LmwchelMMtlmg. 2^5. ^F^F^ Prlinumeiationöprcis: Im l!omptolr gllnzj. HHssH» > ^>>> N. l>, H.Udj. ss. 5..5»0. Filr dieZust^llunn in« Hau« ^b^« ^_»F^^» halbj.,^0ll. M'it dcrPo,t ganzj.si. l5>, halbj.fl. ?.5>0. Dieusta,,, 2z. August Inseili onsg^biihr bi« inZcilcn: NnalLolr«, 1 t^)43F» 2m.8»tr.,!!,!,.lsi.;sonst Pl.Zl,'il<:Ni!.«lr.,Lm.8lr., >^N«»^ 3m. I0lr. u. s. w. InsertionSstcmpcl jcdellm. 20 ll. ^ v» "^ Nichlalnll icher Theil. Laibach, 21. August. Das wichtigste Ercigniß, daS uns gemeldet wurde, ist unstreitig die am 17. d. dem preußischen Landtage unterbreitete Gesctzesvorlagc, betreffend die Einverleibung H a n n o v c r s, Kurhessens, Nassa ll's und der freien Stadt Frankfurt in den preußischen Staalsuerband. Die darauf bezügliche königliche Botschaft, welche durch den Ministerpräsidenten Grafen Bismarck verlesen wurde, lautet wie folgt: „Wir Wilhelm von Gottes Gnaden König vou Preußen thun kund und fügcu hiermit zu wissen: „Die Regierungen deS Königreiches Hannover, des Kurfür-stcnthums Hessen und des HcrzogthumS Nassau, sowie die freie Stadt Frankfurt haben sich durch ihre Theil-nähme an dem feindseligen Verhalten deö ehemaligen Bundestages iu offenen KricgSzustaud mit Preußen versetzt; sic haben sowohl die Neutralität, als das von Prcußeu unter dem Versprechen der Garantie ihres TerritorialbcslaudcS ihnen wiederholt und noch in letzter Stunde angebotene Aünduiß abgelehnt, haben an dem Kriege Oesterreichs mit Preußcu thätig Antheil genommen und die Entscheidung des Krieges über sich uud ihre Länder angerufen; diese Entscheidung ist nach Gottes Nathschluß gcgcu sie ausgefallen; die politische Nothwendigkeit zwingt Uns, ihnen die Rcgicrungögcwalt, deren sie durch das siegreiche Vordringen Unfcres Heeres entkleidet sind, nicht wieder zu übertragen. Die genannten Länder würden, falls sie ihre Selbständigkeit bewahrten, vermöge ihrer geographischen Lage bei einer feindseligen oder auch nur zweifelhaften Stellung ihrer Rcgicruugeu der preußischen Politik uud militärischcu Action Schwierigkeiten und Hemmnisse bieten können, welche weit über das Maß ihrer thatsächlichen Macht und Bedeutung hinausgehen. Nicht iu dem Verlangen nach Ländercrwcrb, sor,-öern iu dcr Pflicht, unscrc ererbten Staaten vor wieder" kehrenden Gefahren zu schützen, dcr nationalen Neugestaltung Deutschlands eine breitere u»d festere Grund« lagc zu geben, liegt für Uns die Nothwendigkeit, das Königreich Hannover, das Kurfürslcnthum Hessen, das Herzogthum Nassau und die freie Stadt Frankfurt mit Unscrcr Monarchie zu vereinigen. (Bravo rechts.) Wohl wissen Wir, daß nur ciu Theil der Bevölkerung jener Staaten mit Uns die Ueberzeugung vou dieser Noth. Wendialcit theilt; Wir achten uud ehren die Gefühle der Treue und Auhüuglichleit, welche die Bewohner derselben au ihre bisherigen Fürstenhäuser und ihre selbständigen polüischeu Einrichtungen knüpfen; allein Wir vertrauen, daß die lebendige Betheiligung an dcr sortschrcittudeu Eutwicklung des nationalen Gemeinwesens in Verbindung mit einer schonenden Bchandluug berechtigter Eigenthümlichkeiten den unvermeidlichen Übergang in die neue größere Gemeinschaft erleichtern werde. Die beiden Häuser des Landtages fordern Wir ^uf, die zur beabsichtigten Vereinigung erforderliche vcr-^sfungbmäßigc Einwilligung zn ertheilen und lassen Hneu zu dasein Behufe dcu beifolgenden Gesetzentwurf iugchcn." H. ^raf BiSmarck ließ beim Vortrage dicser selbst vom "Lrorducteu N^dcck „mit Freuden begrüßten" Vorlage, siu>, " ^olbcralhnng am 18.August eine eigene Eommis- '" gewählt wurde, zugleich einstießen, daß dcr Inhalt c . b"auf bezüglichen Gesetzentwurfes den jetzt zu schaf. '"^cn Zustand auf Basis des Art. 55 dcr Verfassung ,,"^ Einwilligung der Kammer» kann dcr König l'^t zugleich Herrscher fremder Reiche sein") ausdrücklich «l.2 "neu UcbcrgangSzustnut> charattcrisirt, dcr "lcyt als der definitive gedacht wird. Auch wird " Herzoglhütucr S ch l c S w i g «H o lst c in erwähnt, crcu Abtrcwug und Einverleibung durch die Ratification ^ "ut Oesterreich verhandelten Friedens bedingt sei — ln° darnach hierüber, fo wie über audcreGcgcn < i'unde, dcrcn Geschick im A u gcu blicke uuch on den F r i d c n s u u t c r h a n d l u u g c n init dc n uorigcn südd cut scheu Staaten abhängt, "" ^°^"gc i„ Aufsicht gestellt. - Wir scheu hiemil 'ueuci-n Annexionen cntgcgcu. le>, s,°^^'^ ""^ diese Nachrichleu überrasche» tonn-Eiudruck n/.^''' ^^ ""U verfehlen, cineu großen ,'""''/" machen. Prcußcu ist mit einem male groß ?, ° b '.^'"GebielözmoachS vöu u.hczu lWOQnadwt^ d'"" ut e.uer Bevölkerung vou weit übcr 4 Millioueu, und S^K'^ ^^unschweig. Ntccklcnburg, Oldenburg «nd Sachsen, d.e dcr Preußischen Botmäßigkeit verfallen. nud Schleswig-Holstein, dcsseu Auncj.ion bevorsteht — das gibt ein Gebiet von 6400 Qlladr^tmcilcu mit 22^ Millioueu Einwohnern. Erwägt man noch die iu'icrc Festigung, die Prcußeu durch ciuc liberale iuncrc Politik jctzt anstrebt, so können wir cs uuS uicht verhehlen, daß Preußen bcachtcuSwcrlhc Forlschritte macht. Doch diese Nachbarschaft kam, uuS noch immcr uicht gefährlich werden. Oesterreich steht heute noch uach Abtretung Veuczicus mit 11300 Quadralmcilcu uud ciucr Bcvöl» keruug vou 33'/^ Millioncu da, und überragt somit sowohl an Flächcnralim als Eiuniohnerzahl uoch iiumer den gesauuutcu norddeutschen Bund um ein bedeutendes. Die neue Acra dcS Friedens, dcr wir entgegengehen, wird uns auch die crschnlc iuucrc Einigkeit uud damit jene Festigkeit und Kr^st gcbcn, mit der'.'