prüfungscvnlmis-siirc Forstmeister C. Seitner, l. t. Oberförster F. M'llih nnd des Ersatzmannes uiw Schriftführers l. l, Forft-adjunctcn I. Mach begonnen und enden am 30. Oktober. — (Kinde rfPita l,) Morgen um 5 Uhr nachmittags findet im hiesigen Rathaussaalc eine Generalversammlung der Gründer und Wohlthäter des Kaiserin^ Elisabeth-Kinderspitalcs statt, in welcher die Frage zur Entscheidung gelangt, ob dir Wartung »nd Verpflegung der kranken Kinder in diesem Spilale den hirsigen barmherzigen Schwestern, und zwar vorläufig auf ein Probejahr, übergeben werden foll. — (Tod es fall.) Vorgestern verschied in Laibach der k. k. Lieutenant des Ruhestandes Herr Paul Ger-lacher von Gerlachsberg im Alter vo» 74 Jahren. Der Verstorbene wnr im Jahre 1805 zu Vinkovcc in Sla> vouicn geboren und trat im Jahre 1^i2!^ in die Armee ein; zuerst diente er durch neun Jahre im 2. Feld-artillerieregimente und später vom Jahre 1832 bis 1850 beim vaterlä»dischen Infanterieregimente Nr. 17. Das Leichc»bcgäng»is des verstorbexen Veteranen, an dem thrilzunehmen die hier domiciliereüden Officiere und Militärbeamtcn des Ruhestandes seitens des l. l. Platzcommanuos geladen sind, findet unter den vorgeschriebenen militärischen Ehren heute um 3 Uhr nachmittags vom hiesige» Garnisoiisspitalc aus statt, wohin die Leiche drs ohne Angehörige Verschiedenen zur Auf-bahruilg übertrage» wurde. — (Selbstmord in, Veldeser See,) Nm 25. d. M. wnrfte im Veldeser See die Leiche deS zuletzt d'cnstloS gewesene» Diur»iste» Raimund Zettel aus Rad-man»sdorf aufgefunden. Da sich der Unglückliche schon l4 Ta.^e früher zu Bekannten über sein angebliches Selbstmordvorhabe» geäußert hatte, so liegt die Vermuthung nahe, dass er wirtlich freiwillig den Tod im Vlldrscr See gesucht nnd gesunden habe. Wahrscheinlich dnrstc ih» seine fiiianzielle Nothlage zu diesem verzwei' selten Schritte veranlasst haben. — (Im Walde erfroren.) Der ledige, l>0 Jahre alte Kcnichenblsitzrr Georg Koöat aus der zur Oltsgemeindl St. Margarethe» im Guilfclber Bezirke gchüligcn Ortschaft Sagrad, welcher seit dem 15, d. M. vermisst wurde, ist am 20. d. M. in einem Walde bei Klenowik als Leiche ausgefunden worden, Die gerichts-ärztlichc Obdnttion der Leiche stellte fest. dass der Aus. gefundene in der stürmischrn Nacht vom 15. auf den 10, d. M. den Tod durch Erfrieren gefunden habe. — (Nener Fahrplan auf der Kronv rinz-Rudolf . Bahn ) Mlt 1. November d. I. tritt auf der Kronprinz . Rudolf , Bahn ein neuer Fahrplan in Giltiglcit, der speciell für Laibach einige nicht unwesentliche Vcrlehrserleichternnar» im Gefolge hat und daher hier vielseitS mit Ärfriedinuna, begrüßt werden dürste. Der bisher um 3 Nhr 55 Minute» morgens, also zu einer in vieler Hinsicht höchst unangenehmen Stunde, von Laibach "°ch Oberkraiu verkehrende Per-soneuzug Nr. 7'»1 wird vom 1. November d. Ja» erst um 7 Uhr 5 Minuten murgcns Laibach verlassen, mn 8 Uhr 40 Min. in Radma.msdott. Lees und um 10 Uhr 45 Mi», vormittags in Ta^'s eintreffen; anderseits wird der vo» Oberlra.» nach Abach ver-tebrendp «>m Tarvis sch"» »m 5 Uhr 40 Minuten ab^e ds ve^ sc» m.d fo^ m Laibach