m Balten) mit Umschrift (fast unkenntlich; 3. Wappen (Drache) mit Umschrift.) 105) 1382. (Erlag vor Himmelfahrt.) — Al ha it, Herrn Ruetleb von Kosiaks swester, Eberharez des Puedlager Wirtin verkauft ihr aigen Dorf groz-zen Lotzschnik sammt dem dazu gehörigen Zehent an die Edeln und vesten Ritter Herrn Jorgen, Herrn Wilhalm und Herwort Brüder von Owers-perch und ihre Erden für 160 Mark Pfennige guter Venedier Schilling. — Siegler: ihr Bruder Rnetleb von K o s i a k, ihr Sivager H a i n r i ch der Gall und R i k l e t n der K oli enz. — (Deutsch. — Mit drei Siegeln: 1. Wappen (3 Ringe) mit Umschrift: RVODLIB DE KOSIAK 2. Wappen mit Umschrift: 8 HANI1IC -------------- 6 ... st (sonst unkenntlich). 3. Wappen mit Helmschmuck und Umschrift: S NI ... GOLENC ..) 106) 1385. (freytag nach S. Peter und Pauls Tag. — Gretz.) — Leupolt v. G. Gn. Herzog zu Oestreich it. f. w. belehnt Michel von Chrnmbach mit 8 Gütern zu Werbliach, 3 Huben gelegen czem See, 2 Huben zu Wenig end orf, 2 Huben zu Pgg-d orf und 1 Hofstat gelegen vnd erm Stain, die ihm von weiland Hans von Chrnmbach, seinem Vater, „an erstorben" waren. — Unterschrift: »Magi- eure R. Lieh« (Lichtenstein). — (Deutsch. —Mit Herzog Leopolds rothem Siegel: Colligation der 5 Wappen, 3 in der Mitte, 2 unten seitwärts, mit Helm und Helmschmnck und der Umschrift: LEOPOLDYS n. s. w. wie sonst.) 107) 1383. (Mentag nach dem Suntag in der Vasten, als man singet Letare. — Wien n.) — A l brecht v. G. Gn. Herzog von Oestreich n. s. w. belehnt Peter den Lenghaymer mit 1 Hof gelegen in dem Loknitz vnder obern Razzenfus, 1 Hube dabei und 1^ 51111t Hofe gehörenden Perkrecht. — Unterschrift: »d d p Örtli-num fain Magv cur d chicisse.« — (Deutsch. *—Mit Herzog Albrechts rothem Siegel, wie früher.) 108) 1388. (S. Jakobs Tag, — 25. Juli.) — Geb -Bart der Türnar und El spet, sein hausfraw, verkaufen eine halbe Hube an der P a k in dem Pawngarten an Herrn D i e p p o l t e n den C h a tz e 11 ft a 111 e r und Rudolfen seinen Bruder, bei andern irn gutem gelegen, für 10 Mark Graezer Pfennige. — Siegler: Türinch der Roßawer und Hainreich der Awer. — (Deutsch. —• Mit zwei Siegeln: 1. Wappen (unkenntlich) mit Um- fChrist: 8 THVRING.......st 2. Wappen (Ur?) mit Umschrift: S HEINRICI * AVWER1I) 109) 1389. (S. Agnes Tag.) — A n d r e as p u r g c r zu Lands tröst, undKathrey, seine wirtin, verkaufen 3 Huben am Rain bei Piseholfsdorf, Pfarrei St. Veit, für 32 Mark Venediger Schilling an den Edlen Herrn Frizzen von Rewtenberch, seine wirtin und Erben, mit allem Zugehör, wie sie dieselbe time gehabt haben, „vnd von alter herchomen ist." — Siegler: Mainczlain von C z e r it ö m c l und Percht 0 lt der M e l e z z. ■— (Deutsch. — Mit zwei Siegeln: 1. Wappen (dreifacher geschachter Querbalken) mit Umschrift: 8. MEIN— D ERNO MEL 2. Wappen mit Umschrift: 8 PERTOL . I . DI .... ELZZ) 110) 1394. .(Suntags ze mitt vasten, wenn man singt Letare.) — R i k el d er A l t H a r r e r und sein Sohn Frid der Harrer erklären, daß sie an Jörg lein von A w r s p e r ch, Herrn Peters v o n O w e r s p e r ch sel. Sohn, wegen einiger Bauern, gesessen ze der Dürr, ze dem Lapütschnik, an der salein in dem grozzen Dorf, keine weitere Forderungen haben und demselben ihre etwaigen Rechte abtreten. — Siegler: die beiden Harrer.— (Deutsch. — Mit zwei Siegeln: 1. verloren; 2. Wappen (aufrechtstehender Hund) mit Umschrift: S FRID . ......) 111) 1396. („Mantag" vor unsrer frawentag zu der Liechtmeß. — Wienn.) — Wilhalm v. G. Gn. Herzog zu Oestreich u. s. w. belehüt Mertel und Hertlein Brüder die Reutenb erg er mit einem Hof, gelegen bei der Best ob Razzenfüs an dem Püklek, den sie von H a i n r e i ch e n dem Pfaffoyezer und seiner Schwester Gerd raut gekauft haben. — Unterschrift: »d dux p sc.« —(Deutsch. — Mit Herzog Wilhelm's rothem Siegel: drei eolligirte Wappen mit Umschrift : Wilhelm'. der. gra . dnr. austrie. styrie . etc. P) 112) 1397. (Eritag vor S. Mathäuö.) — Rutleb von Kofyak, Niel a von Hopphenbach und Peter von Rewttenberg, von Herzog Wilhelm zu Oestreich it. f. w. als Schiedsrichter an seiner Statt bestellt über die Streitigkeiten zwischen Friez von Rewt-tenberg und Hans dem Schönnberger, urtheilen und schlichten: 1. daß Herr Fritz einen von der Her-wortin von Tschörnomel gelösten Brief und andere dem Schönberger gehörende Briefe diesem binnen 14 Tagen herausgeben soll; 2. daß dieser wegen etwa erlittener Beschädigung an Herrn Fritz keinen Anspruch habe; 3. daß aber auch Herr Fritz von Rewttenberg seinerseits- an Hans den Schönberger wegen Geldschuld, Ausgaben und Zehrung, „dar vmb er ettwenil gnoter vnd pries gelost hat", keine Forderung zu machen habe. — Siegler: die drei obengenannten Schiedsrichter. — (Deutsch. ■— Mit drei Siegeln: 1. Wappen (Ringe) mir Umschrift: 8..........GOSIAG st 2. Wappen (halber aufrechter Drache) mit Umschrift: S NICOLAI.........PHENWRCH 3. Wappen (Adler) in sechseckiger Perleneinfassung, sehr schön, mit Umschrift:_________ REV . TEN . WE ...) 113) 1398. (Freytag vor S. Oswald.) — SB UI;aIm yon Awe r s p e r g und Dyepolt sein Vetter geben den Herren Härtlein und Mertlein Brüdern von Rewttenberch eine Schuldverschreibung über 100 Gulden guter, vollwichtiger „Dukaten" und 40 Mark Pfennige Venediger Schilling oder „friawler" Pfennige, zahlbar nächsten S. Georgi. — Siegler: Wilhalm von Auersperg, und für Dyepolt von Auersperg Osterman von Stain, V i c z t u m in K r a.i n, und R i k l e i n der S u m cre k k c r. — (Deutsch. — Zur Quittinnig- durchschnitten. — Mit drei Siegeln: 1. das Auerspcrgischc Wappen mit Umschrift: s wilhalmi D . werspergii O 2. Wappen mit Umschrift: S OSTER..., STAIN 3. Wappen mit Helm und Helmschmuck und der Umschrift: S .NICOLAI. SVM-MEREK ..II.) 114) 1398. (Phintztag nach S. Margarethen.) — Anna, A n derleins des Grad nick er swcstcr und Herrn Jörgen von Awersperg sel. Witib, erklärt, daß die zwischen ihr und ihrem „brudcr" Wilhalm von Auersperg und Dycpolten seinem Vetter über ihren «Witib Stül" und die nachgelassene fahrende Habe ihres Gatten entstandenen Streitigkeiten beigelegt seien , indem sic auf diese Erbschaft gegen 65 Pfund Wyenucr Pfennige, zahlbar nächsten S. Martini, verzichtet, jedoch unbeschadet ihrer Morgengabs- und Heimsteuer-Rechte. — Siegler: Anderlein der G r ä d n i k e r, ihr lieber Bruder, und Niki der Sumcrckker. — (Deutsch. — Mit zwei Siegeln: 1. Wappen mit Umschrift: andrer grednekcr 2. Wappen mit Umschrift (wie früher): S. NICOLAI. SYM-MEREKERIl.) 115) 1399. (Eritag vor S. Elspeten Abend.)