^ Areitaa den Z0. September 1881. XX. Jahr«ana. MMm MU Die „Marbnrger Zeitung" erscheint jeden Sonntag, Mittwoch und Kreitcig. Preise — f»1r Marburg ganzjährig 0 fl., halbjährig S fl.. vierteljährig 1 fl. 50 kr.; snr Zustellung ins Hau» monatlich 10 kr. — mit Poflversendung: ganzjährig 3 fl.. halbjährig 4 N., vierteljährig 2 fl. ZnsertionSgebühr 8 kr. per Zeile. Zvjlündt in „Ucu-Orsttrrrich". Marburg, 29. September. Drei Jahre nach der Besetzung Bosniens und der Herzegowina erleben wir die Demltthigui^g. daß die Beschwerden i!ber die österreichisch-un-Mische Verwaltung noch nicht verstummen, daß sie im Gegentheil immer häufiger werden. Nach drei Jahren Oktupationspolitik dringt von der Grenze Asiens heraus die Kunde, daß die Mahomedaner des besetzten Gebietes bei ihrem türkischen Herrn Klage führen liber den euro-päisch-christlichen Verwalter. Die Beschwerden der Mahomedaner betreffen nicht wie jene der Christen das Gesetz — nein! dieses Gesetz, von Mahomedanern zu Gunsten ihrer Glaubensgenossen gegeben, soll von der Verwaltung nur vollzogen werden. Die Christen, weder mit diesem Gesetze, noch mit der i^ster-reichisch'ungarischen Verwaltung zufrieden, haben ihre Beschwerden nicht in Konstantinopel an-gebracht, sondern in der Hauptstadt von „Alt» iOejterreich" — mit welchem Erfolge, beweist das Standrecht in einem groben Theile des Landes. Bielen dieser Beschwerden kann nur abgeholfen werden durch neue „Investitionen", wie die Halbamtlichen schreiben. Wer aber beschafft uns die Mittel? Im nächsten Jahre sollen zwar — und dies zum erstenmal — die Einkllnste des Landes zur Deckung der Verwaltungskosten hinreichen — der Auslagen fkr die bestehenden Änrichtungen. Die Neuerungen könnten zum Theile nach dem geltenden Gesetz eingesiihrt werden, zum Theile wären ste aber von Rechtswegen nur möglich mit Zustimmung des Herr» schers, der als Sultan in Konstantinopel thront. Und würde diese Genehmigung auch ertheilt, so müßten alle Neuerungen zusammen doch fromme Wünsche bleiben, weil das zur bloßen Verwaltung berechtigte Oesterreich-Ungarn die Kosten nicht tragen muß und nicht zu erschwin-gen vermöchte, wenn es auch wollte und weil Aeuilleton. Die fälscht Priii)tssll,. Eine Kriminalgeschichte. (Fortseßung.) „Konnte nicht dieses Frauenzimmer das Glst in Ihre Kommode gelegt haben? Und können wir nicht auf diese Weise die Gegenwart desselben erklären?" sagte der Advokat. Eudora fuhr heftig auf und wurde todten-bleich. Die Idee einer solchen Tiefe der Bosheit hatte stch in ihrem Geiste noch nie dargestellt, und jetzt schien ste die Seele selbst aus ihrem Körper zu stoßen. „Weil meine Theorie des Falles ist, daß die heimliche Giftmischecin Maßregeln ergriff, um ihr eigenes Verbrechen erfolgreich zu verbergen und es auf Sie zu werfen. Und das ist auch unser Vertheidigungsplan." „O Gott im Himmel! kann ein menschliches Wesen — kann ein Dämon so gräßlich boshaft fein!" keuchte Eudora mit erstickter Stimme hervor. „Ja; ein Weib kann es sein. Aber besinnen Sie sich und sagen Sie mir, haben Sie keinen möglichen Verdacht, wer dieses Frauenzimmer gewesen sein kann?" „Nein; ich habe nicht die entsernteste Idee." „Gut; elstnis muß es dasselbe Weib ge-wesen sein, desien Schatten von Lady Leaton aus der Wand von Lord Leaton's Zimmer in der Nacht seines plötzlichen Todes gesehen wurde." „Sie denken also, daß Lady Leaton's Eindruck. eine solche Gestalt gesehen zu haben, richtig war?" „Das denke ich. Nun denken Sie noch einmal nach und sagen Sie mir, ob Sie keine Spur haben, die zu der Identität dieses Frauenzimmer« führen kann?" ^Kann man nichts thun, um auSzumitteln, wer dieses Weib is'i, wenn ste wirklich schuldig ist, und die Schuld auf ste zu werfen?" fragte Malcolm. „Ja, Vieles. Aber das Erste und Wichtigsie, was geschehen muß. ist, unö über unsern Verdacht vollkommen still zu verhalten, damit sie nicht aufmerksam gemacht wird. Das Nächsie ist, die Dienste von zwei oder drei erfahrenen Entdeckungsbeamten in Anspruch zu nehmet», aber das wird kostspielig sein." Malcoim'S Antlitz umwölkte sich bei der Erinnerung an seine beschränkten Hilfsmittel. Aber Eudora legte ihr Banknotenpäckchen in die Hände des Anwalts und fagte: „Bitte, nehmen Sie aus diefem Packet so Zur .geschichte des Tages. Die Tschechen sühren dem Ministerium zii Gemüthe, wie verfehlt die Spekulation mit der Mittrlpartei war und hoffen, es werde sich die Regierung nunmehr blos auf die Rechte stützen. Wir erwarten dies ebenfalls. Macht sich das Gesetz der politischen Parteiung unerbittlich geltend, so scheiden sich die Elemente und Mann ficht gegen Mann. Der unvermeidliche Streit muß ja doch ausgetragen werden, soll es Frieden und Fortschritt