Nr. 286., ^!/«^.3»»^!!'e?'°^.^,« Mittwoch, 15.Dezember. '.'«"»»^«-^ll«,,'«..»:. 1975. Amtlicher Theil. °a« Her,osslh«in Krain pro l87b ausgegeben und versendet. > "°«feN,e mlhlll uiiter > '- .<,,«'' t.' tzj. , , Nr. 32 zn "Unl»machu,lg de« l, l. Landesprilftdcule» in Kraii, vom 22ttu Vt,/.?°" ^75. Z 2777. wvmit die Tagt zur Abhaltung der ^ " 5in»nd l. festgesetzt'melden; unteo ' !, Ol!°l> ^"'^ ^" ^ ^ Fmouidilntioi, für Krain vom 22len °«r 1875,^ Z. «27», betreffend den abgeUnderlei, Verzehrung«-!ltutrtc>rif fllr die geschlossene Stadt i!aibach, und unter l)..^"N°machung der t. t. FlnUcl erfahren, «it welchem Feuilleton. Ver falsche Erbe. «,MllN von Eduard Wagner. ''"' Oortsehlmg.) ». Al« Glr harry ins Familienzimmer trat, bot sich ?"l ein Anblick dar. so lieblich, so heiter, daß sein Hm ^"6v «rgsjfien ftin würde, wäre es nicht gar zu sehr °n den Erii^issen der letztes Tage hart verwundet "wesen. l>" Hn »inem Sopha saßen Ella und Vrander neben. l 2""> in unschuldiger Weise scherzend, so heiter, so ' ""K als wä« n!« elwa« zwischen ihnen vor«efallen. ^'Vel ihres Vormunde« Eintritt blickte Ella auf. U°^lWe leicht, als sie ihm einen innigen Blick l»,b Willkommens zuwarf. Es entging Sir Harry nicht, " lein Erscheinen sie erfreute. ^ ' h« -Wo sind Sie den ganzen Abend gewesen, S,r R.^?" frastlt Ella, indem sie Pl°h für ihn an ihrer z,''l machte. Wir habe« Sie seit dem Essen nicht "hen.".. " , . ,, l^ l'^br habt mich also vermißt?" fragte der Baronet ^lnd,, , ">ll>. "^kwiß haben wir Sie vermißt, Sir Harry," er-i "e da« Mädchen lebhaft. „Ist es nicht so. Guido?" llliz»'l?a)lann „ich! sagen, daß ich meinen Vater ver-l '«be.^ antwortete Vrander. „Wenn ich bei dir 2 bin, denke ich an niemanden anders, als an meine lleine liebe Ella!" Ella erröthele, obwol sie sich durch diese Schmci. cdelei nicht besonders angenehm berührt fühlte. Sir Harry's bleiches Gesicht wurde noch bleicher und er wandte sich ab; ein plötzlicher Schmerz drang durch sein Herz. während VranderS Lippen sich zu einem spöttischen Lächeln verzogen. „Guido und ich haben über alte Zeiten gesprochen," sayte Ella. „Das ist ein herrliches Thema für die lan. gen Winterabende. Hältst du eS wol für möglich, On-let, daß Guido die Zeit vergessen lonnte, als daS schwarze Füllen zu Ieby Hall mit mir durchging und er mich mit Aufopferung seines eigenen Lebens rettete? Du wirst meinen," fügte sie heiter hinzu, „eS ist Be-scheidenheit, welche ihn zum Vergessen dieses EreianisseS veranlaßte?" " „Ich meine, daß er eS überhaupt nicht vergessen lonnte, da diese edle That ihn doch beinahe sein Leben kostete, entgegnete der Baronet ernst. „Und besonders, da er die Narbe, die ihm der Unfall eintrug, lebenslänglich behalten wird." sagte Ella bewegt. „Der Doctor sagte, daß an seinem Handgelenk infolge des Einschnittes, den er erhielt, als er von dem Füllen auf einen Steinhaufen geschleudert wurde, nach. dem ich gerettet war, lebenslänglich eine Narbe behal-ten würde. O, Guido, wenn ich an jenen Unfall ge. dacht habe, bist du mir größer erschienen, uls irgend ein Ritler oder Sagenheld der alten Zeit. Du bist habenst°e^"^ """ ^"" «ewesen, der edelste, er- „Und wie tief bin ich nun in deiner hohen Mei- nung gefallen!« murmelte Vrmder. scheinbar tief °e. Ella unterdrückte halb einen Seufzer, im nüchften sie sich in ihrer l nblichen/u«. schuldigen Weise über ihn und sprach bittend- ^> "G"'d°. 'aß «ich die Narbe einmal sehen; «« chemt mir fast, als ob es ein Gieael würe welä..« :°"r.a V^ ^ °- «»^.^ ....n^l "l°A seine Hand und wollte den «er'mel zurückftreifen; Grander aber entzog ihr die Hand heitia lndem er, errölhend vor Aerger, rief: ei en'? ^ "° ^"^ '^ ^ '" ^"°' um sie zu „Auch vor mir, Guido?" „Vor jedermann. Ich liebe e« nicht, solche Dlnae zu zelgen. Ein andermal magst du sie sehen, aber nur jetzt mcht. „Also ist sie noch vorhanden?« fragte der Varonet fein scharfes «uae fest auf Brander gerichtet "°"°"' «Gewiß! Wie könnte eine Narbe vie diese" vergehen ! Sie ,ft noch vorhanden und mir mit Rückfickt darauf, wie .ch dazu gekommen bin, ein soft heil aeZ Zeichen," sagte Grander mit feierlichem Eifer O l5l,« !ch war ein leichlsinicher wilder Iünglina und" bk «^ malS nur um eine« Haares Breite wit de« Leben ^ oongelommen. Ich hab« mehr Abenteuer und m^ <^. 2236 Kaiser Franz Josef seine eigene Erinnerung an die erste hervorragende Waffenthat des damaligen Eäsarewitsch durch die Uebersendung des österreichischen militärischen Mana-Theresia'O'dens an den kaiserlichen Jubilar bethätigt hat. Die erlauchte Persönlichkeit des Ueberbrin« gers dieser höchsten militärischen Auszeichnung Oester< reich'Ungarns trägt selbstverständlich nicht wenig bei, den ohnehin hohen Werth der kaiserlich üste.reichischen Aus» zeichnung wo möglich noch mehr zu erhöhen. Wenden wir uns aber von der persönlichen Seite des eben begangenen Festes zur politischen Bedeutung desselben, so ist es doch unverkennbar, daß ihr Schwer« puntt in dem durch den Telegraphen bereits bekannt ge« gebenen Toaste des Ezaren liege. Dieser Toast ist wol als das vom competentesten Munde ausgegangene bündigste Dementi zu erachten, welche« den periodisch wiederkehrenden Verkündigungen entgegengesetzt worden ist, welche die angebliche Er« schütterung des D r ei«Kai s erbündn is seS stets zum Ausgangspunkte für den