Študijska knjižnica v Mariboru Št. 5 m. V'P, h'G . i XXVII. k. k. Staats - Oberrealschule m jMI a.r "bxir g. (1850 als unselbständige {Jnterrealsehule errichtet, 1870 /tir Oberreakelmle erweitert.) ~=w/t^=r Veröffenilicht vom Director am Schlosse des Schuljahres 1896 7. \o ■ -o! Verla? der k. k. Cberrealeohule. <♦ -<♦ - 7i i'. i i i i ■: i . i 11 i ! . : i T T i i i r i i j T T. T i r. m i ; i m im;, «■ r ; i r*T ■ i K Abhandlungen in den Jahresberichten. t871 — 18 84. -------------- I. 1871. Die neueren chemischen Theorien. Von A. F. Reibenschuh. II. 1872. 1. König Samo. Von Fr. Fasehing. 2. Üher den Anlheil der Wurzeln b. d. Ernährung der Pflanzen. Von A. F. Reibenschuh. III. 1873. Über die Beziehungen der Mcrowingischen Könige zu den Kaisern von Gonstantinopcl. Von Th. Ilorak. IV. 1874, 1. Josef Essl. Von Dr. J. A. Reibenschuh. 2. Untersuchungen über Congröenzen des 1. und 2. Grades mit mehreren Unbekannten. Von Dr. Gaston Ritter von Britto. V. 1875. 1. Über d. Anwendung d. Algebra auf Geometrie. Von Jos. Jonascli. 2. Über combinierle Transformation in der Centralpröjectjon. Von Gustav Knobloch. VI. 1870>. Über Transformation i. d. schiefen Projection. Von (Just. Knobloch. VII. 1877. Über Beziehungen des Galvanismus zur theoretischen Chemie. Von Robert Spiller. VIII. 1878. Eine grammatikalische Untersuchung über: Qüatre livres des Rois, par le Roux. Von Dr. Karl Merwart. IX. 1879. 1. Die Lage des Schwerpunktes hei Raumgebilden, die aus zwei Theile'n von verschiedener Dichte zusammengesetzt sind. Von Dr. Gaston Ritter von Brilto. 2. Über die Stellung u. Behandlung der darstellenden Geometrie an der Realschule. Von Josef Jonasch. X. 1880. Beaumarchais-Figaro. Eine kullur- und literarhistorische Skizze. (Erste Hälfte.) Von August Nameček. XI. 1881. Beaumarchais-Figaro. Eine kultur- und literarhistorische Skizze. (Zweite Hälfte.) Von August Nemeček. XII. 1882. Das Kloster St. Paul im Lavantthale in den Jahren 1091—1159. Von Karl Neubauer. XIII. 18S3. Die nachweisbaren Besitzungen des Klosters St. Paul in Kärnten Und Steiermark in den Jahren 1091 — 12G9. Von Karl Neubauer. XIV. 1884. 1. Über Transformation in der orthogonalen Axonometrie. Von Gustav Knobloch. 2. Beitrag zur Kenntnis der Marburger Brunnenwässer. Von Robert Spiller. XXVII. der k. k. Staats - Oberrealschule in ZMIarbu-rg. (1850 als unselbständige IJnterrealseliule errichtet, 1S70 zur Oberrealschule erweitert,) Veröffentlicht vom Director am Sehlusse des Sehuljahres 189017. _ xyzrngkj - Inhalt: 1. Zum angelsächsischen Physiologus. Von Eduard Sokoli. i. Schulnachrichten. Vom Director. Verlag der k. k. Oberrealaohule. Druck: L. K r a 1 i k, Marburg. * MARIBOR * Zum angelsächsischen Physiologus, Von Eduard Sokoli. Der sogenannte Physiologus, eine Art volkstümlicher Naturgeschichte mit eingestreuten christlich-symbolischen Lehren, ist eines der merkwürdigsten Denkmäler mittelalterlicher Literatur, merkwürdig vor allem durch die ungeheure Verbreitung, die es in ganz Europa und über die Grenzen Europas hinaus gefunden hat. Der Physiologus ist bekannt in dem äußersten Westen Europas, in Spanien, und im äußersten Osten, in Rumänien und bei den Slaven. Italien und Island haben gleicherweise Gefallen gefunden an seinen sonderbaren Darstellungen und Erklärungen; Aethiopier und Araber, Armenier und Syrier kennen ebenfalls den „heiligen Physiologus“, wie sie sich — mit persönlicher Deutung des Titels — ausdrücken; das Vorhandensein eines koptischen Physiologus ist mehr als wahrscheinlich — und bei allen diesen Völkern war das Buch so beliebt, dass es immer wieder von neuem übersetzt, erweitert, verkürzt, in poetische Formen gebracht wurde. Mit Ausnahme der heiligen Schrift gibt es vielleicht kein anderes Buch in der gesamvnten Literatur, das eine größere Verbreitung in allen Cultursprachen und in allen Schichten des Volkes gefunden hat. Im Verhältnis zu dieser weiten Verbreitung steht auch der Einfluss, den das sorgsam studierte Buch ausübte. Seine Spuren sind überall sichtbar: in den Werken der Kirchenväter und Kirchenschriftsteller, in den religiösen Dichtungen der Priester, in den Liedern des Volkes, in den wissenschaftlichen Arbeiten der Gelehrten des Mittelalters. Ja, bis zum heutigen Tage verdankt die Sprache einige geläufige Redensarten, die Baukunst einige typische Verzierungen diesem alten Buche. Der Geschichte des Physiologus sind in den letzten Jahrzehnten eine Reihe eingehender und scharfsinniger Untersuchungen gewidmet worden von Gelehrten wie Pitra1), Carus2), Koloff3), Cahier4), Ileider5), Bommel6), Ahrens7), Lauchert8), Mann9), Reinsch10), Goldstaub-Wendriner11) u. a., ohne dass aber ') Pitra, Spicilegium Solesniense, Parisiis 1855, t. III. ’) Carus, Geschichte der Zoologie, München 1872, p. 108 ff. 3) Koloff, die sagenhafte und symbolische Thiergeschichte des Mittelalters (in Räumers historischem Taschenbuch, 4. Folge, 8. Band, p. 171 ff.) 4) Cahier, Melanges d’ Archeologie, d’ Histoira et de Litterature Paris 1847, Bd. II, 111 und IV passim. 5) Heider im Archiv für die Kunde österr. Geschichtsquellen 1850, II, p. 541 ff. 6) Hommel, die aethiopische Übersetzung des Physiologus, Leipzig 1877, Einleitung. 7) Ahrens in der „Franco-Gallia“ II, 9, 18—85. *) Laucherl, Geschichte des Physiologus, Straßburg 1889. 9) Mann in der Anglia VI; IX; und den Französ. Studien VI, 2. 10) Beinsch, der Bestiaire des Guillaume le Clerc etc., Leipzig 1890, Einleitung. u) Goldstaub-Wendriner, Ein toskovenezianischer Physiologus. Halle 1892. (Einleitung). eine endgiltige Lösung der mit dem Physiologus verknüpften Fragen erreicht wäre. Noch immer ist es strittig, wo und wann das Original des Buches entstanden ist; die größte Wahrscheinlichkeit hat noch die Ansicht für sich, dass das Buch am Ende des 1. Jahrhunderts n. Chr. zu Alexandrien in griechischer Sprache abgefasst wurde, schwerlich aber als Schulbuch, wie Lauchert meint. Spätestens am Ende des 5. Jahrhunderts wurde es ins Lateinische übersetzt, und diese lateinische Übersetzung verbreitete sich in mehreren Bedactionen rasch über die ganze christliche Welt, wesentlich durch Vermittelung des um dieselbe Zeit entstandenen Benedictinerordens. Wenigstens erscheint in allen Ländern, wo Benedictinerklöster gegründet wurden, unmittelbar darauf auch der Physiologus. Die althochdeutschen Versionen gruppieren sich um das Benedictinerklöster Göttweih; ein zweites Gentrum bilden die Benedictinerklöster des Bheingebietes — die sogenannte Berner Gruppe der Physiologusfassungen und eine dritte Heimstätte findet der Physiologus in den Benedictinerklöstern auf englischem Boden. Hier werden die Erzählungen und Lehren des Physiologus mit besonderer Vorliebe gepflegt, von hier aus werden sie an Island und Frankreich weitergegeben. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass der Bekehrer Englands, der heilige Augustin, ein Benedictiner, den Physiologus nach England brachte in der Zahl jener Bücher, mit welchen er die Bibliothek der neugegründeten Klosterschule zu Ganterbury ausstattete. Denn schon Aldhelm von Malmesbury, der im Mai 70G starb, verwendet in seinen „Rüthsein“ bereits Züge aus dem Physiologus, und zwar in einer Weise, welche klar beweist, dass der Stoff allgemein bekannt und sehr beliebt war. Einige Jahrzehnte später, gegen Schluss des 8. Jahrhunderts, wird denn auch der Physiologus ins Angelsächsische übersetzt, und zwar in poetischer Form. Der Text des ags. Physiologus ist uns erhalten in dem kostbaren Codex Exoniensis, über dessen Geschichte und Beschaffenheit Wülker in seinem Grundriss zur Geschichte der ags. Literatur (Leipzig 1885) p. 218 ff. berichtet. Nach seinen Angaben besteht die gegenwärtig in der Cathedralbibliothek zu Exeter aufbewahrte Handschrift aus 130 Blättern. Der Physiologus steht dort fol. 95 b—98 a. Dem Folgenden liegt der von Grein in seiner Bibliothek I, 223 tf. gegebene Text zugrunde. Der ags. Physiologus besteht aus einer Reihenfolge von drei Thieren : Panther, Wallfisch und einem Bruchstück aus der Beschreibung eines wunderbaren Vogels. Die unmittelbare Vorlage des ags. Dichters ist bis jetzt noch nicht gefunden worden, aber über ihre Natur kann kein Zweifel obwalten. Wohl sagt uns der Dichter, dass er sagen hörte von einer sonderbaren Art wilder Thiere und von einem wunderbaren Vogel; Pa. 8 f: We bi sumum hyrdon wraetlice gecynd wildra secgan Beb. 1 f: Hyrde ic secgan bi sumum fugle wundorlicne . . . aber dieser Ausdruck gehörte dem altgermanischen Formelschatze der poetischen Sprache an, vgl. den Anfang des Hildebrandsliedes: Ik gihörta (lat seggen. Dem Dichter lag vielmehr unzweifelhaft die Handschrift eines Physiologus vor, und zwar höchst wahrscheinlich eines lateinischen. Diese (verlorene) Redaction stand, wie Ebert Anglia VI, 241 ff. nachgewiesen hat, in naher Verwandtschaft mit den beiden ältesten Fassungen der Berner Gruppe, den Handschriften 233 und 318 der Bibliothek Bongars1), von Cahier mit B u. G bezeichnet. Zwischen dem ags. Pliysiologus und B G herrscht stellenweise wörtliche Übereinstimmung, aber dennoch erweisen einzelne Züge die Selbständigkeit der Vorlage des Angelsachsen. Der sonderbare Name Fastitocalon für den Wallfisch, ein Name, den weder Thorpe2) noch Dietrich3) zu erklären wussten, ist aus dem griechischen. aaraoo^sXüw] verderbt, und der ags. Text macht einen Versuch, den Namen zu erklären: Wa. 8: Is flaes hiw gelic hreöfuin stäne denn „einem solchen Vergleiche verdankt das Thier offenbar seinen Namen“ (Ebert 1. 1. 244). Dieses bezeichnende Gleichnis begegnet aber in keiner anderen europäischen Version, nur in griechischen und orientalischen Texten. Der ags. Bearbeiter benützte also eine Quelle, die dem griechischen Urtexte noch näher stand als B u. G, wie schon Dietrich4) hervorgehoben hat; und wir können feststellen, dass der Übersetzer seiner Quelle mit großer Treue folgte. Das ist aber auch alles, was wir über die Quelle wissen; über die Zahl und die Beihenfolge der behandelten Tlnere sind wir vollständig im Unklaren, und demgemäß hat auch die Frage nach dem ursprünglichen Umfange des ags. Pliysiologus noch keine endgiltige Beantwortung gefunden. Dem ersten Herausgeber unseres Gedichtes, Thorpe, war die Thatsache entgangen, dass diese drei Stücke Abschnitte eines und desselben Gedichtes seien, und er druckte sie als selbständige Gedichte ab. Seinem Beispiele folgte Grein, der in seiner „Bibliothek“ die Stücke ebenfalls einzeln zählt (XVI. Panther, XVII. Wallfisch, XVIII. Rebhuhn) und sie Bibi. I, 3G3 als „allegorische Dichtungen“ bezeichnet — wohl nur aus zu weit getriebener Pietät gegen Thorpe, da sein Hinweis auf den ahd. Pliysiologus die Sachlage völlig klar macht. Etwas später hat Dietrich darauf hingewiesen, dass der Gebrauch der Partikel gen Wa 1 Be 1 diese Stücke als Theile eines größeren Ganzen erweist. Welchen Umfang aber hatte nun dieses größere Ganze? Die Zahl der im Pliysiologus behandelten Thiere ist, trotz allen Schwankens im einzelnen, in allen erhaltenen Fassungen weit höher als die Dreizahl des ags. Gedichtes. Ist dieses nun ein Bruchstück, oder hat der ags. Dichter nur diese drei Stücke aus seiner Vorlage übersetzt? Zwei Gründe scheinen für die letztere Annahme zu sprechen. Zunächst der Umstand, dass das Stück vom Panther mit einer allgemeinen Einleitung beginnt, wie sie ganz wohl am Anfänge einer größeren Dichtung stehen könnte; sodann die Art der Auswahl selbst, indem je ein Thier des Wassers, des Landes und der Luft behandelt erscheint. Dass beide Thatsachen nur ein Spiel des Zufalls sind, hat Ebert in seinem obenerwähnten Aufsatze im ') Herausgegeben von Cahier in den Melanges etc., Tome 111, 238 IT. *) Thorpe, Codex Exoniensis p. 525: ”Of tliis extraordinary word I am unable to give any explanation.“ 3) Dietrich, Commentatio p. 11: fastitocalon cujus pars altera rö xa).or est, prior fortasse aatv. 4) 1. 1. p. 10: Omnes mediae aetatis physiologi latini et graeci cuiusdam patris libro de jiaturis animaliuin promanarunt. Cui graecae origini propior adhuc est noster , . . VI. Bande der Anglia gezeigt. Die Einleitung findet sich ähnlich auch in dem aethiopischen Physiologus, ist also von dem Angelsachsen seiner Quelle entlehnt worden und hat zur Entscheidung unserer Frage keine Beweiskraft. Die Aufeinanderfolge Panther, Wallfisch und Rebhuhn findet sich auch in B, der Angelsachse hat also auch nicht frei ausgewählt. Ebert kommt daher zu folgendem Ergebnisse: „Indem die drei Thicre des ags. Physiologus in derselben Ordnung in B, mit welchem er so manche Verwandtschalt zeigt, auf einander folgen, so lässt sich die Annahme, dass der angelsächsische Autor sic einzeln als Repräsentanten des Thierreiches ausgewählt und allein habe behandeln wollen, kaum aufrecht erhalten. B beginnt zwar keineswegs mit diesen Thieren, der Panther ist vielmehr schon das dreiundzwanzigste, aber es folgen ihnen noch sieben — mustela, assida (Strauß) turtur, cervus, sala-mandra und ein nicht erkennbares Thier — und so kann diese der Angelsachse noch behandelt haben, dessen lateinische Vorlage, mindestens in seinem Exemplar, erst mit dem Panther begonnen haben wird.“ Ebert nimmt also an, dass der ags. Physiologus mit dem Panther begann, ohne jedoch einen Beweis für seine Annahme beizufügen. Nun ist aber doch zu erwägen, dass unter den zahlreichen Fassungen des Physiologus es keine einzige gibt, wenigstens so weit unsere Kenntnis davon reicht, in welcher der Panther an erster Stelle erscheinen würde. Eine solche Anordnung muss als beispiellos bezeichnet werden. Besonders in derjenigen Gruppe, welcher der ags. Physiologus unzweifelhaft angehört, beginnen alle bekannten Fassungen — die IIss. Bern 223 (B, VIII. Jahrb.), Bern 318 (C, IX. Jh.), Brüssel 10074 (A, X. Jh.), Wolfenbüttel Gud. 131 (XII. Jh.), Paiis 2780 (XIII. Jh.) — mit dem Löwen,1) während Panther, Wallfisch und Rebhuhn fast durchwegs sehr hohe Nummern tragen. Es bliebe hiemit nur noch die Annahme übrig, dass die dem Angelsachsen vorgelegene Handschrift verstümmelt war, was ja Ebert auch anzudeuten scheint („mindestens in seinem Exemplar“). Diese Annahme ist, auch abgesehen von dem Bedenken, eine Hypothese durch eine andere zu stützen, höchst unwahrscheinlich. Es ist bereits oben gezeigt worden, dass der Physiologus frühzeitig in weiten Kreisen bekannt und beliebt gewesen sein muss. Dem Übersetzer, der sichtlich mit großer Sorgfalt bis auf wörtliche^ Wiedergabe einzelner Stellen — und nicht geringerer Vorliebe an seinem Werke arbeitete, konnte es daher kaum entgehen, dass in einer Handschrift, die mit dem Panther begann, fast zwei Drittel des ganzen Werkes fehlten, und zwar gerade die Theile, welche ofL erwähnte Thiere, wie Löwe, Gharadrius, Pelikan, Adler, Phönix, Fuchs u. a , behandelten. Wenn es bei dem Stande der Frage schon unumgänglich noth-wendig ist, eine Annahme auszusprechen, so liegt es doch gewiss viel näher anzunehmen, dass der Übersetzer den ganzen Physiologus etwa in dem Umfange von B gekannt hat. Da nun aber nicht der Schatten eines Beweises vorliegt, dass er unter den Typen des Physiologus eine Auswahl traf; da es kaum denkbar ist, dass er wichtige Theile des Werkes übersehen hat, da endlich kein vernünftiger Grund ausfindig gemacht werden kann, warum er diese Theile ') Auffällig ist es, dass A und Gud. 131 beim Abschnitte vom Panther die Überschrift De leone et pantera tragen (Mann, Franz. Stud. VI. 2, 20). Ganz bedeutungslos, ein bloßer Schreibfehler ist diese Zusammenstellung sicher nicht, aber kaum von Gewicht für unsere Frage, bewussterweise unterdrückt haben sollte, so bleibt nur die Annahme übrig, dass der Angelsachse auch die vor dem Panther stehenden Abschnitte übersetzt hat, dass aber dieser Theil seiner Übersetzung verloren gieng. Diese Annahme gewinnt umsomehr au Wahrscheinlichkeit, als auch der Schluss des AVerkes uns in verstümmelter Form überliefert ist. In der Handschrift B folgen nämlich noch sieben Thiere auf das Rebhuhn. In Bezug auf diese ist Ebert geneigt anzunehmen, dass diese der Angelsachse mitübersetzt hat, ohne sich indessen mit völliger Bestimmtheit auszusprechen („so kann diese der Angelsachse noch behandelt haben“). Ihm tritt Wülker Grundr. 203 f. sehr entschieden entgegen: „Dass die angelsächsische Bearbeitung aber mit dem Rebhuhn schloss, möchte ich, abgesehen davon, dass das Ende dieses Gedichtes sehr wohl den Schluss einer größeren Dichtung abgeben konnte, aus folgendem schließen: hinter dem Schlüsse vom Rebhuhn steht in der Handschrift „Finit“. Es ist dies zuzufügen ganz ungewöhnlich in der Exoterhandschrift, es findet sich sonst kein Beispiel dafür. Gedankenlos oder der Gleichheit wegen setzte dies also hier der Schreiber gewiss nicht, sondern wir dürfen annehmen, dass dies sich schon in der Vorlage fand. Stand dies aber schon in einer älteren Handschrift, so sehe ich keinen Grund, warum dies nicht hätte das Ursprüngliche sein können, so dass also der Dichter nicht insofern frei verfuhr, als er diese drei Tliiere aus dem ganzen Stoffe sich zur Bearbeitung herauswählte, wohl aber, indem er nur diese drei hintereinanderstellenden Thiere bearbeitete. Umso wahrscheinlicher erscheint mir dies, als dieselben, wie auch Ebert hervorhebt, ein abgeschlossenes Ganze bilden konnten“. Wülkers Schlussfolgerung würde unwiderlegbar sein, wenn das Fragment, an dessen Ende das „Finit“ steht, thatsächlich zu dem Abschnitte vom Bebhuhn gehören würde. Der erste Herausgeber, Thorpe, hat das Stück vorsichtigerweise „a Fragment“ betitelt und in einer Anmerkung auf die Möglichkeit hingewiesen, dass Be 3 — Schluss vielleicht der Schluss eines ganz anderen Gedichtes sein könne. Grein gab dem Ganzen die Überschrift „Rebhuhn“ ohne weiteren Beweis als einen Hinweis auf den althochdeutschen Physiologus. Die fehlende Beweisführung versuchte Ebert in der Anglia VI, 240 zu erbringen, und aus seiner Vergleichung ergibt sich nach Wülker Grundriss p. 204, „ganz bestimmt, dass das dritte Thier das Rebhuhn ist“. Aber trotz der großen Bestimmtheit bleiben äußere und innere Schwierigkeiten zu erledigen, welche mit Eberts Ansicht unvereinbar sind. Schwierigkeiten macht zunächst die Beschaffenheit der Lücke. In der Handschrift beginnt das Gedicht von dem wunderbaren Vogel am Ende von Folio 97 b: „Vom dritten Thiere, sagt Wülker Gr. p. 202, bricht das Blatt nach der ersten Zeile „Hyrde ic secgan gey bi summum fugle wunderlicne“ ab. Dann sind uns noch etwas mehr als die letzten 13 Zeilen erhalten“. Der nächstliegende Gedanke wäre daher, dass in der Handschrift ein Blatt fehlt. Aber diese Annahme führt zu einer Schwierigkeit, welche dem Scharfblicke Eberts nicht entgieng. Das Stück vom Bebhuhn ist in allen Fassungen des Physiologus ziemlich kurz, kürzer als die Stücke vom Panther und Wallfisch; beide nehmen aber in der ags. Bearbeitung etwa je ein halbes Blatt ein wie konnte dann das Bebhuhn über ein Blatt einnehmen? Ebert versucht die Schwierigkeit auf folgende Art zu lösen: „Nach Fol. 97 kann in dem Exetercodex höchstens ein Blatt fehlen, wenn man nicht, was mir fast wahrscheinlicher ist, annehmen will, dass dieser Codex nie mehr als die zwei Fragmente von dem letzten Stücke des Pliysiologus enthielt, giebt er doch auch hei anderen Gedichten bloße Reste. Es ist nämlich wohl zu beachten, dass die Beschreibung der Natur des Thieres auch in einer angelsächsischen Paraphrase schwerlieh einen Raum von zwei Folioseiten einnehmen konnte“. Die Richtigkeit dieser Annahme zugegeben, so folgt hieraus, dass der Schreiber des Exetercodex eine unvollständige Handschrift als Vorlage benutzte und ihr mit knechtischer Treue folgte. Dies wäre an sich nichts Unwahrscheinliches, da dieser Schreiber in der That recht unwissend und sorglos war1), wenn sich die Lücke innerhalb einer Folioseite finden würde, wie etwa die kleine Lücke im Wallfisch. Nun fällt aber die Lücke genau mit dem Ende und dem Beginne zweier Folioblätter zusammen. Es wäre ein wunderbares Spiel des Zufalls, wenn die Lücke in der Vorlage des Copisten sich so schön auf zwei Folioblätter vertheilt hätte! Diese Übereinstimmung kann kaum als ein zufälliges Zusammentreffen gedeutet werden. Viel wahrscheinlicher ist es, dass thatsächlich eine Lücke in der Exeterhandschrift vorliegt, und da Wülker Grundriss p. 204 ausdrücklich angibt, „dass sich in der Handschrift keine Spur eines fehlenden Blattes nachweisen lässt“ so wird wohl eine ganze Lage fehlen.2) Diese fehlende Lage könnte eben die sieben Thiere enthalten haben, welche im Berner Pliysiologus dem Rebhuhn nachfolgen. Dann haben aber die 13 Zeilen von fol. 98a nichts mit dem Rebhuhn zu thun. Eine weitere Schwierigkeit ergibt sich, wenn man den Sinn dieser Stelle schärfer ins Auge fasst. Die wenigen Zeilen lauten folgendermaßen: ..................................faeger. da et word he gecwaed, wuldres ealdor: 5. „ln swä hwylce tid swä. ge mid treöwe tö me on hyge hweorfad and ge hellfirena sweartra geswicad, swä ic symle tö eöw mid siblufan söna gecyrre (lurh milde möd: ge beöd me sidctan 10. torhte tir-eadge talade and runde beorhte gebrödor on bearna stael.“ Uton we dy geornor gode öliccan, firene feogan, frides earnian dugude tö dryhtne, denden us daeg seine daet swä aedelne eardwica cyst in wuldres wlite wunian mötan! Finit. Zu v. 11 bemerkt nun Ebert (Anglia VI, 240): „Die letzte bemerkung erklärt sich nur mit hinblick auf die erzählung vom rebhuhn: Christus kann die, welche vom Teufel weg zu ihm sich wenden, nicht wie das rebhuhn, dem die eier gestohlen, als seine kinder, sondern nur als seine brüder aufnehmen, denn sie sind ja kinder Gottes, wie er der solin Gottes ist, indem ') Thorpe, Cod. Ex. pref. p. V. ’) Vgl. Grein, Bibliothek 1. "2372: „Hier fehlt wenigstens ein Blatt des MS.“ der Angelsachse dann Christus hier nicht als Schöpfer aufgefasst hat, wie dies allerdings von B geschieht.“ Diese Beweisführung legt, wie ersichtlich, ungebührliches Gewicht auf den Ausdruck gebrodor, Brüder, während der Nachdruck offenbar auf dem zweiten Halbverse on bearna stael, an Kindesstatt, ruht. Das zeigt der ganze Zusammenhang. Der Dichter will zeigen, wie man ein Kind Gottes werden kann: dadurch, dass man Christum aufnimmt und schwarzem Höllenfrevel entsagt (inid treöwe tö me on hyge hweorf'ad and ge helllirena sweartra geswicad). Der Ausdruck gebrodor bezieht sich also nur auf das Verhältnis der Menschen zu einander, wenn sie im Himmel sind. Damit fällt aber die Nothwendigkeit weg, diese Verse auf das Rebhuhn beziehen zu müssen. Und es fragt sich ob man sie überhaupt auf das Bebhuhn beziehen kann. Die Deutungen, die der Physiologus von seinen naturhistorischen Darstellungen gibt, zeichnen sich immer durch große Sinnfälligkeit aus und haben ein sehr bestimmtes tertium comparationis. Das Rebhuhn z. B. ist das Sinnbild des Teufels. Wie das Bebhuhn die Eier anderer Vögel stiehlt, so stiehlt der Teufel die Seelen der Menschen; und wie das Rebhuhn die Frucht seines Verbrechens verliert, indem die ausgebrüteten Küchlein ihr entlaufen, sobald sie die Stimme ihrer wahren Mutter vernehmen: so verliert der Teufel die Seelen, wenn ihre rechte Mutter, die Kirche, sie ruft. Man könnte einwenden, dass auch Christus als die rechte Mutter erscheinen könnte, die ihre Kinder ruft. Dies bieten in der That einige Fassungen des Physiologus. Aber dann passen die Anfangsverse des Fragmentes nicht zu dieser Lage. Man würde etwa erwarten: „Wenn ihr meiner Stimme folget, so nehme ich auch auf.