geben. Die Opposition im ungarischen Abgeordnetenhause beträgt hundertundachtzig Stimmen. Vom „unerhörten Wahlsieg" des Ministeriums wird es nun stille in den Blättern der herrschenden Partei und Tißa zählt öfter die Häupter seiner Gegner, als jene seinen Lieben. Was Oesterreich-Ungarn in Bosnien und in der Herzegowina glorreich begonnen, soll glorreich durchgesührt werden — so rühmte seinerzeit ein hochgräflich.hochkirchlicher Bekenner der Orientpolitik im Abgeordnetenhause. Gehört es auch zu dieser Durchführung, daß jetzt Bosnier und Herzegowiner sich mit einer Adresse an — den Kaiser von Rußland wenden und klagen, ihre Lage habe sich unte der Herrschast Oesterreich-Ungarns verschlechtert Bismarck will die Verhandlungen mi» dem Vatikan nicht zu raschem Abschluß bringen! Gelingt es ihm, durch die bekannten Drohungen, die Nationalliberalen unter Bennigsen kirre zu machen, so zieht er die Gesolgschaft derfelben dem Bunde mit den Ultramontanen vor. Vermischte Nachrichten. (Ein bewegtes Frauen lebe ti.) Janthe, d. h. Lady Digby. d. h. Lady Ellenborough, d. h. nach zwanzigjährigen Abenteuern in Deutfchland, Italien und Griechenland die rechtmäßige Gattin Midjuel's, die Frau des mächtig- die zur Staatshilfe verpflichtete Türkei nicht so viel erpreffen und pumpen kann, als nur die Haremswirthschaft am Goldenen Horn erfordert. Verschämte Annexionsblätter bedauern, daß die staatsrechtlichen Verhältniffe nicht geklärt sind; wir aber, denen halbamtlicher Nel,el die Augen nicht getrübt, sehen klar genug. Der Berliner Vertrag und die besondere Ueberein-kunft mit der Psorte engen uns in gewiffe, bekannte Schranken ^ in die Schranken militärischer Besetzung und bürgerlicher Verwaltung und währen unsere Befugniffe, bis wir die „Ruhe und Ordnung" hergestellt, bis die Türkei felbsi wieder in der Lage ist, das beruhigte Land zu besetzen, die geordnete Verwaltung zu übernehmen. Bedauern regierungsfreundliche Blätter die Nichtklärung der staatsrechtlichen Verhältnisse, dann heißt dies in gewöhnliches Deutsch übertragen nicht weniger, als: wäre Bosnien-Herzegowina doch schon annexirt l Ginge aber auch dieser Wunsch in Erfüllung und würde das Okkupationsgebiet entweder mit Oesterreich oder Ungarn vereinigt oder einstweilen nur als gemeinfames Lande angegliedert: mit den Finanzen und allen „Investitionen" der Halbamtlichen wär's trotzdem fo mißlich bestellt, wie heute und würde dies bleiben so lange, bis Oesterreich Ungarn dem diplomatischen Großmacht-Wahne und der jetzigen Militärpolitik entsagt sür immer. Die Negierung, die Feudalen, Klerikalen und Nationalen, die gemäßigt Freien und der besonnene Fortschritt entgegnen uns aber: nicht sie Alle, sondern wir leb^n in einem Wahne und dieser Wahn sei die Hoffnung, Oesterreich könne fortbestehen ohne Diplomatenzunst und militätische Größe -- unser Wahn sei der lNlaubö, es könne nach der Erwerbung von „Nm-Oesterreich" die traditionelle Politik Alt-Oesterreichs sich äidern, sich verwandeln in das gerade Gegenspiel. Franz Wiesthaler. viel, als zu diesem Zwecke erforderlich fein mag, und übergeben Sie das Uebrige Herrn Mont-rose." Der Anwalt zog zwei Fünfzig Pfandnoten heraus und händigte den Ueberfchuß dem erstaunten Malcolm ein. Da dieses nicht die passende Zeit war, um die Geschichte dieses geheimnißvollen Darlehens zu erzählen, so blickte Eudora Malcolm bloS an und lächelte, denn jetzt konnte sie lächeln, da die Gegenwart des Rechlsgelehrten, welcher zu ihrer Vertheidigung gekommen war, ihren Muth erfrischt und ihre Hoffnung gehoben hatte. Die Berathung wurde noch eine kleine Weile fortgefetzt, und dann nahm der Anwalt feine Papiere zufammen und entfernte sich, um seine Vertheidigung vorzubereiten. Beim Abschiednehmen fand Malcolm Gelegenheil, einen Augenblick zurückzubleiben, um durch einen Blick die Frage anzudeuten, die er nicht stellen wollte. „Ja, das Geld wurde mir durch Alma Elverlon gebracht, welche Du hier bemetkt haben mußt, als Du hereinkamst, obgleich sie sogleich ihren Schleier niederließ und sich zurückzog", sagte Eudora, so direkt aus diese stumme Frage antwortend, als ob ste in Worten gestellt worden wäre. „Ich bemerkte eine Dame hinausgehen^ sten Ccheith» von Druzistan, Ianthe, deren unglaubliche Geschichte uns Nbout.so geistvoll rrztthlt hat, Ianthe, die geschiedene Frau des Vice-KöttigS von Indien, die sich eine» Tages vor einem Popen des Gebirges mit einem räuberischen Klephten vermählte, der eben in Athen zum General und Kriegsminister befördert worden war, Ianthe ist nun zu Damaskus im Älter von mehr als sechzig Iahren gestorben. Ach. der General übte Untreue an Ianthe und auch an dem König Otto. In einer schönen Nacht zählte die