„Mhti», Wihtßii», str M." «r «t Mittwoch, ». J»tt »SS». ganzjährig S fl., Die .Marburger Zeiwns" erscheint jeden Sonntag, Mittwoch und Areitag. Preise — sür Marburg: g ^ ins Hans monatlich 10kr. — mit Postversendung: ganzjährig 8fl., halbjährig 4si., vierteljährig Z fi. Die ein Mal gespaltene Earmondzeile wird bei einmaliger Einschalwng mit 10, bei zweimaliger mit IS, bei dreimaliger mit 20 kr. berechnet, wozu sür jedesmalige Einschaltung »0 kr. Inseraten-Stempelgebühr kommen. hnlblührig lespaltene < VI» Jahrgang S fi.. Vierteljährig I fl. 50 kr; sür Sukellung cha" Zur Hrschichte des Ta«ek. Der Jahrestag der Schlacht bei König g ratz ist dies' mal in Berlin fast unbeachtet »oiübergegangen — was der ^gutunst" veranlaffung zu folgender Betrachtung gibt: „Zwanzig, dreitig. vierzig, fünfzig Jahre lang habrn. zu Ziiten selbst verboten und verfolgt, die Ot' toberfeuer aus den dentschen Vergen geflammt zu Ehren jenes Haupttages aus den sogenannten Freiheitskriegen. Und heute kehrt der Jahrestag von Eadowa zum drittenmale erst wieder und findet schon ein gleichgiltig stilles Geschlecht. Ein paar Konzrit- und geuerwerkstünstler an den An« schlagesäulen. ein Inseraten Poet in der ßpener'schen Zeitung, zwischen Hoff'scher Abzehrungs' und Nickel scher Rheumatismus R'elame: die haben des S. Juli gedacht, und außer ihnen der „Publicist." Die Berliner Presse vollslündigst hat ihren Patrioten Kalekider in die Tasche gesteckt. Dies Gchwtigen der öffentlichen Meinung von allen Seiten und Parteien her ist ein wunderlich Zeichen, das ganz harmonisch übereinklingt mit der Stimmung des Helden dieser Tage, der „es satt hat/^ So raffen tvir uns denn auf und ertveiien der Vedenkzeit ihre Ehre! Schon einmal ist die Sonne des 4 Juli ausgegangen über einem großen Stege, reineren, vo« Vlutdampsk ungebrochtukn Strahles, als jüngst in den böhmischen Wäldern. Am 4. Juli 1776 ward die Unabhüngigteits' Erklärung der dreizehn vereinigten Staaten von Nordamerika ausgesprochen, am 4. Juli Hub jene glorreiche Rebellion an. welche im fiebenjährigen Kriege fich durchkämpfte und die Republik begründete, die nun aber in sieben Jahren ihr erstes Ätulum abschließt, sicherer gesestkt denn je und ihr Banner mil den machtvoll stch häufenden Sternen näher denn j, nach der alten Wcl herüberschwingend. Bor diesem Oedenklage beugen »vir ehrsurchtsvoll das Haupt und heben es in unbeirrter Hoffnung." Die Rede des Königs von Preuße» in Wilhelmshasen hat in den Kreisen der französischen Marine einen unangenehmen Sindruck gemacht. Wenn schon die bisherigen Erfolge der nord dentschen Handelsmarine, welche die französische besonders in Oftaften über flügelt hat. die Elfersucht rege erhalten, so hegt man vor der Zukunft noch größere Besorgnisse, und zwar um so mehr, als fich im Rücken der preu tischen Motte eine andere, und zwar die ruffische, in achtunggebietender Stärke entwickelt. Die Aussagen bewährter gachmäaner bestätigen, daß diese Motte in Hinficht des Materials und der Bemannung eine tüchtige Streitmatht bildet und mit trefflich,« Oefchützen bewehrt ist. Das „Memorial Diplomatique" hält allem Widerspruche zum Trotze seine alte Behauptung aufrecht, daß Verhandlungen zwischen dem heiligen Stuhle und der französischen Regierung mit Rückficht auf die bevorstehende Kirchenversammluug stattgefunden. Nicht nur habe der franzöfiscde Gesandte den Kardiual Staatssekretär von den Fragen unterhalten, welche sich an die Vertretung der katholischen Mächte knüpfen, sondern er habe demselben auch im Namen seiner Regie» rung den Wunsch ausgedrückt, vorgängig über das Programm der Bera« tltungen unterrichtet zu werden, damit das kaiserliche Kabinet mit voller Jachkenntniß urlheileu könne, wenn es sich darum handle, einen Entschluß betreffs der Versammlung zu faffen — »vorauf ihm der Kardinal Anto-nelli mit großer Höfllichkeit den Bescheid ertheilt habe, es könne dem öerlangen nicht willfahrt werden angesichts des Umstandes, daß der Papst elbst nicht im Boraus die Fragen bezeichnen könne, welche auf die Tages-ordnuag der Versammlung gesetzt »verde«. Dasselbe Blatt leugnet die von der italienischen Korrespondenz gebrachte Mittheilung. die ungarischen Bischöfe würden bei dieser Kirchenversammlung durch ihre Abwesenh?it glänzen. __ vermischte Rachrichteu. (Diamanten.) Die letzte afrikanische Post aus Kapstadt brachte 2 Packete Diamanten mit. von