medicimsche Beschreibung Sauerbrunnen IM von Johann Vor Kitz Doctor und ordentlichem Professor der Medicin zu Lai! Physisch- chemische Laibach 1825. Erdrückt bey I g noz Aloys Edlen v. Kleinmayr. .^5? k-.:»e 1 .<.- r: !^ - .. / 0 2S^-9 (99 < A Zweck des vorliegenden Schriftchens ist, das Publicum mit den Resultaten, die aus den amtlich an¬ geordneten chemischen und medicinischen Untersuchungen der Fellachec Säuerlinge hervorgegangen sind, bekannt zu machen; ein Äustrag, der für uns eben so angenehm als ehrenvoll war, dem zu genügen wir uns in der ge¬ genwärtigen Schrift bemühet haben. Lage. Am nördlichen Fuße der carnischen Alpenkette, welche Äarnthen von Krain trennt, an der Commerzial-Stra¬ ße, die aus dem Kanker-Thale über den Seeberg ins Fellathal, Klagenfurter Kreises, führt, quillt der Säuer¬ ling im Orte Fella und Thale gleiches Nahmens, dicht am rechten Ufer des Fella - Baches, aus vier, nur einige Klafter von einander entfernten Quellen empor. Hn diesem, von den Alpen umgebenen Gebirgs - Tha¬ le tritt die rechte Thalwand auf 5oo Klafter Flächenin¬ halt von der Fella zurück. Diese geräumige Thalerwci- terung hat der Eigenrhümer des Sauerbrunnens, Herr Kaufmann Michael Peßiak, mit vieler Umsicht zu Wohn- und Badgebäuden, Stallungen, Wagenremisen, später zur Erbauung einer Kirche und zu andern Bedürfnissen benutzt. Der Brunnenplatz, wo die sammtlichen Quellen lie¬ gen, ist ein ungefähr 20 Klafter langer und io Klafter breiter Raum / und 26 Klafter oder 65 Schritte von den Wohngebäuden entfernt. Die schön eingefaßten Brunnen sind durch römi¬ sche Ziffern von einander unterscdieden, um die practlsch wichtigen Unterschiede in den jedesmahligen Anzeigen für die Anwendung der vier Brunnen leichter zu übersehen. -2-- Physische Eigenschaften der Fellacher Sauerbrunnen. Die älteste Quelle I. entspringt aus der natürlichen Fassung eines harren Felsens von grauem Kalke. Die Tem¬ peratur des Wassers bleibt sich immer gleich und betragt nach oft wiedcrhohlten Versuchen -4-7,0 nach Reaum. In ein Glas geschöpft ist es völlig klar, durchsichtig und wirft wenig Blasen. An der Luft trübt es sich nach lan¬ ger Zeit und setzt weiße Flocken aber kern Eisenoxydul ab. Frisch aus der Quelle geschöpft, besitzt es einen angenehm erfrischenden milden Geschmack, doch offenbar gesalzener als die übrigen Quellen; auch »st der alcalische Geruch deutlich wahrzunehmen. Das mäßig ausströmende kohlen¬ saure Gas verursacht eine prickelnde Empfindung in der Nase. Die Schichte des Wassers ist 3 Zoll hoch mit koh¬ lensaurem Gas bedeckt. Die Quelle II. ist aus dem Felsen gehauen. Das Wasser sprudelt aus mehreren Felsenspalten mit Macht aus dem Sckooße der Erde hervor. Die Zuströmung von der Sohle der Quelle bis zur ersten Ausflrrtzröhre ist in 12 Minuten iZ 1)2 Cubikschuh, oder i8^Zog Eubikzolle, oder 228 ZZ)4o Flaschen, die Sauerbrunnenflasche zu 80 Eubikzolle gerechnet. Von der ersten bis zur zweyten Ablettungsröhre steigt bas Wasser nur in 70 Minuten. Die Menge des Wassers ist ist hier nur 8Zg4 Cublkschuhe, mnhin in 82 Minuten ein Zufluß von 22^4 Eubikschuhen, oder bcynahe io österreichische Eimer. Die Temperatur ist eben so wie bey Nro. I. -4- 7,0 nach Reaum. An der freyen Luft bleibt es lange hell, erst nach einigen Stunden wird es wenig trüb, und nach einigen Tagen laßt es Flocken von Eisenoxyd fallen. Das Wasser dieses Brunnens ist crystallhell, und hat an der Quelle getrunken, einen sehr angenehmen säuerlichen, stechenden 3 und hintennach gelinde kisenhaften Geschmack/ es perlt sehr stark und erregt leicht eine flüchtige Berauschung. Die Dunfllage über der Quelle ist sehr mit Kohlensäure beladen. Die Quelle III. / welche bloß zum Baden gebraucht wird , liegt von der ersten und zweyten 35 Schritte ent¬ fernt. Die Zuströmung ist jede Minute 1)2 Zoll in der ganzen Kreisfläche genommen, das ist 5o8 Eublkzolle oder 7 Maß. Die Temperatur betragt -z- 7,0 nach Neaum. Der Geschmack des Wassers ist tinrenartig und zusammen¬ ziehend , es wirft wenig Blasen. Es ist sowohl im Glase als im Behältnisse immer klar und hell. An den Wanden des Brunnens setzt er kalkhaltiges