Laibacher Wochenblatt Nutzen und Vergnügen. Nro. 45. Freitag den 7. November l3'7. An die Freunde der Krainischen Litteratur. M „ f..t bcl ^eiv;m und Waterloo entschieden - fär die Ruhe und den F'rie-" w Europa. Die Volker sind ihrer ursprünglichen Bestimmung, den friedlichen ^'^^e golden Frücw des Friedens bei gesitteten aufgeklärten Nati^ nen gehört vas ununterbrochene Fortschreiten w aklettlger Bildung, folglich auch '" ^Wo^am"d3 und Ausmunterung finden, als innerhalb den ge- sc>" Gulden beträgt. Allein da man heut zu Tags die Leute meistens aufGeding und nicht mehr schichtweise arbeiten läßt, so kömmt es lediglich auf ihren Fleiß an, ob sie mchrooer weniger veroicnen wollen. — Das Geding wird meistens so gemacht, daß der Ar-beiier auch zugleich seinen Ausschlagen entgegen verzimmern muß. Die Verzimmerung in der Grube wird nach der besten Art ausgeführt. Die Berge, welche dieses Bergstadt-chen umgeben, diloen kein längliches Thal, sondern vielmehr eine runde Vertiefung, welckc sich von der Grundfläche aus im« mer mehr erweitert- Dieses enge Thal hat eimn emzlgcn Ausweg, wohin sich der kleine Fluß Idriza wendet, um sich i» den kleinen Fluß Schoza zu ergießen. Bei der Stadt ist eine sehr schöne Straße angelegt worden. Man kann von der äußersten Spitze des Magdaleuenber-ges das ganze Thal von Idria, nebstdie-ser prächtigen, und mit vielem Fleiß gebaute Heerstraße, welche nach demselben hinfuhrt, übersehen. Die Ausbreitung dieses Wegs kaun, so wie alle andere Anstalten in dem dasjgen Bergbau^, für ein Meisterstück gelten. Man stelle sich einen gahen Abgrund eines Gebirges von fast Zi)'/> Klafter in der Höhe vor, wekber meistens in 70 bis 8 ' Gradefallen besteht, mw auf di^ftm Abfall eine sehr bequeme Heerstraße z>l sin en, daß mall ohne aller Gefahr bergab in Trab fahren kam, Diefe Straße hat viel ähnliches mit derjenigen, welche auf dem Berge Loibel in Oberkrain über die Alpenkette geht, nur daß die Höhe etwas geringer ist. Übrigens sind die Reihen oder Wendungen, welche beständig im Zikzack gchen, vor dem Einreihen des Wassers und den Schnee-lah. Clarke erzählt folgenden Vorfall, der sich wahrend seines Aufenthaltes auf der Insel Cos zutrug. Ein junger Mann, der in ein Mädchen sehr verliebt war / aber von der schönen nicht erhört wurde, vergiftete sich. Die türkische Polizei verhaftete den Vater des Mädchens und erklärte ihn des Mordes schuldig. ,,Wenn der Angeklagte (so schlössen die Nichter ganz ernsthaft) keine Tochter gehabt hatte, so hätte sich der Verstorbene nicht verlieben können, folglich hätte er keinen Korb bekommen, folglich würde er nicht Gift genommen haben, folglich nicht gestorben seyn; — allein der Angeklagte hatte eine Tochter, der Verstorbene verliebte sich in sie, folglich :c. Der Angeklagte mußte 30 Piaster bezahlen, um sich zu befreien. Die Kuh mit dem hölzernen Beine. Bei einem Gutsbesitzer in Cornwallis brach vor Kurzem eine Kuh das Bein. Er mochte sie nicht, wie das in solchen Fällen gewöhnlich ist, todtstechen lassen, sondern ließ das Bein dicht unter der Kniescheibe abnehmen. Die Wunde heilte, ein hölzernes Bein wurde befestigt, und das arme Thier geht jetzt frei umher, teqt sich nieder und steht auf ohne alle Unbequemlichkeit. Ein Wink für Land-wirche l Anecdote aus einer englischen Bibelgesellschaft. In einer der letzten Bibelgesellschaften , welche zu Brighton gchattcn wurden, erzählte ein Fremder nachstehende Geschichte : ,,Das Kind eines betrunkenen Matrosen bath seinen Vater- um Brod; dieser stieß seincn Sohn von sich und versetzte ihm einen so derben Fußtritt, daß der Knabe aus der Barke ins Meer siel. Da es unmöglich war, vom Ufer aus zu Hülfe zu kommen, so verschwand er und schien verloren; aber die aörtliche Vorsicht wachte über ihn. Mit Hülfe einer Art Ruders arbeitete er sich bis in die Nähe eines Schisses. Er konnte nichts als seinen Nahmen (Jacob) sagcn, und die Schisssmannschaft beschloß, sür ihn Sorge zu tragen. So wuchs der arme Jacob heran, empsing einigen unterricht, zeigte viel guten Willen, bediente die Ossiziere, und wurde endlich mit der Pflege der k,anken Matrosen beauftragt. Einer derselben, welcher eine Bibel unter seinem Kopskissen liegen hatte, siel ihm besonders auf, und an ihn wendete er seine vorzügliche Sorgfalt. Als dieser Matrose im Sterben lag, bath er Jacob, jene Bibel anzunehmen, welche ihm dazu gedient habe, die in frühern Jahren betretenen Pfade des Lasters zu verlassen. In diesem Augenblicke erkannte der arme Jacob in dem Hinscheidenden seinen Vater " Als die ganze Versammlung von dieser Erzählung außerordentlich gerührt schien, verneigte sich d'cr Berichterstatter bescheiden und sagte: „Ich bin der arme Jacob.''