---Fr i edel der Ossclnicker und Wilhalm, sein Bruder, Ničle ins des Alten Ossel nickers Söhne, verkaufen eine Hube zu Smcriach in der Iger Pfarre an Herrn Wilhalm von Awrsperch für 12 Mark Pfennige guter „Veryaullcr" (Friaulcr) Münze. — Siegler: Ludweig von Jg und Fricdlcin des alten Harrer Sohn. — (Deutsch. — Mit zwei Siegeln: 1. Wappen mit Umschrift: S.'lVDWIGI . DE . IG . f 2. Wappen (unkenntlich) mit Umschrift: t S FRIDLINI: D....) 116) 1399. (S. Niklas Tag, 6. Dec.) — S m o hel der Jud, Efferleins Sun, seine «eleiche" Wirtin und Erben erklären, daß der Erbar Vest Ritter Herr Wilhalm von Awersperg und Dyepolt sein Vetter von Awersperg alle Schuldbriefe, die sein Vater Effcrl, und Eysak, dessen Bruder, sein Vetter, von ihnen gehabt, berichtigt haben. — Siegler: der Erbar man Osterman von Stain, Vitztum in Krain, N i k l c i n der S u m c r e k k e r und Hans der stat S ch r e y b c r zu L a y b a ch, ,,vnd mit meines obgenanntcn S moyels nygener Judenschrift zu aincr pezzern gcczcmg-nuss." — (Deutsch. — Mit drei Siegeln (alle 3 verloren) und des Juden hebräischer Unterschrift.) Th. Elze. Beiträge zur Reformations-Geschichte Krain's, aus Strd) iß alten chronolog. zusammengestellt durch P. v. RadicS *). I. In nachfolgenden Auszügen gebe ich das Resultat meiner mehrjährigen Forschungen über das Zeitalter der *) Die Redaction hat Regesten aus einem Maunscripte bcS Museal-Archivs beigefügt. Reformation in Krain, wie ich cs aus den kraiuischen und-steiermärkischen Archiven gewonnen habe. Zweierlei Gründe sind es, die mich zur sogestaltigcn Publication desselben veranlassen, ein Mal, da ich selbst durch Ausführung theils mehr umfassender, theils speziellerer Werke ans der heimatlichen Geschichte im Momente von der Verarbeitung des dießbezüglichcn Materials abgehalten werde, zum zweiten — und dieß wiegt weitaus mehr — da ich den Gegenstand bereits von zwei Seiten kräftigst in Angriff genommen weiß und besonders bei uns, wo bisher noch so wenig aus u n g c d r u ck t e n Quellen gearbeitet wurde, ein Concentriren vieler Kräfte auf einen Punkt am wenigsten erwünscht sein kaun. So biete ich denn meine Notizen den beiden Forschern, Herren Elze und H i tz i n g e r, zur freundlichen Vergleichung, und insofern dieselben außer Landes gesammelt wurden, auch zur Ergänzung ihrer bezüglichen Forschungen: 1534. Der Laibacher Stadtmagistrat bittet den Bischof Franz, daß mit seiner Einwilligung ad interim dem Schulmeister ein Zimmer im bischöfl. Palaste zur Abhaltung der Schule eingeräumt werden möchte. (Domcap. Arch.) 1544. Decret Erzh. Ferdinand's gegen die Wiedertäufer. (Domcap. Arch.) 1551. Verordnung Ferdinand's in Betreff der Nicht-anuahmc ungeprüfter Lehrer und Entfernung der fcfscri--schcn Bücher. (Domcap. Arch.) 155 . Wird der zum Protestantismus übergetretene Laibacher Canouicus Paul Wiener sammt seinem Weibe vom Bischof Urban (Textor) aus dem Capitelhaus geworfen, sein Hab und Gut confiscirt, er selbst vom Kaiser in's Gefängniß gesetzt. (Msc. des Mus. Arch.) 1559. Auszug aus einem Schreiben, worin der Laibachcr Bischof Petrus dem Laudesfürsten die Irrlehren eines ketzerischen croatischcn Priesters und des zu Krainburg sich aufhaltenden Caspar Rakowctz berichtet. (Fürstb. Arch.) 1560. Primi Timber! Meinung, was in Drucklegung krain. Bücher in Ortografia und Uebcrsctzung der deutschen Sprache in die slovenische zu observircn ist. (Dome. Arch.) 1560, 12. Mai. Auf eine Anzeige des Laibacher Gcncral-Vicärs Nicolaus Schkofitz, daß zwei Zwiuglianer-Prädikauten zu St. Christoph bei Laibach zu lehren anfingen, befahl der Landeshauptmann dem Laibachcr Magistrate, selbe Prädikanten zu ergreifen. Der Magistrat berichtete hierauf, daß sich jene Zwiugliaucr, che man derselben habe habhaft werden können, bereits geflüchtet haben. (Fürstb. Arch.) 1560, 9. Dec. Schreiben des Kaisers Ferdinand an den Bischof Peter, womit demselben befohlen wird, in der Stadt Laibach einen deutschen Prediger anzustellen. (Fürstb. Arch.) 1561, 13. Febr. Ein Schreiben des Landeshauptmannes an den Bischof Peter, womit er den Empfang eines kaiserl. Befehles anzeigt. (Fürstb. Arch.) 1561, 25. Febr. Schreiben des Gcucral-Vicärs Nicolaus Schkofitz au den Bischof Peter nach Obcrburg, worin er berichtet, daß er dem Prediger im deutschen Hause, Georg Kobila, das Predigen verboten habe, weil er viele Irrlehren vertheidiget. (Fürstb. Arch.) 1561, 31. März. Ein Schreiben des Vicärs zn Krain-bnrg an den Bischof Peter, worin er berichtet, daß cs viele Ketzer in Krainburg gibt, von welchen auch Caspar Rakowctz wieder nach Krainburg berufen wurde, der schon angekommen ist. (Fürstb. Arch.) . 1561, 4. Juli. Der Bischof Peter fragt den Primus Trüber durch ein Schreiben, warum er wieder in das Land gekommen ist, und aus welcher Macht er predigt, vhuc sich früher angemeldet zu haben. (Fürstb. Arch.) 1561, 6. Juli. Primus Trüber antwortet auf das Schreiben des Bischofes Peter vom 4. Juli 1561, daß er von den Landständen nach Krain berufen wurde, und nur das lehre, was nach seiner Meinung recht ist. (Fürstb. Arch.) (Ohne Datum.) Bischof Peter bittet den Landeshauptmann, er möchte dem Trüber das Predigen verbieten. (Fürstb. Arch.) 1561, 7. August. Kaiser Ferdinand befiehlt dem Bischöfe Peter, er soll den Trüber befragen, ob er sich zur Lehre der Augsburgischen Confession bekennt, in welchem Falle er ihm das Predigen nicht gestatten dürfe. (Fürstb. Arch.) (Ohne Datum.) Bericht des Bischofes Peter an den Landcsfürstcn, worin er die Neuerungen und Irrthümer des Primus Trüber anzeigt und sich über dessen Eindringen in das Prcdigtamt beschwert. Als Anhänger und Gehilfen des Primus Trüber werden genannt: Johann Scherer, Georg Kobila, Georg Mazhik (nach einigen Schriften Matschitz), Caspar Rakowctz, N. Stradiott, Matthäus Klobncr, Lukas Zwekcl, Andreas Farrcst und Christoph Prunner. (Fürstb. Arch.) 1-1562, 30. Juli. Kaiser Ferdinand befiehlt der Landesregierung in Krain, die Jrrlehrer Primus Trüber, Johann Scherer, Georg Kobila, Georg Matzik, Caspar Rakowctz, N. Stradiott und Matth. Klobner gefänglich einzuziehen. (Fürstb. Arch.) 1562, 1. Nov. Da einige Landleute aus Krain dem Kaiser Ferdinand vorgestellt hatten, daß dem Trüber Unrecht geschehe, indem er der katholischen Lehre gemäß predige, so befiehlt er dem Bischöfe Peter, daß er den Trüber über dessen Lehre ordentlich verhören und dann darüber einen Bericht einsenden solle. (Fürstb. Arch.) 1562, 30. Nov. Bom Bischöfe Petrus wird dem Trüber im Namen dcS Landesfürsten aufgetragen, den 3. Avvcnts-Sonntag in dem bischöfl. Palast zu erscheinen. (Fürstb.Arch.) 1562, 1. Dec. Trüber antwortet auf das Schreiben des Bischofes Peter vom 30. Nov. 1562, daß er den Befehl genau vollziehen werde, (Fürstb. Arch.) 1562. Bericht des Bischofes Peter an den Kaiser Ferdinand über das Verhör, welches über den