.'ir tühu jcdcm Außcufcindc die Stirne bieten löuncu. Denn uoch steht Oesterreich ungebeugt da uud auf feinem Banner prangt es iu alle Welt: „Virile umüs." Die /imWlage Vrjllmichg. Die „Debatte" halte eine Vcrmehruug dcS StaatSpapiergc ldcs zur Abhilfe iu dcr augcu. blicklichcn Nothlagc dcS Staates empfohlen und ist oou dcr „Press,:" deshalb augcgrisfen wordeu. In. ihrer Eutgcguung stellt die „Debatte" den Satz auf, daß unsere Monarchie nur durch die Vcrmchrnng dcr Einnahmen und ciuc bessere Vcrwcuduug derselbe u mittclst einer zweckmäßigeren Ver< theiln ug dcr Ausgaben zu einem dauernden Gleichgewichte im Staatsbudget wie zur Hcrstelluug dcr Valuta und auf Grund diefcr zur Wiederkehr einer kräftigen Gesundheit des uulkswirthschaftlichcn Lebens gelangen kann. Sie beweist durch statistische Dalcu, daß cs sich in Oesterreich vor allem darum handelt, das Nationaleinkommen durch Befruchtung dcr Arbeit und Wirthfchaft zu steigern uud vermittelst dcr Vermehrung desselben ohne Sttncrerhöhuug eine ZunalMc dcr Staatöciutmiftc zu erzielen. Es mlissci» dic pruouclivcu AuSgaben (Com» lnuniralioncu, Förderung des Handels, dcr Intmstrie und Landwirlhschafl, Uülcrricht) vermehrt werden.,,,-Dazu tscdarf cS jedoch großer politischer, ökonomischer, siinuiziellcr Reformen, welche nur auf co n stituti ou cl l em Wege durchgeführt mcrdcu tonnen. Hier zeigt sich dcr innige Zusammenhang dcr Vcrfas^ungSfrage mit der Wohlfahrt Oesterreichs. Eö ist die baldige Lü-snug derselben eine Lebensfrage Oesterreichs. Allein im gegcumärtigei: Augenblicke handelt cS sich vor allem darum, die Wunden, die der Krieg ciuzelucu Provinzen und durch diese dem ganzen Reiche geschlagen, zu heilen. Diese Provinzen müssen rasch wieder contribntionsfähig gemacht werden. Auch dcr tlcine Capitalist der „Presse" hat kein besseres „probates Mittelchen" zur Hand, alö dic auch von ihm als „traurige Nothwendigkeit" bezeichnete Emissiou vou StaatSp apicrgcld. Daß die „Presse" ernstlich an eine Reduction dcr Hiuscu der Staatsschuld dcukcn sollte, ist uicht glaublich. Ein solcher Schritt würde weit cu'pfmdlichcrc Opfer auferlegen, als eine Eirculaliou vou (i^ Milliuucu Papiergeld mit einem DiSagiu von W Percent. Die „Prcssc" hat Recht, wenn sie sagt: Das StaatSvapicrgclo bildet ciuc fchwcrc Steuer; aber „Mirabcan" hat noch mchr iliccht, wcnu er sagt: Dcr Slaatsbantcrott ist dic schwerste aller Steuern. Die „Debatte" hebt ferner mit Recht hervor, daß durch Anlehen nur eine Ucbcrwälzung dcr vermehrten Lasten auf die arbeitende Classe stattfindet. Die Zinsen hochpcrcentiger Anlchcn werden durch einen mäßigcu Verlust au dcr Valuta crspatt. So lange daher leiu besseres Mittel gcnaunt wird. um dic uächstc Fiuanz-aufgäbe zu löseu, bleibt nichts uudercs iwrig, als dic Emission vou StaatSpapicrgcld innerhalb gcwisscr, durch die Produclious. und VcrtchrSvcrhällnissc gestccktcr Grcuzcn wcnigstcns für das relativ erträglichere Aui>-kuustsmiltcl zur Hebung dcr augcublicllichcu Verlegenheiten zu halten. Der Stand >cr MdenovcrlMtlungcll. 0!ach einer Depesche der „Morgeupost" steht dcr Friedensschluß zwischen Oesterreich uud Preußen fo nahe bevor, daß bereits das Gros der preußischen Truppcu iu Böhn'.cli noch Schlesien ubzulückeu licgiuul. Dic Garde soll bereilS am 20. d. M. ihlcn feierlichen Einzug iu Äcrliu unter Ausühruug des Kronprinzen halten. Bezüglich der Wiedereröffnung des Verkehrs vcrlaugtc die preußische Ncgicruug ursprünglich, daß Oesterreich dic Ballgesellschaften fclbst für den TrnppcutrauSport cntschädigeu follc. Auf diese Bcdiu-gung konnte östcrrcichischcrscits um so weniger eingegangen werden, als sich gar uicht absehen läßt, wie hoch sich die zu vergütende Summe belaufen kann. ES wurde dcmuach durch die östcrrcichischcu Bevollmächtigten dic Vcreiubaruug gctroffcu, daß Oesterreich eine bestimmte Snmmc für die Bcuützuug dcr Eisenbahnen an Preu« ßcu auszahlt, wogcgcu sich Prcußcu verpflichtet, deu bc» treffenden Gesellschaften nach dcm österreichischen Militär-tarif dic Entschädigung zu leisten. Dic Eröffnung des Tclcgraphe uucrkc hrS für das Publicum ist an» gebahnt uud wird dic Rückantwort aus Berlin erwartet. Dic Einverleibung vou Hauuover, Kurhcs» scu, Naffau uud Fraukfurt ist entschieden. Dcr königliche Beschluß ist bereits dem preußischen Abgeordnetenhaus«: mitgetheilt worden. Das Königreich Sachsen bleibt erhalten. Was den übrigen mit Prcußcu im Kriege befindlich gcwcfeucn Fürsten an Land und Leuten verbleiben soll, wird erst im Friedensschlüsse festgesetzt werden. Dcr Friedensschluß mit Italicu wird voraussichtlich auf keine Schwierigkeiten mchr stoßen, da Italien in Folgc dcr französischen Einwirkung seine An-'? sprüche auf das Tricutiucr Gebiet definitiv aufgegeben hat. Es wird sich daher nur mchr um Gr euzregu-liruugcn haudclu, zur Sicherung Tirols. Was die finauzicllcu Bcdiuguugcu des Friedensschlusses mit Italicu betrifft, so schreibt der Wiener „Timcs"-Eorrcspondcilt untcrm ii.d.: „Wenn ich rccht berichtet bin, so wird Italien uicht eher dic venezianischen Festungen erhalten, als bis cS eingewilligt hat, einen entsprechenden Theil dcr Staatsschuld zu übernehmen. Da Oesterreich mit einer Bevölkerung vou 34.700.000 Seelen ciuc Schuld vou 2.530,000.000"? Gulden hat, so ist der Theil, welcher auf Vcnezien mit 2,450.000 Eiuwohneru entfällt, etwas mchr als 178 Mill. Gulden. Dazu kommt noch cine separate Schuld von 65,000.000 fl., für deren Zahluug das