^l0. XXI. ^^> 1804»., Zum N»u t z e n und Vergnügen.^ A l s Z ugabe zur Edel von Klei nmayerschcnLaibacherZeitung. Beitrag zur Länderkunde«. A s^t r i e n. » >- Fortsetzung. ^ ^ . ^)as unter, die ^andeHauptmannschaft nach. Laibach gehörige, dem Lande Krai.» einverleibte Istrk'n besteht: 1. aus der Grafschaft Mittcr-durg des Herrn Marquis Montccuccoli. 2H der Fürst Äuerspergschen Fidcikommißherrschast Be-lHi bcy Zhepitsch.».I. den zwey ReligionSfdnds-herrschaftcn^ibcn ^nd St. Peter ill^Walde. 4. der Graf Brigidischcn FideibommiMrAchast Mahrenfels (Lupoglav). 5. der Baron Argenti-f schen Herrschaft Kcrschain, und 6. aus delk klci-^ nern unmittelbar zur« Landschaft katastrirten Gütern Miloßitsch Hos.,Cavalicribreg, Komu--ßiack :c. :c. In diesem Istrjen ist MilArhl^rg, Pisin 0 , -'slavisch P^a s n < dic bedctMndHe Stüdt mit einem Castrlle, von der ebeil die Grafschaft den Nahmen führt. Sie isi der Mittclvunct vom gcsammtcn Istricn, und deßwegen vieler Rücksicht würdig, um zugleich der Vcrcinigungspunct der Handlung auf dem festen Lande zu seyn, weil von hier aus — (wenn oben erwähnte Commerzstraße über den Montemaggiore nach Mitterburg von da noch weiter zu je welchem Seehafen des fianatischen Meerbusen oder des ,adriatischen Meeres durch geführct würde) — der Zug des Commerzes auch zu Land nach ei- nem de5 Seehafen — den Gnng nehmen könnte, damit dcr Handel und Wandel zu Wasser und Land begünstiget, und erleichtert würde, welches eben schon im Plane war, als man diese kostspielige Straße bis Mitlcrburg nur, und nocE bis jetzt nicht weiter."^- Anlegte. Diese Grafschaft ist den i.VeLt. 1766 kauflich vom Herrn Johann Anton Turinetti Marquis de Prie, Ritter des goldenen Vließes, an den znodcnesischen Gesandten Herrn Anton La-derchi Marquis Montccuckdli übergingen, wcl« chcr. unter 11, Aprill des folgenden Jahres 1767 dem höchsten 'Ärario auf alle Falle das jus vraemtionis revers,rte. *) Der jetzige Inhaber ' Franz Änras Marquis Montccucculi Gras zu Mitterburg wohnt zu Modena, wohin ihm seine Rrnten in klingender Münze znfließen: seine Stellvertreter besorgen die Geschäfte; der eine unter dem Nahmen General-3lqent das ökonomische und politische, der andere unter dem Nahmen Iudice (Richter) das Iustitz und Cri-minal-Fach; die Appellation'Hcht von hier unmittelbar Ais Klagcnfurt. Dcr Kirche steht vor ein Probst, der nicht insuljrt ist. Der Graf ist VMherr aller Pfarreyen semer Grafschaft, und des Bisthums Biben (Petina), welches 1734 aufgelassen, mit dem zu Triest vereinet ward«. die Pfarren stehn jetzt unter Triesterschem Kirch'« sprenget. Hier hat ein Krciscommissär des Adel-spcrger Kreisamtes sammt einem Kanzelisten seinen Sitz und die Amtskanzlep. Die gräftiche is) V. kftndt/»M«tten in «rgin. s« Würg, oder das Castell, ist ein gothisches Ge-li, baude, welches von Zeit zu Zeit, nach Ausweis K der Inschriften und Wappen, die außenhin an der Mauer des Gebäudes in verschiedenen Ecken, und auf der Hauptthüre erscheinen, er-, weitcrt worden: es steht auf einem Felsen, und macht beynahe den äußersten Theil 'der Stadt aus: außer wenigen Wohnzimmern wird diese Burg zu den Amtskanjlepcn, Burgverließen, Gesangniffen verwendet. Die Probstepkirche