“ Auch Vers 8 bietet bei einer solchen Deutung Schwierigkeit. Wenn man jemanden ruft, so thut man dies wohl nicht mit abgewendeten Gesicht und gleichwohl sagt Christus, dass er sich im Falle der Besserung dem Sünder zu wende (ic symle tö eöw . . . gecyrre). Gerade dieses Wenden ist das einzige sinnfällige Moment in der ganzen Rede Christi: hier muss also das tertium comparationis liegen. Der Sinn der ganzen Stelle lässt sich schematisch folgendermaßen zusammenfassen: Wenn ihr frei von Sünden werdet, wendet sich Christus euch zu. Wenn ihr in Sünden seid, wendet sich Christus ab. Das fragliche Thier muss also unbedingt ein Typus Christi sein, während das Rebhuhn ein Typus des Teufels ist. Unter den Thieren, die als Typen Christi verwendet werden, ist nun in der That eines, dessen Eigenschaften völlig der obigen Hermeneia entsprechen: der Charadrius. Dieser Vogel, erzählt der Physiologus, wendet sich, an ein Krankenbett gebracht, von dem Kranken ab, wenn die Krankheit unheilbar ist. Wenn aber die Krankheit nur vorübergehend ist, so wendet sich der Vogel zu dem Kranken, öffnet den Schnabel und zieht die Krankheit an sich, fährt gen Himmel, bis die Sonne den Krankheitsstoff verbrennt, und so genest der Kranke völlig. So that auch Christus. Die Juden waren unheilbar krank, da kehrte ersieh von ihnen und wandte sich zu unseren Vätern, nahm unsere Krankheit und Sünde an sich und fuhr an das Kreuz und erlöste uns von den Sünden. — Diese ganze Darlegung ist im Angelsächsischen nicht erhalten. Unser Bruchstück überliefert nur den Schluss- satz des Ganzen, die poetische Umschreibung einer Bibelstelle, die von der Kindschaft Gottes handelt und mit der die Erzählung vom Gharadrius in den meisten Fassungen des Physiologus schließt. Es ist die Stelle Joh. 1, 11 f: Quotquot autem receperunt eum, dedit eis potestatem f'ilios Dei fieri, his qui credunt in pomine eius — vergl im althochdeutschen Physiologus bei Hofl'mann, Fundgruben I, 36 : „die aue in enpliiengen, den gehiez er, daz si gotes chint wären“ als Schluss des Abschnittes vom Caradrius. Dem ahd. gotes chint, den iiliosDei der Vulgata entspricht das angelsächsische on bearna stael. Es ist bereits oben gezeigt worden, dass auch in dem angelsächsischen Bruchstücke dieser Begriff den Kern des ganzen Gedankens bildet, und diese Übereinstimmung allein schon würde uns dazu berechtigen, die angelsächsischen Verse als Theil einer Beschreibung des Gharadrius zu erklären. Damit stimmt nun auch, dass einzelne Fassungen des Physiologus den Gharadrius ebenfalls unter den letzten Thieren bringen: so z. B. fast die ganze Göttweiher Gruppe an vorletzter Stelle: es folgt darauf nurmehr der Phoenix. Wenn also der ags. Bearbeiter aus irgend einem Grunde es unterlassen hätte, den Phoenix mit zu übersetzen, so hätten wir in den 13 Zeilen thatsächlich den Schluss des ags. Physiologus, und Wülkers scharfsinnige Deutung des „Finit4 erweist sich auch von unserem Standpunkte aus als richtig. Mit der Erkenntnis, dass diese 13 Schlusszeilen die Hermeneia des Gharadrius bilden, schwinden also alle obenerwähnten Schwierigkeiten. Die Lücke findet ihre Erklärung darin, dass nicht etwa nur ein Blatt, sondern eine ganze Lage in der Handschrift fehlt, auf welcher die zwischen dem Wallfisch und dem Gharadrius stehenden Thiere behandelt waren. Der Sinn der Steile wird klar durch die ihr zugrunde liegende Bibelstelle, welche sich, ebenso wie die ganze Hermeneia, aus der ganzen im Gharadrius behandelten Sachlage ungezwungen, ja mit Nothwendigkeit ergibt. Die Berechtigung des Finit endlich findet eine bedingungsweise Bestätigung. Von dem ags. Physiologus ist uns mithin nur ein geringes Bruchstück aus der Mitte des Gedichtes erhalten, etwa ein Siebentel seines ursprünglichen Umfangs. Weshalb aber der angelsächsische Bearbeiter nicht auch den Schlussabschnitt vom Phoenix nicht lnitbehandelt luvt, lässt sich vielleicht nach-weisen. Am naheliegendsten wäre die Vermuthung, dass er den Abschnitt vom Phönix deshalb unterdrückt hat, weil er denselben Stoff bereits in einem selbständigen Gedichte behandelt halte. Im Exeterbuche sieht bekanntlich ein umfangreiches Gedicht vom Phönix, das die neuere Forschung als ein Werk Kynewulfs erkannt hat. Wie stellt es nun um die Verfasserfrage bezüglich des Physiologus'i Bekanntlich hat Dietrich1) zuerst eine bestimmte Ansicht, über den Verfasser des angelsächsischen Physiologus geäußert. Er schreibt das Werk dem Dichter Kynewulf zu, gestützt auf verschiedene, besonders stilistische Ähnlichkeiten zwischen dem Physiologus und den Werken dieses Dichters. Aber da er sich mit einer flüchtigen Angabe seiner Beweisgründe begnügte, hat seine Annahme wenig überzeugend gewirkt. Beinahe alle Gelehrten, die nach ') Francisci Dietrichi Commentatio de Kynewulfi jioetae aetate elc. Marburger Uni-versitätsschrift 185'J, p. 10 f. Dietrich auf diese Frage zu sprechen kamen, haben sich mit größerer oder geringerer Bestimmtheit gegen diese Zutheilung ausgesprochen. So erklärt ten Brink in seiner Geschichte der englischen Literatur (p. 336 der englischen Ausgabe): 1 dot not follow Dietrich ... in ascribing lo him (Kynewulf) the fragment extant of an Old English Physiologus. Noch entschiedener lehnen ab Fritzsche (Anglia 11, 440), Lefevre (ib. VI, 1K2) und Wülker in seinem Grundriss p. 202. Aber gerade in den letzten Jahren sind Stimmen zu Gunsten der Annahme Dietrichs laut geworden. Auf Grund seiner Untersuchungen über Reimformeln hat O. Hoffmann (Reimformeln im Westgermanischen p. 63) Dietrichs Behauptung wieder aufgenommen und Sarrazin in seinen Beowulfstudien p. 170 auf die bedeutsamen Stilähnlichkeiten mit Kynewulfs geistlichen Dichtungen hingewiesen, ohne aber ein bestimmtes Urtheil zu fällen. Bei diesem Stande der Frage ist eine genauere Untersuchung unerlässlich. Da sich in unserem Gedichte kein wie immer gearteter Hinweis auf den Verfasser findet, auch keine weitere Nachricht demselben beigefügt ist, so sind wir vor allem darauf angewiesen, zu untersuchen, wie weit Wortgebrauch und Stil, dichterischer Ausdruck und Gestaltung des überlieferten Stoffes mit der Art und Weise übereinstimmen, die Kynewulf in seinen Dichtungen bekundet. Dabei sollen in den Kreis der Betrachtung gezogen werden nicht nur diejenigen Gedichte, in denen uns Kynewulf selbst seinen Namen überliefert hat — also Grist, Juliana, Elene —, sondern auch jene, welche neuere Untersuchungen als Werke Kynewulfs erwiesen haben, nämlich die Räthsel, Phoenix, Güdlac und Andreas. Durch eine Vergleichung dieser Werke mit dem Physiologus soll zunächst gezeigt werden, dass ein enger Zusammenhang zwischen beiden besteht; die Betrachtung des Physiologus selbst wird uns Mittel an die Hand geben zur Entscheidung der Frage, ob wir das Werk eines Nachahmers Kynewulfs vor uns haben, oder ob die Dichtung von Kynewulf selbst verlasst ist. Schon bei einer flüchtigen Durchsicht des Physiologus fällt jedem, der mit Kynewulf vertraut ist, auf, wie sehr der Wortschatz desselben mit Kynewulfs Werken übereinstimmt. Die Ähnlichkeiten erstrecken sich nicht nur auf Redensarten, sondern auch auf ganze Verse und Versreihen. Eine möglichst vollständige Zusammenstellung bietet die folgende Liste. 1—3) Pa J ff. Monge sindon geond Gü 1 ff: Monge sindon geond mid-middangeard unrimu cynn, de we dangeard hädas under heofenum, fta aedelu ne mägon ryht äreccan de on häligra rim ärisad: we daes ne rim witan ryht mägun also übereinstimmender Aufbau des Gedankens mit Verwendung derselben Reimwörter, die auch sonst bei Kynewulf beliebt sind. Cri 222 äreccan mid ryhte Jul 314 ic äsecgan ne maeg rüme äreccan ne gerim witan El 685 Ic ne maeg äreccan, nu ic daet rim ne can And 546 daette äreccan maeg odde rim wite Gü 863 de äreccan maege odde rim wite Die Wendung Pa 2 unrimu cynn 4) Pa 4 daes wide sind geond world innan 5) Pa 0 swä waeter bibüged 0) Pa 11 eard weardian, edles neötan 7) Pa 12 is daet deör Pandher bi nonian haten 8) Pa 14 wisfaeste weras 9) Pa 14 on gewritum cydan 10) Pa 19 daet is wraetlic deör wundrum scyne 11) Pa 21 gästhälige guman 12) Pa 29 and faegerra fraetwum bliced synde sellicra 13) Pa 31 milde gemetfaest 14) Pa 32 lufsum and leöftael 15) Pa 32 nele lädes wiht aengum geaefnan lß) Pa 37 dygle stowe 17) Pa 39 slaepe gebiesgad 18) Pa 40 ff. up astonded .... sneöme of slaedpe 19) Pa 45 of dam wongstede 20) Pa 45 f. wynsumra steam swettra and swidra swäcca ge-hwijcum kehrt Rä 73 wieder. Cri 409 witgena word geond woruld innan And 333 emne swä wide swä waeter beb li ged Cri 772 denden we on eordan eard weardigen Jul 20 eard weardade oftast symle And 17ßeard weardigad, edel healdad And 599 eädige mid englutn eard weardigan Gü 8ß9 eines anhydig eard weardade Cri 1072 neöde and nyde bi noman geliätne El 505 and he siddan waes sanctus Paulus be naman häten El 75ß de man Seraphin be naman häted El 314 weras wisfaeste And 1G50 wisfaestne wer. Vgl. Cri G4, 300 witgan wisfaeste. Phö 30 on gewritum cydad — ähnlich noch 332, 425, 055 El 827 011 gewritum cyded 1250 on gewritum cydan Phö 307 wraetlic is seo womb neödan wundrum faeger, scir and scyne vgl. Phö 03 wundrum wraetlice El 502 gästhälige guman Phö 330 sellicran gecynd, fraetwe faegerran Cri 507 faegre . . . fraetwum blican. Gü 1080 milde and gemetfaest Cri 913 freund and leöftael, lufsum Gü 284 ne ge me lädes wiht gedön mötun 071 lädes wiht . . . gedön mötan Gü 130 dygle stöwe 180 seö dygle stow Cri 874 slaepe gebundne Cri 889 f. hatad hy upp ästandan sneöme of slaepe dy laestan And 793 f. bet . . . upp ästandan sneöme of slaepe daein faestan And 990 of dam wangstede Phö 132.............swetra and wlitigra and wynsumra wrenca gehwylcuni 21) Pa 47 wyrta blöstmum and wudu- bledum 22) Pa 51 farad foldwegum folca dryduni 23) Pa 52 f. eöredcyslum öfestum gefysde daredläcende . . . 24) Pa 59 f. done he gesaeldc in süsla grund and gefetrade fyrnum teagum bidealite dreänyduni 25) Pa 65 wütig and wynsum 2G) Pa 67 on healfa gehwone heäpum drungon 27) Pa68geondeallneymbwhyrft eordan 28) Pa 73 and so an ga livht 29) Pa 74 a f'dele stene 30) Wa 3 d urh mödgemynd 31) Wa 4 se bid unwillum oft gemeted 32) Wa 5 frecne and ferdgrim 33) Wa 6 dam is nomma cenned 34) Wa 15 setlad saemearas sundes aet ende 35 Wa 17 ceölas stondad bi stade faeste streäme bivunden 33 dareflläcend — El 37, G51 74 nidre — Gri 14G7 Wa 2 wödcraeft — Phö 127, 548 3 modgemynd — El 381, 840. And G88 5 ferdgrim — Jul 141 faredläcend -— And 507 13 heähstefn — And 2GG 15 saemearh — El 228, 245, And 2G7 19 werigferd — And 1402 (Jud 291 vgl. Sarrazin, Beowulf Studien 1G0 f.) 22 aelan — nur bei Kynewulf 23 reönigmod — Gü 10G9 (reomigmöd And 592, auch das Grundwort nur bei Kyn.) 25 ferend — Jul G0 28 nöd — Jul 343 30 deädsele — Gri 1537, Gü 1048 drenc -- El 13G 38 cwicsüsl — Gri 561 49 ydmearh — Gri 864 50 waeterdisa — Gü 1303 77 feorhcwalu — Jul 573 78 hlinduru — And 995 Im Anschlüsse an diese stattliche Liste mag darauf hingewiesen werden, dass gewisse Lieblingsworte Kynewulfs auch im Physiologus wiederkehren; so Pa 11 eard weardian — Cri 772 Jul 20 Andr 17(3. 599 Gii 869 Pa 18 u. 33 geaefnan — außer Psalmen u. Beow. nur bei Ivynewulf Pa 20 hiw — fast nur bei Kynewulf, bes. im Cri; ebenso Pa 38 faec zur Umschreibung einer Zeitbestimmung. Pa 45 wongstede — nur bei Ky., außer Beow. 2786 u. Met. 85G Pa 62 arisan im Sinne von „de mortuis“ fast nur Ky. Wa 37 waerloga — Cri 1562 Jul 455 And 71, 108, 613 Gü 269, 595, 883. Wa 46 geäsne — Cri 850 Jul 216, 381 El 924 And 1086 Wa 66 leabtrum fall — Cri 830, 1539 Wa 74 gebroden — außer Beow. 304 u. Jud. 37 nur bei Kynewulf. Aber nicht nur die Sprache, sondern auch die Behandlung und Gestaltung des Stoffes weist auf einen literarischen Zusammenhang zwischen dem Physiologus und Kynewulf hin. In Bezug auf Metrik, Stil, Quellenbehandlung und poetische Diction stimmt der Physiologus überein mit den Werken Kynewulfs. Was zunächst das Versmaß anbelangt, so lässt sich aus dem Baue der alliterierenden Langzeile und der Vertheilung der Reimstäbe kein anderes Ergebnis gewinnen als die Erkenntnis, dass das Gedicht dem Baue der Verse nach der Blütezeit der angelsächsischen Dichtung angehört. Eine genauere Bestimmung lässt sich aber aus der Verwendung gewisser Wörter und W ortverbindungen am Versende ableiten, insoferne gewisse Versausgänge kennzeichnend sind für die poetische Technik eines bestimmten Dichters (vgl. Sarrazin, Beowulfstudien p. 124). In dieser Hinsicht zeigt nun der Physiologus eine weitgehende Übereinstimmung mit den Werken Kynewulfs. Wenn man die zweifelhaften und unbedeutenden Fälle vernachlässigt, so bleibt noch folgende Reihe von Belegen übrig: Pa 1, 70 geond middangeard — Cri 644, Jul 3, Phö 323 Gü 1. 472 3 rim witan — Jul 314 And 546 Gü 863 4 geond world innan — Cri 469 6 swä waeter bebüged •— And 333 (Beow. 93) 11 Wa 89 neotan - Cri 1344, 1462, Phö 149, 361, 384 Gü 804, 1347, And 811 14 cydan — vgl. die oben p. 10 lüitgetheilten Belege. 16, 57 butan dracan anum — Phö 358 butan meotod äna 24 lixte — Cri 505, El 23, 90, 125 28 fraetwum bliced — Cri 507, 522 Phö 95 32 lädes wiht — Gü 284, 671 35 föddor diged — Phö 259 37 dünscrafum — Phö 24 And 1234 40 up ästonded — Cri 889, 1157 And 793. 1627 41. 61. done driddan daege — El 185, 485 Phö 644 47 wudubledum — Phö 194 48 fraetwum — Phö 150 El. 1271 49 cynestölum — Cri 1217, And. 666 51 l'olca dry dum — Phö 326, vgl. And 1150 58 se ealda feönd — El 207 (ealdfeönd oft bei Kynewulf im Versschlusse) 59 in süsla grund — El. 944, vgl. El. 1305 (50 fyrnum teägum — Cri 733 G7 heäpum drungon — Phö 336 And 120 G8 eordan sceäta - Cri 1005 And 332 (sceät in anderen Ver- bindungen im Verausgange oft verwendet) G9 sanctus Paulus — El 504, vgl. Cri 88 71 giefe daeled — And 548 72 faeder aelmihtig — Cri 121, 320 Phö. 627, 630 El. 1084 73 ealra gesceafta —- Cri 402 Jul 183, El 729, 894 And 326, 703, 1719 Wa 1 ymb fisca cynn — Phön 159, 330 ofer fugla cynn vgl. Cri 224, 386, 6i0, 780, 961 Jul. 432 Phö 335 And 1521 4 oft gemeted — Phö 281 vgl. Cri 1666 Phö 429 5 faredläcendum — And 507 6 noma cenned — Jul 24- 8 hreöfum stane — Cri 1425 heardum stäne, vgl. El 1025 18 (streäme) biwunden — Cri 1643 Jul 234 El 734 And 773 21 weccad — Cri 609 22 on wynnum —■ Phö 278 26 on luste — El 261 Atid 1575 29 grund geseced — Cri 973 grundas geondsecefl 38 cwicsüsle — Cri 561 45 helle seced — Jul 682 53 ontyned — Cri 19, 27, 253, 576 El 1230 Phö 423 75 lärnm hyrdon — El 839, 1210 87 liaelu secan — Cri 752 Re 4 wuldres ealdor — Cri 8 Jul 153 und oft im And. 12 gode öliccan — Cri 1081 Phö 517 16 wunian mötan — Cri 819, 1465. In stilistischer Beziehung gehört es nach ten Brink (Anz. f. d. Alt. V, 59) „zu den Eigentümlichkeiten Kynewulfs, dass er dieselben Ausdrücke gern — nicht selten nach kurzen Zwischenräumen — wiederholt“, wozu man vergleiche Jansen’s Beiträge zur Synonymik und Poelik Kynewulfs p. 92 ff. und Bamhorsts verdienstvolle Dissertation über Andreas p. 45 11'. Im Physiologus erscheint diese Eigenthümlichkeit besonders scharf ausgeprägt. Aus der Fülle der Belege seien einige angeführt: Pa 1 kehrt v 70 wieder wraetlic — Pa 9, 19, 27, Wa 50 weardian — Pa 11 und Wa 26 wundrum — Pa 19 und 27 scyn — Pa 19 und 26 hiw — Pa 20, 25 und Wa 8 fraetwum — Pa 29 und 48 raeste — Pa 36 und Wa 43 müd — Pa 43 und Wa 23 wyhsum — Pa 45, G5 und Wa 54 cynn Wa 1 und 40 fareflläcend — Wa 5, 20, 80 gewitan Wa 10 und 28 craeftig Wa 24 und 72 willan Wa 35 und 43 wlonc — Wa 43 und 50 faeringa — Wa 44 und 60 u. s. w. Noeh andere Stileigentliümlichkeiten Kynewulfs finden sich in dem kleinen Bruchstücke wieder. Das specifisch Kynewulfische Epitheton ornans aeflele (Anglia II, 298) steht Re 15, ferner Pa 74 in derselben Verbindung wie Pltö 580: aedele stenc. Diese Worte stehen zugleich in einem emphatischen Schlussverse: flaet is aeflele stenc, wie sie bei Kynewulf beliebt sind. Beachtung verdient ferner die Verbindung on -f- dem. -f- adj. -f- tid, die in unserem Denkmal zweimal sich findet Wa 04 on (tas laenan tid; Wa 87 on (las hwilnan tid und die bei Kynewulf außerordentlich häufig ist (Anglia II, 301 ; III, 510). Dasselbe gilt von der Verbindung Superlativ -f- genetiv wie Pa 43 wöda wynsumast Wa 10 saeryrica maest, vgl. Anglia II, 303; III, 512. Kynewulf liebt es, für einen Begriff zwei copulativ verbundene Wörter zu setzen (Jansen p. 70 ff): ebenso steht im Physiologus Pa 20 beorhtra and scynra, 28 aenlicra and faegerra, 32 lufsum and leöftacl, 47 blöstmum and wüdubledum, Wa 5 frecne and ferdgrim, Be 10 talade and rimde. Die Nachstellung der Praeposition wie Pa 10 feorlondum on begegnet besonders im Phönix häufig: Pliö 2 eastdaelum on, Phö 97 westdaelas on, 302 wudu-holtum in, aber auch Cri 399, Jul 83, Gü 1337. Der grammatische Stabreim Wa 84 dryhtna dryhten findet bei Kynewulf wiederholt Anwendung, wie die von Gaebler Anglia III, 502 (vgl. Anglia II, 301) gesammelten Belege zeigen. Bezeichnend für Kynewulf sind ferner formelhafte Verbindungen wie Wa 85 wordum and weorcum, vgl. Cri 918, 1237, Phö 059; ferner Wa 89 tö widan feore Cri 230, 277, 439, 1344, 1544, Jul 508, And 100, 811, 1385, 1454. Zur Fortführung der Erzählung werden im Physiologus wie bei Kynewulf gerne Adverbia (»Tonne, semninga, faeringa elc.) verwendet. Zu diesen stilistischen Übereinstimmungen kommen nun einige auffallende Ähnlichkeiten in der poetischen Diction. Die Bezeichnungen für „Gott“ sind im Physiologus dieselben wie bei Kynewulf; beiden gemeinsam sind so charakteristische Kenningar wie ydmearh, saemearh, waeterdisa; beiden gemeinsam ist — und das ist vielleicht der wichtigste Punkt — die Verwendung von breiter ausgeführten Gleichnissen. Umfangreichere Vergleiche sind der rein nationalen angelsächsischen Dichtung fremd. Wohl zum ersten Male (vgl. ten Brink, Gesch. d. engl. Lit. s. 70) begegnen uns Vergleiche im Christ (v. 851 11' u. 868 IV), ferner Elene 1272 ff, endlich im Phönix 242 ff — ein mit fast ermüdender Breite ausgeführtes Gleichnis. Nun bietet auch der Physiologus zwei Vergleiche: im Panther den Vergleich des Pantherfells mit Joseph’s Rocke (20 ff); im Wallfisch den Vergleich der Haut dieses Tliieres mit einem rauhen Steine. (8 ff.) Ob alle diese Vergleiche schön in den lateinischen Quellen gestanden haben, wie wahrscheinlich und zum Theil nachweisbar ist, hat geringe Bedeutung gegenüber der Thatsache, dass hier die alte national epische Diction in bewusster Weise durchbrochen wurde. Bei der sonstigen Abhängigkeit des Physiologusdichters von Kynewulf ist nicht anzunehmen, dass er irt diesem Punkte unabhängig von seinem Vorbilde ist; andererseits sind der Vergleiche bei Kynewulf doch zu wenig, als dass man annehmen könnte, sie hätten eine leitende Rolle spielen können. Nachahmung etwa von Seiten eines Schülers Kynewulfs ist hier also schwer anzunehmen. Zu demselben Ergebnisse kommen wir aber auch, wenn wir die dichterische Gestaltung des Stoffes, das Verhältnis zur Quelle in Betracht ziehen. Trotzdem uns die unmittelbare Vorlage des Angelsachsen nicht bekannt ist, so sind wir doch auf Grund der reichen Physiologusüberlieferung in die Lage versetzt, uns ein Bild davon zu entwerfen, wie der Übersetzer seine Quelle bearbeitete. Wir können feststellen, dass sich der Übersetzer inhaltlich an den Gang der Darstellung in seiner Quelle gehalten hat, ohne etwas Wichtiges zu übergehen. Seine Quelle erweiterter durch Stellen kriegerischen Inhal) es (Pa 49 ff), Beschreibungen von Seefahrten (Wa 11 ff), Schilderungen christlich-biblischen Inhalts (Pa 59 ff, 70 ff, Wa 71 ff, Be. 5 ff). Stellenweise folgt er der Quelle Wort für Wort (vgl. Ebert in der Anglia VI, I. 1.), und passt alles der ags. Denkweise an. Genau so verfährt nun Kynewulf gegenüber seinen Quellen (Fritzsche, Anglia II, 456 ff). Der Nachahmer müsste also mit Kynewulfs Arbeitsweise sehr vertraut gewesen sein; er müsste sich ihr bis zum Verläugnen der eigenen Persönlichkeit angeschlossen haben. Damit würde nun allerdings stimmen, dass der Physiologusdichter in denselben Vorstellungskreisen lebt wie Kynewulf. Erweist gerne auf die Farbenpracht und den Duft der Blumen hin, wie Kynewulf. Die Hölle ist ihm ein düsteres Gefängnis, in welchem der Teufel mit feurigen Fesseln gebunden liegt; von dort aus lockt „der alle Feind“ schwache Menschen mit List an sich; hat er sie verlockt und an sich gefesselt, dann öffnen sich weit der Hölle Thore vor den Unglücklichen und schlagen krachend hinter ihnen zusammen, um von da ab wieder verschlossen zu bleiben. Dieselben Vorstellungen über die Höllenthore kehren zu wiederholtenmalen bei Kynewulf wieder, wie die unter den Übereinstimmungen angeführten Belege zeigen. Wie Kynewulf, so verweilt auch unser Dichter mit sichtlicher Vorliebe bei Schilderungen aus dem Seeleben. Seine Darlegungen klingen, wie diejenigen Kynewulfs, gerne aus in dem Hinweis auf das zukünftige Leben, auf die ewige Seligkeit. Alle Spuren eigener Persönlichkeit, die sich in dem Fragmente finden lassen, begegnen uns auch bei Kynewulf. Und doch ist der Übersetzer des Physiologus kein Dichter minderen Ranges gewesen. Er zeigt eine staunenswerte Meisterschaft in der Be. handlung der Sprache. Der spröde Stoff ist in wohllautende Verse von glattem Flusse und tadelloser Form gekleidet. Seine Sprachgewalt zeigt sich in hohem Grade in zahlreichen Neuschöpfungen von Wörtern, in der Verwendung von Ausdrücken, die sonst nur noch vereinzelt in der angelsächsischen Dichtung Vorkommen. Unserm Denkmal ausschließlich eigentlnim-lieli sind folgende Wörter: Pa 5 foldhrerend — 6 widsceop — 7 bösm —Erde, 8 sealtyda geswing — 10 freämaere feorlond 15 änstapa — IG estig — 17 andwrafl — 21 tuneee 26 brigd — 30 sundorgecynd — 34 fyrngeflita 38 deodwiga — 41 geswelgian — 42 sweghleödor 50 beorndreät — 60 swic — 71 ungnyde Wa 7 fyrnstreama goflota — 10 saeryric — unlond oncyrrap — 15 setlan— 45heolodhelm — 47 mistglom 53 mereweard — 57 sundhwaet — 49 unwaer 61 herehüd — 73 edwylm cleoflan — 76 bihlem-man. Re. 5: hellfiren. Wie man sieht, sind das durchaus nicht Worte, deren Anwendung durch die Fremdartigkeit des Stoffes bedingt wurde. Es sind fast durchwegs Bezeichnungen von Gegenständen, die dem Angelsachsen nahe lagen; und dass eine große Zahl derselben Zusammensetzungen sind, macht es wahrscheinlich, dass es vom Dichter für diesen bestimmten Zweck eigens geschaffene Bildungen sind. Wir sehen also liier dieselbe sprachschöpferische Gewalt wie wir sie bei Kynewulf finden: ja, einzelne dieser Zusammensetzungen, wie die mit fold-, fyrn-, gäst- (vgl. gästhälig Pa 21), leöf- (vgl. leöflael Pa 32) sind geradezu für Kynewulf charakteristisch. Dieser bewundernswerten Sprachgewalt des Übersetzers ist seine dichterische Begabung ebenbürtig. Der ästhetische A'/ert der uns erhaltenen Bruchstücke ist ein bedeutender; sie gehören zu dem Besten, was uns von angelsächsischer Dichtung erhalten ist; sie sind unter allen den zahllosen Fassungen des Physiologus die dichterisch weitaus wertvollste Bearbeitung. Damit es nicht scheine, als ob persönliche Vorliebe für das Denkmal die Unbefangenheit des Urtheils getrübt habe, so sei es gestattet darauf hinzuweisen, dass auch so vorsichtige und weitblickende Forscher wie ten Brink und Ebert sich höchst günstig über den angelsächsischen Physiologus aus- sprechen. Nach ten Brink zeigt uns „das schöne Fragment welchen Reiz eine wahrhaft poetische Anschauung über derartige Stoffe auszustreuen vermag“ (Geschichte der engl. Literatur s. 63 f.) Eingehender äußert sieh Ebert: „Der angelsächsische Physiologus ist von keinem geringen literarhistorischen Interesse. Er ist nicht bloß der älteste der Nationalliteraturen des Abendlandes, sondern er zeigt auch in einzelnen Zügen, dass ihm eine lateinische Recension zugrunde liegt, die älter als die uns überlieferten ist und dem ältesten griechischen Physiologus am nächsten stand. Zugleich aber ist er der älteste poetische Physiologus überhaupt; und dies Prädicat gründet sich bei ihm nicht bloß auf die metrische Form. Es ist keine versificierte Prosa, sondern eine wahrhaft poetische Diction im Stile der angelsächsischen Epik, ohne dass der Verfasser in die leidige Weitschweifigkeit derselben verfallt. So ist dieses Bruchstück durch das reiche Kolorit und die lebendige Anschaulichkeit der Beschreibung, die sich mit dichterischer Freiheit bewegt, wie durch den überzeugungsvollen energischen Ausdruck der Lehre auch ästhetisch recht ansprechend.1, (Geschichte der Literatur des Mittelallers im Abendlande III, 70 f.). Fasst man nun die obigen Erörterungen über die Verfasserfrage zusammen, so drängt sich folgende Schlussfolgerung auf. Zahlreiche Übereinstimmungen auf sprachlichem Gebiete machen es zweifellos, dass ein directer literarhistorischer Zusammenhang zwischen Kynewulf und dem Dichter des