denen einer mit bv.vvv Pfund Sterling versichert war. (Europamüde.) Die Einwanderung von Europa nach Amerika uiAt für die ersten fünf Monate d. J. im Lergleiid mit denen des Bor-jahres eine Zunahme von etwa 30 Perzent; besonders aber seit März d.I.ist sie mit wirklich erstaunlicher Schnelligkeit gestiegen, lvie aus nach, stehenden Zahlen ersichtlich: 1868 kamen vom 1. Jänner bis 1. Juui 76 IIS Einwanderer, davon in ö2 Segelschiffen 6.4S2 und in 149Damps' schiffen 6V.624 in Newyork an; 1869 während lierselben Zelt 102.S62 Das 8chachtgespenfl. Vß» sudwig Storch. (10. Fortsetzung.) Der Boden zitterte unter den Damen, wie von einem Erdbeden betve^t. ein dumpses RoUeu. ähnlich dem eines fernen Donners, erreichte „Barmherziger Gott!" schrie Lina. „Das ist's! — Der Steiger! »eul. i ihr Ohr. W Edvard! Die Männer!" . „Was ist's?!" hauchte Lieschen erbleichend. „Was kann es sein? rief Aurelie außer sich. „Sie find verloren! Der schreckliche Steiger hat sie ermordet. Dieser Donner kam aus dem Schachte. Das ist eine Sprengung. Aber jetzt darf nicht gesprengt werden. Es ist ein Berbreihen. eine Unthat des scheußlichen Menschen, ein höllisches Werk seiner Eifersucht, seiner Rache." „Schnell. Schwestern, sagte Aurelie. Wir müffen der Gefahr ins Auge schanen. Wir müffen unS rasch überzeugen, was geschehen und was zu thuu ist." ' Und sie eilten, was sie vermochten, den Berg hinab bis zum Haupt mundloche des Schachtes am AbHange desselben. Hier war es schon lebendig geworden und wurde mit jeder Minute grauenhaft lebendiger Eine Nothglocke nach der andern erhob ihren gellenden Ruf ins Tha hinab, den Menschen zu verkünde«, daß ein großes Unglück geschehen sei Bergknapptn und andere Leute stürzten bleich und mit Geschrei herbei die Haspel im Mundloch raffelte und aus dem emporgestiegenen Kübe tauchten bleiche Häuer empor. ülfe! Hülfe! Rettet!" erscholl's nun in wilder Verwirrung. as ist geschehen?" ^.Der Steiger Leberecht Ambrunn hat den überhängenden Vorsprung der Fugger Wand abgesprengt und die Herren drin im Elisabethenschacht verschüttet, lebendig begrabe«. Was Hände hat. muß arbeiten. Der Versuch, sie zu retten, muß mit der größten Anstrenguug gemacht werden." „Es wird nichts helfen." ließ sich ein Anderer vernehmen. Das ist wenigstens eine vierzehntägige Arbeit, derweil' sind sie zehn Mal erstickt und verhungert." „Wir müffen alle Kräfte anspannen." „Mündet nicht ein alter versperrter Stollen in den Elisabethenschacht? Wenn man dort einzudringen versuchte?" „Das hat noch zehn Mal größere Schwierigkeiten, die alten Bauten sind mrist zusammengestürzt, uud wer kennt die allenfalls noch befahr-baren? Niemand von uns." „Wenn noch einer, so ist's der alte Obersteiger Ambrunn. Der sitzt in sirenger Hast." Keins dieser Worte ging den gemnrteiten Frauen verloren. Ihre Pulse stogen. ihre Spannung überstieg das Maß gewöhnlicher inensch-licher Zustände bei weitem. Aber sie klammerten sich auch an jedes Wort, das vom leisesten Hoffnungsschimmer angehaucht war. „Jl)r Männer", redete Aurelie. „eS gilt. Mtnjchenleben zu rette«, und das Eures Oberbergmeisiers ist auch dabei. Alle Wege zur Rettung müssen versucht werden. Der Obersteiger muß die alten Bauten befahren; er muß zu diesem BeHufe oljne Verzug in Freiheit »gesetzt werden. Eilt in das Berggericht; wir drei Schwestern lassen die Herren des Gerichts um schnelle Losgebung des Obersteigers bitten." Unterdeffcn war die Menschenmenge und mit ihr Lärm und Geschrei und Verwirrung gestiegen. DaS ganze Thal, alle Pfade zu den Bauteu wimmelten von Menschen, viele mit Hacken und Schaufeln, aber Niemand wußte, lvas eigentlich zweckdienliches zu lhun s^i. Ein Knappe trat zu den bebenden Frauen uud sagte: „Da kommt der Obersteiger schon, von den Gerichtsdienern begleitet. Aus sein eigenes Verlangen läßt ihn das Gericht zur Hülfe herbeiführen." Die Frauen eilten mit Andern auf ihn los. „Könnt Ihr helfen?" fragte ihn Äna. „Das wäre nicht geschehen." entgegnete er griesgrämlich, „wen« Deine Mutter — Ist Leberecht tobt?" unterbrach er sich selbst. „Vir wiffen's nicht. Keiner hat ihn wieder gesehen." „Das hat er von dem Tage an vorbereitet, als ibm daS Weib ihr Haus Verbot." murmelte der Alte. (Fortsetzung folgt.) Paffagiere. davon in b4 Segelschiffen loZSb und in 187 Dampfschif-fen S1.737. (Die türkischen grauen.) Uebe? ein oft besprochenes Sitten« verhöltnih der kürtei