Ausdruck gewisser geheimer Wünsche nehmen. Vou fast gleicher Bedeutung als den Toast des Cza« ren in politischer Beziehung erachtet man in hiesigen her< vorragenden Kreisen einen andern Umstand. Die Thatsache, daß in Erwiderung des kaiserlichen Toastes der hier in erster Linie gefeierte Sieger von Eu-stozza, Erzherzog Albrecht, im Namen der beiden alliier« im Monarchen, des deutschen Kaisers und des Kaisers Franz Josef, zu antworten berufen war, hat hier den schwerwiegendsten und nachhaltigstell politischen Ein< druck hervorgebracht. Man interpretiert hier, und wol mit aller Berech' tigung, diesen ebenso interessanten als hocherfreulichen Zwischenfall als die treffendste Widerlegung gewisser von mancherlei Seiten mit Vorliebe cultivierter Insinuationen, welche eine vermeintlich lautende Zurückhaltung des erlauchten österreichischen Prinzen gegenüber der zwischen Oesterreich»Ungarn und dem neuen Deutschen Reiche ge» knüpften freundschaftlichen Beziehungen und herrschenden Intimitat zum Gegenstände haben. Auch diejenige Auslegung, welche so gerne geneigt ist, den wiederholten Missionen des Erzherzogs Albrecht nach St. Petersburg eine einseitige russenfreundliche Tendenz zuzuschreiben, dürfte durch dieselbe Thatsache mindestens zu größerer Reserve bestimmt werden." DiePresse widmet der Generaldebatte über das Budget im Abgeordnetenhause einen kurzen Rückblick und findet, daß dieselbe nur insoferne den Ewartungen entsprochen habe, als die Parteien die Budgetbewilligung nicht als politisches Vertrauenssymbol behandelt haben. Wemger dagegen entsprach die Debatte in sachlicher Be« ziehung, indem nur unfruchtbare und in falsch verstandenem Eifer sich überbietende Deficitberechnungen gehört wurden. Äls das bedeutendste Product der Budgetdebatte kann das Blatt nur die Rede des Finanzmini -sters erklären, welcher die ihm gestellte Aufgabe, die pessimistischen Uebertreibungen auf ihr gehöriges Maß zurückzuführen, zugleich aber auch den ihm mit Unrecht angefochtenen Ruf der Voraussicht zu wahren, meister« haft gelöst hat. Das Fremdenblatt betont gleichfalls, daß die meisterhafte Rede des Fin a nzmi nister s mit Recht die allgemeine Aufmerksamkeit beschäftigt. Nachdem selbst nüchterne und ernste Abgeordnete von der Finanzlage Oesterreichs ein düsteres Bild fast ohne Lichtpunkt ent» warfen und der Pessimismus, diese Nationallranlheit des Oesterreich««, wahre Orgien gefeiert, — da ertönt mit einem male von der Ministerbant das Trostwort: ..es wird und muß bald besser werden." Das Wort hat im Abgeordnetenhause einen tiefen und mächtigen Ein« druck hervorgerufen und wird überall das Saatkorn frischen Vertrauens ausstreuen. Die Neue freie Presse findet entscheidende Momente für die Richtigkeit der Ansicht, welche der Finanzminister bezüglich ciner baldigen Besserung der Verhältnisse ausdrückte, in einer Vergleichung der Steuer» eingänge in den beiden Jahren 1871 und 1874 und hält es gleichfalls für ihre Pflicht, die Bevölkerung zur Anspannung der Kräfte zu ermähnen, um durch Thätig-leit, Fleiß und Intelligenz neue Quellen d,S Wohlstan« des zu erschließen. Die Tagespresse sagt, im ganzen genommen hat die Generaldebatte die Luft so weit gereinigt, daß die bange Schwüle einer angenehmeren Temperatur gewichen ist. Die Zuversicht, welche aus der Rede des Finanzministers sprach, hat ihren Eindruck nicht verfehlt. Das Neue Fremdenblatt freut sich. consta« tieren zu können, daß es sich in Harmonie mit den An. sichten befinde, denen der Fin anzmi nister in so nratorisch gelungener Weise Ausdruck gab. Muth und Vertrauen — die Ueberzeugung, daß wir höher stehen, als es dem hypochondrischen Sinne scheint, ist eine Bedingung des Sieges. Dieser Seite der Sache hat der Finanzminister in vollem Maße Rechnung gelragen. Die Deutsche Zeitung wird durch die nach Form und Inhalt bedeutende Rede des Finanzminiüers eingeladen, nochmals auf dieselbe zurückzukommen. Das Blatt constaliert, daß der Finanzminister schon bei der Vorlage des Budgets für 1873 in der Blütezeit des wirthschaftlichen Aufschwunges feinen Warnungsruf ver« nehmen ließ und deshalb von den Organen des Börse» schwindels hart mitgenommen wurde. Mit dem Finanz» minister hofft jedermann, daß wieder eine bessere Zeit kommen werde. Allein die Regierung könne durch cine rationelle Wirtschaftspolitik viel zur rascheren Herbei« führung dieser besseren Zeit thun. Die deutsch mährischen Organe wenden sich gegen die in der Budgetdebatte von den czechoslaoischen Abgeordnelen gehaltenen oppositionellen Reden und be« zeichnen dieselben als föderalistische Tiraden. Der Cittadino bekämpft die slavische Ngi-tation in Istrien und constaliert mit Genugthuung, daß die Bevölkerung sich gegen die Umtriebe abwehrend verhalte. Das Neue Fremdenblatt gibt am Schlüsse eines längeren, dem Gegensatze zwischen „Manchesterleuten" und „Schutzzüllner," besonders aber der jüngsten Rede deS Abg. Vamberger im deutschen Reichstage gewidmeten Artikels seinem Vertrauen Ausdruck, die öfter» reichischen Staatsmänner werden aus den Verhandlungen des deutschen Reichstages ersehen haben, wie viel Arbeit, Wohlstand und Steuerkraft sie für Kaiser und Reich erobern können durch eine zielbewußte Handelspolitik. Die Reichenberger Zeitung bekämpft die un> garifchen Trennungsgelüste auf handelspolitischem