Eisenoxyd häufig ab. Die Quelle IV. ist von der alten Quelle westwärts 2 1)2 Klafter entfernt. Die Zuströmung ist in jeder Mi¬ nute 0° 0/ 1" 3"/ in der ganzen Kreisfläche, mithin 12,071 Eubikzoge oder 17 Maß. Das Wasser in dieser Quelle ist wegen der ungeheuren Ausströmung deskohlen¬ sauren Gases, in einer so starken und lebhaften Bewegung, daß es zu sieden scheint. An den Seitenwänden der Gläser setzen sich viel Glasblasen an, die in zahlloser Menge vom Boden aufsteigen. Der Geschmack ist anfangs angenehm, säuerlich und prickelnd, dann gelinde zusammenziehend. Geruch hat es an der Quelle keinen , aber das häufig aus¬ strömende kohlensaure Gas erregt ein eigenthümliches Ge¬ fühl in der Nase. Die Schichte des Wassers ist 3 Schuh hoch mit kohlensaurem Gas bedeckt, wie eine brennende Kerze zeigt, die darinn sogleich verlöscht. In den Abflüssen fallt eine Menge gelblich-braunen Eisenockers ab. Aus den bey der chemischen Analyse gefundenen Be- standtheilen und ihren Verhältnissen* *) folgt, daß alle 4 Quellen zur Elaste der Säuerlinge gehörig, theils in der Art, wie sie die Kohlensäure gebunden enthalten, theils besonders in quantitativem Verhältnisse ihrer Salze von einander abweichen. ') Die chemischen Bestandtheile der Fellacher Säuerlinge führe ich nach der, von dem Herrn Apotheker von Gromadjki genau gepflogenen Untersuchung in der hinten angehängten Tabelle an. * L -4- Wirkungen der Fellacher-Quellen im Allgemeinen. In Hinsicht aufdieNützlichkeit dieser Brunnen-An- stalt, und der Anwendungsarr der Fellacher Mineral¬ quellen beziehe ich mich zuerst auf das von Herrn Gubcr- nialrath und Protomedicus Dr. Sch neditz abgelegte Ur- theil, welches unterm Zo. Juiy 1824 zur allgemeinen Kenntniß gebracht wurde. In wie fern man im Stande ist/ aus den aufgefuN- -enen Bestandtheilen die Heilwirkungen dieser Mineral¬ quellen zu folgern, und jene Krankheitsformen aufzu¬ stellen / bey welchen der äußerliche und innerliche Gebrauch der Fellacher-Säuerlinge sich sowohl nach eigenen als fremden Beobachtungen und Erfahrungen in so vorzüg¬ lichem Grade bethätiget, so zeigen sie sich durch Erschei¬ nungen und Folgen ihrer Anwendung und Vergleichung mit andern ähnlichen Mineralwässern in ihrem Wir- kungscharakter/ und zwar Vie Quellei. als ein auflösendes Mineralwasser, die Quellen II. er IV. reitzend und stär¬ kend zugleich. Dis allgemeinen Wirkungen der Fellacher Sauet- linge erstrecken sich auf alle Hauptspsteme des menschlichen Körpers. Es geht demnach aus den allgemeinen Erscheinungen und Wirkungen dieser Trinkquellen das Resultat hervor, daß sie die Reproduktion unmittelbar ansprechen; sie wirken daher auf bas Verbauungs- und Ernäh- rungssystem bedeutend und heilsam, erhöhen die Tha- tigkeit der emsaugenden Gefäße, Drüsen und Nerven; dadurch wird der Kreislauf in denselben freyer und regel¬ mäßiger , die Anschoppungen und Stockungen in den Ein- geweiben des Unterleibes gehoben, und durch den Trink- gcbrauch der salzigen Quelle I. die Entleerung der verle¬ genen Exkremente und angesammelten trägen Schleime befördert, und daher die Eßlust vermehrt. Durch den frepern Blutumlauf wirb nun der Andrang desselben, -5- und das davon herrührende Gefühl von Ermattung und Beängstigung, und die krampfhafte Vermehrung der War¬ me beseitigt. Weitere wohlrhänge Wirkungen äußern sich auffallend m den drüsichten Theilen des Unterleibes und besonders den Harnwerkzeugen. DieLebensthatigkeit im Pfortader - undHarnsyftem wirderhöht, dieGall - undHarn- absonderung ungemein vermehrt/ die Störung des Leber¬ und Nierengeschaftes aufgehoben/ und tue Anschoppungen inderMilz und den Gekrösdrüsen werden erweicht und zer- theilt/ Iberen und Blasensand durch Tilgung der Harn¬ saure aufgelöst und talkartige Gichtablagerungen in den Gelenken so zertheilt, daß die starren Glieder ihre Gelen¬ kigkeit wieder erhalten. Die Wirkungen der Quelle II. und IV. sind im All¬ gemeinen auf den menschlichen Organismus ziemlich die¬ selben ; jedoch andern sie sich vermöge der von der Quelle I. abweichenden Bestandtheile derselben natürlich auch dahin ab/ daß die sehr vorwaltende freye Kohlensäure