sogenannte lombardo-ucnczianifchcKönigreich verantwortlich ist. Sollte daS ilalicinschc Cabinet scinc Unfähigkeit erklären, die Interessen so großer Summen zu bezahlen, so wird dic österreichische Regierung nicht ermangeln, für die Festungen eine vollc Gcldcnlschädigung zu verlangen. Diese Fordcrnng taun nicht gut ausgcschlagcu wcrdcn, sollte man cS aber doch thun, so wird dcr Friede zwischen Ocster« rcich und Italien kaum bald gcschlosfcu wcrdcn. Eher als die Oesterrcicher den Italienern die Festungen um-sonst übcrlasfcu, würden sie dicsclbcu iu eincu Haufen formlofcr Ruiucu verwandeln." Oesterreich. Wien, 1V. August. Die „Ocstcrr. Ztg." meldet heute: Dcr „Tiroler Volc" schreibt auS Südtirol: Iu den jüngsten Tc>gcu tauchtc hier daS Gerücht auf, daß die Errichtung einer cigencu Etatthaltcrci für Italic-nisch-Tirol iu Aussicht gcuommcu sei, uud zwar zur Aclohuuug dcr Landbevölkerung für ihrc ganz bcson-derS loyale Haltung während der jüngsten Ereignisse. So viel verlautet, soll für daS Krouland Tirol nur Eiu Statthalter, uud zwar mit dcm Sitze in Innsbruck bestehen, abcr cinc Abtheilung der k. k. Statthaltcrci (selbstverständlich mit Unterordnung uutcr dcn k. k. Stalthalter in Innsbruck) in Tricnt errichtet wcrdcn. Franzensbad, 18. August. Anläßlich dcs Geburtstages Sr. Majestät des Kaisers ist uutcr dcu Klängen dcr VollShymuc da« ganze Schützcu corps ausgerückt; cs fand ein feierliches Hochamt statt, welchem die Notabilitäten dcr Eurgcscll-schaft, Prinzessin Schaumburg-Lippc, dcr Bürgermeister und das Doctorcncollcgium beiwohnten. Am 17. d. M. ist in Troppau folgende Kundmachung erschienen: Nach einer Vereinbarung dcr tönigl. preußischen Ministerien dcs Auöwärtigcu und deS Krieges hat das lönigl. preußische Gcucralgouucrnement von Mähren, welches seinen Sitz in Brünu hat, dio obere administrative Leiluug auch übcr dcn zum OccupatlonS-rayon dcr töuigl. prcußischcn Truppen gehörigen Theil von Ocslcrreichisch. Schlesien übernommen. Dies wird zur allgemeinen Kcmitniß gebracht, j^och mit dcm Hinzufügen, daß dic Vcrn'altlMg dicscö Lmidcsthcllcö uutcr Autorität des köuigl. preußischen GcncralgouucrnemcnlS in Brunn seitens dcS llntsrzcichnclcn ClvllcommissarluS, 1274 nachdem derselbe durch das lönigl. preußische Ministerium dts Auswärtigen im a. h. Auftrage definitiv hiczu ernannt worden ist, unter gewissenhafter Beobachtung der bestehenden Laudesgcsetzc, soweit die Sicherheit der lönigl. preußischen Truppen nicht Ausnahmszustäude bedingt, auch ferner fortgeführt werden wird. Die k. k. Beamten und verfassungsmäßigen Gemcindeorganc sind in der Ausübung ihrer Functioucn ungehindert; doch darf erwartet werden, daß sie sich jeder Feindseligkeit gegen die bestehende Gewalt enthalten und deren Anordnungen willig nachkommen werden. Dic k. k. Gcu-barmen bleiben außer Function, ebenso die t. k. Finanz-beamten fnr den Grcnzzollvcrkchr. Tropftau, den 17ten August 18Uli. Der löuigl. preußische EivilcommisfariuS: Landrath v. Selchow. Vembevg, 18. August. Die amtliche „Gazcta Lwowska" meldet: Sc. Majestät hat mit Mcrhöch»! stcr Entschließung vom l2. d. M. daS vom galizischcn Landtage beschlossene Gcmcindcgefetz nebst Wahlordnung, dann daS Gesetz über die GutSgebirte und das Gesetz über die Vczirksocrtrctungen nebst der Wahlordnung sanctionirt. Aftram, 18. August. Anläßlich der gefährdeten Sicherheit wurde für den Rayon des Sisseler Stuhl< bezirkes das Standrccht auf Verbrechen deö Raubes publicirt. — Aus dem üsterrcichi fchen Friaul, 16tcn Angust, wird dem „Osferv. trieft." geschrieben, daß die italienischen Truppen Versa fast zwei Wochen laug mit 3 Eavalcricrcgimeutcrn nnd 4 Bataillonen Versalien besetzt hielten. Ihre Patrouillen machten jedoch fast im ganzen Bezirke Eervignano Streifzügc, gingen l)is an einige Orcnzgcmcindcn dcs Bezirkes EormonS vor und erpreßten überall Requisitionen. Kaum ver-breitete sich aber die Nachricht, daß dieselben sich zurück« ziehen, alt! überall patriotische Demonstrationen stattfanden. DicS war namentlich in Ecrmgnano der Fall, wo nntcr anderm der Statthalter Freiherr v. Kellers-perg mit dcn lebhaftesten Frcudcnbczcigungcn cmpfan-gen und ihm eine Serenade gebracht wurde. Ein Heir in Eormous, ^r sich nach dem Einzüge der italienischen Truppen in Udinc dorthin begeben hatte, fand bei seiner Rückkehr nach Eormons eine große Volksmenge vor seinem Hanse versammelt, welche ihm durch wiederholte lräftiqc „lüwivn I'^usl, m '>, ihre Gesinnungen zu erkennen gab. Trieft, 18. August. Calcutta, 8. Juli. Die Russen sollen Samarkand besetzt haben. Ill Kabul soll ein Gesandter vvn Bokhara eingetroffen fein, um dcu Beistand dcs andern Emirs zu crwirlcn. Vctztcrcr will nichts thun ohne vorausgäugigc Berathung mit der cng^ lischcn Regierung. Uusland. Eassel, 14. August. Die Feier deS Geburtstages des Kurfürsten ist verboten worden. Die bcziig» lichc Weisung des GcncrallicutcnantS v. Werder nnd des NcgicrungSrathcs v. Ätöllcr lautet: Da zu besorgen steht, daß die öffentliche Feier dcs Geburtstages Sr. lönigl. Hoheit des Kurfürsten uutcr den obwallcudeu Verhältnissen zur Erregung von Unfricdln im ^andc führen würde, so wird eine solche öffentliche Fcicr hierdurch untersagt, und sind die betreffenden Behörden demnach mit der geeigneten Anweisung zu vcrschcu. Auch die Behörden selbst haben von dem Geburtstag keine Notiz zu nehmen. Ans Alton« wird gcnuldct, daß die Behörden in Schleswig dcu Auftrag erhalten haben, Vcnbrrci« tungen zu dcu Wahlen für