angelsächsischen Physiologus besteht. Drei Möglichkeiten bieten sich uns dar zur Erklärung dieses Zusammenhanges. Zunächst kann Kynewulf ein Nachahmer des Physiologusdichters sein. Diese Annahme wird aber hinfällig, wenn wir erwägen, wie machtvoll und selbständig sich die dichterische Persönlichkeit Kynewulfs in allen uns von ihm erhaltenen Werken äußert. Oder aber der Physiologusdichter ist ein Nachahmer Kynewulfs, und zwar ein sklavischer Nachahmer, ein Nachahmer, der nicht nur Slil und äußere Technik seines Vorbildes sich aneignet, sondern auch in Arbeitsweise und Gedankenflug jeder eigenen Regung entsagt. Dagegen spricht aber entschieden die sprachschöpferische Gewalt und die hohe dichterische Begabung des angeblichen Nachahmers. Bleibt mithin nur die dritte Möglichkeit offen: Kynewulf und der Physiologusdichter sind identisch, oder mit anderen Worten: Kynewulf ist der Verfasser des angelsächsischen Physiologu s. Es erübrigt noch, kurz anzudeuten, welche Stellung der Physiologus in der Reihenfolge von Kynewulfs Werken einnimmt. Die meisten Berührungen zeigt das Bruchstück mit dem Grist und dem Phönix; geringer sind die Anklänge an die übrigen Werke Kynewulfs. Namentlich mit dem Phönix ist das Gedicht am engsten verknüpft: nicht nur stofflich, sondern auch sprachlich. Jene von teil Brink hervorgehobene Vorliebe Kynewulfs für Wiederholung von Ausdrücken nach kurzen Zwischenräumen gilt nicht nur innerhalb desselben Werkes, sondern auch bei zeitlich einander nahestehenden Werken. Nun findet sich fast der ganze Wortschatz des Physiologus im Phönix wieder. Mit Rücksicht auf die oben aufgestellte Verinutliung, dass der Dichter den Schlussabschnitt seiner Vorlage über den Phönix deshalb nicht mehr bearbeitete, weil er denselben Stoff bereits in einem selbständigen Gedichte behandelt hatte, können wir mit großer Wahrscheinlichkeit den Physiologus hinter den Phönix setzen, und erhalten somit vorderhand folgende Reihenfolge von Kynewulfs Werken: Räthsel, Crist, Phönix, Physiologus, Guftlac, Juliana, Andreas, Elene.1) x) Der noch verfügbare Raum lockt zur Benützung. Demnach sei es gestaltet, einen Nachweis für das Fortleben des Physiologus und seiner Erzählungen in England vorzubringen, auf den m. \Yr. noch von keiner Seite hingewiesen wurde. Die Zusammenstellungen von Morris und Laudiert haben gezeigt, dass die Benützung des Physiologus sich über das ürmuluin und Chaucer bis in die elisabethinische Zeit fortpflanzt. Aber auch später sind die Physiologusgeschichten noch unvergessen. Mil ton entlehnt in seinem Paradise lost ein Gleichnis dem Gedankenkreise des Physiologus. Den Satan sucht er durch folgenden Vergleich unserer Anschauung näher zu bringen: Par. lost I, 2 )1 ff.: as tliat sea beast Leviathan, whicli God of all bis works Created hugest that swim the ocean stream; Him haply slumbering on Ihe Norway foam The pilot of some small night founder’d skiff Deeming some island, oft, as seamen teil With fixed anchor in his scaly rind Moors by liis side under tlie loe, while night Invests tlie sea, and wished morn delays: So stretch'd out liugc in length the Arcli Fiend lay Damit vergleiche man Wa 8 ff: Is daes hiw gehe hreöfum stane swylce wörie bi waedes öfre sondbeorgum ymbseald saeryrica inaest. Swä daet wenad waeglidende daet liy 011 ealond sum eägum wliten and (tonne gehyded heahstefn scipu tö dam unlonde oncyrräpum setlad saemearas sundes aet ende and donne in daet eglond up gewitad collenferde.......................... Marburg, im Juni 181)7. Schulnachrichten. I. Lehrkörper und Fächer ver theilung. Director. Gustav Knobloch, Besitzer der Kriegsmedaille; lehrte Mathematik in der 1., darst. Geometrie in der 6. Classe (wöchentlich 6 Stunden). Professoren und Lehrer. Josef Jonasch, VIII. Bangscl., Obmann des hies. Localausschusses des Beamtenvereines, Lehrer an der hies. weibl. Haushaltungsschule; lehrte Mathematik in der 2., Schönschreiben in der 1. u. 2., Geometrie und geom. Zeichnen in der 2., 3. u. 4., darst. Geometrie in der 7. Classe (w. 17 Stunden). Franz Fasching, VlII. Rangscl., Custos der Lehrmittelsammlung für Geographie, Nebenlehrer der Stenographie; lehrte Geographie und Geschichte in der 1. und 3., Geschichte in der 5., 6. und 7. Classe, und Stenographie II. Curs (w. 16 und 2 Stunden), war Vorstand der G. Classe. Franz Brelich, VIII. Rangscl., Weltpriester der fürstbischöfl. Lavanter Diöcese, Exhortator; lehrte Religion in der 1. bis 5., und slovenische Sprache in der 1. bis 4. Classe (w. 17 Stunden). Gaston Ritter von Britto, Doctor der Philosophie, VIII. Rangscl., Custos der Lehrmittelsammlung für Physik, Mitglied des Marburger Gemeinderathes, Vertreter des Gemeinde-rathes im Aufsichtsrathe der gewerblichen Fortbildungsschule; lehrte Mathematik in der 6. u. 7., Physik in der 4. u. 7. Classe (w. 17 Stunden), war Vorstand der 7. CI. Robert Spiller, VIII. Rangscl., Custos der Lehrmittelsammlung für Chemie, Lehrer an der hies. weibl. Haushaltungsschule; lehrte Naturgeschichte in der 1., Physik in der 3., Chemie in der 4., 5. und 6. Classe und leitete die anal.-ehem. Übungen (w. 14 und 2 Stunden), war Vorstand der 5. Classe. Johann Sedläöek, Doctor der Philosophie, VIII. Rangscl., Ritter des Ordens vom heiligen Grabe zu Jerusalem, Mitglied der hies. Prüfungs-Commission für allgem. Volks- und Bürgerschulen; lehrte die französische Sprache in der 3., 4., 5., 7. Classe, die englische Sprache in der 5. Classe (w. 16 Stunden). Vincenz Bieber, corresp. Mitglied der k. k. geologischen Reichsanstalt in Wien, ehem. Assistent an der k. k. deutschen Universität und k. k. deutschen techn. Hochschule in Prag, Custos der Lehrmittelsammlung für Naturgeschichte; lehrte Naturgeschichte in der 2., 5., 6. u. 7. Classe, Mathematik in der 3., Physik in der 4. Classe (w. 16 Stunden), war Vorstand der 4. Classe. Arthur Hesse, Custos der Lehrmittelsammlung für Freihandzeichnen, Mitglied der hies. Prüfungs-Commission für allgem. Volks-und Bürgerschulen, Nebenlehrer des Freihandzeichnens am hies. Staats-Ohergymnasium; lehrte Freihandzeichnen in der 2. bis 7. Classe (w. 22 Stunden), war Vorstand der 3. Classe. Simon M. Prem, Doctor der Philosophie; war krankheitshalber das ganze Schuljahr beurlaubt . Franz Kaufmann, Custos der Lehrmittelsammlung f. Geometrie, Mitglied d. hies. Prüfungs-Coinmission für allgem. Volks- und Bürgerschulen; lehrte Mathematik in der 5. und 6. Classe, darst. Geometrie in der 5, Classe (w. 18 Stunden). Eduard Sokoli, Gustos det- Lehrer- und Schülerbibliothek; lehrte die deutsche Sprache in der 1. und 7. Classe, die französische Sprache in der 1. Classe und die englische Sprache in der 7. Classe (w. 10 Stunden), war Vorstand der 1. Classe und ein Leiter der Jugendspiele. Robert Bittner, Nebenlehrer der französischen Sprache am hies. Staats-Obergymnasiurn; lehrte die deutsche Sprache in der 2. und 5. Classe, die französische Sprache in der 2. und 6. Classe, die englische Sprache in der G. Classe (w. 10 Stunden), war Vorstand der 2, Classe und ein Leiter der Jugendspiele. Sigmund Hartmann, Ritter v. Valpezon und Rožbjerschitz, suppl. Lehrer, lehrte die deutsche Sprache in der 3., 4. und G. Classe, Geographie und Geschichte in der 2. und 4. Classe und steierni. Geschichte in der l. Classe. Nebenlehrer. Rudolf Markl, Turnlehrer an der k. k. Lehrerbildungsanstalt, Turnlehrer des hies. Turnvereines; lehrte das Turnen in allen Gassen in 7 Abtheilungen (w. 11 Stunden). Leo Dobrowolny, Musiklehrer des liies. philharmonischen Vereines; ertheilte den Gesangsunterricht in 2 Abtheilungen (w. 3 Stunden). II. A. Lehrziel. — B. Lehrplan. Lelirverfassung nach ansteigenden Massen. (Nahezu unveränderter Wortlaut der betreffenden Vorschriften.) Auf Grund des Normallehrplanes für öst. Realschulen, der h. Miuisterial-Verordnungen vom 9. Miliz 1850, Z. 515G ex 1855, 111 — 9. Juni 18(50, Z. 7052— 15. April 1879, Z. 5007 — 27. April 1880, Z. 10174 — 9. Dec. 1888, Z. 2203t — 20. Oct. 1890, Z. 25081 ex 1887 -17. Juni 1891, Z. 9193 — 9. Dec. 1891, Z. 20043 — 3. Oct. 1890, Z. 21417 — 12. Febr. 1897, Z. 17201 ex 1890 und des Erl. d. hoch!, st. L. S. R. v. 8. Sept. 1890, Z. 6300. Auszug aus dem Gesetze vom 8. Jänner 1870, wirksam für das Herzogthum Steiermark, betreffend die Realschulen. § 1. Der Zweck der Realschule ist: 1. eine allgemeine Bildung mit besonderer Berücksichtigung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Disciplinen zu gewähren; 2. die Vorbereitung für die höheren Fachschulen (polytechnische Institute, Forstakademien, Bergakademien u. s. w.). § 2. Vollständige Realschulen bestehen aus sieben ,Classen, deren jede einen Jahrescurs bildet und zerfallen in der Regel in Unter- und Oberrealschulen. § 3. Die Unterrealschule bereitet auf die Oberrealschule vor und gewährt zugleich für jene, welche nach Absolvierung derselben ins praktische Leben übertreten, eine bis zu einem gewissen Grade abschließende allgemeine Bildung. Sie besteht aus vier Jahrgängen. § 6. Die Oberrealschule besteht aus drei Jahrgängen. Sie setzt den in der Unterrealschule begonnenen Unterricht fort und ist specielle Vorbereitungsschule für die höheren technischen Fachstudien. Auszug aus dem Gesetze vom 22. Februar 1874, wirksam für das Herzogthum Steiermark. § 1. Für jeden Schüler sind alle im ersten Absatz des § 9 des obigen Gesetzes bezeich-neten Gegenstände obligat; nur was die im § 9 lit. b angeführten Sprachen betrifft, so hat jeder Schüler außer der Unterrichtssprache zwei derselben (die Landessprachen, dann die französische und die englische Sprache) zu erlernen, als deren eine die französische vorgeschrieben wird. Die Wahl der anderen treffen die Eltern oder die Vormünder des Schülers bei des sep Eintritt in die Schule, A. Religionslehre. Lehrziel und Classenziel werden von den kirchlichen Oberbehörden bestimmt und durch die Landesschulbehörde den Realschulen vorgezeichnet. Deutsche Sprache. Ziel für die Unterrealscbule. Richtiges Lesen und Sprechen; Sicherheit im schriftlichen Gebrauche der Sprache ohne Fehler gegen Grammatik und Orthographie; sichere Kenntnis der Formenlehre und Syntax. Aneignung und correctes Vortragen wertvoller Gedichte. Ziel für die Oberrealschule. Fertigkeit in zweckmäßig geordneter und stilistisch correcter Darstellung eines im Unterrichts- und Erfahrungskreise der Schüler gelegenen Gedankeninhaltes; durch eigene Lectüre gewonnene Bekanntschaft einer Auswahl des Bildendsten aus der deutschen Literatur; aus Beispielen abgeleitete Charakteristik der Hauptarten der poetischen und prosaischen Kunstformen; Kenntnis des Wichtigsten aus den Biographien der deutschen Classiker. Slovenische Sprache. Unterrichtsziel ist: den deutschen Schülern die Kenntnis der slovenischen Sprache zu einiger Geläufigkeit und Sicherheit des Gebrauches in Rede und Schrift beizubringen. Französische Sprache. Lehrziel für die Unterrealschule. Kenntnis der Formenlehre und der wichtigsten syntaktischen Regeln; einige Fertigkeit im Übersetzen aus dem Französischen und in dasselbe innerhalb des von der Schule dargebotenen Sprachschatzes. Lehrziel für die gesammte Realschule. Kenntnis der Formenlehre und Syntax; Fertigkeit im Übersetzen aus dem Französischen und in dasselbe; einige Übung in der Ausarbeitung leichter französischer Aufsätze; einige Sicherheit im mündlichen Gebrauche der französischen Sprache innerhalb des in der Schule behandelten Ideenkreises; Bekanntschaft mit einer Auswahl hervorragender Werke der französischen Literatur seit dem Beginne des 17. Jahrhundertes. Englische Sprache. Lehrziel. Richtige Aussprache, Sicherheit in der Formenlehre und Syntax; Fertigkeit in dem Übersetzen nicht allzu schwerer vornehmlich prosaischer Literaturwerke aus dem Englischen ins Deutsche, sowie leichter Prosa aus dem Deutschen ins Englische. Geographie und Geschichte. Lehrziel für die Unterrealschule. Allgemeine Kenntnis der natürlichen Beschaffenheit der Erdoberfläche und der politischen Reiche mit besonderer Hervorhebung der österreichisch-ungarischen Monarchie. — Bekanntschaft mit den hervorragendsten Personen und Ereignissen aus der Sagenwelt und der eigentlichen Geschichte. Lehrziel für die gesammte Realschule. Kenntnis der topischen Verhältnisse und der wichtigsten physikalischen Erscheinungen auf der Erdoberfläche. Völker- und Länderkunde mit besonderer Berücksichtigung der österr.-ungarischen Monarchie. — Kenntnis der Hauptbegebenheiten aus der inneren und äußeren Geschichte der wichtigeren Völker nach ihrem pragmatischen Zusammenhange und insbesondere der historischen Entwicklung Österreich-Ungarns. Mathematik. Lehrziel. Gründliche Kenntnis und sichere Durchübung der elementaren Mathematik. Naturgeschichte. Lehrziel für die Unterrealschule. Auf Anschauung gegründete, im Unterscheiden geübte Bekanntschaft mit den wichtigsten Formen der organischen und unorganischen Welt. Lehrziel für die gesammte Bealschule. Systematische Übersicht der Thier- und Pflanzengruppe auf Grund der Bekanntschaft mit den wichtigsten Thatsachen aus ihrer Anatomie, Physiologie und Morphologie. Kenntnis der Formen und Eigenschaften der wichtigeren Materialien, sowie der wichtigsten Thatsachen aus dem Gebiete der Geologie. Physik. Lehrziel für die Unterrealschule. Durch das Experiment vermitteltes Verständnis der leichtfasslichen Naturerscheinungen und ihrer Gesetze, mit einiger Berücksichtigung der praktischen Anwendungen. Lehrziel lür die gesammte Realschule. Verständnis der wichtigsten Naturerscheinungen und Gesetze, vermittelt durch experimentelle und andere Beobachtungen unter Anwendung der Rechnung, soweit hiezu elementar-mathematische Kenntnisse ausreichen. Chemie. Lehrziel. Auf experimentellem Wege erworbenes Verständnis der stoffliche Veränderungen bewirkenden Vorgänge, der Bedingungen ihres Zustandekommens und der Gesetzmäßigkeit ihres Auftretens. Übersichtliche Kenntnis der chemischen Grundstoffe und ihrer Verbindungen mit besonderer Bezugnahme auf ihr Vorkommen und ihre Bedeutung für den Haushalt der Natur, sowie auf ihre industrielle Verwertung. Geometrisches Zeichnen. Lehrziel für die Unterrealschule. Kenntnis der wichtigsten Lehrsätze der Geometrie und ihrer Anwendungen in der geometrischen Constructionslehre; Fertigkeit im Linearzeichnen. Lehrziel für die gesammte Realschule. Kenntnis der wichtigsten Lehrsätze und Aufgaben der Projectionslehre und sichere Handhabung derselben in ihrer Anwendung auf die Schattenlehre und die Darstellung einfacher technischer Objecte. Freihandzeichnen. Lehrziel. Möglichst große Fertigkeit im freien Auffassen und Darstellen technischer Objecte nach perspectivischen Grundsätzen; Verständnis und Gewandtheit im Zeichnen des Ornamentes und in der correcten Darstellung der menschlichen Gesichtsformen. Bildung des Schönheitssinnes. Es bilden die 1. und 2. Classe die I. Unterrichtsstufe, * 3. „ 4. „ „ II. „ 5., (i. u. 7. „ „ 111. „ Schönschreiben. Ziel. Leserliche und gefällige Handschrift. Turnen. Ziel. Allseitige und ebenmäßige Kräftigung des Körpers, Befestigung der Gesundheit; geistige Gewecktheit und Frische; Erziehung zu bewusster, willensbeherrschter Bewegung, zu Gewandtheit, Muth, Ausdauer und Ordnung. ß. I. Classe. Religionslehre, 2 Stunden. Glaubens- und Sittenlehre. Deutsche Sprache. 5 Stunden. Die Wortarten, Flexion des Nomens und Verbums; der nackte Satz, Erweiterungen desselben, aufgezeigt und erklärt an einfachen Beispielen. Dem Schüler ist eine Schulgrammatik in die Hand zu geben. — Orthographische Übungen. Dictate, von dem Schüler in der Lection nachgeschrieben, vom Lehrer häuslich corrigiert. Lectüre. Lautrichtiges und sinngemäßes Lesen; Erklärung des Gelesenen, Besprechung desselben in dialogischer Form, mündliches Reproducieren des Gelesenen. Memorieren und Vortragen erklärter Gedichte, mitunter auch prosaischer Abschnitte. — Im I. Semester bis Weihnachten jede Woche ein Dictat (15—20 Minuten). Von Weihnachten bis zum Schlüsse des Schuljahres alle 4 Wochen 2 Dictate, eine Schul- und eine Hausaufgabe. Wiedergabe frei mitgetheilter oder vorgelesener kleiner Erzählungen von syntaktisch einfacher Form. Slovenische Sprache. 2 Stunden. Bedingt vorgeschrieben. Das Nötliige aus der Lehre vom Nomen und Verbum zur Bildung nackter Sätze. Einüben dieser Formen durch Schreiben auf der Tafel und durch Übersetzungen aus dein Slovenischen in das Deutsche und umgekehrt, Memorieren Jer Vocabeln sowohl in ihrer Normalform (Nominativ, Infinitiv), als in ihrer Verbindung in Sätzen. Orthographische Übungen (Dictate in der Schule). Lesen des gehörig Erklärten und Verstandenen. Im II. Semester alle 14 Tage ein Pensum. (Übersetzungen von Sätzen aus dem Slovenischen in das Deutsche.) Französische Sprache. 5 Stunden. Leselehre. Formenlehre mit Berücksichtigung der Elemente der Lautlehre und zwar: das Substantif und sein genre, das Adjectiv qualificatif, Adj. possesif und demonstratif; 1. regelmäßige (Konjugation; Bildung der zusammengesetzten Zeiten. Elemente der Orthographie; Gonstruction des einfachen Satzes. Mündliche und schriftliche Übersetzung einfacher Sätze aus dem Französischen und in dasselbe. Aneignung eines entsprechenden Wortvorrat lies. — Im I. Semester von Weihnachten an jede Woche ein kurzes Dict.at im engsten Anschlüsse an gut durchgearbeiteten Lehrstoff. Im II. Semester alle 4 Wochen "l Dictate und eine Schulaufgabe. Stoff der Dictate wie itn I. Semester; für die Schulaufgaben Niederschreiben eines auswendig gelernten zusammenhängenden Stückes mit Beifügung der Übersetzung; Beantwortung einfacher französischer Fragen, die sich an den Übungsstoff anschließen. Geographie. 3 Stunden. Die Hauptformen von Wasser und Land, ihre Anordnung und Vertlieilung auf der Erde und die politischen Abgrenzungen der Erdtheile als übersichtliche Beschreibung der Erdoberfläche auf Grund des Kartenbildes. Fundamentalsätze der mathematischen und physikalischen Geographie, soweit sie zum Verständnis der einfachsten Erscheinungen unentbehrlich sind und anschaulich erörtert werden können. Mathematik. 3 Stunden. Erörterung des dekadischen Zahlensystems. Die vier ersten Grundoperationen mit unbenannten und mit einfach benannten Zahlen ohne und mit Decimalen. Erklärung des metrischen Maß- und Gewichtssystems. Grundzüge der Theilbarkeit der Zahlen; größtes gemeinsames Maß und kleinstes gemeinsames Vielfaches. Gemeine Brüche; Verwandlung gemeiner Brüche in Decimalbrüche und umgekehrt. Das Bechnen mit mehrfach benannten Zahlen. Alle 4 Wochen eine Schulaufgabe; außerdem kleine Übungsaufgaben, die von Stunde zu Stunde zur häuslichen Bearbeitung aufzugeben sind. Naturgeschichte. 3 Stunden. Anschauungsunterricht und zwar im I. Semester; Wirbel-thiere, vorwiegend Säugethiere und Vögel, eine Anzahl passend ausgewählter Formen der übrigen Glassen. II. Semester: Wirbellose Thiere; vorzugsweise Gliederthiere, namentlich Insecten; einige der wichtigsten und bekanntesten Formen aus der Abtheilung der Weich- und Strahlthiere. Freihandzeichnen. 5 Stunden. Anschauungslehre, Zeichnen ebener geometrischer Gebilde und des geometrischen Ornamentes aus freier Hand unter besonderer Berücksichtigung des Zeichnens gebogener Linien. — Grundbegriffe aus der Baumlehre und anschauliche Erklärung der elementaren Körperformen. Schönschreiben. 1 Stunde. Deutsche Current- und englische Cursivschrift. Turnen, 'i Stunden. Ordnungsübungen. Einreihung. Stellungwechsel durch Drehen. Geordnete Fortbewegung. Haltmachen des Führers, auch mit nachfolgender (‘/4) Drehung. Einfache Beillungen. Öffnen. — Freiübungen, a) In der Schlussstellung und in Schrittstellungen einfache Arm- und Beinthätigkeiten, auch in Verbindung. Hüpfen an Ort. Bumpfbeuge, auch mit Armthätigkeiten. b) Gehen mit Nachstellen. Kibitzgehen. Wiegegehen. Wiegelaufen. Dauerlauf bis 3 Minuten, c) Holzstabübungen. Einfache Arten des Armhebens, auch mit Beugen eines Armes. — Langes Schwungseil. Durchlaufen. Hüpfen im Seil, auch mit Drehen. Einlaufen und Hüpfen. Laufen im Seil. Auslaufen. Einlaufen, Hüpfen und Auslaufen. Überspringen. Einspringen und Hüpfen bis zum Moment im Seil. — Freispringen. Aus dem Stande bis 1 m, mit Anlauf bis 2 m weit. Im '1. Semester mit Anlauf bis 1)0 cm hoch. — Wagrechte Leitern. Hangstehen. Streckhang. Beinthätigkeiten im Hang. Hangeln im Streckhang bei verschiedenen Griffen (Kammgriff ausgeschlossen). Beugehang, durch Abstoß erreicht, auf verschiedene Dauer. Senken aus dem Beugehang. — Schräge Leitern. Steigen vorlings und rücklings. Hangeln in einfachen Formen. — Senkrechte Leitern. Steigen vorlings. — Kletterstangen und Taue. Klettervorübungen. Klettern an einer Stange. Schlusswechsel an einer Stange und an zwei Stangen. Beugehang und Streckhang an einer und an zwei Stangen (Tauen). — Barren. Seitstütz. Seit-sitz. Innen-Quersitz hinter den Händen, auch mit Fortbewegung rückwärts. Querstütz. Bein-thätigkeilen. Bumpfdrehen. Einleitung des Überdrehens. — Spiele. Einfache Laufspiele, wie: Katze und Maus, Zock, Schneidezeck, schwarzer Mann, Jägerspiel, den dritten oder den zweiten abschlagen, Diebschlagen u. dgl. Einfache Ballspiele mit besonderer Berücksichtigung des Ballwerfens und Fangens, beispielsweise: Ballhaschen, Königsball, Stehball, Kreisball, Kreisball-schlagen, Massen-Tauziehen. Sprung über das wagrecht geschwungene Seil (Hexentanz). II. Classe. Religionslehre. 2 Stunden. Katholische Liturgik. Deutsche Sprache. 3 Stunden. Vervollständigung der Formenlehre, Erweiterung der Lehre vom nackten und bekleideten Satze; die Satzverbindung und Satzordnung in ihren leichteren Arten. Fortsetzung der orthographischen Übungen. Im Übrigen wie in der 1. Classe. Alle 4 Wochen ein Dictat, eine Schul- und eine Hausaufgabe. Etwas umfangreichere Nacherzählungen; verkürzende Zusammenfassung ausführlicher Erzählungen. Slovenische Sprache. 2 Stunden. Bedingt vorgeschrieben. Fortsetzung der regelmäßigen Formenlehre. Die nöthigsten unregelmäßigen Formen. Präpositionen. Im Übrigen die Einrichtung des Unterrichtes wie in der vorigen Classe. Alle 14 Tage 1 schriftliche Hausarbeit. (Wie in der vorigen Classe, jedoch angepasst dem Fortschritte des grammatischen Unterrichtes). Französische Sprache. 4 Stunden. Fortsetzung der Formenlehre. Die Adjectivs numeraux, Comparation; die Pronoms; die drei regelmäßigen Conjugationen; der Article partitif; das Adverbe; Prepositions; Syntax des Pronom personnel eonjoint; Frage- und negative Form; die gebräuchlichsten unregelmäßigen Verben mit Ausfall des Stammeonsonanten (verbes auf uire, ire etc.) Mündliche und schriftliche Übersetzungen aus dem Französischen und in dasselbe. Lesen leichter Erzählungen. Vermehrung des Wortvorrathes. Alle 4 Wochen ein Dictat, eine Schul- und eine Hausaufgabe. Der Stoff derselbe wie in der I. Classe, nur sind die Forderungen etwas zu steigern. Geographie und Geschichte. 4 Stunden. A. Geographie: 2 Stunden. Specielle Geographie Afrikas und Asiens in topographischer und physikalischer Hinsicht mit Bezugnahme auf die klimatischen Zustände namentlich in ihrem Zusammenhange mit der Vegetation. Länder-und Völkerkunde mit Berücksichtigung der Abstammung, der Beschäftigung, des Verkehrslebens und der Culturzustände der Völker überhaupt. Übersicht der Bodengestalt, der Stromgebiete und der Länder Europas. Specielle Geographie der Länder des westlichen und südlichen Europas in der angegebenen Weise. B. Geschichte: 2 Stunden. Geschichte des Alterthums, hauptsächlich der Griechen und Römer mit besonderer Hervorhebung des sagenhaften und biographischen Stoffes. Mathematik. 3 Stunden. Abgekürzte Multiplication und abgekürzte Division. Das Rechnen mit periodischen und unvollständigen Decimalbrüchen mit Rücksicht auf die nothwendigen Abkürzungen. Das Wichtigste aus der Maß- und Gewichtskunde, aus dem Geld- und Münzwesen. Maß-, Gewichts- und Münzreduction, Schlussrechnung (Zurückführung auf die Einheit), auf einfache und zusammengesetzte Aufgaben angewandt. Lehre von den Verhältnissen und Proportionen, deren Anwendung: Regeldetrie, Kettensatz; Procent-, einfache Zins-, Discont-und Terminrechnung; Theilregel, Durchschnitts- und Allegationsrechnung. Schriftliche Aufgaben wie in der I. Classe. Naturgeschichte. 