« » Samstag am «T Jänner «8.5«. D" „Vald>,.i,^ ^.itliii,," srsliciül. mil '.'Iii^iui!»-," 0l.. li^lbjahriq 5 ll. .i^» fr , >»ll Kreuzband i», (^'„ll'tliir >,a»< jal'rig l^ si., l, .1 !b j ä >, ri g <> il. iful oi< Z»>'lflluu., .ü'i H.nli still» halbja!, liq .!» lr. mchr ^l enilicht,». Mit dcr ^osi porlo« >rei ^aii^jii l> r i,i uiil.l .'t^xzt'.lüc' ii-ir >il0i»^t>r '.'lrr.ssl ü s? , !, a Id ja!?riq 7 ll. ^l<> ll. — ) » f. r>, tio n ^ g» l>,, l, r für ^iils H^'.,tt.ii^ilc »l'rr rc:> ^>l>l,u d.rsclbm, für »>>l-maliq. Eiüsch.,,,,1,,^'^ ^- ill,' ,n'>l»lal,>^ ^ kr., silr dn'!»l>,Ii>ic .'> lv. (,s, U. ^m.l^!.' di,< li Zciln, loi^'l l st. fiir :l M,ü . 50 lr. sur 2 'l'i.U ,»» 4» lr, fiir > Mil ,in,»sch.Uti». Zu di.'s,n ^(l>iil)rn> ist »ach ^cxl „prcvisorischlN Gcse^e vuui <>. ^loucml'er ld^i fur ^üscraNl'in'i^'.üircl" noch ll) lr. für tin. j^^üi^Iiqr (?insch>iltu»lt l,!»^^»» ^ ^lnllichcr Chris. ^k k. k. Apostolische ?^ajcstät habe,', mil Aller^ höchster Enlschließnng vom 2ü. Dezember v. I. aller, ^"äoign zu gcsiaiten geruht, daß dem Finanzrathe dcr ilngarischcn Finanz^ LandcS- Dircktionsabtheilnng zu Ofm. Ioscf Kalosy. bcim U^rvttittc in dli, .'mycnand ^i, ^ili,,y^^^ ^.sncdcnhcit mit fti.ur uw unnoct clftigrn und rvspri^li^eu Vcvwcndmig zl> cncmun gcgcl'rn wndr. Sc k. k. Apostolischr M^jrslät Y^d7n mit Allcr-hoch'ttr E..tschlicL..»^ .om 7. ^^u.cr d. I. oic dc. ^!" k. k. Ol'crlmldlsgrnchlc in H^mmmstadt crlc, d'glc N^thöstcljc drm Finmi^all) dcr Fimnizprokli^ luv ,n Hcrmannftadt, .ftoin^d ^ ch midt, «lkrgim-dlgN zu unlcihrn gruiyt. Ee. k. k. -Apon^Iischc Majestät yalicn mit Allcv-l)öchslcv Entschließung vmn 26. Dczcmbcv l8.'i^ or» Nouism'ischcu Direktor dcs Gminuisiums zu E^cr, Ioscf Hofmcinn. zum wirllichcu Direktor dicscv ^th'.anstcüt alllr^nadi^st zu crncmicn geruht. Am 10. Iäimcr l. I. wird in dcr k.k. Hos> nnd ^"^'"ckcrci in Wien das I. Ltück dcö Reichs. "c,eiMwttcü m^^gcl'cn nnd versendet. Nr 1 ?^> ""'"^ """ « y ^ Veroronnn^ dcs Ministerinmö des Innern "- <-. N.vcn.bcr ,8ii^ ^. ^ittsan, fur d.s Groß- fnrG.lizien ^' "^" ^0'.,chns!en l'e^'iglich der ^rl'folgc in . m,Mern. ""^ "uf da, GroMr^tlM, itra> ^ lm. ^^.,eh.tt werden. '"'^".,?^ ^'»'"liche Verordnung vom 2l. Dczember ">', l'ttrch'cnd die Kompcten;-Erivciterung dcr '"^r Anzahl m„chnlichc Tamcn und Hnrcn alt., .lim Nr A. Die Verordnnng dcs Justizministeriums vom 2^. Dezember ^.'l!, — wirksam für die Krön-ländcr Ungarn, i^roatien und Slavonic,,, die ser-bische Woiwodschaft mit dem Tcmcscr Vanat und Siebenbürgen — betreffend das Rccht der znr An<<< nbung des Nichteramtcs befähigten Persoiun, sich in ihren eigenen Rechtöangelegenheiten selbst zli vertreten. Nr. 4. Dic Verordnung des Ministeriums des Innern vom 20. Dezember ltt.'l.'!, hinsichtlich der An-wendnug der A. h. Norm vom 20. August ltt. betreffend die Ansmiltlung dcr Rnhestands- nnd Versorgnngs'Gebühren für Vcamte nnd Diener, welche verschiedenen Fondcn gedient haben, beziehungsweise für deren Wttwen nnd Waisen. Nr. .'l. Dcn Erlass des Handelsministeriums vom '^l. Dczcmbcr l^il.'i. — wirlsam für alic Bänder, in welchen, daS Allerhöchste Hansirgeset) vom ^. Seplcniber 18^2 Giltiglcit hat, — womit die im §.17. des Allerhöchsten Hansirgcsepcö v. ^. Scp-tcinbcr !8li2 enlhallcncn Begünstigungen auf die Bewohner des Finmaner Montanbezirles nnd dcr Gemeinden von Scverin und Vosiljcvo, dic Ve. wohncr dcs Flitschcr Vezirkcs, die Bewohner von Andrichow , Ficnty, Przeworl. Dcnibovizc nno Gorlice in Galizicn. dic Bewohner dcr chc. maligcn Warasdincr Vizegespanschasl, nnd endlich auf dic Bcntelluchmachrr von Mijava in Ungarn, rücksichtlich dcs Hansirhandelö mit gewissen Waren, cmsgedrhnt werden. Nr. (». Dcn Erlaß dcs Instizministcrinms v. !t. Iänncr 18.'^ — giltig für alle Grönländer, mit Aus-«ahme dcr Militärgrcnzc — die Veslimmnng dcr k. k. Hof- nnd Slaatsornelcrci znr Vcnrtheilllng der Echthcit dcr Stcmpcl-Marken bclrcsscnd. Mit diesem Stücke zngleich wird auch das Inhalt s'N egistcr der im Monatc Dczeinbc r l8ll.'! a^lsgegcbcncn Stücke des Ncichsgcsehblattcs. — dann Ständen in dcn nach Thnnlichkcit festlich geschmückten' Vereinslocalitätcn zn dcr gemüthlichen, wonnevollen Christbannl'Festlichkeit, welche wir dcr gütigen, opfer^ willigen Theilnahme der edlen hochherzigen Damen^ unserer Hanptstadt, lind insbesondere der gnädigen^ ^rau des Hochivohlgebornen Hnln ^andesgerichts^ präsidentcn Ritter v. Iosch, zu verdanken habrn,' Hrchwclche das Anfftcllen. AllSschmneken nnd Behän ' gen deS (5hristban!m's in herablassender Güte über»' nommen l,at. — Mit dem Absingen eines Vcreins-nnd cineö ^rippenliedes. ivelches ans die in einer Ecke dco lokales anfgestelltc. schön beleuchtete Krippe Bezug hatte, nahm die Festlichkeit ihren Anfang, wor< auf eine lnrzc Ansprache unseres Herrn VereinSvor^ stehers folgte, in welcher derselbe nach dcr AlBernng^ seiner nnd nusrr Aller gemeinschaftlichen Freude über^ die zu Stande gekommene erhabene Feier deS Tages, über die Bedeutung des Christbaumes sprach nnd besonders hervorhob, daß, so wie »it der winterlichen Zeit, in weichn- bei langen, finstere» Nachten und