das deutsche Parlament zu «reffen. Flore»»;, l-l. August. Die Flotte hat, wie der Correspondent der „Oestcrr. Ztg." vcruimmt, die Wei' sung erhalten, ihre Station in Tarent zu nehmen. Der „Affondatorc" scheint unrettbar verloren zu sein, da man ihn bei aller Mühe nnd Anstrengung nicht flott zn machen vermag. Viele Italiener lassen es sich nicht nehmen, daß das Ul>! c><'cl,ic» am Unglücke der Flotte schnld sei. Paris, 18. August. Der „Monitcur" meldet: Der Kaiser hat dem in St. Cloud abgehaltenen Miiiistcrrathc Präsidirt. — Die „France" sagt: Prinz Napolco n, welcher nach der Schweiz abgereist ist, wurde hichcr berufen, um mit dem hier auf der Durchreise nach Prag befindlichen General Mcnabrea zn conferircn. -- Die „Patric" meldet: Das Lagcr von Chalons wird morgen nach Vcrthcilung von Auszeichnungen onrch den Mar-schall Rcguault aufgchobcu. — Ueber die Anwcscnhcit Ihrer Majestät der Kaiserin von Mexico in Paris sagt dic „Patric" unter an» derm: Wir glauben uns dahin ausfprcchcn zu tönucn, daß der Gegenstand der Mission, welcher sich die junge Kaiserin unterzogen hat, in keiner Beziehung mit der von dem Tuilericnhofc angenommenen Haltuug im Ni-dcrspruchc steht. Niemand kennt diese Dispositionen besser, als die Kaiserin Charlotte, niemand weiß die Verpflichtungen eingehender zn würdigen, welche dic Zcit Frankreich auferlegt hat, noch die Aufordcrnnn. zu erwägen, welche unser Protcctorat uns geschaffen hat. Der Augenblick tritt näher, wo die französische Intervention in Mexico enden wird. Dicsc Intervention ist, wie man weiß, schon erheblich verringert worden. Dic letz- ten Bestimmungen zu regeln, innerhalb welcher die Rückkehr unserer Soldaten bewerkstelligt werden soll; die cndgiltigeu finanziellen Arrangements zn treffen, welche Frankreich dic Lasten der gebrachten Opfer abnehmen sollen; endlich in allen Details die neue Lage! zu regeln, in welcher sich das mexicanische Kaiserreich befindet nachdem eS seiner eigenen Kraft überlassen ist; dies ist die Mission, welche dic Kaiserin Charlotte auf sich genommen hat, ciuc Mission, würdig ihres hohen Geistes uud ihrer Aufopfcruug für die Interessen Mexico's. Dic franco-mcxicanischc Frage wurde nie in dem Geiste gestellt und konnte auch uicht auf jene Art gestellt werden, wie die Gegner nuscrcr loyalen nnd, großherzigen Intervention es zu verstehen gaben. Dic' Regeneration Mexico's war das wahre Zicl, welches wir verfolgten, denn dicscS Zicl war edel, groß nnd Frankreichs würdig, und es ragte weit über jcncS hinaus, welches unsere ersten Alliirlcu, England und Spanien, sich kleinlichen Sinnes gesteckt hatten. Ist dieses Zicl erreicht? Nein, aber alles deutet darauf hin, daß es erreicht werden kann, erreicht werden wird, wenn nur in feiner weiteren Verfol-gnng jene Ausdauer, jene unbezähmbare Energie zeigen, welche wir so cft bei Fremden bewundern, aber die wir leider uicht selbst zn habcu vcrslchcu. Keineswegs soll jedoch hicmit gesagt sein, daß Frankreich außer Staude sei, ein angefangenes Werk zu vollcudcu nud daß es, sei es Laune oder Lässigkeit, immer Geschickteren dic Sorge überlasse, dort zu crutcn, wo es gesäct hat. Hierin conccutrirt sich dic ganze mcxicanischc Fragc. Entweder verspricht die Zukunft eine Einte, und daun muß Frankreich ausharren bis zu jcucm Tage, oder nnser Saamc ist auf unfruchtbares Erdreich gcfallcu uud wir haben nichts weiteres zu thun, als alles im Stiche zu lassen, um auf cine andere Art nnscrc Opfer und Verluste hereinzubringen. Die Mission der Kaiserin E hallotte wird über dieZntunft Mexico'S entscheiden, oder besser gesagt, sie wird entscheidend sein über unS, ob wir das Geschick haben, ciu gut augcfangcncs Wert zn Ende zu führcu und durch Fähigkeit die Erfolge zu vervollständigen, welche unser Muth uns sichert. Kricggchrouik. Bist ritz, Itt. August. Heute hielt Marschall Wrangcl am Tage seines VOjährigen Dicnstjubiläumö eine Revue über daS seinen Namcu führende preußische Kürassicr-Rcgimellt. Dcr General hielt dabei an die Soldaten iu seiner bekannten Manier eine Ansprache, aus welcher wir folgende Stellen cutuchmcn. Nranael begrüßte die Mannschaft mit einem „Guten Morgen Kürassiere'' nnd sagte dann: „Es freut mich, daß cS mir gegönnt war, im hohen Älter den letzten Fcldzug mit Ench mitzumachen und daß ich Euch an diesem fest' lichen Tage begrüßen kann. Es wird wohl diese Parade meine Leichenparade sein." Er sagte dann, daß er jetzt nach Preußen zurückkehren werde und sprach den Wunsch ans, scinc Kürassicrc möchten, wenn er daS Zeitliche segne, seinem Sarge folgen, wenn sic dazu die Gelegenheit halten. Die Parade hatlc im Ganzen cincn zicmlich düsteren Anstrich. Inu sbrnct, 15. August. Die Rüstungen gchen zwar noch fort, aber der Ausmorsch der neu sich bil° dcndcu Compagnien ist sistirt. Nachdem noch am 11. d. die Imster Scharfschützen durch Innsbruck und dic Aß-maunschc Compagnie (von Hall) über die Ellbogencr Straße nach Stcinach abgegangen, folgte am 12. d. noch cinc InnSbruckcr Compagnie unter Hauptmaun Engclbrccht nach. Der Kern der liichtigsttn Scharfschützen unter Schönhcns Commando ist marschbereit, wartet aber weitere Weisnngcu ab, ebenso cinc Schaar von 107 Zillcrthaler Scharfschützen, die in Fügen zu-sammengezogcn sind, wo ich sie am 11. d. bei einem Manöver traf, das sie unterhalb der Ortschaft gegen den Hartcrbcrg unternahmen. Da fah ich auch den „StaniS", dem eine schöne Frantfurterin beim Abschied vom Schützenfeste einen Kuß fürs Land Tirol