3 Stunden. Anschauungsunterricht, und zwar im I. Semester: Mineralogie. Beobachtung und Beschreibung einer mäßigen Anzahl von Mineralien ohne besondere Rücksichtnahme auf Systematik mit gelegentlicher Vorweisung der gewöhnlichen Gesteinsformen- 11. Semester: Botanik. Beobachtung und Beschreibung einer Anzahl von Samenpflanzen verschiedener Ordnungen; allmähliche Anbahnung der Auffassung einiger natürlichen Familien; Einbeziehung einiger Formen der Sporenpflanzen in den Kreis der Betrachtung. Geometrie und geometrisches Zeichnen. 3 Stunden, a) Geometrie. Elemente der Planimetrie bis zur Flächenberechnung. — b) Geometrisches Zeichnen. Übungen im Gebrauche der Beißinstrumente. Constructionszeichenübungen im Anschlüsse an den in der Planimetrie abgehandelten Lehrstoff und unter Berücksichtigung der einfachen ornamentalen Formen. Freihandzeichnen. 4 Stunden. Perspectivisches Freihandzeichnen nach Draht- und Holzmodellen. Zeichnen einfacher Flachornamente im Umriss. Schönschreiben. 1 Stunde. Wie in der I. Classe und Rundschrift. Turnen, 2 Stunden. Ordnungsübungen. Stirnmarsch. Ziehen auf verschiedenen Linien, auch zur Bildung eines Reihenkörpers. Reihungen erster Ordnung. Kreisen. Schwenken. Drehen während des Gehens. — Freiübungen, a) In und aus verschiedenen Stellungen, auch bei Stan d aut' einem Bein. Arm- und Beinthätigkeiten und Hüpfen. Rumpfthätigkeiten. b) Gehen mit Beinthätigkeiten und zwar: mit Knieheben, Knieschnellen und Spreizen, Schottischhüpfen. Dauerlauf bis 4 Minuten, c) Holzstabübungen. Armheben, besonders mit gleichzeitigem Beugen eines Armes. — Langes Schwungseil. Gleichzeitiges Durchlaufen und Überspringen von Zweien. Hüpfen auf einem Bein. — Freispringen. Aus dem Stande bis 1'5 m, mit Anlauf 2'5 m weit* mit Anlauf bis 100 cm hoch. — Bock. Grätsche über den lang oder breit gestellten Bock erster Größe bis 1 20 cm. Höhe. - Wagrechte Leitern, Rumpfdrehen. Schwengel, Beugehang. Griffwechseln mit 74-Armdrehung. Hangschwingen. Hangeln, besonders an unterbrochenen Hangflächen. — Schräge Leitern. Hüpfsteigen. Hangeln aufwärts zu größerem Maße, auch abwärts. — Senkrechte Leitern. Hüpfsteigen. Abgleiten. Steigen mit Umkreisen. — Kletterstangen und Taue. Klettern an einem Tau. Klettern mit Griff an zwei Stangen (Tauen). Wanderklettern. Überdrehen. — Reck. Griff- und Handwechsel im Hangliegen, in einfachen Formen. Hangliegen und Hangwechsel aus dem Hangstehen. Beugehang, durch Abstoss erreicht. Hüpfen zum Stütz. Felgabschwung. Knieliegehand aus dem Hangstehen. Überdrehen, auch mit Durchzug eines Beines oder beider Beine. —• Ringe. Niederlassen aus dem Hangstehen. Kreisen aus dem Hangstehen. Armbeugen im Hangliegen und aus dein Hangstehen. Durchschweben. Schwengel, Schwingen mit Abstoss. Ellbogenhang. Oberarmhang. Überdrehen. Durchschweben in Schwebehängen (versuchsweise). — Barren. Innen-Quersitz vor den Händen, auch mit Fortbewegung vorwärts. Streckstütz mit Beinthätigkeiten. Vorbereitung des Schwingens im Streekstütz. Einfache Formen des Überdrehens. — Spiele. Den dritten abschlagen. Bärenschlagen. Holland und Seeland. Diebschlagen. Schlaglaufen. Foppen und Fangen. Paar abschlagen. Kreisschlagball. Thurmball u. a. Massen-Tauziehen. Hexentanz. III. Classe. Religionslehre. 2 Stunden. Geschichte der göttlichen Offenbarung des alten Bundes. Deutsche Sprache. 4 Stunden. Der zusammengezogene und zusammengesetzte Satz; Arten der Nebensätze, Verkürzung derselben, indirecte Rede, die Periode. Systematische Belehrung über Orthographie und Zeichensetzung. — Lectüre. Genaues Eingehen auf die Gedankenfolge und Gliederung der größeren prosaischen Lesestücke. Schärfung des Sinnes für die poetischen und rhetorischen Ausdrucksmittel. Bei der Erklärung classischer Gedichte sind von nun an leicht fassliche und passende biographische Notizen über die Verfasser mitzutheilen. Memorieren und Vortragen. Alle 4 Wochen eine Schul- und eine Hausaufgabe. Beschreibungen von Gegenständen, die den Schülern aus dem gewöhnlichen Leben oder aus dem Unterrichte, besonders dem naturwissenschaftlichen wohlbekannt sind; Vergleiche; Umgestaltung kleiner epischer Gedichte rein erzählenden Inhaltes in Prosa; Inhaltsangaben oder Auszüge umfangreicherer Lesestücke. Slovenische Sprache. 2 Stunden. Bedingt vorgeschrieben. Ergänzung der Formenlehre. — Pai'ticipial-Construction. Satzverbindungen und Satzgefüge. Wortbildung. —• Lesen und Vortragen memorierter Lesestücke. — Alle 14 Tage 1 schriftliche Hausarbeit. (Übersetzung von leichten Erzählungen und Beschreibungen aus dem Slovenischen ins Deutsche und umgekehrt). Französische Sprache. 4 Stunden. Wiederholung und Ergänzung der Formenlehre. Systematische Behandlung der unregelmäßigen (starken) Verben auf Grund der Lautgesetze; Verbes defectives und impersonnels; Conjonctions; der zusammengesetzte Satz; Syntax des Artikels; Anwendung der Verbes auxiliaires. Mündliche und schriftliche Übersetzungen aus dem Französischen und in dasselbe. Leichte prosaische und poetische Lectüre in einem französischen Lesebuche. Versuche in mündlicher Beproduction gelesener Stücke. Memorieren kurzer Lesestücke; Vermehrung des Wortvorrathes. Alle 4 Wochen ein Dictat, eine Schul- und eine Hausaufgabe. Stoff' für die letzten beiden Arten von Aufgaben: Beantwortung französisch gestellter Fragen, die sich an Gelesenes anschließen; Übersetzungen aus der Unterrichtssprache ins Französische. Geographie und Geschichte. Je 2 Stunden. Specielle Geographie des übrigen Europa mit Ausschluss der österr.-ungar. Monarchie. Geschichte des Mittelalters mit steter Berücksichtigung der vaterländischen Momente. Mathematik. 3 Stunden. Die vier Grundoperationen in allgemeinen Zahlen mit ein- und mehrgliedrigen Ausdrücken. Quadrierung und Cubierung ein- und mehrgliedriger algebraischer Ausdrücke, sowie dekadischer Zahlen. Ausziehung der 2. und 3. Wurzel aus dekadischen Zahlen. Fortgesetzte Übung im Rechnen mit besonderen Zahlen zur Wiederholung des arithmetischen Lehrstoffes der früheren Classen, angewendet vorzugsweise auf Rechnungsaufgaben des bürgerlichen Geschäftslebens, Zinseszinsenrechnung. Schriftliche Aufgaben wie in der I. Classe. Physik. 3 Stunden. Allgemeine Eigenschaften der Körper: Ausdehnung, Undurchdringlichkeit, Theilbarkeit (Molecül), Porosität, Schwere (absolutes Gewicht, das Wichtigste über die Schwerkraft, Gravitation und Luftdruck), besondere Eigenschaften: Aggregatzustand, Cohäsion, Adhäsion, Elasticität. Wärme: Volumsänderung, Thermometer,- Wärmeleitung, specifische Wärme (Wärmecapacität), Änderung des Aggregatzustandes, gebundene und freie Wärme, in Kürze das Wichtigte über Wärmestrahlung. Magnetismus. Natürlicher und künstlicher Magnet. Einwirkung eines Magnetes auf einen anderen, Magnetisierung durch Ver-theilung, durch Streichen, Magnetismus des Erdkörpers, Declination, Orientierungsbussole. Elek-tricität: Reibungseiektricität: Elektrischer Zustand, Elektrisierung durch Mittheilung, durch Vertheilung, Elektroskop, Verstärkungsgläser, Elektrophor, einfache Elektrisiermaschine, Gewitter. Galvanismus: Ketten mit einer Flüssigkeit (von zwei Flüssigkeiten nur jene, welche etwa beim Experimentieren verwendet wird), calorische Wirkungen des galvanischen Slromes, Erörterung des Vorganges der Elektrolyse (Wasserzersetzung, Galvanoplastik), magnetische Wirkungen des Stromes (Verständnis der Ampere’schen Regel), Elektromagnete, die einfachsten Fundamentalversuche über die elektrodynamische und magnetoelektrische Induclion und über Thermoelectricität. Akustik: Entstehung des Schalles, Anfangsgründe der Wellenlehre, Fortpflanzungsgeschwindigkeit, Reflexion; Entstehung der Töne im Allgemeinen, Maß der Tonhöhe, Tonleiter, tönende Saiten, Stäbe, Platten und Pfeifen, Resonanz, Stimm- und Hörorgan. Geometrie und geometrisches Zeichnen. 3 Stunden, a) Geometrie: Flachengleiche Figuren und ihre Verwandlung, Flächenberechnung im Einklänge mit dem bezüglichen mathematischen Lehrstoffe der 3. Classe. Anwendung der algebraischen Grundoperationen zur Lösung einfacher Aufgaben der Planimetrie. — b) Geom. Zeichnen. Die in der 2. Classe geübten C.onstructionen werden fortgesetzt, mit Berücksichtigung des in der Geometrie behandelten Lehrstoffes vervollständigt und ornamentale Anwendungen auf Fälle und Beispiele aus der technischen Praxis hinzugefügt. — Vorwürfe hiezu können den Zeichenvorlagen von Andel, Hertle ) Teirich u. A. entnommen werden. Freihandzeichnen. 4 Stunden. Perspectivisches Freihandzeichnen nach Holzmodellen und Modellgruppen. Zeichnen und Malen von Flachornamanten der antikclassischen und mitlel-alterlichen Kunstweisen. Übungen im Gedächtniszeichnen einfacher körperlicher und ornamentaler Formen. Turnen. 2 Stunden. Ordnungsübungen. Reihungen an Mittlere. Reihungen mit Kreisen. Reihungen während des Gehens. Schwenken um die Mitte. Schwenken in Flankenreihen. Schwenken während des Gehens. Reihen und Ziehen aus der Aufstellung im Kreis. Verbindung von Drehen, Reihen und Schwenken. —- Freiübungen, a) Arm- und Beinthätigkeiten und Hüpfen hauptsächlich im Stand auf einem Bein. Spreizlaufen. Hüpfen in der Hockstellung. Schreiten mit Beugen des schreitenden oder des Standbeines. Ausfall seitwärts und vorwärts. Rumpf-thätigkeiten, auch in Verbindung mit Schreiten, b) Gehen mit Beinschwenken, auch nach Knieschnellen. Zuordnung des Hopsens zu verschiedenen bereits bekannten Schrittarten. Doppel-Schottischhüpfen. Dauerlauf bis 5 Minuten, c) Hantelübungen. Die für die 1. und 2. Classe bestimmten Freiübungen bei Belastung der Arme mit Hanteln von 1 kg Gewicht per Stück, d) Holzstabübungen. Aufsteigen. Spreizen über den Stab zur Vorschrittstellung ohne oder mit Lüften der Hand. Durchsteigen. Durchsteigen und Spreizen über den Stab im Wechsel. Freispringen. Aus dem Stande, mit Anlauf bis 3 m weit. Aus dem Stande bis 90 cm und mit Anlauf bis 110 cm hoch. Weit- und Hochspringen, auch mit ‘/4 und Drehung nach dem Niedersprung. — Bock. Kniestand. Abspringen vorwärts aus demselben. Grätsche mit Anlauf über den Bock erster Größe bis 130 cm Höhe. — Wagrechte Leitern. Zuckhangen. Griffwechseln, auch mit '/■• Anndrehungen in einfachen Formen. Schwunghangeln am Ort. Hangdrehen. Hangeln im Streckhang, auch bei Benützung der Doppelleiter. — Schräge Leitern. Steigen an der unteren Seite. Ziehen aufwärts im Unterarmliegestütz. Hangeln aufwärts an unterbrochenen Hangflächen. - Senkrechte Leitern. Hangeln abwärts im Beugehang, mit Anlegen der Füße. Hang rücklings. Steigen rücklings. — Kletterstangen und Taue. Bei Schluss an einer Stange Wechseln zum Spannhang über 3 Stangen und Armabstrecken. Klettern an einer und an zwei Stangen mit gleichhandigen Griffen (nur aufwärts). Wanderklettern mit Ausweichen. Hangeln abwärts und aufwärts im Streckhang an zwei Stangen oder Tauen. Klettern im Spannhang. Grätschklemm- und Grätsehstemmschluss, auch Klettern mit demselben. — Heck. Im Hangliegen Griff-und Hangwechsel vvechselarmig, in einzelnen Formen auch beidarmig. Hangeln und Zuckhangen zum Spannhang. Dauerbeugehang, auch als Querhang. Aus dem Hangstehen Griffwechseln. Aus dem Hangstehen Hangwechsel gleicharmig. Schwingen im Streckhang (mäßig). Ellbogenhang rücklings. Im Knieliegehang, mit oder ohne Schwingen, Griffwechseln. Wellaufschwung neben und zwischen den Armen. Spreizaufsitzen neben die Arme. Felgeaufschwung (als Versuch). Drehen zum Sitz zwischen den Armen, auch mit nachfolgendem Sitzabschwung rückwärts. Schwingen im Ellbogenhang und im Oberarmhandhang. Überdrehen. — Ringe. Schwingen im Beugehang. Abspringen am Ende eines Rückschwunges aus dem Beugehang. Kreisschwingen im Streckhang, aus dem Hangstehen begonnen. Schwingen im Streckhang mit bestimmter Trittfolge. Schwengel, Kreisschwingen und Schwingen (mit Abstoss) im Ellbogenhang und im Oberarmhang. Überdrehen, besonders Durchschweben in Schwebehängen. — Rundlauf. Galopphüpfen seitwärts. Laufen und Schweben vorwärts im Handhang und im Ellbogenhang. Laufen mit Bogenspreizen. Laufen mit Drehen. Hexentanz (oder Glocke). — Barren. Rumpfheben. Außensitzwechsel vor den Händen ohne Zwischenschwung. Schwingen im Streekstütz, auch mit Beinhaltungen und mit Beinthätigkeiten. Fortbewegung rückwärts mit Außensitzen. Wende aus dem Schwingen und aus Außensitzen vor den Händen. Aus dem Hangstehen und aus dem Grätschsitz. Überdrehen rückwärts bei Ellgriff. — Spiele. Den dritten abschlagen. Diebschlagen. Schlaglaufen, Foppen und Fangen. Paar abschlagen. Barlaufen (anfatigs bei vorher bestimmter Reihenfolge des Ablaufens und des Schlagrechtes). Kreisfußball. Thurmball. Deutscher Schlagball u. a. Massen-Tauziehen. Stabschieben. IV. Classe. Religionslehre. 2 Stunden. Geschichte der göttlichen Offenbarung des neuen Bundes. Deutsche Sprache. 3 Stunden. Zusammenfassender Abschluss des gesammten grammatischen Unterrichtes. Zusammenstellung von Wortfamilien mit Rücksicht auf Vieldeutigkeit und Verwandtschaft der Wörter gelegentlich der Lectüre. Das Wichtigste aus der Prosodie und Metrik. Lectüre wie in der 3, Classe. In der Auswahl des Lesestoffes (von dem jedoch Übersetzungen poetischer Originale aus dem Lateinischen und Griechischen auszuschließen sind) ist auch die antike und germanische Götter- und Heldensage zu berücksichtigen. Memorieren und Vortragen. Alle vier Wochen eine Schul- und eine Hausaufgabe. Stoff theilweise noch wie in der 3. Classe; außerdem Resclxreibung von Vorgängen (Schilderung); Übungen im Herausheben der Disposition größerer Lesestücke und im Disponieren passender Stoffe; stilistisch freie Bearbeitung von Stücken aus der französischen Lectüre. Slovenische Sprache. 2 Stunden. Bedingt vorgeschrieben. Tempus- und Moduslehre. — Wortbildung. Sammeln und Einübung von Phrasen mit Entgegenstellung der deutschen Ausdrucksweise. — Lesen und Vortragen. — Alle 14 Tage 1 schriftliche Hausarbeit, wie in der 3. Classe, Versuche von Aufsätzen, wie Erzählungen, Beschreibungen, die vom Lehrer in der Schule vorerzählt und von den Schülern mündlich nacherzählt worden sind. Französische Sprache. 3 Stunden. Formenlehre der Gomposita (substantifs und adjectifs); Elemente der Wortbildung, Syntax, insbesondere Rections-, Modus- und Tempuslehre. Mündliche und schriftliche Übersetzungen aus dem Französischen und in dasselbe. Prosaische und poetische Lectüre in einem französischen Lesebuche. »Mündliche Beproduction wie in der III. Classe. Memorieren kurzer Lesestücke. Vermehrung des Wortvorrathes. Alle t Wochen eine Schul- und eine Hausaufgabe. Beantwortung französischer Fragen wie in den früheren Classen; freie Wiedergabe kleiner Erzählungen; Übersetzungen aus der Unterrichtssprache ins Französische. Geographie und Geschichte. Je 2 Stunden. Specielle Geographie Amerikas, Australiens und der Österreich.-ungar. Monarchie mit Berücksichtigung der Verfassungsverhältnisse des Kaiserstaates. — Übersicht der Geschichte der Neuzeit, mit eingehender Behandlung der Geschichte von Österreich. — Anmerkung 1. Das Zeichnen von Karten, theils als Skizzen einzelner Objecte aus freier Hand und aus dem Gedächtnisse, tlieils als schematische Darstellungen, tlieils als Kartenbilder in der einfachsten Form auf Grundlage des Gradnetzes wird in allen Classen vorgenommen. Mathematik. 4 Stunden. Allgemeine Arithmetik. Wissenschaftlich durchgeführte Lehre von den vier ersten Rechnungsoperationen. Grundlehren der Theilbarkeit der Zahlen. Theorie des größten gemeinsamen Maßes und des kleinsten gemeinsamen Vielfachen, angewandt auch auf Polynome. Lehre von den gemeinen Brüchen; Verwandlung gemeiner Brüche in Decimal-brüche und umgekehrt. Gründliches Eingehen in das Rechnen mit Decimalen, insbesondere in das Verfahren der abgekürzten Multiplication und Division. Lehre von den Verhältnissen und Proportionen nebst Anwendung. Lehre von der Auflösung der Gleichungen des ersten Grades mit einer und mehreren Unbekannten nebst Anwendung auf praktisch wichtige Aufgaben. Schriftliche Aufgaben wie in den früheren Classen. Geometrie und geometrisches Zeichnen. 3 Stunden, a) Geometrie. Elemente der Stereometrie. Lage der Geraden und Ebenen gegen einander mit Rücksicht auf die Bedürfnisse des Unterrichtes in der darstellenden Geometrie. Prisma, Pyramide, Cylinder, Kegel und Kugel. Größenbestimmung der Oberfläche und der Rauminhalte dieser Körper, b) Geometrisches Zeichnen. Erklärung und Darstellung der Kegelschnittslinien, elementare Entwicklung ihrer wichtigsten Eigenschaften und deren Anwendung zu Tangenten-Constructionen. Darstellung des Punktes, der Geraden und der gewöhnlichen geometrischen Körper, sowie der einfachsten technischen Objecte mittelst zweier orthogonaler Projectionsbilder auf Grund bloßer Anschauung und im Anschlüsse an den zugehörigen Lehrstoff der Stereometrie. Physik.:! Stunden. Mechanik: Geradlinige Bewegung, Bewegungsparallelogramm, Kräfteparallelogramm, Zerlegung der Kräfte mit Rücksicht auf vorkommende Fälle, Fallbewegung, Definition der Kraft als Product der Masse und Beschleunigung, Erweiterung der Lehre von der Schwerkraft, Schwerpunkt, der Hebel als Wagebalken, einfacher Pendel; Wurfbewegung, Centralbewegung, Fliehkraft, Bewegungshindernisse. Experimentelle Ermittlung statischer Verhältnisse an einfachen Maschinen. — Experimentelle Demonstration der hydrostatischen Fun-d.imentalgesetze, Archimedisches Princip, specifisches Gewicht, relative Dichte, Scalenaräometer, Reactionsdruck (Segner’sches Rad). — Toricelli’s Versuch, Barometer, Mariotte’sches Gesetz, Luftpumpe, Spannkraft der Dünste, Dampfmaschine.— Optik (geometrische): Geradlinige Fortpflanzung des Lichtes, Schatten, Photometer, Reflexionsgesetze, Reflexion an Spiegeln, Brechung des Lichtes. Farbenzerstreuung. Linsen, Demonstration und Construction der Bilder der bi-convexen und biconcaven Linse; Camera obscura, Auge, Bedingungen des deutlichen Sehens, Brillen, das binoculare und stereoskopische Sehen, Grenze der Sichtbarkeit, Lupe, Sonnenmikroskop, zusammengesetztes Mikroskop, dioptrische Fernrohre in einfachster Form. Objective Darstellung des Sonnenspectrums, Frauenhofer’sche Linien. — Strahlende Wärme: Eintheilung des Spectrums in das Bereich der Wärme-, Licht- und chemischen Strahlen, diathermane und athermane Körper, Wärmespiegel. Chemie. 3 Stunden. Vorbereitender Theil. Vorführung der wichtigsten physikalischchemischen Erscheinungen und Processe. Gedrängte Charakteristik der Elemente und der verschiedenen Arten der aus ihnen entstehenden Verbindungen. Freihandzeichnen, t Stunden. Perspectivisches Freihandzeichnen nach einfachen Gefaß-formen und Baugliedern. Zeichnen und Malen von Flachornamenten der Renaissance und der orientalischen Kunstweisen. Zeichnen nach ornamentalen Gipsmodellen. Gedäcbniszeichnen körperlicher und typischer ornamentaler Formen. Turnen. 2 Stunden. Ordnungsübungen. Schwenken in größeren Reihen. Schwenken um ungleichnamige Führer. Schwenkstern. Nebenreihen nach einer ‘/4 Drehung. Gehen in Schrägreiben. Achtel-Drehung während des Gehens. Ziehen in der „Acht“. Bilden eines Reibenkörpers durch gleichzeitiges Drehen mehrerer. — Freiübungen, a) Beintbäligkeiten während des Hüpfens. Bogenspreizen. Beinkreisen. Spreizen mit Fuß- und mit Kniewippen. Aus der Hockstellung: Schreiten und Hüpfen zu verschiedenen Schrittstellungen, Ausfälle. Gleichzeitiges Rumpfdrehen und -beugen, b) Schwenkhopsen. Dauerlauf bis (i Minuten, c) Hantelübungen. Die für die zweite und dritte Classe bestimmten Freiübungen bei Belastung der Arme mit Hanteln von 1 kg Gewicht per Stück, d) Eisenstabübungen. Die in der ersten Classe mit Holzstäben ausgeführten Übungen nun mit Eisenstäben von 2 kg Gewicht. — Freispringen. Aus dem Stande und mit Anlauf, letzteres bis 3'5 m weit. .Hochspringen aus dem Stande und mit Anlauf, letzteres bis 120 cm. Weitspringen mit Anlauf über eine Höhe von 80 bis 100 cm. Drehspringen aus dem Stande mit */4 und >/2 Drehung, mit Anlauf nur mit */2 Drehung und mit der Drehrichtung gleichnamigem Abstoss, letzteres bis 2 in weit. — Sturmspringen. Mit Anlauf Sprung über die obere Kante bei Steigerung der Bretthöhe von 60 bis 110 cm. Ebenso über eine vor gestellte Schnur von 90 bis 170 cm Höhe. •— Bock. Hockstand auf beiden Beinen. Mit Anlauf Grätsche über den Bock zweiter Größe bis 130cmHöhe. Bei geringer Steigerung dei.Bockhöhe Grätsche mit */4 Drehung am Niedersprungsort. Grätsche aus dem Stande bis 120 cm Höhe.— Wagrechte Leitern. Spannhang und Beiuthätigkeiten in demselben. Wechselhang. Griffwechseln, besonders mit >/, Armdrehungen. Drehhangen zu '/t und */2 Drehungen. Überdrehen. Hangeln im Streckhang, auch bei Kammgriff einer Hand. Hangeln zum Spannhang und Hangeln im Spannhang. Zuckhangeln an nicht unterbrochenen Hangflächen. Drehhangeln, gegendrehend mit Vorwärts-Bewegung. — Schräge Leitern. Stützein vorabwärts im Liegestütz rücklings. Im Unterarmliegestütz vorlings Ziehen aufwärts mit Weitergreifen. Stützein rückabwärts im Liegestütz vorlings mit Weitergreifen. Hangeln aufwärts, auch an unterbrochenen Hangflächen. Steigen an der unteren Seite bei gleichhandigen Griffen. — Senkrechte Leitern. Steigen vorlings auch mit Übersteigen zweier Sprossen. Steigen vorlings bei Griff einer Hand. Hangsteigen abwärts. Hangeln abwärts im Beugghang mit Anlegen der Füße. Gleichhandiges Griffwechseln im Hangstehen auf einer Sprosse. Steigen rücklings mit wechselhandigen Griffen. — Kletterstangen und Taue. Armbeugen im Hang an zwei Stangen. Hangeln abwärts und aufwärts an zwei Stangen (Tauen). Hangeln abwärts an einer Stange. Hangeln abwärts und aufwärts an einem Tau. Zuckhangeln abwärts an zwei Tauen. — Beck. Armbeugen, Griffwechseln und Hangdrehen aus dem Streckhang. Schwingen im Oberarmhandhang und im Ellbogenhang. Wellumschwung bei aufgelegtem Oberarm. Spreizaufsitzen, auch zwischen die Arme. Wellumschwung zwischen und neben den Armen. Wellaufschwung bei Zwie- und Kammgriff. Knieliegehang beider Beine neben den Armen. Feigaufschwung bei verschiedenen Griffen und bei verschiedener Stangenhöhe. Felge vorlings rückwärts. Drehen zum Sitz neben den Armen. Schwingen im Streckhang. Überdrehen, auch zum Abhang. Schwingen im Schwebehang. -Binge. Kreisschwingen im Streckhang, im Ellbogenhang und im Oberarmhang. Schwingen im Streckhang ohne Abstoß, auch mit Beinstoßen. Schwingen im Streckhang mit Abstoß und halber Drehung beim Vorschwung. Armbeugen, auch mit Beinthätigkeiten oder Beinhaltungen. Schwengel und Schwingen im Beugehang. Armabstrecken im Beugehangliegen rücklings. Aus dem Schwingen im Streckhang Abspringen am Ende eines Bückschwunges. Überdrehen, auch aus dem Schwengel im Streckhang. Überdrehen aus dem Ellbogenhangstehen vorlings und rücklings. Abhang. Aus dem Schwingen im Beugehang mit Abstoß beim Vorschwung Überdrehen zu Schwebehängen. — Bundlauf. Scheinlaufen vorwärts. Kreisschwingen seitwärts und vorwärts an zwei Leitern. — Barren. Stützein und Stützhüpfen im Liegestütz und im Stütz. Schwungstützein an Ort. Fortbewegung vorwärts mit Außensitzen. Außensitze vor und hinter den Händen im Wechsel. Beitsitzwechsel hinter den Händen ohne Zwischenschwung. Wende und Kehre, auch nach Schwingen mit Beinthätigkeiten. Unterarmstütz. Aus dem Grätschsitz Überdrehen rückwärts bei Speichgriff. Aus dem Stande Überdrehen rückwärts bei Speich - oder Ellgriff zum Grätschsitz. Aus dem Grätschsitz Überdrehen rückwärts zum Grätschsitz (Bolle). — Spiele.. Fuchs aus dem Loch. Foppen und Fangen. Barlaufen. Thurmball. Grenztußball. Hohlball mit Prellen. Schleuderball. Deutscher Schlagball. Feldball. Thorball u. a. Massen-Tauziehen. Stabschieben. V. Classe. Religionslehre. (Vom Schuljahre 1890/7 angefangßn.) 1 Stunde. Besondere Glaubenslehre oder Dogmatik. Deutsche Sprache. 