bei' der eisigen Kälte die Bäume >u der Kegel nieht ginnen, jene Zeit vor der Gebnrt Cluifti, dk Zeit des finstern Unglaubens und der tiefen Vcrsnutznhcit dcr Sitten.! ;u vergleichen sei. so anch der grllne Cl'listbanm in' den Decembcrtageu an jene l'imnlllsche Sonne der' Gerechtigkeit erinnere, welche mit dcr Geburt des göttlichen Heilandes auf der Erde erschienen ist, unl^ zn dem abgelaufenen Jahrgange 18l»l» des Neichsg esephla ttes. nebst dem Titel-blatte, ein doppeltes Ncpcrtorium ans< gegeben und versendet werden, wovon das Erste ein chronologisches nnd das Zweite ein alphabe» tisch es Uerzcichnist dcr Gesetze und Verordnungen enthält, welche in den, im abgelaufenen Jahrgange I8lili ansgegebcncn Xl.IX Stücken erschienen sind. Wien. 9. Jänner ltt.'lli. Vom k. k. Redaktionsbnreau dcs Neichsgesepblalteö. Aichlaltlllichl'r TlMs. vaibacb, am N. Jänner. Die hiesige Handds» und Gewcrbelammcr hat sich in der gestern abgehaltenen Plenarsitzung e i u> stimmig für den Bericht dcs Comit<>. und hiermit für das im Entwnrfc des nenen Gewcrbegcsepcs ausgesprochene Prinzip dcr G c w c r b c f r c i> hcit ansgesprochcn. Zum Konkordat. Es hat sich cin s ch wcizcrischeö, p r 0 t e» st anti s ch e s Blatt. das «Tagblatt der Stadt Zürich", über das Konkordat folgendermaßen ausge» lassen: „Innuer ausmcrksamcr wenden sich die Blicke dcr deutschen Völker Oesterreich zn, dessen politisches Gc< baren — gerade dnrch die scheinbaren Widersprüche, iil denen es hervortritt — ein vermehrtes Interesse erwecken mnß. Das „Konkordat »nil Ron," gegen« über den durchgreifenden Schnlverbessernngen; die Hebung dcs Kommunalwesens a/gcnübel der strengeil Feslhaltung kaiserlicher Vorrechte; die Hingabc d,r Domänen zn HypolheklN im Intcressc des Allgemli« nen. gegenüber dein ökonomischer werdenden Staats» Haushalt; die Aufhebnng alles Zuuft» und Innungs« die Finsternisse des Unglaubens zn verschcnchen, die ftostigcn Gemüther zn erwärmen, auf daß — wie in der Frühlingszeit — in der sittlichen Welt Alles zu grünen, neu zu leben anfange, wahrend die Geschenke am Christbanme mabneu sollen an das kostbare Ge» schenk, welches der Sohn Gottes vom Himmel herab gebracht hat. an jenen Frieden nämlich, welcher den Menscheu mit Gott vereinigen soll, und welcher durch del, Genuß der verbotenen Feucht an« Baume im Paradiese verloren gegangen ist. Nach dieser Ansprache ging die Vcrtheilnng der ans einem Tische aufgestellten Gaben, dcr Westeustoffe, Halsschleifen. Fußsocken und derlei brauchbarer Gegcu» stände, mittelst der Vcrlosnng vor sich, nachdem einige Im Vereine besonders thätige Vereins «Mitglieder, nach dem Wnnsche der edlen Spenderinnen, mit besonderen Geschenken betheilt worden waren. Die einzelnen Umstände, daß das kleine Fräulein der Hochwobl» gebornen Frau Präsidrntin die i,'oose aus der Urne heransbob. dic gnädige Fran Präsidentin dic betreff sende Gabe dem aus der Urne Hervorgezogenen selbst überreichte, machte eiuem jeden der über 90 zu Be< thriligcndcn das Christbaum>Geschenk um Vlelcs werth, voller. Und nael'dem Alle auf die angedeutete Welse betheilt worden waren, wurde mit unn freudig geho« benrm Hn;en das schöne Marienlled „die Sonnen blnmc" von Görrcs al'gcsnngen, worauf unser Vcr« H<> zwauges, crschciilen i>« ihrcn Gcgmsäncn als ebcn so viele Rälbsel. Oesterreichs inilcre Politik dürfte wohl dahin ge> l'cn. zn zeigen, daß dcr lvabre Forls^ritt der Vo!k»r nut dcm posiliocn Glanbenslrbcn derselben in keiner' lci HMssion zu kommen bralicht. vielmehr dm'ch das-selbe bedingt nnd gefördert lvird. Oesterreich scheint entschlossen zu sein, alle bessern Errnngcnschaften der Ncllzeit in sich alifzliilehmen. ohm dem zelse^eudeu Geist der lepleru die geringste Bewilligllng z,l gcwa'h' ren. Es überträgt, iln» des Erfolgeo sicher zn fti». das Wächleramt über dil religiösen Bedürfnisse des Voiles anoschließlich »lild uilverkümmert der Kirche, del es von Rechtswegen gebührt. Staatsmänner und Publizisten — so, schrillt die Meinung der Regiernng zu sein — sollen sich möglichst wellig in geistliche An» gtlcgcnheiten. und lilngekehrt sell der Klerns sich auch nnr ausualnnsweise in weltliche, d. i. politische Han» drl mischen. Nur durch strenges EinHallen gegeilsei-tiger Slellling, durch gewissenhafte Achtung gegcusci« tiger Berechtigung werde da»; Ganze gestüt/t, mid sei ein Blstand dc^slll'tll möglich. Das Konkordat schont deinnächst kaliiu etwas anderes zll sein. als eine fak> tische Kuildgebung des Entschlusses, dic Kirche nichl länger besehdcn zll wollen, sondern ihr die Anfgabe zu überlassen, das Heidenlhnm des religiösen Indiffe» rentislnuö zn bekampfeu, das in dcn Gräueln von 184« s» wüst zu Tage trat. Während daher dir Re> giernng der Wissenschaft, dem Handll, der Industrie und der sozialen Entwicklung sammt ihrem anständi-gern Gefolge freien Eiiltrilt gl stallet, soli die Kirche darüber wachen, daß alles Unsaubere drallßen bleibe, «uo dll Sinn für's Göttliche ii, allem Volle trcli> lich gepflegt wrrde. Ob die österreichische Auffas. sung eine richtige ist, wird die Zeit auch bald — fur Protestanten wie für Katholiken — allerwärtö