auf die Lippen gedrückt habcu soll, Ist schv" ftin Kuß nicht ungefährlich, so sind seine Schüsse alle tödtlich. Auf weite Distanzen schoß er die aufgestellte Mannsfigur je nach dem Wunsche, den man ihm ausdrückte, iu Kopf, Hals, Brust oder Unterleib. So lange ich zuschaute, ging kcin Schuß fchl. Als Väter der Compagnie lobte man mir den Hauptmaun Ritzl U"d den Gcmcindevor-stchcr Rasim von Fügen, sowie den Allvorstchcr Eber-harter von Zcll. Alle drei werden als tüchtige Männer und als Anhänger der liberalen Sache bezeichnet. Aus Schio, 8. d. M., wird der „G. dclle Ro« luagnc" geschrieben, daß am <^. im Arcuta-Thalc ein A u f st n n d stattfand. Bewaffnete Schaarcu kamen von dcn Vcrgcn herab und griffen die dort stehenden italic» nischcn Truppcu unversehens an. Ein Adjutant Me-dici'S soll geblieben sein. Auch bci Angnilara einem großen zwischen Rovigo und Padua diesseits der Etsch gelcgcucn Dorfe, kam es am 3. d. zum Blutvergießen zwischen Picmontcsifchcn Soldaten und Landlculcn. Hagesneuigkeiten. — Die „Wiener Ztg." cntlM folgende Aerichti« gun g. In Präger Alättcru begegnen wir folgendem „Eingesendet": Wiener Blätter enthielten die auch hiehcr gelangte Nachricht: Se. Majestät der König von Preußen und Gefolge hätten in meinem Gasthofe leine Rechnung begleicht» lassen :c. :c. Dieser böswilligen, jeden Anhalts entbehrenden Erfindung gegenüber wollen Sie in uilchster Nummer Ihrer Zeitung meiner wahrheitsgemäßen Versicherung Raum gebe», daß Sc. Majestät der König von Preu-j;cn mir nicht blos den Betrag meincr Rechnung unverkürzt zahlen, sondern auch in überaus entsprechender Weise die Dienerschaft beschenken ließen. W. Noterunmdt, Besitzer des Hotels zum „blauen Stern" in Prag. — Die „Klageufurter Ztg." schreibt: Wie man uns erzählt, fand dieser Tage in Pörtschach am Würther-Sce eine Zusammenkunft mehrerer slovcnischcr Parteiführer statt, welche darüber Berathungen pslogcn, wie sich die Slovene» nun« mehr zn verhalten haben werden, um dcn Föderalismus in Oesterreich zu fördern und zum Durchbruche zu dringen. — Man schreibt aus Mast richt, 10. August: Unsere Stadt ward gestern abermals von einem großen Vrande heimgesucht. Der Iustizvalast, die Gefängnisse, das Gebäude der Gendarmerie wurden von den Flammen zerstört. Der Schaden ist sehr bedeutend. Die brennenden Acten des Iu-stizvalastes wurden vom Winde bis Bemele», eine Stunde vom Vrandorte, getragen. — Der Brand in Antwerpen hat am 14. d., also nach scchstü giger Dauer, sein Ende erreicht. Der Schaden wird annäherungsweise auf vier Mill. Fr. geschätzt. Am Morgen des 14. stiegen übrigens noch immer stinkende Dampf- und Rauchwolken aus den Trümmern empor. Viele Waaren tonnen aus jenen Magazinen gerettet werden, deren Zugänge mit Sand verschüttet worden waren. Außerordentliche Dienste hat auch cinc Dampfspritze geleistet. — Die preußische Thronrede wurde wörtlich nach Amerika lelegrauhirt, so daß sie zwei Tage, nachdem sie gehalten worden, in allen Zeitungen Amenta's zu lesen war. Freilich war sie etwas theuer, sie kostete 900 Pjd., also etwa 9000 fl., und hat dies Geld wieder der berühmte amerikanische Krösus, Herr Peadody, bezahlt. — Dcr Kaiser der Franzosen hat anläßlich seines Namenstages 1527 Verur theilte verschiedener Kategorien theils völlig begnadigt, theils ihnen die Strafe gemildert. — Die erste russische Geschworne ngcrichts« s i jl u n g in einem eigens dazu eingerichteten Saale hat am 8. August in Petersburg stattgefunden. Dem Vernehmen nach witl nunmehr auch die Türtei ihre Justiz durch Ein« sühluug des Gcschworcnon'Institutes rcformiren. Locales. — Dem Vernehmen nach ist das Gymnasialgcbiwde zum Cholerafpital bestimmt. — In der diesjährigen land- und sorstwirthschafllichen Industrieausstellung zu Wien hat A. Praschnilers d'emcntlall die große silberne Prcismedaille, die höchste Auszeichnung, erhalten und damit den vollsten Sieg gegenüber den ähnlichen bcstrrnommirtcn Pioducten von Saulich, Dr. Eurti :c. errungen. Ans A. Prafchnikers Cementlall wurden heuer im Schlosse Miramare des Kaisers von Me-rico ein sehr großer Süßwasscrteich, dann in der Südbahnstation Et. Peter ein Wasserreservoir in Beton gegossen, und so gewinnt die Anwendung von Beton, wozu sich keiu an-derer bekannter Ccmenttall jo vorzüglich, als jener A. Prasch-niters eignet, eine stets ausgebreiteter«) Verwendung. Es ist Aussicht vorhanden, daß dieser Kalk für die in Beton auszuführenden Reservoirs dcr Wiener Wasserleitung in Verwendung kommen wird, was die Production des Kalkes nns das höchste Maß steigern wird. -Z- Adelsbcra,, 17. August. Nachdem ein neulicher Bericht die der Hauptsache nach durchgeführte Umlegung der Reber nica st rahe gebracht, welche nun in einer früher nicht in Vorschlag gekommenen Richtung geleitet worden, dlttf« ten einige nachträgliche Bemerkungen noch am Orte sein. Zur neu gewählten Richtung der Straße gab die Aufsindung ^ eines alten Römerweges Anlaß, welcher sich aus dem Wivvacher Thale auf dem westlichen AbHange des Nauos gegen Präwald hinaufzieht und an mehreren Stellen noch Radspuren zeigt. Bei der neuen Straße wurden zur Beschleunigung ihrer Eröffnung die Brücken und Durchlässe filr dcn Anfang in Holz ausgeführt: dauerhafter Bau in Stein und Mauerwert wird nun allmälig zur Vollendung gebracht ^ weiden. Außer dieser größeren Straßenbante werden in dieser "Gegend anch mehrere kleinere St ras; en rcgulirun-' gcn zu Stande gebracht, hoffentlich wird uuu auch die be-^ reits mehrmal zur Sprache gekommene Umlegung der beschwerlichen Strecke der Triester Straße uächst Hrusevje einmal in Angriff genommen werden. ^ * Adelsberg, 18. August. DerGeburlstag S r. M ajcstät unseres erhabenen Herrschers ist hierorts mcht leicht glänzender und feierlicher als diesmal begangen wol' den. Auf dem Rückmärsche vnn der italienischen Campagne war eben der Stab des fünften ArmcccorpZ unter Feld- marschall-Licutenant Rodic mit der Brigade Piret hier an- > gekommen, als die kirchliche Feier zum Andenken des g!"