mcht w. bisher in später Nach.st.mde, sondern schon um 9 Uhr 60 Mn. abends intnffe». Da der erstgenannte Zng m Tarv.s an den vo» Mo.» direct über Po»tafel nach Wien neu verkehrenden Eilzug, der um i) Uhr 40 MW. aveM w «132 Wien ankommt, Anschluss hat, so wird hiedurch auch eine zweite sehr rasche und bequeme Verbindung zwischen Laibach und Wien bewerkstelligt, indem man in Hinkunft Laibach um 7 Uhr 5 Min. morgens verlassen und über Oberkrain in 14'/, Stunden, um 9 Uhr 40 Min. abends, in Wien, beziehungsweise um 4 Uhr 18 Min. nachmittags in Udine und um 9 Uhr 15 Min. abends in Venedig eintreffen kann. Unberührt von dem neuen Fahrplane bleiben die Personenzüge 705 und 706. Ersterer wird auch in Hinkunft um 1 Uhr mittags Laibach verlassen und um 4 Uhr 20 Min. nachmittags in Tarvis eintreffen und letzterer um 11 Uhr 38 Min. mittags von Tarois abgehen und um 5 Uhr 56 Min. nachmittags in Laibach ankommen. Auch die Abfahrts> und Ankunftsstunden des bloß zwischen Laibach - Rad-mannsdorf und retour verkehrenden gemischten Zuges bleiben die gleichen wie bisher. Neueste Post. Original-Telegramme der „Laib. Zeitung." Wien, 28. Oktober. (Abgeordnetenhaus.) Finanzleiter Chertek legte das Budget für 1880 mit einem längeren Expose vor, betonend, das Streben der Regierung sei darauf gerichtet, die Lasten des Volkes thunlichst zu erleichtern, und zwar durch Vertheilung der größeren Investitionen der nächsten vier Jahre auf eine längere Reihe von Jahren, durch Ersparnisse in allen Verwaltungsgebieten und durch Verwendung eines Theiles des mobilen Staatsvermögens. Die Oesammtsumme des Erfordernisses ist auf 412^ Millionen veranschlagt, die Gesammtbedeckung auf rund 400 Millionen, daher ein Abgang von 12^0 Millionen. Der Abgang soll ohne Inanspruchnahme des Credites gedeckt werden. Zu diesem Behufe beantragt die Regierung mehrfache Aenderungen der Stempel und Grbüren: Erhöhung der Gebären von Gewinsten aus dem Zahlenlotto und aus Privatlotterien auf 20 pEt., Erhöhung des Spielkartenstempels, Einführung eiuer fixen Stempel-gebür für Geldempfangs- und Nachnahmsscheine, Aufhebung verschiedener Gebürennachläsfe, Stempelerhöhung für gerichtliche Eingaben, Erhöhung der Gebür von Versicherungsverträgen. Der gesammte Mehrertrag aus diesen Maßnahmen wird mit 5^<, Millionen veranschlagt. Die Regierung beantragt ferner unter gleichzeitiger Einführung einer Verbrauchsabgabe für inländisches Mineralöl die Erhöhung des Petroleumzolles von 3 auf 8 ft., was eine Mehreinnahme von 4«/^ Millionen sichern würde. Aus der Brantweinsteuer soll nach der eingebrachten Vorlage eine Einnahme voll l'/« Millionen erzielt werden. Als vorübergehende, mir für 1880 bestimmte Maßnahmen schlägt die Negwung die Erhebung einer zehnprocentigen Gebür vom Personenverkehr auf Eisenbahnen und Dampfschiffen, ferner e'ne Ergänzungssteuer für alle Einkommen über 1400 Vulden vor, deren Ertrag mit 4 Millionen prälnm« niert ist. Die Reduction des Verwultungsaufwandes, durch» greifende Reform des Steuerwesens, Einführung einer allgemeinen Einkommensteuer und Besteuerung der Actiengesellschaften werden das Gleichgewicht