entscheiden." In dilscll Eähen, sügt die „Augslmrgcr Post zcitnlig" bei. liegt zehn Mal mehr Vcrstand, als in all' dem Ballast ron offiziellen lind nichloffiziellcn Ve> denlen. die man von der Spree ans in die Welt versandt hat. Der politische Instinkt diescs Schwel» zerö yat etwas herausgefühlt, was aUcroings in Or« slerrcich besteht nnd iil Vezng ans das Konkordat tine Mcillllngouelschicdcnhcit zur Folge haoen mlij?, nämlich, daß i» Oesterreich zwei verschiedene N.itn reu das ö'sfl-ixllchc i^cben durchdringen nnd ii: zirli vcrschicoenen ^ilchtnngcu nrlirilen. (5s sind in der That diese zwei Naturen nnd zwei Richtungen zn ansgcl'iloet, als mall sie nicht in weiter Ferne noch richtig lienrilicikn könnte. Nealismas nnd I?ea« litmus sind lie Ocgcnsat)e, die allch in Oesterreich nnd zwar l'lVr in gesteigertem Maß, die Richtung bezeichnen, in wllchcr die Volkoklasftn und Stands sich bewegen. Das Jagen nach Vesip, nm schnell zn tins »Senior den edlen Frauen und Fräulein mr die llbergroücn, wahrhast beseligenden Freuden, welche uns durch dlven hochherzige Tt'eilnahme an linserem Vereiil bei dieser Festlichkeit zn Theil wnrden, im Namen nnser Aller den herzlichsten Dank abstattete, und nebenbei in ganz naiver Weise an die ansehnliche Versaminlnng der Damen die Vittc richtete, fnr die Vrischaffnng einer Pereinsfahnc gütigst Sorge Nagen zn wollen, naeh welcher die Sehnslicht nm so größer sei, je mehr der Verein an der Zahl seiner Mitglieder zunehme. *) Das beifällige Wohlwollen, mit welchem wir diese Vittc entgegennehmen sahen (nnd welche znversichtlich auch die bei dcr besprochenen Festlichkeit nicht anwesenden Damen ihrer gütigen Beachtung würdigen wer< den), die freudige Bereitwilligkeit, mit welcher die Hoch-wohlgebörne Frau ^andesgerichtoprasidentiu die auzu' hoffenden Beiträge in Empfang nehmen zu wolleil sich erklärte, liesi nnd hieß uns von dieser mwcrgeß. lichen, so freudenreichen tshristbaum«Festlichkeit mit einer ebenso dankbaren Stiminnng gegen unsere edlen Wohlthäterinnen, als mit der freudigsten Hoffnung Abschied nel'men, auf die eben dargestellte (5hristbanm< O) DicWl^ahl bls bereits förmlich Mls^cü^m,»!,!»!! Vcni»,^ glslll/n tlläuft sich g.gcmvartig i,us l22, dit der ^.l,ic MlrltlN auf l8l). geni,f^!!. gel'ött zllr oder ist rielmebr dir V.brns> praris eines gioßen Theiles der s. g. Gebil^elcn. Dieser N'ichüi!,,^ des menschlichen Geistes verdanlt Oesterreich ras (Hinpoiblüheli seiner Inolislrie, seillls Hancels mi) Äl!ras sonst der Realist als Mille! oder Zw^ck sich ausersehcn kann. Die Anstren-glingen in eili'er Richtung nüpen dem Ganzen; Nlir --------auf Größe und Würde soll der Realist, wie Schiller s.,gt. verzichten. Wäre der Realismns, angethan mit dem Mantel des modernen ^iberalismns. überwiegend oder absolut herrschend geworden, wie es 1848 ccn Schein, nicht bloß in Oesterreich, son« dern ill ganz Europa halle, so gäbe es kein verjüng' tcs Oesterreich; alles wäre der Anarchie eines rcali» Nischen Inng^Enropa's verfallen. Da rüttele den Slaat — der Idealismus, jener Größe und Würde fähig, die den Geist der kaiserlichen Armee und der kirchlich Gläubigen zur höchsten Anstrengung nnd allen Opfern entstammte. Iept, wo die wiederhergestellte Ordnung: „Jedem das Seine", gestatten soll. allem Vorhände» ncn. was da zu sein em Recht hat, möglichst sreic 'Uewegnng zll gönnen, da liegt es wohl in der Pflicht des HcrrfchcrS von „Gottes Gnaden", daß Er. der allein in „Seine Majestät" mit dcn Prärogativen feiner Krone, über den Partien stehen kann, d>c Schranken bestimme und bewachen lasse, welche dcn Uebergriffen des Realismns m die Moral und Reli» gion. und welche den möglichen Ansartnngen des Idealismns abwehren sollen. Die kmsnüche Regierung sorgt mit Anstrengung und sichtbaren, Glück für die Klillnr aller realistischen Bestrebungen in Theorie lind Praxis; dabei will sie jedoch nie vergessen, daß ?er Realist für sich allein den Kreis der Menschheit nie über die Grenzen dcr Sinn.'nwelt hinans erwei-tcrt. nie den menschlichen Geist mit seiner sclbststän« digen Größe lind Freiheit bekannt gemacht bat; daß alles Absolnte ill der Menschheit ihn» nur eine schöne Chimäre und der Glanbe daran nicht viel besser als Schwärmerei ist. wcil er den Menschen niemals in seinem reinen Vermögen, immer nur in einem be» stammten und ebcu darum begrenzten Wirken erblielt. und daß milhin ein monarchischer Staat oder ein Staat überhanpt sich auflösen muß. wo alle höhere Poesie dem üidividnellen Relilismus geopfert worden ist. Von dieser Ei'fahrungölehrc ausgehend, mußte die kaiserliche Nc> gierung ein System verwerfen, das dem Göttlich-Idealen das Recht dcr Freiheit vorenthallen wollte. (5s liegt im Willen des Herrschers von Oesterreich, daß. während die realistische Richtnng die sinnlichen Kräfte kultivirc nnd den Menschen als Natnrwesen ansbiloe, der andere von Gott eingebanchte Trieb für die böherc Vcredlnng nno für die Ewigkeit nicht unterdrückt wl-r?e, sondern feei wirke und walte. Zwischen beiden ist Harmonie möglich — wo Weis» heit und begeisterte Kraft sie zus, m nenhält; doch Festlichkeit werde in nicht gar weiter Ferne die Fest» lichkeit der Weihe unserer Vercinsfahnc folgen. Daö Vereins-Mitglied, zugleich Tagebuch» führcr des Vereins: I- I. Die Kricftsereistniffe des Jahres Inni. 1. Beschießung von Arabat. — Die englische Flotte liegt vor Kronstadt. — ^. Bombar-oemcnt von Taganrog. — l!. Besehiepnng von Ma« riopol. — Hangö'Affaire, wo ein englischer Parla« mcntär erschossen ward. — l>. Beschießung von Na> gaisk. — Neue Kanonade von Sebastopol. — 7. Einnahme des Mamelon-Vert nnd zweier Redontcn durch die Alliirten. Verlnst der Russen nach russi» schen Berichten 2,'i00, nach denen der Alliirteu ^000 Mann. Verlust der Alliirten nach russischen Berichten 4.'