- reichen TagcS in dcr Decanal-Psarrtircbe statthabe» soü^ , Es erschienen sonach auch die Spitzen des Eorpscommando' ! neben den Civilbehörden bei dem schlichen Gottesd>e"llr, 1275 wäbrend die Truppen in weiter Reihe von einem Ende des Ortes bis zum anderen und noch darüber hinaus längs der Straße ausgestellt blieben. Um so erhebender erschien die Feicrlicht«it, als die siegreichen Krieger nun als Vorboten des Friedens antamen und die Hoffnung ruhiger und glücklicher Regierungsjahrc für unseren erhabenen Kaiser mitbrachten, nach« dem wir vor nicht langer Frist noch vor den drohenden Drangsalen des Krieges zu fürchten hatten. Wahrend nun im Gotteshause stille und laute Gebete zum Himmel emporstiegen und Gesänge unter Begleitung der einheimischen Musik-cavelle zum Herrn der Welten ertönten, erdröhnte neben Trupvendcchargen auch Kanonendonner, gleichsam um das Vertrauen auf Lrhörung des aus allen Herzen sich erhebenden Flehens für das Wohl des geliebten Monarchen kräftiger auszudrüäen. Nach vollendeter Feierlichkeit dcfilirlcu die Truppen vor dem Corpscommaudantcn und wurdcu sodann m ihre Bequartierungen vertheilt. Am Nachmittage gab das Ctabsosficierscorps eine festliche Tafel, bei welcher laute und freudige „Hoch!" auf das Wohl Sr. Majestät des Kaiferö, auch Ihrer Majestät der Kaiserin und des ganzen Kaiserhauses erschallten. Aus der Sitzung des Gemeinderathes vom »7. August. Nach Verlesung des Protokolls der letzten Sitzung, welches genehmiget wird, leisten 16 neu ernannte Bürger die feierliche Angclobung der treuen Erfüllung der Bürger-Pflichten und nehmen zugleich ihre Vürgerrcchtsdivlomc in Empfang. Unter diesen befindet sich auch Herr Med.-Doctor Kovatsch, welchem das Bürgerrecht in Anerkennung seiner verdienstlichen Leistungen in Betreff der Armenpflege und des Kinderspitals taxfrei verliehen worden war. Hierauf folgen mehrere Mittheilungen des Bürgermeister s. Zunächst ladet er die Gcmeinderäthe zur Theil« "ahme an dem solennen Hochamte ein, welches am 18. d. aus Anlas; des Geburtsfesles Sr. k. l. apostolischen Ma° leslät in der Domlnche celebrirt wird. Weiters theilt derselbe mit, das; die Aufnahme eines Darlehens für die Stadt-gemeinde einen kleinen Verzug erfahren hat, indem der Lan-dcZausschub in Folge der von Seite des Magistrates in Vollziehung des unlängst gefaßten Gcmemderathsbeschlusscs "Ngcsuchten Einholung der allerh. Genehmigung zur 3luf» nähme eines Darlehens von 100.000 fl. einige Aufklärungen abverlangt hat. Der Bürgermeister habe ts in Erstattung diefer Aufklärungen sowohl als auch zur Beseitigung Wanchcr unrichtiger Ansichten über die finanziellen Verhältnisse der Ctadt angemessen erachtet, über die städtische Finanzlage eine besondere Denkschrift in Druel legen und vertheilen zu lassen, aus welcl'cr genügend erhellt, das; die Finanzlage der Stadt Laibach eine ganz geordnete sei und jede in dieser Nichtung geäußerte beunruhigende Ve-^rgmh jeder thatsächlichen Begründung entbehre, — daß °^e Einführung einer städtischen Umlage vorläufig und in ^ nächsten Zeit gewiß nicht nothwendig fei, — das; ferner ^' Aufnahme des Darlehens von 100.000 fl. durch den "'Inlcws mies schonen VesilUhums, sowie durch nützliche und ^lhwe„dige Bauführungen und andere Einrichtungen von dauerndem Werthe und zum Theile auch durch die unerwar-tklen Kriegsercignisse des lauseudcn Jahres vollkommen ge-"chtferligt erscheine, und daß endlich das beabsichtigte Darren in dem Wctthe der städtischen Nealitäten von 200.000 fl. ""c. vollständige pupillarmäßige Bedeckung finde. — Da "btigcns die hierortige Spareasfe es abgelehnt hat, den , "rag von 10.000 st., welcher augenblicklich zur Auszah-""3 bereits fälliger Beträge nothwendig erscheint, vor '^lablangung ^r allerhöchsten Genehmigung des bcabsich-'gten Darlehens zur Disposition zu stellen, so ist das ttcn'gcment getroffen worden, daß die vorläufig nöthigen . ^W st. mittelst eines Wechsels, welchen der Äürgermci-^ auöstrNen und die beiden Herren Gcmeindcräthe Holzer ^ Touvan mitfertigen werden, beschafft werden. Der . "lgcrmcister stcllt demnach den Dringlichleitsantrag, daß "'" seitens des Gemeinderathcs die Ermächtigung zur Ein-^/""3 dieses Arraugemenls ertheilt werde, und es wild so« M dieDringlichteit dieses Antrages als auch ^ Antrag selbst mit allen gegen eine Stimme an ^nommen. (5ine vorläufige Anfrage deS GN. Defch-sei "".' °b hierüber die Finanzsection vernommen worden dcch ^^ v°'n Bürgermeister mit dem Bemerken verneint, ten in ^"" "" Fruchtlosigkeit des Versuches, die gewünsch-wcnia ^ ^ VW der Cparcasse zu erhalten, erst vor ^ ^ "^gcn im kurzen Wege Kenntniß erlangte und sofort 'neiüd""!, ^' b' M- in der Lage war, sich mit den Ge-Ta ""hen Hölzer und Souvan zu besprechen, bei dieser sl«i>d ? "^° ""l Nüös'cht auf die Dringlichkeit des Gcgew lhun^ ^".übrigens sehr einfacher Natur sei, eine Bcra- M^ Zi'wüzsection nicht stattfinden konnte. Ech, eröffnet der Bürgermeister, daß Herr tatbe^a^' ^^^er des Gutes Kroifcnegg, dem Gemeinde« lonim """' liquiden und binnen 3 Wochen zur Einzahlung Hkv?