Gebiete. Zemljat und Isonzo sprechen ihre Zuve» ficht auS, daß im nächsten Frühjahr: die Sclaverei der unter türkischer Herrschaft schmachtenden Slaven durch die wohlwollende Vermittlung Europa'S aufhören werde. Die Bedeutung der Grant'schen Botschaft, welche von mehreren Blättern erörtert wird, scheint der Presse darin zu liegen, daß ihr Verfasser in eifreuli-cher Welse vor seinem Rücktritte noch diesen Anlaß er« greift, um seiner eigenen Partei zu ihrer Reconstruc-tion auf sittlicher und echt patriotischer Grundlage hilfreich die mächtige Hand zu bieten. Er stellt sich in scii'er Botschaft hinsichtlich der großen Prizipienfragen ganz entschieden auf die Seite des reellen, von allen Partei-Um> fahren überstanden, als ein halbes Dutzend meiner Kameraden zusammen. Es ist ein Wunder, daß ich daS Mannesalter erreicht habe." »Es ift wahr," bemerkte Sir Harry; „mein Sohn war stct« im Streite, doch meistens zur Unterstützung der Schwachen und Bedrängten; aber er pflegte nicht ftolz darauf zu sein. Doch da« ift nicht dcr einzige Puntt, in dem du dich verändert hast, mein Sohn." Wieder stieg eine Zorne«löthe in dem Gefixt dcs falschen Erben auf; er erhob ftch und begab fich in eine entferntere Ecke des Zimmers, wo er sich auf einen Stuhl niederließ, um fich der Beobachtung de« Varo« nets zu entziehen. „Es kommt doch nichts der Nebenbuhlerschaft gleich," sagte er mit bitterer Stimme, welche zwar Ella nicht aulfiel, aber Sir Harry wie ein Dolch jüngster Vorfall an der wiener Universität "^ ^ Redner citiert unter Beifall der Rechten "^5^ arlltel des .Extrablatt", der die Einflüsse deS^ ^ lhums auf die österreichischen Lehrkanzeln bespr«' ^he österreichische Bewußtsein werde verhöhnt und w" ^e gesagt, wenn man einen Oesterreicher seciere, ' German immer etwas Schwarzgelbes finden. ^ leit.) Nun, schließt Redner, wenn man """ z^er todt oder lebendig tranchiert, so werde man amy ,^. etwas Schwarzgclbes in ihm finden. (Stürmt " leit, Beifall auf der Rechten.) ^^„a "l Abg. Dr. Hoszar beantragt zur P"" ^ Schulaufsicht in Galizien eine Erhöhung .^rd „Schulaufsicht" von 619,000 auf 632.00" 1 -unterstützt) lialöS-sittli^ Abg. Pflügt verlangt, e, u-llche Gefühl in ruchloser Welse mißbraucht "^ ^ , der scelwiu miiit^ die höchste MachtsttUI ^ zu erobern. Daß es diesen Thalsach" ^ ^elH . Wicht des Staates ist, den Unterr.ch un ^ M « seiner Kinder zu überwachen, wer v?"^ ff^g eine , zu bestreilen. Heute sei die Aufgabe die ^fMr ^ patriotischen Nachwuchses statt junger, , loten. (Beifall.) , ^interessante" ".^ l Der Redner schließt <" ^^ latsche" "" führungen unter dem ««ifall und Hano , Hause« und wird vielfach beglückwünscht « 2239 blltl/^'^'^bser betagt ^ Schluß der De' k welcher auch angenommen wird. tn ^ ^^m noch Bajanl als Generalredner gespro. ^ nimmt Minister Dr. Stremayr das Wort. Der lile s! ^^ ^" allgemeinen die Schwierigtcittn hervor, Nur ^" Verwaltung der Eultusagenden herausstellen. lur zu häufig wird die gorm für die Wesenheit der «ln^ »enommen und nur zu Viele huldigen dieser "n «hauung. Der Minister constaliert übrigens, daß die u ortliit der Staatsgewalt in kulturellen Dingen heute «e viel größere sei, als sie es noch vor wenigen Ichren «r und verwahrt sich auf das <6nlschiedenste gegen die "" erstclluug, daß er dem Gesetze in der Praxis eine Hlu«k Deulmig zu geben bestrebt sei. Daß er die zum usvaue der confessionellen Gesetzgebung noch nolhwen» ^" Gesetzemwürfe bis j^t noch nicht eingebracht habe, l>ln i»l ^"' ^'^ " wegen Ueberbürdung diese umfassen- " Arbeiten noch nicht zum Abschlüsse bringen tonnte. . Der Minister geht nun an die Widerlegung der °n den Vorrednern gegen die Schuluufsicht erhobenen ^rwürfe und widerlegt auch den vom Abg. Greuter Wn einen Professor erhobenen Vorwurf, daß dieser den «ltrreichischcn Patriotismus antasten wollte, durch ein ^"at aus dem vielbesprochenen Werte des Professors. "" Minister schließt unter lautem Beifall des Hauses, ft«»! hierauf werden mehrere Titel des Unterrichtsmini-^ums unverändert angenommen. Parlamentarisches. H, ^«r biginnen heute mit der Veröffentlichung der tden, welche Se. Exc. der Herr Finanzminister Frei« ll?. "' ^retis und Se. Exc. der Herr General-Be« '^trstatler Dr. Brest el bei Gelegenheit dcr Gene. i^kbatte über den Staatsvoranschlag für das Jahr lb gehalten, dem Wortlaute nach: St. Exc. Finanzminister grelhcrr v. Pretis: . „Wer milIhnen, meine Herren, die Debatten durch« h. "Hl hat, fühlt vollständig, welche Zumuthling darin tH daß Sie auch in so später Stunde noch die Ge- l»l!i!^l»en sollen, mich anzuhören. Ich werde mich be« ^ "". möglichst turz zu sein, und ich glaube, das hohe ^ > wird es mir zugutehalten, we»>n ich auf die Char- ' ^ags.^^^tationen und auf dic staatsrechtlichen Elu- ^brati^^^^ welche wir heule und gestern zum so und . Zelten male in diesem hohen Hause gehört haben, ^cht weiter eingehe, sondern mich ausschließlich an die schlichen Erörterungen halte. . Ich werde bet dieser Gelegenheit auch auf die staatS» "lsnnisch gedachte, sowol im Inhalte, wie in der Form Ausgezeichnete Rede des verehrten Herrn Abgeordneten 4)r. Dunajewsli zurückzukommen Anlaß haben. Unter den Rednern, welche von dicscr (auf die llh zunächst gegen den Inhalt des Exposö's gewendet' z^Hes ich die Ehre gehabt habe, dem hohen Hause sch^rlage des Finanzgesctzes vorzutragen. Es ist Ge-H. 