3 Stunden. Lectüre epischer und lyrischer Gedichte, sowie größerer prosaischer Schriftstücke. Auswahl charakteristischer Lesestücke aus der altclassischen Literatur. Elementare Belehrung über die wichtigsten Formen und Arten der epischen und lyrischen Poesie, sowie der vorzüglichsten prosaischen Darstellungsformen im Anschlüsse und auf Grund der Lectüre. Übungen im Vortragen poetischer und prosaischer Schriftstücke. Aufsätze concreten Inhaltes im Anschlüsse an die Lectüre und an das in anderen Disciplinen Gelernte. Beginn der (in den beiden nächst höheren Cfassen fortzusetzenden) besonderen Anleitung zum richtigen Disponieren auf dem AVege der Analyse passender Aufsätze und bei Gelegenheit der Vorbereitung und Durchnahme der schriftlichen Arbeiten. In jedem Semester 6—7 Aufsätze, in der Regel zur häuslichen Bearbeitung. Französische Sprache. 3 Stunden. Wiederholung und Ergänzung der Syntax. Systematische Behandlung der Adverbialsätze. Interpunctionslehre. Mündliche und schriftliche Übungen. Lectüre von möglichst abgeschlossenen Musterstücken der französischen Literatur mit besonderer Berücksichtigung der Prosa, und verbunden mit kurzen biographischen Notizen über die betreffenden Autoren. Memorieren einzelner kleiner Abschnitte. Vermehrung des Wortvorrathes. Sprechübungen im Anschlüsse an die Lectüre. In der V. bis VII. Classe: Alle 4 Wochen eine Schul- und eine Hausaufgabe. Freie Wiedergabe von durchgearbeiteten Erzählungen; Inhaltsangabe größerer Lesestücke; Übertragung erzählender Gedichte in Prosa; Briefe; Übersetzungen ins Französische von Stücken im Anschlüsse an bestimmte syntaktische Erscheinungen ausgehend und sich steigernd bis zu Originalstücken. Englische Sprache. 3 Stunden. Bedingt vorgeschrieben. Lese- und Aussprachelehre auf Grund der leichtverständlichen Lautgesetze; die Betonung mit Hinweis auf den germanischen und romanischen Ursprung der Wörter. Formenlehre sämmtliclier Redetheile mit Übergehung der veralteten oder speciellen Fächern eigenen Formen. Syntax des einfachen Satzes; das Verhältnis das Nebensatzes zum Hauptsatze, soweit die Kenntnis desselben zum Verständnisse einfacher Lesestücke erforderlich ist. Mündliches und schriftliches Übersetzen englischer Stücke ins Deutsche und umgekehrt. Im I. Semester von Weihnachten an wöchentlich ein kurzes Dictat im engsten Anschlüsse an den durchgenommenen Übungsstoff. Im II. Semester alle !■ Wochen ein Dictat und eine Schulaufgabe. Für letztere Niederschreiben auswendig gelernter Stücke mit Beifügung der Übersetzung; Beantwortung englischer Fragen, die sich an den Übungsstoff anschließen. Geschichte. 3 Stunden. Geschichte des Alterthums, namentlich der Griechen und Römer, mit besonderer Hervorhebung der culturhistorischen Momente und mit fortwährender Berücksichtigung der Geographie. — Anmerkung 2. In Classe V, VI und VII tritt die Geographie nicht mehr selbständig, sondern nur in Verbindung mit dem Geschichtsunterrichte auf, wo sie als gelegentliche, durch irgend welchen Anlass gebotene und früheres ergänzende Wiederholung, vorzugsweise aber zur Erläuterung historischer Thatsachen im weiteren Sinne eine Stelle findet. Mathematik. 5 Stunden. Allgemeine Arithmetik. Kettenbrüche. Unbestimmte (diophantische) Gleichungen des 1. Grades, Lehre von den Potenzen und Wurzelgrößen und insbesondere das Quadrieren und Cubieren mehrgliedriger Ausdrücke, sowie das Ausziehen der 2. und 3. Wurzel aus mehrgliedrigen Ausdrücken und aus besonderen Zahlen. Die Lehre von den Logarithmen und deren Beziehung zur Potenzlehre. Einrichtung und Gebrauch der Logarithmentafeln. Gleichungen des 2. Grades mit einer Unbekannten. — Geometrie der Ebene (Planimetrie) streng wissenschaftlich behandelt. Geometr. Grundbegriffe. Die gerade Linie, der Winkel, seine Arten und seine Messung. Parallele Linien. Das Dreieck; seine Grundeigen-schaften; Congruenz der Dreiecke und die daraus sich ergebenden Eigenschaften des Dreieckes. Das Vieleck, seine Grundeigenschaften; Congruenz der Vielecke, das reguläre Vieleck. Eingehendere Behandlung des Viereckes. — Proportionalität der Strecken und Ähnlichkeit der ebenen Figuren u. zw.: Ähnlichkeit der Dreiecke und daraus sich ergebende Eigenschaften des Dreiepkes; Ähnlichkeit der Vielecke. Flächeninhalt geradliniger Figuren, einiges über Verwandlung und Theilung derselben. — Die Lehre vom Kreise, regelmäßige, dem Kreise eingeschriebene und umgeschriebene Vielecke. Kreismessung. Schriftliche Aufgaben wie in den früheren Classen. Darstellende Geometrie. 3 Stunden. Wiederholung der wichtigsten Lehrsätze über die Lagenverhältnisse der Geraden und Ebenen. Durchführung der Elementaraufgaben der darstellenden Geometrie in orthogonaler Projection mit Rücksichtnahme auf die Restimmung der Schlagschatten begrenzter Linien und ebener Figuren vorzugsweise bei parallelen Lichtstrahlen. Naturgeschichte. 2 Stunden. Zoologie. Das Wichtigte über den Bau des Menschen und die Verrichtung der Organe desselben, mit gelegentlichen Bemerkungen über die Gesundheitspflege. Vergleichende Betrachtung der wichtigsten Typen der Wirbelthiere und der wirbellosen, nach anatomischen, morphologischen und entwicklungsgeschichtlichen Gesichtspunkten unter Ausschluss aller systematischen Details. Chemie. 3 Stunden. Specielle Chemie, I. Thejl: Anorganische Chemie, Freihandzeichnen. 4 Stunden. Erklärung der Gestaltung des menschlichen Kopfes und Gesichtes und Übungen im Kopfzeichnen nach Wandtafeln, Vorlagen und Reliefabgüssen. Wiederholung und Fortsetzung des Stoffes aus den vorhergehenden Classen. Gelegentliche Erklärung der antiken Säulenordnungen. Turnen. 2 Stunden. Ordnungsübungen. Die wichtigsten Formen der 'bereits bekannten Ordnungsübungen, hauptsächlich zur Erlangung offener Aufstellungen. — Freiübungen, a) Hüpfdrehen zu verschiedenen Stellungen. Im Stand auf einem Bein Kniebeugen und Kniewippen bei gleichzeitiger Thätigkeit des standfreien Beines. Dauerhüpfen auf einem Bein bei gleichzeitiger Thätigkeit des standfreien Beines. Rumpfdrehen1- mit Hüpfen und mit Hüpfdrehen. b) Dauerlauf bis 8 Minuten, c) Hantelübungen. Die für die III. und IV. Classe bestimmten Freiübungen bei Belastung der Arme mit Hanteln von 1'5 kg Gewicht per Stück, d) Eisenstabübungen. Die in der H. Classe mit Holzstäben ausgeführten Übungen nun mit Eisenstäben von 2 kg Gewicht, auch unter Verwendung von Gegenstellungen bei gleicher oder ungleicher Thätigkeit. — Freispringen. Aus dem Stande und mit Anlauf, letzteres bis m weit. Hochspringen aus dem Stande und mit Anlauf, letzteres bis 130 cm. Hochweitspringen mit Anlauf über 2 Schnüre. Drehspringen mit Anlauf und ’/s Drehung 2 5 m weit, 100 cm hoch. — Sturmspringen. Mil, Anlauf Sprung über die obere Kante bei Steigerung der Bretthöhe von 00 bis 120 cm. Ebenso über eine vorgestellte Schnur von 100 bis 180 cm Höhe.— Bock. Grätsche mit Anlauf über den Bock zweiter Größe bis 1 40 cm, aus dem Stande bis 130 cm. Bei geringer Steigerung der Höhe Grätsche mit */., und l/3 Drehung am Niedersprungsort. Hocke ohne wesentliche Steigerung der Höhe. (Hilfe!) Wendeschwung. Grätsche bei ab-gerücktem Brett über den lang gestellten Bock. — Pferd, a) Aus dem Reitsitz hinter und vor den Händen Schließen der Beine. Schere hinter und vor den Händen. Kreisen eines Beines aus dem Beitsitz, b) An dem breit gestellten Pferd. Stütz, mit Beinthätigkeiten, mit Rumpfheben. Spreizaufsitzen. Vorschweben. Hockstand. Hocke. Hockstand bei Seitspreizhalte. Spreizbocke. Grätschstand. Kehraufsitzen. Kehre. Flanke. Affenwende. Wende. Vorschweben in Verbindung mit Hocken und Spreizen, c) An dem lang gestellten Pferd. Halbe Spreize, Kehre bei Abstoß eines Beines "(als Fechtsprung). Beitsitz mit Wendeschwung. Seitstütz, mit Seitspreizen und mit Spreizaufsitzen. — Reckunterschwung. Aus dem Hangstehen über eine vorgestellte Schnur von 80 bis 120 cm Höhe. — Wagrechte Leitern. Wecliselhandiges Griffwechseln mit halben Armdrehungen bei Benützung der Doppelleiter. Gleichhandiges Griffwechseln mit y4 Armdrehungen. Überdrehen aus dem Schwengel. Hangeln im Streckhang, hauptsächlich bei Benützung der Doppelleiter, an einer Leiter bei Kammgriff beider Hände. Hangeln mit Griffwechseln mit */4 Armdrehungen. Hangeln im Beugehang an nicht unterbrochenen Hangflächen. — Schräge Leitern. Stützein voraufwärts im Liegestütz vorlings mit Nachgreifen. Im Liegestütz rücklings Stützein rückaufwärts. Hangeln abwärts mit Kammgriff. Zuckhangeln abwärts an nicht unterbrochenen Hangflächen. — Senkrechte Leitern. Steigen vorlings mit gleichhandigem Griffwechseln. Hangeln abwärts im Beugehang mit Nachgreifen. Hangsteigen abwärts. Zuckhangeln abwärts mit Umbeinen der Leiter. Hangeln abwärts im Beugehang mit Anlegen der Füße und mit Übergreifen. — Kletterstangen und Taue. Klettern mit Klemm- und Stemmschluss. Hangeln aufwärts im Beugehang. — Heck. Griffwechsel und Hangwechsel aus dem Streckhang. Aus dem Streckhang Seitspannen und Zuckhangen zum Spannhang. Drehhangen. Knieliegehang aus dem Ansprung bei verschiedenen Griffen. Knieliegehang eines Beines neben dem ungleichnamigen Arm. Wellaufschwung rückwärts aus dem Schwingen im Knieliegehang. Spreizaufsitzen neben und zwischen die Arme mit angehängtem Wellauf- oder -umschwung. Schwingen in Schwebehängen aus dem Hangstehen, auch mit nachfolgendem Wellaufschwung. Feigaufschwung und Feigaufzug zum Wageliegen. Felge vorlings rückwärts. Ruckstemmen aus dem Hangstehen bei Ristgriff. Hangschwingen im Ellbogenhandhang und im Beugehang. Überdrehen aus dem Beugehang. — Ringe. Wechsel von Ellbogenhang vorlings und rücklings. Schwengel im Ellbogenhang rücklings. Aus dem Schwingen im Beugehang (zum rechten Winkel) vollständiges Armbeugen. Aus dem Schwingen im Streckhang Armbeugen bis zum rechten Winkel. Im Beugehang Abstrecken eines Armes. Schwingen im verschränkten Streckstütz. Armbeugen im Liegestütz rücklings. Überdrehen aus dem Beugehang und aus dem Ellbogenhang. — Bundlauf. Laufen rückwärts. Kreisschwingen seitwärts und vorwärts, auch im Hang an einer Leiter. — Barren. Stützein und Stützhüpfen zum Spannstütz. Schwungstützein an Ort. Schwungstützhüpfen an Ort zu Außensitzen. Aus dem Grätsch- sitz hinter den Händen Aufschwingen und Schließen. Sitzwechsel hinter den Händen ohne Zwischenschwung. Schere hinter den Händen. Wende aus den Außensitzen hinter den Händen. Drehkehre. Außensitze vor und hinter den Händen mit Schwingen im Unterarmstütz, auch mit Fortbewegung. Wende aus dein Schwingen im Unterarmstütz ohne Aufstemmen. Stützwechsel aus Streckstütz zu Unterarmstütz (erst itn Liegestütz). Vorbereitung des Kreisens eines Beines, ungleichnamig dem Bein (am Binde des Barrens). Aus dem Grätschsitz Überdrehen vorwärts mit Unterarmhang. — Spiele. Barlaufen. Thurmbali. Grenzfußball. Hohlball mit Prellen. Schleuderball. Deutscher Schlagball. Treibball. Thorball. Stoßball. Englischer Fußball. Massen-Tauziehen. Stabschieben. VI. Classe. Religionslehre. (Vom Schuljahre 1897/8 angefangen.) 1 Stunde. Sittenlehre. Deutsche Sprache. 3 Stunden. I. Semester: Lectüre einer Auswahl aus dem Nibelungenliede und aus Walther von der Vogel weide, womöglich nach dem Grundtexte, unter Hervorhebung der unterscheidenden Merkmale der mhd. und nhd. Sprachformen. Anschauliche Darstellung der Abzweigungen des indo-europäischen Sprachstammes und der deutschen Sprache; Eintheilung der deutschen Literaturgeschichte in Hauptperioden; Besprechung der großen nationalen Sagenkreise im Anschlüsse an die Lectüre des Nibelungenliedes; Aufklärung über die Grundlegung der neuhochdeutschen Schriftsprache. — II. Semester: Lectüre prosaischer Schriftstücke, vorwiegend aus der classischen Literaturperiode; lyrische Auswahl mit vorzüglicher Berücksichtigung Klopstocks, Schillers und Goethes; ein Drama von Schiller und eines von Lessing oder Goethe. Aufklärung über die Entstehung und etwaigen geschichtlichen Grundlagen der in der Schule gelesenen Dramen. Leichtfassliche (der tiefer eingehenden Bearbeitung dieses Gegenstandes in der obersten Classe vorbereitende) Erklärung der Hauptpunkte der Dramatik. Übungen im Vortragen prosaischer und poetischer Schriftstücke. — Schriftliche Arbeiten wie in der V. Classe, mit angemessener Steigerung der Forderungen eigener Production. In jedem Semester 6—7 Aufsätze, in der Hegel zur häuslichen Bearbeitung. Französische Sprache. 3 Stunden. Abschluss des grammatischen Unterrichtes. Parti-cipialconstructionen, erschöpfende Darstellung der Hegeln über die Participes; die Periode; elliptische Sätze. Stilistische Übungen. Lesen größerer Fragmente descriptiver und didaktischer Prosa, sowie Muster der Epik, Lyrik und didaktischer Poesie, verbunden mit kurzen biographischen Notizen über die betreffenden Autoren. Sprechübungen im Anschlüsse an die Lectüre. Der Unterricht bedient sich versuchsweise der französischen Sprache. Englische Sprache. 3 Stunden. Bedingt vorgeschrieben. Vervollständigung der Formenlehre durch die anomalen und schwierigen Elemente (Pluralbildung der Cornposita). Syntax sämmtlicher Redetheile, des einfachen und zusammengesetzten Satzes in den üblichen Con-structionen. Die nothwendigsten Elemente der Wortbildung im Anschlüsse an die deutsche und französische Sprache. Lesen von Musterstücken erzählender, beschreibender und epistolarer Gattung, sowie leichter Gedichte auf Grund eines Lesebuches. Alle 4 Wochen eine Schul- und eine Hausaufgabe. Stoff wie in derV. Classe; für die Hausaufgaben dann und wann eine Übersetzung aus der Unterrichtssprache ins Englische. Geschichte. 3 Stunden. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum west-phälischen Frieden in gleicher Behandlungsweise wie in der V. Classe und mit specieller Rücksicht auf die österreichisch-ungarische Monarchie. Mathematik. 5 Stunden. Allgemeine Arithmetik. Behandlung solcher höherer Gleichungen, welche auf quadratische zurückgeführt werden können; quadratische Gleichungen mit '2 Unbekannten. Exponentialgleichungen. Fortgesetzte Übungen im Gebrauche der logarith-mischen Tafeln. Behandlung einiger der einfachsten Fälle von unbestimmten Gleichungen des zweiten Grades mit 2 Unbekannten. Arithmetische und geometrische Progressionen. Anwendung auf Zinseszinsen- und Bentenrechnung. Combinationslehre. Binomischer Lehrsatz für ganze und positive Exponenten. — Geometrie. 1. Goniometrie. Begriff der goniometii-schen Functionen; Beziehungen zwischen den Functionen desselben Winkels, verschiedener in einem bestimmten Zusammenhange miteinander stehender Winkel, ferner einfacher und aus diesen zusammengesetzter Winkel. Gebrauch trigonometr. Tafeln. Einige Aufgaben über goniometrische Gleichungen. — 2. Ebene Trigonometrie. Hauptsätze zur Auflösung des rechtwinkligen Dreieckes und specielle Behandlung der betreffenden Hauptfälle. Anwendung auf die Auflösung gleichschenkliger Dreiecke und auf die regelmäßigen Vielecke. Hauptsätze zur Auflösung schiefwinkliger Dreiecke. Besondere Behandlung der Hauptfalle der Auflösung schiefwinkliger Dreiecke, Anwendung auf einige combinierte Fälle sowie auf Aufgaben der Cyklometrie und der praktischen Geometrie. — 3. Geometrie des Baumes (Stereometrie). Die wichtigsten Sätze über die Lage der Geraden im Baume gegen einander. Grundeigenschaften der körperlichen Ecke überhaupt, insbesondere der dreiseitigen körperlichen Ecke (die Polarecke); Congruenz und Symmetrie. — Eintheilung der Körper. Grundeigenschaften und Congruenz der Prismen überhaupt, des Parallelepipeds insbesondere, und der Pyramiden. Berechnung der Oberfläche und des Bauminhaltes der Prismen, der Pyramiden, des Pyramidalstutzes und des Prismatoides. Ähnlichkeit der Pyramiden und der Polyeder. Die regulären Polyeder. Grundeigenschaften des Cylinders, des Kegels, der Kugel. Berechnung des Bauminhaltes dieser Körper und der Oberfläche des geraden Cylinders, des geraden, ganzen und abgekürzten Kegels und der Kugel. Einige Aufgaben über Berechnung der Oberfläche und des Bauminhaltes von Botationskörpern. Darstellende Geometrie. 2 Stunden. Orthogonale Projection der Pyramiden und Prismen, ebene Schnitte und Netze dieser Körper; Schattenbestimmungen. Darstellung der Kegel-, Cylinder- und Kugelflächen; ebene Schnitte und Berührungsebenen. Schattenconstructionen. Naturgeschichte. 2 Stunden. Botanik. Betrachtung der Gruppen des Pflanzenreiches in ihrer natürlichen Anordnung mit Bücksichtnahme auf den anatomisch-morphologischen Bau derselben und auf die Lebensverrichtungen der Pflanze im Allgemeinen; der Charakter der wichtigsten Pflanzenfamilien ist zu entwickeln, alles entbehrliche systematische Detail jedoch ausgeschlossen. Physik. 4 Stunden. Einleitung: Gegenstand und Methode der Physik, Ergänzung des über die allgemeinen Eigenschaften in den unteren Classen Gesagten, Molecül, Atom ; Aggregatzustände, Gohäsion, Adhäsion, Elasticität und Festigkeit. Mechanik; Statik des materiellen Punktes und starrer Systeme von 2 und mehreren Angriffspunkten, Drehungsmoment, Schwerpunkt, Kräftepaar. Stabilitätsgesetze, Bedingung des Gleichgewichtes eines schweren Körpers auf einer schiefen Ebene unter dem Einflüsse der Beibung, Beibungscoöfticient. Dynamik des materiellen Punktes, mechanische Arbeit, lebendige Kraft; schwingende Bewegung eines materiellen Punktes, krummlinige Bewegung, Fliehkraft, Wurfbewegung. Dynamik starrer Systeme, Bewegung des Schwerpunktes, die allgemeinsten Sätze vom Trägheitsmomente. Physisches Pendel; die einfachen Maschinen, "NachWeisung des Princips der virtuellen Bewegungen etwa am Hebel und der schiefen Ebene, Anwendung desselben auf die Decimalwage. Die wichtigsten Erscheinungen, welche auf der Dotation des Erdkörpers beruhen. (Abplattung, Verschiedenheit der Schwere, Foucault’sches Pendel, Ebbe und Flut). Zusammendrückbarkeit, Oberflächenspannung und Capillarphänomene (qualitative Erklärung durch geometrische Construction). Hydrostastischer Druck, Auftrieb, Stabilitätsbedingung (Metacentrum), Scalenaräometer, Ausflussgeschwindigkeit. Luftdruck, Barometer, Gesetze von Mariotte und Gay-Lussac, Erscheinungen, welche darauf beruhen; dynamische Theorie über die Natur der Gase. Barometrische Höhenmessung. Gewichtsverlust des Körpers in der Luft. Ausströmung der Gase. Diffusion. — Wellenlehre: Longitudinale und transversale Wellenbewegung, Princip von Huyghens, die allgemeinsten Sätze über Beflexion, Brechung und Interferenz. — Akustik: Erregung des Schalles, Bestimmung der Tonhöhe, Tonleiter, Verhalten tönender Saiten, Stäbe, Platten, Luftsäulen (Ermittlung der Fortpflanzungsgeschwindigkeit aus den Pfeifentönen), Beflexion und Interferenz des Schalles, Combinationstöne, Klangfarbe, Stimm- und Gehörorgan. Chemie. 2 Stunden. Specielle Chemie. II. Theil: Das Wichtigste aus der Chemie der kohlenstoffhaltigen Verbindungen. (Organische Chemie.)* Die wichtigsten Theoremen der allgemeinen Chemie; Constitution chemischer Verbindungen. Freihandzeichnen. 3 Stunden zu l*/2 Stunden gelheilt. Zeichnen nach Köpfen in Hochrelief, nach Masken und Büsten, eventuell nach Vorlagen. Wiederholung und Fortsetzung des Stoffes aus den vorhergehenden Classen. Gelegentliche Erklärungen der Bau- und Ornamentalformen des Mittelalters. Turnen. 2 Stunden. Ordnungsübungen. Die wichtigsten Formen, einerseits zu dem Zwecke, um die für Freiübungen nothvvendigen offenen Aufstellungen zu erlangen, andererseits als Mittel zur Beschäftigung während des nach einem Dauerlauf vorzunehmenden Taktgehens. — Freiübungen, a) Schreiten mit Beugen des Standbeines und mit gleichzeitigem Drehen. Ausfälle mit Drehen. Gegenstellungen. Beinthätigkeiten in und aus der Hockstellung, b) Dauerlauf bis 10 Minuten, c) Hantelübungen. Die für die IV. und V. Glasse bestimmten Freiübungen bei Belastung der Arme mit Hanteln von 15 kg Gewicht per Stück, d) Eisenstabübungen. Die in der III. Glasse mit Holzstäben ausgefübrten Übungen nun mit Eisenstäben von 2 kg Gewicht, auch unter Verwendung von Gegenstellungen bei gleicher oder ungleicher Thätigkeit. -— Freispringen. Weitspringen und Hochspringen aus dem Stande und mit Anlauf, letzteres über mehr als 4 m, beziehungsweise über mehr als 130 cm. Hochweitspringen über 2 Schnüre. Drehspringen mit Drehung aus dem Anlauf, als Weitspringen bis 3 m, als Hochspringen bis 120 cm. Fensterspringen. — Sturmspringen. Mit Anlauf Sprung über die obere Kante bei Steigerung der Bretthöhe von 60 bis 130 cm. Ebenso über eine vorgestellte Schnur von 100 bis 200 cm. — Bock. Grätsche über den Bock zweiter Grüße bis 150 cm, Hocke bis 120 cm Bockhöhe. Grätsche mit ,/i und ’/, Drehung am Niedersprungsort bis 130 cm Höhe. Grätsche bei abgerücktem Brett, auch über eine hinter- (zwischen Bock und Brett) gestellte Schnur von 80 bis 120 cm Höhe. Freisprung (über den lang gestellten Bock erster Größe) mit Abstoß eines Beines und mit Seitgrätschen bei geringer Steigerung der Höhe. — Pferd, a) Quersitzwechsel hinter und vor den Händen. Kreisen mit beiden Beinen aus dem Quersitz. Wende und Kehre aus dem Quersitz hinter (vor) den Händen. Kehre aus dem Beitsitz hinter den Händen. Schwebestütz und Stützein in demselben, b) An dem breit gestellten Pferd. Spreizabsitzen (mit Lüften). Schraubenaufsitzen. Hocke aus dem Stütz. Gaffel. Spreizhocke zum Stütz rücklings. Grätsche (nur mit Hilfe des Lehrers). Kehrabsitzen. Flanke, auch zum Stütz rücklings. Winkelstand. Hocke aus dem Wendeschwung. Spreizaufsitzen bei Abstoß eines Beines und Griff einer Hand. Einfache Geschwünge. Vorbereitung des Diebsprunges (Hilfe), c) An dem lang gestellten Pferd. Spreize. Kehre bei Abstoß beider Beine. Reitsitz, Hockstand und Aufsitzen rückwärts ohne und mit Wendeschwung. Katzenhockstand. Freisprung zum Reitsitz. Abfroschen und Abgrätschen. — Reckunterschwung. Aus dem Hangstehen und aus dem Schwingen im Beugehang über eine vorgestellte Schnur von 90 bis 140 cm Höhe. — Ringspringen. Nach sorgfältiger Vorbereitung von einer erhöhten Stelle aus (Pferd oder Bock) über eine 100 bis 150 cm hoch gelegte Schnur. — Barrenspringen. Vorbereitung der Wende. Wende (als Seitensprung). — Wagrechte Leitern. Wechselhandiges Griffwechseln mit */2 und 3/4 Armdrehungen. Drehhangen, versuchsweise auch mit 3/* Drehungen. Schwungzuckhangen. Überdrehen aus dem Streckhang. Hangeln im Streckhang, besonders mit Kammgriff und bei Benützung der Doppelleiter. Hangeln mit Griffwechseln, auch mit '/a Armdrehungen. Hangeln im Beugehang, auch an unterbrochenen Hangflächen. Zuckhangeln im Streckhang, wenigstens eine Hand an einer nicht unterbrochenen Hangfläche. Zuckhangeln im Beugehang an nicht unterbrochenen Hangflächen. Hangeln im Liegehang. Drehhangeln, gegendrehend mit Rückwärts-Bewegung. — Schräge Leitern. Im Liegestütz vorlings Stützein vorabwärts und voraufwärts mit Weitergreifen, rückaufwärts mit Nachgreifen, rückabwärts mit Übergreifen. Hangeln abwärts im Beugehang an nicht unterbrochenen Hangflächen. Zuckhangeln abwärts und aufwärts an nicht unterbrochenen Hangflächen. — Senkrechte Leitern. Hangeln abwärts im Beugehang mit Tiefergreifen. Hangeln aufwärts im Beugehang mit Anlegen der Füße und mit Nachgreifen. Zuckhangeln abwärts mit Umbeinen der Leiter. — Kletterstangen und Taue. Hangeln aufwärts und abwärts im Beugehang mit Übergreifen. Zuckhangeln abwärts im Beugehang an 2 Stangen (Tauen) oder an einer Stange (an einem Tau). -— Reck. Aus dem Hangstehen Armbeugen bei Spannhang. Wellaufschwung vorwärts und rückwärts aus dem Ansprung. Wellumschwung vorwärts bei Kammgriff. Schraubenwellabschwung. Sitzabschwung rückwärts mit nachfolgendem Wellaufschwung vorwärts. Abhang rücklings. Aus dem Stütz Rückfallen zum Schwebehang, auch mit Wellaufschwung. Armbeugen im Stütz vorlings und im Liegestütz rücklings. Knickstütz rücklings aus dem Knickstützstehen rücklings. Mühlabschwung zum Wellaufschwung, versuchsweise zum Mühlaufschwung. Folge vorlings rückwärts zum Wageliegen. Felge nach Feigaufschwung zum Wageliegen. Felgüberschwung (als Versuch für einzelne Fälle). Ristabschwung vorwärts mit Anlegen eines Fußes. Hangschwingen bei mäßigem Spannhang. Schwingen im Streckhang bei Zwiegriff. Während des Hangschwingens Seitspannen, Hangwechsel einarmig zu Ellbogenhang. — Ringe. Abspringen aus dem Beugehang und aus dem Streckhang beim 1. bis 5. Vorschwung. Kreisschwingen im Ellbogenhang rücklings. Wechsel von Ellbogen- hang vorlings zu rücklings mit dem Abstoß beim Vorschwung. Schwingen im Streckhang mit Armwippen. Schwingen im Streckhang mit Abstoß und vollständigem Armbeugen. Armab-strecken im Beugehang. Armbeugen im Liegestütz vorlings. Schwingen im halb verschränkten Streckstütz. Im Liegestreckstütz rücklings Seitspannen einarmig. Streckstütz und Knickstütz aus dem Stehen. Durchschweben im Knickstütz. — Rundlauf. Laufen vorwärts, auch mit Drehen, Scheinlaufen vorwärts und Laufen rückwärts bei Ellbogenhang eines Armes. Laufen rückwärts mit Drehen. Kreisschwingen rückwärts. Kreisschwingen seitwärts und vorwärts im verschränkten Streckstütz. — Barren. Schwungstützhüpfen. Schwingen im Streckstütz mit Nachgeben der Arme beim Rückschwung. Reitsitz hinter den Händen im Wechsel mit Drehsitz und mit Schersitz ohne Zwischenschwung. Schwingen zum Schwebestütz. Wende aus dem Drehsitz Stützwechsel aus Streckstütz zu Unterarmstütz gleicharmig. Fortbewegung vorwärts und rück* wärts mit Außensitzen und Aufstemmen aus dem Unterarmstütz vor dem Silz. Armbeugen im Liegestütz und im Streckstütz. Knickslütz im Wechsel mit Stand. Knickstütz auf Dauer. Vorbereitung des Schwingens im Knickstütz. Schwingen im Oberarmhandhang, auch zum Wageliegen auf den Oberarmen. Kreisen mit einem Bein am Ende des Barrens (Gesicht nach innen), ungleichnamig dem Bein, auch zum Außensitz beider Beine. Aus dem Stütz am Ende des Barrens (Bücken nach innen) Kreisen eines Beines, ungleichnamig dem Bein, zum Niedersprung. Aus dem Grätschsitz und aus dem Schwingen im Streckstütz mit Nachgeben der Arme Überdrehen vorwärts mit Oberarmstütz. Aus dem Schwingen im Streckstütz am Ende des Barriens Überdrehen vorwärts zum Niedersprung (Hille!). — Spiele. Barlaufen. Grenzfußball Hohlball mit Prellen. Schleuderball. Deutscher Schlagball. Thorball. Stoßball. Englischer Kußball. Tauziehen. Stabschieben. VII. Claase. Religionslehre. (Vom Schuljahre 1898/9 angefangen.) 