und auch der Eisengehalt/ besonders der Quelle IV./ eine große Berücksichtigung verdienen. Die Verschiedenheit ihrer Wirkungen besteht also vorzüglich darin: daß sie sich auf das Blutsystem gelind reitzend und stärkend zeigen; sie bewirken bey manchen empfindlichen oder voll¬ blütigen Kranken eine leichte Eingenommenheit des Kopfes/ beschleunigen den Kreislauf des Blutes, und machen den¬ selben gleichförmiger und starker. Sie erhöhen die natür¬ lich? Warme des Blutes/ geben dem Faserstoffe desselben mehr Bindung und Kraft, vermehren den rothen Antheil desselben, erzeugen dadurch eine gleichförmige normale Mischung des Blutes und somit ein gewisses belebendes Ge¬ fühl von Munterkeit. Demnach ziehe ich diese dem Gebrau¬ che der Quelle Nr. I. in allen Fallen vor, wo der Kranke an dem sogenannten Zustande der örtlichen torpiden Schwache der Verdauungswerkzeuge oder der ganzen Constitution ursprünglich leidet, oder wo Erregung trä¬ ger Lebensthätigkeit des Gefäßsystems und Aufregung der Contractwn im erschlafften Faser - und Zellspstem nörhig ist. Diese Quellen wirken auch wohlthätig, vorzüglich be- —- 6-. lebend auf das ganze Nervensystem. See stimmen die krankhafte Reizbarkeit der Nerven herab, geben ihnen neue andauernde Spannkraft; verschaffen dadurch den grämlichen, lebensmüden Hypochondrien neuen Lebens¬ genuß und Freuden; den nervenschwachen hysterischen Frauen neue Kraft, den sonst unbedeutenden Einwir¬ kungen kräftiger zu widerstehen. Sie leisten, wegen der Reichhaltigkeit an Kohlensäure, in Krampfen, besonders wenn diese vom Gangliensystem des Unterleibes ausgehen, Len erwünschten Erfolg. Es ergibt sich nun schon darauf Laß die Fellacher Säuerlinge in vielen chronischen KranE- heilen, wo Unthätigkeit der Blutgefäße, zu sehr erhöhte Empfindlichkeit und übermäßige Reizbarkeit der Nerven die Hauptursache des Leidens ist, sich ungemein heilkräftig bewähren, was in einzelnen Fällen näher berührt wer¬ den soll. Die Krankheitsfälle , in welchen sich der Erfahrung zu Folge die Fellacher Säuerlinge heilsam gezeigt haben, find in gedrängter Kürze folgende: Die Fellacher Sauerbrunnen find in der Verbindung mit den Bädern und übrigen Verhältnissen dieses Eurorres gegen die meisten chronischen Krankheiten des U n t c r I e i- bes von entschieden wohlthätiger Wirkung, nur mit Ausnahme jener Krankheiten, bey welchen ein enti dli- cher Zustand des Blutsystems zugegen ist. Sie sind also heilkräftig: i) In der ganzen Elasse gastrischer Lei Len,'sie mögen ihren Ursprung unverdauten Nahrungsstoffen oder, fehlerhaften Absonderungen verdanken, als: in Sa¬ bu r r a l -, Gallen-, S ch l e i m - und W u r m z u si ä n- den der ersten Wege. Gegen diese Krankheitsformcn des Darmcanals finde ich den Trinkgebrauch der Quellei., welche ohne Aufblähung üble Anhäufungen und Ausson¬ derungen entfernt, angezeigt. Noch sicherer folgte die Wir¬ kung auf vermehrte Stuhlausleeiung in den ersten Tagen des Trinkens , wenn der Brunnen mit Molken vermischt genossen, oder wenn dem Brunnen, der die schädlichen Anhäufungen aufgeregt und beweglich gemacht, durch —- 7 — eine Gabe wässeriger Rhabarbaratinctur zur Entfernung derselben nachgeholfen wurde. Wie wohlchatig der Fella- cher Sauerbrunnen die Lebensthärigkeit des Magens auf¬ regt, fühlt jeder Brunnengast in der schnell zunehmenden Eßlust. 2) Gegen den Durchfall. Wenn der Grund des habituellen Durchfalls in fehlerhafter Beschaffenheit der Darmsafte oder Galle, in beschleunigter peristaltischer Be¬ wegung oder in der Schwache des Darmcanals mit dem Zustand einer erhöhten Reizbarkeit verbunden liegt, er¬ weiset sich dieser Sauerbrunnen sehr heilsam. So heilte ich einen Durchfall, welcher sich unter dem Gebrauche aller übrigens angezeigter Mittel, durch mehrere Monathe immer verschlimmert hatte, durch den Trink- und Bad¬ gebrauch der IV. Quelle in kurzer Zeit vollkommen. . 3) Gegen Hämorrhoiden. Da es hier ganz be¬ sonders darauf ankommt, die Congestion des Blutes nach dem Mastdarme, die örtliche Plethora des Unterleibes und die Stockung im Pforradersysteme zu heben, so che- wahrt sich der Fellacher Sauerbrunnen besonders in jenen Fallen, wo Hypochondrie mit Hamorrhoidal-Beschwerden abwechselt, und wo die Lebensart mit geringer Bewegung und anhaltender Anstrengung des Geistes verbunden ist, in vorzüglichem Grade heilsam. 