'usnche, wie man über dieses Expos6 urtheilt. Der l>llh ^ '"eines Exposes bestand darin, Ihnen darzulegen, lNllitt "" "'"" sich °" die Ausbildung des Kullurstaates itillin ^" viel, sehr viel Geld erfordert; Ihnen zu slh"' .^ß wir unter dem steligen Wirken des verfas. ^.'"ühigen Systems in den ktzten acht Jahren rccht ^ilus ^ Schritte diesem Ziele zu gemacht haben; Ihnen Mtla "' b"b wir außerordentliche Investituren in allen K ..?^" der Verwaltung vorgenommen haben, und Ihnen "sen, daß es uns möglich war, dieses Ziel zu er. reichen, ohne den Credit in außerordentlicher Weise in Anspruch zu nehmen, ohne seit dem Jahre 1868 neue Steuern aufzulegen. Und bei aller Bescheidenheit, es handelt sich ja nicht um mein Werk, das ich vertrete, sondern um die Sache, möchte ich auch heute noch glauben, daß diese Darstellung ihren Zweck nicht ganz verfehlen könne, wenn man sie objectiv und ruhig beurtheilen will. Der Herr Abgeord» nete hat sich dann an die Kritik einzelner Ziffern ge» macht, welche im Expos6 enthalten sind, und hat zunächst die Ziffer von 23 Millionen Gulden herausgegriffen, wclche ich als solche darstellte, die, da sic für die Be» waffmlng der Armee vei wendet wurde, als eine solche betrachtet werden könne, deren Einstellung zugleich als Besserung des Vcrmögensstandes aufgefaßt werden könne. Vielleicht habe ich l-nrccht gehabt, indem ich nur die Werndl-Gewehre citierte; es ist allerdings aus dieser Summe auch be, Betrag für die Besserung der Wänzl-Gewehre und Armaturen überhaupt bestritten worden. Unte, allen Umständen ist diese ganze Summe aus den Centralacliven für die Rechnung dieser Reichshälfte ohne Abzug des ungarischen Antheiles für das Cflraoroina-rium des Kriegsministeriums verwendet worden und ich habe daher leine Ursache, von meiner damaligen Behauptung irgend etwas zurückzunehmen. Daß es mir sehr ernst war, Ihnen nicht Illusionen zu machen, daß es mir nicht daran gelegen war, Ihnen irgend eine hübsche Zifferngruppicrung vorzuführen, dafin möge man einen kleinen Beweis in der Thatsache finden, daß ich eben nur diese eine Zisser herausgriff, und zwar weil sich die korrespondierende Deckung in tnr Entnahme aus den Cenlralacliven findet, daß ich aber daS gesammle Extra-ordinarium des Kricgsministeriums, allerdings also die Werndl.Gewehre, welche in den späteren Jahren ange^ schafft wurden, so wie alles Andere, was für die Armatur der Armee angeschafft wurde, nicht weniger für die Festungen, und endlich, wie mir scheint, das recht kostspielige Materiale für die Panzerschiffe und für die Docks in Pola u. s. w., durchaus nicht in jene Factoren einzubezichen glaubte, welche ich für die Besserung des Vermögensstandes aufführte, sondern diese ganze Summe in die ordentlichen AuSgaben cinbezng, und ich glaube, diese Thalsache, wenn es überhaupt noch einer Versicherung bedürfte, sollte genügen für dcn Beweis, daß es mii nicht daran gelegen war, irgend etwas anderes als eine objective Darstellung der Verhältnisse zu geben. Was die Staatsschuld betrifft, so hade ich in meinem Cxposö erklärt, daß wir in der Periode bis zum Jahre 1873 66 Millionen Gulden aus den laufend'n Einnahmen für die Tilgung der Staatsschuld bestritten haben. Diese Thatsache ist eine absolut richtige. Wenn der Herr Abgeordnete aus einer Verglcichung mit den Ziffern der Staatsschulden-Controlcommissioi, einc Bc mänalmig dieser Angaben herleiten will, so glaube ich, daß es unmöglich ist, daß man da zu cioem Resultate komme; denn man vergleicht zwei Größen mit einander, welche vollständig ungleich sind. Es ist sehr gut möglich, ja sogar absolut noth, wendig, daß trotzdem der Nominalbetrag der Staats» schuld gestiegen ist. Ich citiere nur die eine Thatsache als Beweis, daß nemlich, wenn man 70,000 fl. gellilgt hat, man dafür wenigstens 100,000 fl. verschreiben muß. Wenn somit die Staatsschulden-Eontrolcommission den Nominalwerth der emittierten Tilres reguliert, so ist cS für denjenigen, der wirtlich einen Einblick in die Sache gewonnen hat, eine ganz natürliche Erscheinung, daß, trotzdem wir von der Staatsschuld getilgt haben, der tiominelle Stand der Schulden höher geworden sein kann. Auch der Zinscnzuwachs kann sehr wol eingetreten scin; wir haben ja nicht nur Schuldentilssungen vorgenommen, wir haben ja auch Kapital ausgegeben in Renten, weil wir Ablösung an den Lcmdesfond und an andere Fonds geleistet haben. Daß im Jahre 1876 die Zinsenlast eine außerordentlich höhere ist, das, meine Herren, erklärt sich aus Thatsachen: die wir ja alle miterlebt und mitgemacht haben. Im Budget des IahrcS 1870 stehen ja natürlich auch die Zinsen für den Eiscnbahnbau, den wir vorgenommen haben, und für die Schatzbonds die wir emittierten; es ist also, wie ich glaube, taum mög» lich, ans dieser ganz natürlichen Thatsache irgend einc Berechtigung zu einer Kritik meiner Ziffer ableiten zu wollen. Ich will nicht weiter eingehen in die Vorwürfe über den Mangel an Boraussicht, welche der Regierung gemacht wurden. Ob gerade ich dcn Vorwurf verdiene daß ich mich großen Illusionen hingegeben habe über dasjenige, was hier die goldene Acra des Aufschwunges genannt wurde, das darf ich vielleicht dem Urtheile derjenigen Herren Mitglieder dieses hohen Hauses überlassen welche schon damals hier anwesend waren. Ich