Primus Trüber am 6. und 20. Dec. 1562 gehalten wurde, wobei Trüber mehrere Fehler und Irrthümer, die entweder ihm selbst -oder seinen Anhängern Johann Scherer und Georg Kobila zur Last gelegt wurden, verantworten mußte. (Fürstb.Arch.) 1563. Eine an Sc. Majestät stylisirte Bitte des Laibacher Domcapitels in Betreff des Bischofes Peter, welcher verschiedener Fehler angeklagt und einer inquisitorischen Untersuchung unterworfen ivurde. Das Capitel entschuldigt den Bischof und bittet den feindlichen Angebern keinen Glauben beiznmessen. Dabei geschieht auch von Trüber und andern Häretikern Erwähnung. (Fürstb. Arch.) 1565, Usus calicis durch Pius IV. einiger Orten in Steiermark und Kärnten (Krain nicht) gestattet. (Domcap. Arch.) 1566, 18. April. Schreiben des Pfarrers zu Stein an den Bischof Peter, womit er berichtet, daß einige Wiedertäufer, deren Anführer Georg Krcllius ist, im Schlosse Steinbüchel ihre Vcrsannnlungcn halten. (Fürstb. Arch.) 1567, 22. April. Das protestantische Conststorium zu Regensburg gibt dem Thomas Faschang Vollmacht, in Croatien das Evangelium zu predigen. (Fürstb. Arch.) 1567, 17. Juni. Erzh. Carl verlangt vom Bischöfe Peter einen genauen Bericht über. Trubc'r's Zurückkunft nach Laibach, und über die Lehren und Handlungen des Georg Krcllius und des Stabe zn Stein. (Fürstb. Arch.) 1567, 19. Juni. Bericht des Mathias Crassus über eine vom Primus Trüber im Hause des Sebastian Krcllius zu Laibach gehaltene Svnode und derselben Verhandlungen. (Fürstb. Arch.) , 1569, 8. Juni. Dem Christoph Špindler (evangelischen Prädicantcu) wird seine Ucbcrsiedlung von Tübingen nach Laibach gegen Eingabe der Raitung bezahlt. (B erathschlagung d. Hofthaiding von dcms. Datum.) (Landschftl.Arch. in Laib.) 1570, 6. April. Moralitäts-Zeugniß, welches vom Paul v. Schaycr in Ainöd dem luthcr. Prädikanten Thomas Faschang ausgestellt wurde. (Fürstb. Arch.) 1571, Erzh. Carl verlangt von dem Domcapitel einen Bericht über den sittlichen Zustand und die Katholicität des Volkes der dem Capitel incorporirtcn Pfarren. (Dome. Arch.) 1572, 4. März. Schreiben des Vicärs zu Radmannsdorf an den Laibacher Domprobst in Betreff der Absetzung des luth. Pfarrers zu Veldes, Christoph Faschang. (Fürstb. Arch.) 1572, 15. April. Christoph Faschang schreibt dem Domprobst, daß er bereit sei, die Pfarre Veldes zu verlassen, wenn man ihm die Vergütung dessen zusagt, ivaö er am Pfarrhause verbaut habe. ' (Fürstb. Arch.) 1572, Juni. Schreiben des Bischofes von Brixen an den Herrn v. Auersperg, Landeshauptmann in Krain und Hauptmann der Herrschaft Veldes, womit er anordnet, daß die widerspenstigen lutherischen Sectircr bestraft und sammt dem gewesenen Pfarrer Christoph Faschung aus dem Gebiete der Veldeser Herrschaft vertrieben werden sollen. (Fürstb. Arch.) 1572, Stuttg. 14. Juni, schickt Herzog Ludwig v. Württemberg den kraincrischcn Ständen den Georg Dalmatin, der in einem Tüfcrischen Stipcndio in Tübingen gestanden, als Minister der krain. Kirche und verlangt einen andern Alumnen aus Krain. (Das Mich. Tifernus'schc Stipendium war für zwei arme, im Predigtamt sich ausbildende Krainer bestimmt.) (Msc. des Mus. Arch.) 1572, 19. Juni. Der Brixuer Bischof schreibt an den Laibachcr Domprobst, als Lehcnshcrrn der Pfarre Veldes, er möchte ernstlich dafür sorgen, daß der luthcr. Pfarrer Christoph Faschang von Veldes verwiesen werde und uvthi-gcnfalls beu Schutz des Erzherzogs anflehen. (Fürstb. Arch.) 1572, 8. Juli. Der Bischof Conrad berichtet dem Erzh. Carl, daß ein sectischcr Prädikant, Namens Peter Kuplenik, in der Kirche zu Lccs (Filiale zu Radmaunsdorf) seine Irrthümer ausstreue, und bittet um Vertreibung desselben. (Fürstb. Arch.) 1572, 28. Nov. Das Brixuer Consistorium dankt dem Laibacher Bischof Conrad für die bewerkstelligte Verweisung des Christoph Faschang von Veldes. (Fürstb. Arch.) 1573, 6. Juli. Erzh. Carl verlangt vom Bischof Conrad einen Bericht über den abgesetzten Vcldcscr Pfarrer Christoph Faschaug. (Fürstb. Arch.) 1575 bestand windischcr Choralgcsang in Laibach, auch eine Landschaftsschule in 4 Classen und eine deutsche Bürgerschule. (Msc. des Mus. Arch.) 1577. Schreiben Erzh. Carl's, Graz 10. April, an den Vicär in Mannsburg über geheime Conventicula und Predigten, welche ein sectischcr Prädikant, Johann Talschck, in der Kirche St.Niclaö zu Pvdgir haltet. (Mus. Arch.) 1580, 24. October. Erzh. Carl befiehlt der Landesregierung in Krain, den abgefallenen Priester Peter Kuplenik gefänglich einzuziehen und den Bartholomäus Tulzhaj, einen andern Ketzer, aus der Herrschaft Radmannsdorf zu vertreiben. (Fürstb. Arch.) 1580, 5. Nov. Der Erzh. Carl befiehlt dem Pfarrer zu Männsburg, einige in der Kirche zu Podgier gehaltene Versammlungen der Scctirer abzustellen und die Schlüssel jener Kirche bei sich zu haben. (Fürstb. Arch.) 1580 — 90 war in Vigaun (bei Radmannsdorf) Clemens Wob ck als sectischcr Prediger (seines Handwerkes ein Schneider), den die Radmaunsdorfcr besuchen und znm Theil fuudircn; auch eine Kirche erbauen, unter Julia K a n z i a n e r i u. (Msc. des Mus. Arch.) 1581, Vertreibung von mehr als 100 Familien aus der Burg und dem Gericht W i p p a ch, weil sie von einem evangelischen Priester das Abcndmal unter zwei Gestalten empfangen, auf einen von der n. v. Regierung an Laurenz v. Lanthieri Freih. zum Schönhaus bei 2000 Duc. Pön-sall eingelangten Befehl, ohne Verhör. (Abweichend von Valvasor's Darstellung, 2. Bd. S. 453.) (Ms. d.Mus. Arch.) 1582, 3. April. In einer Ausschuß-Sitzung beschließen die krainischen Stände, künftig 3 kraincrische Stipendisten auf ihre Kosten zu Straßburg, Heidelberg, oder an einer andern christlichen Universität die Philosophie und sodann zu Tübingen oder Jena die Theologie studircn zu lassen. Das Stipendium betrug für Jeden 50 fl. Rheinisch. (Msc. des Mus. Arch.) (Schluß folgt.) 3Honuts=TJcrfümm[imoen. (Schluß.) Dr. E. H. Sofia besprach zunächst drei neue literarische Erscheinungen, welche für unser Land besonderes Interesse haben: „1. Die Einfälle der Osmancn in die Steiermark. II. Von Dr. Franz Jlwof. (Aus den Mittheil, des histor. Vereins für Steierm. X. Heft.) Grätz 1861. 58 pp. — 2. Primus Trüber, der Reformator Krain's. Ein Beitrag zur Reformations - Geschichte Oesterreich'S , von Dr. H. S. With. Sillem, Schuldirector zu Oberschützcn in Ungarn. Erlangen 1861. XII. 98 pp. — 3. Allgemeine Geographie, mit.besonderer Rücksicht ans das Kaiserthum Oesterreich. Als Leitfaden für Mittelschnlen bearbeitet von Dr. V. F. Klun. Wien 1861. 