!l)l), »ach französischen AW0 Manu, —9. Die Russen räumen Anapa. — 15. R'ückkchr dcr Kcrlsch.Expedi-li^,^ — 1(j. Bombardement und Zerstörnng von Hangö. — 17. Erneuertes heftiges Bombardement auf Lebastopol. — Verunglückter Angriff dcr Alliir-ten auf den Malakoff und das Rcdauwerk. Verlliste dcr Russen (nach russischen Berichten) 4000 Mann, der Franzosen (nach französischen Vcrichlcn) 3160 iver^en sie Gegensätze bleiben, nnd es ist nichts als nalnrgcmäß. wenn eNremc Realisten die Höhet der )dec der katholischen Kirche nicht zu erfassen vermö> gen. und darnm eine Erscheinung wie das Konkord.it mit dem Obcrbauptc derselben tadeln; sowic es erlre< me Idealisten geben kann. die die Welt mit Anacho» reten bevölkern Nlöchten, lind denen deßhalb das Konkordat allch nicht entspricht. A ,l s z u g lNis dein ^ll'tokl'lle dcr l'l'll der^entr.llkomlllisnlNl ;nr Erforschung und Erhaltung dcr Axudcllkmalc lütter dem Tlorlihc des k. k. Herr» S'cktilin.'chcss l^nl ^rciherru u. C^ocrnig ,nn l3. 'l.lovcm-bcr l8.')5 al'iiehlUtelicu Kihulig. Der Herr Konservator zu Schäßburg in Siebenbürgen , Professor Friedrich Müller, unterlegte eine Veschreibnng mehrerer in seinem Bezirke befindlicher ^ Baudenkmale, die sich nuf cinc Blirg und 14 Kir« cheu bezieht, von welchen 2 dem vierzehnten. l0 dem fünfzehnten und 2 dem sechzshnteu Jahrhunderte an« gehören. Diese Nachweisungcn werden in dem begonnenen K.Uaster aller in Oesterreich vorhandenen Ban« denkmalc ansgeilommen. Freiherr u. Ankersbofm. Konservator für Käm« ten, übersendete die Zrichnnng des i.'indwnrmbrnn« »eils zn Klagenfurt, nebst einigen hicranf bezügli' cheu historischen Notizen. Der Sage nach soll sich ill der Zeit der slavischen Herzoge an der Stelle des ! lienligen Älagenfnrt ein Lindwurm aufgehallen ha« / ben. der die Gcgend llnsichcr gemacht ilnd seinen Too ?iirch einen slavische» Herzog gefuudeu hat. Das ?cukmal dieut zlir Eriunerlillg desftn. Der Block wurdc in cincm dcr Steinbrüche dcs nabcn Krcuzbcr« ges im Jahre 16!)0 n^ch langer Mühe hervorgehe bcn lind sollte zur Beavbeitnng in cine Hütte der MIacher Vorstadt gebracht werden. Zebn Pferde, »ic nian d^van spannte, rückten den Koloß in einem läge kaum 1 bis K Ellen weit. lind erst nach dem Berlalife von drei Jahren kam cr an dcn für ihn bestimmten Ort. Nachdem cr daselbst die lchtc Mci> frlilng erhalten, brachte man ihn auf Walzeil und !!00 Knaben unter 16 I.ihren zogen ihn. feierlich geschmückt, unter dem Beifallsr'.ifc dcr Menge in die Stadt. Fast eben so große Mühe als dcr Trans« port kostete die Aufstellnng anf dem Fnßgestellc in oem schon fertigen Becken. Die Anfstcllnng erfolgte knrz vor der Feners» brnnst vom 2ten des Viachinonals Ni36, wobei das I Denkmal ganz geschwärzt uud deßhalb später äuge»« strichen wnrde. > Diese Mittheilung wird von der Zentralkommis« > sion zur Kennlniü genommen. > Mann, dcr Engländer (nach englischen Berichten) l400 Mann. — 28. General Raglan stirbt. Simp« son übernimmt statt seiner das Kommando. Juli. 2. und l>. Neuerliche Pcschießungeu von Gcnitschcsk. — 6. Beschießung von ^owisa lFinn' land). — 13. Ein Angriff dcr Russen alls Kars.zll' rückgeschlagcn. — 22. Beschießung von Bcrdiansk.— 26. Bcsehicßnng von Naumo (Finnland). — Alisfall orr Türken aus Kars. W August. 9. bis 12. Bombardement von Swca-W borg. Verlust der Russen (nach russischen Berichten) » 200 Mann. — Ui. Schlacht bei Traklir. Große > Niederlage der Russen; sie verloren allcin au Tot"» tcn, wclchc von dcn Franzosen beerdigt wnrden, 3320 W Mann. Dic Franzosen verloren über 10l!0, dic» Türken 860, die Sardinier 2U0 Mann. — WicdcN'W beginn dcs Bombardcmcnts von Scbastopol. » Scptcmbc r. 3. Omcr Pascha begibt s>^ » nach dem asiatischen Kricgsschanplahe. — «. Erst'"''» mnng dcs Malakoff. Die Russen räumen die Si' seitc von Scbastopol. Verlust der Russen (uach ri'Ü'' > schen Berichten) 11.328 Mann. 3!) Stabs- und 3 Obcroffizicrc; dcr Franzosc», (nach französischen ^' » richteil) 7661 Manu; dcr Engländer (nach englisch"' > Bcrichtcn) 2447 Manu.— 1l. Die Alliirten bese^'' « Süd' Sebastopol. — 27. Beschießung dcr Dünas^' > bei Riga. — 29. Verunglückter Angriff dcr Nuss" > H» Der k. k, Postdireklor mid Konservator für Eteiermark. Herr Josef Scheiger. berichtet über ei->»^e archäologische Denkwürdigkeiten ans dem Bruckcr Kreise der Stciermark. Höchst interessant ist die große N9l grünte Pmnkirchs des Marktes Gröbming. Einige daselbst ^Nudlichc gute Grabgcn.