im Staats» haushalte auch künftighin sicherstellen. Budapest, 28. Oktober. Das Budget pro 1880 weist ein Dchcit von 18 Millionen aus. zu dessen Deckung noch unverkaufte 15 Millionen Rente und 11 Millionen nominelle Eisenbahn-Obligationen zur Verfügung stehen. Der Finanzminister erklärt sich in der Lage, am 1. Jänner 1880 die fälligen Coupons aus den Kassebeständen dieses Jahres zu decken. Pest. 27. Oktober. Nach dem ..Pester Lloyd" ist der Rücktritt des Botschafters in Constantinopel, Grafen Zichy, als feststehend zu betrachten. Paris. 27. Oktober. (N. fr. Pr.) Bei den gestrigen Gemeindewahlen in Lyon siegte ein amnestierter Socialist; drei Socialisten unterlagen gegen Republikaner. Der heute eröffnete Generalrath des Seine-Departements, zumeist aus Pariser Gemeinderäthen bestehend, beabsichtigt sich für die unbefchräuktc Amnestie auszusprechen. Die Regierung wir>) die Comvetenz de-streiten und nöthigenfalls den Beschluss kassieren. London, 27. Oktober. (Presse.) Die Regierung hat beschlossen, das Parlament nicht in diesem Jahre aufzulösen, sondern den Ablauf der Session (18^0) abzuwarten. — Egypten hat den Hafen von Zeilah an Abessynien abgetreten und eine Grenzregulierung zugestanden. Constantinopel, 27. Oktober. (Pol. Corr.) Der montenegrinische Gesandte Radonii hat formelle Zn< sicherungen der Pforte wegen baldiger Uebergabe von Gusinje und Plava erhalten. Im gleichen Sinne soll der dort commandierende türkische Trnppen-Vefehls-haber instruiert worden sein. Die griechischen Commissure sollen in der letzten Eonferenz lediglich deshalb eine über die vom Berliner Congresse angedeutete Linie weit hinausgreifende Grenzregulierung vorgeschlagen haben, um zu ermöglichen, dass durch die Vermittlung der Großmächte die Berliner Grenzlinie erlangt werde. Telegraphischer Wechselcurs. vom 28. Oktober. Papier-Rente 68 45. — Silber-Rente 70 15. — Gold-Rente 80 85.— 1860er Staats.Anlchen 128 25. — Vanl-Nctien 839. — Credit «Actlen 26710, — London 116 85. — Silber -'—. K. k. Münz-Ducaten 5 58, — 20. Franken > Stücke 931. — 100'Rcichsmarl 57 67^/,. Wien, 28, Oltober. 2'/, Uhr nachmittags. (Schiusscurse.) Creditactlen 26? 10. 1860er Lose 128 75. 1864er Lose 158 75. österreichische Rente in Papier 68 45, Staatsbahn 263 50, Nordbahn 22925, 20-Frankenstücke 9 31. türkische Lose 19 50. ungarische Crcdilacticn 255 —. Llohbaclieu 531 - , österreichische Angloba»! 134-40. Lombarden 78 -. Unionbans 9350. Co,n> mnnalanlehcn 113 - , Eqyptische —, Goldrente 80 80. ungarische Goldrente 95 67. Fest. Handel und Wlkswirtschastliches. ftludolfswert, 27. Oktober. Die Durchschnitts.Preise stellten sich auf dcm heutigen Markte wie folgt: fi. > li, st^ lr. Weizen pr. Hektoliter 8 70! Eier pr. Stück . . — 2 Korn „ 6 50 Milch pr. Liter . . — 10 Gerste „ 4 8U Rindfleisch pr, Kilo . -52 Hafer ., 2 30 Kalbfleisch ., - 60 Halbfrucht „ — —! Schweinefleisch „ — 60 Heiden „ — — ! Schöpsenfleisch „ - — Hirse .. 4 80 Hähndcl pr. Stück . — 35 Kuluruh „ 4 80! Tauben „ . — — Erdäpfel pr.Metcr-Ztr. 2 50 l Heu pr, 100 Kilo . — — Linsen pr. Hektoliter — — Stroh 100 „ . — - Erbsen „ — — Holz. hartes, pr.Kubit. Fisolen „--------Meter .... 