^" Forderungsbetrag von 150 fl. zur beliebigen 3lf,^ °" gestellt habe. Hirfür wird dem Spender über tal^K^ ^ürgermeistelö der Dank des Gemeinde. Äleil "^"' ^"^ aber auch über Antrag des G3t. Dr. Action bcschiosseu, daß der Gegenstand an die Finanz- bieses N^ ^"" ^"^^ b« leiten sei, um über die Verwendung <^ N ^ "°" geeigneten Antrag zu stellen, das Gut <^/^"'"'ster theilt ferner mit, daß das für Lenebw!^, n! "''gellte Comil« seine vom Gcmcinderathe ^chnunge de Nn w?! ^'"ich durchgeführt habe. Die llihruna d r m? ^ ^" "nen Kostenbetrag für die Em< ung der Gasbeleuchtung „üt 2ß20st., welcher in fünf Jahresraten, vom 1. November l. I. an, zu bezahlen sein wird, dann an sonstigen Herstellungskosten sür Wohnungen, Schweizerhaus :c. den Gesmnmtbctrag von 2985 fl. nach. Dies wird zur Kenntniß genommen. Hieraus läßt der Bürgermeister durch den Secretär die Zuschrift des fürstdifchöflichcn Ordinariates vorlesen, womit der letzte Beschluß des Gcmeinderathes, wornach die Ein» führung der Leichenwagen in Laibach als wünscheuswerlh anerkannt wurde, beantwortet wird. Das fürstbischöfliche Ordinariat geht darin vou der Ansicht aus, daß die Ein« sührung von Leichenwagen in das Gebiet der Kirche und der Volkssiltc gehöre und eifert überhaupt gegen die Einführung der Leichenwagen, wobei dasselbe insbesondere hervorhebt, daß nur dort, wo der kirchliche Glaube sich verliert, das Tragen der Leichen abnehme und daß gegen das Fahren der Leichen großer Widerwille vorherrsche. Da das Ordinariat in dieser Zuschrift ucbslbei bezweifelt, daß sich der Gcmeinderath als Organ der Bürgerschaft sowie der Bewohner Laibachs betrachten könne, nimmt der Bürgermeister, welcher im übrigen diesen Gegenstand für abgethan an> sieht, Anlaß, entschiedenen Protest gegen dieVehausitu ng einzulegen, daß der Gem ein berath nicht das Organ der Bürgerschaft sei,waZ mit allgemeinem Beifalle aufgenommen wird. Endlich stellt der Vü r germ e ist er unter Hinweisung auf die traurige Zeit in Oesterreich, wo wir einen Licht« punlt gesunden bei unserer Flotte, da»n unter Hervorhebung der glänzenden Waffcnthat bei Lissa, den Dringlich« tcitsantrag, daß dem Viceadmiral v. Tegctthof das Ehrenbürgerrecht der Stadt Laibach verliehen werde, welcher Antrag durch Erhebung von den Sitzen einhellig angenommen wird. GN.Horat stcllt den Dringlichlcitsantrag, das Ehrenbürger recht der Stadt Laibach auch dem Bürger« meistcr Dr. Velsly in Prag zu verleihen, und es wird dicscr Antrag, welcher von dem Bürgermeister unter Hin-dcutung aus die ausgezeichnete Geschäftsführung des Stadt« ralhes in Prag während ver feindlichen Occupation unter» stützt wird, ebenfalls angenommen. GN. Mallilfch intcrpellirt wegen der Mauthabuahme bei der städtischen Ziegclhütte, indem er frägt, wie es denn komme, daß dort — nachdem doch die Straße vou der Stadtgemeinde confervirt wird — von der neue» Wcgmauthpach-tung die Weg- und Pslastermauth ciugehoben wird, was ehedem nicht der Fall war? Der Bürgermeister sichert die nöthige Erkundigung und Aufllürung zu. GN. Dr. v. Kaltencggcr im Namen der zweiten Section reserirt über das Gesuch der Witwe Nuöak wegen Aenderung des in Betreff der Herstellung der Neitcrcaserne in der Tirnau bestehende» Vertrages. Die Wcseuhcit der angesuchtcn Aenderung besteht darin, daß sich die Stadtgc-mcindc, während im Vertrage die Herstellung von Etallun-ge» für dreihundert Pferde bedungen war, mit den jetzt bestehenden Stalluugen für A 2 A Pferde begmigcn solle, und daß andererseits, während die Stadtgcmciudc eine gewisse Garantie sür den Belag mit 200 Pferden übernommen hatte, die Garantie nunmchr verhältnißmäßig cbeufalls gemindert werden solle. Die Section stcllt nach gehöriger Erläuterung der ganzen Sachlage und mit Rücksicht auf die mittlerweile seit der Abschlicßnng der Vertrages eingetretene Aenderung der Zeitverhültuisse den Antrag: daß sich die Stadtgcmcinde mit den bereits bestehenden Stallungcn für 222 Pferde vorläufig mit dem Vorbehalte begnüge, auf die Herstellung der bedungenen Stallungcn sür 300 Pferde binnen einer angemessenen Frist, d. i. binnen eines Zeit-ranmeZ von sechs Monaten günstiger Bauzeit, nach Maßgabe der Umsläude'dringcn zu können. An diesen Haupt-anlrag tnüpst die Section noch die daraus sich ergebenden Conseaucnzen, wornach sich namentlich die Garantie der Stadt-gemeindc für 200 Pferde auf jene für 148 beschränkt, sowie die nöthigen formellen Anträge. Die Sectionsanträge werden nach einer kurzen Debatte, in der sich nur GN. Mallitsch gegen jede Vertragsänderung ausspricht, weil er eine Vermehrung der Einquartierung besorgt, während dieselben von den GM. Dr. Suppan, Dr. Orel und mehreren andere» unterstützt werden, auch angenommen. GN. Dr. SupPauz im Namen der dritten Section beantragt die Auszahlung einer Vautosten-Tangcnte der Stadt-gcmeinde von 1724 fl.' für den Gruber'schen Canal an den Morastcntsumpfungsfond, sowie writers die Ablehnung des Gesuches einer Witwe um eine Gcldaushilfe, welche Anträge angenommen werden. Weilers beantragt derselbe, ein Gesucb des Gcmeindevorstandes von Draule wegen Beiträgen zur Herstellung der baufälligen Eavelle bei St. Rochus an das Domcapitel in Laibach als Patron mit der Andeutung abzutreten, daß allenfalls eine Sammlung freiwilliger Beiträge einzuleiten fein dürfte, welcher Antrag ebenfalls angenommen wird. GN. Bürger referirt