meine' daß gerade aus meinen, Munde wiederholt Warnungen ertönt waren, welche darauf hinwiesen, daß man doch nichc glauben solle, die Sleigeruna der Einnahmen könne eine continuicrliche sein. Ich meine, daß ich mehr als einmal — und die damaligen Mitglieder des Finanz, ausschusses werden die Güte haben, sich hieran zu erinnern — gewarnt habe, in den Ausgaben sich gegenwärtig zu halten, daß tin Rückschlag nothwcndigerweise eintreten müsse. Ich sage das warhaflig nicht, um mir dabei irgend ein Verdienst zu vindicieren, aber ich sage es um beizufügen, daß ich glaube, wenn der Herr Abge- ordnete der egerer Handelskammer, welcher danpüS npch als k. l. Legationssecreiär in den weichen Teppichen der britischen Diplomatensalons wühlte, daß, wenn er damals schon Gelegenheit gehabt hätte, den Verhandlungen dieses Hauses mit derselben Aufmerksamkeit zu folgen wie jetzt, er vielleicht diesen Vorwurf an meine Adresse nicht gerichtet hätte. (ffortsehung folgt.) Politische Uebersicht. Uatbach, 14. Dezember. DaS ungarische Abgeoldnetenhans nahm »m 12. d. das 1876er Finanzgesetz in dritter Llsung definitiv an. Hierauf gelangle der Gesetzentwurf über das 80-Millionen-Nnlehen zur Verhandlung. Finanzminister Szell bat in wenigen Worten um die Annahme der Vorlage. Der deutsche Reichstag ist in die zwelte Berathung der politischen Paragraphen der Strafgesetz-Novelle eingetreten; ein Eompromiß bezüglich des Nrnim-Paraglaphen und der Veftlmmnngen zum Schuhe der Beamten lft gesichert. Von wohlunterrichteter Seite schreibt man der „Pol. Eorr." aus Konstantinopel unterm 7. d. M.: „Die Signatur der diplomatischen Sachlage 1st augenblicklich die Eorcurrenz, welche zwischen Mahmud Pafcha und dcn notdischen Großmächten inbezug auf die bevorstehende Reform.Action stattfindet. Es ist Thatsache, daß dcr Großoezier ein sehr weitgehendes Ncform-Elabmat fix und fertig hat, welches auch schon die Zustimmung und Genehmigung des Sultane gefunden haben soll. Mit der noch immer ausstehenden Publication desselben soll es sein eigenes Vewandlnis haben. Wie versichert wird, wäre Mahmud schon zu wiederHollen malen auf dem Punkte gewtsen, den angeblich daS Maß legitimer Erwartungen weit übersteigenden Reform-Irede zu proklamieren. Die Verwirklichung dieser Absicht soll jtdoch infolge wiederholter prtfsanter Vorstellungen der drei Kaisermiichle vertagt worden sein. Interessanter aber als alles dics ist, was über dle Motive dieses VertagungSwunscheS in den der Diplomatie nahestehenden Kreisen verlautet. Die nordischen Großmächte sollen in der Ueberzeugung geeinigt sein, daß eine Verkündigung von Re» formen, welche lediglich aus der eizenen Initiative der Pforte hervorgehen, in ihren paciftcatorischen Wirkungen auf die Kreise, für welche sie berechnet sind, weit hinter dm an sie geknüpften Erwartungen zurückbleiben dürften. Die Mächte sollen dafür ein um so größeres Gewicht darauf legen, daß die Pforte für die Annahme der von ihnen selbst zu gewürligenden Vereinbarungen uv» so eher sich entscheiden möge, als letztere angeblich sich dem Masse der Concessionen nur nähern, über welches die Pforte in einzelnen Punkten sogar hinauszugehen entschlossen sein soll. Sollte es mit diesem Sachverhalte seine Richtigkeit haben, so ist auch der Grundgedanke nicht schwer zu errathen, welcher bei dieser Politik der drei Nordmüchle der leitende ist. In der Annahme der von Oesterreich-Ungarn und seinen Alliierten emanierenden Refo.mvorschlüge seitens der Pforte soll gewissermaßen für die zu pacificierenden türkischen Provinzen die Gewähr liegen, daß die Durchführung und Verwirklichung der Reformen eine ebenso von Europa controllierbare sein werde. Es läßt sich nicht in Abrede stellen, daß damit die nordischen Großmächte den Nagel auf den Kopf ttiffen würden. Mögen die Reformen, welche Mahmud Pascha iu Mt,o hält, noch so weilreichende sein, so melden sie sicherlich in den wsurgierlen Provinzen geringem Vertrauen begegnen und ihren Eindruck verfehlen, wenn sie ohne intesioeS Zuthun ober Betheiligung der dabei in erster Linie intercsswlcn Mächte ins iicden irrten sollten." Hagesnemgkeiten. — (Hofnllchricht.) Die „Triefler Zeitung" meldel: Ihre kaiserliche Hoheit die Frau Erzherzogin Maria Theresa ift in Vegllilung ihrer Schwester der Prinzessin Adelgunde von Br^gllnza Sonnlag morgens halb 2 Uhr von Venedig in Trieft angekommen und hat sich sosou nach chrer Nntunfl zu ihrem er-lranlten Gemal, dem Herrn Erzherzog Karl i.'udrolg, begtl ben. Obwol iu dem Vefinoen Sr. tais. Hoheit eine Verschlim-mciung nicht cingctietcn ist, wurde einer o,r Leibärzte de« Herrn Erzherzogs, der grazer l. l, UmversillltSprosrfsor Dr. Hürner, nach Trieft berufen, und ist Samstag abends glrichzrilig ml< dem Oberst» Hofmeister Sr. lais. Hoheit, dem l, l. Generalmajor VaronHorn-siein, hier eingetroffen. Die Frau Erzherzogin Maria The. resa und die Prinzessin Adclgunde dUrsten, soviel bis jetzt bestimmt ist, morgen mit dem Eilzugc nach Wieu abreisen, wlH> rend der Herr Erzherzog Karl Ludwig noch länger iu Trieft zu verweilen gedenkt." (Personal» achr,cht,) Se. Excellenz dcr Hl« Minister flll ^anoesverthtioigung, Oberst Horst, ift an den Laricellen erkrank«. - (Von der orientalischen Nlademir.) Vor einiaen Tagen haben vier Zöglinge der orientalischen «labem«. die Herren Oliva, Steinbach, Traf