älde und wohlcrhaltenc Grab-steine wmcn der Reinigung werth. Besonders an> z'chrüd ist rill Gemälde aus dem Men Jahrhundert. ^"' ^»betuiig der Hirten, mit dem Malcrzcichen ' >' ">>f den, großen architektonisch eingerahmten "rabdcnkmalc «Christoph Pullers zum Aigen u»d sc'ner vier F.aucn." Eine merkwürdige Arbeit des fünfzehnten Iabr-Mndcrts bildet cin gut erhaltener Betstuhl mit fünf ^MtN. aelal^" ^"'"'^^ dieser Kirche ist dcr große FIÜ-l d ' '^l'gr,lhen von seiner bedeutenden Gröüe schli> /""' ^""" "^itektonischen Verzierung, unter-^c er „ch ^,„ ^^.^^ .^,.^^ ^^^^^ dadurch. ^, ^ .^^l^stelU.ng aus S.atncn bestebt. die ^nenwscln aber Basreliefs statt der sonst üblichen ^ « V?^'"' D'' ^"' und Belleiduug dieser ^ '"" 'nd besonders schZ.. 9,5^ ,,h ausgeführt. ^,'nen '^7I'""'d des Ganzen ist cin guter zn sl"N'a.ionVfo^'ich.' '" ""^' ^'"'^'^ "' ^" erhält'ei>>!n ^1" ,^ ^'"^ "ächst Noltenmann "'. I'brhnnecrls " '"' ^'^n Hälfte des (Schluß folgt.) Desterrcich. 'Wie n. 9. Jänner. Die Pilsnc r Handels lind Gcwerbckammer lM den zweiten statistischen Be> "cht. (für 1«.'i2 und 18l!3) den sie an das h. k. f. Handelsministerium erstattet hat. so eben durch den Druck veröffentlicht. In dcr betreffenden Eingabe bo "»rwortet dic Kammer die von Seite dcr Industriellen laut gewordene Pitte, daß die Regierung der ^nlturstatistik ihre Aufmerksamkeit widmen und hl'uv^^ ^i'u^ "" ""'^'la>n Erntekatastern ")" nnmas> ^ ""'""' Ü"'"^ "' Ka.nmer darin ^^ mnnast^ .che ^Anstcht aus. daß es nun nach Manismus m!^"^'"^ ^ neuen Verwallungs. dürfte »venn d "-wünscht und förderlich sein "'"I cinem für a!>/^ "'"^"dc" statistischen Daten Mchrirben würd ^""'?' "'"^" ^'^".a vor bic kleinsten 7>. ^'"' ^"^' '''llt cine bis in' k"te des /.. . '"^"^'" ac.nbeitetc Industrie. de'skammer"" ' '"' ^'"" Gewerbs. und Ha.. ^ "" Die Steigerung der Preise des Kolonial» "'s Kars. Vrll..l> ^ ^ ^ ^-------------------^—' lütten 300 M^/'' ^'''sscn ^000 Mann, der "" ^'' Bussen'6 ^anlun"^"".''^^"^ ^i Kllgil. Oktober 2 Is,. Fmiagoria. - n. Die AM^''" ""' ^"'"an imd ^'"' ^ N. Pesch^ , ""' "'chnnen vor Kin-'^ung (l.0o'^f^ Diebische ^.^^.iiola^ November <> <->' ^"burn .ib Di.' ^ ^." "'^'"" "l^te fäbrt von MM' zu verlas ^7 ^' ^'"'"" das sch.rar^e ^" l'ctmchtct werbe.. 5" 7.'! Kil. luehr als letztes Jahr. Die sür den Consumo genommene oder in den Niederlagen eingebrachte Menge betrng 21M2.^4!) Kil., »vas ein Mehr von 7.W0.064 Kil. gegen l85i4 ergibt. Es waren dieses Jahr am 1. Dezember nnr 14 Fabriken in Unthätig« keit, während die Zahl der stillstehenden an» 1. Dc< zcmber 1«34, 69 betrng. W icn, 9. Jänner. Die Aussprache, die zu Gunsten der Gewerbefniheit von den Handelskammern der Provinz einlaufen, haben in Verbindung mit dcr öffent-lichlli Meinung dcr Nesiocnz einen glücklichen Eindruck auf die Berathungen der hiesigen Handelskammer gemacht. Die Majorilät derselben beginnt, dem herr> schrudcn Gedanken unserer Zeit zu lmloigcn. daß die fernere Beschränkung der individuellen Kraft zu Gunsten einiger Favoriten auf dem Gebiete des Handels und dcr Gcwerbc cinem Dicbstahl an dcm Vermögen dcs Konsumenten und der minder bcgünstigtcn Arbeitskraft so ziemlich gleich käme. In diesen, Sinne ist die Majorität unserer, Handelskammer, wie wir vernehmen, bereits geneigt, dcm gcwcrbsamen Unter« ncbmen den N'ichwlis zu erlassen, ob er auch die entsprechenden Fonds besitzt. Dagegen möchte sie den oerschildcnen bisherigen Hemmnissen des Zunftzwan» ges doch noch eine gelinde Aremsc substitniren, näm> lich den Nachweis cines geistigen Fonds bei den An. mcldungen. das heißt einen Ausweis über die Vcfä» hignng. Die Handelskammer wird aber hoffentlich auch von dieser letzteren Idee abkommen, denn einzig vernünftig bleibt, nach den Geldmitteln zum Gewerbebetriebe als nach dcr Vefähiguug zu fragen, für welche das Arbeit gebende und bezahlende Pnbliknm als verläßlichster und kompetentester Nichter zu bc< trachten ist. (Oest. Ztg.) — In der Sipung am 8. d. M.' hat die schle» fische Handels- und Gewerbckammer die definitive Vc< rathung dcs neucn Gcwcrbcgcscl). Entwurfes begonnen und deu Entwurf im Prinzipe mit eminenter Majorität angenommen. — Die Vefchlußnahmc über die einzelnen Vestimmnngen ist noch nicht bekannt. — Der frühcrc k. k. Intcrnuntius. Herr Varon v. Koller, halte die Ehre, vorgestern von Sr. Majestät dem Kaiser in einer Audienz empfangen zu werden. — Dcr k. rnssische General und Mililärbeooll-mächtigte in Wien, Hnr Graf Stakelberg, hat Pe- Dezember. Die Ostsecfiottc hat gleichfalls! den Hcimweg angetreten. Am ^icfernn» gen während c>er crsten zehn Monate des IahreS <«0tt erhllk, daß die Kaiserin beim Veginn dcs Iahrcs dcinsclbcn 63.000 Feiles auf alte Nechnnng schuldig geblieben war, in den zehn gedachten Monaten eine neue S^uld vou l.'i0.Ui':4 Francs lontra-hirt, und in allen, nur 3l;.8l7 Francs auf Abschlag bezahlt hatte, folglich seine Schuldnerin für l77.tt37 Francs bleiben mnßle. Josephine Veauharnals hatte ihrem zweiten Manne nicht einen Pfennig mitgebracht, aber unter der Vedingung cincr Heirat mit ihr er> hielt er von dem Direktor Varras bekanntlich das Kommando der ncnbcstelitcn Ar.nce gegen Italien — »!' !