griechische Armee einen General und Ianthe einen Gatten weniger. Der schöne Klephte war in sein Gebirge und zu seinen Liebschaften in der Wildnib zurlickgekehrt. Ianthe und die griechische Armee beweinten ihn. Dann eruanttte König Otto einen neuen General und Ianthe sagte ihrem glänzenden französischen Hosslanl, den Beulü. Garnier. About, Lebewohl und qing nach Syrien ab. O Wunder, sie die flatterhaste und frivole Königin so vieler Hauptstädte, der Paris, London, Rom, Florenz, Mllnchen, Karlsruhe, Konstantinopel und Athen zu Fttbeu gelegen hatten und die es nirgends lange dulden wollte, Ianthe setzte in Damaskus ihren unsteten Wanderungen ein Ziel und die Attwe des Vice-Königs von Indien wurde die lreue Gattin eines arabischen Scheikhs. Ans dem Wege nach Palmyra war Ianthe mit Midjuel zusammengetroffen. Wie, das hat man nie genau gewußt. Ianti)e lieb gern die Andeutung fallen, sie sei von räuberischen Beduinen angegriffen worden, hatte ihr Leben nur dem heldenmllthlgen Arme Midjuel's zu danken gehabt und den Cid von Palmyra mit ihrer Hand belohnt. Andere erzählten etwas prosaischer, Mtdjuel sei der bezahlte Flthrer der Estorte, welche Ianthe nach Palmyra geleitete, er sei schön gewesen, Mtdjuel habe bei Ianthe das Vermögen einer Millionärin und die Eleganz einer Herzogm bewundert, während Ianthe die athletische Pracht ihre» arabischen Ftthrers zu würdigen gewußt hätte, und so sei an einem schönen morgentändtschen Abend mitten in der Wüste Lady Digly dem Scheikh von Palmyra in die Arme gesunken. Es war durch sllnfund-zwanzig Jahre das gllicklichste EhebÜndniß, beruhend auf einem förmlichen Vertrage, welcher also lautete: „Artikel I. Die Töchter, welche ans der Ehe hervorgehen sollten, werden in dem protestantischen, die Söhne in dem muselmanischen Glauben erzogen. (Es kamen weder Töchter noch Söhne.) — Artikel II. Midjuel und Ianthe wol)nen sechs Monate des Jahres in Damaskus und während dieser sechs Monate bleibt der Harem Midjue's in der Wüste. Fiir die andern sechs Monate geht Midjuel zu seinem Harem in der Wüste und Ianthe erstattet ihm dort nur einttial monatlich einen Besuch. Der Ver- erkannte sie aber nicht als Miß Elverton. Also war es Alma, welche uns das Geld geliehen hat?" „Nein; sie handelte als Bevollmächtige von Personen, deren Namen zu erwähnen man ihr untersagt hatte, die aber versicherte», ein persönliches und sogar egoistisches Interesse an der Freisprechung des Unschulvigen und der Anklage des Schuldigen zu haben. Hatte ich Necht, dieses Darlehen anzunehmen?" „Vollkommen. Es war eine Schickung Gottes ! Alier wir müsieu womöglich ermitteln, wer Deine Wohlthäter sind. Die Kenntiuß kann von dem größten Nutzen bei Deiner Vertheidi» gnng sein. Und dies ist ein zweiter Dienst, den uns unsere Entdeckungsbeamten leisten müssen", sagte Malcolm. Dann, da er wußte, daß er uicht länger verweilen durfte, drückte er seiner Verlobten die Hand und sagte: „Für jetzt lebe wohl, liebe Eudora. Ich Werde wiederkommen und Dich so oft besuchen, als es mir erlaubt wird. Inzwischen möge Gott mit Dir sein." Mit diesen Worten ließ er ihre Hand los und verlieb die Zelle, um dem Anwalt zu folgen. Zwanzigstes Kapitel. Es war schon spät am Nachmittage, als Alma Elverton, vom Gefängniß zurückkehrend, ßdenlawn erreicht«. Da sie nicht wagte, sich unaufgefordert vor trag wurde ehrlich gehalten. Vor etwa achtzehn Monaten befand sich der Schreiber dieser Zeilen (ein Franzose) in Damaskus. Nachdem er die Moschee, deu Bazar und Abd el-Kader besucht hatte, begab er sich auch zu Ianthe und Midjuel. Ianthe zählte über die sechzig Jahre, Midjuel beinahe fünfzig. Ianthe war noch immer elegant und reizend, Midjuel war herrlich und dabei befcheiden. Ianthe war eine bewnndernswerthe Reiterin geworden, Midjuel war der wildeste aller Beduinen geblieben. Ianthe hatte auf dem Tische ihres Salons alle Zeitungen und Revuen des Abendlande» liegen, Midjuel roch nach dem Stalle. Ianthe fragte den Pariser Gast, indem sie ihre Zigarette rauchte, über die Theater, die Autoren und Politiker des Tages, über ihre alten Freunde aus; Midjuel richtete während-desien den Thee an. Ianthe glich noch immer dem bezaubernden Porträt, welche» Lawrence von ihr gemacht Halts, als sie noch Lady Ellen, borough Hieb und welches neulich in der Wll-son'schen Versteigerung zu Paris verkauft worden ist; Midjuel hatte einen fürchterlichen Bart und schien wenig gewaschen. Ianthe und Midjuel liebten sich. . . . Heute tst Midjuel Witwer. Schlummere sanft, Beduinen-Fürstin! Schlummere sanst, Witwe des Agi-Petros l Schlummere sanft, Lady Digby! (EinWeltdlatt über die deutschen Einwanderer.) Die New-Aorker „Sun" schreibt über die im Castle-Garoen