4) Jndenhaufigaufursprünglichen Stö¬ rungen der Verdauungsorgane beruhen¬ den Folgekrankheiten, nahmentlich: a. Indem Wechselfieber, bcy welchem sich im Anfänge der gastrische Charakter und Erscheinungen ge¬ störter Functionen der Eingeweide und vorzüglich des Ma¬ gens und übrigen Darmcanals zeigten, wo sich schon wirkliche Anschwellungen und anfangende Verhärtungen der Milz und Leber erzeugt haben, in welchen letzrern Fallen die China nicht gut vertragen wurde, habe ich durch den bloßen innerlichen Gebrauch der Sauerbrunnen meh¬ rere Wechselsieber mit ihren Folgekrankheiten vollkommen geheilt. K. In der Gicht. Die vorbereitenden Gelegen- — .8- heits-Ursachen und Erscheinungen bey der Gicht deut?n offenbar auf eine Störung der Verdauung und Blut¬ bereitung und der Ab- und Aussonderungen, vorzüglich jener des Harns, wodurch es geschieht, daß die Phosphor¬ saure in zu großer Menge im Organismus sich anhäuft, und ihr Ueberfluß und die mit ihr verbundene überflüssige Kalkerde nicht hinlänglich, zumahl durch den Urin aus¬ geleert oder durch Eapillar-Gefäße der Gelenkbanderund Sehnenscheiden unzweckmäßig abgesondert wird. Aus den oben angegebenen allgemeinen Eigenschaften der Fcllacher Säuerlinge, nach welchen diese die Reproduktion unmittelbar angreifen, die Absonderungen der Haut und der Urinwerkzcuge vorzugsweise befördern, und die Gicht- materie durch diele beyden Eolatorien ausleeren, sind die auffallenden Heilwirkungen, welche diese Säuerlinge in Verbindung mit unsern Bädern schon so vielen Gichtkran¬ ken geleistet haben, erklärlich. Diejenigen Falle, in wel¬ chen der in der Säftenmasse allgemein verbreitere Gichtstoff bey wiederhohltemGebrauche dieser Mineralwasser größten- theils ausgeschicden, daher seine Absetzung nach den Ge¬ lenken gehindert oder doch wenigstens vermindert wurde, werde ich, was ich bey mehreren Kranken selbst gesehen und mich durch die Beobachtung zu Hause aus dem vor¬ trefflichen Erfolge der Cur überzeugt habe, mit der Zeit in einer andern Schrift mitthcilen. o. In der Wassersucht. Wenn die Ursachen dieser Krankheit in der Schlaffheit und Schwache der Ver¬ dauungswerkzeuge und des BlutlystemS gegründet sind, oder wenn Verstopfungen verschiedener Eingeweide des Unterleibes, nach kalten Fiebern durch ihren Druck auf die lymphatischen Gefäße oder aufgroßc Venenstawme die Wassersucht erzeugt haben, erprobte das Fellacher Mine¬ ralwasser seine heilsame Wirkung. Ein äußerst anziehen¬ der Krankheitsfall eines wassersüchtigen Mannes, welcher die Genesung aus dieser Brunnen-Anstalt durch den inner¬ lichen und äußerlichen Gebrauch dieser Säuerlinge erhal¬ ten, berechtigt mich zu der Behauptung, daß, wenn noch eine Möglichkeit, obige Ursachen zu heben, vorhanden - 9- sst, die Fellacher Säuerlinge gewiß heilsam wirken, da ihre auflösende und urintreibende Kraft zugleich die Ur« fache sammt der Wirkung angreift, 5) In chronischen Krankheiten des reproduktiven Systems mit vvrwaltendem Leiden der Lymphgefäße und Lymphdrüsen, z, B. : gegen Scrophelkrankheit, wo sich solche scharfe schadhafte Stoffe in den ersten Wegen be¬ finden, und sie örtliche Stockungen und Drüsenanschwel¬ lungen erzeugen, hat sich der Gebrauch der auflösenden Quelle Nro. I. heilsam bewiesen. Jedoch muß hier der Kräflezustand des Körpers und der Verdauungsorgane berücksichtigt werden, damit man durch zu häufigen und zu langen Gebrauch dieses Säuerlings nicht etwa die all¬ gemeine oder örtliche Schwache vermehre. In einem sol¬ chen Falle ist es rarhlich zu der Quelle IV. überzugehen. Noch wirksamer ist der Säuerling m Verbindung mit den Bädern, wodurch die durch Krampf bewirkten Drü¬ senanschwellungen und Verstopfungen gehoben, und durch die bedeutende dabey Statt findende Einsaugung die zähe dicke Lymphe verdünnet wird. 6) Bey schleimiger Anlage und dergleichen aus Schlappheit herrührendenAusflüfsen, daher in der Bleich- sucht und bey fehlerhafter