„»«-l' cl' llüli..« Die jstu'gc Kaiserin Eugenie, die cin persönliches, unabhängigfs Einkommen von 100.000 tcrsburg bereits verlassen und befindet sich auf der Ncisc nach Wien. wo er in K-tt Tagen eintrifft. Derselbe ist Ueberbringer der schriftlichen Depeschen mit den Gegcnpropositionen auf die Fricdeusvorschlägc Oesterreichs. — Se. Majestät dcr Kaiser hat den lombardisch« vcnetianischen Provinzen inl Verhältnisse zu den Ver< Insten, welche das ^and in Folge der Tranbenkrank-heit erlitten, eine Steuerermäßigung bewilligt. — Herr Franz Liszt wird nächste Woche l>e> stimmt hier erwartet, um bei den Feierlichkeiten zu Mozarts hundertjährigem Gcburtsfeste die beiden Fest« konzertc am 27. nnd 28. Jänner zu dirigireil, — Ein hiesiger Ehemiker hat die Bewilligung zur Erzeugung eines billigen Nahrungsmittels nach« gesucht, welches ans Gries, Nindfteifch und Gewürze besteht. Die Bestandtheile wcrdcn in eine feste Masse zusammengtprlßt lind in Stücken zu 8 l.'oth zu.u Verkaufe gebracht. — Mau scheint von der Idee, öffentliche Spei« seanstalten zn errichten, abgegangen zn sein und das Auskochen zu billigern Preisen der Privat - Industrie zu überlassen. Wenigstens sind einige Gemeindcvor> ständc von Seite dcs Herrn Bürgermeisters eingela« den worden, in ihren resv^ktiven Bezirken in diesem Sinne zu wirken. So scheu wir. daß bereits auf der Wicdcn, Gumpcndorf, Mariahilf. Leopoldstadt und mehreren anderen Vorstadtgcmeindcn bei einzelnen Speiscwirtben und Kostgcbern ein gesund zubcrel'teteö Miltagsmal um 7 — 9 Kreuzer verabfolgt wird — ein sprechender Beweis, was die freie Konkurrenz selbst in so schweren Zeiten vermag. — Der „Tagcsbotc" aus Böhmen berichtet: „Wie wir vernehmen, hat dic Neichenbcrger Hau» delskammcr in ihrer jüngsten Sihuug sich für das Prinzip der freien Konkurrenz, abcr mit einigen Mo» Visitationen entschieden. Ueber die Erhel'lichkcit der lederen dürften wir wohl schon in kürzester Frist ausführlicher zu berichten im Stande scin. Von der Präger Handclskammcr verlautet noch immcr keine definitive Entschließung. — Der Patriarch von Venedig, Monsig. Mutti, hat ein Nuudschrciben vom 31. Dezember erlassen, worin es unter Anderm heißt: „Keiner, er sei gcist« lich odcr weltlich, darf mehr als Verfasser oder als Drucker, oder als Verleger irgend eine Schrift ver> öffentlichen, welche nicht nur miltel» oder unmittel» bar religiöse oder sittliche Gegenstände betrifft, oder sich überhaupt aus die Liturgie. Verordnn..gen u. f. w. dcr Kirche bezieht, sonDcrn auch was immer für ciuen Stoff behandelt, die nicht zuvor die Bewilli« gnng uuserer kirchlichen Zensur erhalten hat. Es ist anch untcrsagt, «rgeud ein Buch von anderswoher ohne Ermächtignng des kirchlichen ZcnsnramteS cinzn« führcu, außer wenn cs notorisch zn dcn crlanbtcn Francs, außerdem eine beträchtliche Zlvillistc l'cstpt und buchstäblich nur zu wollen hat, um von den» Kaiser Alles zu erhalten, was sic wünschen möchte, gibt nicht deu dritten Theil der täglichen Ausgaben Joscphinen's ans — sie ist sehr bescheiden in ihren Ansprüchen; liebt in ihrer Toilcite die größte Einfach« heit und bequemt sich uur ungern zu den, überladenen Put)r der ihr vorgeschricbrnen kaiserlichen Eli-quette. Sie hat folglich einen Ueberfliist an Mittclt,, um alle Capricen cincr hübschen Frau zu besriedigeu, wenn sie deren haltc. Aber das Ausgabebuch ihres Privatsrkrctärs Damasinare ^«'«'n!l»in! x ('om,n»n-«K'mü.i»: cl.'x ^. ^l. l'IilllX'l'»»!-!«'') wirb beweisen, in welchem bohrn Grade sie diesen Ucbcrsiuß zur Abhilfe dcr Armuth, zn wohlthätigen Stiftnngcll und dcr-gleichen anwendet. Die ganze Geschichte der Bewer« bung <>,'ouis Napoleon's um ihre Hand zeigt von' einen, unabhäugigeu Charakter. Die erste Bekannt« schaft mit ihren, jel)igcn Gcmal ward grgcn das Ende' seines Aufenthaltes in England gemacht. Er bat unt ihrc Hand. cbc cr noch zun, Dcputirtcn gcwählt' wurde, uud erhielt cinc abschlägig Antwort,' „ach-seiner Er.vählung wiederholte cr seiu Anerbieten mit' nicht besserem Glücke. Endlich znm dritten Male/ nach seiner Ernennung zum Präsidfutcu. wurde die dargebotene Hand mit den Worten ausgefchlagsn: „Der Präsiociltenstuhl wiro Ihnen nicht genügcn, der «V gehört. Wen» Ienuind von den Gläl!bi/>en cs n'a-gen sollte, öffentlich oder geheim vo» der Kirche vei' bolene odcr dcr Neligioi« »!