290 pp." 1. Das erste Heft der kritischen Untersuchungen Dr. Jlwof's über die Einfälle der Osmanen in die Steiermark habe ich im vorigen Jahrgange der Mittheil. p. 6 besprochen, und ich freue mich, consia-tiren zu können, daß mein dortiges Urtheil die Bestätigung seiner Richtigkeit in den anerkennendsten Besprechungen hervorragender Fachmänner gefunden hat. Indem ich nun auch das zweite Heft zur Anzeige bringe, komme ich nicht bloß einer Verpflichtung gegen die Leser dieser Mitth. nach, sondern es liegt mit auch daran, Dasjenige, was sich darin für die Spczialgeschichte unseres Landes findet, zur spätern fruchtbringenden Benützung hier auszuziehen und niederzulegen. Was znm Lobe der ersten Abtheilung getagt' mürbe, gilt ebenso auch von der zweiten. Die Prinzipien, welche diesen Arbeiten Jlwof's zu Grunde liegen, lassen sich kurz in folgende Sätze zusammenfassen: a) Er berichtet nichts, was sich nicht im strengsten Sinne des Wortes quellenmäßig belegen läßt; b) wo es thunlich ist, berücksichtigt er auch die Nachbarländer Kärnten und Krain; e) die Ereignisse des einzelnen Landes bringt er immer im Zusammenhang mit allgemeinen Begebenheiten und erklärt sie durch dieselben. Das ist ein wichtiger Grundsatz, welcher spezialhistorischen Untersuchungen die wahre Nutzbarkeit verleiht. Die Resultate seiner Forschungen stellt Dr. Jlwof am Schlüße dieses Heftes kurz in folgenden Worten zusammen: „Dieß sind die Einfälle,, welche die Osmanen von 1469 bis 1483, also während der Regierung Friedrich'S III, nach Steiermark unternommen hatten. Kaiser Friedrich starb zu Linz am 19. August 1493, nachdem er als Kaiser 54, als Herzog von Steiermark 69 Jahre regiert und 87 Jahre gelebt hatte. Neun Mal war die Steiermark während dieser Zeit von osmanischcn Schaaren überfallen, durchzogen und bald mehr, bald weniger beraubt, verbrannt und ausgeplündert worden, nämlich in den Jahren 1469, .1471, 1473, 1475, 1476, 1478, 1479, 1480 und 1483. Der verheerendste unter diesen Ranbzügen war der von 1480, von welchem ein großer Theil des obern Landes, so wie fast die ganze mittlere Steiermark heimgesucht wurde. Doch war damit auch die Reihe der so häufig wiederkehrenden Türkenkriege geschlossen, denn, wenn auch einer der spätern Einfälle, der von 1532, an Zahl und Stärke der Feinde, an Ausdehnung und an Verheerung der Landstriche alle vorhergehenden übertraf, so kehrte doch jene furchtbare Zeit nicht wieder, in welcher die Bewohner der inncrösterrcichischcn Länder Jahr für Jahr-Einbrüche der Osmanen zu befürchten, und für Leben und Habe stets zu zittern hatten." Der Gewinn, welchen die Geschichtswissenschaft ans des Verfassers Arbeit zieht, wird recht klar, wenn man die Mühe nicht scheut, dieselbe mit der Geschichte der Türken-Einfälle in die Steiermark zu vergleichen, >vie sie Hammer in der osmanischcn Geschichte und in der steiermärkischen Zeitschrift erzählt, der von diesen Vorgängen am ausführlichsten handelt. Hammer kannte die Hauptqnclle für diese Ereignisse »Unresti Chronicon Austriacmn« noch nicht und erwähnt fünf Einfälle (die von 1471, 1476, 1478, 1479 und 1483), welche Jlwof quellenmäßig belegt und nachweiset, — gar nicht. Außer den oberwähnten Einfällen berichtet zwar Megiscr (1231 bis 1239) noch von einem Einfalle in Krain, Kärnten und Steiermark, und von einer Niederlage der Türken (1492) bei Villach; und Valvasor, Cäsar, Hammer und Zinkcisen erzählen die dort angeführten Thatsachen nach; aber schon Herrmann (Geschichte Kärntcn'S. I. 253) hat nachgewiesen, dass in den gleichzeitigen Quellen keine Notiz von einem solchen sich findet, und daß daher die angebliche RettnngSschlacht bei Villach eine Erfindung Mcgiscr's sei. Es ist bemcrkenswerth, daß somit jedes der drei innerösterreichischen Länder seinen zweifelhaften, angeblichen Türken-Einfall hat, Steiermark den von 1418, Krain den von 1431 und Kärnten also den von 1492. Mit welcher Vorsicht die Geschichtschreiber unserer Länder vom 16. bis zum 18. Jahrh, und alle, welche ihnen nachgeschrieben haben, gebraucht werden müssen, lehrt unter Andern: auch da« Beispiel, welches Jlwof in Stran. 2, p. 50, anführt. Nach diesen allgemeinen Bemerkungen will ich kurz bezeichnen, was für unsere spezielle Landesgeschichte ans der vorliegenden Monographie zu gewinnen ist. p. 2, 3 wird der angebliche Türkcn-Einfall in Krain von 1431 erzählt, dessen übrigens auch Zinkcisen und Hammer nicht erwähnen. Unserem Verfasser erscheint die ganze Erzählung sehr zweifelhaft und verdächtig. Er überläßt es jedoch krainischen Geschichtsforschern , den wahren Sachverhalt herzustellen und macht nur auf einzelne Widersprüche aufmerksam. p. 7—9. Einfall in Steiermark und Krain von 1469. p. 8. Sinnt. 2 über die Hanptqüclle für die Geschichte der Einfälle der Osmanen in Krain, Kärnten und Steiermark von 1469—1494, nämlich »Unresti Chronicon Austriacum«, welche Zinkeisen und Hammer noch nicht kennen, p. 10. Zweiter Einfall in Krain 1469. p. 10, 11. Gemeinsame Landtage von Kärnten, Krain und Steiermark wegen der Türkennoth zu St. Veit 1469 und Völkermarkt 1470. p. 16—18. Einfall in Steiermark und Krain 1471. p. 24—26. Bittschrift der Landschaft Krain's von 1474 an Papst Sixtus IV. p. 27. Befestigungen und Rüstungen in Krain. „Tabor" von mhd. „tacber", d. i. Wagenburg. „Kränt-seuer", i. e. Gercutfeuer, Feuer auf einer auSgereutcten Waldstclle. p. 31, 32. Gemeinsamer Landtag 1475. p. 33. Schlacht bei Raan (24. August 1475). Verzeichniß der hiebei Gefallenen vom Adel der drei Länder, p. 35. Einfall in Krain 1475. p. 37. Deßgleichen 1476. p. 38. Der zweite Einfall von 1476 in Krain, p. 39. Einfall in Krain 1477. p. 41. Jndensteucr 1478. p. 42. Einfall in Krain 1478. p. 44. Graf Georg v. Sagor aus Krain. p. 53. Andreas episcopus Cramensis, Gesandter Kaiser Friedrich's 1480 beim päpstlichen Stuhl. p. 56. Einfälle in Krain 1481, 1483, 1491. Man sieht, wie die ganze Monographie von Beziehungen auf unsere Geschichte strotzt, und ich bin daher der festen Ueberzeugung, daß sic Jeder, der sich für letztere interessirt, mit der wärmsten Theilnahme begrüßen und gleich mir den Wunsch hegen wird, mit den Fortsetzungen recht bald erfreut zu werden. — 2. Des Schnldirectors Sillen: Büchlein über Primus Trüber hat offenbar den Zweck, eine kurze Geschichte der Reformation in Krain in weitern Kreisen (vorzüglich des protestantischen Deutschland) bekannt zu machen. Das bisher bekannte gedruckte Materiale findet sich daher darin ziemlich unbefangen und richtig verarbeitet. Außerdem hat der Verfasser einige auf der Hamburger Stadtbibliöthek befindlichen Abschriften alter Drucke ans dem Ranpach'schen Nachlasse, besonders den Band »Praefationes Truberi Crainici«, in welchem sich Copien der zwar gedruckten, doch jetzt sehr selten gewordenen Vorreden der Trnber'schen Uebersctzungcn evangelischer Schriften befinden, zu benützen