Menstruation, so wie beym weißen Flusse. Auch zeigte sich der Gebrauch des Fellacher Mineralwassers bey übermäßiger Menstrua¬ tion und chronischen Blutstüssen der Gebährmutter heil¬ sam, wo örtliche oder allgemeine Schwache des Körpers ohne Charakter des Erethismus zum Grunde liegt, und wo von der Aufregung der Geschlechtsthätigkeit kein Nach¬ theil zu befürchten ist. 7) Gegen Nieren- und Blasenbeschwerden, und zwar, wenn keine Entzündung oder organischer Feh¬ ler in den Harnleitern oder Harnröhren zugegen, sind die Fellacher Säuerlinge wegen der Reichhaltigkeit an kvhlensaurem Natron und ihrer Kohlensäure, wegen ihrem Antheil Magnesia und ihrer urintreibendenKraft, von der vortrefflichsten Wirkung. Ich sah unter dem Gebrauche dieser Säuerlinge Steinchen von der Größe einer Linse, -10 - und eine Menge schleimigter Materien mit folgender be¬ deutender Erleichterung abgchen. 8) In Krankheiten der Brust eignen sich diese Säuer¬ linge durch ihren geringen Gehalt an Eisen für diejenigen Kranken, welche die starken Wasser von Pyrmont, Dri¬ burg und Eger zu sehr angreifen. In allen Krankheiten der Brust, die aus Schwache entstanden und von keiner Neigung zu Entzündungen oder Eongestionen begleitet sind, leisten sie wohlthätige Wirkungen. Besonders aus¬ gezeichnet ist ihre Wirkung bey Schleimsucht der Lunge, Brustkrampfen, in schleimigem Asthma und bloß consen¬ suellen Leiden der Brust. Doch in den meisten Brustübeln müssen sic mit Vorsicht gebraucht, und meistens mit lauer Milch oder Ziegenmolken vermischt getrunken werden. g) In N erv e n kr a n k h ei t e n. Die heilsameWir- kung des Fellacher Mineralwassers ist vorzüglich in den zahlreichen Krankheiten, die sich im Nervensystem durch mannigfaltige Zufalle äußern. Bey Magenkrampfen, ha¬ bituellen Koliken, Krampfen und Zuckungen ohne Erethis¬ mus erweisen sich diese Säuerlinge sehr zuträglich. Ich habe durch den alleinigen Trink-- und Badgebrauch schwer- müthige Hypochonder von ihren Qualen, und Frauen, selbst Mädchen von hysterischen Krämpfen vollkommen be- freyet, von diesem Curorte zurückkehren gesehen. Von dem Gebrauche . des Fellacher Gesundbrunnens und der Heilbäder. Keiner der Eurgäste soll diese Säuerlinge und die Bäder ohne vorläusige Berarhung mit einem Arzte und ohne vorher in den gewöhnlichen Vorschriften der Diäte¬ tik belehrt zu seyn, gebrauchen. In manchen Fällen mö¬ gen Vorbcrcitungscuren nützlich und nothwendig seyn, wie bey an großer Schwäche und Reitzbarkeit des Nerven¬ systems Leidenden, besänftigende oder stärkende Mittel; bey an hartnäckigen Leibcsverstopfungen und an großen Störungen des Kreislaufes im Unterleibe Leidenden, küh- -— rr- lend auflösende Mittel; bey Vollblütigen, zu Eongestio- nen des Blutes und zu activen Blutflüssen geneigten Blutentleerungcn. Indessen sollte man nicht >ede erethisti- sche Aufwallung im Blutgefäßsystem- daher starkes Herz¬ klopfen, geschwinde Respiration, Hitze und Röthe deS Körpers für Zeichen des Ueberflusses an Saften ansehen, und sich deshalb in dem Gebrauche dieser Säuerlinge ab¬ schrecken lassen; denn diese Krankheitsanlagen, bey wel¬ chen die Fellacher Säuerlinge gegen irgend ein Uebel an¬ gezeigt sind, ist bey dem vorsichtigen Gebrauche und rich¬ tiger Auswahl derselben der Cur nicht nur nicht entgegen, sondern sie kann auch dadurch selbst beträchtlich vermin¬ dert werden. Bey solchen Kranken wird gewöhnlich mit wenigen Glasern aus der Duelle I. der Anfang gemacht, und dann zu der Duelle II. , entweder mit einem Zusatze von Weinstein, oder ohne demselben, ungefähr in sieben Tagen zu der Quelle IV. allmählich übergegangen. Soll¬ ten die letztern Quellen dennoch Wallungen beym Trinken bewirken, so lasse man sie erst eineWeile nach dem Schöpfen, oder erwärmt durch Auschütten warmer Milch oder heißen Wassers trinken, damit ein Theil der Kohlensäure sich ver¬ flüchtige und das Eisen niederfalle. Dagegen kann bey der schlaffen, torpiden, phlegmatischen, chlorotischen Consti¬ tution, wenn diese und die damit verbundene Krankheils¬ form, z.B. weißer Fluß, schleimigeHämorrhoiden, Schleim¬ schwindsucht, Neigung zu passiven