St. Nikolas ward 1266 laut der Inschrift in der Kirche von dcr^ommunität Mitterburg erbauet; eben so errichtete diese Communität, mit Genehmigung des Pabstes Sixtus des Metten und Friedrich des Dritten Kaisers 1431 das Franziskanerklostcr mit der Kirche: diese zwey Kirchen sind auch dic einzigen in der Stadt. Die StaH zahlt bey 200 bewohnt und. unbewohnte Hauser; Familie 126; und über 700 Seelen.' Nächst an der Stadt verewigt ein Armenhaus und dic ihm anhängige Kirche St. Anton des Einsiedlers das liebreiche Andenken des Stifters Freyhcrrn v'on Moskon, Hauptmanns zu Mittcrburg/nn'ttcls Steinschrift vom Jahre 154Z. Man hat ein durch Urkunden bewährtes Ver-zeichniß solcher ehrwürdigen Hauptleute, die im Nahmen ihrer Souveraine dieGeschäftcn dieser Grafschaft tiu f sich ha!ten, hier lebten, und auch Denkmahler hinterließen, unter denei^nicht nur die Freyherren von Moskon, sondern auch die Familien von Castclbarko, Thurn, Lamderg, Rnunach, Rauber, 'Kerschain, de Chä, von dn Dürr, Attems, Kheven.üllcr, Kaitschach zum Tanzenbcrg, Bardo von Wachscnstcin, Eggen^ Nabatta, Palmburg, Gall von Gallenstein, Lot-ticri, Rampcli, deUa Rovcrra, Brigido und andere mehr erschienen: woraus eben die Wichtigkeit dieses Postens erhellet. Das Gebieth dck Grafschaft besieht in 28 Coni-munitäten, worunter nebst den geschlissenen Ha-fcn: Laurana und Berschetz, auch noch vier an-dero Städte: Gallignana, Viben, Antignana ^nd Vermo; die Markte: Gimino, Lindaro Nuglione, Terviso, Novako diPisino, Coeridico d/c beträchtlichsten sind. Nach der >3aZ gepflogenen Militarkonscriptlon zählt die Grafschaft 2799 unterthänige Familien, welche eine Vol« kesmenge Don 180ZZ S^len ausmachen. Die geographische Bmte VM der Stqdt ist 4H Gr sie als ein Fidcilommiß mit dcn Herrschaften San Setvvlo Kastl-lnuovo anklebet. ^Nallignana, ein Städtchen ip cme? angenehmern Lage, aber weniger wichtig als Mittcr-burg, gewahret schöne mahlerische Ansichten. Man kömmt von MiA'rburg dalM, a«f einer brnten einstens wchlgepficgten 'Scflenstraßc,-die jetzt taum mehr fahrbar ist, und vormahls mit «Ritterburg, Biben, und Bclai Gemeinschaft unterhielt. Nicht zu beschwerlich erreicht man in 1 'ein halbe Stunde von Mitterbmg, über cin^sm:fte Anhöhe unweit Lickdaro, links den Romantischen Thal von Novako di Pisino vo»bcy, dieses Luststädtchen, wo Fürst Auer-sperg, als er in Istrim eine gute Weile zubrachte, seines S:tz h»ttc, woraus jetzj i^ine. Militär Kastfne actvHrden. Das Stadtchen liegt in einer'. 3lnhö,he^on der man dic angenehmste GegenH'cnMriens überschaut: derMon-temaggior zeigt sich in seinrr Majestät; aufgc-thürntte Stein in äffen Hu kahlcn Bergen gebUdet wechstln in einer bunten Abstussung mit Waldhügeln, BnAwerk HMstälNlnigrn Bäumen, grü-uendcn Triften, und bebauten Fluren ab: man übersieht den Zhepitschcr See, drn beständig ein dünner Nebel über seine Fläche deckt: die Ll UHichaft ist überstreut mit Dorfschaften, Landhäusern, Marktflecken. Die ganze Revier verbreitet Anmuth. Die Fruchtbarkeit des Bodens zeiget sich in der Fülle der wohlgepflegtcn Wein-, gärten, und die Felder versprechen reiche Ernten. Man überzeugt sich drr Industric der Istner, bey all dem auffallenden Mangel arbeitender . Hände, und der Ziluthlosigkeit, die ihre Mrven erschlaffei. Das Städtchen verunstalten die Schutthaufen cinFcsiürzter Gebäude: denn es zählte einstens 281 Häuser, der Zeit nur — 75: in welchen bey 80 Familien, und nur ^83 See- lcn. Die Pfarrkirche zum heiligen Veit schmücket der Altar von kararischcn Marmor: kc wird 'dieses i8^Z H^hr im erneuertem Style Mauet. Die Kirche der heiligen Euphcmie weiset in ci- ' ner DenkUcist das Jahr ihrer Entstehung von !2Fo, und jene auf dem Platze U. L. Frau aufs Jahr 1425. Die 4tc Kirche ist dem Heil. Antonio di Padua gewidmet. ' (Dir Fortsetzung folgt.) Gchwimnlkunst der Ncger. . ' Da .kürzcr.e Notizen über' besondere Fertig- - keiien verschiedener Völker in gewissen Künsten oder Übungen immer für die Liebhaber der Völ- ^'rkundl^/in anziehendes Interesse haben, so mag , Hl.cr die folgend5 kfrim Schilderung eines Rcs- sevcschrcibers hier Platz findcn, und andern von ilUeresfünterem Stoffe die folgen sollen, voran- ^. gehen. , MeNcger, die an drn Ufern des atlantischen Mcevcs und der großen Flüsse wohnen/sind sehr geschickt Schimmer; Männer, Weibn und Kinder spielen im Wasser auf tausenderlei) Arten, und sti scheinen sich m demselben eben so wohl zu befinden, als die Fische. Es gewährt ein sehr aiMnehmcs Schauspiel, ' nein c ben und Brausen ninunt eine Strecke von mehr als 200 Toisen- ein; man kann alsdann nicht allein nicht über die Bare? hinweg kommen, sondern man darsi sich nicht einmahl dcm Ufer ilt einer Pirogue nähern. Indessen erfordert cs doch zuweilen die Nothwendigkeit, daß man einen Befehl auf dieRhe-de schickt, odrr Nachrichten von irgend einem Fahrzeuge oder Schiffe in Empfang nimmt, Mlchcs aus Frankreich ankommt. In solchen Fallen nehmen es die unerschrock« nen Neger über sich, sich nach der Rhede zu begeben. ' . Man schließt die Briefe in eine fest zugemachte Bouteille ein, die man dem Neger um den Hals hangt. Dieser zieht sich gai^ nackend aus, stürzt sich vom Ufer in diesen Swlund von »vüthe'nden und. schäumenden Wellen hinab, die Z0 Fuß hoch über ihn weggehen; er schwimmt nuttm durch dieses schreckliche Toben hindurch; man giebt sorgfältig aus ihn Acht).man sieht ihm unruhig nach; es vergeht eine Vicrtelsiun» de, ehe er wieder zum Vorscheine kommt; man ist in Sorge, daß er das Leben eingebüßt haben möge; endlich gcnießt^nan die Freude, daß man ihn eine Viertclmeile Dom User schwim.' nicn, und feinen Weg nach dem Fahrzeuge hin nehmen sieht, das man ihm bezeichnet hat. Hier langt er an, richtet seinen Auftrag aus, und es dauert nicht lange, so reist er wieder ab und schlägt denselben Weg durch die Wellen hindurch cin, den er vorher genommen hatte. » Bruchstücke aus Dedges Urania. „Laß uns, spricht ein Weiser, laß hieniedcn, Wenn wir das ersehnte Dort nicht schaun, Laß durch Tugend uns den Frieden Eines Erdenhimmcls baun!" — Einen Frieden mitten im Getümmel Dieses wandelbaren Glücks'? Armes Herz, so banc deinen Himmel In die Schranken eines Augenblicks! — Möge sich der hohe Weise rühmen, Diese Weisheiten versichn: SicMen Weg zum Nichtscyn zu beblümcn; Ich kann nicht so glorreich untergehn! Winken dort nicht höhere Berufe: Dann ist Tod, und nichts, als Tod um mich, O, dann steht das