Gelegenheit gehabt. Von den Druckwerken hat der Vers. insbesondere die „Mitthcil. des histor. Vereins für Krain" (unter vollster Anerkennung der Reichhaltigkeit und Gediegenheit ihres Inhalts), Schnurrcr's „slavischer Bllchcrdruck in Deutschland" und Valvasor ansgebcntct. In der Vorrede spricht er sich über die benützten Hilfsmittel ans, und es erhält dieselbe dadurch gleichsan: den Werth einer kritischen Uebersicht der Literatur der Reformations-Geschichte in Krain. Obgleich uns also der Vers. des eigentlich Neuen nicht viel zu bieten vermag, so begrüßen wir seine Arbeit doch als eine Zusammenfassung der bisherigen Resultate der Wissenschaft mit Freuden und können ihr das Prädicat ruhiger Objectivität nicht versagen. Das verdient umsomehr hervorgehoben zu werden, weil der Autor der Landessprache nicht mächtig ist, daher sich in diesen Punkten ganz auf seine Vorgänger stützen mußte. Allerdings wäre eine größere Gleichförmigkeit in der Bearbeitimg zu wünschen gewesen. Während Streitpunkte untergeordneter Natur (z. B. über Vergcr's Einfluß ans den slavischen Bücherdriick) zu eingehend behandelt werden und dadurch den gleichmäßigen Verlauf der Erzählung störet: und beirren, — finden sich andere wichtige Fragen kaum berührt. So ist das erste Capitel „die nationalen und kirchlichen Verhältnisse Krain's im 16. Jahrh." offenbar sehr lückenhaft, woran aber freilich weniger der Verfasser als der Mangel an Vorarbeiten Schuld tragen mag. Den Kernpunkt und das Hanptverdienst Trnber's hat Sillem ganz richfig bezeichnet und in folgenden bcachtenswerthen Worten Präcifirt: „Und so geringfügig auch diese ersten gedruckten, windischen (slovcnischen) Bücher zu sein scheinen, so wird man doch zugeben müssen, daß durch deren Herausgabe er den Grund zu einer nationalen Literatur gelegt hatte, daß der Inhalt derselben aber dazu angethan war, deutsche Cultur unter den Slovenen zu verbreiten. Wahrlich, der eingeschlagene Weg scheint uns auf eine glückliche Weise die scheint bar auseinander gehenden Interessen slavischer nationaler Entwickelung und Ausbreitung deutscher Wissenschaft und Cultur vereinigt zu haben." (p. 34.) Gewiß ist es, daß Trüber der Erste war, welcher eine nationale Literatur in's Leben einzuführen bemüht war; seine und seiner beiden Nachfolger, Dalmatin und Bohorič, Bestrebungen wurden von den glänzendsten Resultaten belohnt, wie dieses Kopitar mit den Worten andeutet: „Immer aber bleibt es ein schöner Beweis für die glückliche Anlage, den analogischen Ban und die bereits weit vorgerückte Cultur unserer Sprache, daß sie innerhalb 30 Jahren von drei einzelnen Männern so ganz grammatisch geregelt werden konnte, daß die Sprache in Dalmatin's Bibel nach 200 Jahren noch gar nicht veraltet ist." Nicht die Sprache trägt also die Schuld, wenn unsere nationale Literatur in beinahe 300 Jahren nur wenige Schritte vorwärts gemacht hat, sondern der Grund hievon liegt in jenen „äußern Verhältnissen", ans die ich in meiner Vorrede zum „Vodnik-Album" (p. XI) hingewiesen habe, und deren vollständige Aenderung die wesentliche Vorbedingung ihres Gedeihens ist. Unrichtigkeiten habe ich nur unbedeutende im Buche entdeckt: p. 3. Sladnig, statt Hladnig; p. 10. „Bewohner Oberkrain's" im Möttlinger Boden re., statt Unterkrain; p. 18. „Auersperg, drei Stunden von Krain", statt „von Laibach" n. f. f. Die Schrift ist in sechs Capitel abgetheilt, wovon das 1., wie bereits erwähnt, „die nationalen und kirchlichen Verhältnisse Krain's in: 16. Jahrh."; das 2. „die Anfänge der Reformation in Krain 1531 — 1548" ; das 3. „die Herausgabe reformatorischer Schriften in windischer Sprache"; das 4. „Trnber's Gönner und Mitarbeiter"; das 5. „die Herausgabe evangelischer Schriften in südslavischcr Mundart", und das 6. „den Fortgang und Untergang der Reformation in Krain" darstellt. Schon diese Inhalts-Uebersicht zeigt, daß der Vers. viel mehr bietet, als der Titel vermuthen läßt. Zun: Schluffe wollen wir noch Einiges aus dem Buche excer-piren, was gerade heutzutage zur Aufklärung hin und wieder umlaufender irriger Ansichten dienen kann. Die Gemeinsamkeit des slove-nischen Dialects bei den Bewohitern Stciermark's, Kärntcn'S und Krain's bezeugt Trüber in seiner Rechtfertigungs - Schrift an König Maximilian 1560 (p. 42): »lingua tarnen ipsa est quidem sclavonica, tarnen aretata et constricta ad illam saltern sclavonicac linguae pro-prietatem, qua provinciae Styria, Carniolia et Carinthia utuntur.» In einer andern Vorrede gibt sich Trüber der Hoffnung hin, daß seine (slovenischcn) Ucbcrsctznngen auch den Sndslaven der illyrischen Halbinsel (den „Chrobatcn" und „Turkhen") verständlich sein würden, ivclche Hoffnung auch Dalmatin hegte und die begreiflich wird, wenn man I. P. Schafaiik's ethnographisch und philologisch Wohl begründeten Ausspruch in's Singe saßt: „Der Mundart nach sind die Winden die nächsten Stammverwandten der Chrovaten und Serben, und dieß in solcher Weise, daß die Mundarten dieser drei Stämme gewissermaßen bloß als Idiome derselben Sprache gelten können, welche man am natürlichsten die illyrische, im Gegensatze zur russischen und bulgarischen, die wiederum in mehrere solche Idiome zerfallen, nennen möchte." — 3. Das Erscheinen des oben sub Nr. 3 angeführten neuen Lehrbuches der Geographie gibt uns den Anlaß, mit einigen Worten der trefflichen Leistungen des frühern Sccrctärs unseres Vereins, Dr. Klun, 51t gedenken. Jedes seiner Werke gibt einen neuen Beweis von dem großen Fleiße und dem praktischen Geschicke des Mannes, welchen wir vor noch nicht 'langer Zeit in unserer Mitte in den heterogensten Richtungen thätig sahen, und der in so kurzer Frist nicht bloß zwei Auflagen des 1. Bandes, eines allseitig als sehr gediegen anerkannten umfangreichen und auf den neuesten Spczialforschungen fußenden Werkes über Handclsgeographie für die obern Classen der Realschulen und Handelsschulen, zum Drucke beförderte, dessen 2. Band zum Drucke vorbereitete und den obigen Leitfaden herausgab, welcher speziell für Mittelschulen bearbeitet ist und sich der ungetheilten Anerkennung aller Fachmänner erfreut. Was Klun'S Arbeiten vor andern dieser Art auszeichnet, ist der lebendige Styl, welcher nicht topographische Aufzcich-nnng und die Aufzählung der „Merkwürdigkeiten" für die Hauptsache hält, sondern überall ein wahres „Culturbild von Land und Leuten" — oft mit wenigen, aber treffenden Zügen entwirft. Mit besonderer Begierde sehen wir dem 2. Bande seiner Handclsgeographie entgegen, weil er darin fast noch gar keine Vorgänger hat und ganz auf seine eigenen Forschungen gewiesen ist. Jn der nnt 5. September stattgefundenen Versammlung hielt Dr. E. H. Costa einen freien