1 Stunde. Kirchengeschichte. Deutsche Sprache. 3 Stunden. Lectüre wie im II. Semester der VI. Classe, außerdem Goethes „Hermann und Dorothea“ und, wo die Verhältnisse der Schule es gestatten, Shakespeares „Julius Cäsar“ oder „Coriolan“. Zusammenhängende biographische Mit!heilungen über die Hauptvertreter der classischen Literatur in einer dem Schulzwecke entsprechenden Auswahl und Ausführlichkeit. Übungen im prämeditierten freien Vortrage. In jedem Semester 0—7 Aufsätze, in der Regel zur häuslichen Bearbeitung. Französische Sprache. 3 Stunden. Cursorische Wiederholung der wichtigsten grammatischen Lehren. Lectüre von längeren Musterslücken rhetorischer, refleclierender oder philosophisch-historischer Prosa, sowie 'dramatischer Dichtung, nach Umständen eines ganzen elas-sischen Dramas, verbunden mit biographischen Notizen über die betreffenden Autoren. Leichte französische Aufsätze im Anschlüsse an die Lectüre, und in der Schule vorbereitete Briefe. Sprechübungen. Der Unterricht bedient sich gelegentlich der französischen Sprache. Hausund Schularbeiten wie in der V. Classe, Englische Sprache. 3 Stunden. Bedingt vorgeschrieben. Vervollständigung der Syntax durch die schwierigeren Participial- und Gerundialconstructionen, die elliptischen Sätze und dieInterpunction. Lectüre historischer, reftectierender und oratorischer Prosa, sowie der Haupt-scenen eines Dramas von Shakespeare und abgeschlossener Fragmente aus der classischen Epik oder Didaktik. Versuche mündlicher Reproduction des Gelesenen in englischer Sprache. Alle 4 Wochen eine Schul- und eine Hausaufgabe. Stoff wie in der VI. Classe; dazu noch Übersetzung englischer Prosastücke in die Unterrichtssprache. Geschichte. 3 Stunden. Geschichte der Neuzeit seit dem vvestphälischen Frieden in derselben Behandlung wie in der V. Classe. Kurze Übersicht der Statistik Österreich-Ungarns mit Hervorhebung der Verfassungsverhältnisse. Mathematik. 5 Stunden. Allgemeine Arithmetik. Grundlehren der Wahrscheinlichkeitsrechnung. Durchführung einiger Aufgaben aus dem Gebiete der Lebensversicherungsrechnung. Die Zerlegung coinplexer Ausdrücke in ihren reellen und imaginären Theil, die Berechnung des Moduls und Arguments und die graphische Darstellung coinplexer Größen. — Geometrie. Grundlehren der analytischen Geometrie der Ebene. Analytische Behandlung der geraden Linie, (Transformation der Coordinaten), des Kreises, der Parabe[‘ Ellipse und Hyperbel: jede dieser Curven insbesondere, ausgehend von ihrer speciellen Grundeigenschaft und mit Einschränkung auf jene wichtigsten Eigenschaften dieser Linien, welche auf Brennpunkte, Tangenten und Normalen sich beziehen, stets mit Zugrundelegung des rechtwinkligen Coordinationssystems. Quadratur der Parabel und Ellipse. Polargleichung des Kreises und jeder der Kegelschnittslinien unter Annahme des Brennpunktes als Pol und der Hauptachse als Polarachse.— Sphärische Trigonometrie. Als Einleitung die Erörterung der wichtigsten Grundeigenschaften des sphärischen Dreieckes (das Polardreieck). Grundformeln und Behandlung der Hauptfälle der Auflösung rechtwinkliger sphärischer Dreiecke, sodann in gleicher Weise der schiefwinkligen Dreiecke. Flächeninhalt des sphärischen Dreieckes. — Anwendung der sphärischen Trigonometrie auf Stereometrie und auf dieLösung einiger elementarer Aufgaben der mathematischen Geographie, etwa das Entwerfen der gebräuchlichsten Netzarten für Land- und Seekarten, oder auch einige der einfachsten Aufgaben aus der sphärischen Astronomie. — Wiederholung des gesammten arithmetischen und geometrischen Lehrstoffes der oberen (Hassen, vornehmlich in praktischer Weise durch Lösung von Übungsaufgaben. Darstellende Geometrie. 3 Stunden. Elemente der Linearperspective; Durchdringungen der Kugel-, Kegel- und Cylinderüächen. Vervollständigung des in der V. und VI. Classe vorgenommenen Lehr- und Übungsstoffes, betreffend die Berührungsaufgaben und Schatten-constructionen. Elemente der Linearperspective. Wiederholung der wichtigsten Partien aus dem Gesammtgebiete der darstellenden Geometrie. Naturgeschichte. 3 Stunden. I. Semester: Mineralogie. Kurze Darstellung der Krystallo-graphie, dann Behandlung der wichtigsten Mineralien hinsichtlich der physikalischen, chemischen und sonstigen belehrenden Beziehungen nach einem Systeme, jedoch mit Ausschluss aller seltenen oder der Anschauung der Schüler nicht zugänglichen Formen. 11.Semester: Elemente der Geologie. Physikalische und chemische Veränderungen imGroßen in zusammenfassender kurzer Darstellung unter Bezugnahme auf passende Beispiele; die häufigsten Gebiigsgesteine und die wesentlichsten Verhältnisse des Gebirgsbaues womöglich durch Illustrierung an naheliegenden Beispielen; kurze Beschreibung der geologischen Weltalter mit häufigen Bückblicken bei Besprechungen der vorweltlichen Thier- u. Pflanzenformen auf die Formen der Gegenwart und mit gelegentlicher Hinweisung auf stammverwandschaftliche Beziehungen der Lebewesen. Physifc. 4 Stunden. Magnetismus: Begriffe des Magnetismus, Magnetpole. Constitution eines Magnetes, magnetisches Moment eines Stabes, erdmagnetische Horizontalintensität, Veränderlichkeit des Erdmagnetismus. — Elektricita.tr Erregung der Elektricität. Coulomb’selies Gesetz. Influenz, Ansammlungsapparate, constante Ketten, elektrolytische Gesetze, chemische Stromeinheit, Ohm’scbes Gesetz, Siemens’sche Widerstandseinheit, Proportionalität der chemischen und magnetischen Action; Weber’sche Tangenten-Bussole, Amperes Theorie des Magnetismus. Magnetoelektrische und elektrodynamische Induction. Hauptgesetze der diamagnetischen Erscheinungen und Thennoelektricität. Die wichtigsten technischen Anwendungen im Gebiete der Elektricität und des Magnetismus. — Optik: a) Geometrische Optik: Geradlinige Fortpflanzung des Lichtes, Photometrie, Beflexion an ebenen und sphärischen Spiegeln, Spiegelsextant (Reflexions-Goniometer), Brechung des Lichtes durch ein Prisma und durch Linsen, Gonstruction und Berechnung der Linsenbilder. Dispersion des Lichtes, Frauenhofer’sche Linien, Spectralanalyse. Das Auge, die Mikroskope und Fernrohre, b) Physische Optik: Erörterung der Methoden zur Messung der Fortpflanzungsgeschwindigkeit, Beziehung der Lichtgeschwindigkeit in 2 Medien zur Brechung des Lichtes nach Newton und Huyghens. Allgemeine Gesetze der Interferenz des Lichtes. Fresnel’s Spiegelversuch (Interferenzprisma). Polarisation des Lichtes durch Reflexion (Nörrem-berg); Doppelbrechung, Polarisation durch Doppelbrechung, Drehung der Polarisationsebene, Saccharometer, Fluorescenz, Phosphorescenz, chemische Wirkungen des Lichtes. — Wärmelehre: Thermometer, Ausdehnungscoefficient, Temperaturcorrectionen, Luftthermometer. Begriff der Wärmemenge, Wärmeeinheit, Wärmecapacität. Änderungen des Aggregatzustandes, Verhallen gesättigter Dämpfe im Vergleiche mit überhitzten, Anwendung des Mariotte’schen Gesetzes aut nicht gesättigte (überhitzte) Dämpfe, Hygrometrie, Dampfmaschine. Wärmeleilung (Versuche von Despretz), Wärmestrahlung. Mechanisches Äquivalent der Wärme. — Astronomie: lägliche Bewegung der Himmelssphäre, Azimuth und Höhe, Stundenwinkel und De-clination. Progressive Bewegung der Erde, Rectascension und Declination, Länge und Breite; Erscheinungen, welche aus der Combination der rotierenden und progressiven Bewegung der Erde sich erklären, Präcession der Nachtgleichen, Kalender; Bewegung des Mondes. Verallgemeinerung der Gesetze der irdischen Schwere, Planetenbewegung, Kometen, Fixsterne (Aberration). Freihandzeichnen. 3 Stunden zu l*/2 Stunden getheilt. Wiederholung und Fortsetzung des Stoffes aus den vorhergehenden ('lassen unter Berücksichtigung det Begabung der einzelnen Schüler. Übungen im Skizzieren. Turnen. 2 Stunden. Ordnungsübungen. Die wichtigsten Formen, einerseits zu dem Zwecke, um die für Freiübungen nothwendigen offenen Aufstellungen zu erlangen, andererseits als Mittel zur Beschäftigung während des nach einem Dauerlauf vorzunehmenden Taktgehens. — Freiübungen, a) Arm-, Bein- und Bumpfthätigkeiten in verschiedenen Stellungen und mit gleichzeitigem Hüpfen, mit Standdrehen oder Hüpfdrehen. 1)) Dauerlauf bis 10 Minuten, c) Hantelübungen. Die für die V. und VI. Classe bestimmten Freiübungen bei Belastung der Arme mit Hanteln von 1.5 kg Gewicht per Stück, d; Eisenstabübungen. Wie früher, mit Stäben von 2 kg Gewicht und bei Verwendung von Gegenstellungen, besonders das Durchsteigen und das Spreizen über den Stab, auch mit Lüften der ungleichnamigen Hand bis Beinkreisen, ferner das Armdrehen einarmig aus Kamm- zu Zwang-Ellgriff. Armheben und Armdrehen bei Fassung des Stabes mit einer Hand. — Freispringen. Weit- und Hochspringen aus dem Stande und mit Anlauf. Hochweitspringen über 2 Schnüre. Drehspringen. Fenster-springen. — Sturmspringen. Wie früher. Außerdem besonders der Sprung mit einem Abstoßtritt zu berücksichtigen. — Bock. Grätsche, auch mit */4 und */2 Drehung am Niedersprungsort, bis 150, Hocke bis 130 cm. Grätsche bei abgerücktem Brett, und über eine hintergestellte, bis 130 cm hoch gelegte Schnur. Freisprung (über den Bock erster Größe) mit Abstoß eines Beines und mit Seitgrätschen. Grätsche bei Stütz eines Armes. — Pferd, a) Schere aus dem Quersitz hinter und vor den Händen. Kehre aus dem Beitsitz hinter den Händen. Schließen der Beine, Wende und Schere aus dem Grätschschwebestütz. Stützein vorwärts und rückwärts, Stützhüpfen vorwärts im Grätschschwebestütz, b) Au dem breit gestellten Pferd. Abhurten. Hocke mit halber Drehung. Hocke bei abgerücktem Brett. Keliraufsitzen, auch nach Vorschweben. Drehkehre. Flankenaufsitzen und Seitschwingen bis-Schere zwischen den Armen. Winkelwende. Überdrehen (Hilfe!). Spreiz- und Kehraufsitzen bei Ahstoß eines Beines und Griff einer Hand. Leichte Geschwünge. Kreisen eines Beines. Flanke und Kehre aus dem Vor-scliweben. Hocke, Spreizhocke und Kehre in Verbindung mit nachfolgendem Kehraufsitzen auf die Fläche. Diebsprung, c) An dem lang gestellten Pferd. Drehkehre bei Abstoß eines Beines oder beider Beine. Ebenso Kehr-Seheraufsitzen. Spreiz-Scheraufsitzen. Katzenhockstand. Seitstütz mit Griff auf den Pauschen und verschiedenen Arten des Aufsitzens. — Reckunterschwung. Hauptsächlich aus dem Anspringen zum Beugehang oder Streckhang über eine vorgestellte Schnur von 100 bis 150 cm Höhe, aus dem Stütz bis 120 cm Schnurhöhe. -Bingspringen. Aus dem Schwingen mit Überdrehen beim Rückschwung über eine 100 bis 180 cm hochgelegte Schnur. — Barrenspringen. Wende, auch bei verschiedener Höhenstellung des Barrens. Vorbereitung der Kehre (als Seitensprung) bis Kehre über den Barren, dann auch Kehre in den Barren. — Wagrechte Leitern. Gleichhandiges Griffwechseln mit ’/2 Arrn-drehungen. Drehhangen mit 3/4 Drehungen. Hangeln mit Griffwechseln und !/s Armdrehungen. Hangeln im Beugehang an unterbrochenen Hangflächen. Hangeln im Schwebehang. Zuckhangeln mit Griffwechseln in den einfachsten Formen. Zuckhangeln im Liegehang. Schwungzuckhangeln. Drehhangeln, walzdrehend. — Schräge Leitern. Im Liegestütz vorlings Stützein vorabwärts mit Übergreifen. Hangeln abwärts im Beugehang an unterbrochenen Hangflächen. Hangeln aufwärts mit Ellgriff zwischen zwei Leitern. — Senkrechte Leitern. Hangeln aufwärts im Beugehang mit Anlegen der Füße und mit Übergreifen. Zuckhangeln abwärts im Beugehang mit Anlegen der Füße. — Kletterstangen und Taue. Zuckhangeln aufwärts an zwei Stangen oder Tauen. — Reck. Aus dem Hangstehen bei Spannhang und aus dem Spannhang Armbeugen, auch so, dass ein Arm gestreckt bleibt. Knieliegehang aus dein Streckhang. Mühlaufschwung. Im Anschluss an dfcn Feigaufschwung Rückfallen zum Schwebehang, auch mit Wellaufschwung. Stützhüpfen. Ruckstemmen aus dem Hangstehen mit Zwie- und Kammgriff. Ruckstemmen aus dem Ansprung. Wechseln vom Stütz zum Hang. Aufstemmen einarmig aus dem Hangstehen und aus dem Hang, gleicharmig aus dem Hangliegen rücklings zur Stange und aus dem Hangstehen rücklings. Abstrecken eines Armes im Liegeknickstütz rücklings und im Knickstütz rücklings. Armbeugen im Stütz rücklings. Schwingen im Knickstütz rücklings (Kammgriff). Aus dem Knickstülz rücklings Wechseln zum Schwebehang oder durch Stützdrehen zum Stütz vorlings. Ristabschwung vorwärts. Schwungzuckhangen zum Spannhang. Schwunghangwechsel zu Ellbogen- liang und zu Oberarmhang, auch gleicharmig. Schwungstemmen aus dein Ellbogenhaiig. Schwungdrehhangen. Wellaufschwung, Überdrehen und Feigaufschwung aus dem Hangschwingen. Aus dem Stütz Reckunterschwung zum Hangschwingen. Felge vorlings rückwärts zum Wageliegen. Kreuzaufschwung und -aufzug. — Hinge. Armbeugen aus dem Schwingen im Streckhang ohne AHstoß. Wechsel von Ellbogenhang vorlings zu rücklings beim Vorschwung ohne Abstoß. Armabslrecken im Liegeknickstütz und im Knickstütz. Im Liegestreck-stütz vorlings Seitspannen einarmig. Schwengel und Schwingen im Knickstütz. Armbeugen im Slütz. Überdrehen aus dem Streckhang mit und ohne Armbeugen. Aus dem Schwingen im Beugehang ohne Abstoß beim Rückschwung Überdrehen zu Schwebehangen. Aus dem Knickstütz Überdrehen rückwärts, auch mit Durchschweben. — Barren. Schwungstützhüpfen. Übungen aus dem Schwebestütz. Sitzwechsel aus dem Drehsitz ohne Zwischenschwung. Wende aus dem Drehsilz und aüs dem Schersitz hinter den Händen. Aus dem Schwingen im Unterarmstütz Aufstemmen beim Vorschwung zu Außensitzen hinter den Händen. Außensitze mit Schwingen im Knickstütz. Aus dem Stande am Ende des Barrens (Gesicht von innen) Vorgleiten beider Reine über einen Holm zum Außensitz beider Beine, eventuell bis zur Kehre. Vorgleiten beider Beine zum Grätschsitz vor den Händen. Aus dem Grätschsitz und aus dem Stande Überdrehen rückwärts mit Oberarmstütz. Aus dem Schwingen im Streckstütz Überdrehen vorwärts, auch zum Wageliegen auf den Oberarmen mit Aufkippen zum Grätschsitz. Ebenso Überdrehen aus dem Streckstütz durch Rumpfheben. Am Ende des Barrens Überdrehen vorwärts zum Niedersprung, und zwar aus dem Grätschsitz hinter den Händen, aus dem Schwingen im Unterarmstütz und durch Rumpfheben. — Spiele. Barlaufen. Grenzfußball. Hohlball mit Prellen. Schleuderball. Deutscher Schlagball. Thorball. Stoßball. Englischer Fußball. Tauziehen. Stabschieben. III. 1896/97 gebrauchte Lehrbücher nach Gegenständen, innerhalb demselben nach Ciassen. I. Religionslehre. I. Glasse. Leinkauf: Kurzgefasste katholische Glaubens- und Sittenlehre. II. „ Zetter: Katholische Liturgik. III. „ Zetter: Geschichte der göttlichen Offenbarung des alten und neuen Rundes. IV. „ Drechsl: Kurzgefasste übersichtliche Religions- und Kirchengeschichte. V. „ Mach: II. Resondere Glaubenslehre oder Dogmatik. 2 Deutsche Sprache. I. Classe. Willomitzer: Deutsche Grammatik für die österr. Mittelschulen. — Lampel: Deutsches Lesebuch für die I. CI. der Mittelschulen. II. „ Willomitzer: wie in der I. CI. — Lampel: Deutsches Lesebuch für die II. CI. der Mittelschulen. III. „ Willomitzer: wie in der I. CI. — Lampel: Deutsches Lesebuch für die III. CI. der Mittelschulen. IV. „ Willomitzer: wie in der I. CI. — Lampel: Deutsches Lesebuch für die IV. CI. der Mittelschulen. V. „ Jauker und Noe: Deutsches Lesebuch für die oberen Classen der Realschulen. 1. Theil. VI. „ Jauker und Noe: wie in der V. CI., II. Theil. — Jauker-Noe: Mittelhochdeutsches Lesebuch für Oberrealschulen. — Lectüre: Schillers „Wilhelm Teil“. Lessings „Emilia Galotti“. VII. ,, Egger: Deutsches Lehr- und Lesebuch für höhere Lehranstalten. II. Th., 1. u. 2. Rd. — Lectüre: Goethes „Hermann und Dorothea“, Shakespeares „Julius Cäsar“. 3. Slovenische Sprache. I. Classe. Lendovšek: Slovenisches Elementarbuch für deutsche Mittelschulen. II. „ Lendovšek: wie in der I. CI. III. „ Sket: Slovenisches Sprach- und Übungsbuch. IV. „ Sket: wie in der III. CI. 4. Französische Sprache. I. Classe. Beehtel: Französisches Sprecli- und Lesebuch. 1. Stufe. II. n Beehtel: wie in der I. CI. III. 7? Beehtel: Französisches Sprecli- und Lesebuch für die III. und IV. CI. IV. n Beehtel: wie in der III. CI. V. n PIölz: Französische Schulgrammatik. — Beehtel: Französische Chrestomathie für die oberen Classen der Mittelschulen. VI. r> Plötz: wie in der V. CI. — Beehtel: wie in der V. CI. VII. n Plötz: wie in der V. CI. — Beehtel: wie in der V. CI. — Lectüre: Rollim Biograpliies d’hommes celebres de l’antiquite. 5. Englische Sprache. V. Classe. Nader und Würzner: Lehrbuch der englischen Sprache, 1. Th. — Nader und Würzner: Englisches Lesebuch für höhere Lehranstalten. VI. „ Nader und Würzner: Lehrbuch wie in der V. CI., nur 2. Th. — Nader und Würzner: Lesebuch wie in der V. CI. VII. „ Nader und Würzner: beide Bücher wie in der VI. CI., dazu Lectüre: Dickens A Christmas Carol in prose“. 6. Geographie. I. Classe. Richter: Lehrbuch der Geographie für die I„ II., III. CI. der Mittelschulen. — Kozenn-Haardt-Umlauft: Geographischer Scliulatlas. II. „ Richter: wie in der I. CI. — Atlas wie in der I. CI. III. „ Richter: wrie in der I. CI. — Atlas wie in der I. CI. IV. „ Richter: wie in der I. CI. — Atlas wie in der 1. CI. 7. Geschichte. II. Classe. Mayer: Lehrbuch d. Geschichte f. d. unteren Classen der Mittelschulen. 1. Th. III. „ Mayer: Lehrbuch d. Geschichte f. d. unteren Classen der Mittelschulen. 2. Th. IV. „ H annak: Lehrbuch d. Geschichte d. Neuzeit f. d. unteren CI. d. Mittelseh. — Mayer: Vaterlandskunde. V. „ Mayer: Lehrbuch der allg. Geschichte f. d. oberen CI. d. Mittelschulen. 1. Th. VI. „ Mayer: wie in der V. CI., 2. Th. VII. „ Hannak: Lehrbuch der Geschichte. 3. Bd. Neuzeit. — Hannak: Üsterr. Vater- landskunde. 8. Mathematik. I. Classe. Lindenthal: Rechenlehre. II. „ Močnik-Maurer: Lehr- und Übungsbuch der Arithmetik, 2. Th. UI. „ Močnik: Lehr- und Übungsbuch der Arithmethik. 3. Th. IV. „ Močnik: Lehrbuch der Arithmetik und Algebra für die oberen Clausen der Mittelschulen. V. „ Močnik: wie in der IV. CI. und Močnik: Lehrbuch der Geometrie für die oberen Classen. — Adam: Taschenbuch der Logarithmen. VI. „ Wie in der V. CI. VII. „ Wie in der V. CI. 9. Geometrisches Zeichnen und darstellende Geometrie. I. Classe. Streissler: Geometrische Formenlehre, 1. Theil. II. Streissler: Geometrische Formenlehre, 2. Theil. III. „ Streissler: wie in der II. CI. IV. „ Streissler: wie in der II. CI. V. „ Streissler: Elemente der darstellenden 1 19 209 Privatisten 2 2 Externist ! — — — — — — 1 1 2. Geburtsort (Vaterland). Marburg 32 12 8 9 8 6 Id Steiermark überhaupt II 14 7 14» 5 8 4 63» Kärnten 5 1 1 1 1 1 9 Krain 1 2 (. Küstenland 9, 1 2 -> 3 3 13 Tirol 1 1 <) Niederösterreich 1 3 1 1 Oberösterreich 1 1 Böhmen 1 I 4 Mähren 1 1 •■> Schlesien 1 1 Galizien 1 l 1;ngarn , — 2 2 _ -> 1 7 Kroatien und Slavonien .... 1 1 _ 4 Bosnien 1 I Dalmatien 1 _ 1 -2 Deutsches Reich 1 _ 1 1 j Frankreich 1 Summe . 59 35= 25 291 21 21 20 210’ 3. Muttersprache. i Deutsch 58 28 22 28' 19 18 17 1 190» Slovenisch 1 5 j 1 1 !) Tschechisch 1 2 3 Serbisch und Kroatisch . . . 1 0 j Italienisch 1 I 1 1 ! 1 Ungarisch — — — — 1 Summe . 59 | 35 | 25 29' 21 I 21 ! 20 210» *) In der Summe 2376 (243) sind 5 Schüler doppelt gezählt: 2 Privatisten (I., II.) traten als solche aus und im 2. Semester als öffentliche Schüler ein, 2 öffentliche Schüler (IV., V.) ließen sich zu Privatisten umschreiben und 1 Schüler der II. CI. trat in die I. zurück; demnach beträgt die Zahl der 1896/7 Aufgenommenen 238. **) Das ergäbe also 77° oder 83 Neuaufgenommene; da aber durch Umschreibungen auch hier 4 Schüler doppelt gezählt erscheinen, so sind 1896/7 neu eingetreten; 79 Schüler, C 1 a s s e Zusammen I. 1 lt. III. IV V | VI. VII. 4. Religionsbekenntnis. Katholisch des lat. Ritus 58 34 24 28' 19 19 18 2001 Evangelisch Augsburger Confession . . . — 1 1 1 1 1 2 1 7' ,, Helvetischer ... — — — — — — 1 1 Israelitisch 1 — — — 1 — — 2 Summe . 59 35 25 29' 21 21 20 210’ 5. Lebensalter. 11 Jahre 1« 1 11 n 27 7 1 — - — — 35 r.i „ 15 11) 7 7 1 — — 40 u „ 6 11 7 8 4 — — 39 15 , 1 2 7 5 4 1 — 20 16 — 1 1 9 7 <■> — 20 17 — — 2 3 4 9 5 20' IS „ 4 4 8 l'J — — — — — 4 4 8 20 1 3 4 -’i , — — — 1 — 3 4 23 — — — — — — 1 1 Summe . 59 35 25 291 21 21 20 210’ 6. Nach dem Wohnorte der Eltern. Ortsangehörige 45 20 18 17 15 8 13 136 7 12a 6 13 7 715 Summe . 59 35 25 291 21 21 20 210‘ 7. Classification. a) Nachtrag vom Schuljahre 1895/6. Wiederholungsprüfungen waren bewilligt . 5 1 3 3 4 1 17 Entsprochen haben 4 1 1 3 3 1 13 Nicht entsprochen haben (oder nicht erschienen sind) 1 2 1 4 Nachtragsprüfungen waren bewilligt . . . 1 — _ — — — . 1 Entsprochen haben Nicht entsprochen haben . . 1 — — — 1 Darnach ist das Endergebnis für 1895/6 1. Fortgangsclasse mit Vorzug 1. 2 2 2 1 1 H n 24 30 231 22' 16 1<; 165’ H- „ 11 7 3 4 3 31 111. „ 4 — 3 1 II Ungeprüft blieben i i Summe . 55 37 35 322 28' 17 17 22t3 b) Am Ende des 1. Semesters 1896/7. I. Fortgangsclasse mit Vorzug 3 — 1 2 1 2 11 I- •• 42 ÜO' 19 26 18 12 15 152' ! Zu einer Wiederholungsprüfung zugelassen — 3 — — — 3 11. Fortgangsclasse 12' Id 4 8 1 7 1 45 HI. .. 2 <2 — 11 Ungeprült blieben . . , 1 1 i — — — Summe . <;<)' 391 26 38 21' 22 18 224* C a s s e Zusammen 1. ! H- 111. IV. 1 v. VI. VII. n\ 7,, pnHn Hoo Qn h lili o h r oc IQQR/7 <) lw lIiug qgs ocnuijanres ioJd//. I. Fortgangsclasse mit Vorzug .... 5 3 1 2 2 2 2 17 I- , 32 22 i<; 24' 18 12 17 141' Zu einer Wiederholungsprüfung zu- gelassen 3 2 2 1 — 4 — 12 11. Fortgangsclasse 12 7 3 1 1 2 — 2 10 9 9 — 75 II. Sem. 30 14 5 9 8 8 74 Steierm. Geschichte . . . . I. Sem. — — — 1<> — — 11) 11. Sem. — — — 5 — — — 5 10. Stipendien. Anzahl der Stipendien ... 1 im .—. — 3 1 2 1 7 Anzahl der Stipendisten . . . JI. u. II. — — — 3 1 2 1 7 Gesammtbetrag der Stipendien ) Sem. 350 150 200 200 900 Seit dem Bestände der Maiburger Realschule wurden bis beute in dieselbe 2457 Scbüler eingeschrieben. VII. Namensverzeichnis aller im Schuljahre i8g6/7 aufgenommenen Schüler. I. Classe. Schön Ennio Sieber Gustav 50 50 Stine Moriz Stine Robert 100 Bereiter Othmar 150 Skraba August 50 Tschebull Karl ßibus Leo 50 Steinko Richard 100 Uri Josef 00 Bouvier Adolf 50 Tisso Arnold 100 Vadnou Paul (ausg.) Duma Johann 100 Traunig Josef 25 WabiC Vincenz 50. Felber Max 50 Ulrich Manfred 50 Anzahl 40. Fischereder Alfred Veit Karl 50 (ausgetreten) 1(10 Verhonik Franz III. Classe. Fischereder Richard Vetter Ludwig 50 Andriessen Hugo 20 (ausgetreten) 100 Vogl Ehrenfried 50 Atteneder Oskar 00 Friedei Friedrich 50 Wagner Karl 50 Bock Alfred 00 F ri edri cl i A1 ex and er 50 Wilhelm Max 50 Drolz Friedrich 100 Frohm Alois] 160 Wlöek Adalbert 50 Drövenik Josef (ausg.) 00 Furreg Norbert 50 Wratschko Anton Felir Johann 50 Gröger Johann 23 Zellermayer Eduard 00, Fistravec Othmar 40 Grollnigg Karl 50 Anzahl 05. Gamauf Oskar Hausheer Alfred 50 II. Classe. Hermann Karl 100 Haustnaninger Max 150 Himmler Adolf 50 Huber Othmar 50 Bancalari Josef 20 Hroch Karl 20 Hubmann Alois 30 Blažinč Wilhelm 10 Koroschetz Lorenz 200 Isepp Sebastian 25 Brabenec Josef Kriesten Otto 20 Janžek Adolf 20 Bradamante Johann. 