Thier auf seiner Stufe Höher, seliger, als ich! Anekdoten. Die Auktionen gehören in London zu den öffentlichen Belustigungen. Sie werden mit gro-ßcr Eleganz angestellt, und die Auktionatoren, denen ein altes Gesetz erlaubt, so oft sie wollen, vor dem Anfange ihres Geschäfts, eine Ermahnungsrede widerten Banqucrout, die aZwöhn-lichste Veranlassung dcrAuctionen, zuhaltend benutzen das, ihr Publikum auf mannigfache Weise zu amüsiren, bald durch beredte Erzählungen, bald durch poetische Schilderungen;. V. der Landgüter, die eben versteigert werden sol^ len, bald durch witzige Einfälle. Der berühmteste Auctionator ist zu London ein Herr Christie. Er hält seine Versteigerungen in einem «.MoßO, hohen, schönen Saale, in welchen das Licht vön oben durch eine Kuppel fallt, und wo am Ende eines langen mit Tuch beschlagenen Tisches ein Kötzer Katheder für oenAuctionator steht. Chri-stie besitzt sehr große Rrdnertalenle, aber die . oratorischen und poetischen Licenzen die er sich bisweilen erlaubt, haben ihn um einen Theil ^seines Credits gebracht, und ihm sogar zuweilen Prozesse zugezogen. So machte er einst von einem kleinen Landhause, das er versteigern sollte, eine schr anlockende Schilderung und setzte ettd-lich hinzu: „Nicht weit vom Hause sey ein seines Kekölz mit hangendem Laub e." Dieser Umstand vorzüglich, verschaffte clnen guten Kaufpreis, da schattende Gehölze zu den Lieblingsgegenständen der Engländer gehören: -aber der Käufer erstaunte sehr, als er sein Gut in Augenschein nahm. «-Aas sHöne Gehölz^, war — ein neuerGalgen, das hangen-de Laub, ein kürzlich hingerichteter D icd. Er verklagte natürlich den Auctionator, und HHr Cbristie mußte scmen rMigen Einfall', theuer bezahlen. Als einst im Braunschweigschen ein'sogenann-lcr Feldbüthcr vereidigt wurde, sicl dein Iusti-üarius, der ihm dFN Eid abgcnonlmcn hatte, öas Bed-enken ein, ob der Mann mit seiner Familie von den 6 TMern und dem ncuen 5^ock, die das Ämtchen M'rliH, tinU'ug,. werde ehrlich leben können. „Komm er noch einmahl her," sagte er zu ihm; „er muß nun auch schwöre n, daß er seinen Eid halten wil l." — » „Nein, HerrIustitiarius," riefoerMann, „dHs kann ichnich t." — Dieser nicht erdichtete Vorfall erregt Lachen, aber er ift sehr ernsthaft. — ^ <» ' * Peter erstaunt über die G.-lahrtheit der Gelehrten! „Denke nnr, sagte c>', die Leute können Sonnen- und Mondfinsternisse voraus wisscn'."'^ „Das'ist-auch was Rechts," erwiederte Tösscl, „sie sehens ja aus dem Kalender'." G e k o n o m i e. Vergrößerung d er.H ühne^e^ er. . Ein Mann bey Numricth i« Lüttich hat Hühner, die Winter und Ssmmeelcgcn. Die. 'meisten Eyer sollen 4 ein Wo Loch wiegen und '' einen doppelten Dotter habrn. Er füttert abe5> mit folgender Masse seine Hühner: Er nimmt die Hülsen von Lein, trocknet dieselben im Ofe», zermalmt sie und kocht sie stark in Wasser. Hierauf vermischt er mit den Lcinhülsen eine gleiche Menge Wcitzcnkleye und setzt dann eben so viel Eichclmchl dazu. Hieraus macht er einen Teig, den er in kleine Stücke wie Bohnen zerschneidet, und füttert die Hühner damit. — Unsere Hauswirthinnen könnten das Mittel wenigstens eine 3eit lana verwehen. HMnit wird das schuldig gebliebene nocpenvlall naM"".8.«