>^ dcn g»tcu Eittc» ge-fäbrliche Bücher, Kupferstiche odir Gemälde zu ver> k.iuscn. so wcrden ivir nicht ulir uiit unseren eigenen Mittel» streng den ruchlosen (ini'lu«») Haudel unterdrük» keu, sondern alichdcn wachsame» weltlichen Arm anrufen, welcher von, erlauchtesten Monarchs» der Kirche zn-gesagt worden." Frankreich. Die Erbauung eiius kaiserlichen Palastes in Marseille isl »unmehr beschlossen li,id schon in eiiii. gcn Tagen wird mit dcn Erdarbciten begannen wer> dcn. In zwei Jahren soll das steile Gestade in eine prachtvolle NcstDmz umgewandelt sein. Professor Nisard hielt gesler» Nachmittags seine erste Vorlesung als Professor der französischen 3itc> ralnr an der Sorbonne, was wieder zu einem Skandal von Sciteu der Slildurcnoc» Aillaß gab. AIs Herr Nisard in den große» Hörsal der Sorbon»r trat. wurde er mit Zische» lind Pfeifen empfanden uild uur luit großcr Mühe gelang es ihm, sich Ge> hör zu verschaffen und seine Vorlesung wurde fast ohne 'Aufhören unterbrochen. Der Inspektor der Studien und der Rektor der Universität erschienen; ihre Gegenwart und Intervention vermehrte aber den abscheulichen Tumult noch. und Herr Nisard mußte dcu Saal verlässt», wie früher Herr Samtc-Vcnvc. Großbritannien. General' Lieutenant Sir Colin Campbell geht nach dcm Kriegsschauplatz ab. Er übernimmt da»? Kommando von drei Divisionen; die übrigen drei werden von dcn Generalen Eyrc, Varuaro und Ro leby befehligt. Der „United Service Gazette" zn Folge isl Ao> miral Seymour vollständig anf dem Auge erblindet, an welchem er im vorigen Jahre in drr Ostsee durch Explosion ciucr russischen Höllenmaschine eine Ver> letzung erhielt. Der Kaiser Lonis Napoleon hat der Königin zum Christfest ein prachtvolles Alblliu mit Aqnarcl' Itu von den crsttu französischen Meistern verehrt. Die Bilder stellen die wichtigsten Ereignisse auf der Reise der Königi» Viktoria nach Frankreich dar. Dic> seö Album hat mit dem kostbaren Etui über 1000 Pfuud Stelling gekostet. So mcloct das „Athenäum." Das „Court Journal" meldet, daß Sir G. Grey's UnfaU zum Glück nicht so schlimm sei, alo Anfangs l"-fürchtlt wurde, da der Patient von sei' uem Falle bereits säst ganz wieder hergestellt sei. Der Zweck des i» Paris abzuhaltenden Kriegs« Thron einc^ Kaisers oder ein lebenslängliches Ge» fäugnist müsse« Ihr ^'ooö sein; das sind Ihre cige> neu Worte. «Eine Heirat mit mir, dürfte Ihnen dcn Weg zum Throne versperren. Ich wünsche Ihuen Glück. Versagt Ihucn das Schicksal dcn Erfolg, der Ihr Ziel ist, so kommen Sie nach Spanien und ich bin die Ihre, dan» nehme ich Ihre Hand an." In diesen Worten zeigt sich die Frau von Einsicht u»d Otsühl. „ Vielleicht nicht mit Unrecht schließe» wir diesen bohen Frauen die nicht minder berühmte Koni-gm Viktoria an. Dcnn. abgesehen von aller Politik uul> allen Siegen und Triumphen, hat Viktoria als Frau die größten Verdienste um England. Sic rettete England's 'Familienleben, das untcr dcn vier könig» lichen Georges fürstlich genug nunirt worden war. «nd sie mag als die erste Mutter ihres großen Nei-ches gelten. Mehr als einfach in ihren Gewohnheit ten, gleicht sic oft auf ihren Spaziergängen eher einer Gouvernante, umgldrn von ibnn Zöglingen. Recht praktisch war dieß illustrin in drr gropeu H'iDl' park'AussttUnng, als sie dem ungehorsamen Sob»e und Äroupriuzen unsanft die Wangen streichelte. Die Königin hett bedeutende Einkünfte nnd, sonderbar genug, selte» Geld, indem sie großbcrzig dem Un> glück gibt und wieder gibt. Eines Tages zeichnete ralbes irild ron der „Morn. Post" folge»,dermaßen bezeichn, t: „^'Hle um- mögliche Informalionen hinsichtlich des Krieges li»^ zwar ail jeglichem Schauplatz des' selben sollen eingesammelt und erwogen werden; doch es wird nicht vor das Forum desselben gehören, be» reits im Jänner Pläne zn entwerfen oder festzustel« len, was im April geschehen soll. Der Kriegsraty. nachdem er sich ausführlich über alle die wichtigen Gegenstände, die ihm vorliege», verbreitet h.ü'en wird, wird die Resultate seiner Arbeiten den betreffende» Regierungen vorlegen, die dan» die sich crgcbcndc» Fragen weiter erörtern u»d »ach stattgehabter Ent> scheidlmg solche Vef. hle crlasseu werde», die ihne» zur Slchcnmg dcr Ziele, die sie ini Auge habe», nolhweudig erscheine»." Spanien. M adrid, t. Jänner. Die «Madrider Ztg." bringt folgende offizielle Erklärung: «Seit gestern weide» von unwissenden und übel» gesinnten Personen Gerüchte über die Ehescheidung. Zivilehe und andere analoge Gegenstände. als Plänc oocr Absichten dcr Regiernng verbreitet; einige VIät' tcr, welche die gegsnwältige Sitliatio» des Bandes' und den Charakter dcr Minister besser hätte» leimen und würdigen sollen, haben diese Gerüchte aufgenommen. An alkdem, was über die Ehescheidung u»d Zivilehe gesagt worden ist, isl lein wahres Wort. Kein Nalhgcber der Krone hat daran gedacht; die Ausicht Aller über diese Gegeustäiwc ist dieselbe, die m.m seit Iahrhundetten über die Wege und Form» lichkciien hat, die dcn Zweck habc». Ebedispcnsen zn erwirken, ohne wie immer dcr geistlichen Gewalt, dein tridcutiiuschc» Konzilium, dcm religiösen Glau« ben der spanischen Nation und dem klngen System der jehigcn Regierung entgegen zu handeln, welche dcn Pfad dcr Reform gehen will, ohne in den Sii« ten dcs Bandes Störungen odcr Veränderungen her» beiznführcu. Donanftirstenthümer. Am 22. v. M. creignetc sich i» V u karc st ei» höchst trauriger Uuglückosall. Dcr k. k. Oberst» lieutenant Otto v. Drntschmicdt, Adjutant dcs Herrn FM^!. u. Macchio, war Morgcus halb !) Uhr cben beschäftigt, zu einer mit semcm Ehef vorhabenden Reise ein Paar Sattelpistolen vorznbcrcitcn. ols eine derselben unglücklicherweise nntcr seine» Hände» sieh plötzlich c»tlnd. Die dnrch die Stirne fahrende Ku» gel streckte il>» todt zu Vodc», so daß weder sein im Zimmer befindlicher Diener, noch