wird von dort geschlieben: „In den meisten Häusern leben nicht mehr als zwei bis silns Personen: den» der Glaube, daß jeder Türke ein ganzes Vallettorps luftzufächelnder Sklavinnen um sich vtrsam-»elt jaltk, ist eine von den vielen Kabeln, die man dem leichtgläubigen Europa aufgebunden hat. Um nur eine Sklavin im Hause halten zu können, muß der Mann wohlhabend sein. Den meisten ist abir. wie bei uns. ihr einziges Veib Güttin. Köchin. Dienerin und Herrin zugleich. Denn auch das ist eine Aabel, was wir von der untergeordneten Stellung der türklschen grau glanben. In der That ist ste so wenig gebunden, als es die grau der antiken Welt war, und als dl»ses überhaupt bei irgend einer grau möglich ist. (Sßßen die Kriegs Partei.) Das unverständige Drängen gewiffer Politiker und Bramarbasse nach Krieg ist kaum beffer gekennzeich« net lvorden. als durch die Kölnische Ztg. (l) in welcher eS u. A. heißt: «Man hört täglich über den Kriet^ sorglose, leichtfertige und unüberlegte Reden, das oberflächlichste und seichteste Gerede aber ist es. wenn man mit kurzer Miene seine Weisheit, zum Besten gibt: „Die Gegensätz, find «NN einmal da und muffen je eher je besser ausgesochten werden." — Ausgefochten werden! Was find es denn für Gegenstde. welche auSgefoch« ten werden sollrn 7 Nun. Oesterreich und Preußen. Norddeutschland und Süddeutschland. Protestantismus und Katholizismus —- das find die Gegensätze, welche nnsere Tagesschwätzer, während fie zwischen vier Wänden die l^iegsberichte kritifiren. aus dem Schlachtseld möglichst bald ausgesochten wissen wollen. Uns düncht, daß Deutschland, nachdem es dreißig Jahre lang umsonst versucht hat. den Streit der beiden Kirchen mit dem Schwert zu entscheiden, für immer von einem solchen Wahnwitze gelzeilt worden sein sollte. Haben wir es hier nicht mit Gegensätzen und Ber. hältniffen zu thun. an welchen alle Schlachten und Siege nichts ändern können 7 Der Gegensatz zwischen Nord und Süd. bedingt durch Lage n. wird ewig dauern und nicht anders ausgeglichen werden können, als durch sriedlichen Wetteifer." (Ei n Enkel Napoleon I.) Ein Veitrag zur Geschichte des Hauses Napoleon ist folgender Btief. «velchen dies,r Tage das Wiener Landesgericht in Strafsachen aus Stuttgart empsangen; derselbe lautet; „Hiemit erstatte ich Bericht und wünsche es zur gütigen Beachtung. Ich. der Sohn des seligen Herzogs von Neichstadt. Prinz Eugen Joseph Na« poleon Vonaparte, Hobe Anfangs Mai 1869 mir Geburts« und Lauf' schein von dem k. k. Kultusministerium zu Wien erbeten, bis dato aber keine Entlvort erhalten. Ich ersuche deßhalb ein k. k.^riminalgericht. fich meiner Angelegenheit anzunehmen und mir nach Gesetz das Recht zu er« statten. Ich bin als Kind verwechselt lvorden und von einem Schneider. Namens Ludwiti. in Würzen, Königreich Sachsen, erzogen. Ich klage erstens meine Mutter an, tvelche aus ungarischer Grafensamilre stammt Wir waren Zwillinge. Meine Schwester ist mit dem Prtnzen Georg im Königreich Sachsen verheiratet, welche ich als Zeugin auffordere, ob selbige mich als Bruder anerkennt oder nicht, und diese Schwester weiß auch am getviffesten. wo fich meine Mutter befindet. d!e grau Herzogin von Reichstadt. Sollen Mutter und Schwester läugnen so kann nur der Eid entstheiden, und ich beantrage dalier an ein k. k. Kriminalgericht, den Eid der Entscheidung leisten zu lassen. Stuttgart den 28. Zuni 1809. Achtungsvoll Prinz Eugen Jos'ph Napoleon Bonaparte w. p. Adresse: Zur Zeit Stuttgart po»tO ro»t»vtO." Eine Sängerfahrt. (Schluß.) ^ Um sich zunächst eine Rundschau der Stadt Villach und ihrer unmittelbaren Umgebung zu verschaffe», bestiegen die Marburger um 9 Uhr den Stadtthurm und waren von dem Anblicke so entzückt, daß im kräftigen Chore das Mendelsohn'sche Lied „Wer hat dich u. s. w." ihrem greudengefühle Ausdruck verleihen mußte und auch den schönsten Wieder-hall im eigenen und der neuen Freunde Herzen sand. Nach 11 Uhr begab man sich in dos Warmbad Bellach; die Scherze und gemüthlichen greuden deS gemeinschastlichen Bades werden so wenig aus dem Gedächt» niffe der Theilnehmer verschwinden, als die herzlichen Trinksprüche, welche bei dem daraus eingenommenen Mittagmahle den Theilnrhmern Gelegenheit gaben, auch mit Worten das auszusprechen, was man so lange im Herzen getragen, die Gefühle der innigsten greundschast und herzlichsten griude über das srohe Beisammensein im