2 71 Rindsschmalz pr. Kilo — 80 — weiches, „ — — Schweineschmalz „ — 801 Wein. roth., pr.Hektolit. 6 20 Speck, frisch, „ - 60! — Weiher, „ 6 20 Speck, geräuchert, „ — — Angekommene Fremde. Am 27. Oktober. Hotel Stadt Wien. Dr, Rolf. k. k, Hofrath, Graz, — Kallfus. Kcllcrmann, Vondi und Oresnik, Kflte,, Wien. — Anders s. Familie, Trieft. — Feitler, Kfm., Linz. — Lugher, Ksm,, Spalato, Hotel Elephant. Trautsch, k. k, Oberst, Großkanischa. — Sieg- müllcr. Glasfabrikant. St. Martin. — Dr. Magerl, Werks' arzt, Hof, — Fröhlich. Buchhändler, Wien. — Teppai, Han> delsmann. Wcitcnstcin. Kaiser von Oesterreich. Kraschner, Forstmann, und Ferjanciö, Idria, — Tscharfltsch, Dicnstmagd. Klagcnsurt, Mohren. Seilen. Agent, und Marolcto, Trieft. — Vuda, k. t. Forstgehilfc. Landstraß, — Krchc. Ralschach. Vaierischer Hof. Cadore, Holzhändler, Trieft. — Sepiö, Fiumc. — Greisler, Weinhändlcr. Vodicc. Theater. Heute (ungerader Tag): Fatiniha. Operette in 3 Acte n von Suppü. Verstorbene. Den 27. Oktober, Paul Gerlachcr von Gerlachsberg, t. k. pens. Lieutenant, 72 I.. Rathausplatz Nr. 6, Lungenlähmung-— Franz Selan, Arbeiterinssohn, 2 Mon., Roscngasse Nr. 29, Fraisen. Im Civilspitalc: Den 25. Oktober. Franz Kozleviar, Knecht, 32 I., Lungenödem. - Margarcth Lavrin, Taglöhncrin, 55 I., Lungen' cntzündung. Den 2 «. Oktober, Frunz Anzin, Taglöhner. 36 I, chron. Darmtatarrh. Deu 2 7. Oktober. Agnes Zibcrt, Inwohnerin, 62 I-, Darmverschlingung. Maria Hafner, Inwohnerin, 67 Z-, Lungentuberkulose. Meteorolossische Beobachtungen in Laibach^ Z "Z W^ Z: Z 3,^ ^ßZ 7U.Mg, 740-18 -^ 18' windstill " Nebel 28. 2 „ N. 740 45 ^-71 O. schwach theilw.heiter 0 00 » .. Ab. 740 9« ^. 6 8 SW, schwach! bewölkt Morgens Nebel bis gegen Mitlag anhaltend, dann zuneh' mendc Vewöltnng, Das Tagcsmiltrl der Wärme -j- 5'2°, um 3'3" unter dcm Nurmale. Verantwortlicher Redacteur: OttomarVamberg. Prachtvolle Neue Sendung angekommen bei Ernst Slöckl.____^ Nr. 3 vmn 27. Ottobcr I«7!» und Nr. 21 vom 27. Oktober 1«?'.) sind eingetroffen und werden versendet. — Bestellungen ans obige Journale übernimmt und besorgt pünktlich Jg. v. Kleinmayr A Fed. Vambergs Buchhandlung. > Danksagung. W ^ Für die vielen Beweise aufrichtiger Theilnahme ^ W während der Krankheit der nnn in Gott rnhenden ^ W Frau > Marie Gdlen v. Luschan > ^ geb. Uasmger W M sowie für d ie zahlreiche Begleitung bei ihrem Leichen- W W bcgänguisse, und die vielen und schönen Kranzspenden ^ W sagen den innigsten, tiefgefühlten Dank M M die trancrnden Hinterbliclicncu. W « Gerührt von den zahlreichen Beweisen inniger W ^ Theilnahme l»ci dem herben Verluste, der mich go ^ ^ troffen, kann ich n'icht nluhin, allen ineincn Freun« W « den und Bekannten, namentlich den Herren l t. Be- W >W amte». den 5»errcn l. l, Osficicren, »velche meine un» « W vergefsliche wattin W I Untonia Aness > W ^Uln Grabe geleiteten, endlich den edlen Kranzspcndcrn. W M sowie dcu Sängern Steins für ihre gefällige Mit- M ^ luirtung inciuen wännstcn Dank auszudrücken. W W Johann Kness, W W in seinem nnd im Namen der trauernden W ^ Angehörigen. W