im Namen der vierten Section über einige Aaugegenslände. Gn Project des städtischen Vau-Iuspectorö wegen Herstellung von 20 neuen gußeisernen Bänken in der Stcrnallec wird nach den Anträgen der Bau« section mit Rücksicht auf die vorgerückte Sonnncrsaifon und ! die nothwendigen Ersparungsrücksichten verworfen. Die GRN. Hölzer, Horat und Schw entner machen bei diesem Anlaß darauf aufmerksam, daß die Baute in der Stern-allce nicht feiten auf eine unausläudlge oder unpassende Weise benützt werden, dem durch Bestellung einer Aussicht leicht abgeholfen werden könnte, worüber der Bürgermeister die nöthige Abhilfe durch Abstellung jedes Mißbraucheö verspricht. Weiters wird über Antrag des GN. Bürger die schleunige Herstellung der Canaleindeckung in der deutschen Gasse mittelst Steinplatten im Wege des bercitö abgeschlossenen Ac-cordes, dann die Flüssigmachung des Betrages von 59 fl. 90'/2 kr. sür das im Juni l. I. bezogene Bauholz, so wie die Anweisung des Verdienstes für die Umpflasterung der Elephantengasse von 840 fl. 28 kr. mit Abzng der Caution beschlossen. In Betreff der Trottoirhcrstcllung in der Schustergasse wird nach dem Autrage der Section beschlossen, diese vorläufig bis zur Herstellung der neuen Brücke auf sich beruhen zu lassen. GN. Dr. P 0 llutar im Namen der siebenten Section berichtet über die Nemunerirung des Sonntagsunterlichtes. Nach dem Scctionsantrage wird den drei Lehrern an der Hauptschule für die Erlheilung des SonntagsuntcrrichteS die übliche Remuneration mit je 105 fl., zusammen also mit 315 fl. bewilliget. Ebenso werden den Lehrern an der Realschule, und zwar denjenigen, welche an zwei Sonntags« stunden unterrichten, Remunerationen ü 50 fl., denjenigen aber, welche nur eine Stunde geben, ü 25 ft., im Ganzen sür alle hiebci betheiligten sechs Lehrer der Gesammtbetrag von 200 fl. aus der Stadtcassc bewilliget, gleichzeitig wird wegen Flüssigmachung deS gleichen Betrages aus der Classe der Handelskammer die nöthige Eineitung beschlossen. Zwei Gegenstände, welche an der Tagesordnung waren, nämlich die Incorporirung des Gutes Tivoli, dann die Bewilligung ciues Beitrages für die evangelische Schule lamen nicht zum Vortrage. Schluß der Sitzung gegen 7 Uhr. Neueste Nachrichten und Telegramme. Prag, 19. August. (Frdblt.) Gcstcru fand keine Fricdensconfcrcnz statt. Mittags besuchte General F a l-ckcustciu dcn Barou Brcnuer mid bat dcusclben, dcu ehrfurchtsvollen Giick wünsch des Gene' ralgouvcrncmmtö ^r. Majestät dem Kaiser zur Kcuul-uiß zu bringen. Trieft, !'). Anglist. Der gestern von Constanlinopcl abgegangene Lloyooampfcr kommt mit imlcnw inün. Leipzig. 1'». August. (N. Fr. Pr.) Die sächsischen HcrzogllMlcr wird Preußen nicht einverleiben. Sogar Sachsen-Mcimngm, welches unter alleu allein mit Ocstelreich ging, behalt seine Dynastie, doch hat sich der Herzog dazu verstehen milsscn, zn Gunsten des Erbprinzen abzudanken. Karlsruhe, 19. Nngnst. Dic „Karlsruher Zci< tung" erfährt, daß der ssiicdensucrtrag zwischen Vadcn und Preußen uutcr audcrm dic Bestimmung enthalte, dnß der Zollverein fortbestehe, vorbehaltlich der dem» uächstigcn definitiven Regelung der Verhältnisse des Zoll« ucrciuö, und daß die Nheiuschifffahrlö-Ad^abc mit Neujahr 1W7 aufhöre. Verlin, 19. August. DieAdrcßc 0 m mission hat in ihrer gestrigen Abcndsitzuna. dcn Entwurf Vir-chows mit dem die Ändgetfragc betreffenden Pafsns des Reichenspcrgcr'schcn Entwurfes mit 15, gegen 7 Stim« men migcilmnmcn. Dem Vernehmen nach wird die Commissions-Adresse im Plennm circa 10 Stimmen Majorität erhalten, falls sich die Polen der Abstimmung -enthalten. Die Plcuardcbattc findet wahrscheinlich Frei« tag statt. — Graf Bismarck empfing gestern die znm Zwecke der Einholung von Instructioncn für die Par-lamcnlswahlen hier cingctroffcncn Kleinstaatenininisier, darunter dcn oldcuburgischcu Minister v. Mossing. — Die Frcihcmi v. dcr Pfordteu und v. Dalwigk hatten ge» stern eine Unterredung mit dem Botschafter Bencdctti; Freiherr u. der Pfordttn hatte unmittelbar vorher Dc« pcschcn ans München crhallcu. — Der Kömy empfängt heute Mittags die Adrcßdcputation des Herrenhauses. — Die Bank von England hat am 1(i. d. M. dcn Discont auf 8 Percent herabgesetzt. Verlin, 18. Angust, (Auf Umwegen.) sN. Fr.Pr.j Außer dcn Gebieten, welche durch die löniglichc Bot« fchaft bereits als znr Einvcrlcibliug bestimmt bezeichnet wurden, soll auch noch Hamburg, Lilbcck und Bremen, Neuß, Lippe, Waldecl, Schwarzburg nebst einem Theile von Hessen-Darmstadt incorporirt werden. Da einige dieser GebictStheile Austausch «Objecte bilden sollen, so sind sie in das erste dem Landtage vorgelegte Incorpo-rirunMesctz noch nicht aufgenommen worden. Florenz, 18. August. Ein königliches Dccret verordnet cine Amnestic, in die anch Mililärversoncn mit einbegriffen sind, welche bis zum hcutigcu Tage in Un< tcrfuchuug gezogen oder vcrurtheilt wmdcu. — Die amt« liche Zcitnna. veröffentlicht dcn zweiten Bericht Lamar« mora's übcr die Kriegscreianisse vom 23. und 24. Juni. Telegraphische Wechselcoursc Uom W. August. 5pcrc. Metalliqucö 60. — 5prrc. National Alilchcn l!4.30. --Bmilaclirn 71. — Silber 125.5.0. - l'ondon 127. — K. l. Ducaten 0.03. 1Iiotelirü?ü<.Mle HeulwchluiMll in kaibncl). «'llTÄIgl 325.82 4-12.4 windstill , he't"' ! ^0. 2 „ 9l. 324.W '^Ii).8 SLL.schwach s. ss"'U """. ^.'.(.u ^e«.?M,^ ",„i,,«.l° ^'wN«°' 'Hw"'°» A.,fhel> lcrung, Ftdcrn'olfru.________^^ — -...... Vcloutwortlichrr Rcdäl.teur: ?g»az v. Kle, nmayr.