schönen Kürntnerlande. Borher war noch die „Napoleonsgrotte" besichtigt worden und so durch das Andenken an die tiesfte Erniedrigung Oesterreichs die Sehnsucht nach dessen begin-uender Kräftigung in Allen um so reger geworden. Der schönste Zeitraum des zweiten Festtages war der Aufenthalt auf dem Schrottthurme deS Herrn Moritsch. zu ivelchem die Gäste um 4 Uhr aufbrachen. Wir wissen nicht, sollen wir die liebenswürdige Freigebigkeit der anwesenden Hausfrau, oder die Schönheit der Natur, die stch den entzückten Blicken der Gäste in ungeschminkter Pracht und Herrlichkeit darbot, mehr. preisen! wir fassen den Eindruck kurz zusammen in den Worten, mehr Gastfreundschast könnte alten Freunden nicht geboten wer« den. ftlS fie den Marburgern dort zu Theil tvard. und im herrlichen Kkrnttietzlonde wird man so nahe beisammen nicht leicht eine solche Bereinigung der Großartigkeit der Natur und ihrer Lieblichkeit finden, als sie die AuSficht vom Schrottthurme bietet: da« freundliche Gail. und Rosen-thal iM Bordergrunde und über sanft stch erizebende Alpenweiden die himmelanstrebenden Kolosse der Alpen. Die Begeisterung, »velche die Sänger bei diesem Anblicke ersaßt, fand nicht nur einen augenblicklichen Ausdruck, sondern fie gab fich noch mannigfach kund bei der Rilckfahrt (BePflanzung der Weinberge mit Stachelbeeren.) Die Anlassen mit Stachelbeeren (Agrasseln) nach Art der Weinberge zur Gewinnung deS WeineS finden in solchen Gegenden, wo der Weinstock kein gutes Erzeugniß liefert, immer größeren Beifall. Der Saft der Stachelbeeren kommt aber auch dem Weinmost näher, als von irgend einer anderen Ol>start. Die Pflanzung der Stachelbeeren geschieht in 4 guh Veiten Reihen bei 2'/, gnß Entfernung in den Reihen. Die Sträucher werden nur alS Stämmchen am Draht spalierartig gezogen. Die Bear-beitung deS BodenS geschieht im grühjahr nm Johannis nnd im Herbst. Eine Düngung ist nur in Zwischenräumen von je drei Jahren nothwendig. Der Ertrag ist sehr groß und in manchen Jahren dem deS WeinstockeS gleich. Marburger Berichte. (Gewerbe.) Im verflossenen Monat wurden bei der Bezirks-hauptmannschaft Marburg folgende Gewerbe angemeldet; Holzhand^ in Zinsath. Bartholomäus Draxler — Krämerei in Smolinzen. Alois Os-watitsch Schuhmacherei in Ottendorf. Stephan Meglitsch — Mahl« Mühle in GamS. Johann Hru — Schmiede in UnterLoSnitz. Matthäus Kaschel -» Brodverschleiß im Bezirke. Johann Gaiser in Marburg — Schmiede in Jellentschen. granz Tsthepp — Bäckerei in Brunndorf. Maria Kremaier. Gasthäuser wurden eröffnet: in St. Georgen an der Pähnitz. Jotiann Dobai — ArmSdors, Johann Fraß — KranichSfeld. Joseph Pischlk — St. Lorenzen. Joseph PodleSnik — Unler-Täubling. Leopold Lubitz — Pöltschach. Josepha Marstduschek ^ Modrasche. Eäzilia Schwener — Stattenbera, Jakob Schivagau St. Leonhardt. Jakob Sollak — Hölldorf bei Pöltschach. Maria Stieger. (Sparkasse.) Im vorigen Monat wurden von 339 Parteien 70.001 fl 9b kr. eingelegt und von 317 Parteien 72.233 fl. 90. kr. herausgenommen. (W äh l erve rs am m ln ng.) Die erste Wählerversammlung hat am 3. Juli in der Götz'schen Bierhalle stattgefunden. Der Obmann des provisorischen Wahlausschusses. Herr griedrich Brandstätter, eröffnete dieselbe unter Hinweijung auf den Zweck der Einberufung und forderte zur Wahl eines ObmannS auf. Herr Professor Rieck machte den Vorschlag. Herrn Karl Reuter mit der Leitung der Berhandlu^en zu betrauen; durch all-gemeine Zustimmung gewählt, erklärte Herr R^ruter. die Berusu^ nnzu-nehmen. Die Schristsührung wurde Herrn glucher übertragen. Der neue Wahlausschuß besteht nun auS den Herren; Karl Reuter. Karl glucher, Brandstatter. Stopper. Stander, Rödling. Anton Hohl, Thomas Götz und Nagy. Auf die Anfrage deS Obmanns erklärte fich die Bersammluna mit der bisherigen Leitung der Wahlbewegung einverstanden und beschloß auf Grundlage der vom provisorischen Ausschuß aufgestellten Sätze zu verhandeln. Herr Brandstätter hatte die Bertheidigung dieser Sätze über« nommen und versocht bei jedem den Standpunkt deS Entwurfes. An der Verhandlung betheiligten fich serner die Herren: Karl Reuter. Julius Pfrimer. Professor Reichel, Stopper, Rödling und Stauder. Es konnten nur die ersten süns Punkte zur Verhandlung kommen und wurden alle in der ursprünglichen gassung angenommen. Eine längere Berathung fand in^ Betreff der Sparkasse statt. Nachdem Herr Brairdstätter