Vortrag über die beabsichtigte Vereinigung des historischen und des M n s c a l- V e r -eins. Er leitete denselben mit Besprechung einer Denkschrift ein, welche Prof. Franz Tav. Richter im I. 1840 (Jnv. Nr. 125) dem train. Museum verehrt hatte. Diese Denkschrift enthält den Vorschlag zur Wiedererrichtung der Ackerbau-Gesellschaft in Srnin, resp. Gedanken-Umrisse über die Organisirung einer zu errichtenden Gelehrten - Gesellschaft in Krain". welche aus 36 ordentlichen und einer unbeschränkten Anzahl Ehrenmitglieder bestehen und in sechs Sectionen zerfallen sollte: Konschegg, Hauffen u. s. to.) finde, endlich aber an der geringen Theilnahme des Publikums scheiterten. Anmerk, der Redaction.) — Der Vortragende wies nach, daß die Sammlungen des Museums sich auch auf jene Gegenstände erstrecken, welche der historische Verein sammelt, und dann, daß die Zwecke des historischen und des Muscal-Vereins statutenmäßig' identisch sind. Da die gegenwärtige Einrichtung somit lediglich eine zweckwidrige Zersplitterung der Sammlungen, der geistigen und finanziellen Kräfte im Gefolge hat, da fcrners die Mittel des lediglich auf die Beiträge seiner Mitglieder gewiesenen historischen Vereins nicht hinreichen, seinen Sammlungen die gewünschte Ordnung zu geben, so tauchte der Plan einer innigeren Vereinigung aller dieser Institute auf, und zwar nach folgendem Projecte: Der historische Verein tritt alle seine Sammlungen dem Landes-Museum in's Eigenthum ab, unter folgenden zlvei Bedingungen: 1. daß durch Anstellung eines Custos-Adjuncten eine 3incite Kraft für die historischen Sammlungen und die Bibliothek gewonnen, und demselben deren Ordnung nistrnctionsmäßig zur strengsten Pflicht gemacht werde, und 2., daß, so wie die naturhistorischen Sammlungen zwei Mal wöchentlich dem Publikum zugänglich seien, so auch die Bibliothek an bestimmten Tagen allgemein benützbar sein solle. Der historische Verein und der Museal-Verein verschmelzen sich aber zu einem einzigen ans Grundlage eines neuen zu verfassenden Statuten - Entwurfes unter gemeinschaftlicher Leitung, und zu dem Einen Zwecke der Förderung der Wissenschaften überhaupt und der Landeskunde Krain'S insbesondere. Was diesem neuen Verein dann an Sammlungs-Gegenständen zugehen würde, sollte nach und nach dem Landes-Museum übergeben werden. ' Herr Germonig.besprach Marschall Marmout's „Denkwürdigkeiten" (deutsch von Dr. E. Burkhardt, Halle 1857) in ihren Beziehungen ans Krain, oder vielmehr das Königreich Jllyricn, dessen Mittelpunkt jenes bildete. Schon während der dem Preßburger Frieden voraligcgailgcneu Verhandlungen zog Kaiser Napoleon den vor Kurzem zum Marschall ernannten Herzog von Ragnsa öfter in Betreff der österreichischen Provinzen zu Rathe , die er sich abtreten zu lassen beabsichtigte (3. Band, S.,227). Marmont, der sic durchreist und kennen gelernt hatte, wies ihm die Vortheile nach, die sich aus ihnen ziehen-ließen. Der Kaiser sprach von seinem Wunsche, Marmont mit 1. die Unterrichts -, 2. die literarische, 3. die mcdicinische, 4. die i unbeschränkter Vollmacht dahin zu schicken, nnt aus diesem Lande, das politische, 5. die ökonomische, 6. die vaterländische Section. Dr. Costa-man außerhalb des Kaiserreiches und des Königreiches Italien stellen wies nach, daß der Verfasser des Vorschlags allerdings von den edelsten j wollte, einen Vorposten zn machen, der seine Staaten zu decken Ideen beseelt gewesen ist, daß aber sein Plan, ganz abgesehen von dem Mangel der erforderlichen Geldkräfte, unausführbar erscheint, weil die Aufgaben, welche er den einzelnen Sectionen zuweist, theils nicht klar ausgedrückt, theils von solchem Umfange seien, daß sie da« ganze Gebiet der Gesetzgebung und Staatsverwaltung umfassen. — Dr. Costa ging dann auf den eigentlichen Gegenstand seines Vortrages über, setzte das Verhältniß des Landes-Mnseums als einer der Obhut der jeweiligen Repräsentanz des Hcrzogthums Krain anvertrauten, aus Landes- bcstimmt war, und unter der Autorität des daselbst commnndirendeu Generals regiert und verwaltet werden sollte. So wollte er eine durchaus militärische Grenze schaffen, ähnlich den Markgrafschaften des Mittelalters, und lachend sagte er zu Marmont: „Und Sie werden Markgraf." Er machte selbst Marmont, in Hinblick ans seine Zukunft, den Vorschlag zu einer Ehescheidung, den dieser, obwohl in unglücklicher Ehe lebend, cdelmüthig zurückwies. Am 15. October 1809 reiste Marmont nach Paris, entschloß Mitteln zu erhaltenden Landesanstalt und des Museal - Vereins, als sich jedoch nach einem flüchtigen Blicke auf seine Angelegenheiten, eines selbstständigen Privatvereins auseinander, so wie die Organisation dieses letzteren unter Vorweisung eines Exemplars der Statuten. Es wurde constatirt, daß der Museal - Verein seit vielen Jahren ein einziges Lebenszeichen — die Eincassirung der Jahresbeiträge der Mitglieder — von sich gebe, indem weder eine Direction noch eilt Ausschuß besteht, noch die statutenmäßig jährlich „in den ersten Tagen des Monates Mai in bett Landtagssaal" zu berufenden General-Versammlungen der Mitglieder stattfinden. (Jedoch ist zu bemerken, daß seit einiger Zeit ein Musealheft unter der Presse sich befindet, welches unter Anderm eine sehr schätzbare Arbeit des hiesigen evangelischen Pfarrers, Herrn Theodor Elze, über Gottschee enthalten soll, und daß der Muscal-Custos Herr Deschmann bestrebt war, den Verein durch Veranstaltung monatlicher Besprechungen über naturwissenschaftliche Gegenstände neu zu beleben, welche auch viel Interessantes zu Tage förderten und bewiesen, daß die Naturwissenschaft in Krain noch eifrige Pfleger (wie Hrn. Deschmann selbst, die HH. Ferd. Schmidt, schnell zurück zu reisen, um die Regierung der von Oesterreich abgetretenen Provinzen zu übernehmen, die mit Istrien und Dalmatien vereinigt wurden. Die verschiedenen Provinzen bildeten einen Staats-körpcr, „illyrische Provinzen" genannt, zur Wiederbelebung eines großen NamenS des Alterthums. In Fontainebleau hatte Marmont aus Napoleon's Hand seine Instructionen empfangen. Diese bekleideten ihn mit aller Macht eines Souverains. Man gab ihm verschiedene Hauptagcnten, zunächst eilten General - Intendanten für die eigentliche Administration des Innern, der Polizei, der Donancn rc. Ein General-Commissar der Justiz übte unter Marmout's Oberaufsicht die Functionen eines Justizministers. Marmont sollte nur mit einem einzigen Minister des Kaiserreiches, nämlich mit dem-Finan;-minister, hinsichtlich sämmtlicher Angelegenheiten Jllyricn's, und mit dem Kriegsminister in Armecsachen verkehren. Kurz, er war in der ganzen Ausdehitung des Wortes ein Vicckönig. Marmont zeigt sich selbst sehr befriedigt über die Art, wie er diese seine Aufgabe gelöst, indem er sagt (S. 285 n. «.