ankommenden Einwanderer im Allgemeinen und die Deut-fchen insbesondere: „Ein gelegentlicher BUck auf die Einwanderer, wie sie da sitzen aus den Bänken in Castle Garden, oder wie man ihnen auf dem Wege nach den Bahnhöfe» zum Westen begegnet, oder wie sie truppweise den Broadway hinaufziehen, gibt zwar, im Kontrast zu dem wohlgekleideten Amerikaner, ein Bild, welches Mitleid erregen könnte. Aber gleichwohl ist da» Aeußere nur fehr Weniger ein wirtlich armselige». Außerdem ist bei Allen in Betracht zu ziehen, dab eine Seereise im Zwischendeck keine Ermuthigung zum Aufrechterhalten seiner Toilette bietet, am wenigsten sür die Frauen und Kinder, die am meisten zu leiden haben, und denen man'» am meisten ansieht. Natürlich erscheinen un» die Trachten der Männer und Frauen fremdartig; allein fchauen wir sie uns genauer an, so finden wir fast durchweg die Kleider au« soliden Stoffen gearbeitet, einen auf Bequemlichkeit berechneten Schnitt und bei den Deutschen ein entschiedenes Streben nach — Reinlichkeit. Dazu bringen sie meisten» Geld. Kommissär Hanselt sagt, daß ein einziges deutsches Banthau» in New Aork letzte Woche über 100,000 Doll. an Emwanderer auszahlte, die mit drei Dampfern kamen, und in Deutschland gekaufte Wechfel präfentirten. Man überschätzt ihrer ernsten Mutter zu zeigen, ging sie direkt auf ihr Zimmer, warf Hut und Mantel ab und schellte nach ihrer Dienerin. Sie solgte der alten Madelon hinunter in da» Speisezimmer und pflückte eben an einer Weintraube, als Madelon durch die Glocke ab« berufen wurde, und sich beeilte, dem Rufe zu folgen, aber bald mit der Botschaft zurückkehrte, daß Alma sich nach dem Zimmer ihrer Mutter begeben möchte. Alma eilte fogleich hin. Sie fand die schöne, majestätische, blasse Dame in dem schwellenden Stuhle neben dem prächtigen Tische inmitten der Düsterkeit und des Glanzes des hochrothen und goldenen Zimmers sitzen. Als ihre Tochter eintrat, erhob die Danre ihren matten Blick von dem Buche, in welchem sie las, und wmkte Alma schweigend, den Stuhl auf der anderen Seite des TifcheS zu nehmen. Da» junge Mädchen gehorchte und wartete, daß ihre Mutter sprechen sollte. Aber die groben Angen der Dame waren wieder ans ihr Buch gefallen, und in eini,jen Augenblicken schien sie dle Gegenwart ihrer Tochter vergessen zu haben. Alma warf einen heimlichen Blick auf ihre Uhr. E» war halb sechs. Ihr Herz klopfte vor Angst. Sie wagte eS, da» Schweigen zu brechen, indem sie sagte: „Ich habe Ihren Austrag getreulich und glücklich erfüllt, liebe Mutter." „Nun sage mir, wie fandefi Dtt Deine Freundin?'^ nicht, wenn man sagt, dab die ein Viertel der ganzen Zahl au»machende wohlhabendste Klasse der deutschen Einwanderer ein Kapital von 1200 Dollar Jeder im Durchschnitt mitbringe. Aber das Beste tragen sie nicht in der Tasche mit sich, sondern in der Brust, da» ist ihre Herzenshoffnung und ihre Kraft, dem Lal»de nutzend, sich selbst eine glückliche Existenz zu verschaffen." (Londoner Polizei nachricht e n.) Die Zahl der Verhastungen beträft im Jahre 1880 in London 79.000 Personen (55.000 Männer und 24.000 Zcauenspersonen.) Mehr als ei«» Drittel derselben wurde nach wenigen Tagen als schuldlos besunden und aus der Hast entlassen. Englische Blätter verlangen die Auskunst, ob und in welcher Weise Jene für die erlittenen Unbilden entschädigt wurden. Unter den Ver« hasteten besanden s^ch ll;.000 Personen beiderlei Geschlecht», die wegen Trunkenheit eingezo.^ett wurden, und bei dieser Ziffer sind merkwürdig-weise die Frauen in der Majorität. Hier ergibt sich die Frage: Können die Männer mehr geistige Getränke vertragen, oder trinkt das schöne Ge-schlecht in der That mehr? Da» alte Sprichwort, welche» die Jugend die Zeit der Unschuld nennt, erhält in Polizei-Rapport den Gnadenstoß : mehr als die Hülste der Angeklagten stand im jugendlichen Alter von l5 bi» 25 Iahren. In der Liste der Verhafteten befindet sich eine einzelne Person, deren Vergehen nicht näher bezeichnet erscheint. Die Polizei nennt diese Person „gemeinschädlich". Wa» aber er oder sie gethan, ob er oder sie nächtlich Klavier gespielt, ist nicht erwähnt. Viele Konflikte betreffen jene Leute, die gefälschte Lebensmittel verkauften. Hier sungiren die Polizei-Organe häufig als ^Aönts-xrovoeatvurs. Sie treten in einen Laven, kaufen Wein, Mllch, Butter, Wurst, nicht aber um damit ihren physischen Hunger zu stillen, sondern um von der Jagd nach Uebelthätern eine Beute heimzubringen. Wegen frechen, unanständigen Benehmens wurden vierzig Frauen verhaftet, aber Alle diese wurden bei der Gerichtsverhandlung schuldlos erkannt. Ein Bewei», dab die Züchtigkeit der untern Polizei-Organe gröber ist al» jene ihrer Vorgesetzten. Der