erivähnt, daß gerade diese gorderung so vielen Ansechtun^en ausgesett sei und nachdem er die Nothlvelidigkeit der beantragten Aenderung bewiesen, machte Herr Julius Pfrimer aufmerksam, daß lvenigstens 80 000 fl. in Spekula-tionSpapieren angelegt seien. Herr Karl Reuter sprach sür eine Aenderung und beeinflußte noch die Marburger bei dem Abends veranstalteten Kommerse. Mit Begeisterung wurden die Lieder gesungen und aufgenommen und das „deutsche Lied" erfreute wieder alle Gemüther; der „grühlings-toast" und das ^Trinklied'-, erstereS von Herrn Dr. Duchatsch. letzteres von Herr« Dr. Stöger in den Soloparthien vorgetragen, fanden reichlichen Beifall und nach dem reizenden l!hore: „Abschied vom Walde" von Esser sprach Herr Dr. Duchatsch mit bewegter Stimme »varme.Worte deS DankeS den liebenswürdigen BiUachern aus. welche vom Bizebürgermeister Herrn Gohn in eben so freundlicher Weise erwidert ivurden. Die Marburger konnten aber den zweiten Festtag nicht schließen, ohne der grau, welche die schön-nen Stunden deS Tages den Sängern geboten, der Frau Moritsch. in einiM Ständchen ihren Dank aitSzusprechen. Der nächste Morgen entführte einen Theil der Sänger und Theilnehmer des FesteS. welche nach Klagenfurt voraus eilten, während ein anderer Theil auf dem Umwege nach HochOstetwitz nach demselben Ziele strebte; denn fie konnten eS fich nicht versagen, diese schönste alte Burg nicht nur Kärntens, sondern vielleicht Oesterreichs, zu besteigen und so einen letzten Eindruck deS reizenden Nachbarlandes mit nach Hause zu nehmen. In Klageusurt wieder vereinigt, fuhr die Gesellschaft mit dem Bewußtsein, zwei der schönsten Tage ihreS Lebens verbracht zn haben, nach Marburg zurück, hier beneidet von Allen, die durch Umstände gehindert, nicht da« Glück haben konnten, mit ihnen in Villach gewesen zu sein. Die sreundlichen Bewohner BillachS aber und insbesondere Jene, welche mit so großer Zuvorkommenheit und Opferwilligkeit den Marburger Gästen begegneten, mögen überzeugt sein, daß der Marlukt^er MännergesangSverein unter den Freudenfesten, die er erlebt, seiner „Billacher Sängerfahrt" einen der ersten Plätze in seinem Gedenkbuche einräumen wird. Wir glauben, diesen Bericht würdiger nicht schließen zu können. alS Mit dem trefflichen, vom Herrn Gymnafialdirektor Adolf Lang verfaßten Gedichte: 8ängergruß an Villach. Laßt Herz an Herz uns Grüße tauschen Im lachend grünen Kärntnerland, Laßt des Gesanges Wogen rauschen Hinauf zu Villach'S Alpenwand der Tak»ngeii iu de« Ginne, daß der Spartassenausschuß einberufen werden soll, wenn rine bestimmte Anzahl seiner Mitglieder eS vkrlangt — die Direktion soll nur daS vollziehende Ör^an des AnSschuffkS sein und nicht das maßgebende — auch Mitglieder der Direktion soU'N Darleihen erhalten können — den Grundbefißern soll auch gkgrn gute Wechsel unter die Arme gegriffen werden. Herr Profeffor Reichel wünschte, es möge im Gemeindeausschuß eine Sektion sür die Sparkasse errichtet werden, wie eine solche z. B. für die Schule, oder sür Bousachen besteht; als Sparkaffeausschuß habe die Gesammtvertretung zu sungiren. Herr Stopper beantragte, eine Ainderung der Satzungen soll nur mit Zustimmung der Gemeindevertretung vorgenommen werden. Herr Brandslätter wiederholte den Antrag aus unveränderte Annahme des Grundsatzes (3) in der Meinung, daß dann alle Anträge der Vorredner berücksichtigt werden können. Das bisherige Verfahren in Bausachen, welches nach Grundsatz 4 geändert werden soll, fand an Herrn Rödling einen sachkundigen, scharfen Beur theiler. Für die Verbindung der Kärnlner Borstadt und der Bahnwerkstalt (Grundsatz 5) sprach Herr St.mdcr und entwarf bei dieser Gelegenheil ein getreues Bild der troftlojen Lage, in welcher sich die Kärntner-Vor stadt, zum großen Theile durch die Schuld der jetzigen Gemeindevertretung, befinde. Die zweite Wühlerversammlung wurde auf den L. Juli Abends 7'/, Uhr anberaumt. (V in v e rf ol g t e r M ö r d e r.) Die Polizeidirektion in Trieft hat an das hiesige Stadtamt folgendes Telegramm gesandt: „Romeo B. aus Mailand, groß, schlank, braunes Geficht, schwarze gekräuselte Haare, elegant gekleidet—wegen Mordet zu verhaften." Die mit der Fahndung beauftragten W«chmänner der Stadt haben bis jctz( vergebens nachgeforscht. (Schadenfeuer.) Am ü. d.M. zur Nacbzeit ist die Pnchner'sche Mühle in geistritz (bei Lembach) abgebrannt. (Aus der G eme i n d eftu b e.) Morgen findet eine Sitzung der Gemeindevertreter statt, in welcher u. A. zur Verhandlung kommen 2 Rekurse in Bausachen, 12 Unterftützuugsgesuche. 