der augenblicklich herbeigek^mmcnc General uuo die gerufencn Aerzte dic »nindestc Hilfe zu leisten vermochte». Das U»« sie eine Subskription und beauftragte ihren Kassier, die Summe auszuzahlen — der unglückliche Manu beugte sich tief und stotterte verlegen: „Madame, die Kasse lst lccr." — (Mudcrne Alchy -.le.) Aus Vlci und an« der» werthloseu Metalle» kostbares Gold zu machen, oas getränmtc Iocal »niltelallerlicher Chemie und Schwarzkunst, wird nun kei»e Knnst mehr sei», wenn sich Drvillc's Entdeckung, aus Süizium, dcm Elc> ment dcs gemrinc» Kieselsteins, Diamanteit zn zaubern, bewähren sollte. Dcville, dcr erste und einzige Produzent dcs Aluminiums, wie er steif und fest be> Haupte t, trotzdem ihm Wöhler die Sache längst vor-gemacht haltc. hat der Akademie angeblich drei ver> s.ljiedcnc isonlere Körper des Kohlenstoffs, ans Sill-zinlu gewonnen, vorgelegt: als gewöhnliche Kohle, als Graphic und als Diamaut, eine „krystallmische Substanz. l,art gcnug zum Gla^schncioeu." Also drei vcr> schiedenc Foruieu rincs Elementar-Körpcrs, gewonnen ans einem andern Elementar-Körper! Dicsc wirkliche Schwarzknnsl odcr Alchymie würde drr großen mo< dcrncu Cbcmic rii'.en radikal > rcvolutionärcn Stoß gebcu. Wcun Dcville's Vehanplnng. daß Siliziuni aus kondensittenl Kohlenstoff brstebt, sich bewähren glück crschei,tt um so größer, da es riucn vor;n,sii^ wackcru lDffi^ier betloffen. den sei» Chef wegen seiner erprobte» seltene» Anl'äiiglichkl'it wie einen Sc'hü liebte, dem alle sei»e Vorgesehen besonders wol'!' wollte», deni seine Kameraden mit dcr brüderlichste» Freundschaft zugethan waren und dein überhaupt Je» derma»», dcr ihn gekannt, unbedingte Achtung ni'd Zuneigung zollte. Türkei. Eine Korrespondenz des »Osscwatore Trieslino" gibt mehrere Details über die letzten Veraihnngen an der Pforte, dene» auch e»glische und französischc. sowie mehrere türkische Generale beiwohnte». Gene« ral Larbcy und Oberst Mansficlds solle» die Notl" wendigkeit bcvorwortet haben, einen anderen General mit der auf dcm asiatischen Kriegsschauplatz befindli' chcn Truppen zu bctrauen; die türkischen 'Minister soll die Acsorgniß. die ottomauischc Regierung gan; vou dcn Alliirtcn abhängig gemacht zu sehen, falls auch i» Asien europäische Generale loininandiite», von der Annahme dieses Vorschlages abgehalten habe». Einer zweite», denselben Gegenstand betreffen»^ den Sitzung hätlc» die oaz» geladenen Militärbehör^ 9 den der Alliirlc» nicht beiwobnen wollcn und bcmcrkt. ' daß sie ihre A,lsicht bereits ausgesprochen hättcn. In dieser zweiten Sitznng sei nichls über Omcr Pascha e»tschiedc». wohl aber scicn cinigc Maßregeln bcbnfs der Verstärkung Erzerums und des dort uuter Seliin Paseha's Pefel)! stehenden Korps getroffen worden. Eine dritte Sitzung sei wegen des Todes einer Frau des vorigen Sultans unterbliebe», doch wären die Miuister bei Fnad Pascha zns.mimrngltretci!. um über ci» zwischen ^'ord Redclisse und Mebemcd Ali Pascha eingetielcncs Zerwürfniß zu berathe»; ^ord NrdeÜfft hattc »ä»,lich Klage über cinigc ungebührliche Aus« drücke dlö genannlcn P.isch.i'6 geführt und Ocullg-lbung gefordclt; eine Forocrung. dle vom französischen Gesandte» unterstützt worden sei. Telegraphische Depeschen. ' K o n st a n t i n o p c 1, 4. Jänner. Ans Tc< hcran meldet man: Dcr englische Gesandte Sir Murray habc seine Pässe wegen persönlicher Zcrwürf« uissc mit dem Hofe verlangt; die politische» Vez'c' hungen zioischcll beiden Kabineten sollcu dadllrch nicht gestört sein. Hier sind dle freigelassenen Theile dcr Vesatznng von Kars cingctroffe». " Florenz. 7. Iäuner. Fürst dc la To»r d'Alivergile überreichte seine Kreditive a!g bevollinäeh' tigler französischer Minister bei dein hiesige» Hofe. * Paris, 9. Jänner. Eine Depesche des Marschalls Pelisner meldet: Die Franzosen überfielen am 2. Dezember einen russischen. 100 Mann starken Posten; 30 Rnsscn wurden theils gefangen, theils getödtct. sollte, darf es Niemand mehr Wunder nehmen, wenn eines schöucu Morgens Jemand in die Welt hinein verkündet. Vlei bestehe aus verdü»»tem Golde odcr SauerstossgaH aus aufgelöstem Nasscrnoff, vo» wcl« chem Wasscrstoffgas a»ch nur eine audere Form sei. Die ehemalige» vier, jctzt über das Schock hiuaus' gelommeueil Elemente können daun wicdcr auf die Zahl aller guteu Dinge, nämlich drci. znsamiuengc^ schmollen wrrdcn. rin Vorthcil, dcr bci Apotheker-lind andern uat»rwisse»schaftlichen Erameu das viclc Gefrage und unsichere Antworten sehr vereinfachen müßte. (Auösscwaudcrte Suzmlistcn) Vo» der im vorigen Jahre nach Teras ausgewal'dertcu Scha^u' Sozialisten uuter Veiiung Vürkli's alls Zürich si>^ Nachrichten angelangt, wonach der sozialistische Pll' such als bereits gescheitert zu betrachte» ist. Die Schn^l' ;cr Eiuwanderer fanden au dem bereits bestehend^' französischen Phalanst<''re kein Vehage» und hal'l>' dasselbe, mit Ausnalnue Vürgli's, wieder verlas!s^'' um sich Jeder für sich uicdcrzulassen u»d gleich ^' deren Einwanderern eine Eristcnz zll gründe». Druck und Verlag von I^uaz v. zzleiimlayr ck F. Vi,mberg in Laibach. — Verantwortlicher Redakteur: F. Vamlicrg.