£).): ---------ich habe gleichzeitig den größten Vortheil aus diesem Lande in Bezug auf seine Hilfsquellen gezogen, die Einwohner schonnngSvoll behandelt, Ordnung und Gerechtigkeit zur Herrschaft gebracht und bei ihnen die ehrenhaftesten Erinnerungen zurückgelassen, wovon ich große Beweise erhalten habe, die für mich mehr als ein Mal zu anderen Zeiten der Grund wahrhafter Tröstungen und Freuden gewesen sind." Am 16. November kam Marmont in Laibach an. Als Grund für die Wahl dieser Stadt zum Hauptorte gibt Marmont militärische Rücksichten an. Indem er die Ideen entwickelt, nach denen er bei der Organisation der ihm anvertrauten Provinzen vorgehen wollte, verwirft er die in Frankreich, „man weiß nicht warum" bewunderte Einrichtung der Departements, welche ans Laune, ohne Prinzip und System, gemacht worden sei. Das Institut der Militärgrenze findet an ihm einen warmen Bewunderer, und er rechtfertigt seine Beibehaltung (gegen die Einstreuungen der „Faiseurs" von Paris) in einer eigenen Denkschrift an den Kaiser. Nebenbei klagt er, daß er in der Person des Intendanten D'Auchy, wegen seiner Anmaßung und vollkommenen Nullität, keinen Beistand, sondern eher Hindernisse gefunden. Seine nächste Sorge war der Zolltarif. Der Zoll sollte ein „Finanzzoll" sein, es sollte ein müßiger Transitozoll für Waren, bereit Stapelplatz Wien, eingeführt, und der Zoll für Manufacture!! in Oesterreich, der Nachbarschaft der illyrischen Provinzen wegen, erhöht werden. Der Tarif-Entwurf wurde nach Triest dem Consul Seguier gesendet, der ihn mit den aufgeklärtesten Großhändlern berieth. Das für die illyrischen Provinzen zu entwerfende Budget bot Schwierigkeiten; die Einnahmen konnten im 1.1810, wegen der durch den Krieg herbeigeführten Verluste, 5 Mill.. nicht übersteigen; die Ausgaben beliefen sich, mit Einschluß der Erhaltung der französischen Truppen (24 Bataill. und USchwadr.), ans 19 Mill. Auch die zu hoffende Erhöhung der Einnahmen auf 12—14 Mill, ließ noch immer ein Deficit von wenigstens 5 Mill, erwarten. Die Domainen Krain's ('/, des Landes), die Ouecksilberminen Jdria'S und jene von Bleiberg, als außerordentliche Hilfsquellen, waren kaum in Anschlag zn bringen , denn einerseits bestanden dieselben theilweise aus (bereits prinzipiell aufgehobenen) Feudalrechten, andererseits verwendete sie der Kaiser für Dotationen, so jene von Jdria für den Orden der drei goldenen Vließe. Das österreichische Papiergeld konnte nicht plötzlich außer Curs gesetzt werden, weil das Silber selten und als Austauschmittel unzureichend war. Um den Abfluß des Papiergeldes zu beschleunigen, setzte Marmont den Curs herab, was ermöglichte, daß dasselbe schon im März 1810 ganz außer Curs gesetzt werden konnte. Der Werth der Kupfer - und Scheidemünze wurde durch einen Tarif festgestellt. Die Suspension der Rechtspflege halte Alles in Verwirrung gestürzt. Der Kaiser (Napoleon) wollte, daß man Geld für alle Bedürfnisse austreibe, und doch war seine erste Handlung die Bestimmung, daß die Steuern für das 1.1810 nicht verändert werden sollten, während er andererseits die Anwendung der durchaus verschiedenen französischen Verwaltungs-Prinzipien befahl. Das Ergebniß der sorgfältigsten Untersuchung konnte daher kein anderes, als Verdopplung der für die illyrischen Provinzen festgesetzten Contribution sein, wobei nur Dalmatien , wegen der besonderen Verhältnisse, ausgenommen war. Bei den Douanen kommt das Continental-Systent zur Sprache, die „fixe Idee" Napoleon's, wie Marmont es nennt, und welches, wie er mit Bitterkeit sagt, durch das System der Licenzen zu einer elenden Finanz - Speculation wurde. Zu Ende 1810 war es dem Falle nahe; denn Napoleon stellte schon die Umfrage, ob dasselbe nicht durch Auflegung außerordentlich erhöhter Steuern auf die Colonialwaren ersetzt werden könne. Marmont beantwortete diese Frage bejahend und fügte hinzu: „Wäre die Entscheidung einstimmig (gegen das Continental - System) gewesen, so hätte sie diesem unglücklichen Lande und namentlich Triest, „dem bewunderungswürdigen Denkmal der Wirkungen der Handelsfreiheit", das Leben wiedergegeben. Die im Verhältniß zum Flüchenraume ungeheuer ausgedehnte Grenze der illyrischen Provinzen bestimmte Marmont, das Land südlich von Fiume vom Continental - System auszunehmen; das von den Douanen umschlossene Land bestand daher aus den aequirirten Provinzen und außerdem aus Istrien. Zur Vertheidigung der Küste wurde eine National - Garde von 10.000 Mann organisirt, welche sich nach Marmont den Linientruppen würdig an die Seite stellte. Die Räuberbanden zwischen Rovigno und Pola wurden durch fliegende Colonnen, denen Nationalgärde - Detachements beigegeben waren, ausgerottet. Eine Administration der directen Steuern wurde nach dem Vorbilde Frankreich'S errichtet, die Stempel - und Einregistrirungs - Steuer (droit de Timbre et de TEnregistremenl) eingeführt und eine Regie der Domainen geschaffen. Eine Administration der Posten und ein regelmäßiger Dienst für die ganze Ausdehnung der Provinz wurde eingerichtet. Zwei Mal wöchentlich empfing der General-Gouverneur Nachricht von den entferntesten Punkten. An die Spitze des Chaussee-und Brückencorps, aus den besten Civil-Jngenieuren der Städte und der Provinz Srnin bestehend, wurde der aus Frankreich berufene geschickte Ingenieur Blanchard gestellt. Zwei Centralschulen, in Zara und Laibach, wurden errichtet; außerdem acht Lyceen in den Hauptstädten, zwei Kunst- und Gewerbeschulen, endlich Primärschulen in allen Communen. Der öffentliche Unterricht kostete, ohne die Primärschulen, aber die Stipendien eingerechnet, 250.000 Francs. Zur Förderung der Landwirthschaft ließ Marmont 1200 Pferde von der Artillerie und Cavallerie an vermogliche Landwirthe gegen Rückstellung unter Garantie, vertheilen. Die Flotte Jllyrien's sollte auf Napoleon'S Befehl aus den Rußland abgenommenen Schiffen gebildet werden, aber die Mittel zu ihrer Ausrüstung fehlten. Sie beschränkte sich daher auf 2 Goeletten, 2 Briggs, 10 Kanonier-Schaluppen, 20 Peni-chen, und war in drei Stationen zur Bewachung der Küste vertheilt. Marmont leitete den Transport der Baumwolle über Jllyrien. Triest wurde der Stapelplatz dafür. Don 60.000 stieg die Anzahl der versendeten Ballen auf 200.000. Um den neuen Unterthanen Frankreich'S Große zu zeigen und sie durch den Glanz des Kaiserthrones zu blenden, sandte Marmont eine Deputation aus den illyr. Provinzen nach Paris. Den einheimischen Adel suchte er zu gewinnen, und der glückliche Erfolg gibt ihm eine Aeußerung ein, welche von seinem Selbstgefühl über die Verwaltung der neu erworbenen*Länder zeigt: „Kein