7 Gesuche in Bausachen 8 Gesuche um Gasthauskonzeffionen. Letzte Post. An der lvolksVersammlung tn »rk«n habe« zehntaufend Ar better theilgenommen. Die Anträge, betreffend Wahlfreiheit, ver-brüdernng der StattonalitAten, DereinBreel^t, freie Vreffe, wurden genehmigt. An verschiedene« Orten Kataloniens haben republikanische Knndgebnngen stattgefunden. Ein Akt der Brutalität! Sonntag Rachmittag schickte ich meine beiden Knaben Moritz und Rob?rt. Kinder von 9 und 10 Iahren. zu der Landesgerichtsrathswitwe grau Balentincig, welche im Girstmayr'schen Hause vis-^-vis dem Bahn« Hofe wohnt. Nachdem sich die Knaben ihreS Auftrages entlediget hatten, gingen fie ans dem rückwärtigen Wege neben den Gärten über die Sand» grübe zurück. Der jüngere Knabe trug eine Handtasche, schwang selbe spielend hin und her. biS sie plötzlich seinen Händen entglitt und über de» nahen Zaun in den Garten des Herrn Girftmayr fiel. Der betreffende Was aus der Seele tiefstem Grunde In Wort und Lied kann aufersteh n. Erweckt in dieser schönen Stunde Der Brüder frohes Wiederseh'n. Wir grüßen Euch. Gesangsgenoffen. Mit denen liebend uns vereint Ein Bund, für Leid und Freud geschlossen. So lang uns Gottes Sonne scheint. Wir grüßen Dich in Deinem Frieden» O Land, das nur die Eintracht kennt, Dem Himmelssegen reich beschieden. Das stolz Ihr. Brüder. Heimat nennt. Wir^ grüßen Kärntens biedere Söhne. Die. treu in Oestreichs Völkerbund. Die Wahrheit schirmen und das Schöne Durch Wort und That zu jeder Stund. Wir grüßen Euch. Ihr holden grauen, Ihr Mägdlein süß und anmuthSvoll. Wie Alpenblumen srisch zu schauen; Wir bringen Euch des Herzens Zoll! Und wie wir denken, wie wir streben. Besreundet Euch im Nachbarland. So wollen wir uns wahr Euch geben Ohn' Falsch nnd eitlen Redetand. Vergönnt ein freundliches „Wikkommen- Den Gästen aus der Steiermark. Das mög' dem Sängerbunde frommen. Und Lieb' und Eintracht mach' ihn stark l Gartenantheil wird von de« Bahnbeamten Herrn Ritter v. Pistor. der gleichfalls im Girstmayr'schen Hause wohnt, benützt. Die Knaben in ihrer Unruhe über den Verlust der Tasche tvußten ich dadurch zu helfen, daß der jüngere über den Gartenzaun stieg, die Tasche holte und in gleicher Weise den Weg zurücklegte. Das Einsteigen in einen fremden Garten, geschehe es aus waS immer für einem Grunde. >st tadelnSiverth und ich habe meine Kinder dießfalls belehrt und strenge veriviesen. Allein wer kann die Knaben unter den gegebenen Verhält-niffen dasür. daß sie sich aus eine Art und Weise zu helftn suchten, die zwar nicht strenge korrekt, jedoch bei dem Unverständniß der Kinder sehr natürlich war, verdammen, besonders, da dieser Gartenantheil den Kindern wohlbekannt »var und selbe zur Zeit, als die Familie R. denselben benützte, darin manche sröhliche Stunde verbrachten. Inwieweit dieser Vorgang daS nachfolgende Benehmen deS gegenwärtigen Herrn Garten« Nutznießers rechtfertigen kann, darüber möge das gebildete Publikum urtheilen. Die Knaben in ihrer kindlichen Zuversicht, nichts Böses gelhan zu haben, gingen ihren Weg ruhig weiter und gelangten bis in die Nähe der Kaiserstraße. als ihnen eiligst ein mit einem Stocke bewaffneter Herr nachlics. Sie kehrten sich verwundert um und wurden vom nacheilenven Herrn, welcher der Herr Ritter v. Pistor war, angeschrien, was sie in seinem Garten gethan und ob sie i!»m etwas gestohlen haben. Die Knaben erzählten dem Herrn den Sachverhalt und baten um Vergebung. Ucbcr die Verhandlung zwischen Herrn Ritter v. P istor und den beiden Knaben, über die Namen. Mit welchen er sie titulirte. muß ich schtveigen, well ich nichts ansühren will, was ich nichtvvor der kompetenten Beliörde nach Maßgabe der gesetzlichen Vorschriften zu ertveisen vermag. Die moralische Ueberzeugung aber habe ich bei dem Charakter meiner Kinder, daß sie mir die Wahrheit gesagt haben. Herr Ritter v. Pistor bemächtigte sich des größeren Knaben, packte iyn beim Hemd' kragen und erklärte den Kindern, daß er fie aus die Polizei führen werde. Der kleine Knabe lief davon und kam sprachlos, zitternd und todtenblaß zu Hause an und es bedurfte geraumer Zeit, aus ihm herauszubringen, um was es sich handle. Nachdem ich erfahren, daß ein Herr meinen größeren Knaben