Hohenwait und Milller, vor einer Prllfung«comm,ssion im l. und l. Nlni-sierium de« Neußern, daS Lonsulareltvm.E^amen abgelegt und 2240 sich nachher auch einer Prüfung au« der arabischen, türllschen und persischen Sprache unterzogen. Die Fertigkeiten, welche diese vier Zöglinge bei beiden Prüfungen an den Tag legten, veranlaßten da« Ministerium de« Neußern, denselben den Reft de« laufenden Schuljahre« nachzusehen, und werden dieselben bald nach dem Oriente abgehen, um dort ii den Consul ardienft zu treten. — (Neich«rath«wahl.) Wie die «Marburg« Zeitung" berichtet, wird in dem durch die Mandatsniederlegung Vrand-ftetter« erledigten Wahlbezirle Marburg. Pettau der Vice. Bürgermeister von Marburg, Herr Dr. Ferdinand Duchatsch, als verfassungstreuer «landidat auftreten. Von den Slovene« dürfte wahrscheinlich auch ein Lanbidat aufgestellt werden. — (Frucht-undMehlbörse.) Da« Statut der Frucht-und Mehlbvrse in Wien ist vam Finanzministerium im Einvernehmen mit dem Handelsministerium genehmigt worden. Der vorgelegte Entwurf hat nur einige redactionelle Abänderungen «fahren. — (Unglück «fall beim Turnen.) Der Vuchdrucker Heinrich Franz Libich stürzte in der Turnhalle des wiener M»nner>Turnvtreine« bei einer Uebung auf dem Reck kopfüber auf eine unter ihm liegende Matratze und brach sich da« Genick. Der Verunglückte war erst 24 Jahre alt, — (Wohlmotiviertcs Testament.) Ein alter Junggeselle, der kürzlich in London starb, hinterließ sein Vermögen von 6000 Pfund Sterling drei Damen, welche sich alle geweigert hat« ten ihn,u heiraten. Der Testator gab al« Grund an. «weil ich diesen Damen grvßtenlheil« die Nahrung meine« Glücke« im späteren Nlter zu danlen hatte." _____________________ Locales. Inr GesundheitSpftege. (Fortsetzung.) Wohnungsfrage. Da die Art und Weise wie die Bevölkerung wohnt, auf Morbilität und Mortalität Einfluß hat, so istdeS« halb die Hygiene vorzugsweise berufen, Rathschläge zu ertheilen, behufs Herstellung gesunder und zweckmäßiger Wohnungen, um von drohenden Mißgriffen abzumahnen. Die meisten Menschen sind aus Unkenntnis oder durch Gewohnheit von Jugend auf an die Schädlichkeiten, welche aus ungesunder Vequartierung resultieren, so sehr gewöhnt, daß sie die in einer schlechten Wohnung vorkommenden Unzukömmlichkeiten und acquiriertcn Uebel aller Art als natürliche Zufälle und unabwendbare Ca-lamitäten betrachten. Gegenüber dieser beschränkten und wechsclvollen Vorstellung von einer Wohnung ist es nothwendig, den richtigen Begriff einer gesunden und zweckmäßigen Wohnung zu definieren, wie er nach den Anforderungen der Hygiene festgestellt werden muß. Man versteht unter gesunder Wohnung einen vor athmosphürischen Schädlichleiten geschützten Raum, worin der sich regelmäßig und längere Zeit aufhaltende Mensch die psysiologischen Bedingungen zur Gesundheit und Langlebigkeit erfüllt ficht. — Wenn man den Begriff Wohnung im weiteren Sinne des Wortes aussaßt, sind auch die Schulen, Kanzleien, Werkstätten und ähnliche Localitäten, worin sich Menschen regelmäßig und durch längere Zeit aufzuhalten haben, unter diese Kategorie ein» zubeziehen, da sie die ncmlichen Rücksichten erheischen. Die wichtigsten hygienischen Momente bei allen Wohnun< gen sind reine Luft, Licht, passende Temperatur und Trockenheit, daher Sorge für Lufterneuerung, für Beleuchtung durch Tageslicht und künstlichen Ersatz desselben, für Wärme, Trockenheit, durch passende Lage und Baumaterial, durch Heizung, endlich für Kühle und Schatten in heißen Ländern. Alle diese Erfordernisse zeigen indes mancherlei Verschiedenheiten, je nach Land und Himmelstrich, je nach Bildung, Gebräuchen, Beschäftigungsweise und Kulturstufe eines Volkes, andererseits nach der jeweiligen Bestimmung solcher Wohnstätten, ob für einzelne Familien, oder für viele in einem verhältnismäßig engen Raum, wie dies bei öffentlichen Gebäuden, Spitälern, Fabriken lc. der Fall ist. Die Haupterfordernifse für jede gesunde Wohnung sind Luft und Licht, man erreicht dieselben durch pas' sende Wahl des Bauplatzes und der Lage des Gebäudes gegen eine bestimmte Himmelsgegend, durch freie Lage, entfernt von Localitäten und Anstalten, welche Luft, Licht, Temperatur der Wohnung oder auch nur ihr Trintwasser beeinträchtigen könnten. Ganz besonders muß aber jenem Bedürfnisse entsprochen weiden, durch Größe und erforderliche Genauigkeit der Wohnung, durch fachgemäße Construction des ganzen Gebäudes und der ganzen inneren Einrichtung, z. B. der Fenster und Thüren, des Treppenhauses, wie durch die Vertheilung aller inneren Räume, der Zimmer und Eorridore; durch zweckmäßige Einrichtung des Bodens, der Oefen und Kamine in jedem Zimmer, endlich durch Herstellung gewisser unentbehrlicher Anhängsel wie Küche, Abort, Eloaken, Nbzugslanäle, überhaupt durch Maßregeln für Entferntheit oder Beseitigung aller Abfälle, Unreinlichteiten und schädlicher mc-Phytischeu Ausdünstungen. Jedenfalls ist es ein Irrthum, daß eine ungesunde Nohuung nur ihren Inwohnern schädlich werden kann, und daß man deswegen allein und ausschließlich den Inwohnern das Urtheil überlassen muß, ob sie eine Wohnung für ungesund halten und ob sie eine unge» sunde Wohnung auf ihre eigene Gefahr bewohnen wollen. Das Gemeinwesen ist dabei ebenfalls interessiert, nicht minder als ob z. B. ein Mitbewohner durch