Resl ist Diebstahl und Raushändel, und eine artige Zahl von Mordthaten. Diese aber blieben zumeist in der Familie. Raubmord kommt nur in verschwindend wenigen Fällen vor, während Gatten- und Verwandtenmord mit jedem jungen Tag verzeichnet erscheint. (gm ^Paradi^'S" bei Konstanz.) Der BezirkSarzt von Deutsch-Landsberg, Dr. B. Knapp, welcher seit Jahren gegen den Kretinismus thätig ist, veröffentlicht einen Bericht über den Besuch im „Paradies" bei Konstanz. Au« demselben erhellt, dab der Kampf gegen „Furchtbar verändert, Mama — so dünn, so blaß, so von Kummer verzehrt, Sie würden sie nie wieder erkannt haben." „Sie nahm das Darlehen ohne Widerstreben an?" fragte die Dame. „Nein, Mama, sie hatte große Bedenklich-keiten; aber ich wandte die Gründe an, welche Sie mir angegeben hatten, und ich versicherte ihr, daß die, welche das Geld schickten, ein persönliches Intereffe an ihrer Freisprechung hätten, weshalb es nur billig wäre, daß sie ihren Theil an den Kosten ihrer Vertheidiguug trügen." „Du hattest Recht; aber wie nahm sie diese Erkläru'rg aus?" „Mit dem vertraliensoollen Glauben eines dankbaren Kindes — nur begierig, die Namen ihrer Wohlthäter zu erfahren, damit sie sie in ihren Gebeten erwähnen könnte." „Sprach sie von ihrem bevorstehenden Prozeß? Ist sie beängstigt? Hat sie Hoffnungen? Sprich; sage mir mehr von ihr." In Erwiderung aus diese Aufforderung stattete Alma ausführlichen Bericht über ihren Besuch bei Eudora ab, und wahrend Alma die Seelenangst beschrieb, deren Beute das arme gefangene Mädchen war, konnte die Dame, die lange verlernt hatte, Thränen des Mitgefühls zu vergießen, nur den Kopf auf die Hände sinken laffen und siöhnen wie Jemand, der unter einer fchweren Last von Gewissensbissen leidet. (Aorts«tzu«g folgt.) dem Kretinismu« kein hoffnungsloser isl, daß dach Nebel verschwindet, wenn die Ursachen des-selben beseitigt werden. Der kurze und doch so lehrreiche Bericht über den gegenwärtigen Zustand des „Paradies" lautet: „Ich besuchte von Konstanz au« durch zwei Tage.dieses in der Ebene gelegene Dorf pnd sprach mit vielen Bewohnern desselben; alle bestätigten mir, dab srüher sehr viele Idioten und Kcetinen daselbst l gewesen seien. Jetzt sind noch drei ältere solche l Individuen in häuslicher Obsorge, fünf im Versorgnngshaule. Der Idiotismus ist hier verschtvullden; überall sah ich »nuntere, frische Kinder spielen und herumspringen, nirgends fand ich Spuren von Idiotismus oder Kretinismus. Durch die Bewohner des Dorfes und durch die freundlichen Mittheilungen des badischen Ober»StabsarzteS Dr. Braun, der viele Jahre in Konstanz zubrachte, erfuhr ich, daß die frühere Nheinbrücke bei dem Dorfe, durch welche oft das Wasser des Rheins gestant wnrde, austrat unv die Gegend versumpfte, abgetragen worden ist. In den Feldern sind tiefe Gräben gezogen und dieselben, auf diese Art trockengelegt, mehr fruchtbar gemacht worden; es wurde und wird auch jetzt dort viel Gemllse gebaut, so dab die Bewohner einen Theil der Schweiz damit versorgen. Durch diese Thätigkeit kam gröberer Wohlstand in das Dorf, die Leute konnten sich besser nähren. Vorzüglich aber kamen nach und nach viele fremde Ansiedler, die Ein-heimischen heirateten mehr von auswärts, so dab nach und nach die frühere verkommene Gtneration ausstarb, und so ist es gekommen, daß diese Gegend von Idioten ftei wurde. Es ist interessant, von den Bewohnern fellist zu hören, wie durch Heiraten au» der Ferne ein gesunderes Geschlecht entstanden ist. Die Bevölkerung ist sich also bewußt, daß dadurch dem srüher bestandenen Uebel vorgebeugt werden kann. Dasselbe Resultat, dasselbe Bewußtsein fand ich auch bei Admont in Steiermark, wie ich in meiner Brochure über „Kretinismus in einigen Theilen Steiermarks" anführte. Auch dort ist der Kretinismus mehr verschwunden. Dr. Knapp empfiehlt als Mittel zur Bekämpfung des Idiotismus vor Allem genaue Forschungen über die Ursache desselben. Ferner hebt er die Thatsache hervor, daß in Kretinen-Gegenden auch viele Taubstumme vorkommen, und weist nach, daß in vielen Fällen der Kretinismus dadurch entsteht, daß taubstumme Kinder in der Erziehung vernachlässigt werden. Daraus zieht der Autor die Kolisequenz. daß auch für taubstumme Kinder der Unterrichtszwang eingeführt werden müsse. Weitere Mittel, der Ausbreitung des Kretinismus vorzubeugen, stnd die Grüundung von Kinderbewahr-Anstalten, die Errichtung von eigenen Klassen sür schwachsinnige Kinder nach dem Betspiele Schwedens und Norwegens und endlich eine jgenügende Anzahl von Kretinen-Anstalten. Und hier be-rührt der menschenfreundliche Arzt die Jdioten-frage in Oesterreich. Für die 12.643 Kretins, welche die Zählung aufweist, bestehen