fort-geführt habe, begab ich mich sosort an Ort und Stelle und erfuhr weiters folgende erweisbare Thatsachen: Herr Ritter v. Pistor zerrte d,n größeren Knaben über den kothigen und mit Wasserlachen besetzten Felt»« weg. Die Köchin deS k. k. Kontrolors Herrn W. sah beim Fenster die Mißhandlung des Kindes und begab sich zur Frau LandeSgerichtSraths-witlve Valentineig, ihr das Gesehene mittheilend. Letztere lief nebst ihren grl. Töchtern auf den Schauplatz der ritterlichen That und begegnete de« Herrn Ritter v. Pistor mit dem tveinenden. zitternden und in größter Aufregung befindlichen Kinde in der Sandgrube. Die Damen nannten den Vater des Kindes, dessen Stellung, ihren eigenen Namen und Charakter zu iviederholten Malen, verbürgten sich für den Knaben und baten Herrn Ritter v. Pistor. ihnen denselben freizugeben. Doch nichts vermochte Herrn Ritter v. Pistor. ihren Bitten zu willfahrev und seine Häscherrolle aufzugeben und er hielt den Knaben trotz aller Vorstellungen der Damen fortwährend beim Hemdkragen fest, mit dem I>lefrain: der Knabe muß auf die Polizei. Wie Herr Ritter v. Pistor »aS Kind behandelt hat. geht auS dem hervor, daß der Knabe mit kotl» bespritzt, dessen Kopfbedeckung auf die Erde gefallen und beschmutzt unddiebeiden Hemdknöpfe IM Halskragen sammt Stoff ausgerissen tvaren Am linken Oberschenkel zeigte fich eine Blutunterlau« ung, welche Verletzung mit einem stumpfen Werk« ^euge beigebracht wurde, wie das mir vorliegende irztliche Zeugniß besagt. Als die Damen die Fruchtlosigkeit threr Vorstellungen sahen, erbaten sie fich die Intervention eines in deM' elben Hause »vohnenden Herrn, und erst als eine von ihi»en das Kommen desselben bemerkte und auSrief: Gott sei Dank, jetzt kommt Herr H., ieß Herr Ritter v. Pistor daS Kind loS, wobei er noch den Damen Mit gerichtlicher Klage drohte. Erwähnt muß werden, daß über das sittliche Verhalten meiner Knaben bisher weder in noch außer der Schule jeml»ls die geringste Klage vorgekommen^ daß im Gegentheile sich die Herren Lehrer über deren Sitten stets vortheilhast ausgesprochen haben, daß Herr Ritter v. Pistor sehen mußte, daß sie ihm nichts entwendet haben, daß er wissen konnte. ß iu seinem Garten nichts als Gras und Baumblätter zu entwenden seien, die ein noch so verdorbenes Kind schwerlich zu einer schlechten That verleiten werden. Indem ich weiters bemerke, daß meine Kinder auch in der Familie noch nie körperlich gezüchtigt wurden, »veil das Prügeln nicht zur Erziehungsmethode iizrer iLltern gehört, im Gegentheile Ermahnungen ihren Zweck nie verfehlt haben, so kann sich jeder Vater und jede Mutter die Ausregung des armen Kindes bei der erlittenen Behandlung vor-stellen, welche. Wie ich sehnlichst wünsche, ohne schlimme golgen für dessen Gesundheit bleiben möge. Wenn Herr Ritter v. Pistor den Knaben zur Polizei sühren wollte, wie kommt es dann, daß er ihn zurück zum Garten schleppte; wollte er Vielleicht hier seinen Mißhandlungen die Krone aufsetzen? Fürivahr. eS gehört die höchste Selbstbeherrschung dazu. Herr» R i tte r v. Pi st o r der nebenbei bemerkt selbst Kiui)tr hat. für sein unverantivortliches Benehmen nicht so zu züchtigen, wie eS gewiß mancher Vater gethan hätte. Dies die nackten und trockenen Thatsachen zur Kenntniß und Beurtheilung des Publikums im Allgemeinen und zu jener des BeamtenkörperS. tvelchem Herr Ritter v. Pistor angehört, ins-besondere. Ich bin mir der Traglveite des hier Niedergeschriebenen vollkommen bewußt und werde selbes vor Gericht vertreten. Schließlich wird bemerkt, daß ich. da ich nickt rachsüchtig bin und Niemandem einen Schaden zusügeu will, die Sache auf fich beruhen gelassen Hütte, »venn sich Herr Ritter v. Pistor zu einer mir genügenden Entschuldigung bequemt hätte; da dies bis zur Stunde nicht geschehen, muß ich den Fall bis zu seinen äußersten Konsequenzen versolgen. Mareo. Z. S7S2> Kundmachung, IN mit welcher die Vornahme der Neuwahl der Gemeindevertretung der Stadt Marburg, welche auS vierundzwanzig Ausschußmitgliedern und zwölf Ersatzmännern zu bestehen hat. hiemit veröffentlicht wird. Der Wahlakt ist öffentlich und findet im Rathsaale der Gemeinde statt und zwar für den , HI. Wahlkörper am Dienstag den 13. Juli 1869 Vormittags von 8 bis 12 Uhr. dann Nachmittags von 2 bis 5 Uhr; für den II. Wahlkörper am Donnerstag den 15. Zuli 1869 Vormittags von 8 bis 12 Uhr; für den I. Wahlkörper am Zfteitag den 1K. Juli 1869 Vormitt. von 8 bis 12 Uhr. Jeder Wahlkörper hat acht Ausschußmitglieder und vier Ersatzmänner aus allen wählbaren Gemeindemitgliedern ohne Unterschied des Wahl» körpers zu wählen. Das Wahlrecht ist mündlich und in der Regel per« sönlich auszuüben; die Ausnahmen hievon bestimmen die AK. 4, 5. 