Blutflüssen, zu Diar¬ rhöen, zur Wassersucht u. dgl. auf wahrer allgemeiner oder örtlicher -schwäche beruht, oder wenn diese durch d e längere Dauer jener Krankheiten nach entfernter Ur¬ sache zurückgeblieben ist, sogleich mit der IV. Duelle be¬ gonnen werden. Von den Regeln beym Trinken. Der zweckmäßigste Zeitpunkt zum innerlichen Gebrau¬ che der Mineralwäster ist nach vielfältiger Erfahrung und der allgemeinen Annahme nach, der frühe Morgen, weil bep der Empfindlichkeit des nüchternen Magens das Wasser -12- UM so kräftiger einwirken und auch leichter verdaut wer; Pen kann. Der tägliche Genuß des Wassers soll daher in der Frühe unter mäßiger Bewegung von sechs bis acht Uhr- fortgesetzt werden, Jedoch kann bey sehr schwächlichen und delicaten Naturen, oder überhaupt solchen, die erst gegen Morgen in einen tiefen -schlaf verfallen, und die¬ sen zur Erhaltung ihrer erschöpften Kräfte nothwendig bedürfen, eine Ausnahme von dem zu frühen Trinken finden, Man fange also die Eur mit einer kleinern Anzahl von Gläsern an, und steige allmählich damit. Jeder soll die Empfänglichkeit des Magens gegen den Brunnen berücksichtigen, und glaube ja nicht, daß die Menge des verschluckten Mineralwassers die Krankheit heilen oder die Eur abkürzen könne. Aufblähung und Magendrücken sind sichere Zeichen, daß man zu viel getrunken habe, und folglich weniger trinken müsse, Schlaffe phlegmatische Personen mit übrigens guten VerdauungSkraftcn werden in der Regel mehr Wasser- Vertragen, als lebhafte und reitzbare, oder mit schwachem Verdauungsvermögen begabte. Bey der Brunnencur muß man sich Frühmorgens angemessen warm kleiden, das mit dem Master aus der Quelle I, und II. gefüllte Glas schnell auStrinken, alle Viertel-Stunden dasselbige wiederhohlen, so dass man zwey Stunden mir dem Trinken hmbringt. Da daS Wasser in der Quelle IV. reich an Kohlen¬ säure ist , so darf man das Trinkglas nur so weit mit dem¬ selben füllen, als auf ein Mahl getrunken werden kann. Erst eine halbe, oder besser eine ganze Stunde nach dem letzten Glase kann das Frühstück genommen werden. Indessen werden nervenschwache Personen, die beym Erwachen eine Schwere und Mattigkeit fühlen, schwache Verdauungskräfte haben und den Brunnen nüchtern nicht vertragen, wohl thun, vorher ihren Magen durch einen leichten Kaffeh oder Ehocolate empfänglich oder starker zu -IZ- machen/ um den Brunnen aufnehmen und yerdauen zii können. Bey heiterer warmer Witterung/ und wenn man mäßige Bewegung dabey machen kann, trinke man ein Glas mehr, bey rauher und naßer weniger. Man soll nach und nach mit der Zahl der Glaser herunter steigen / wenn man die däzu nöthige Zeit darauf verwenden kanm Sehr nachtheilig wirkt jede wahrend der Zurzeit un¬ ternommene Anstrengung des Körpers und der Seele auf die Gesundheit ein ; nicht minder nachtheilig ist beym Tage zu schlafen / wenn die Aufforderung dazu noch so groß ist, well Kopfweh und Schwindel unausbleibliche Folgen davon sind. Man hüthe sich bey der übrigens nothwendigen Be¬ wegung vor Erkaltung und Erhitzung, daher soll die Klei¬ dung der Witterung, ja selbst der verschiedenen Tagszeit, angemessen seyn. Man setze die Eur so lange fort, bis wenigstens ei¬ nige Spuren der von dem Genüsse dieser Säuerlinge beob¬ achteten guten Wirkungen sich zeigen; besonders verlän¬ gere man den Gebrauch desselben, wenn die Natur in kritischen Bewegungen oder wahren Ersten begriffen ist. Man mäßige sich während der Mahlzeit m Hinsicht der Menge der Speisen, und lasse sich ja nicht von der großen Eßlust, die der Genuß des Wassers erzeugt, zu einer Ueberladung des Magens verleiten. Unnütz oder schädlich kann der Gebrauch der Fella- cher Säuerlinge werden: bey scirrhösen Verhärtungen des Magens und der Gedärme, die in ein offenes Ge¬ schwür überzugehen drohen. Bey acuten Blurstüssen besonders der Gebrauch her II. und IV. Quelle, weil sie durch ihre rechende, die Be¬ wegung des Blutes vermehrende Kraft diese Uebel ver¬ mehren müssen. Sind aber die Blutstüsse in der Schwä¬ che und Schlappheit der Gefäße ohne erhöhte Neitzbarkeit gegründet, dann können die Fellacher Säuerlinge geiade die Heilung