in ganz Oesterreich >tur zwei ganz kleine Anstalten, zu Prag und zu Bruck a d. Mur, und die letztere ist erst vor einem Jahre eröffnet worden. Die weiteren Ausführungen des Verfassers beweisen die dringende Nothmendigkeit der Vermehrung dieser Institute theils als BildungSanstalt für schwachsinnige Kinder, theils als Ajyl sür Nu lteilbare. Die bisherigen Weck- und Mahnrufe sind bis jetzt vergeblich gewesen, trotzdem der Verfasser ziffermäbig die numerische Ersparniß bei der Versorgung der Kretinen in gemeinsamer Pflege gegenüber der bisherigen Methode nachweist. Dr. Knapp ist es auch gelungen, einen Fonds zu entdecken, der speziell diesem Zweck gewidlnet ist, und der seit Jahren in der Staatskasse seiner Verwendung harrt. Möchte doch dieser letzten Publikation des Versassers ein besserer praktischer Erfolg beschieden sein als den frltheren imd das Kapital aus dem Verkaufe der Windhag'jchen Besitzung, welches vom Ministerium des Innern verwaltet wird, seiner Bestimmung zugesührt werden. (Viehseuche und Viehhandel.) Die Nachricht, daß in Nieder Oesterreich in mehreren Orten die Rinderpest zum Ausbruch gelangte bestimmte die beireffenden Behörden der Nachbar- länder, energische Maßregeln zur Abwehr zu ergreifen. Mähren und Ungarn haben förmliche Kordons gezogen; Böhmen, Schlesien und Ober« Oesterreich eiue ganze Menge einschneidender Vorsichtsmaßregeln angeordnet; Baiern hat gegen ganz Oesterreich^Ungarn Front gemacht und die Vorsicht so weit getrieben, daß sogar Viehgespanne die Grenze nicht passiren dürfen und österreichisches Wsidevieh von den sonst gemeinsamen Weideplätzen unbsdingt zurückgewiesen wird. — Oesterreichische Viehhändler haben sich an die galizische Statthalterei und an das Ministerium des Innern um die Be« willigung gewendet, eine Anzahl von über 100.000 Schafen ans Süd-Nußland über Podwoloczyska durch Galizien per Bahn und über Szczakowa auf deutsches Gebiet mit der Bestimmung zur Schlachtung iu Frankreich transportiren zu dürfen. Die Negierung hat jedoch dieftm Ansuchen mit Rücksicht auf das bestchende Thier-seuchen'Gesetz nicht entsprochen. (Einkommensteuer vonZinsen uneinbringlicher Satz Posten.) Auf dem steuer-freien Hause Nr. 142 am Neubau zu Wien hasten für Albert Neiß zwei Wschselsorderungen zu 19.000 fl. und zu 17.000 st., von welchen Kapitalien niemals Zinsen bezahlt wurden und bezüglich deren mit Rücksicht auf die Rangordnung sehr zu bezweifeln ist, ob ein und welcher Theil vom Kapitale eindringlich sein wird. Reiß führte diefe Umstände in der Einkommensteuer-Fassion an, allein die Steuer-Administration hat dennoch die Einkommensteuer hiefür vorgefchrie-ben. Diese Steuerbemessung wurde vor dem Berwaltungsgerichtshofe in zweisacher Richtung angefochten; weil es stch um eine Wechselforderung handelt, und weil nie Zinsen bezahlt wur-den, daher für einen derlei Zinsen-Anspruch auch eine Einkommensteuer nicht eingesordert werden könne. Der Verwaltungsgerichtshof hat aber die Befchwerde in beiden Richtungen, als im Gefetze nicht begründet, abgewiesen, weil Wechselforderungen durch Jntabulation auf eine Realität ihre Natur ändern und zu stehenden Forderungen umgestaltet werderl, und weil nach den gesetzlichen Bestimmungen am 31. Jänner des vorausgegangenen Jahres, welcher sür die Steuerbemessung allein maßgebend ist, sowohl die Schuldforderung als auch das Zinsen-Bezugs-recht des Beschwerdeführers zu Recht bestand, daher die Steuerbehörde verpflichtet war, die Steuer festzusetzen, zumal eine Anordnung nicht besteht, daß mit der Steuerbemessung von Zinsen bis zum Zeitpunkte der Fälligkeit oder wirklichen Einzahlung derselben innezuhalten ist. Schließlich wird bemerkt, daß das Finanzministerium lediglich die Vormerkung dieser Steuer angeordnet unv verfügt hat, daß mit der Einhebung bis zu dem Zeitpunkte zugewartet werde, bis die Frage der Einbringltchkeit entschieden sein wird. ZUarbttttjel ^ierichte. (Vom deutschen Schulverein.) Der deutsche Schulverein hat den Betrag von tausend Gulden, welchen er sür den Schnlhaus-Bau in Ratsch bewilligt, kürzlich ausgezahlt und dadurch die Ausführung dieses Baues ermöglicht. (Uhrendieb.) Der Handlungsreisende Eduard Kronawetter von Graz, welcher dem Uhrenhändler Herrn Rudolf Wolruba zu Marburg Uhren und Schnluckfachen im Werthe von siebentausend Gulden gestohlen, ist aus Grund des Geschwornenspruches zu schwerem Kerker aus die Dauer von sieben Jahren verurtheilt worden. (Abgabe bei der Einfuhr von Bier und Branntwein.) Der Landtag bewilligt der Gtadtgemeinde Marburg den Be-zug einer Abgabe bei der Einfuhr von Bier und Branntwein auf die Dauer von fünf Jahren. Die Höhe dieser Steuer bleibt, wie selbe bisher gewejzt,. (G em