6u. 7 der Wahlordnung der Stadtgemeinde Marburg vom Jahre 1866. Die Wähler werden von der Wahlkommission in der Reihenfolge wie ihre Namen in den Wählerlisten eingetragen sind, zur Stimmgebung aufgerufen; — Wahlberechtigte, die erst nach geschehenem Namensaufrufe in die Wahlversammlung kommen, halim erst, wenn die ganze Wählerlifte durchgelesen ist, ihre Stimme abzugeben und sich diesfalls bei der Wahl-kommission zu melden. Äadtgemeinde Marburg am 22. Juni 1869. I. Bancalari. Nr. 2643. KmdmachMg. (41S! ^ Im Sinne des Allerhöchst genehmigten Gesetzes vom Jahre! D^1863, nach welchem für den Besitz eines Hundes in der Stadt-! Gemeinde Marburg eine Auflage von jährlichen 2 fi. zu entrichten A'ist. und in Folge der dießbeznglichen Bollzugs Vorschristen. werden die Besitzer von Hunden hiermit aufgefordert, den Besitz derselben vom 1. bis 25. Juli 1869 in der hiesigen Gemeindekanzlei anmelden zu lassen und die Auflage gegen Empfangnahme der Quittung! und Marke um so gewisser zu berichtigen, als der Abdecker unter! Einem angewiesen wird, jeden Hund, welcher vom 25. Juli 1869 an mit keiner für das Steuerjahr vom 1. Juli 1869 bis Ende Juni 1870 giltigen Marke neuer Form versehen ist, einzusaugen! und nach Umständen sogleich zu vertilgen. Für Hunde fremder oder durchreisender Personen können Fremdenmarken in der Gemeindekanzlei erhoben werden. Stadtamt Marburg cim 16. Juni 1869. Der Bürgermeister: Bancalari. Fetz Anton. Holzer Franz. Wolf Simon. Zur Wahl in die neue Gemeindevertretung der Stadt Marburg werden folgende Herren empfohlen: Erst« Wahlkörper. Aweiter Wahltörper. Dritter Wahlkörper. Ausschußmitglieder: Kremmer Josef. Bankalari Josef. Brandstetter Fried. Girsimayr Johann. Schroll Ernest. Rödling Franz. Marko Michael. Hartmann David. Jedliczm Josef. Reiser Dr. Matth. Reuter Carl. Stöger Dr. Josef. Mull< Dr. Julius. Streinz Dr. Josef. Wundsam Josef. Mohor Stefan. Badl Anton. Pfrimer Julius. .Perko Kranz. JanfchiK Eduard. Bindlechner Franz. Leyrer Friedrich. Peternell Jakob. Ersatzmänner: Kriehuber A. E. v. Hälbärth Franz. Rast Ferd. Baron. Herzog Josef. Duchatfch Dr. Ferd. Radey Dr. Franz. Hohl Anton. Schraml Carl. Götz Thomas. Druckmüller Franz. Zu verkaufen aus fteier Hand: in der schönen und sehr gesunden Weingegend Oberpulsgau ein an der Triester Kommerzialstraße gelegenes, bequem und feuersicher gebautes Haus mit schönem Obst- und Gemüsegarten; besonders für einen Herrn Pensionisten geeignet; dann (440 an der Eisenbahnstation Prager Hof ein gut und feuersicher ge« bauteS. vermöge besonders günstiger Lage und mehrfachen blühenden Ge-schäftsbetriebes sehr rentables Haus mit AVer und Wiese. Auskunft in Dr. Wibmers AdvokaturSkanzlei zu Marburg. Ausverkauf. Der Rest der noch vorhandenen Waaren wird heute und morgen _zu den denkbar niedrigsten Preisen veräußert. TchluH morgen 7 Uhr Abends. ^___ Berkaufslokal Herrengasse Rr. >13, dem Casv PichS gegenüber. __________________Zchneider öl Hettelheim. 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Juni 1869. wegen eingetretener Familienverhältnisse eine kleine, angenehme Realität. 5 Minuten von der Bahnstation Pöltschach entfernt; enthaltend circa 1 Joch Rebengrund, dann Obst, und Gemüsegarten, Aecker, ein nettes, gemauertes, mit Ziegeln gedecktes Herrenhaus mit 2 Zimmern und Spar. Herdküche, ferner eine Kuh- und.Schweinestallung, Brunnen und Presse. Diese Realität sammt Fahrnissen wird um den Preis von 2400 fl. hintangegeben. Hievon werden 1000 fl. auf der Realität versichert belassen und kommt der Rest pr. 1400 fl. auszubezahlen. Dieses Besitzthum ist sehr angenehm gelegen und eignet sich vor. nehmlich für Industrielle oder einen Herrn Pensionisten und war der Borbesitzer gleichfalls dieser Kategorie und 5 Jahre auf demselben. Auskunft ertheilt Herr Wilhelm Kray, Burgplatz, im Dienst-boteN'Bureau, Marburg. Eia 6-actaviges Fortepiauo ist zu verkaufen. — Anzufragen: k. k. Kadeten-Institut im Offiziers« Speisesaale. ^442 Verantwortlicher Redakteur: Kranz Wiesthaler. 2. li. St. v. Druck undBerla^oi^duar^Ianscht^^I?l^ürg