Frankreich einverleibtes Land hat gute Gesinnungen für uns schneller und beharrlicher an den Tag gelegt, trotz der erblichen und entschiedenen Zuneigung, die dessen Einwohner mit Recht gegen Oesterreich hegen, und ich glaube ohne Stolz und in Wahrheit sagen zu können, daß die Ursachen davon in der Gerechtigkeit, den Rücksichten und der Festigkeit, mit welcher diese Völker behandelt wurden, zu finden ist." — Eine Bärenjagd in Gottschee wurde Marmont zu Ehren vom Fürsten Auersperg gegeben. Der Marschall verfehlte nicht, seine Obsorge für die österreichischen Veteranen, ihre Witwen und Waisen hervorzuheben. Die öfters. Orden und Medaillen wurden gegen das Kreuz der Ehrenlegion umgetauscht. Der Mangel nöthigte den Marschall zu einer Anleihe von 1 Mill. 500.000 Frcs. auf die Hauptstädte, welche aber Kaiser Napoleon mißbilligte. Die endliche Genehmigung der neuen Organisation der illyr. Provinzen konnle Marmont erst im März 1811 bei seiner Ankunft in Paris erwirken. Ueber die militärische Sicherstellung und Befestigung der illyrischen Provinzen verlangte der Kaiser ausführliche Gutachten; Marmont sprach sich für die Besesligung von Malborghet und Caporetto, als der wichtigsten Punkte, dann für jene Krainburg's, an welches sich ein befestigtes Lager lehnen sollte, aus. Die Befestigung Triest's hielt er für unausführbar und schlug vor, lediglich das Fort zn armiren. — Von Marinont's Reisen in Sram sind zu erwähnen : der Besuch des Zirknitzer See's und der Adelsberger Grotte. Von ersterem gibt Marmont eine, mit jener Arago's (Annuaire du bureau des longitudes, 1834, p. 210) übereinstimmende Erklärung. Den Winter 1811 brachte Marmont in Triest zu und Ende Februar 1811 reiste er nach Paris, wo der kaiserliche Thron in einem bis dahin noch unerreichten Glanze strahlte. Im April ging der Marschall nach Spanien, um den Oberbefehl an Massena's Stelle zu übernehmen — und hiemit bricht unsere Skizze ab. A. Dimitz. Druck von Ignaz v. Kleinmayr 8$ FeLor Bamberg in Laibach. s Kittheilungen des historische« Vereines sir Kr ein im October 1861. Redigirt von dem Secretär und Geschqftsleiter, k. k. Flnanz-Coneipisten August Dimitz. Zuhält: Beiträge zur Reformations-Geschichte Stain’s, aus Archivalien chronologisch zusammengestellt durch P. ti. 9tabicl. I. (Schluß.) — Camillo Maschek. Eine biographische Skizze. Vou Wilh. Urbas. — Urkunden-Regesten zur Geschichte Srain’8, mitgetheilt vom k. k. Bibliothekar Dr. Jgn. Tomaschck in Klagenfurt. — Vcrzeichniß der erworbenen Gegenstände. (Forts.) — Vereins-Nachrichten. Beiträge zur Reformations-Geschichte Krain's, ans Archiv alien chronologisch zusammengestellt durch P. v. Radies. 8, (Schluß.) 1582, 11. April. Graz. Ambrož Freiherr v.Thurn, War- schau und Landeshauptmann in Krain. Recepisse über den Erhalt des Schreibens der Stände, worin sie ihn baten, in Rcligionssachcn beim Erzherzog zu intercedircn — er schreibt, cs sei ihm unmöglich gewesen, darin etwas Ersprießliches zu thun; der Erzherzog gehe von dem Decrct. das überdieß nichts Neues, sondern nur eine Erläuterung sei, nicht ab:—er wolle den Erzherzog nicht altcrircn — sic müßten sich mit diesem Bescheide begnügen; überdieß, wenn sie dieses Jahr vergleichen mit dem vorigen, so sei cs ja besser und nicht so schlecht, wie Manche cs auslegen möchten. (Landschaftl. Arch.) 1582 trugen die Abgesandten der Stände von Steicr, Kärnten und Krain ihre Religions - Beschwerden auf dem Reichstage zu Augsburg vor; sic beschwerten sich unter Anderm über den päpftl. Nuntius und die Jesuiten, die durch ihre Verleumdungen und Cabalen den Erzherzog gegen sie mißtrauisch gemacht hätten. (Msc. des Mus. Arch.) 1583, Umsichgreifen der Ketzerei in Veldes. (Msc. des Mus. Arch.) 1584, 24. Dec. (— 23. Juli 1590.) Verordnungen des Erzh. Carl, durch welche die Bestrafung etlicher ungehorsamen Scctircr zu Radmannsdorf und die Nicderreißuug einer luth. Capelle zu Vigaun befohlen wird. (Fürstb. Arch.) 1585 war Prädikant in Ratschach Hans G ots ch e vc -ritsch. (Msc. des Mus. Arch.) 1585, Reiig.-Rcform.-Beschwcrde Bischof Johanns wider die Bürger zu Laibach, daß sie die Deliguenten nicht durch scctische Prädikanten versehen lassen sollen. (Domcap. Arch.) 1586, 14. Juni. Erzh. Befehl, womit dem Franz Koll wegen eines die kathol. Religion beschimpfenden Pasquilles eine Strafe von 200 Thl. auferlegt wird. (Fürstb. Arch.) 1586, I l. Juli. Erzh. Befehl, womit angeordnet wird, daß der Stadtrichtcr den fürstl. Gerichten bei der Vollziehung der über die verurtheilten Personen ergangenen Beschlüsse möglichst beizustehcu habe. (Fürstb. Arch.) 1587, 2. October. Der Pfarrer vou Veldes berichtet au den Erzherzog durch ein weitläufiges Schreiben, aufweiche Art die kathol. Bauern, welchen von den Brixner Com-missärcn die Huben der verwiesenen Lutheraner übergeben wurden, durch eine von der protestantischen Landschaft in Krain abgeschickte bewaffnete Rotte, gemißhandelt mid vertrieben worden sind. (Fürstb. Arch.) 1587. Starker Verweis Erzh. Carl's an die Stände von Krain wegen ihrer lutherischen Gesinnung und Verbot der sectischcn Bücher. '(Landschaftl. Arch.) 1587 greifen die Bürger von Radmannsdorf und andere wegen der Religion von ihren Huben abgcstistcte Unterthanen ans der Gegend von Veldes, über 200 an der Zahl, zu dcu Waffen, ziehen zu Pferde und mit Büchsen bewaffnet vor das Schloß Veldes und von Haus zu Haus, und setzen die abgestisteten sectischcn Unterthanen unter feierlichem Trom-pctenschall in ihre Huben ein, mit den Worten: Wir setzen Dich auf die Huben und geben Dir das Deinige, also daß du der Herrschaft Veldes mit Zins, Steuer, Robot und allem politischen Wesen gehorsam seiest; was aber das Gewissen und die Seele anbelangt, bist Du ihnen nicht schuldig zu gehorsamen. (Vgl. die abweichende Darstellung bei Valv., 2. Bd. S. 458.) (Msc. des Mus. Arch.) " 1587. Domprobst zu Laibach, Caspar Frcydcnschuß, ver- weigerte dem Michael Wohin; zu Nadmannsdorf die Sepul-lar; Beschwerde darüber. (Landschaftl. Arch.) 1588. Domherr Kolschcvar berichtet in einem Briefe an den Bischof Johann, wie sehr in Laibach die Ketzerei ein-gcrisscn war. (Domcap. Arch.) 1588. Schreiben des Bischofs von Brixen an den Lai-bachcr Bischof Johann in Betreff der Religions-Reformation zu Veldes. (Domcap. Arch.) 1588. Thomas Chrön bittet um ein erledigtes Cano-nicat zu Laibach. (Domcap. Arch.) 1588. Thomas Chrön wird an die Stelle des Primus Trüber z u m D o m h c r r n in Laibach ernannt, (Doincap. Arch.) 1591. Landschaft in Crain rcfusirt die Dedication eines Buches des Pfarr. Huber in Derendingen. (Landschftl. Arch.) 1591 studirt Johann Swilschcck als landschaftlicher Stipendiat zu Jena. (Msc. des Mus. Arch.)