ein d est e n e r.) Die Sladtgemeinde Pettau hat den Landtag ersucht, die Einhebung einer Abgabe von Bier nnd Branntwein zu billigen. Der Gemeindeausschuß des Landtages wird darüber vorberathen. (Gerichtshof in Marburg.) Die Petition des hiesigen Bezirksausschusses, betreffend die Errichtung eines Gerichtshofes zu Marburg hat der Lanbtag befürwortend dem Landesaus-schuß überwiesen. (Versammlung der Gewerbetrei« b enden.) Die Versammlung der hiesigen Gewerbsleute, die auf Samstag den 1. Oktober einberufen worden, findet nicht ln der Götz'schen Bierhalle statt, sondern in der Gambrinushalle und beginnt um Uhr Abend«. . (Verzehruugssteuer.) Am 5. Oktober wlrd bei der ^inanzdirektion Marbnrg das Be-zugsrecht der Verzehruugssteuer von Most, Wein uud Fleisch sür 1332 (bedingt auch für I38Z und t384) in den Sektionen Mahrenberg, Saldenhosen, Wöllan, Fraßlau, Gonobitz, Hl. Geisj, Weitenstein, Radkersburg und Abstall verpachtet. (Straße zur Bahnstation Windisch-Fei st ritz.) Von Petschke au« soll durch das Laßnitzthal eine Straße zur Bahnstation Win-disch'Feistritz hergestellt werden. (Theater.) Morgen Samstag den I.Oktober findet die Eröffnnngsvorstellung im hiesigen Stadtthsater statt. Zur Anfsührung ge-langt; Paul Lindau's als vortrefflich bekannte« Schauspiel „Maria und Magdalena". Da« fasi durchwegs neue Personal ist darin in ljervor-ragenden Rollen beschäftigt. Die Novität „Ci-prienne" von Sardou gelangt Montüg al« Fest-Vorstellung zur Vorfeier des allerhöchsten Na mensseste« Sr. Majestät de« Kaiser« zur Ausführung. Theater. Nur wenige Stunden noch und die Pforten des hiesigen Musentempels werden für die Dauer der Wintersaifon geöffnet werden. Mit dem Abziehen der Schwalben und dem Eintreffen der von leichtein Wandertriebe beseelten Mitnen hat die „todte Saison" ihr Ende erreicht und die nun restaurirten, über den Sommer leer gestandenen Stadtwohnungen füllen sich mit den modern gewordenen „Sommerfrifchlern", die Zeit und Temperatur vom Lande getrieben. Allenthalben pulsirt neues und frisches Leben und in Anbetracht diese« Umstände« sei es uns gestattet, dem wieder zu eröffnenden Theater da« Wort zu reden. Der aus dem Vorjahre bekannte Direktor Herr B. Bigl hat auch für die jetzige Saison die Leitung des Stadttheater« übernommen uud ist redlich bemüht, durch tüchtige Kräfte und gute Novitäten den Ansorde-rungen de« Publikum« soviel als möglich zu entsprechen und ein Rückblick auf die abgelaufene Theatersaison muß für das reelle und solide Gebühren des Direktors von selbst sprechen. Damit aber dem Unternehmen gleich im Anfange die nöthige belebende Unterstützung zu Theil werde, ist es im Interesse de« Theaters, wie auch im Interesse de« Publikums nur sehnlichst zu wünschen, daß der Theaterbesuch ein recht reger und allgemeiner werde, denn nur dadurch wird es andererseits auch möglich, größere Anforderungen zu stellen, leichtere Befriedigung zu finden und den Darstellern Muth und Freude einzuflößen. Kunst, und Theaterverhältnisss gelten auch als Gradmesser des geistigen Lebens einer Stadt und es wäre für das nach der letzten Volkszählung 17.628 Einwohner zählende Marburg keineswegs schmeichel^ast, wenn srühere Theaterkalamitäten eine Reprise fänden. Hoffen wir von dem kommenden Theaterbesuche da« Beste; im Interesse der Kunst mö^e sich der Kreis der Gönner immer mehr uitd mehr erweitern und auch jene einschließen, die immer wacker lo«ziehen, ohne etwas zur Sache zu thun. Vielleicht gewinnt sis der Dichter mit seinen Worten: „Mann mit zugeknöpften Taschen Dir thut niemand was zu lieb', Hand wird nur von Hand gewaschen. Wenn Du nehmen willst, so gib!" Letzte Post. Lienbacher hat die ForlseKung des Kampfes um seinen Schulantrag in der nächsten Session des Reichsrathe« angekündigt. Die ungarische Thronrede betont, daß die Herstellung de« Gleichgewichtes im Staatshaushalte unbedingt angestrebt werden müsse. Jgnatieff soll gleich nach dem Antritt seine« Ministerium« d?n Kaiser bearbeitet haben, Oesier- reich-Nngarn zur Niederlettung de« Konkreb-Mandate«, betreffend Bosnien und die Herze-qowina aufzufordern. Ä. k. Staats-Gcwcrblsihilc in Graz. Schulbeginn am 17. Oktober. Einschreibungen vom I. bis 17. Oktober. Näheres besagen die Plakate und Pro» qraulnie, welch' letztere unentgeltlich zu beziehen sind von der (1048 Direktion ^er k. k. StuNts-Gedierbeschule. C. Lauzrl. in b^avzösiscker Wä saZIiseliör LMeds !il unä lüem Hause dei 8eIttIIer8ti'SS8e 2K, >VeinArader'sekes Haus, 2. Ltoel! reellts. ^u spreelten von 11—12 und 2—3 ZLur Kvks.11»KSQ Lss.v^tUQK. jricztül^roiiäeu Ovrlieliten s?u lioZk^nen, Ilismit. Iielcaunt lla88 ^ariv ?ieart. 