eine feuergefährliche Gewerbsanlage die Gefahr eines Brandes für seinen Nachbar hervorruft. Ein ausbrechendes Feuer wird von jedermann als eine gemeinsame Gefahr betrachtet, während die Entstehung von Seuchen und Epidemien das Publikum noch gerne als ein Unglück ohne Ursache, welche willkürlich und gesetzlos sich verbreitet, betrachtet. Die Forschungen der Wissenschaft haben jedoch gelehrt, daß bei hinreichenden hilfreichen Kräften leichter eine ausgebrochcnc Fcuersbrunst zu dämpfen ist, als eine ausgebrochene Epidemie zu unterdrücken, wcnn man alle Bedingungen ihrer Entstehung sorglos hat groß werden lassen. (Fortsetzung folgt.) — (D iilcefan »rchiv.) Wie verlautet, wird der hoch-würdigste Herri Fürstbischof Dr. Pogatar die Sichtung und Ordnung de« lonsiftorialarchioes durch einen eigenen Diäcesau-archivar vornehmen lassen. Da« Diöcefanblatt wird von Zeit zu Zeit über den Fortgang dieser Arbeiten, über historische Funde und Au«beute berichten. — (Easinorestauiation.) Heute concerliert im Glas» salon die Mufillapclle de« l. t. Inf.'Reg. Nr. 4«. — (Bezirl « l ehrercon fer enz.) Vei der letzten, in der Stadt Stein ftattgefundenen außerordentlichen Vezirlslehrer» conferenz sind, ungeachtet der eingetretenen strengen Killte und unglachttt diesmal leine Reise»Entschäbigung«gclder verabfolgt wurden, nahezu sämmtliche Lehrer des politischen Vezirle« Stein «schienen. Nn der Tagesordnung stand die Wahl eine« Vertreters der Lehrerschaft in den Vezirtsschulrath an Stelle de« verstorbenen Herrn Ribnitar. Herr l. l. Vezirlsschulinfpector Johann Sima eröffnete die Eonferenz mit einer Ansprache, in welcher der Redner die Eigenschaften beleuchtete, die ein Abgeordneter des Lehrerftandes besitzen müsse, um im Schoße be« VeznlSschulrathe« erfolgreich auftreten zu ltlnnen. Der Redner hob helvor, daß man vor allem auf die Schaffung von gefehmtlßigen Schul« zustanden bedacht sein mllfse und e« eine Hauptbedingung sei, daß der Lehrer selbst die Schulgesetze vollständig leime, vou dem Geiste derselben durchdrungen sei und daü oberste Gesetz — die Reich«veifassung — hochachte. Ein Lehrer, dem Ver« fassung«treue fremd ist, tauge nicht in Oesterreich. Nur jene Lehrer, welchen die Tragweite eine« geordneten Staatswesens und die Wohlthaten geregelter Schulzustilnde unbelaunt, sind fähig, der Opposition gegen die Schulgesetze, persönlichen Verdächtigungen und Verunglimpfungen ein geneigte« Ohr zu schenken. Lin echter Patriot, eiu echter Oesterrcicher, der da« Vesondere dem Allgemeinen mileiordnet, läßt sich von verblendeten Egoisten nicht in« Schlepptau ziehen. Aufgabe des Lehrer« ist, der ihm zur Erziehung anvertraute« Jugend auch Patriotismus, Liebe zum Gcsammlreiche Oesterreich, Liebe zum angestammten Herrscher« hause beizilbtiugen, mögen die Gegner hierüber auch ei» Zelter-gcschili erheben. Der Redner ermunterte beim Schluß seiner Rcoe die Lehrerschaft zur Einigleit, zur ttcuen PflichterMuna. und zum offenen Auftreten. Nach dieser Ansprache wurde zur erwähnten Wahl geschritten; dieselbe traf Herrn Fran; Golmajer, Lehrer in Aich. — Nachdem Herr Schulinslieclor Sim a noch einiges Über NmtSschriften berührte, die Wiederholungsschule der soruM-ligsien Nufmerlsamleit empjahl und die versammclle Lehrerschaft ermähnte, gegenwärtig populäre Vortrage Über die neuen Maße und Gewichte zur Velehiung der Vevüllerung zu halten, wurde die Lonsercuz mit eluenl begeisterten dreimaligen „Hoch" auf Se. Majestät den Kaiser geschlossen. -(Wohlthun trilgt Zinsen.) Katharina B eck , MusilerSwilwe, Mutter dreier Kinder im Nlter von 1, 3 und 8 Iahrm, befindet sich in dürftigster, kläglichster Lage, ohne Erwerb und Einkommen. Edle Menschenfreunde werden driugend gebeten, Unterstützungen tu Geld, Lebensmitteln und Kleidung der genannten Witwe, wohnhaft im Tautscher'schen Hause, ebenerdig. Hoftralt, Klag'nfurterstraße Nr. 71, verabreichen zu wollen. — (Samm lung « gelder.) Für die auf österreichischen Voden geftllchttttn hilfsbedürftigen Familien au« der Herzegowina und Vosnien sind bi« jetzt 3604 fl. 59 kr. in V. V. und 1000 Franc« in Gold beim lrainischen Eomit6 eingegangen. Vom Weihnachtstisch. Dem scharfen Auge unserer geehrten Herren- und Damen» well wird die Thatsache nicht entgangen sein, daß sich unsere Handclswelt für das bevorstehende Weihuachlsfest in eifrigster Weise rüstet. Die Auslagen auf dem Veilaussplatze gewähren von Tag zu Tag glänzenderen Anblick, sie laden da« Pulililum zum Kaufe e,n. In L. W a ll e n l o'S Damen-, Mode- und Mai,«' faclureuwaren'Etablissrment (Hauplplay 7) liegen prächtige, m°> Verne Damen» und Heirenllciderstoffe zur Auswahl bereil. Die kostbaren shawl« und Teppiche, d»e wir bort erblick?!!, wllrden sogar im reizenden, feenreichen Harem willfährige Käufer fi»bcn. D,e Plaids, welche dort vorgelegt werden, lann der erste Gent-lemen de« britischen Reiches tragen. Da« Pelzwaareulager de« N. Kam an (Hauptplatz8) offe« riert da« Ueichste, was in diesem Fache je erzeugt wurde. Keine Dame dürfte sich weigern, in da« feine Fell des wildesten Thiere» ihren Schwanenhal« und ihre reizende Vllfte einzuhüllen. Vei Karinger H Kafch (Hauptplah) werden die elegan> testen Galanteriewaren, die den vornehmsten WcihuachlStifch deco» rieren tonnen, angeboten; e« gibt wol leinen «rlikel in Schmuck-, Toilett. und