150 Kottik Franz Jesch Johann 100 Diermayer Bruno 100 Leinmüller Friedrich Kainer Eugen 30 Dietinger Franz 100 Lopitsch Richard Kaschel Heinrich Engler Otto Makotter August 110 Kleewein Max 50 Girstmayr Eduard 100 Pfeifer Karl 50 Kovafik Rudolf Glaninger Hermann 100 Prandi Oskar Ferdinand de Kratina Reinhold 50 Grimminger Hermann (ausgetreten) 50 Kurnik Ludwig 10 Grubitsch Guido (ausg.) 300 Pfrimer Hermann 100 Läufer Ferdinand 60 Grutschreiber Gustav 00 Prodnigg Ottokar (10 Leopold Ferdinand 35 Hauser Karl (ausg.) 100 Schammesberger Karl Le Lievre Adolf (ausgetr )50 Hrib er Arnold 00 Skerhinz Karl Likawetz Max 15 Kaližnik Martin 00 Stok Franz 60 Löschnigg Albin 150 Kiss Oskar (ausg.) 00 Ulrich Adalbert 20 Lončar Albert Kovarik Karl Wahlheger Karl Makotter Ernst 150 Kotik Wilhelm 40 Wlasak Emil. Moro Rudolf Lährm Franz Anzahl 27. Mydlil Franz 10 Leskovar Josef Oberlerchner Richard 20 Lininger August (ausg.) 100 IV. Classe. Pfrimer Rudolf 150 Majcen Franz Baller Alois 30 Pirch Karl 150 Marinko Richard 40 Baumgartner Karl 60 Praunseis Alfons (ausg.) 50 Markowitsch Franz üecrinis Oskar 60 Prattes Josef 30 Martinz Josef 50 Derencinovich Otto Procliaska Eduard (aus ?•) Motschnik Franz t 50 (ausgetr.) 60 Pucher Hans 150 Pichler Raimund 100 Fritz Franz 100 Pugel Emmerich 50 Pruschak Friedrich 100 Gerstliofer Victor 30 Regorschek Josef 50 Quandest Richard 50 Halbärth Walter 00 Ritter Rene 50 Reichenberg Heinrich 200 Höfler Gustav 60 Rossmann Friedr. (ausg). 50 Rziha, Richard Edl. v. (10 Jeres Friedrich 00 Scharf Karl 50 Schiller Friedrich Justh Friedrich (Priv.) 50 Schell Hugo 20 Sewera Josef 100 Kankovsky Ferdinand, Scherl Edmund 50 Skasa Johann 50 (ausgetr.) 20 Kauworsky Alois 100 Klammert Anton (ausg.) 20 Laab Alfons (ausg.) 100 Lährm Rudolf Lami>l Arthur 60 Leithner Fritz 30 Leyrer Max ( ausgetr.) 200 Macher Max 100 Martinz Franz 50 Müller Karl (ausgetr.) 50 Pachernigg Franz 60 Pajek Wilhelm 40 Falter Alexander 60 Peterneli Karl (Priv.) (ausgetr.) Reichold Moriz v. 100 Ratzka Anton 30 Ružičič Duschan (ausg.) 50 Sauer Hans v. 50 Schell August (ausg.) 20 Sedminek Raimund (Priv.) Schrottenbach Friedrich 50 Strohbach Walter 50 Vollgruber Rudolf 60 Wegscheider Roland 50 Weingerl Johann 30 Wittmann Rudolf 60 Wögerer Emerich 60 Wudia Karl 50 Zdolšek Rudolf 30. Anzahl 40. V. Classe. Rednaf Franz 10 Brüll Sigmund 160 Burmann Ladislaus 60 Enzi Rudolf 50 Felber Josef 60 Sedminek Emmerich 100 Formacher Macedonius v. Sideritsch August 50 Friedel Emil 30 Spittau Ludwig 50 Haid Rudolf 50 Sketh Franz 20 Hartmann Hugo 60 Valencich Alfred 30 Hrastnig Albert 50 Vessel Ludwig 100 Modes Rudolf 50 Waltl Fritz (ausg.) 100 Puhar Johann 50 Wesely Rudolf 60 Rudel Anton 50 Anzahl 23. Ritter Franz. Schenk Franz (ausg.) 40 Škrajnar Anton 50 Tins Rudolf 50 Treffer Moritz 50 Treschl Heinrich (ausg.) 50 Vogrin Victor 30 Wicher Rudolf 40 Witthalm Otto 200 Worsche Franz 50. A nnnl.l w)Q VII. Classe, Bobek Johann Denzel Ignaz Dobrovich Rudolf Franz Karl Häring Georg Hauser Rudolf Jelinek Franz Komenda Georg Kosak Heinrich 30 10 10 40 10 iOO 30 50 il 1 1 iti l 1 1 1 — «J. Kratina Julius 50 VI. Classe. Kryl Paul 20 Belinger Othmar 100 Manzin Hermenegild Rrabenec Victor 100 Martinz Rembert 50 DoleCek Roman 10 0]>elka Josef 30 Donau Julius 30 Ritter Emil Fasching Roman 10 Steinbicliler Johann Figdor Albert 50 Stiger Richard 50 Förster Arnold 50 Tschernitscliek Friedrich Hanselitsch Karl (a. o. Sch.) Herzeg Alois 10 . Welzebach Franz 50 Jurmann Gustav Zezulka Albert 30. Koschuch Franz (ausg.) 360 Anzahl 20. Leistner Karl 50 Lulin Robert 50 (Gesammtzahl 238 ) Manzin Adolf 50 Schrottenbach Johann 50 gehören Schülern an, welche die Vorzugsclasse erhielten; sind die freiw. Beiträge in Kreuzern zum Sehüler Unter- stützungsverein.) VIII. A. Aufnahmsgebüren. Aufwand für die Lehrmittel. B. Beiträge für die Schülerbibliothek. C. Unterstützungsverein. A. Die Aufnahmsgebüren von 78 Schülern (siehe VI. Schülernachweise I., 8. — Von den 7!) Neuaufgenommenen erhielt 1 die Aufnahmsgebür zurück, da' seine Aufnahme rückgängig gemacht wurde) betrugen...................................... 163 11. 80 kr. * Gebüren für zweite Zeugnisse (siehe VI. Schülernachweise 8).......... 4- fl. — kr. ** Zusammen . . 167 fl. 80 kr. * Hievon kommen 8 fl. 40 kr. und von ** 4 fl. für den Lehrmittelbeitrag im Jahre 181*8 zu verrechnen. Durch den Erlass des hochlöbl. k. k. steierm. Landesschulrathes vom 26. December 1896, Z, 9380 wurden für das Jahr 1897 bewilligt; Für die Lehrerbibliothek 517 fl. 40 kr, und für (1 ie Lehrmittelsammlungen 387 fl., also zusammen 901- fl. 40 kr., in welche Summe 155 fl. 40 kr. von den obigen Auf'nahmsgebüren mitinbegriffen sind, während rtls Theilbelrag desselben mit Note des löbl. Stadtrathes von Marburg vom 11. Jänner 1887, Nr. 571 aus der Stadtcasse 7.‘!(l fl. 93 kr. angewiesen wurden. — Die Verwendung erscheint unter IX. A, C—D nachgewiesen. B. Die Beiträge für die Schülerbibliothek betrugen von 234 Schülern (von den 238 Eingeschriebenen zahlten 3 Privatisten und 1 Externist keinen Beitrag) 234 fl . — Die Ver- wendung ist unter IX. A ausgewiesen. C. Franz Josef-Verein zur Unterstützung würdiger und dürftiger Schüler der Anstalt. A c t i v a. 1. Cassabestand vom 1. Mai 1896 2121 fl. 83 kr. 2. Beiträge der Mitglieder und Wohlthäter 70 H n 3. 2 Beiträge der Maschinen-Direction der k. k. priv. Südbahn-Gesellschaft ä 00 11. u. zw. vom 25. Juni 1896 und 4. Mai 1897 120 n n 4. Ergebnis einer Sammlung unter den Schülern der Anstalt, 130 n 83 „ 5. Zinsen vom eingelegten Capital • 86 n 71 „ 6. Erlös für verkaufte alte Bücher — 70 „ Summe 2530 11. 07 kr. Passiv a. 1. Für Bücher 114 fl. 01 kr. 2. Für Schulgeräthe 32 n 42 „ 3. Für Bekleidung 15 11 n 4. Für Einband von Schulbüchern 6 75 „ 5. Für Drucksorten 2 34 „ 6. Für Geldunterstützungen 47 7. Für Botenlohn 4 V n Summe . . 221 n. 52 kr. Dazu der Cassabestand vom 1. Juli 1897 2308 n 55 „ Gibt obige Summe der Activa . . 2530 n. 07 kr. Verzeichnis der Beiträge der Mitglieder und Wohlthäter Herr Badl Anton 3 fl. Herr Kaltenbrunner Theodor . . . 2 fl. >1 Bancalari Jakob 3 11 11 Koöevar Franz 2 n Bancalari Josef ..... 1 n 11 Koroschetz Lorenz . . . . , 2 7) Prof. Brelich Franz .... 9, ii n Dir. Knobloch Gustav .... 2 n Prof. Bittner Robert . . . . 2 n ii Leyrer Friedrich 2 H 11 Prof. Dr. von Britto Gaston . . 2 n Local-Ausschuss d. Beamten-Vereines 5 11 •n Gaißer Johann 11 Herr Dr. Lorber Heinrich 3 11 Schulrath Frank Josef . . . . 2 11 ,, Martinz Josef 2 n 11 Frohm Alois 9, r n Merio Johann 2 n 11 Geißler Moriz 1 ii ii Nasko Alois 1 11 Girstmayr Johann .... , 2 ii n Prodnigg Josef 1 11 n Girstmayr Franz 9, n n Schmiderer Johann 3 V ii Götz Anton 9, n ii Prof. Dr. Sedlaček Johann . . 2 ri n Gruber Johann 9, n n Prof. Spiller Robert 2 n ii Hauser Karf 9, n ii Stark Josef 2 n Prof. Hesse Arthur .... 9, n r> Wabid Vincenz in Sachsenfeld . 2 ri ii Halbärth Ignaz 9 n 33 Mitglieder mit . . 70 fi. 78 Schüler wurden mit Schulbüchern und Schulgeräthen unterstützt, 2 Schüler mit Schulgeldvorstreckung, 2 Schüler mit Geldaushilfen und 1 Schüler mit ganz neuer Kleidung. Den Ausschuss bildeten 1896/7 der Director, die Herren Jakob Bancalari, Job. Merio, Franz Kočevar und die Professoren Bittner, Brelich, Fasching, Hesse, Jonasch und Spiller. Allen Wohlthätern der studierenden Jugend, deren Freunden und Gönnern, dem verdienstvollen Cassier Prof. Jonasch, der löbl. Maschinen-Direction der k. k. priv. Südbahn-Gesellschaft in Wien, der Bucbdruckerei L. Kralik, der Papierhandlung A. Platzer, den spendenden Schülern und ihren Eltern, spricht der Director hiemit den wärmsten Dank aus. IX. Vermehrung der Bibliothek und der Lehrmittelsammlungen. Art ihrer Erwerbung. A. Lehrerbibliothek. (Unter der Obhut des Prof. Ed. Sokoli). (Jeschenke: a) Vom hob. k. k. Ministerium für Gultus und Unterricht: Mittbeilungen der anthropologischen Gesellschaft in Wien, XXVI. Band. — b) Von der hob. k. Akademie der Wissenschaften in Wien: Anzeiger beider Glassen 1897. — c) Von Herrn Dir. Knohloch: 1. Festschrift des Turnvereines in Marburg. Ü. Die bisher erschienenen Jahrgänge der Zeitschrift des allgemeinen deutschen Sprachvereines, I,- XI. d) Von Herrn Prof. Merwart in Wien : Reckenspässe. — Für diese Geschenke wird hiemit geziemend gedankt. Ankauf: 1. Verordnungsblatt des hob. k. k. Ministeriums für Gultus und Unterricht 1897, 2 Exempl. 2. Kolbe, Zeitschrift für das Realschulwesen 1897. .'i. Gering, Zeitschrift für deutsche Philologie 1897. 4. Sauer, Euphorion, 1897. 5. Lyon, Zeitschrift für deutschen Unterricht 1897, G. Behaghel-Neumann, Literaturblatt 1897. 7. Körting-Behrens, Zeitschrift für französische Sprache und Literatur 1897. 8. Kolbing, Englische Studien 1897. 9. Mühlbacher, Mittbeilungen des Instituts für österreichische Geschichtsforschung 1897. 10. Potonie, Naturwissenschaft!. Wochenschrift 1897. 11. Lützow, Zeitschrift für bildende Kunst, sammt Kunstchronik und Gewerbeblatt 1897. 12. Supan, Petermanns Mittheilungen 1897. 13. Hoffinann, Zeitschrift für mathem. und naturwiss. Unterricht 1897. l t. Österreich-Ungarn in Wort und Bild, Lief. 2it—279. 15. Rabenhorst, Kryptogamenflora, Lief. 57, 58. l(i. Grimm, deutsches Wörterbuch IX., 7., 8., 9. Lief. 17. Hebbel, Sämrntliche Werke. 18. Dietlein-Frick-Polack-Gaudig, Aus deutschen Lesebüchern Bd. 1—5. 19. Haehnel, Behandlung von Goethes „Faust“ in den oberen Glassen. 20. George Eliot, Woiks (Tauchnitz): Clerical Life, Adam Bede, Mill ön tlie Floss, Silas Marner, Roinola, Daniel Deronda, Lifted Veil. 21. Hume, Über die menschliche Natur, 1. Theil. 22. Kapp, Elektrische Kraftübertragung. 23. Wurzbach, Biographisches Lexikon, Bd. 35—47. 24. Ostwald, Elektrochemie. 25. Morley, English Men of Letters: Johnson, Gibbon, Burns, Shelley, Defoe, Scott, Goldsmith, Hume. 2G. Neumann. Untersuchungen über das Newton’sche Princip der Fern Wirkungen. 27. Vogt, Resolution algebrique des equations. 28. Ranke, Weltgeschichte 1. Theil. 29. Schadow, Polyclet. 30. Roediger, Schriften zur germanischen Philologie Heft 8.: Zupitza, die germanischen Gutturalen. 31. Hildebrand. Beiträge zum deutschen Unterricht. 32. Jahrbuch der k. k. geologischen Reichsanstalt. 1894. 1895. 33. Zacharias, Thier- und Pflanzenwelt des Süßwassers. 34. Juleville, Histoire de la langue et de la literature fr<;se. I. 35. Verzeichnis der Programmabhandlungen. 187G—1895. 36. Carnot, Geometrie der Stellung. 37. Ebert, Gesch. der Literatur des Mittelalters. Bd. 2. 38. Wagner-Behm, Geographisches Jahrbuch 1890. 39. Simony, Dachsteingebiet. 1. Heft. 40. Hammerstein, Begründung des Glaubens. 41. Mayer-Wyde, österr.-ung. Revue 1897. 42. Cantor, Geschichte der Mathematik 111, 2. 43. Register zur Zeitschrift für bildende Kunst 1890—1895. 44. Mayer, Conversationslexikon, 5. Aufl., Bd. 11 —15. 45. Goedeke, Grundriss, Bd. VI, Heft 1 u. 2. 4G. Fehling, Handwörterbuch der Chemie, Heft 81. 47. Huber, Geschichte Österreichs, Bd. 5. 4S. Volkmann, Psychologie. 49. Matzner-Goldbeck-Bieling, Altenglische Sprachproben, Heft 12. 51. Mayer, Chemisches Jahrbuch 1895. 52. Jahrbuch des höheren Unterrichtswesens 189G. Stand der Sammlung: 1294 Nummern in 3078 Bänden, 183 Heften, 18 Tafeln, G Mappen im Werte von 13.5G3 fl. 52 kr. ü. Schülerbibliothek. (Unter der Obhut des Prof. Sokoli). Geschenke: a) Vom h. k. k. Ministerium für Cultus und Unterricht: Rostok, Furchtlos und treu, b) Von der löblichen Verlagshandlung Tempsky: 1. Gatty, Parables frorn Nature. 2. Gaskeil, Granford. 3. Souvestre, L’esclave. Ankauf: 1. Faraday, Geschichte einer Kerze. 2. Anger, III. Geschichte der k. k. Armee. 3. Baumbach, Horand und Hilde. 4. Baumbach, Truggold. 5. Amon, Armee-Album. G. Laube, Karlsschüler. 7. Laube, Graf Essex. 8. Clerke, Geschichte der Astronomie. 9. Weber, Goliath. 10. Das Dragonerregiment Nikolaus I. 11. Höcker, König Attila. 12. Bouvier-Kreinz, Episoden aus den Kämpfen der Nordarmee 18GG. 13. Schweiger-Lerchenfeld, Buch der Experimente. 14. Otto Ludwig, Zwischen Himmel und Erde. 15. Mügge, der Vogt von Sylt. 10. Wiseman, Fabiola. 17. Carmen Sylva, Durch die Jahrhunderte. 18. Supan, Österreich-Ungarn. 19. Haacke, Schöpfung der Thierwelt. 20. Raimund, Dramatische Werke. 21. Sann, Mit Gott für Kaiser und Vaterland. 22. Renner, durch Bosnien. 23. Rosegger, Waldferien. 24. Gutzkow, Königsleutenant. 25. Spielhagen, Hammer und Amboss. 20. Spielhagen, Sturmflut. 27. Heinze-Goette, Geschichte der deutschen Literatur. 28. Weber, Dreizehnlinden. 29. Kralik, Prinz Eugenius. 30. Jakob, Unsere Erde. 31. Dorn, Seehäfen des Weltverkehrs. 32. Umlauft, Alpen. 33. Ebers, der Kaiser. 34. Ebers, Uarda. 35. Ebers, Homo sum. 30. Ebers, Ein Wort. 37—3!). Wildenbruch, die Karolinger, Menonit, Harold. 40. Ludwig, Erbförster. 41. Ludwig, Makkabäer. 42. Ganghofer, der Klosterjäger. 43. Steuding, Mythologie. 44. Klopstock, Oden. 45. Pariser, Seb. Brant. 40. Golther, Nibelungen. 47. Jiriczek, Kudrun. 48. Marold, Hartmann von Aue. 49. Güntter, Walther von der Vogelweide. 50. Schauffler, Althochd. Literatur. 51. Borinski, Poetik. 52. Kleinpaul, das Fremdwort im Deutschen. 53. Gelcich, Kartenkunde. 54. May, Old Surehand, 1. und II. 55. Dahn, Kampf um Rom. 50. Zöhrer, Lebensbilder, 3 Exemplare. 57. Hoffmann, Käfersammler. 58. Hoffmann, Schmetterlingsfreund. 59. Foehse. Unter schwarzen Rebellen. 00. Rothenburg, Sklavenräuber. 61. Lackowitz, Wilde Scenen. 02. Verne, Flagge des Vaterlandes. 03. Verne, Clovis Dardentor. 04. Hirt, Bildertafeln. 05. Weller, Mozart. 00. Höcker, der kleine Goethe. 07. Wychgram, Schiller. 08. Laube, Struensee. 09. Laube, Demetrius. 70. Heinemann, Goethe. 71. Conscience, Bavo. 72. Grimm, Goethe. 73. Masius, die gesammten Naturwissenschaften. 74. Brentano, Gockel, Hinkel und Gackeleia. 75. Krebs, die Physik im Dienste des praktischen Lebens. 70. Schweiger-Lerchenfeld, Von Ocean zu Ocean. 77. Hoffmann, Aus der Gulturgeschichte Europas: Pflanzen und Hausthiere. 78. Smiles, die Pflicht. 79. Smiles, die Sparsamkeit. 80. Viehoff, Goethes Leben. 81. Rosegger, Peter Mayr. 82. Ambros, der Jugendfreund. Bd. 1—7. 83. Krauss, die eherne Mark, 1. und 2. Bd. 84. Lange, Hans Holm. 85. Ganghofer, Herrgottsschnitzer von Ammergau. 80. Ganghofer, der Besondere. 87. Rostok, Furchtlos und treu, 2 Exempl. 88. Dušanek, Poetisches Vaterlandsbuch. 89. Das Buch der Jugend. Band 2—7. 90. Klaič, Geschichte Bosniens. 91. Ebers, die Schwestern. 92. Reiser, Omis balcanica IV. 93. Stacke, deutsche Geschichte, 1. Band. 94. Samter, das Reich der Erfindungen. 95. Eichendorff, Werke. 90. Hepp, Schillers Leben. 97. Viehoff, Schillers Leben. 98. Dahn, Odiiins Trost. 99. Lessing, Pliilotas. 100. Bender, Römische Geschichte. 101. L’E’cho litteraire 1897. 102. English Journal — Journal franijais 1897. 103, Smiles, Leben und Arbeit. 104. Bender, Römische Geschichte. 105. Obenrauch, Geschichte der Geometrie. 100. Piffl, Aufgabensammlung. 107. Nansen, In Nacht und Eis. Der Zuwachs beträgt HO Werke in 145 Bänden, 1 Hefte. Vom Schlüsse des vorigen Schuljahres bis zum Ende dieses wurden für die Schülerbibliothek 371 fl. 10-5 kr. ausgegeben; die in den Schülernachweisen (VI:. 8) ausgewiesene Empfangssumme von 234 fl. entgegengehalten der obigen Summe ergibt eine Mehrausgabe von 137 fl. 10'5 kr., welche ihre Deckung noch im Überschüsse des Schuljahres 1894/5 fand. Auf Grund des vorjährigen Ausweises stellt sich also der Stand der Sammlung auf 1342 Werke mit 1501 Bänden und 5 Heften im Werfe von 3079 fl. 72'5 kr.; diese Sammlung wird einer Neu-Inventarisierung unterzogen. Von sämmtlichen 238 Schülern der Anstalt wurden im Laufe des ganzen Schuljahres 4173 Bücher ausgeliehen. C. Geographie und Geschichte. (Unter der Obhut des Prof. Fr. Fasching.) Ankauf: a) Holzels geographische Charakterbilder: 1. Weckelsdorfer Felsen. 2. Der Calvarienberg in der Adelsberger Grotte. 3. Die Pußta Horlopagy bei Debreczin. 4. Aus dem Riesengebirge, b) Langl, Bilder zur Geschichte. 1. Löwenthor von Mykenae. 2. Akropolis von der Südseite. 3.^ Hagia Sophia. 4. Dom zu Pisa. 5. St. Peter in Rom. 0. Stefansdom in Wien. 7. Schloss zu Heidelberg. 8. Der Zwinger zu Dresden. 9. Die Wartburg. 10. Die Habsburg, c) Hoppe, Bilder zur Geschichte und Mythologie der Griechen und Römer. 2. Lief, in 24Bildern. Stand der Sammlung mit Rücksicht auf Erwerbung und Abfall: 02 Wandkarten, 11 Atlanten, 4 Reliefkarten, 1 Globus, 1 Tellurium, 10 geogr. Bilder, 42 histor. Bilder, 2 Specialkarten, 3 Ergänzungshefte zum Stieler’schen Atlas, 1 Regententafel und 2 Pläne von Marburg. Wert; 732 fl. 3 kr. D. Geometrie. (Unter der Obhut des Prof. Fr. Kaufmann). Ankauf: 1 Tafelzirkel, 4 Mottl’sche Modelle, Apparat nach Dr. Rosenberg zur Darstellung der Kegelschnitte. Stand der Sammlung: 140 Geräthe, 202 Modelle, 31 Vorlagen-Werke, im Ganzen 97 Nummern mit 373 Stücken. Wert: 858 fl. 05 kr. sr» E. Naturgeschichte. (Unter der Obhut des Prof. V. Bieber.) Geschenke: Von Herrn J. Tscheligi, Brauer und Realitätenbesitzer: 1 Bolaurus stellaris (Bohrdonunel); von Herrn B. Mai kl: 1 Astur nisus juv.; von Herrn Josef Feigl, Official der k. k. priv. Südbahngesellschaft: 1 Käfersammlung; von Herrn Dr. E. Glantschnigg: 2 Stück Numulitenkalk; von Herrn k. k. Bezirks-Ingenieur Jak. Steinko: 1 Stück Hornfelstrachyt; von Custos Prof. V. Bieber: 4 Gesteinshandslücke. Von den Schülern: Haid Rudolf V. Gl.: 1 Stalaktit und 1 Stalagmit aus der Lurlochgrotte; Wlasak Emil III. CI.: 1 Falco tinunculus; Fischereder Alfred I. Gl.: 1 präparierter Schädel von Sus scrofa domesticus (Zahmes Schwein); Kainer Eugen I. Gl.: Sycotypus sp. (feigengestaltige Schnecke). — Für die Geschenke wird hiemit der Dank ausgesprochen. Ankauf: 1 Euplectella Aspergillum Ovv. (Gießkannen-Schwamm); 1 Sammlung von BO Stück Laub- und Nadelhölzer in Längs- und Querschnitt, theils roh, theils poliert, theils glatt gehobelt, mit Zweigen, Blättern, Blüthen, Früchten und den wichtigsten Schädlingen derselben auf verschiedenen Entwickelungsstufen. Stand der Sammlungen im Schuljahre 1895/96 : Zuwachs: Abgang: Nr. Stück Wert 11. kr. Wirbelthiere: WM) 421 1264 62 Wirbellose Thiere: 101 2304 295 20 Zootom. Präparate: 105 136 293 17 Herbarium: 55 74 Fascikel 162 70 Pilzsammlung: 150 150 228 93 Mineralien: tili 686 236 11 Krystall-Modelle: 18 173 90 13 Gesteine: 265 296 53 90 Petrefacten: 210 288 59 85 Abbildungen: li) 951 168 98 Instrumente: 1«) 23 317 65 Summa: 1953 5502 3171 24 Wirbelthiere: :i 3 5 50 Wirbellose Thiere: :i 102 10 45 Zootom. Präparate: l 1 3 — Holzsammlung: l 30 28 50 Gesteine: 9 !) 1 20 Summa: Wirbelthiere: 17 1 145 1 48 65 2 — Stand der Sammlung im Schuljahre 1896/97. Nr. Stück Wert 11. kr. Wirbelthiere: • 402 423 1268 12 Wirbellose Thiere: 104 24<>i 305 6b Zootom Präparate: 106 137 296 17 Herbarium: 55 74 Fascikel 162 7(1 Holzsammlung: 1 30 28 50 Pilzsammlung: 150 150 228 93 Mineralien: 611 686 236 11 Krystall-Modelle: 18 173 90 13 Gesteine: 274 305 55 10 Petrefacten: 210 288 59 85 Abbildungen: 19 951 168 98 Instrumente: l'.l 23 317 65 Summa: 1969 5646 3217 89 F. Physik. (Unter der Obhut des Prof. Dr. G. v. Britto.) Ankauf: Pyrometer nach Borda.............................................im Werte von 15 II. — kr. Ringförmiger Magnet...........................................„ „ „ 5 „ „ Haarhygrometer nach Saussure..................................„ „ „ 10 „ —■ „ Glasplatten für Capillaritätserscheinung....................im Werte von 3 fl. — Ir. Modell des Aneroidbarometers.................................„ „ „ 22 „ — ,. Apparat für Wärmeentwicklung durch Reibung . ... „ „ „ 3 ,, — „ Apparat für Wärmeentwicklung durch den elektrischen Strom „ „ „ 8 „ — „ Zusammen 7 Stücke . . im Werte von 60 fl. — „ Abfall: 2 Gummiballen für die Luftpumpe ...............................„ „ „ — fl. 20kr. Stand am Schlüsse des Schuljahres: 072 Stück ..........................im Werte von .">('>.34 fl. 80 kr. G. Chemie. (Unter der Obhut des Prof. R. Spiller.) Ankauf: 5 technologische Wandbilder, 1 Lehrbuch der Photographievon G. Pizzighelli, Ergänzungen der Glaswaren, Verbrauchsgegenstände. Stand der Sammlung: 2690 Stück, Wert 1012 fl. 07 kr. H. Freihandzeichnen. (Unter der Obhut des Prof. A. Hesse.) Ankauf: Die Pflanze in der Kunst, die ersten 4 Hefte, von R. v. Sjtorck; ]() elementare, Holzmodelle, 11 Gipsmodelle. Stand der Sammlung: Vorlagenwerke, Draht-, Holz-, Thon- und Gipsmodelle, Zeichenapparate, u. a. 4-10 Nummern mit 2342 Stücken, Wert 1022 fl. 88 kr. J. Gesang. (Unter der Obhut des Nebenlehrers L. Dobrowolny.) Ankauf: Die österr. Volkshymne, 100Blätter; Pfeil, Liederschatz Edition Peters 2271 c, d und 2280 a, b, c, d, 18 Hefte; Schubert, deutsche Messe in 5 Heften und 18 Heft- Abschriften. Stand der Sammlung: 51 Stück mit 127 Heften und 1350 Blätter. Wert 172 fl. 77 kr. K. Jugendspielg-eräthe. (Unter der Obhut des Prof. E. Sokoli.) Ankauf: 3 Schlaghölzer, 10 Fahnen, 12 Spielbücher von Kolilrausch-Marten, 2 Rallen. Stand der Sammlung: 81 Stück im Werte von 62 fl. 0 kr. X. Maturitätsprüfung. Die mündliche Wiederholungsprüfung der am 3. Juli 1890 abgehaltenen Maturitätsprüfung fand aus Physik unter dem Vorsitze des Herrn k. k. Landesscliulinspectors Dr. Job. Zindler am 24. September statt; der Prüfling bestand dieselbe, so dass von den vorjährigen 17 Abiturienten 3 mit Auszeichnung und 13 einfach reif erklärt werden konnten, 1 wurde auf 1 Jahr reprobiert. Zur XXIII. Maturitätsprüfung am Ende des laufenden Schuljahres 1890/7 meldeten sich 19 Schüler der VII. Classe und 1 Externist; mit Conferenzbeschluss vom 28. Mai 1. J. wurden auch alle zugelassen. Bei der schriftlichen Prüfung vom 31. Mai bis 4. Juni waren nachstehende Aufgaben zu bearbeiten: Aus der darstellenden Geometrie (31. Mai): 1. Ein. Quadrat ab cd ist in der Weise darzustellen, dass die Seite ab auf einer gegebenen Geraden vh liegt und sein Mittelpunkt mit einem gegebenen Punkte m zusammenfälli. li (0, 8, 0 cm), v (12, 0, 10 cm)‘ m (2, 4, 6 cm). 2. Der durch 3 Punkte a, b und c bestimmte Kreis soll als die Basis.eines gleichseitiger, nach aufwärts gerichteten Kegels angenommen und an diesen Kegel sollen die tangierenden Ebenen parallel zu einer Geraden bestimmt werden. a (12, 4 5, 8 cm), b (12'5, 9, 3 5 cm), c (7, 4, 3-5 cm). Die Richtung der Geraden ist durch die Spitze des Kegels und durch den Coordinaten-Ursprung A gegeben. 3. Conslruction des Schattens einer Pyramide auf ein Parallelepiped und auf die Grundebene in centraler Projection. Pyramide: s (—5, 7, Gern). Basis ein Quadrat in gerader Ansicht; Seite 35cm lang. Parallelepiped: Die Grundfläche ist ein Rechteck a b c d in der Grundebene, a, (—4'5, 2‘5 cm), li, (x =-f ä’5, y = 7 cm), b c = 4'5 cm, h = 3cm. Distanz 20 cm, Horizonthöhe 8 cm. Die Richtung der Lichtstrahlen ist die übliche. Aus der Mathematik (1. Juni): 1. Folgende Gleichung ist aufzulösen: x2'—3x-j-2 y"~x2 — 3 x -}- G = 4. 2. Wie groß sind die Seiten und die Winkel eines rechtwinkligen sphärischen Dreieckes, wenn die Summe der beiden schiefen Winkel gleich 24S° 44' und die Summe der beiden Katheten um 180° größer ist als die Hypothenuse? 