6o ^iv^Io, Aslioron 7.u (Ironobls in I'ranicreieli, idoutiseii ik;t) mit I'rau I^ieart, vvelel^o vor mel^roren in ^«.r- ?)urA 5raii7.t>8isl:Iic;n Lpraelmntorrielit ertkvilto._ Itos«. lps.vio gel). iiQ (ziZenen 80wio iln d?amon äei' llnt^r/yielt- ueten (iie kie tikl' Iiktiübevl?« I^ael^riel^t von liem Hinsel^ei^en ilnes inni^8t^6li«I)ton, uitVk^rz^k'^klil^i^on re8p. Vater», örucler«, Ks^IiwieAvigolines nntt»r!)68aIiramLnte, in Zvinom 46. I^odevg^al^re soliZ in 6om llsrrn ont^elilief. Die irf?i»elw Ilüllv sie» tileueron, viel 7u früli DnIünLeseltikdeuen >virti l^^oitng tlen .'w. ä. um 4 IIIu' ^aclttnittll^ im eigenen 1IiM8e, Oomgllsso, koiorliell oinge-seZuet und svltann 7.ur leti^ten kul»o dostattet. I)a8 Iwil. lisliuiem wiicl »^anista^ lien 1. Olctol^er um 10 Illir in tlor Oomlcirel^e geleson. ^larliurg am 28. Leptemker 1881. als Ledvskterv. 'M?'» Oderkürster, V« II. tc. 1'l)st8eorvtlli', Als Sedvägsr. ^N.ZS.E^^ (Z'^iÄTp als Lwäsr.. als Ledvlsgsrwuttor. ZS!N.G»Svi^Gd.p als golivägsrivvsli. N. slsiprm. I^«lt:llon»vtl»l»llrui>xg- uuä Ueernsll»lt, Nr. SS4. (104« Jityerlehrer Josef HmuteH kehrt Anfangs Oktober von seiner Reise nach Marburg zurück und nimmt den Zither-Anterriebt wieder aus. Allensallsige Anmeldungen inl Comptoir d. Bl._(1049 MZiin OvvrIinvvIiR, der delltschen und slovenischen Sprache in Wort und SÄ)rist kundig und schon bei einer größern Herrschaft bedienstet, wird gesucht. Auskunft im Comptoir d. Bl. (1050 empfehlend in IVIiiriilK*» Slcinmkpi^kfchäft, Ecke der Kaiserstraße und Theatergasse Marburg. (935 lN IVkv «Iv» vr. ü-omaii Loiuis in I^lai'ltUl'F (srülier LelluI^tisZo Xi'. 3) !tt'iin(let 8i(.!t vom 27. Leptemdor un in clor Viktringkosgasss Kf. 3, l. 8tovl< im ells'mal» Kiioliulier'selien 80!^. I'leiluui». V0U lieute NN tä^ücll fiiscll; feiner mit ^etle ^Voelte frise-Il L^etirannt, per Xiln ti. 1.40, tl. 1.i)0, Li. l.8l) nnä ti. 2.— ewpüelllt N. 1043) am Lotivn-PIati. Verantvort 3. 67b3. (1045 Lizitations-Edikt. Vom k. k. Bezirkstlerichte Marburg rechtes Drauufer al« Abhandlungsbehörde wird die freiwillige öffentliche Versteigerung der in den Verlaß des am 7. April 1881 in Rottenberg verstorbenen Grundbesitzers Leonhard Grum gehörigen, in der Steuergemeinde Rott ende rg gelegenen vulgo SkerbS Realität E. 3. 53 der Kat.-Gem. Rottenberg, sammt dabei befindlichen Fahrnissen bewilligt und hiezu die Tagsotzung auf den »I. Oktober 188t Vormittag« Uhr an Ort und Stelle der Verlaßrealität anberaumt, wozu Kaufluftige mit dem Bemerken eingeladen werden, dab die Realität aus 9232 fl. gerichtlich gefchüjjt wurde, jeder Lizitant 10°/^ diefesSchätz-werthes als Vadium zu erlegen habe, vom Er-steher auf Rechnung deS Melftbotes intabulirte Schulden im Betrage pr. 7580 fl. 6 kr. Übernommen werden muffen, der sich hierüber erge-liende Meistbot fofort nach dem Znfchlage zu Händen der LizitationSkommission zu erlegen komme und die Realität unter dem Schätzwerthe nicht werde hintangegeben werden. Die Realität hat 304 Joch 488 s^Klafter oder 151.^ 55"/ 28 uunverbttrglen Flä chenmaßeS. Die Fahrnisse bestehen auS Weh stand, HauS- und Wirthfchaftseinrichtung, Bor räthe verfchiedener Art, 12000 Stück Mauer ziegel. und milssen bei der Lizitation fogleich bar bezahlt werden. K. k. Bezirksgericht Marburg r. D. ll. am 13. September 1881. Kt^iöermachefi» aus?9i^« gibt im Schnitt-Ionrnalzeichnen, Zuschneiden und Klcidermachen gründlichen Unterricht nach einer leichtsahlichen Melhode, wo jede Dame in kürzester 3tit nach jedem Journal arbeiten kann Bitte die geehrten Damen, sich recht bald zu bemilhen, da ich nur in der Winter-Saison hier bleibe. (1044 Auch lverden außer dem Hause Lektionen gegeben. Hauptplatz Nr. 16, 1. Stock. Kundmachung. Am 3. Oktober l. I. wird der gewerb liche FortbildungS-CurS für Lehrlinge des Gewerbestandes eröffnet. Die Lehrlinge werden Sonntag, am 2. Oktober d. I. von 9 bis 12 Uhr Vormittags in der Direktionskanzlei der städtischen Knabenvolksschule (Realfchulgebäude) eingeschrieben. Dieselben haben daS EntlaflungS- oder Ab-gangS^eugniß der Volksschule mitzuliringen. Daselbst kann auch der Lehrplan dieses Fortbildungs'CurseS eingesehen werden. Indem der gefertigte Stadtschulrath fämmt-liche Gewerbetreibende Marburgs hievon in die Kenntniß setzt, gibt er der Ueberzeugung Ausdruck, daß kein Lehrherr diefe Gelegenheit, seinen Lehrlingen unentgeltlich die höchst wichtige weitere Ausbildung zu ermöglichen umfoweniger verfäumen wird, weil es nach Z 95 der Gewerbe-Ordnung Pflicht jedes Lehrherren ist. feine Lehr, linge zum Befuche der gewerblichen Fachschulen anznhallen. Stadtschulrath Marburg, 28. Sept. 1881. _Der Vorsißende: Dr. M. Reiser. Berloren ein Damenpaletot. Abzugeben gegen Be« lohnung im l5omptoir d. Bl. (1047 4««« SV«« «t«