Rauch'Sacheu, tier hier nicht zu bekommen wäre; sogar Pttioleum-Kochilseu iu allen Grüßen sind vorhanden. Wenn sich nur auch ein „Struck!" vorfinden möchte, der deu Lungen, braten unentgeltlich liefern würde! Auch Iagdrequisileu feinster Qualität schmücken da« reiche Warenlager; jedoch an Männer, dir leine,, Schuß Pulver werth sind, wird die Abgabe von Schußwaffen verweigert. In der ParfUmeriewarenhandlung E. Mahr lKundschasts-platz) erhalten wir die feinsten, wohlriechendsten Pomaden; die stilrllndstm HaatveijUngung«mitlel werden Männern offeriert, deren Kopf bereit« mil allen Salben elngerieben wurde. „Mass" Louisen" wird die semfte Schminke serviert. „ Eltern, welche ihre» Kindern einen Festabend bereiten wolle«, finden in der Galanterie- und Spielwarcnhandlung^A. ^^/ .. (Spitalgafse) unzählige nette Sachen, als Puppen. M'lMlUl Möbel- und Kochgarniluren; das ganze Thierreich ist "^ und Stichwaffe« werden dort ohne Velastung des Famillenbilvs" geliefert. Die Insurgenten können sich hier ihren Vednil °ca«'-In den Guckkästen sehen wir Gegenden, in welchen man Wort „Steuer" nicht kennt. , Die DameN'Mode-, Eonfectiolis- und Weißwannhanolu"» C. Slückl (Congreßplah) kann mit den neuesten Namenm»"««' MantiÜen, Jacken. Joppen. Hüten, Weißwaren und renon'M"" steu Nähmaschinen aufwarten; Vorhänge prangen dort '»'t'''^, Qualität, geeignet für Frauen ,u Gardinenpredigten °n M' " beladene Ehemänner. . , > Im photligraphischen Atelier de« E. Pogorel, (V"'U' gasse) sehen wir die schönste« Vrustlnlder und Knieftücke "^"/ leblose —, üderdie« eiuen reichen Verlag vou Cabinet«-, «"»""' und LandschaftSphotographien. . < N. I. Fischer« Damen» und Herren.Putzwaren-il««» läge (KundschaflSplatz) glänzt durch ein wohlassortierte« ^""" Dameuhüten. Vaschlil«. Paletot«. Regenmänteln, Jacken, ^^ Ncbuinen, Krinoliueu, Herren« und Damelihemde«, ^^,r Manschellen und «ändern; letztere halten fester, al« das «all, Wcber'schcn Novelle zugeschnittene Eheband. , .», In deu Niederlagen bei V. W o s ch n a g g und mißbilligend gegen Larochetle und andere AlM"! Linlen aus. Paris, 13. Dezember. Das XIX. Siöcle ^ die bevorstehende Ankunft des Khedive von EgYP^ Frankreich an. Derselbe begibt sich nach Englano. dem Khedive reist auch der Thronerbe. Telegraphischer Wechselcur» vom 14. Dezember. jsM Papier - Rente 69 35. - silber - «eute 73 65, 7,.^ TtaalS-Nlileheu 1 l 1 80, — Vanl-Nctien 923 —, ^.,^ Kuluruh ,. 2 80 Tauben " 1 ^ Erdäpfel Zentner 1 ,60 Heu pr. Zentner - z <- Linse« Mehen - > — Stroh " , ,',s. 7 -" Erbsen „ - - Holz. barte« 32", "sl. ^ ^ Fisolen ,, 4^80 —welche«, ", ^ b^ Rind«schmalz pr. Pfd. — > 46 Wein. rother, pr.«'" h ^ Schweineschmalz „ -. ! 59 ^ — weißer " ^ ^ . ssteck, frisch. -! 841 Leinsamen prMtzen ^) spcck. geräuchert Pfd. — , — , s«s»" «r. Tlun - ^^-^ 'Angekommene Fremde. ÄM 14. Dezember. , ijfter^""' Hotel 3tal», Wien. VranbsteUer. I"lpector des l.'- Graz - GlaS, ilfm.. und Schwarzer. Wien- ^l, il» bstel Elefant. Zaillinger. Oraz. - Weiter un° leute. Pest. - Hladil. Hof. . ^ « bolel Vuropa. G'er«. Ädelsberg. ,^..„_,vident, La'ba«' Valcrischer Hof. »met, Verzehrungssleuerrev' FrallltsH«, Dlvaia - Nhaiii, 3'"!««- . _ Kirot,"' Mohren. Aottei, Krainburg, - «rubetz, "Usen. ^^^ Trieft. - M.louovii, Graz , ^^H^ Meteoroloaische VeobalMUN^n^^^ Z«^ K" __"^-^" 6UMg 745« - 6.V NWschwa« ^^ 14. 2. N°'i A," ^ 0.. schwach, s°U«t Morgen« und vormittags trübe «a» «"« ^ "" nensch««; «»zeichen zum Thauwetler, »"^ ^8° ««" Da« Tage«mi«tl der Temperatur — «" » ^-- -^ Normale.__________c^.?^Vr^°M »erantworlWtr «ebacltur: 0"«,» 2242 Amtsblatt zur Laibacher Zeitung Nr. 38«. Mittwoch den 15. Dezember 1875. (4284^2) Nl. 4392. GefaiMil-Aufsehcrsstelle. -, Iur Besetzung einer in der k. k. Männerstrasan' s^ zu Laibach erledigten definitiven Gefangcnauf- '^^stelle erster Klasse ,nit der jährlichen Löhnung ^ 3l)o Gulden und 25"/.. Activitä'tszulage und s hiedurch in Erledigung kommenden Provisors ,'^N Gefangen - Aufsehersstellc zweiter Klasse mit ^r jährlichen Löhnung von 200 Gulden und ^"/„ Activitätszulagc, dann dem Genusse der ka- /krnlnä'ßigen Unterkunft nebst Service, de,u Bezüge üner täglichen Brotportion von 1 '/^ Pfunden und ber Muntur nach Maßgabe der bestehenden Uni- formierungsvorschrift wird hieruiit der Concurs ausgeschrieben. Die Bewerber haben ihre gehörig belegten besuche unter Nachweisung ihres Alters, Standes, ihrer gewerblichen und Sprachkenntnissc, insbesondre der Kenntnisse der beiden Landessprachen, und ihrer bisherigen Dienstleistung binnen vier Wochen, ^m 19. Dezember 1875 an gerechnet, bei der ^fertigten k. k. Staatsanwaltschaft zu überreichen. Auf die Erlangung dieser Stelle haben nur ^lche Bewerber Anspruch, welche entweder nach ^ kaiserl. Verordnung vom 19. Dezember 1853, -"r. 266 N. G. B., oder nach dem Gesetze vom ^-April 1872, Nr. 60 N.G.B., für Civil-^atsbedienstungen in Vormerkung genommen sind. Jeder angestellte Gefangenaufseher hat übri- ^"s eine einjährige probeweise Dienstleistung als ^visonscher Aufscher zurückzulegen, wornach erst " erprobter Befähigung seine definitive Ernen- """g erfolgt. Laibach am 9. Dezember 1875. ^ K. K. Staatsanwaltschaft._________ l4l80—3) Nr. 2479. Kerkermeister-Stelle. k Bei diesem l. k. Landesgerichte ch die Stelle ll, Kerkermeisters mit den Bezügen der XI. Rangs Laschan w. p.