3. In einer Ebene sind 3 Strecken in verschiedenen geraden Linien verzeichnet und es soll nun planimetrisch ein Punkt ermittelt werden, der die Eigenschaft hat, dass, wenn man ihn mit den Endpunkten der 3 gegebenen Strecken durch gerade Linien verbindet, die erhaltenen 3 Dreiecke flächengleich sind. Die angegebene Construction ist entsprechend zu begründen. Aus der englischen Sprache (2. Juni): Macaulay, The History of England, I, 415 f. (Tauchnitz). — Benefits derived by the common people from the progress of civilisation — war in das Deutsche zu übersetzen. Aus der der deutschen Sprache (3. Juni): Die Naturkräfle im Dienste des Menschen. Aus der französischen Sprache (4. Juni): a) Übersetzung aus dem Deutschen ins Französische: „Nacht und Tag“. (Von Herder.) b) Übersetzung aus dem Französischen ins Deutsche: „La nature et l’homme“. (Buffon.) Die mündliche Maturitätsprüfung wurde am 1., 2. und 3. Juli 1. J. unter dem Vorsitze des Herrn Directors des hies. Gymnasiums Dr. P. Stornik abgelegt, welcher den erkrankten Herrn k. k. Landesschulinspectors Dr. J. Zindler zu vertreten hatte, und erhielten hiebei von den 20 Prüflingen: 2 ein Zeugnis der Reife mit Auszeichnung, 13 ein Zeugnis der Reife, 3 bekamen die Erlaubnis, die Prüfung aus einem Gegenstände nach den Ferien zu wiederholen, 2 wurden auf 1 Jahr reprobiert. Verzeichnis der im Sommer 1897 für reif Erklärten. 1 Name 1 Geburtsort 1 Alter, |Jahre Dauer der Studien-Jahre Grad der Reife Gewählter Beruf 1. Bobek Johann Marburg 18 7 Realsch. Marburg reif Bahndienst 2. Denzel Ignaz Marburg 19 7 Realsch. Marburg reif Bahndienst 3. Dobrovich Rudolf Pola 19 j 4 Realsch. Pola 3 Realsch. Marburg reif Bahndienst 4. Franz Karl Marburg 18 7 Realsch. Marburg reif Bahndienst 5. Häring Georg Pöttsching in Ungarn 19 7 Realsch. Marburg reif Bahndienst 6. Jelinek Franz Marburg 21 7 Realsch. Marburg reif Bahndienst Komenda Nabresina 18 7 Realsch. Marburg reif m. Aus- technische 7. Georg zeichnung i Hochschule 1 7 Realsch. Jägerndorf technische 8. Kosak Jägerndorf £0 ’/a Realsch. Troppau I reif Heinrich in Schlesien 1 ’/2 Realsch. Marburg Hochschule 9. 10. i 11. Kratina Julius Kryl Paul Martinz Rembert Graz Luttenberg Marburg 17 20 J 17 7 Realsch. Marburg 1 Unt. Realsch. Luttenberg 6 Realsch. Marburg 7 Realsch. Marburg reif reif reif Bahndienst Staatsdienst technische Hochschule 12. Opelka Josef Luttenberg 21 7 Realsch. Marburg reif Bahndienst 13. Ritter Emil Marburg 17 7 Realsch. Marburg reif Bahndienst 14. Steinbichler Steinbach 19 1 G Realsch. Linz reif Hochschule Johann in Ob.-Ü. j 1 Realsch. Marburg J f.Bodencultur 15. j Welzebach Franz I Marburg 17 7 Realsch. Marburg reif m. Auszeichnung technische Hochschule XI. Zur Jahresgeschichte der Anstalt. Die Aufnahmsprüfungen für die I. (Hasse fanden am 15. Juli und 16. September statt, diejenigen für die übrigen Classen, dann die Wiederholungs- und Nachprüfungen wurden am 17. September abgehallen. Am 18. September war der Eröffnungsgottesdienst, nach demselben begrüßte der Director alle im derzeitigen Exhortenzimmer versammelten Schüler der Anstalt in einer Ansprache und am 19. September begann der Unterricht. Mit, Erl. d. L.-S.-H. vom 3. September, Z. 0342 wurde dem leider nicht unbedenklich erkrankten Mitgliede des Lehrkörpers Prof. Dr. S. M. Prem ein Urlaub bis Ende Juni 1897 ertheilt. Am 18. August war der Lehrkörper bei dem aus Anlass des Allerhöchsten Geburtsfestes Sr. k. u. k. Apostolischen Majestät in der Domkirche abgehaltenen Hochamte durch den Director vertreten. Während der großen Herbstferien sorgte die Stadtgemeinde wie gewöhnlich in umfassender und dankenswerter Weise für eine gründliche Ausbesserung und Reinigung im und am Anstaltsgebäude. Am 24. September besuchte der Herr k. k. Landesschulinspector Dr. Johann Zindler gelegentlich der Maturitätswiederholungsprüfung die Anstalt. Mit Erl. d. L.-S.-R. vom 4. October, Z. 7337 wurde für den beurlaubten Prof. Dr. Prem, auf die Zeit bis 15. September 1897, als supplierender Lehrer Siegmund Ritter von Hartmann bestellt; derselbe verlässt mit. Ende des Schuljahres die Anstalt und hinterlässt ein sehr freundliches Andenken. Er war ein geschätzter und lieber College, den Schülern ein besorgter, mitfühlender und eifriger Lehrer; in der Reihe der Lehrer und Prof. an der liies. vollst. Obertealschule ist er der 47. Am 4. October wurde das Allerhöchste Namensfest Sr. k. u. k. Apostolischen Majestät durch einen Schulgottesdienst gefeiert, und der Lehrkörper wohnte deshalb dem Hochamte in der Domkirche bei; ebenso am 19. November aus Anlass des Allerhöchsten Namensfest.es Ihrer Majestät der Kaiserin. Da der 4. October ein Sonntag war, so hatten die Schüler am 5. October einen schulfreien Tag. Professor Fr. Kaufmann war leider infolge eines schweren ärztlichen Eingriffes ge-nöthigt, in 2 längeren Zeiträumen, 26. October bis 10. Jänner und 15. März bis 15. Mai, seinem Berufe fern zu bleiben und wurde in seinen Fächern von allen Fachcollegen vertreten; mit allseitiger Befriedigung wurde seine vollständige Genesung begrüßt und konnte Prof. Kaufmann bis zum Schlüsse des Schuljahres seiner gewohnten Lelirthätigkeit nachkommen. Infolge Mittheilung des liies. Stadtschulrathes vom 14. December 1896, Z. 1932 wurden auch heuer zu Weihnachten 9 Schüler der Anstalt (der 4., 5., 6. und 7. CI.) mit je 10 fl. der fälligen Sparcasse-Jubiläums-Stiftungs-Zinsen betheilt. Die Privatisten-Prüfungen wurden für das I. Sem. am 8. und 9. Februar abgehalten. Das I. Sem. schloss mit dem 13., das II. Sem. begann mit dem 17. Februar. Am 5. März wurde ein Schüler der IV. Classe während des Unterrichtes von Tobsucht befallen; der Unglückliche ist jedoch erfreulicherweise seither genesen und Privatist der Anstalt. Am 12. April besuchte der Herr k. k. Landesschulinspector Dr. J. Zindler abermals die Anstalt, am 13. April insbesondere die I., III., IV. und V. Classe. Den 30. April geleiteten die Schüler der IV. Classe mit den Director und dem Classen-vorstande den wackeren und tüchtigen Mitschüler „gchell August“ zu Grabe; derselbe war gleich zu Beginn des Schuljahres einem schweren Lungenleiden anheimgefallen, das ihn auch zwang, am 8. April auszutreten. Ebenso wurde dem vorjährigen Abiturienten der Anstalt „Mach Franz“ am 28. Mai von Schülern der VI. und VII. Classe, dann seinen ehemaligen Lehrern mit dem Director das letzte Geleite gegeben; auch er war, nachdem er mit redlicher Mühe die Anstalt gut zurückgelegt, der gleichen tückischen Krankheit erlegen. Wir bewahren den Geschiedenen ein gutes Andenken. Am 30. Mai fand die 1. Preisprüfung aus der „steierm. Geschichte“ an unserer Anstalt statt; durch die fürsorglichen dankenswerten Entschließungen des steierm. Landtages und seines Ausschusses war es möglich, mit Bewilligung des L.-S.-R. diesen Freigegenstand an unserer Anstalt heuer einzuführen. Denselben lehrte der suppl. Lehrer R. v. Hartmann vom 3. November bis zur Prüfung; der letzteren, welche in feierlicher Weise unter dem Vorsitze des Herrn Landesausschussbeisitzers Dr. G. Kokoschinegg, (Se. Exc. der Herr Landeshauptmann Graf Wurmbrand hatte sein Nichterscheinen in einem sehr freundlichen Schreiben entschuldigt), des Herrn k. k. Schulrathes Dir. J. Frank, des Herrn k. k. Directors der hies. Lehrerbildungsanstalt H. Schreiner, zahlreicher Mitglieder des Lehrkörpers und der Schüler der oberen Classen der Anstalt abgehalten wurde, unterzogen sich 5 Schüler der IV. Classe. Den 1. Preis, eine der gestifteten silbernen Medaillen, erhielt Johann Weingerl, den 2. Preis, ebenfalls eine Medaille, Fritz Leithncr; die übrigen 3 Prüflinge Hans v. Sauer, Rudolf Lährm und Friedrich Schrottenbach, die gleichwertig Tüchtiges geleistet hatten, erhielten je ein hübsches Werk. Diese letzteren waren von der Stadtgemeinde Marburg, dem Herrn Bürgermeisterstellvertreter Dr. Job. Schmiderer und dem Lehrenden gewidmet. Während des Schuljahres wurde es den Realschülern viermal unter erleichternden Zahlungsbedingungen ermöglicht, an verschiedenen belehrenden Vorführungen und Vorlesungen durchreisender Unternehmer in und außer dem Schulgebäude tlieilzunehmen (Kinematograph, Thierhändler, astronomische Projectionsbilder, Tausendkünstler). — Am 28. Juni war der Lehrkörper bei dem zum Andenken an das Hinscheiden Sr. Majestät des Kaisers Ferdinand I. in der Domkirche abgehaltenen Trauergottesdienste vertreten. Der Lehrkörper versammelte sich zu 40 Gonferenzen, darunter 8 ord. Monats-, 2 Schluss-und 8 Classenconferenzen. Die Privatisten-Prüfungen für das II. Sem. wurden vom 5.-8. Juli abgehalten. Die „Wiener Ztg.“ vom 9. Juli 1897 brachte die Ernennung des Mitgliedes des Lehrkörpers Ed. Sokoli zum wirklichen Lehrer an der Staatsrealschule im XV. Bez. Wiens. So sehr nun auch diese Ernennung zur Befriedigung des Ernannten und zur Freude seiner Freunde dienen mag, so sehr bedauert der Director und die ganze Anstalt den Abgang dieses äußerst tüchtigen und wissenschaftlich hochgebildeten Lehrers. Drei Jahre zählte ihn der Lehrkörper der Marburger Bealschule mit Stolz zu seinem Mitgliede. Wie er es verstand, mit gewinnender Heiterkeit und großer Begabung die Liebe seiner Schüler zu erringen und sie zu bilden, ebenso sehr war es ihm leicht, wahre Freundschaft im Lehrkörper, ungeheucheltste herzliche Achtung und Wertschätzung seiner Vorgesetzten zu erringen. Was er in unermüdlicher, Thätigkeit bei der Verwaltung beider Anstaltsbüchereien geleistet, wie er als Leiter der Jugendspiele als wahrer väterlicher Freund der Jugend auftrat, das bleibt hier amtlich und außeramtlich unvergessen. Alle, die mit ihm zu thun hatten, haben in ihm einen wackeren ganzen Mann, einen in seinem Berufe hochbefähigten Arbeiter, einen treuen, verlässlichen Freund kennen, schätzen oder lieben gelernt. Seine Zukunft gestalte sich so glücklich, als es Prof. Sokoli verdient; wir bedauern sein Scheiden, seine neue Anstalt beglückwünschen wir von Herzen, dass sie ihn gewonnen. Am 15. Juli wurde das Schuljahr mit einem Gottesdienste, einer Abschiedsrede des Directors an die versammelten Schüler und der Zeugnisvertheilung geschlossen. XII. Verfügungen der Vorgesetzten Behörden. 1. L.-S.-R. 1. Juli 1896, Z. 489(5. Bekanntgabe der Anordnung des h. k. k. Min. f. C. u. U. vom II. Juni 1895, Z. 13582, dass die auf Grund Allerhöchster Genehmigung vom 0. April 1890 vorgeschriebene Melodie der Volkshymne künftighin an allen Staatsanstalten zu singen ist. 2. L.-S.-R. vom 23. Juli 1896, Z. 5595. Genehmigung der vorgeschlagenen Stundeneintheilung für das nächste Schuljahr 1896/7. 3. L.-S.-B. vom 10. August 1896, Z. 6011. Der in den Oberclassen neu einzuführende Religionsunterricht ist im Schuljahre 1896/7 blos in der V. Classe zu ertheilen. 4. L.-S.-R. vom 3. September 1896, Z. 6342. Prof. Dr. S. M. Prem wird ein Krankenurlaub für die Dauer des Schuljahres 1896/97 ertheilt. 5. L.-S.-R. vom 5. September 1890, Z. 6602. Mittlieilung, dass der steierm. Landesausschuss unter dem 28. August 18%, Z. 22029 bekannt gegeben, es werde in das Präliminare für 1897 die Remuneration für den Lehrer der steierm. Geschichte an der hies. Anstalt, sowie die Bedeckung für 2 Preismedaillen eingestellt. 6. L.-S.-R. vom 8. September 181)0, Z. 6306. Anordnung der im Schuljahre 1896/7 in Gebrauch zu nehmenden Lehrbücher, sowie des Lehrplanes für den Religionsunterricht. 7. L.-S.-R. vom 14. September 1896, Z. 6769. Es werden die Verordnungen des Marburger Stadtscliulrathes, welche die Schulgesundheitspflege betreffen, zur Beachtung vorgeschrieben. 8. L.-S.-R. vom 4. October 1896, Z. 7337. Siegmund R. v. Hartmann wird als suppl. Lehrer für das 1. Schuljahr bestellt. 9. Statthalterei, 13. October 1896, Z. 3029. Bekanntgabe von Fahrtbegünstigungen für Staatsbeamte des Ruhestandes auf den k. k. Staatsbahnen. 10. L.-S.-R. vom 22. October 1896, Z. 7270. Genehmigung der Ertheilung des Unterrichtes in den Freigegenständen. 11. L.-S.-R. vom 19. October 1896, Z. 7780. Bekanntgabe der geänderten Lehrpläne der Naturgeschichte für die V. Classe, der Chemie und darst. Geoin. für die VI. Classe. 12. L.-S.-R. vom 26. October 1896, Z. 7633. Genehmigung der geänderten Stundeneintheilung und der neuen Lehrfächervertheilung für 1896/7. 13. L.-S.-R. vom 12. November 1896, Z. 8715. Genehmigung der neuen Stundeneintheilung für den Gesangsunterricht. 14. L.-S.-R. vom 13. December 1896, Z. 9590. Mittheilung, dass das h. k. k. Min. f. C. u. U. keinen Assistenten für den Freihandzeichenunterricht bewilligt und Anordnung, es sei zu Beginn des Schuljahres 1897/8 über die Nothwendigkeit der Errichtung einer Parallelabtheilung für die I. Classe zu berichten. 15. L.-S.-R. vom 19. December 1896, Z. 9918. Anordnung der Verlängerung der Weihnachtsferien bis 4. Jänner. 16. L.-S.-R. vom 9. Jänner 1897, Z. 76. Infolge h. Min.-Erl. sind bei der Aufnahmsprüfung für die I. Classe im Rechnen auch Textaufgaben zu geben. 17. L.-S.-R. vom 4. Februar 1897, Z. 9892. Der Landesschulrath nimmt den Jahreshaupt-bericht betreffend den wissenschaftlichen und sittlichen Zustand der Anstalt im Schuljahre 1895/6 mit Befriedigung zur Kenntnis, und spricht der Direction, sowie dem Lehrkörper für das pflichteifrige; einträchtige und von guten Erfolgen begleitete Zusammenwirken seine Anerkennung aus. 18. L.-S.-R. vom 16. März 1897, Z. 1933. Genehmigung der neuen Stundeneintheilung von Ostern ab. 19. L.-S.-R. vom 11. März 1897, Z. 902. Gemäß der h. Min.-Erl. vom 22. Jänner 1897, Z. 649 wird die Direction beauftragt, über vorkommende Übelstände bei Studentenquartieren und die zu treffenden Gegenmaßregeln zu berichten. 20. L.-S.-R. vom 26. März 1897, Z. 2144. Genehmigung der durch die Erkrankung Prof. Kaufmann’s neuerlich notlnvendig gewordenen Änderung der Stunden- und Lehrfächereintheilung. 21. L.-S.-R. vom 10. April 1897, Z. 2578. Der Herr Min. f. C. u. U. hat mit Erl. vom 1. März 1897, Z. 4813 die Einrichtung eines Lehrzimmers der k. k. Staatsoberrealschule in Marburg als Hauskapelle für diese Anstalt genehmigt. Die betreffenden Herstellungen werden nach Genehmigung des nächstjährigen Staatsvoranschlages im Laufe des Jahres 1898 bewirkt. 22. L.-S.-R. vom 20. April 1897, Z. 2520. Genehmigung der Verlegung von Turnunterrichtsstunden für den Rest des Schuljahres. 23. L.-S.-R. vom 13. April 1897, Z. 2272. Mittheilung, dass im Jahre 1897 die landsturmpflichtigen Lehrpersonen dieser Anstalt für den Kriegsfall vom Kriegsdienste nicht befreit werden. 24. L.-S.-R. vom 13. April 1897, Z. 2547. Es wird die Anschaffung der Wandtafel von Dr. S. Kobn „Erste Hilfe bei Unfällen“ behufs Anbringung in den Classenzimmern empfohlen. 25. L.-S.-R. vom 27. April 1897, Z. 2632. Genehmigung der für 1897/8 beantragten Lehrbücher und Lehrbehelfe, 26. L.-S.-R. vom 13. Mai 1897, Z. 3551. Genehmigung der Vertheilung der Lehrfächer und der Classenvorstandsehaften für 1897/8. 27. L.-S.-R. vom 25. Mai 1897, Z. 3680. Bewilligung, dass die für 1897/8 für die V. und VI. Classe beantragten Religionslehrbücher in Gebrauch genommen werden können. 28. L.-S.-R. vom 30. Juni 1897, Z. 4743. Infolge plötzlicher Erkrankung des k. k. Landesschul-inspectors Dr. Job. Zindler wird der Director des k. k. Staats-Gymnasiums in Marburg Dr. Peter Stornik in Vertretung des Genannten mit dem Vorsitze bei den am 1. Juli d. J. an der Staats-Oberrealschule in Marburg beginnenden mündlichen Maturitätsprüfungen betraut. XIII. Religiöse Übungen. Die katholischen Schüler aller Classen wurden im Schuljahre 1896/7 4S mal an Sonn-und Feiertagen zur hl. Messe in die Aloisiuskirche geführt; vor derselben wurde jedesmal in einem Saale des Anstaltsgebäudes die Exhorte abgehalten. Während der Messe wurde meist von allen Schülern einstimmig eines der 5 an der Anstalt üblichen allgemeinen Kirchenlieder gesungen; 8 mal wurden von den eigentlichen Gesangsschülern unter Leitung des Gesangslehrers am Kirchenchore besonders eingeübte Kirchengesänge vorgetragen. Am 18. September fand der feierliche Eröffnungsgottesdienst und am 15. Juli das Dankamt statt. Am 7. und 8. October, 31. März und 1. April, ferner am 7. und 8. Juli (die VII. Classe am 23. Juni) empfiengen alle kath. Schüler die hl. Sacramente der Buße und des Altars. Außer dem Rahmen der vorgeschriebenen gottesdienstlichen Übungen, betheiligten sich die Schüler der 5 Classen, welche Religionsunterricht genossen, am 17. Juni, dem Frohn-leichnamstage, beim feierlichen Umzuge; an demselben nahmen auch 6 Mitglieder des Lehrkörpers theil. Den Religionsunterricht und die gottesdienstlichen Übungen der evangel. Schüler überwacht das hies. evangel. Pfarramt, bei den wenigen israelitischen Schülern das Elternhaus. XIV. Förderung der körperlichen Ausbildung der Schüler. Der Turnunterricht wurde heuer, seit 9. November 1896, zum erstenmale in den vorgeschriebenen 7 Abtheilungen, jede Classe für sich, in 14 wöchentlichen Unterrichtsstunden ertheilt und gelangte hiebei auch im II. Semester bereits, gemäß dem Erlasse d. hob. Minist, f. C. u. U. vom 12. Febr. 1897, Z. 17261, der neue Lehrplan und die zugehörige Instruction soweit möglich zur Anwendung. Die Conferenz zur Berathung der Maßnahmen für die Förderung der körperlichen Ausbildung und Gesundheitspflege fand am 8. Jänner 1897'statt und beschäftigte sich hauptsächlich mit den für Eisläufen, Spielen, Baden und Schwimmen zu treffenden Veranstaltungen. Wie im Vorjahre wurde auch heuer mit dem hies. Stadtverschönerungsverein die Vereinbarung getroffen, dass gegen Entrichtung eines Gesammtbetrages von 90 fl. jeder Realschüler den ganzen Winter hindurch, wann und wie oft immer, am Eislaufplatze dieses Vereines Schlittschuhlaufen dürfe. An den 14 Eislauftagen dieses Winters trieb unsere Jugend diese gesundheitsfördernde Bewegung; doch musste einerseits wegen allzu großem Eifer die betreffende Lauffreiheit eingeschränkt werden, andererseits verwendete der Verschönerungsverein das Eis anderweitig, so dass diese Einrichtung im nächsten Jahre einer anderen wird weichen müssen. Über Ansuchen der Direction überließ wieder das löbliche Oommando des 3. Bataillons vom k. k. Landwehr-Inft.-Regt. Graz Nr. 3 mit Zuschrift vom 10. Jänner 1897, Nr. 34 in entgegenkommendster Weise den kleinen Exercierplatz nächst dem Volksgarten der Anstalt zu Jugendspielzwecken u. zw. für jeden Mittwoch und Samstag des Jahres 1897 nachmittags von 4 Uhr an. —r Es wurde an 17 Nachmittagen je 1 ’/2 Stunden lang gespielt; anfangs von 4 Uhr, dann von 5, 6, und 7 Uhr an. Die Theilnahme ist aus folgender Zusammenstellung ersichtlich: Spiel- tag 1. 2. 3. 4. 5. 0. 7. 8. ‘J. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. A m 27./3. 3./i. 7./4. 10./4. 21./4. 28-/4. 1./5. 5./5. 22./S. 30./5. 2./C. 9./6. 12./6. 16./6. 19./6. 23 ./6. 30./«. G lass e Summe der Theil-nehmer I. 11. III. IV. V. VI. VII. 1 55 19 20 19 15 4 132 40 18 18 17 15 4 1 113 36 22 18 26 14 — — 116 45 19 18 24 15 — — 121 34 18 8 19 16 4 — 99 : 36 18 12 22 15 4 — 107 32 17 6 22 18 4 — 99 36 18 8 21 18 6 — 107 ; 44 18 8 19 14 6 — 109 32 20 8 18 16 4 118 36 22 10 16 14 4 — 102 28 18 8 13 10 3 _ 80 ; 38 22 8 16 15 6 — 105 1 28 18 8 18 12 4 — 88 1 32 21 10 16 14 4 — 97 29 20 10 16 15 3 — 93 18 14 8 — 7 3 50 ligten s 55 ich als 35 25 29 21 21 19 209 35 19 11 17 15 4 — 101 von den öflentl. Schülern durchschnittl. Die verhältnismäßig größte Betheiligung war erfreuliclierweise in einer der oberen Classen, und zwar in der V. zu finden. Die arge Hitze und die Schulschlussarbeiten machten dein sonst sehr regen Spielen ein Ende. Oie Spiele, die geübt wurden, waren: Den dritten abschlagen, Schlagball, Fuchs im Loch, Reiterball, Kaiserbai!, Schleuderball, Barlauf, schwarzer Mann, Weiße und Schwarze, Wettlaufen, Kreisbali, Jagdball, Haschen, letztes Paar herbei, Diebschlagen, Seilziehen; die Spiele hatte der Turnlehrer den Winter über eingeübt, beaufsichtigt wurden sie am Spielplatze von den Professoren Sokoli und Bittner. Der zu Anfang des Schuljahres zu Jugendspielzwecken eingehobene Betrag von 67 fl. 60 kr. (siehe Schülernachweise 8.) wurde theilweise zu Ergänzungen und Herstellungen der vorhandenen Spielgeräthe verwendet. Für die Badezeit stehen den Realschülern mehrere Privat-Bäder und das Communal-Freibad in der Drau zur Verfügung; außerdem bewilligten wie in früheren Jahren, so auch heuer das hies. k. u. k. Militärstationscommando und das Commando der k. u. k. Infanterie-Cadettenscliule in dankenswerter Weise die Benützung der beiden Militär-Schwimmanstalten; die Realschüler dürfen gegen Entrichtung von je 5 kr. in diesen Anstalten, im Cadettenschul-bade zu eigenen Stunden, baden. Dem Radfahren steht der Director wohlwollend gegenüber, wenn er auch auf der Befolgung der betreffenden öffentl. Vorschriften bestehen muss ; ein radfahrendes Mitglied des Lehrkörpers macht zuweilen mit Schülern Ausflüge auf dem Rade. Am 26. Mai wurden von den einzelnen Classen unter Führung der Classenvorstände Ausflüge in die Umgebung unternommen: die I. Glasse nach Maria-Rast, Zellnitz, — die II. Classe nach Hl. Kreuz, — die III. und IV. Classe nach Fresen (Remschnigg), — die V. Classe nach Lorenzen. Außerdem machte die VII. Classe mit. ihrem Vorstande 4 größere Spaziergänge während des Jahres und ebenso führte der Vorstand der II. Classe diese im Herbste an 3 Nachmittagen in die Umgebung. Die sogenannte Zwischenstunde uin 10 Uhr verbringen die Schüler entweder auf den Gängen und im Vorhause oder bei gutem Wetter im Hofe; die Lehrzimmer werden nicht nur während dieser Zeit, sondern wenn nur möglich morgens, mittags und abends gelüftet, Die ungesunde Heizzeit war heuer eine verhältnismäßig kurze und dauerte vom 16. November bis 1. März. Der Gesundheitszustand der Schüler war das ganze Schuljahr hindurch durchschnittlich ein sehr günstiger. Bestimmten Erlässen des Landesschulrathes wurde dadurch entsprochen, dass in den einzelnen Lehrzimmern die Wandtafel von Dr. Kolm „Erste Hilfe bei Unfällen“ und dann die Verordnung des Landesschulrathes vom 5. August 1S88 zur Hintanhaltung der Verbreitung ansteckender Krankheiten in den Schulen“ dauernd angebracht wurden. Auch wurde für die Anstalt eine Taschenapotheke angeschafft; dieselbe befindet sich an einem bestimmten Orte in der Directionskanzlei. Es war glücklicherweise heuer nicht nöthig von ihr Gebrauch zu machen. Legitimationen zum Besuche der Studentenherbergen des ü. u. Ü. Alpenvereines wurden in einigen Fällen verabfolgt. 1. II. III. IV. V. V, VII. Summe Von am Schuljahrsehlusse verblieb, öffentl. Schülern 59 35 25 29 2 t 21 19 209 waren Schwimmer . . 14 18 17 20 21 11 4 105 „ Eisläufer . . . 42 28 19 26 28 15 6 164 ,, Badfahrer . . 4 6 6 12 7 1 — 36 haben sich bei den Jugendspielen betheiligt . . . 59 31 17 27 21 14 1 170 wohnten in den letzten Schulwochen am Lande . 1 3 3 9 leben in den Ferien am Laude 32 27 20 23 12 8 0 128 Kundmachungen für das nächste Schuljahr 1897 8. XV. Verzeichnis der Lehrbücher und Lehrbehelfe für das Schuljahr 1897/8. Sach ('lassen, innerhalb derselben nach Gegenständen geordnet. I. ©lasse. Religion. Leinkauf: Kurzgefasste katholische Glaubens- und Sittenlehre für die I. Classe der Mittelschulen. Wien, Kirsch. 10. Aufl. 1890. 11. Aull, 1893. 65 kr. Deutsch. Willomitzer: Deutsche Grammatik für die üsterr. Mittelschulen nebst einem Anhänge: Grundzüge der deutschen Prosodik und Metrik. Wien, Klinkhardt. 6. Aufl. 1894. 7. Aufl. 1897. 1 fl. 20 kr. Ausschluss der früheren Auflagen. — Lampe]: Deutsches Lesebuch für die I. Classe der Mittelschulen. Wien, Holder. 4. Aufl. 1888. 5. Aufl. 1892. 1 fl., 6. Aull. 1894, 1 11. 04 kr. Slovenisch. Lendovšek: Slovenisches Elementarbuch für Mittelschulen und Lehrerbildungsanstalten. Wien, k. k. Schulbücherverlag. 1890. 80 kr. Französisch. Bechtel: Französisches Sprech- und Lesebuch. I. Stufe. Wien, Klinkhardt. 5. Aufl. 1893. 75 kr. Ausschluss der 1. Aufl. Geographie. Richter: Lehrbuch der Geographie für die I., II. u. III. Classe der Mittelschulen. Wien, Tempsky. 1. Aufl. 1894, wesentlich unveränderte 2. Aufl. 1895. 1 fl. 50 kr. — Kozenn-Haardt-Umlauft: Geographischer Schulatlas für Gymnasial-, Beal- und Handelsschulen. Wien, Holzel. 3t. Aufl. 1890, 59 Karten. 35. Aufl. 1891, 59 Karten. 36. Aufl. 1893, 59 Karten. 3 fl. 60 kr. Mathematik. Lindenthal: Bechenlehre für die 2 untersten Classen der Bealschulen, Wien, Hölder, 1896. 90 kr, Naturgeschichte. Pokorny-Latzel-Mi';: Illustrierte Naturgeschichte des Thierreiches für die unteren Glassen der Mittelschulen. Wien und Prag, Tempsky. 23. Aufl. 1893, verbesserte 24. Aufl. 1806. 1 fl. 30 kr. Ausschluss der früheren Auflagen. Freihandzeichnen. Streißler: Geometrische Formenlehre. I. Theil. Triest, Schirnpff. 8. Aufl. 1893. 80 kr. Schönschreiben. Vom Fachlehrer zu bestimmende Hefte. II.