derselben herbeyführcn. ' - Aus eben den angeführten Gründen sind besonders die Quellen II. und IV. auch bey Vollblütigkeit, in der Schwangerschaft und bey Neigung zu Entzündungen schädlich. Endlich dürfen sie auch, bey wirklicher Vereiterung eines Eingeweides nicht gebraucht werden. Beym Eintritte der monathlichen Reinigung bey Frauenzimmern ist das Drittel oder die Hälfte der tägli¬ chen Menge Les genommenen Mineralwassers abzubrechcn, oder nach Umständen für die ganze Dauer derselben der Gebrauch auszusetzen. Dre seltenen Ausnahmen dieser Regeln müssen von einem einsichtsvollen Arzte bestimmt werden. Von dem Gebrauche der Fellacher Säuerlinge als Bäder. Vorzügliche Aufmerksamkeit verdient der leit Ent¬ stehung dieser Brünnenanstall schon übliche Gebrauch die¬ ses Wassers zum lauwarmen Bade, und eö wäre zu" wün¬ schen, daß diese vortreffliche Badansialt bcy der hinläng¬ lichen Menge von Sauerbrunnen auch die nöthige Aus¬ dehnung erhielte, damit dieselbe bey dem Drange der Hcil- suchenden für alle Forderungen hinreichen würde. Die hier gebräuchliche Bereitung und Anwendungs¬ art der Bäder besteht in einer Mischung von gleichen Thei- len Bachwassers und des Sauerbrunnens. Diese Zusam¬ menmischung wird mit denselben Srahlkolben wie die Sauerbrunnbäder erhitzt, und dient als Vorcur vor dem Gebrauche der stärkern Sauerbrunnbader, welche letztere aus reinem Sauerbrunnen, mir Stahlkolben erhitzt, be¬ reitet werden; Kranke von sehr zartem Hautorgan, von schwächlicher reitzbarer Constitution, werden das Vollbad nicht gleich vertragen, und werden wohl rhun , sich vorher jener Mischung, oder auch ohne Zusatz von Sauerbrunnen zu bedienen. Besondere Auszeichnung verdienen die Bäder in Fel- iS — lach wegen ihrem großen Gehalt an kohlensaurem Gas, und hierin unterscheiden sich die vier Säuerlinge wesent¬ lich von einander. Es kommt demnach nebst der Berei¬ tungsart noch auf die Bestimmung an, aus welchen Quellen die Bader bereitet werden sollen. Dieses muß dem sedesmahligen Ermessen des Arztes mit strenger Berück¬ sichtigung der Individualität des Kranken und der Be¬ schaffenheit der Krankheit, in wie fern der Arzt die Koh¬ lensäure auf den Kranken einwirken lassen will, über¬ lassen seyn. Im Allgemeinen ist es am zweckmäßigsten, den Ge¬ brauch der Bäder aus den schwachen Quellen anzufangen, und dann erst zu den stärkern überzugehen. Die Temperatur des Bades ist nach Anordnung des Arztes durch ein Badethermometer zu bestimmen. Das ei¬ gene Gefühl, der Arm ist oft der beste Thermometer. Es dürfte die Temperatur des Bades zwischen 25 — 28 Reaum. fallen. Die besonder» Ausnahmen viel unter 25 und eben so über 28, oder die Anzeigen und Gegenanzeigen der kal¬ ten und heißen Bäder hat der Arzt nach der verschiedenen Constitution und individuellen Beschaffenheit eines gewissen Kranken und der Krankheit zu beurtheilen. Für die Dauer des Bades kann keine allgemeine Re¬ gel festgesetzt werden. Sie richtet sich bloß nach der Be¬ schaffenheit des Kranken und des Bades. In einem war¬ men Bade verlängere man die Zeit von 10— i5 Minu¬ ten, bis auf eine Stunde. Krankh eite n, gegen welche sich die Fellacher Sauerbrunn-Bäder wirksam zeigen. 1) Gicht, Glied ersucht. In diesem Zustande haben sich, so vielfältigen Erfahrungen zu Folge, die Bader aus diesem Mineralwasser in Verbindung mit dem inner¬ lichen Gebrauche desselben sehr heilsam bewiesen. Auffallend ist die Wirkung der Bäder bey der chronischen oder soge¬ nannten desorganisirenden Gicht, wo die Anfälle unter -- i6-- Abgang von Gries und Erzeugung wahrer Blasensteistö mit örtlichen Affectionen der Gelenke abwechseln, wo sich schon organische Entartungen in den Gelenken, die soge¬ nannten Gichtknoten gebildet haben. Mw sind unter an¬ dern besonders drep Gichtkranke bekannt, wovon einer alle Finger und Zehen dergestalt verkrüppelt hatte, daß er nur mittelst Gehülfen umhergehen könnte^ Er wurde durch den äußerlichen und innerlichen Gebrauch der Säuer¬ linge so hergestellt, daß er mit auffallender Verminderung und endlich völligem Verschwinden der Gicht,zufälle in acht Tagen abreisen konnte. Die andern zwey Podagristen hatten bisher noch gar keine Anfälle gehabt, die sich sonst öfters im Jahre einzustellen psiegten. 2) Lähmung. Wenn diese Krankheit in der ört¬ lichen Atonie, Schwäche der reproduktiven Organe besteht, und bey derselben nicyt unheilbare organische Uebel zum Grunde liegen, wenn die Lähmung nach unterdrückten Ausleerungen, besonders Blutflüssen, nach zurückgetrete¬ nen Rheumatismen, Gicht, Podagra, Ausschlagen und andern metastatischen Ursachen, von Störungen im -Pfort- aderst steM entstehen, haben diese Bäder Wunder gewirkt. Z) Chronische Hautausschläge, Krätzen, Flechten u. dgl. Gewöhnlich sind diese Uebel auch mit ei¬ ner allgemeinen Dvecrasic der Säfte verbunden, und er¬ fordern äußer der örtlichen, auch die innere Astwendung des Mineralwassers. Wenn das Uebel bald nach der Cur zurückkehrte, mag die Ursache in einem zu kurzen Aufent¬ halte in der Curanstalt und vernachlässigtem Gebrauche anderer passender Mute! zu Hause gewesen seyn. Hleher gehören auch chronische Fuß- und an¬ dere Geschwüre, welche in diesen Sauerbtunnenba- dern gewiß ihre Heilung finden. 4) Gelenksteifigkeiten und Contractu- ren der Gelenke, welche nach rheumatischen, gichti¬ schen Gelenkskrankheiten zurückgeblieben, und wenn sie nicht verjährt oder wo etwa wirkliche Verwachsungen der weichen Theile eines Gelenkes vorhanden sind: in diesen Fallen -17- Fallen bewahrt sich die Anwendung der Bader in Fella als ein sehr hülfreiches Mittel. Ich sah zu meinem Ver¬ gnügen einen Herrn von Contracturen beyder Extremitä¬ ten, welche nach einem langwierigen Rheumatismus zu¬ rückgeblieben sind, gänzlich geheilt und geichsam verjüngt aus dieser Heilanstalt anheim fahren. 5) Krankheiten, vorzüglich der Zeu« gungsorgane. Unter diese Krankheitsformen gehört zuerst der weiße Fluß. Gegen dieses Uebel fand ich den Gebrauch der Fellacher Sauerbrunnbader unter der Be¬ nützung der wohlchatigen Verhältnisse dieses Eurortes, d. i. körperlicher Bewegung in freyer^uft, Sorglosigkeit und paffender Diät, vorzüglich heilsam. Der Gebrauch und die Auswahl der Säuerlinge wird nach den indi¬ viduellen Umständen und Ursachen bemessen. Liegen Ver¬ stopfungen der Baucheingeweide, gastrische Unreinigkeiten zum Grunde, so wird der innerliche Gebrauch der Quelle I. und II. mit warmen oder kühlen Bädern von derley Einspritzungen von dem kohlensauren Badwasser sehr wohl- thatig seyn. Ist aber die Urlache dieses Uebels in der all¬ gemeinen oder örtlichen Schwäche, da sind die Bader gleich Anfangs aus der Quelle III. und IV. nur lauwarm, spater kühl und immer kürzer und kälter in Verbindung mit Einspritzungen zu gebrauchen. Unordnung der monarhlichen Reini¬ gung. Ist bei) der Unterdrückung der Menstruation zu gleicher Zeit die Empfindlichkeit erhöhet, und die Kranke zu Krämpfen aller Art und hnsterischen Anfällen geneigt, so muß man hier diese krankhafte Empfindlichkeit berück¬ sichtigen; daher empfehle ich aus Erfahrung zuerst den Ge¬ brauch der einfachen Bäder und zwar Nachmittag zwischen 5 und 6Uhr, wennschon durch den Speisenreitz die Empfind¬ lichkeit einigermaßen herabgestimmt ist. Sollte aber die un¬ terdrückte Menstruation in der krankhaft gesunkenen Em¬ pfindlichkeit und Nutzbarkeit im Allgemeinen oder örtlich in den Geschlechtsteilen gegründet seyn, so wird das Vollbad aus der Quelle III. und IV. sehr wirksam seyn. Bep übermäßiger Reinigung und dem — Ig — chronischen passiven Gebahrmutterfluss e. Beruhen diese auf allgemeiner schwache uud besonders örtlicher Atonie und Lähmung der Gebährmuttergefäße, oder liegt die Ursache derselben in einem Reitze von Ver¬ stopfungen naher Zheile ohne Erethismus, so wirken diese Bader sehr heilsam, indem sie kräftig beleben, dadurch die Zusammenziehung der erschlaften Gefäße bewirken. Die Aussagen über die Wirksamkeit dieser Heilwässcr werde ich zu seiner Zeit mit Erfahrungen belegen, und darin äußerst interessante Krankheirsgeschrchten anführen. > . i 7 - . - 7^. . . . , 5 > ' < '> 7 ' 7 ' . . '. ; 7 >chr-Lii7 l.r ^--' kH>t.-r ÜLtlivr L,.t!^!«L ' i« ^! - ,^.'.'2, Mi 7'/ N'-'H V'.'i ! 1.- L,»r ! -!.'^ .W ^8^ tir L»k^ k!'.!?''-7k. '- , >'7<> "-!!-.